DiALOG - Das Magazin für EIM, Ausgabe 2015

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Lösungen im Fokus

Tools/IT Es gibt eine Vielzahl von Software im Umfeld Datenqualität, Workflow oder ganz übergreifend „EIM – Enterprise Information Management“. Eine Mindest-Ausstattung im Stammdatenmanagement sollte wohl diese Funktionen abdecken: • Messung und Monitoring der Datenqualität mit Reporting, Scorecard und Verlauf/Trend. • Workflow/Governance, um systemseitig die definierten Pflegeprozesse so zu unterstützen, dass die Anwender einerseits die definierten Standards befolgen müssen, andererseits durch Regeln und Dynamik die erforderliche Flexibilität abgebildet ist. Auch sollte durch automatische Vorbelegung / Ableitungen von abhängigen Feldinhalten der Prozess möglichst effizient ablaufen können. Damit wird der Weg von einem reaktiven Stammdatenmanagement (Messung+Bereinigung) zu einem Proaktiven („First time right“) eröffnet. • Datenintegration zwischen Systemen, die hochgradig automatisiert Mappings, Anreicherung und Verteilung für Online(„Real-time“)-Szenarien, Bulk Loads oder einmalige Datenbewegungen (Migrationen) erledigen.

Organisation Unterschiedliche Verantwortungen für Inhalte, Operations, Prozesse oder das übergreifende Management müssen definiert und zugewiesen werden (RACI). Sehr häufig beginnt die Funktion des Stammdatenmanagements mit einer Person mit Projektauftrag, wird um ein Kern-Projektteam und ein virtuelles Team mit Vertretern aller Fachbereiche und IT erweitert, wächst zusehends an Größe, und geht dann nach und nach in eine Linienfunktion über, die das Stammdatenmanagement wie einen

tion verankert wird, spielt oft gar nicht so eine große Rolle – Hauptsache, es wird erstmal mit einem entsprechenden Mandat losgelegt; die Managementlinie wird sich meist ohnehin über die Zeit verändern. Nur eines sei als Erfahrungswert gesagt: Die Verankerung der Funktion in der IT ist oft nicht die beste Wahl, da häufig die Nähe zum und Akzeptanz beim Fachbereich fehlt. Besser sind Cross-Prozess-Organisationen wie Operations („COO“) oder „Enterprise Performance“, die übergreifende Verantwortung haben, und direkt mit allen Unternehmensbereichen kommunizieren. Der leitende Stammdatenmanager braucht sich nicht wirklich mit SOA, BRF+ oder ABAP auszukennen. Er sollte vielmehr eine Moderator-Persönlichkeit sein, jemand, der mit vielen Bereichen im Unternehmen gut vernetzt ist, und in der Lage ist, unterschiedliche Interessen sowohl zu verstehen als auch neutral zum Konsens zu führen. Selten zu finden, aber ideal sind dafür noch jene Persönlichkeiten, die „multilingual“ sowohl die Businessals auch IT-Sprache und Denkweise beherrschen.

Stammdatenmanagement ist eine Disziplin im Unternehmen, die jeden Fachbereich betrifft.

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DiALOG - Ausgabe März 2015

Geschäftsprozess im Unternehmen lebt, betreibt und kontinuierlich verbessert, sowie die laufenden Projekte weiterhin mit Ressourcen unterstützt. Hierfür ist es auch wesentlich, dass nicht nur Einzelprojekte ein Budget bekommen, sondern auch die fortlaufende Aufbauarbeit über mehrere Jahre gewährleistet ist. Wo das Team initial in der Organisa-

Zusammenfassung Stammdatenmanagement ist eine Disziplin im Unternehmen, die jeden Bereich betrifft – und vor allem die Fachbereiche.


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