DHBW 2022/2023

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„Das duale Original“ 12

SONDERVERÖFFENTLICHUNG · Ausgabe 2022/2023

Hilfe für die Partnerstadt aus Lörrach Vielfältige Unterstützungsangebote der DHBW für Studieninteressierte aus der Ukraine FORTSETzUNG VON SEITE 11 Die russische Propaganda versuchte wie Präsident Putin die Proteste und die Forderung nach Westorientierung der Ukraine als vom Westen finanzierten Umsturz darzustellen. Ende Februar, wenige Tage nach Schluss der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi, startete die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland. Im April 2014 begann Putin mit der Destabilisierung der Ukraine durch militä-

rische Interventionen im Donbass, einem wichtigen Industriegebiet im Osten des Landes. Beide Male gab Putin als Grund den Schutz der dort lebenden russischstämmigen Bevölkerung an. Wyschhorod und seine Umgebung nun im Krieg zu wissen, berührt zutiefst. Der Traum von einem freien und freizügigen Europa bis Moskau und Kiew ist zu einem Alptraum geworden. Während dieser Bericht Anfang Juni 2022 geschrieben wird, ist Wyschhorod bisher von direkten Angriffen ver-

Blick auf das moderne Kiew schont geblieben. Doch die Stadt hat unter den Kriegsauswirkungen zu leiden. Viele Männer kämpfen als Soldaten, viele Frauen sind mit den Kindern geflüchtet, einige auch in Lörrach angekommen. Die Stadt ist über den Verein Lörrach International tätig. So konnten durch viele Spenden medizinische und hygienische Artikel nach Wyschhorod gebracht werden. Auch viele Privatleute und Organisationen haben spontan geholfen. In Kiew sind Außenbezirke beschossen und zerstört worden. In Städten wie Butscha, nur wenige Kilometer nördliche von Kiew und in der Nähe Wyschhorods, sind furchtbare Kriegsverbrechen begangen worden. Die Hauptstadt selbst konnte aber bisher nicht eingenommen werden. Dass auch die DHBW Hilfe anbietet, ist ein wichtiges Zeichen. So heißt es auf der Homepage: „Der

DHBW ist es ein Anliegen, gemeinsam mit unseren Dualen Partnerunternehmen ein Signal zu setzen, durch konkrete Maßnahmen unsere Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung zu zeigen und jungen Menschen aus der Ukraine eine Perspektive für ihre Zeit in Deutschland und darüber hinaus zu bieten.“ An den Hochschulen müssen Studierende aus der Ukraine keine Studiengebühren zahlen. Sie erhalten bei Bedarf psychosoziale Beratung. Zudem werden Studienvorbereitungsprogramme angeboten, die sprachlich, fachlich und kulturell auf ein duales Studium vorbereiten. Dabei werden die unterschiedlichen Voraussetzungen im Hinblick auf Sprachkenntnisse und Schulbildung berücksichtigt. Die zentrale Informations- und Zulassungsstelle der DHBW bietet eine kostenfreie Zeugnisbewertung und Stu-

dienberatung an. Sie vermittelt ukrainische Studieninteressierte gezielt in Vorbereitungskurse an der DHBW und unterstützt bei der Suche nach einem dualen Partnerunternehmen, das für ein Studium an unserer Hochschule benötigt wird. Die DHBW unterstützt studentische Initiativen zur Aufnahme, Unterbringung oder Betreuung von Geflüchteten. Diese Unterstützungsangebote der DHBW helfen, unabhängig davon, ob die Geflüchteten in Deutschland bleiben oder wieder in ihre Heimat zurückkehren. Eine gute Ausbildung hilft in jedem Fall, entweder für die Integration oder für die Hilfe beim Wiederaufbau eines vom Krieg teilweise zerstörten Landes. So bleibt nur zu hoffen, dass der Krieg bald beendet wird und dass die Menschen in der Ukraine, aber auch in Russland, wieder im Frieden miteinander leben können.


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