Märkte, Manager und Geschäftsideen in Central & Eastern Europe
Ausgabe 02/2011 3,80 Euro
The business magazine of Austrian Airlines
Auf vollen Touren Österreichs Exportwirtschaft brummt wieder In full swing Austria’s foreign trade is again well underway
Bereit für die Extrameile
Was junge Osteuropäer im Westen erfolgreich macht Prepared to go the extra mile What young Eastern Europeans have going for them in the West
Schöne Zeit
Die Uhren-Highlights des Jahres 2011 Timely beauty The watch highlights of 2011
Kompetenz durch Know-how
Competence through know-how Monika Kircher-Kohl, CEO Infineon Technologies Austria AG
editorial D
ie Ereignisse in Japan sind schrecklich, machen Angst und zeigen dramatisch die menschlichen Grenzen der Beherrschbarkeit von Technik und Natur. Dennoch ist manches, das derzeit diskutiert wird, schlicht blauäugig. Ein Land wie Frankreich, das fast 80 Prozent seiner Energie aus Atomkraft bezieht, kann nicht von einem Tag auf den anderen aus der Nuklearenergie aussteigen. Und Österreich, das knapp 60 Prozent seines Stroms aus Wasserkraft gewinnt, ist topografisch eben (zum Glück) in einer einzigartigen Position in Europa. Ganz unabhängig davon ist ein stärkeres Energiebewusstsein von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik dringend notwendig. Die Steigerung der Energieeffizienz zählt hier zweifellos dazu. Monika Kircher-Kohl, CEO Infineon Technologies Austria AG, hat dazu bereits Lösungen parat, etwa im Bereich der Solarenergie. Und sie behauptet mit ihren Mitarbeitern die starke Position Österreichs im Infineon-Konzern – mit Kompetenz, Flexibilität und Know-how.
Zeit der Veränderung
FotoS: David Sailer (Cover), David Sailer
Diese Mischung hat auch Österreichs Exportwirtschaft wieder auf den Pfad des Erfolgs geführt. Ob Industrie, Gewerbe oder Dienstleistung – in allen Segmenten zeigen die Exportziffern wieder deutlich nach oben. Schon ist wieder von neuen Rekorden die Rede. Von solchen können Anleger zwar derzeit eher nur träumen, dennoch gibt es attraktive Investmentmöglichkeiten. Vor allem Unternehmensanleihen gehören derzeit zu den meistgenannten. Was sie so interessant macht, lesen Sie in dieser Ausgabe. Chancen ergriffen haben auch viele gut ausgebildete Menschen aus CEE, die im Westen ihr berufliches Glück gefunden haben – weil sie bereit sind, die sprichwörtliche „Extrameile“ zu gehen. Einige von ihnen holen wir stellvertretend vor den Vorhang. Stichwort Veränderung: Ex-Bankerin Regina Prehofer hat ein neues Betätigungsfeld gefunden und schlägt eine universitäre Laufbahn ein. Warum sie das tut, erklärte sie uns in einem sehr persönlichen Gespräch. Außerdem in dieser Ausgabe: Managerhaftung und wie Sie damit umgehen, Rechtsfallen auf Facebook & Co., Trends im Office Design sowie eine Reportage über den einsetzenden Bio-Boom bei Lebensmitteln in CEE. Noch ein Hinweis in eigener Sache: Wir freuen uns sehr, dass Franz Fischler, vormals EU-Kommissar und heute gefragter Berater, den Vorsitz für unseren SE-Award 2011 übernommen hat.
T
he events in Japan are horrendous and scary, and drama tically show the human limits of controlling technology and nature. Despite this, some of the things being discussed are simply naive. A country like France, which relies on nuclear power for almost 80 percent of its energy, cannot stop using nuclear energy from one day to the next. And Austria, which generates almost 60 percent of its energy through hydropower, is (luckily) in a unique position in Europe, owing to its topography. Despite this, a stronger energy awareness on the part of society, the economic sector and politicians is urgently needed. Increasing energy efficiency is undoubtedly an issue here. Monika KircherKohl, CEO of Infineon Technologies Austria AG, already has some solutions for this; for example, in the area of solar energy. And she and her staff fortify Austria’s strong position in the Infineon group – with expertise, flexibility and know-how. This mixture has also brought Austria’s export sector back on the path to success. Whether industry, trade or services – in all segments, the export figures are again clearly pointing in a positive direction. Already there is talk about new records. Though investors can only dream about such records at present, there are interesting investment opportunities. Corporate bonds, in particular, are currently among those most mentioned. In this issue you can read about what makes them so attractive. Many well-educated people from CEE also seized their opportunities and found occupational happiness in the West, because they are prepared to go the proverbial ‘extra mile’. We bring some of them out from behind the curtain.
A period of change On the subject of change: Former banker Regina Prehofer has found a new area of activity and is embarking on a university career. She explains to us why she is doing so, in a very personal interview. Also in this issue: Manager liability and how to deal with it, legal pitfalls at Facebook & Co., trends in office design as well as a report on the sudden boom in organic foodstuffs in CEE. And one more thing that concerns our own project: We are very pleased that Franz Fischler, former EU Commissioner and now a sought-after consultant, will head the jury for our SE Award 2011.
Herzlichst,
Yours,
Harald Hornacek Chefredakteur
Harald Hornacek Editor-in-Chief
harald.hornacek@diabla.at
harald.hornacek@diabla.at
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Es gibt mehr im Leben als einen Volvo. Es gibt Tiere, die schnell, stark, elegant und schön zugleich sind. Und es gibt endlich auch den Beweis, dass dieses Phänomen nicht nur in der Natur auftritt. Deshalb gibt es jetzt den neuen Volvo V60.
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007 markets & players
contents Succeed 02/2011
010 Coverstory. Monika Kircher-Kohl, CEO Infineon Technologies Austria AG, über Österreich als Kompetenzzentrum des Konzerns. Cover story. Monika Kircher-Kohl, CEO of Infineon Technologies Austria AG, on Austria as the competence centre of the group. 018 Industrie. Innovationskraft, Exportorientierung und Verankerung in CEE sind Stärken der österreichischen Wirtschaft. Industry. Innovation, a focus on exports and strong ties with CEE are some of the strengths of the Austrian industry. 030 Qualitätsmanagement. Zertifizierungen alleine reichen nicht mehr aus, was zählt, ist ein integrierter Managementansatz. Quality management. Certification no longer suffices. What counts is an integrated management approach. 032 Umdenken. Die Anforderungen in der IT-Welt verändern sich, sagt Rizan Flenner, Area Director CHAT, BMC Software. Rethinking. The requirements within the IT world are changing, says Rizan Flenner, area director CHAT at BMC Software. 034 Fokussierung. Unternehmen sollen sich vor allem um ihre Kernprozesse kümmern. Eine Software aus Wien hilft dabei. Focus. Companies should pay particular attention to their core processes. And there is a program from Vienna that can help. 036 Bio-Boom. Auch die Wirtschaftskrise hat den Vormarsch der Bio-Lebensmittel in der Region CEE nicht stoppen können. Organic boom. Not even the crisis was able to stop the rise of organic foodstuffs in the CEE region. 040 Lesen. Tradition und Moderne verbinden deutschsprachige Zeitungen in den Ländern Zentral- und Osteuropas. Reading. German-language newspapers in CEE countries unite the traditional and the contemporary. 044 Sustainable Entrepreneurship. Die SEA-Jury über Trends und Weichenstellungen. Plus: Praxisbericht Casinos Austria. Sustainable entrepreneurship. The SEA judges on trends and directions. Plus: a practical report from Casinos Austria. 050 Vorsitz. Franz Fischler, Vorsitzender der Jury des SE-Awards 2011, über die Notwendigkeit einer nachhaltigen Wirtschaft. Head of jury. Franz Fischler, who will preside over the jury of the SE Award 2011, on the need for a sustainable economy. 054 Krimsekt. Oft kopiert, nie erreicht – der echte Krimsekt ist ein Genuss für Kenner, die Geschichte und Geschmack lieben. Crimean wine. Much copied, never equalled – true Crimean sparkling wine delights connoisseurs who appreciate history and taste. 058 Serbien. Das Land startet mit frischem Elan und neuem Selbstvertrauen durch. CMS Reich-Rohrwig Hainz hilft dabei. Serbia. The country is taking off with a new vigour and confidence. And CMS Reich-Rohrwig Hainz plays a part in it. 062 Karriere. Warum junge Osteuropäer im Westen so erfolgreich sind und was Westeuropa davon hat. Career. Why young Eastern Europeans are so successful in the West, and what Western Europe has to gain from them. 066 Special. Slowenien punktet mit Wirtschaftsorientierung und einem fast unschlagbaren Tourismus-Angebot. Special. Slovenia is proud of its strong economic focus and virtually unbeatable tourist offers.
071 finance & investment 075 Finanzierung. Bank Austria-Vorstand Helmut Bernkopf über neue Finanzierungslösungen für die Exportwirtschaft. Financing. Bank Austria board member Helmut Bernkopf speaks about new financing solutions for foreign trade. 078 Anleihen. Staats- oder Unternehmensanleihen? Wofür sich Anleger jetzt entscheiden sollten. Bonds. State or corporate bonds? What investors should go for at the moment. 086 Durchstarten. Ex-Bankerin Regina Prehofer verändert sich und schlägt eine universitäre Karriere ein. Taking off. Former banker Regina Prehofer is making a change and starting a university career.
091 law & taxation 094 Managerhaftung. Vorstände, Aufsichtsräte und Geschäftsführer werden immer häufiger rechtlich verfolgt. Manager liability. Executives and members of management and supervisory boards are now often the target of lawsuits. 101 Legal Advice. In der Slowakei werden derzeit neue Anreize für ausländische Investitionen geschaffen. Legal advice. New incentives for foreign investments are currently being developed in Slovakia. 102 Social Media. Die immer stärkere Nutzung der sozialen Medien bringt neue rechtliche Herausforderungen. Social media. The increased use of social media brings new legal challenges.
107 news & facts 108 Industry & Technology 110 Communications & IT 112 Travel & Transportation 114 Training & Education 116 Special. Nach den Krisenjahren investieren die Unternehmen wieder mehr in gezielte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Special. After the crisis years, companies are again investing in targeted training and further education measures.
125 lifestyle & luxury 128 Gute Zeit. Edle, sportliche und zeitlose Uhren-Highlights des Jahres 2011. Good times. The elegant, sporty and timeless watch highlights of 2011.
135 home & office 138 Office Design. Vom Büro zum Lebensumfeld – die neuesten Trends im Office Design zeigen eine klare Richtung. Office design. An office becomes a social environment – the latest trends in office design have a clear direction. 142 Messe. Die Real Vienna gilt als einer der wichtigsten Treffpunkte der internationalen Immobilienbranche. Trade fair. The Real Vienna counts as one of the most important meeting places of the international real estate industry.
regular features 003 Editorial 065 Managertalk. Computerkriminalität ist längst nicht mehr nur das Hacken von Webservern. Führungskräfte müssen umdenken. Manager talk. Computer crime is more than just hacking into web servers. Executives are called to revise their opinions. 090 Impressum Masthead 123 Destination. 48 Stunden in Vilnius. Destination. 48 hours in Vilnius. 144 Gastkommentar. Gerhart Ebner über die Notwendigkeit eines optimierten Risikomanagements. Guest commentary. Gerhart Ebner on the need for optimised risk management. 146 Anders gefragt. Was Sie immer schon vom Wiener Juwelier Herbert Schullin wissen wollten. In other words. Everything you ever wanted to ask the Viennese juweller Herbert Schullin. Succeed 02/11
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WIEN | SALZBURG | INNSBRUCK | GRAZ Tel. 01-599 25-450
markets players & Wachstum von 4 % in CEE Growth of 4 % in CEE
Gas aus Russland wird teurer Gas from Russia becomes more expensive
Österreichs größte Exportmesse Austria’s largest export trade fair
> Für 30 Volkswirtschaften in Zentraleuropa, im Baltikum, in Südosteuropa und Zentralasien prognostiziert die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) für heuer ein Wachstum von 4,2 %, schließt aber verschlechterte Prognosen, etwa für Russland, nicht aus. Neben einem stärker als erwartet ausfallenden Wachstum in Kerneuropa und einer Erholung des Kreditwachstums gibt es laut EBRD weiter einen „hohen Level“ von faulen Krediten in einigen Ländern, mit entsprechender Auswirkung auf die Bilanzen.
> Der staatliche Monopolist Gazprom will den Durchschnittspreis für Erdgas in Europa im laufenden Jahr um 14 % erhöhen. Ein Viertel seines Bedarfs deckt Europa mit russischem Erdgas ab. Für Gazprom ist Westeuropa die wichtigste Einnahmequelle. Den Angaben zufolge will der Ölkonzern den Preis je 1.000 m3 von USD 308 auf USD 352 (EUR 259) erhöhen. Demnach sollen die Exporte nach Westeuropa von 140 Mrd. auf über 152 Mrd. m3 steigen.
> Der Österreichische Exporttag 2011 findet am 26. Mai in der Wirtschaftskammer Österreich statt. Unter dem Motto „Meet the World“ werden rund 2.500 Besucher erwartet. Mehr als 30 Aussteller bzw. exportorientierte österreichische Unternehmer präsentieren ihr Dienstleistungsangebot. Zu Gast sind auch mehr als 50 österreichische Wirtschaftsdelegierte aus sämtlichen Weltregionen. Der Exporttag hat sich als wichtigste Veranstaltung der exportierenden Wirtschaft längst etabliert und auch seine Netzwerk-Bedeutung sukzessive ausgebaut. Allein mehr als 3.000 Beratungsgespräche werden an diesem Tag geführt.
> The European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) predicts a growth of 4.2 % this year for 30 economies in Central Europe, the Baltic, South-Eastern Europe and Central Asia, though it does not rule out worse results in Russia, for example. In addition to a stronger-than-expected growth in core Europe and a recovery of credit growth, there is still, according to the EBRD, a high level of bad loans in several countries, which has a corresponding impact on the results.
> Gazprom, the state monopolist, plans to in crease the average price for natural gas in Europe by 14 % in the current year. Europe covers a quarter of its demand with Russian natural gas. For Gazprom, Western Europe is the most important source of income. According to the data, the oil company wants to increase the price per 1,000 m3 from USD 308 to USD 352 (EUR 259). Nevertheless, the exports to Western Europe are expected to rise from 140 billion m3 to more than 152 billion m3.
> The Österreichischer Exporttag (Austrian Exports Day) 2011 will be held in the Austrian Federal Economic Chamber on 26 May. Around 2,500 visitors are expected to attend the event that will take place under the motto ‘Meet the World’. More than 30 exhibitors and export-oriented Austrian entrepreneurs will present their range of services. The guests include more than 50 Austrian economic representatives from all corners of the Earth. The Exporttag established itself long ago as the most important event for the exporting industries and has successively expanded its networking significance. More than 3,000 consultations are carried out on this day.
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markets&players Drittes Krisenjahr in Tschechiens Bauwirtschaft
Third year of crisis for Czech construction industry
wiiw-Prognose: Aufschwung im niedrigen Gang wiiw prognosis: Upswing in low gear
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lle mittel-, ost- und südosteuropäischen Länder (MOSOEL) werden ab 2011 wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Das Wachstum nach der Krise wird allerdings deutlich niedriger als jenes vorher ausfallen und daher nicht ausreichen, um eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen, so das Ergebnis der mittelfristigen Prognose des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw). Gegenwärtig werde das BIPWachstum hauptsächlich von den Exporten getragen. In den kommenden Monaten und Jahren dürften jedoch der private Konsum und die Investitionen eine stärkere Rolle als Wachstumsmotor übernehmen. Eine noch immer schwierige Kreditfinanzierung und dämpfende Effekte der staatlichen Konsolidierungsmaßnahmen wirken als Wachstumsbremse. Erhebliche Risiken sind vor allem mit den steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen, spekulativen Kapitalbewegungen und Währungsaufwertungen verbunden. Nach einer mehrjährigen Unterbrechung werde sich der Aufholprozess wieder fortsetzen, so das wiiw.
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ll Central, Eastern and South-East European countries will again achieve growth from 2011 onwards. However, according to the medium-term prognosis by the Vienna Institute for International Economic Studies (wiiw – Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche), the growth after the crisis will be significantly weaker than before the crisis and will therefore not suffice to relax the labour market. At present, the growth in GDP is supported mainly by exports. In the coming months and years though, private consumption and investments should play a stronger role as growth engines. The difficult situation concerning credit financing and the dampening effects of state consolidation activities are acting as obstacles to growth. Rising energy and food prices, speculative capital flows and currency appreciation still pose considerable risks. According to wiiw, the catching-up process will now continue after an interruption of several years. 8
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> Auch 2011 wird für die tschechische Bauwirtschaft nicht einfach, schuld daran sind der Sparkurs des Staates und das sinkende Volumen öffentlicher Bauaufträge. Nach vorläufigen Zahlen des Statistikamtes sank die Bauproduktion von 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum unbereinigt um 7,8 %. Der Hochbau ging mit 8,4 % bereits zum dritten Mal in Folge zurück, und der Ingenieurbau um 6,7 %. Für heuer rechnen Bauunternehmen mit einem Gesamtminus von 5 bis 6 %. Laut einer Analyse der Gesellschaft URS Praha ist der Wert der öffentlichen Bauaufträge 2010 um 37 % gefallen. Seit September 2010 hat der Staat keine Infrastrukturtender mehr ausgeschrieben, auch 2011 werden neue Projekte nicht erwartet. > 2011 will not be an easy year for the Czech construction industry. The reason for this is the government’s economy drive and the sinking volume of state orders for constructions. According to preliminary figures from the department of statistics, building production fell in 2010 by 7.8 % compared to the previous year. Overhead construction decreased for the third time in succession, by 8.4 %, while engineering construction fell by 6.7 %. For this year, construction companies expect a total minus of between 5 and 6 %. According to an analysis by the society URS Praha, the value of state building contracts decreased by 37 % in 2010. The government has not issued any infrastructural tenders since September 2010; no new projects are expected for 2011 either. Die tschechische Bauindustrie steht weiter unter Druck. The Czech construction industry remains under pressure.
Arbeiter fehlen im eigenen Land Lack of workers in home countries
> Ab Mai steht der österreichische Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn offen. Aufenthaltstitel und ein Beschäftigungsnachweis sind dann nicht erforderlich. Länder, die 2004 der EU beigetreten sind, haben Sorge, dass wichtige Fachkräfte im Gesundheits- und Pflegesektor wegen des zu niedrigen Lohnniveaus im Heimatland sich vor allem nach Großbritannien oder Irland verabschieden werden. „Durch den Verlust von medizinischem Personal gehen wichtiges Wissen und andererseits auch Investitionen der Heimatländer in das Gesundheitssystem verloren“, warnt EU-Sozialkommissar László Andor. > As of May, the Austrian labour market will be open to workers from Estonia, Latvia, Lithuania, Poland, Slovakia, Slovenia, the Czech Republic and Hungary. Residence permits and certificates of employment will then no longer be required. The countries that joined the EU in 2004 are worried that important skilled workers in the healthcare and nursing sectors will leave for the UK or Ireland, because of the low wage levels in their home countries. “Due to the loss of medical personnel, important knowledge as well as investments from the home countries in the healthcare system will be lost,” warns EU Commissioner for Social Affairs László Andor. Offene Märkte sorgen für Zu- und Abwanderung von Arbeitskräften. Open markets cause an influx and outflow of manpower.
Fotos: Getty Images
In Mittel-, Süd- und Osteuropa sprießt das Pflänzchen des Aufschwungs. The first tender shoots of recovery are beginning to sprout in Central, Southern and Eastern Europe.
Ranking of purchasing power in the EU-27
> Jährlich veröffentlicht Eurostat ein Ranking der Kaufkraftstandards in den Regionen der EU-27. Die unterschiedlichen Preisniveaus zwischen den Ländern wurden dabei berücksichtigt. Die Top Ten: Mit einer Kaufkraft von 343 % liegt London an erster Stelle des Rankings, gefolgt von Luxemburg mit 279 %, auf Platz drei hat es Brüssel mit 216 % geschafft, gefolgt von den Niederlanden (198 %), Hamburg (188 %), Prag (172 %), Paris ( 168 %), Stockholm (167 %), Bratislava (166 %) und Wien (163 %). Das Schlusslicht des Rankings ist Severozapaden, Bulgarien, mit 28 %. > Every year Eurostat publishes a ranking of the level of purchasing power in the regions of the EU-27. The differing price lev-els between the countries are taken into account. The top ten: London holds the top spot of the ranking with a purchasing power of 343 %, followed by Luxembourg with 279 %, Brussels in third place with 216 %, then the Netherlands (198 %), London hat nach wie Hamburg (188 %), Prague (172 %), Paris vor die höchste Kaufkraft (168 %), Stockholm (167 %), Bratislava (166 %) in Europa. London still has the highest and Vienna (163 %). At the bottom of the ranking is Severozapaden, Bulgaria, with 28 %. purchasing power in Europe.
Zuversicht für den Arbeitsmarkt in der EU Confidence in the labour market of the EU
> Nach Angaben der Kommission hat sich der Arbeitsmarkt in der EU stabilisiert und der Rückgang der Beschäftigungen sei gestoppt. Mit 9,6 % ist die Arbeitslosenquote allerdings weiterhin hoch, die Lage für junge Menschen am Arbeitsmarkt habe sogar mit 21 % ihren höchsten Stand seit Beginn der Krise erreicht. Mit Unterschieden zwischen Mitgliedstaaten und Sektoren hat sich, wenn auch in geringerem Tempo, trotzdem die Zuversicht auf den Arbeitsmärkten der EU weiter verbessert. > According to the Commission, the labour market in the EU has stabilised and the decline in employment levels has come to a halt. The unemployment rate remains high, however, at 9.6 %; the situation for young people on the labour market has even reached its highest level since the beginning of the crisis, with an unemployment rate of 21 %. Despite this, the confidence in the EU labour markets has increased further, albeit at a slow rate, with differences between member states and sectors. Der Arbeitsmarkt erholt sich, für junge Menschen bleibt es schwierig. The labour market is recovering, but the situation remains difficult for young people.
Tesco kauft Zˇabka und Koruna Tesco purchases Zˇabka and Koruna
> Ende Februar kaufte der britische Tesco-Konzern die tschechische Sektion der polnischen Supermarktkette Zˇabka sowie die tschechischen Koruna-Märkte. Laut dem Online-Dienst Czechposition.cz sollen die Briten rund EUR 40 Mio. investiert haben. Die 47 KorunaGeschäfte, die mehrheitlich im mährischen Landesteil präsent sind, werden im Format des für Prager bereits vertrauten „Tesco-Express“ angepasst, wohingegen die 81 Zˇabka-Filialen in und um Prag als Franchise weitergeführt werden. Nach einer abschließenden Prüfung der polnischen Kartellbehörde steht dem Kauf nichts mehr im Wege und er soll im April rechtskräftig werden. > At the end of February, the British Tesco group bought the Czech division of the Polish supermarket chain Zˇabka as well as the Czech Koruna stores. According to the online service Czechposition.cz, the British invested approx. EUR 40m. The 47 Koruna stores, which are located predominantly in the Moravian part of the country, will be adapted to the ‘Tesco Express’ format that is already familiar to inhabitants of Prague, while the 81 Zˇabka branches in and around Prague will continue to operate as franchise businesses. After a final assessment by Polish cartel authorities, nothing stands in the way of the acquisition, which should become effective in April.
TAX ADVICE Ungarn senkt Körperschaftsteuer Hungary lowers corporation tax
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it den jüngsten Steueränderungen will Ungarn die Wettbewerbsfähigkeit seiner Unternehmen verbessern. So Klaus Bauerwurde der Körperschaftsteuersatz von bisMitterlehner her 19 auf 10 % gesenkt. Dies gilt bis zu einer Steuerbemessungsgrundlage von HUF 500 Mio. (rund EUR 1,8 Mio.) – und zwar proportional auch schon für die Steuerbemessungsgrundlage des zweiten Halbjahres 2010. Für den Teil der Steuerbemessungsgrundlage, der über HUF 500 Mio. liegt, ist der bisherige 19-%ige Satz anzuwenden. Abgeschafft wurde die 30%-ige Körperschaftsteuer, die bisher aus Ungarn stammende Einkommen (Zinsen, Lizenzgebühren, Dienstleistungsgebühren) von ausländischen Gesellschaften mit Ansässigkeit in einem Staat ohne entsprechendes Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) belastete. Einkommensteuer neu: Flat Rate Mit Jahresbeginn 2011 wurde die Einkommensteuer neu geregelt. Ein einheitlicher Einkommensteuersatz von 16 % löst die bisherige progressive Besteuerung ab und ist auch auf Dividenden, Zinsen und Gewinne aus Immobilienveräußerungen anzuwenden. Mit der Einführung dieser Flat Rate soll der Inlands-Konsum der Bevölkerung angekurbelt werden. Branchensondersteuer Um diese Maßnahmen finanzieren zu können, hat Ungarn bestimmte Branchen für die Jahre 2010, 2011 und 2012 mit Sondersteuern belastet. So zahlen große Einzelhandelsunternehmen eine mit einem progressiven Steuersatz berechnete Steuer. Bemessungsgrundlage ist dabei der Nettoumsatz. Ab HUF 100 Mrd. (rund EUR 360 Mio.) beträgt der Sondersteuerhöchstsatz 2,5 %. Telekommunikationsunternehmen müssen bei einem Nettoumsatz von über HUF 5 Mrd. (rund EUR 18 Mio.) progressiv höchstens 6,5 % abführen. Energieversorger Leopold Kühmayer zahlen linear 1,05 % je nach Nettoumsatz. ❯ By recently introducing tax changes, Hungary aims to improve the competitiveness of its companies. For instance, the corporation tax rate was reduced from 19 to 10 %. The new rate applies to a tax basis of under HUF 500m (approx. EUR 1.8m). In fact, this will already apply proportionally to the second half of 2010. The 19 % tax rate will be applicable to that share of the tax basis that exceeds HUF 500m. The 30 % corporation tax charged on income earned in Hungary (interest, license fees, service fees) by foreign corporations based in a country without an appropriate double taxation convention was abolished. New income tax: flat rate New income tax regulations took effect as of the beginning of 2011. A flat tax rate of 16 % has replaced the previous progressive taxation and is also to be applied to dividends, interest and profits from the sale of property. The introduction of the flat rate tax has the purpose of cranking up domestic consumer spending. Special tax imposed on certain sectors In order to be able to finance these measures, Hungary is imposing special taxes on certain sectors in the years 2010, 2011 and 2012. For example, large retail companies are taxed under a progressive tax system. The basis of assessment is the company’s net sales revenue. For amounts exceeding HUF 100bn (approx. EUR 360m) the maximum tax rate is 2.5 %.
Promotion
Ranking der Kaufkraft in der EU-27
markets & players MONIKA KIRCHer-Kohl, Infineon Technologies Austria AG
Selbstreflexion und Authentizität Self-contemplation and authenticity Interview: Harald Hornacek
Die Ergebnisse der Infineon Technologies Austria AG tendieren wieder deutlich nach oben. Die Krise hat die Loyalität und den Zusammenhalt sowohl auf Seiten der Mitarbeiter wie auch der Lieferanten wachsen lassen, ist CEO Monika Kircher-Kohl überzeugt. The results of Infineon Technologies Austria AG are pointing upwards once again. CEO Monika Kircher-Kohl is convinced that the crisis has led to an increase in loyalty and solidarity on the part of the staff as well as the suppliers.
Die Halbleiterindustrie ist stärkeren Schwankungen ausgesetzt als andere Branchen. Wir sind eine Frühindikator-Branche und spüren sowohl den Abschwung schneller wie auch den Aufschwung. Die Halbleiterindustrie hatte zuletzt anhaltend positive Quartale, mit Wachstumsraten von über 10 Prozent. Die Krise ist in unserer Branche eigentlich seit eineinhalb Jahren beendet, die starke Nachfrage in der Automobilindustrie hält an, und angesichts der Entwicklung um das Thema „Content-Mehrwert im Auto“ bin ich auch überzeugt, dass dies so bleiben wird. Auch das verstärkte Aufkommen der E-Mobilität unterstützt unsere positive Entwicklung. Infineon Austria verfügt heute über eine Exportquote von annähernd 100 Prozent. Mehr als 50 Prozent des Geschäfts, das wir von Villach aus verantworten, machen wir bereits in Asien. Wir hatten 2010 ein gutes Geschäftsjahr und erwarten auch für 2011 ähnlich gute Ergebnisse. Die Frage ist, ob unsere Performance auch auf die anderen Industrien, also die Gesamtwirtschaft, umzusetzen ist. Aber es ist schon so, dass auf unser Wachstum auch immer Wachstum in anderen Branchen folgt. Insofern bin ich angesichts unserer Auftragsbestände durchaus zuversichtlich. Was wir aber alle nicht einschätzen können, ist, ob aus der Finanzwelt und den Währungssystemen nicht noch neue Herausforderungen kommen werden. Der Standort Österreich ist für Infineon von neuralgischer Bedeutung, mittlerweile wird auch der Anteil am Gesamtkonzern-Umsatz immer größer. Was macht Infineon Austria so stark?
Wichtig war, dass wir vor der Krise eine klare Strategie hatten. Wir sind unserer mittelfristigen Planung und Strategie treu geblieben und haben bewiesen, dass wir auch kurzfristig flexibel sein und damit externe Einflüsse so gering wie möglich halten können. Wir halten auch heute sehr fokussiert an unseren Themen in Forschung & Entwicklung und unserer Produktentwicklung fest. Aber natürlich mussten wir teilweise massive Sparprogramme umsetzen, die wir allerdings immer sehr klar und offen kommuniziert haben. Wichtig war und ist mir dabei immer eine soziale Ausgewogenheit. Wenn die Auslastung der Fabriken nur noch 30 Prozent beträgt, dann sind Schnitte notwendig, und wir haben sie auch gemacht. Aber auf der anderen Seite haben wir im Management klar gemacht, dass auch wir diesen harten Weg mitgehen und haben einen erheblichen Einkommensverzicht geleistet. Welche Lehren haben Sie aus den schwierigen Jahren 2008 und 2009 gezogen?
Loyalität und Zusammenhalt sind nach der Krise sogar gestiegen, würde ich meinen und zwar sowohl auf Seiten unserer Mitarbeiter wie auch der Lieferanten. Wir haben auch versucht, die Zeit für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu nützen und haben 120 Mitarbeiter auf andere Qualifikationen ausgebildet. 40 davon waren Techniker, auch aus dem F&E-Bereich, die näher hin zum Kunden wollten. Wir haben sie daher über Monate in Marketing und Sales ausgebildet und auch Aufenthalte 10
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Infineon Austria achieved a record turnover in the last financial year. Do you think the crisis is over?
The semiconductor industry is subject to stronger fluctuations than other sectors. We are an earlyindicator sector and always among the first to register a down- or an upturn. The semiconductor industry has recently been having positive quarters, with growth rates above ten percent. The crisis in our sector
»In Österreich verfügen wir über einen gewissen Pragmatismus, der viele Themen gut löst.« actually ended one and a half years ago. The strong demand from the automotive industry continues, and given the development with regard to content added value in cars, I am convinced that this won’t be changing. And the rise of e-mobility also supports our positive development. Today, Infineon Austria has an export quota of almost 100 percent. More than 50 percent of the business that we manage from our Villach headquarters is already done in Asia. We had a good business year in 2010 and expect similarly good results for 2011. The question is whether our good performance can also be achieved in other industries and ultimately in the overall economy. But our growth is actually always followed by growth in other sectors. So I’m quite optimistic, given our volume of orders. What none of us can predict, however, is
whether we will still be faced with new challenges from the financial world and the monetary systems. As a business location, Austria is of critical importance to Infineon; its share in the group’s total turnover continues to increase. What makes Infineon Austria so strong?
It was vital that we had a clear strategy before the crisis. We stuck to our medium-term planning and strategy, and proved that we can also be flexible, thereby keeping external influences to a minimum. We are also keeping to our main areas in research and development as well as in our product development. Of course we needed to implement massive savings measures, but we always conveyed them very clearly and openly. What was and
»Austrians have a certain pragmatism that can solve many problems effectively.« is always especially important to me is the social balance. When the capacity utilisation of factories is at only 30 percent, then cuts become necessary, and that is also what we did. But we, the management members, made it clear that we would also bite the bullet and renounced a significant portion of our salaries. What lessons have you learnt from the difficult years 2008 and 2009?
I am convinced that loyalty and solidarity on the part of our staff as well as the suppliers increased after the crisis. We tried to make the
Foto: David Sailer
Infineon Austria hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Rekordumsatz erzielt. Ist die Krise aus Ihrer Sicht beendet?
Monika Kircher-Kohl: „Die Halbleiterindustrie ist stärkeren Schwankungen ausgesetzt als andere Branchen. Wir sind eine Frühindikator-Branche.“ Monika Kircher-Kohl: “The semiconductor industry is subject to stronger fluctuations than other sectors. We are an early-indicator sector.”
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markets & players
amongst business locations?
bei unseren asiatischen Kunden und Partnern ermöglicht. Nach dem Ende der Krise zeigte sich, wie richtig diese Entscheidung war: Die Kontakte zu den Partnern wurden intensiviert, die früheren technischen Kollegen sind heute anders aufgestellt. Und wir erzielen aus dieser Maßnahme heraus zweistellige Umsatzzuwächse mit diesen Kunden.
most of the time for further training and qualification measures, which resulted in 120 employees receiving other qualifications. 40
Trotz aller guten Ergebnisse müssen Sie den Standort Österreich immer wieder auch im Konzern behaupten. Wie wollen Sie die Position von Infineon Austria im globalen Standortwettbewerb sichern?
»Wichtig ist mir generell, dass sich mehr Frauen für technische Berufe interessieren.«
Wir sind der einzige Standort im Konzern, der die gesamte Wertschöpfungskette über jene Bereiche, die wir verantworten, managt. Von F&E über Verkauf decken wir alle relevanten Wertschöpfungsketten ab, außer der Montage. Unsere Strategie ist es, durch hochkompetente Teams auch Konzernkompetenzen zu erhalten und zu sichern. Hier steht nicht die Auftragsforschung, sondern die Themenführerschaft im Fokus. Unsere Kompetenz bei Reifendrucksensoren ist dafür ein gutes Beispiel. Aber auch beim Thema Energieeffizienz wird dies besonders gut sichtbar. Hier decken wir die gesamte Kette der Energieerzeugung und des Energieverbrauchs ab – vom Kraftwerk bis zum Auto oder Handy. Heute gehen nach wie vor im Schnitt drei Viertel der Energie verloren, auf unterschiedlichste Weise. Wir wollen mit unseren Produkten einen Hebel zu mehr Energieeffizienz schaffen und Energieverluste verringern. Damit ermöglichen wir Wirtschaftswachstun und mehr Energiekonsum, ohne die Umwelt mehr zu belasten. Am Beispiel der Solaranlagen erklärt: Schon mit der aktuellen Chipgeneration ist es möglich, die Energieeffizienz dieser Anlagen um 50 Prozent zu erhöhen. Damit erreicht man mehr Wirtschaftlichkeit und damit liefern wir auch einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Industriestandort Österreich ist in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten. Welche Forderungen stellen Sie in diesem Zusammenhang an die Politik?
In Österreich verfügen wir über einen gewissen Pragmatismus, der viele Themen gut löst. Wenn die soziale Kohäsion passt, dann klappt auch die Bewältigung von schwierigen Zeiten, das hat sich in der Krise deutlich gezeigt. Für die wesentlichen Zukunftsthemen sehe ich allerdings dringenden Handlungsbedarf. Unser Ziel muss sein, Innovation Leader zu 12
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of them were engineers – many of these from the area of R&D – who wanted to be closer to the clients. So we trained them over a period of several months in marketing and sales, and also organised visits to our Asian partners and clients. After the end of the crisis it became clear what a good move that had been: The contact with our partners was intensified; former technical colleagues are positioned differently – and from this we are achieving double-digit growth in turnover with these clients. Despite your good results, you still need to keep defending Austria as a business location, even within the group. How do you plan on ensuring the position of Infineon Austria in the global competition
Austria, as a base for industry, has come under increasing pressure in recent years. Which political measures would you like to see realised in this context?
»In general, it is important to me that more women become interested in technical professions.« Austrians have a certain pragmatism that can solve many problems effectively. Difficult times can be overcome when there is social cohesion, as the crisis showed us. But as far as important future issues are concerned, I see an urgent need for action. We must aim to be an innovative leader, thereby producing added value and creating new services. This requires a comprehensive strategy that includes educational policy, school and university reforms, migration
Fotos: David Sailer
„Ich hatte die Möglichkeit, mich über meinen beruflichen Lebensweg hinweg entwickeln zu können“, meint Monika Kircher-Kohl. “I got the opportunity to develop beyond my career path,” says Monika Kircher-Kohl.
We are the only business location in the group that manages the entire value chain for those areas for which we are responsible. From R&D to sales, we cover all relevant value chains, except for assembly. Our strategy is to maintain and ensure group competencies through highly competent teams, with the main focus being not on contract research, but on know-how leadership. Our expertise in tyre pressure sensors deserves mention. And the area of energy efficiency is also a good example. Here, we cover the entire chain of energy production and energy consumption – from the power plant to the automobile or mobile phone. On average, threequarters of energy still gets lost today in various ways. With our products we want to create a lever for more energy efficiency and decrease energy losses. This would allow economic growth and higher energy consumption, without being more of a burden to the environment. Let’s take solar power plants as an example: The current chip generation already makes it possible to increase the energy efficiency of the plants by 50 percent. This means greater profitability and is also a significant contribution towards expanding renewable energies.
sein und daraus Wertschöpfung zu produzieren und neue Dienstleistungen zu schaffen. Das erfordert eine ganzheitliche Strategie, die Bildungspolitik, Schul- und Universitätsreform, Migrationsfragen, Internationalität und die Schaffung eines neuen Selbstverständnisses für unser Land umfasst. Die Rot-Weiß-Rot-Card ist da ein wichtiges Signal. Und natürlich werden wir um das Thema der Budgetsanierung nicht umhinkommen. Wenn wir heute für den Pensionszuschuss bereits doppelt so viel aufwenden müssen wie für Bildung, dann stimmt der Generationenvertrag einfach nicht mehr. Wenn wir heute um 50 Prozent Volksschulkinder weniger haben als vor zehn Jahren und von diesen ein Drittel Migrationshintergrund hat, dann bedingt das Änderungen im Schulsystem. Man muss klar erkennen, was die Fakten sind, daraus Strategien erarbeiten und nicht einfach nur die Symptome behandeln. Es ist Aufgabe der Politik, diese Themen anzugehen und endlich Lösungen zu entwickeln. Warum schaffen wir es offenkundig nicht, mit dem Thema Migration positiv umzugehen und Vielfalt als Bereicherung zu sehen?
Vielleicht brauchen wir mehr positive Beispiele. Bei Infineon Austria ist das alles längst kein Thema mehr. Wir profitieren von der Vielfalt im Unternehmen ungemein, bei uns arbeiten Menschen aus rund 40 Nationen. Und man sieht, welcher Schub entsteht, wenn man diese Vielfalt gezielt nützt. Wir verfolgen im Konzern eine klare Förderung von Frauen für
„Als Frau neigt man sicherlich dazu, überkritisch zu sein“, sagt Monika Kircher-Kohl. „Ich rate daher Frauen, die hohe Positionen erreichen wollen, sich nicht zu viel Druck zu machen.“ “As a woman one definitely tends to be overly critical,” says Monika Kircher-Kohl. “I therefore advise women who want to reach a high position not to put too much pressure on themselves.”
issues, internationality and the creation of a new national identity for our country. The ‘red-white-red card’ is an important signal. And of course we won’t be able to avoid tackling the problem of budget consolidation. If we have to spend twice as much today for pensions than we do for education, then the intergenerational contract simply doesn’t work anymore. If we have 50 percent less elementary school pupils today than we had ten years ago, and a third of these have a migration background, then changes
in the school system become necessary. One needs to recognise the facts and base strategies on them, instead of just treating the symptoms. It is the task of politicians to deal with these issues and to finally develop solutions. Why are we – evidently – not able to deal with the topic of migration in a positive way and see diversity as a gain?
Maybe we need more positive examples. At Infineon Austria this is no longer an issue. We benefit tremendously from the diversity in Succeed 02/11
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markets & players
Sie haben einmal gesagt, dass der Vorstandsvorsitz von Infineon Austria nicht Ihr erklärtes Lebensziel war. Warum wurden Sie es dann doch?
Ich hatte die Möglichkeit, mich über meinen beruflichen Lebensweg hinweg entwickeln zu können. Ich habe im Bereich der Entwicklungspolitik gearbeitet, war selbständig im Qualitätsmanagement, war Vizebürgermeisterin von Villach und kam dann zu Infineon. Ich habe mit Respekt diese verantwortungsvolle Position übernommen und bin heute als Mensch in dieser Funktion voll und ganz angekommen. Wichtig ist, bei sich selbst zu bleiben, unabhängig von Titeln und Funktionen. Dazu gehören auch ein gewisses Maß an Selbstreflexion und der Wille, nicht austauschbar zu werden, authentisch zu sein. Ich habe großen Respekt vor Menschen im Allgemeinen, unabhängig von Hierarchien. Unsere Kollegen hier sind
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Durch hochkompetente Teams sollen für Österreich Konzernkompetenzen gewonnen und gesichert werden. Dabei setzt Infineon Austria nicht auf Auftragsforschung, sondern Themenführerschaft. Group competencies are to be acquired and maintained in Austria through highly competent teams. Here, Infineon Austria does not rely on contract research, but on know-how leadership.
the company. People from about 40 different countries work for the company, and the dynamics that arise when targeted use is made of this diversity are evident. We follow a clear strategy of promoting women to top positions in the group. And – independently of the company management – some female staff members have started an initiative called ‘Women encourage women’. We also contribute towards linking our company with other businesses on an international level; for instance, through
the initiative ‘Carinthian International Club’, which already has 20 member companies. In addition, we are working on a concept for an international school in Carinthia. In this way, we can ensure the international quality of the business location. You once said that being CEO at Infineon Austria was not your declared goal in life. Why then did you take the job?
I got the opportunity to develop beyond my career path. I worked in the area of development politics,
Daten und Fakten
Facts and figures
Bei Infineon in Österreich werden Mikrochips für Anwendungen in den Bereichen Mobilitäts-, Industrie- und Sicherheitslösungen entwickelt und produziert. Ein internationales Team mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus rund 40 Nationen erforscht, entwickelt und produziert Mikrochips. Standorte in Österreich sind Villach, Klagenfurt, Graz, Linz und Wien. Infineon Austria gilt auch als starkes Bildungs- und Forschungsnetzwerk im Konzern und erzielte im Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von rund EUR 1,3 Mrd.– und damit ein Alltime-High.
Infineon Austria develops and produces microchips for applications in the area of mobility, industry and security solutions. An international team of employees from about 40 countries conducts research, and develops and produces microchips. The business locations in Austria are Villach, Klagenfurt, Graz, Linz and Vienna. Infineon Austria is regarded as a strong educational and research network in the group and achieved a turnover of approx. EUR 1.3bn in the 2009/2010 financial year – an all-time high.
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Foto: Infineon
Spitzenpositionen. Unabhängig von der Firmenleitung ist nun auch eine Initiative durch einige Kolleginnen entstanden, die sich „Women encourage Women“ nennt. Und wir leisten einen Beitrag zu einer internationalen Verlinkung unseres Unternehmens mit anderen Betrieben, beispielsweise in der Initiative „Carinthian International Club“, der bereits 20 Mitgliedsbetriebe angehören. Wir arbeiten auch an einem Konzept für eine internationale Schule in Kärnten. So sichern wir über Infineon hinaus die internationale Standortqualität.
We feel at home in many worlds but we‘re at home in Austria.
telekomaustria.com As a leading telecom company we are successful in 8 countries of Central and Eastern Europe. But the heart of all of our activities is in Vienna. For new momentum in Austria and beyond its borders. Because our future belongs to all of us.
Future. Made in Austria.
markets & players
Infineon Austria ist der einzige Standort im Konzern, der die gesamte Wertschöpfungskette über jene Bereiche, die man von Österreich aus verantwortet, managt. Infineon Austria is the only business location in the group that manages the entire value chain in those areas for which they are responsible in Austria.
Sie sind eine der wenigen Frauen in Österreich in einer Spitzenposition. War es für Sie hilfreich oder hinderlich, als Frau Karriere zu machen?
Als Frau neigt man sicherlich dazu, überkritisch zu sein. Ich rate daher Frauen, die hohe Positionen erreichen wollen, sich nicht zu viel Druck zu machen. Man muss nicht etwas sein, das man nicht ist, um etwas erreichen zu können. Klar ist, dass man als Frau in einem Vorstand eher auffällt. Ich hatte aber damit nie Probleme und habe mir in den letzten Jahren eine Position erarbeitet, die über die formale Zuständigkeit hinausgeht. So bin ich heute in viele spannende internationale Projekte eingebunden. Wichtig ist mir generell, dass sich mehr Frauen für technische Berufe interessieren. Das ist allerdings ein stark mitteleuropäisches Thema, denn in anderen Kulturen und Ländern ist das längst schon anders. Sie haben einmal gesagt, Mexiko ist für Sie eine zweite Heimat. Ist das immer noch so?
Früher habe ich alle zwei Jahre einen Mexiko-Aufenthalt eingeplant, heute hat sich das ein wenig verändert. Aber wenn ich dort bin, bin ich auch zu Hause. Das Land, die Menschen, die Mentalität, all das ist ein Teil von mir selbst geworden, der mir auch in meiner Entwicklung als Mensch sehr geholfen hat.
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You once said that Mexico is like a second home to you. Is that still the case?
I used to plan a trip to Mexico every two years; now things have changed a little. But when I am there, I feel at home. The country, the people, the mentality – all of that has become a part of myself, and has also been a great help in my development as a person.
You are one of the few women in Austria in a top position. Was it a help or a hindrance to have a career as a woman?
As a woman one definitely tends to be overly critical. I therefore advise women who want to reach a high position not to put too much pressure on themselves. One doesn’t have to be something one isn’t in order to achieve something. Of course one does stand out as a woman on a management board, but I’ve never had problems with that and have achieved a position over the past few years that goes way beyond formal responsibility – and now I am involved in many exciting
Monika Kircher-Kohl: „Früher habe ich alle zwei Jahre einen Mexiko-Aufenthalt eingeplant, heute hat sich das ein wenig verändert. Aber wenn ich dort bin, bin ich auch zu Hause.“ Monika Kircher-Kohl: “I used to plan a trip to Mexico every two years; now things have changed a little. But when I am there, I feel at home.”
Zur Person
The person
Monika Kircher-Kohl studierte Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien und Mexico City und startete ihre Karriere als Geschäftsführerin der Regionalstelle Kärnten des ÖIE-Österreichischer Informationsdienst für Entwicklungspolitik. Nach ihrer Selbstständigkeit wurde sie 1991 Vizebürgermeisterin der Stadt Villach. Im April 2001 wurde die zweifache Mutter Mitglied des Vorstandes der Infineon Technologies Austria AG und verantwortlich für Finanzen, Forschung und Personal, seit Juni 2007 ist sie CEO der Infineon Technologies Austria AG. Kircher-Kohl ist zudem u. a. Aufsichtsratsmitglied der Siemens AG Österreich sowie Mitglied im Vorstand der Vereinigung der Österreichischen Industrie (Industriellenvereinigung). Die WU Managerin des Jahres 2008 hält auch ein Ehrendoktorat der Universität Salzburg.
Monika Kircher-Kohl studied economics at the Vienna University of Economics and Business and in Mexico City. She began her career as director of the Carinthian regional branch of the ÖIE (Austrian information service for development policy). After starting her own business she became vice mayor of the city of Villach in 1991. In April 2001 the mother of two became a member of the management board at Infineon Technologies Austria AG, where she was responsible for financing, research and human resources. And she has been CEO of Infineon Technologies Austria AG since June 2007. Kircher-Kohl is also a member of the supervisory board at Siemens AG Austria as well as a board member of the Vereinigung der Österreichischen Industrie (Austrian industrial association). She was named ‘WU Manager of the Year 2008’ and also received an honorary doctorate from the University of Salzburg.
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Fotos: David Sailer, Infineon
für mich bewundernswert: Auch nach 20 Jahren in der Nachtschicht überlegen sie noch, wie wir Fehler vermeiden können, wie wir die Qualität ständig verbessern können.
was self-employed in quality management, was vice mayor of Villach and then came to Infineon. I took on this responsible position with an attitude of respect, and am fully and totally integrated into this function as a person today. The important thing is to remain true to yourself, regardless of titles and functions. This also requires a certain amount of self-contemplation and the will not to become replaceable, and to be authentic. I have great respect for people in general, regardless of hierarchies. Our colleagues here are remarkable: even after 20 years of night shifts, they still think about how mistakes can be prevented and the quality continuously improved.
international projects. Generally speaking, it is important to me that more women become interested in technical professions. This is a specifically Central European issue, as other countries and cultures have already had a different approach for quite some time.
Best of Company FISCHAPARK wird um 100 Millionen Euro zum modernsten Shopping Center Niederösterreichs erweitert.
COMING SOON: Shopping-Center Expansion bei SES Neue Shopping-Dimensionen ab 2013 in Wiener Neustadt FISCHAPARK in Wiener Neustadt soll erweitert werden
durch verstärkte Wohn- und Gewerbeansiedlung immer näher an die Wiener
SES Spar European Shopping Centers, als Österreichs marktführender Ent-
Neustädter Innenstadt heran.
wickler und Errichter von Shopping Centers, plant die Erweiterung des FISCHAPARK in Wiener Neustadt. Die Shopping-Mall gilt als Inbegriff einer regional
Perfekte Verkehrserschließung
perfekt verankerten Shopping-Destination und als Treffpunkt in der Region. Mit
Ob per PKW über die Autobahn A2, via Bus oder per Fahrrad: die gute Ver-
einem Investment von 100 Millionen Euro soll das FISCHAPARK bis zum Jahr
kehrsinfrastruktur spricht für sich. Im Zuge der Erweiterung werden die Park-
2013 von 46 auf über 100 Shops zu einem Shopping-Center der Superlative aus-
platzkapazitäten des Shopping-Centers auf rund 1.800 Stellplätze erweitert.
gebaut werden. Auf künftig rund 42.800 Quadratmetern verpachtbarer Fläche wird das neue Center seinen Kunden insgesamt rund 1.800 Parkplätze und be-
SES ist das Thema Verkehrslösung ein zentrales Anliegen in der Gesamtkon-
ste öffentliche Verkehrsanbindung bieten.
zeption. Alle SES-Projekte haben gut funktionierende und gut durchdachte Verkehrslösungen. Und auch bei FISCHAPARK wird das bewährte „Sandwich-
Die flächenproduktivsten Standorte im Mieterfokus
Modell“ umgesetzt. Dieses sieht eine großräumige Tiefgarage mit Parkleitsy-
FISCHAPARK Wiener Neustadt steht bereits heute für Einkaufsvergnügen, Er-
stem unterhalb der zwei Verkaufsebenen vor. Diese werden durch ein offenes
lebnis sowie wirtschaftlichen Erfolg. Er liegt mit 7.700 Euro Umsatz pro Qua-
Parkdeck am Dach getoppt. Die Wege der Kunden zu den Verkaufsebenen wer-
dratmeter Verkaufsfläche im Jahr 2010 an zweiter Stelle der Shopping-Center
den dadurch wesentlich verkürzt.
von SES, gleich nach dem EUROPARK Salzburg, der mit einem Umsatz pro Quadratmeter Verkaufsfläche von über 9.000 Euro das Ranking aller österrei-
Perfekter Mix aus Handel, Gastronomie und Dienstleistung
chischen Shopping-Center anführt. FISCHAPARK nimmt in der gesamtöster-
Im erweiterten FISCHAPARK soll es einen noch besseren Branchenmix aus den
reichischen Shopping-Center-Landschaft in Sachen Flächenproduktivität Platz
besten regionalen, nationalen und internationale Handels-, Gastronomie- und
drei ein. „Die Zahlen zeigen, dass FISCHAPARK für die Konsumenten in der
Dienstleistungsformaten geben. Ziel ist, innovative Top-Labels und neue Shops
Region eine zentrale Rolle einnimmt. Daneben gibt es auch großes Mieterinte-
erstmals nach Niederösterreich zu bringen. Im Vordergrund steht die SES-Phi-
resse für den Standort Wiener Neustadt“, erklärt dazu Mag. Marcus Wild, CEO
losophie, gewachsene, erfolgreiche Handelsstandorte weiterzuentwickeln und
von SES. Der Manager weiter: „Die qualitative Erweiterung der erfolgreichsten
gemeinsam mit den Shoppartnern am Erfolg zu bauen.
Standorte unseres Portfolios gehört zu unserer Strategie. Flächenproduktive Standorte wie der FISCHAPARK sind im Fokus der Expansion der besten Han-
Führend in Österreich und Slowenien
delskonzepte. Mit moderner, guter und funktioneller Architektur, den besten
Das Shopping-Center FISCHAPARK in Wiener Neustadt wird von SES Spar
Pächtern unter einem Dach und einer
European Shopping Centers GmbH gemanagt. SES entwickelt, errichtet und
urbanen Atmosphäre mit höchster Auf-
betreibt Shopping-Centers in Zentral-, Süd- und Osteuropa. Auf einer ver-
enthaltsqualität wollen wir den Stand-
pachtbaren Fläche von rund 700.000 Quadratmetern erzielten 2010 rund 1.600
ort Wiener Neustadt weiter stärken.“
Shoppartner einen Jahresumsatz von 2,41 Milliarden Euro. Das Know-how im Bereich Baumanagement, Verpachtung von Shopflächen, Center Management
Zentrale Lage
und Facility Management setzt SES auch als Dienstleistung für Dritte um. SES
Mit einem Einzugsgebiet von rund
steht für Innovation, exzellente Architektur und Nachhaltigkeit. SES und ihre
500.000 Menschen in einem Umkreis
Shopping-Center wurden als Weltsieger 2007, 2008 und 2009 ausgezeichnet.
von knapp einer Autostunde reicht die Bedeutung und die Bekanntheit des Centers weit über die Stadtgrenzen
KONtAKt:
hinaus. FISCHAPARK zählt zu den be-
SES Spar European Shopping Centers GmbH Söllheimer Straße 4 • 5020 Salzburg • Austria Tel.: +43 662 4471 0 • mail: office@ses-european.com Weitere Informationen auf: www.ses-european.com
liebtesten Shopping-Centern in Ostösterreich. Im Jahr 1996 am Stadtrand konzipiert, wächst der FISCHAPARK
Promotion
Mag. Marcus Wild Chief Executive Officer SES
markets & players
Comeback nach der Krise A post-crisis comeback
Österreichs Industrie gibt Gas: Die Rekordwerte von 2008 wurden noch nicht überall wieder erreicht – aber die Richtung stimmt. Austria’s industry is picking up speed: The record figures of 2008 have not yet been reached everywhere, but the general tendency is promising.
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Auch Österreichs exportorientierte Industrieunternehmen wurden vom globalen Konjunktureinbruch getroffen. Jetzt geht es wieder kräftig aufwärts, manche haben den Vorkrisen-Status bereits wieder überholt.
The global economic slump didn’t leave Austria’s exports-oriented industrial companies unaffected. But now things are looking up again – and some companies have even exceeded their pre-crisis levels.
D
T
ieser Wachstumssprung ist beachtlich. „Wir werden für das Gesamtjahr 2010 einen Umsatz knapp unter 500 Millionen Euro berichten“, erzählt Tamara Dekum, die Konzernsprecherin des oberösterreichischen Technologie-Unternehmens Fronius. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 hatte Fronius gerade einmal Maschinen und Komponenten um 329 Millionen Euro auf den internationalen Märkten verkauft. „Die Zuwächse waren in allen drei Geschäftsbereichen gegeben“, so Dekum. „Bei Batterieladegeräten, bei Schweißanlagen und bei Wechselrichtern für die Solarstromgewinnung. Am kräftigsten sind sie beim Solarstrom ausgefallen.“ Fronius ist typisch für die erfolgreichen österreichischen Industrieunternehmen. Mit knapp 2.700 Mitarbeitern, davon etwas mehr als 1.900 in Österreich, zählt es zu jenen 120 bis 150 technologieorientierten Exporteuren, die sich in anspruchsvollen Nischen weit über die heimischen Grenzen hinweg bedeutende Marktanteile aufbauen konnten. Fronius hat in den 50er Jahren klein begonnen und sich auf Batterieladegeräte spezialisiert. Später kamen dann Schweißapparate dazu, die dem Unternehmen ein schnelles Wachstum garantierten, nicht zuletzt durch kräftige Nachfrage aus der europäischen Automobilindustrie, auch bei deren Expansion nach Mittelosteuropa. Schließlich entwickelten die Ingenieure der Firma seit den 90er Jahren hoch spezialisierte Geräte in einem ganz anderen, ebenfalls Wachstum verheißenden Bereich: Es sind so genannte Wechselrichter, die den Gleichstrom, der in Solaranlagen erzeugt wird, in Wechselspannung umwandeln, wie sie in unseren Netzen transportiert wird. Exportquote über 90 Prozent
Fotos: Picturedesk.com, beigestellt
Diese Entwicklung ging mit einer raschen Internationalisierung einher, die Exportquoten von Fronius liegen weit jenseits der 90 Prozent. Und auch wenn derzeit wieder das oberösterreichische Werk in Sattledt um Hallen von 9.000 Quadratmetern erweitert wird und bereits zusätzliche Mitarbeiter gesucht werden – Fronius hat schon längst auch Produktionen in CEE-Ländern aufgebaut: Die Gruppe betreibt seit Jahren im tschechischen Krumau eine Fertigung für Transformatoren. Schweißgeräte werden auch in der Ukraine hergestellt. „Tschechien ist für uns überhaupt ein sehr wichtiger Markt geworden“, erzählt Tamara Dekum. „In der Region CEE der mit Abstand wichtigste.“ Und dort zeigt sich auch, wie klug die Strategie war, gleichzeitig auf mehrere Standbeine in unterschiedlichen Marktsegmenten zu setzen. Denn während sich wegen der Krise die Automobilindustrie und ihre Zulieferer mit Investitionen zurückhielten und damit die SchweißtechnikSparte von Fronius deutlich zu leiden hatte, boomte gleichzeitig ein anderer Markt. Die Tschechische Republik förderte großzügig AlternativenergieProjekte, sei es Windkraft oder Solartechnik, und davon profitierten auch
his growth spurt is really impressive. “We will re port turnover of just under 500 million euros for the whole of 2010,” proclaims Tamara Dekum, spokesperson for the Upper Austrian technology company Fronius. In comparison: in 2009, Fronius sold machines and components to the value of 329 million euros. “There were increases in all three business divisions,” says Dekum, “namely, battery chargers, welding units and invertors for solar energy production. The greatest increase was in the solar energy division.” Fronius is a typical example of a successful Austrian industrial enterprise. With some 2,700 employees – of which more than 1,900 are based in Austria – it is one of the 120 to 150 technology-oriented exporters that have managed to build up significant market shares in sophisticated niches well beyond the national borders. Fronius started off as a small company that specialised in battery chargers in the 1950s. Later it augmented its range with welding machines, and the great demand from the European automotive industry brought about rapid growth, also in its expansion to CEE. Finally, in the 1990s, the Fronius engineers delved into another, equally promising field, and began developing highly specialised equipment: socalled invertors convert the direct current, which is produced in solar plants, into an alternating voltage like that which is transported in our power networks.
Klaus Fronius und Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß (vorne): Die Fronius-Chefs punkten mit kluger Diversifizierung. Klaus Fronius and Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß (front): Clever diversification on the part of the Fronius bosses.
Export ratio over 90 percent
Fronius’s export ratio lies far beyond the 90 percent mark, a development that went hand in hand with the company’s rapid internationalisation. Although the Upper Austrian factory in Sattledt is expanding its area by 9,000 m2 and additional staff is already being sought, Fronius has had production sites in CEE for a long time. For years the group has been operating a factory for transformers in the Czech town of Cˇeský Krumlov, and another for welding machines in Ukraine. “The Czech Republic has become an important market for us in general,” Tamara Dekum explains. “The most important by far of the whole CEE region.” What also shows here is how wise it was to gain a foothold in several different market segments at the same time. While the automotive industry and its suppliers were very reserved with regard to investments in the
Technologische Entwicklung und spezifische Nischenangebote stehen bei Österreichs IndustrieExporteuren im Vordergrund. Technological development and specific niche products are the main focus of Austria’s industrial exporters.
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die Lieferanten von Schlüsselkomponenten. Schon ist bei Fronius der Bereich Solar-Wechselrichter zum größten im Portfolio geworden. Und wenn auch der tschechische Markt wegen der Staatshilfen schnell wuchs, die bedeutenderen Umsätze mit Alternativenergie-Investoren macht Fronius in den USA, in Italien, in Deutschland, Großbritannien und Australien. Jetzt spart die Prager Regierung wieder bei den Förderungen, dafür hat die Autobranche aufgeschobene Investitionen nachgeholt und neue in Angriff genommen. Doppelte Talfahrt für Palfinger
Generationswechsel bei Palfinger: Seniorchef Hubert Palfinger, der das Unternehmen 33 Jahre lang geleitet hat und seit 1999 im Kontrollgremium saß, zieht sich auch aus dem Aufsichtsrat zurück, Sohn Hannes Andreas folgt ihm nach. A generational shift at Palfinger: Senior director Hubert Palfinger, who headed the company for 33 years and has been on the supervisory board since 1999, is retiring; his son, Hannes Andreas, will take over from him.
wake of the crisis, which resulted in significant losses in Fronius’s welding technology division, another market was booming. The Czech government was offering generous financial aid to alternative energy projects such as wind power and solar technology, and this also benefited the suppliers of the key components. And in no time at all, the solar invertor division was the largest in the Fronius portfolio. Although the Czech market grew quickly with the help of state subsidies, the lion’s share of Fronius’s
turnover from alternative energy is still made in the USA, Italy, Germany, the UK and Australia. And now the government in Prague is cutting back on subsidies again, but luckily the automotive industry has caught up with deferred investments and targeted new ones. Double dip for Palfinger
The crisis struck Palfinger, the crane manufacturer from Salzburg, much harder. The world’s leading manufacturer of knuckleboom cranes – those dark-orange, shrimp-like contraptions behind the driving cabs of lorries – experienced an almost overnight and simultaneous collapse of its two most important markets in 2009: On the one hand, an unprecedented upturn in Europe’s truck manufacturing sector came to an end, and with it, the demand for the core product of the Salzburg enterprise. And on the other, the construction industry in almost all of Europe also hit the brakes, thereby ending the boom of
Geräte zur Wartung von Brücken gehören zu Palfingers SpezialAngeboten. Die wichtigsten Produkte sind aber Knickarmkräne für Lastkraftwagen. Machines for the maintenance of bridges are one of Palfinger’s specialities, but knuckleboom cranes for lorries are the company’s primary product.
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Fotos: BEigestellt
Viel härter von der Krise erwischt wurde der Salzburger Kranbauer Palfinger. Denn für den Weltmarktführer von so genannten Knickarmkränen – das sind jene orangeroten shrimpähnlichen Gebilde hinter den Führerkabinen von LKWs – brachen ab 2009 gleichzeitig seine beiden bedeutendsten Märkte fast über Nacht ein: Auf der einen Seite ging eine beispiellose Hochkonjunktur der europäischen LKW-Hersteller zu Ende und damit die Nachfrage nach den wichtigsten Produkten der Salzburger. Und auch die Baubranche in fast ganz Europa schaltete ihre Ampeln auf Rot, damit war der mittelbar größte Nachfrager ebenfalls von Boom auf Krise umgepolt. In nackten Zahlen sah das für Palfinger so aus: Die Umsätze stürzten von knapp 800 Millionen Euro im Jahr 2008 auf gerade einmal 500 Millionen im Krisenjahr 2009 ab. Trotz größter Mühe und drastischem Sparen konnte das Management nicht verhindern, dass die Ergebnisse ins Negative drehten. Dabei hatte Palfinger längst in einem ausgeklügelten überregionalen Netzwerk seine Produktionskosten optimiert. Die Palfinger-Chefs hatten die ersten Internationalisierungsschritte freilich ursprünglich nicht nach überlegten Planungen gesetzt, sondern aus blanker Not. Als Anfang der 90er Jahre, lange vor Österreichs Euro-Teilnahme und unmittelbar nach der Ostöffnung, mehrmals die Währungen in Schlüsselmärkten wie Italien oder Schweden verfielen, bekam Palfinger ein massives Kostenproblem. Auf der Suche nach billigeren Produktionsstandorten wurde man zunächst im slowenischen Marburg fündig – später kamen noch zwei weitere Werke in Bulgarien dazu. Vor wenigen Jahren stellten dann die Salzburger ihre Produktion völlig um – mit dem Ziel drastisch kürzerer Durchlaufzeiten. Heute montiert man in Kundennähe in Österreich, Italien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien, weiters an zwei nordamerikanischen Standorten. Die Fertigung der Komponenten erfolgt in Österreich, Slowenien und Bulgarien, und dabei wird der technologische Anspruch umso höher, je weiter westlich die Produktionsstätte liegt.
Unger Steel Group: Specialist & Generalist Die Unger Steel Group zählt als österreichische Unternehmensgruppe in der ausführenden Bauindustrie zu den führenden und international erfolgreichsten Industriebetrieben Europas. Die Kernkompetenzen des Unternehmens bilden der konstruktive sowie architektonische Stahlbau, die Projektentwicklung und die schlüsselfertige Realisierung gesamter Objekte als Generalunternehmen. Alle drei Geschäftsbereiche sind nach ISO 9001:2008 zertifiziert und bieten Transparenz und Qualität in sämtlichen Abläufen.
As an Austrian group of companies in the executing construction industry, the Unger Steel Group is one of Europe’s leading and internationally most successful industrial companies. The company’s core competences lie in the fields of constructural and architectural steel, as well as project development and the ready-to-use delivery of complete projects as a general contractor. All three divisions are certified to ISO 9001:2008 and provide transparency and quality in all processes.
Von Österreich und dem Mittleren Osten in die ganze Welt. Ausgehend vom österreichischen Headquarters steuert die Unger Steel Group ihre rund 20 Niederlassungen in Zentral- und Osteuropa sowie im Mittleren Osten und bietet ihren Kunden so direkten Zugang zu sämtlichen Leistungen der Gruppe. Zwei Produktionsstätten - in Österreich und im Emirat Sharjah (UAE) – bilden logistische Drehscheiben für erstklassige Lieferungen in kürzester Zeit. Mit einer Gesamtkapazität der beiden Werke von jährlich 70.000 Tonnen können Kleinprojekte bis hin zu Komplettlösungen komplexer Bauvorhaben attraktiv und schnell abgewickelt werden.
International success from Austria and the Middle East. Besides the headquarters, situated in Austria, about 20 subsidiaries throughout Central and Eastern Europe and the Middle East enable local access to all services of our corporate group. Our two production sites - in Austria and in the emirate of Sharjah (United Arab Emirates) – constitute logistic hubs for first-rate deliveries in the shortest possible time. With a capacity of 70,000 tons annually the Unger Steel Group ensures a wide range of projects which can be carried out - starting from small projects to complex construction projects.
Projekte nach Kundenwunsch. Die Produktpalette der Unger Steel Group umfasst das gesamte Bauwesen. Namhafte Kunden vertrauen auf die maßgeschneiderten Lösungen und den kundenorientierten Full-Service der Unger Gruppe. Die Unger Steel Group steht seit jeher für Qualität, Kundenorientierung, Flexibilität und Termintreue. Das umfangreiche Netzwerk der gesamten Gruppe und eine Vielzahl an Partnerschaften ergänzen die zahlreichen Stärken.
Product Portfolio. The comprehensive product range enables the handling of a wide variety of projects. Renowned customers place their trust in the group’s customized solutions and the customer-oriented full-service. The Unger Steel Group has always been known for quality, customer orientation, flexibility and on-time delivery. The extensive network of the whole group and a variety of partnerships complement the numerous strengths.
Das Unternehmen im Familienbesitz verfügt über eine erstklassige Bonität. Europaweit ist die Unger Steel Group die Nummer eins im Stahlbau. www.ungersteel.com
The family-owned business has an excellent credit rating. Within Europe the Unger Steel Group is the number one in steelwork. www.ungersteel.com
Steel. General Contracting. Real Estate Unger Stahlbau Ges.m.b.H. | Steinamangererstrasse 163 | 7400 Oberwart I Austria Phone +43/3352/33524 - 0 | Fax DW 15 | office.at@ungersteel.com | www.ungersteel.com
markets & players
Rosenbauer hat mit der Herstellung von Aufbauten für Feuerwehrautos begonnen. Heute ist das Unternehmen ein umfassender globaler Lieferant von einschlägigen Ausrüstungen. Rosenbauer started out with the manufacture of superstructures for fire engines. Today the company is a global supplier of fire-extinguishing equipment.
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the company’s next largest group of customers and plunging it into the crisis. In figures: Palfinger’s turnover dropped from almost 800 million euros in 2008 to just 500 million in the crisis year of 2009. In spite of massive efforts on the part of the management board and drastic savings measures, the downturn could not be averted. And that, even though Palfinger had already long optimised its production costs through an elaborate trans-regional network. Of course, the bosses had originally not based their first steps towards internationalisation on well-considered planning, but rather acted out of plain desperation. Back in the beginning of the 1990s – long before Austria’s euro membership and straight after the opening of the borders to Eastern Europe – when the currencies in key markets such as Italy and Sweden slumped, Palfinger was faced with an immense cost problem. It began looking for cheaper production locations and first established a site in Maribor in Slovenia, later adding two more plants in Bulgaria. A few years ago, the Salzburg company underwent a complete restructuring process, with the aim of dramatically shortening processing times. Today, it carries out assembly processes in customer proximity at locations in Austria, Italy, France, Germany and the UK, as well as at two US sites. The spare parts are manufactured in Austria, Slovenia and Bulgaria – notably, the farther west the production site is located, the higher the technological standard. Of course, Palfinger did not restructure in an undifferentiated manner, but defined fields in which its own production know-how would not be jeopardised. “There are, however, also certain components that we ourselves produce in a cost-optimised process, but which we could outsource if we wanted to. So these are constantly up for negotiation,” Wolfgang Anzengruber, present chairman of the managing board of Verbund and former Palfinger boss, once explained his strategy. As long as the general economic situation was good and the Salzburg company’s cranes sold like hotcakes, there was no reason to be concerned about capacity utilisation in the component plants in
Eastern Europe. On the contrary: the company was glad that it was able to deliver the welding components and hydraulic cylinders ordered. This changed abruptly when the crisis hit. The effects were then also felt in the company’s plants in Slovenia and Bulgaria. “Things aren’t quite as bad there,” Palfinger’s spokesman, Hannes Roither, stressed at the height of the crisis, “as we are still deliberately maintaining over-capacities. The market will go up again.” Nevertheless, the crane manufacturer reduced staff in Eastern Europe, and the number of employees in the whole of the group dropped from 5,000 to 4,700. Still, withdrawing from Slovenia and Bulgaria was never an option, and the important role these factories play within the production network is unchanged, even though the most significant markets for the cranes lie farther west. Now the economic upturn has also reached Palfinger. In 2010 turnover shot up by almost 30 percent, totalling 650 million euros, and the profit figures were once again well in the black. “We haven’t yet reached the record figures of 2008,” CEO Herbert Ortner concedes, “but we are still very happy with our growth in 2010 and an EBIT margin of more than five percent. In the meantime, we’ve built excellent structures to facilitate further growth and swiftly increase our profitability.” Analysts are convinced that the former turnover record of 800 million euros is already within reach. Globalisation almost without CEE
But not all Austrian industrial enterprises internationalised via Eastern Europe. Rosenbauer, the Upper Austrian manufacturer of fire-extinguishing vehicles, sells its special vehicles to buyers in Tyrol and Bavaria, Saudi Arabia and Australia. This company was also hardly affected by the crisis. Its turnover kept going up, increasing from 500 million euros in 2008 to 542 million euros on 2009 and hitting a record of 595 million euros in 2010, with profits rising as well. The order backlog may not be as large as it used to be, but comforting nevertheless. As far as production is concerned,
Fotos: BEigestellt
Palfinger hat freilich nicht undifferenziert verlagert, sondern Felder definiert, in denen man das eigene Produktions-Know-how nicht gefährden würde. „Daneben haben wir aber auch Teile, die wir selber kostenoptimiert fertigen, die wir aber auslagern könnten, wenn wir wollen. Die stehen sozusagen permanent zur Disposition“, erklärte der heutige Verbund-Generaldirektor und frühere Palfinger-Chef Wolfgang Anzengruber einmal seine Strategie. Solange Konjunktur herrschte und den Salzburgern die Kräne fast aus der Hand gerissen wurden, machte man sich um die Auslastung der Komponentenwerke in Osteruropa keine Sorgen, im Gegenteil. Man war froh, wenn sie die benötigten Schweißteile und Hydraulikzylinder liefern konnten. In der Krise sah es plötzlich anders aus. Das hatte dann auch auf die konzerneigenen Werke in Slowenien und Bulgarien Auswirkungen. „Es ist dort nicht ganz so dramatisch“, erklärte Palfinger-Sprecher Hannes Roither am Höhepunkt der Krise, „denn wir halten weiter bewusst Überkapazitäten vor. Der Markt wird wieder nach oben gehen.“ Dennoch reduzierte der Kranbauer seine Belegschaft in Osteuropa, und auch die Beschäftigtenzahl im ganzen Konzern ging von 5.000 auf 4.700 Mitarbeiter zurück. Von einem Rückzug aus Slowenien und Bulgarien war dennoch nie die Rede. Diese Fabriken spielen im Produktionsnetzwerk weiterhin eine wichtige Rolle, auch wenn die wichtigsten Märkte für die Kräne weiter westlich liegen. Jetzt hat die verbesserte Konjunktur auch Palfinger wieder erreicht. 2010 schnellte der Umsatz um fast 30 Prozent in die Höhe, auf 650 Millionen Euro, und auch die Ertragszahlen färbten sich wieder deutlich schwarz. „Die Rekordergebnisse von 2008 haben wir noch nicht wieder erreicht“, betont Vorstandsvorsitzender Herber Ortner, „aber mit dem Wachstum im Jahr 2010 und der EBIT-Marge von über fünf Prozent sind wir schon sehr zufrieden. Wir haben inzwischen hervorragende Strukturen aufgebaut, um weiter wachsen und unsere Profitabilität rasch erhöhen zu können.“ Analysten sehen bereits wieder den einstigen Umsatz-Höchststand von 800 Millionen in Reichweite.
Globalisierung fast ohne CEE
Doch nicht alle österreichischen Industrieunternehmen haben ihre Internationalisierung via Osteuropa unternommen. Der Feuerwehrauto-Hersteller Rosenbauer aus Oberösterreich verkauft seine Spezialfahrzeuge nach Tirol und nach Bayern, nach Saudi-Arabien und Australien. Er wurde auch von der Krise vergleichsweise wenig getroffen, die Umsätze gingen kontinuierlich nach oben, von 500 Millionen Euro 2008 auf 542 Millionen 2009 bis zum Rekordjahr 2010 mit 595 Millionen Euro und das bei ebenfalls steigenden Erträgen. Zwar ist inzwischen der Auftragspolster nicht mehr ganz so dick, aber immer noch beruhigend weich. Was die Produktion betrifft, so hat Rosenbauer zwar Mitte der 90er Jahre mit Auslagerungen begonnen, aber vor der Gründung eigener Tochterfirmen in Mittel- oder Südosteuropa stets zurückgeschreckt. Seit damals gab man sukzessive bestimmte arbeitsintensive Tätigkeiten außer Haus – zu oberösterreichischen Lieferanten, aber auch nach Slowenien. Produktions-Vorstand Gottfried Brunbauer: „Das sollte den Kreis von 200 Kilometern nicht überschreiten.“ So baut man heute im Haus weder Tanks noch Fahrerkabinen der Fahrzeuge selbst, die zum Gutteil nach einem Modulsystem aufgebaut sind. Der Kunde kann relativ individuell »Bei Sonderfahrbestellen, für den Zulieferer gibt es zeugen würde Rahmenverträge, und er baut dann sich Auslagerung die Module in fest vorgegebenen Rastern. Zusätzlich zu einem slo- nicht auszahlen, wenischen Lieferanten beschäftigt der Aufwand für die technische Rosenbauer noch jeweils einen in Rumänien und einen in der Slowakei. Betreuung wäre Gegenüber diesen ausgelagerten Täzu hoch.« tigkeiten definierten die Produktionsmanager bei Rosenbauer, wo im De»Outsourcing tail Fertigungskompetenz unbedingt would not make im Haus verbleiben solle. Das betrifft sense for special etwa Bereiche wie die Löschsysteme vehicles, as the oder komplexe Blechbearbeitungen expenses for the für den Aufbau selbsttragender Karosserien. Auch bei der Elektrik für technical superSonderfahrzeuge gibt es Fertigungsvision would be schritte, die man als essenziell ansieht too high.« und selber ausführen möchte. Dabei sind es gerade diese Sonderfahrzeuge, die eine weitergehende Auslagerung verhindern. Immerhin ein Drittel der jährlich 450 bis 480 Feuerwehrautos aus dem Stammhaus in Leonding bei Linz trägt diese Bezeichnung. „Und da kann sich der Kunde alles aussuchen“, erklärt Brunbauer. Hier lässt sich jenseits von Standard-Zulieferteilen kaum etwas auslagern: „Bei Einzelstücken wäre der Aufwand für die technische Betreuung so hoch, dass man sich nichts ersparen würde. Das hebt die Lohnkosten-Vorteile in Osteuropa schnell wieder auf.“ Aus all diesen Gründen enthalten die Rosenbauer-Feuerwehrautos durchgerechnet gerade einmal acht bis zehn Prozent Ost-Anteil – gleich, ob gerade Krise herrscht oder Aufschwung. Reinhard Engel
Spezialfahrzeuge für Flughafenfeuerwehren – mit Beschleunigungswerten wie Sportautos – waren auch in der Krise gefragt. Special vehicles for aircraft rescue and firefighting – with acceleration values like those of sports cars – were still in demand during the crisis.
Rosenbauer began to outsource in the mid-1990s, but always refrained from establishing subsidiaries itself in Central or South Eastern Europe. Ever since, it has gradually been farming out certain work-intensive activities to suppliers in Upper Austria as well as in Slovenia. Technical group coordinator Gottfried Brunbauer: “It should not exceed a radius of 200 kilometres.” So today neither the fuel tanks nor the driver’s cabs of the vehicles, which are mostly based on a module system, are manufactured in Rosenbauer’s own factories. Customers can put their orders together relatively individually, the suppliers are bound by framework contracts, and Rosenbauer then assembles the modules according to predefined templates. In addition to the Slovenian supplier, Rosenbauer also has one each in Romania and Slovakia. In order to distinguish themselves from these outsourced activities, the Rosenbauer production managers defined precisely which production competencies should definitely remain in the hands of the company. This applies to fire-extinguishing
systems and the complex processing of sheet metal for the construction of monocoques, for instance. There are also production steps in the electronics of special vehicles that the company regards as essential and wishes to carry out itself. But it is precisely these special vehicles that foreclose any further outsourcing. One-third of the 450 to 480 fire engines that leave the company headquarters in Leonding near Linz fall into this category. “And the client decides on every single part,” Brunbauer explains. Apart from standard components, there is hardly anything that can be farmed out: “The operating expenditures for the technical supervision of individual spare parts would be so high that there would be no point in it. It quickly nullifies the benefits of lower labour costs in Eastern Europe.” For these reasons, the Eastern European contribution to Rosenbauer fire engines is a mere eight to ten percent in total – regardless of whether the world happens to be in the clutches of a crisis or whether business is booming. Reinhard Engel
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markets & players
Weiter auf Erholungskurs On the road to recovery Die österreichische Industrie beweist auch 2011 ihre Rolle als Innovations- und Wachstumsmotor. Die Stimmung in der Branche ist gut, die Investitionswilligkeit bleibt jedoch nach wie vor verhalten. In 2011 the Austrian industry is again proving itself as an innovation and growth driver. This sector is in good spirits, although the willingness to invest continues to be reserved.
Gute Stimmung
Wertschöpfung.«
Positiv ist, dass die Industrie-Konjunktur weiter an Fahrt zulegt. Das »Industry is IV-Konjunkturbarometer, das als directly and indiMittelwert aus den Beurteilungen rectly responsible der gegenwärtigen Geschäftslage for more than und der Geschäftslage in sechs Mo59 % of Austrian naten bestimmt wird, stieg zuletzt value creation.« von +24 Punkten auf nunmehr +34 Punkte. „Besonders erfreulich ist, dass im weiteren Jahresverlauf erstmals in diesem Zyklus eine realistische Chance besteht, dass die Erholung in einen sich selbst tragenden Aufschwung übergeht“, meint Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereinigung (IV). Allerdings, so Sorger: „Für einen sich selbst tragenden Aufschwung braucht es vor allem Investitionen. Neben der wieder guten Kapazitätsauslastung sollte durch die verbesserten Ertragsaussichten die Investitionsneigung der Unternehmen in den kommenden Monaten nach langer Durststrecke wieder wachsen.“ IV-Chefökonom Christian Helmenstein ergänzt: „Nach wie vor befinden wir uns in einer eher frühen Phase des Konjunkturzyklus.“ Zeit für Reformen
Eines fordert die Industrie jedenfalls mit noch größerer Vehemenz als früher: die Umsetzung dringend notwendiger Reformen. Markus Beyrer, Generalsekretär der IV und ab 1. Juli 2011 Alleinvorstand der Österreichischen Industrieholding (ÖIAG): „Die Regierung hat 2010 ein gutes Krisenmanagement betrieben. Was nicht passt, ist die Dynamik bei Reformen. Um die Unternehmen zu stärken und den Standort zu verbessern, müssen jetzt die Strukturen geändert werden.“ Optimierungen im Verfassungs- und Verwaltungsbereich, ebenso im Pensions- und Gesundheitssystem oder im Wahlrecht seien dabei wichtige Aufgaben. Und: „Bildung, Forschung und Entwicklung müssen endlich den Stellenwert bekommen, den sie verdienen – sonst leidet der Standort Österreich.“ H. Hornacek
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ndustry is directly and indirectly responsible for more than 59 per cent of Austrian value creation, and exports goods to the value of some 10,000 euros per inhabitant per year. In addition, industry provides jobs – directly and indirectly – for over two million people in Austria. More than 62 percent of Austria’s expenditure for research and development comes from the corporate sector, of which industrial companies contribute more than 70 percent. Furthermore, industry invests 1.2 billion euros in environmental protection each year. These figures underline the strategic significance of industry for Austria’s future. In good spirits
The positive economic situation in industry is still on the rise. The business barometer of the Federation of Austrian Industries (IV), which derives a mean value from assessments of the present business situation and the situation in six months time, recently rose from +24 points to currently +34 points. “We are especially pleased that, for the first time in this cycle, there is a realistic chance that the recovery could transform seamlessly into a self-sustaining upswing in the course of this year,” says IV president Veit Sorger. “However,” he continues, “it is investments that are required more than anything for a self-sustaining upswing. In addition to the capacity utilisation that has caught up again, the improved earnings prospects should boost the willingness of companies to invest in the coming months after a long dry spell.” Christian Helmenstein, chief economist at the IV, adds: “We are still at quite an early stage in the economic cycle.”
IV-Präsident Veit Sorger: „Realistische Chance, dass die Erholung in einen sich selbst tragenden Aufschwung übergeht.“ IV president Veit Sorger: “There is a realistic chance that the recovery will transform seamlessly into a self-sustaining upswing.”
Now is the time for reform
There is one thing that the industry demands more vehemently than ever before: the implementation of desperately needed reforms. Markus Beyrer, director general of the IV and, as of 1 July 2011, CEO of the Austrian Republic’s investment and privatisation agency ÖIAG: “The government practised good crisis management in 2010; it is the rate of reform implementation that leaves much to be desired. Restructuring is essential in order to strengthen companies and improve the business location.” Optimisation measures in the areas of constitution and administration, the pension and healthcare systems, and also in electoral legislation are indispensable. Moreover, “education, research and development must finally be held in the esteem they deserve – otherwise Austria will pay the price.” H. Hornacek
Foto: Bigshot.at / Christian Jungwirth
D
ie Industrie produziert direkt und indirekt mehr als 59 Prozent der österreichischen Wertschöpfung und exportiert jährlich Waren im Wert von rund 10.000 Euro pro Einwohner. Außerdem sichert die Industrie direkt und indirekt Arbeitsplätze für mehr als zwei Millionen Menschen in Österreich. Mehr als 62 Prozent der österreichischen Ausgaben für Forschung und Entwicklung stammen aus dem Unternehmenssektor, davon kommen mehr als 70 Prozent aus Industrieunternehmen. Zudem werden von der Indus»Österreichs trie jährlich 1,2 Milliarden Euro in Industrie produden Umweltschutz investiert. Diese ziert direkt und Zahlen untermauern die strategiindirekt mehr sche Bedeutung der Industrie für als 59 % der die Zukunft Österreichs.
WIEN NORD
Rund um Kirchberg am Wagram leben 6,9 Milliarden Menschen. In vielen Teilen der Welt bieten sich Exportchancen für österreichische Unternehmen, die gerade jetzt besonders gefördert werden.
STERREICHISCHEN Ö M U Z IE S EN M M O > > > K AI 2011 IN DIE EXPORTTAG AM 26. M ER ÖSTERREICH! WIRTSCHAFTSKAMM wko.at/expor ttag
Unser Markt ist größer als wir denken.
Die Offensive für mehr Export. >>>Informieren Sie sich unter www.go-international.at
markets & players Walter Koren, AWO
Auf Rekordjagd Hunting for records Interview: Harald Hornacek
Die österreichische Exportwirtschaft erholt sich überraschend schnell. AWO-Chef Walter Koren setzt nun vor allem auf Aktivitäten in Übersee-Märkten. CEE bleibt eine wichtige Konjunkturlokomotive. Austrian foreign trade is recovering at a surprising rate. Austrian Trade boss Walter Koren now banks on activities in overseas markets. CEE remains an important economic driving force.
Wir haben ein gutes Stück dessen aufgeholt, was wir in der Krise verloren haben. Mit einem Plus von 16 Prozent können wir heute sagen, dass der Aufschwung eindeutig stärker und schneller erfolgt ist als wir erwartet hätten. Für 2011 und 2012 rechnen wir mit einem weiteren Zuwachs von rund 10 Prozent. 2008 hatten wir ein Exportvolumen von rund 117,5 Milliarden Euro, 2011 könnte es mehr werden. Das Exportwachstum ist auch deshalb so wichtig, weil der Export zum BIP 50 bis 60 Prozent »Wir wollen bis beiträgt. 2009, als wir ein Minus von 2012 den Export20 Prozent zu verzeichnen hatten, Überseeanteil zeigte sich das auch sehr deutlich in von derzeit der BIP-Bilanz. Die Exportwirtschaft schafft und sichert jeden zweiten 17 auf 20 Prozent Arbeitsplatz in Österreich. 2012 steigern.« wollen wir wieder sechs von zehn Euro im Ausland verdienen. »We want to Allerdings hängt der Exportschwung stark mit dem Boom in Deutschland zusammen.
increase the portion of overseas exports from THE PRESENT 17 PERcent to 20 percent by 2012.«
Deutschland ist sicherlich eine der wichtigsten Lokomotiven. Aber ich sehe auch großes Potenzial in den Emerging Markets, in den BRICStaaten und deren regionaler Umgebung. Deutschland ist mit knapp 30 Prozent nach wie vor der wichtigste Exportmarkt für uns, doch die Emerging Markets werden künftig deutlich aufholen. Sehr großes Potenzial bieten auch die Märkte in Übersee. Wir wollen daher bis 2012 den Export-Überseeanteil von derzeit 17 auf 20 Prozent steigern. Und der Raum Zentral- und Osteuropa?
Der Exportanteil nach CEE liegt bei rund 18 Prozent. Diese Länder haben – auch wenn man sie nicht über einen Kamm scheren darf – in der Krise stark gelitten. Insgesamt sprechen wir aber von Wachstumsraten, die deutlich über dem EU-Schnitt liegen. Diese Märkte werden sich auch rasch erholen, wir sehen das ja bereits. Wichtig war, dass unsere Firmen auch in der Krise in den Ländern geblieben sind. Das hat uns große Anerkennung gebracht, und davon werden wir künftig stark profitieren. Nur ein Beispiel: Tschechien zählt heute bereits zu den fünf bis sechs wichtigsten Wirtschaftspartnern Österreichs.
With a 16 percent gain in 2010, it would seem that the Austrian foreign trade has achieved the turnaround.
We have made up for a substantial part of what we lost during the crisis. With a plus of 16 percent we can now say that the upswing is clearly stronger and has arrived sooner than we would have expected. For 2011 and 2012 we expect a further growth of 10 percent. In 2008 our export volume was about 117.5 billion euros, and in 2011 it could be even more than that. Export growth is such a significant factor because exports contribute between 50 and 60 percent to our GDP. The 20 percent slump in 2009 was very clearly reflected in our GDP figures. Half of the jobs in Austria are created and secured by the export industry. In 2012 we want to go back to earning 6 out of 10 euros abroad. The export surge is, however, tightly related to the boom in Germany.
Germany is one of the strongest engines, without doubt. But I can also see great potential in the emerging markets, the BRIC states and the regions surrounding them. With just under 30 percent, Germany is still our most important export market, but the emerging markets will catch up in future. The overseas markets hold great potential too. We therefore want to increase the portion of overseas exports from the present 17 percent to 20 percent by 2012. And the Central and Eastern European region?
The share of exports to CEE stands at 18 percent. These countries suffered greatly during the crisis, although we cannot lump all of them together. Overall, we are talking growth rates that are clearly above 26
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Walter Koren: „Der Exportanteil nach CEE liegt bei rund 18 Prozent. Wichtig war, dass unsere Firmen auch in der Krise in den Ländern geblieben sind. Das hat uns große Anerkennung gebracht.“ Walter Koren: “The share of exports to CEE stands at 18 percent. It was important that our companies stayed in these countries, even during the crisis. This has earned us much recognition.”
the EU average. These markets will recover quickly, and we can already see that happening. It was important that our companies stayed in these countries, even during the crisis. This has earned us much recognition, and we will benefit greatly from it in the future. To give an example: the Czech Republic already ranks among Austria’s five or six most important economic partners.
Foto: WKO
Ein Plus von 16 Prozent im Jahr 2010 – es scheint, als hätte die österreichische Exportwirtschaft die Wende geschafft.
Erfolg hat groĂ&#x;artige Assistenten. Nokia E7 Smartphone mit Business Apps und Mail for Exchange. nokia.at/E7
Wirtschaftsstandort Kärnten
High-Tech und Natur pur im Herzen der Alpen-Adria-Region High technology and pure nature at the heart of the Alps-Adriatic region Berge und Seen sind nicht genug: Österreichs südlichstes Bundesland bietet erstklassige Industrie- und Gewerbeflächen, begehrtes Technologie-Know-how und bestens ausgebildete Arbeitskräfte. Mountains and lakes are not enough: Austria’s southernmost province offers first rate industrial and commercial premises, much sought-after technological knowhow and an excellently trained labour force. The perfect mix
Infineon: Halbleiter für den Weltmarkt
Nicht umsonst hat sich Infineon Technologies Austria für Villach entschieden und baute den Standort konsequent aus. Kernkompetenz ist die Halbleiterproduktion für Automobil- und Industrielektronik: hier gehört Infineon zu den Marktführern. Mit dem neuen Headquarter für IT Infrastruktur in Klagenfurt verantwortet man wichtige Teile der weltweiten IT von Infineon und stärkt damit den Technologiestandort Kärnten. Dank zahlreicher innovativer Großkonzerne und kleiner und mittlerer Unternehmen entwickelte sich die Region um Villach zu einer der wichtigsten Innovationsräume Kärntens. Dr. Monika Kircher-Kohl (Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG) „Für unser Unternehmen ist Kärnten ein Schlüsselstandort. Wir haben hier Kompetenzen angesiedelt, weil wir sehr gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen und High-Tech in Kärnten gezielt gefördert wird.“ 3 Millionen Abgasturbolader – Made in Kärnten
Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist das Unternehmen Mahle Filtersysteme Austria in St. Michael ob Bleiburg. Mit über 2.400 Beschäftigten gehört es zu den größten Arbeitgebern Kärntens. Und mit der Gründung von Bosch Mahle Turbo Systems Austria, einem Joint Venture der beiden großen Automobilzulieferer, entschied man sich 2008 erneut für Kärnten und investierte in die Errichtung eines Produktionsstandortes In St.Michael werden Turbolader für die europäische Autoindustrie produziert. Turbochargers for the European automotive industry are produced in St. Michael.
Concentration reigns in the research laboratories. Only occasionally a pair of eyes looks onto the Karawanken mountain range. Next to it, less than a ten minutes’ drive away, there is Lake Wörthersee. So there will be time for a swim after work, or simply a leisurely walk along the water front. Many investors from abroad do not decide in favour of Carinthia as a location for their Austrian and Eastern European subsidiaries by chance. An outstanding region for emergent high tech companies perfectly complements the traditional industries of mechanical and plant engineering. In addition there is a holiday feeling all year round in the ‘region of a thousand lakes’ – this is exactly the mix that companies need to attract creative and motivated staff. Infineon: Semiconductors for the world market
Not without good reason did Infineon Technologies Austria decide in favour of Villach and develop the site consequently. Its core competence, the production of semiconductors for automobile and industrial electronics, makes Infineon one of the market leaders in this field. With the new headquarters for IT infrastructure in Klagenfurt responsibility for substantial parts of Infineon’s global IT is taken. As a result Infineon is strengthening the technology location Carinthia. Thanks to numerous innovative large enterprises as well as small
and medium-sized companies the region around Villach has developed into one of the most important innovation areas in Carinthia. Monika Kircher-Kohl, Chief Executive, Infineon Technologies Austria AG Carinthia is a key location for our corporation. We have located centres of expertise here because we have an extremely good workforce here and because high-tech industries receive targeted financial support in Carinthia. 3 million exhaust gas turbochargers – made in Carinthia
Another success story is the company Mahle Filtersysteme Austria in St. Michael ob Bleiburg. With more than 2,400 employees it is one of the biggest local employers. By starting up Bosch Mahle Turbo Systems Austria, a joint venture of the two big automotive suppliers, the decision was made once more in favour of Carinthia in 2008 as well as an investment in the establishment of a production site for exhaust gas turbochargers. Up to 3 million turbochargers are to be fabricated and assembled for the European automotive industry in St. Michael annually. Dr. Andreas Prang, managing director of Bosch Mahle Turbo Systems: “The decision in favour of the location St. Michael was made early because as well as the good technical facilities and infrastructure provided by the already existing Mahle Filtersysteme Aus-
FotoS: © Bosch Mahle TurboS Systems, © Infineon Technologies Austria AG, © EAK
Perfekter Mix
In den Forschungslabors herrscht Konzentration. Nur gelegentlich fällt der Blick durch das großflächige Fenster auf die Bergkette der Karawanken. Daneben, keine zehn Autominuten entfernt, der Wörthersee. Da geht sich nach Dienstschluss noch eine Runde Schwimmen aus, oder auch nur ein gemütlicher Spaziergang an der Uferpromenade. Internationale Investoren entscheiden sich nicht zufällig für Kärnten als Standort für ihre Österreich- und Osteuropa-Tochter. Ein hervorragender Boden für aufstrebende High-Tech-Unternehmen ergänzt perfekt die traditionellen Branchen des Maschinen- und Anlagenbaus. Dazu Ganzjahres-Urlaubsfeeling – das ist die Mischung, die Unternehmen brauchen, um kreative und motivierte MitarbeiterInnen anzulocken.
Kluge Köpfe forschen, entwickeln und innovieren
"Life-Guard" nennt sich der Knopf, der die Temperatur von Blutkonserven misst und weiß, ob diese zu jeder Zeit ausreichend gekühlt waren – ein Produkt, für das sich nicht nur heimische Kliniken interessieren. Der Knopf wurde von der Klagenfurter Firma On Point indicators entwickelt und steht symbolisch für die aufkeimende Forschungsszene im Land. Stand Kärnten noch vor zehn Jahren bei einer Forschungsquote von 0,42 Prozent, so hält der Standort jetzt bei 2,43 Prozent. Das ergibt im österreichischen Bundesländerranking den dritten Platz! So wie On Point werden in Kärnten 280 Unternehmen als „technologieaffin“ eingestuft. Schwerpunktthemen sind Energie, Informationstechnologien, Verkehr und Sicherheitsforschung. Technologiereferent und Landeshauptmann Gerhard Dörfler ist überzeugt, dass Kärnten bei Forschung und Entwicklung auf der Überholspur sei und weiterhin kräftig auf die Tube drücke: „Eine Studie von BAK Basel räumt uns sogar den ersten F&E-Platz im Alpen-Adria-Raum ein.“ Zentral im Alpen-Adria-Raum
Als höchst attraktiv erweist sich die geographische Nähe zu zwei benachbarten Wirtschaftsräumen: Richtung Südwesten liegt Oberitalien, eine traditionell starke und zugleich bewegte Region mit großen Chancen für Kooperationen. Richtung Südosten liegt Slowenien in Griffweite, nicht nur selbst ein Wachstumsmarkt, sondern zugleich das Tor nach Südosteuropa, wo der wirtschaftliche Aufholprozess noch in vollem Gange ist und daher für die nächsten Jahre hohe Wachstumsraten erwartet werden dürfen. „Zu beiden Regionen gibt es wirtschaftliche und kulturelle Verflechtungen – und daher Kärntner, die jeweils die Sprache sprechen und mit der Mentalität der Geschäftspartner umgehenkönnen“, so Sabrina Schütz Oberländer, Geschäftsführerin der Ansiedlungsgesellschaft Entwicklungsagentur Kärnten GmbH.
tria plant, which we can make use of, it is particularly the efficiency and commitment of the people from the region that have to be mentioned as decisive criteria for the location decision. The proximity to the Universities of Klagenfurt and Leoben as well as to the Graz Technical University ensures the necessary succession of qualified personnel and engineers.” Clever minds research, develop and innovate
“Life Guard” is the product called which measures the temperature of stored blood reserves and knows if the unit was cooled sufficiently at all times. A product which not only local hospitals are interested in. The sensor was developed by the company On Point indicators from Klagenfurt and stands symbolically for the emergent research scene in Carinthia. While Carinthia had a research quota of 0.42 per cent ten years ago, it is now at 2.43 per cent, which makes it the location number three in the ranking of Austrian provinces. Like On Point, 280 companies in Carinthia are rated as being ‘technology-affine’. The main focus is on energy, information technologies, traffic and safety research. Governor Gerhard Dörfler, who is also the spokesperson for technology, is convinced that Carinthia is in the fast lane as regards research and development, and that it will continue at high speed. “A study by In den Forschungslabors von Infineon in Villach entstehen die Produkte von morgen. Future products are developed in the research laboratories of Infineon in Villach.
Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Working where others spend their holidays.
BAK Basel Economics even concedes us the first rank in R&D in the Alps-Adriatic region”, says the Governor. Central location in the AlpsAdriatic region
The geographical proximity to two neighbouring economic areas is proving to be highly attractive: to the southwest is Northern Italy, a traditionally strong and at the same time enterprising region with many opportunities for cooperation; to the southeast Slovenia is very close, which is not only a growth market itself but at the same time the gate towards South Eastern Europe, where the economic catching-up process is still under way and therefore high growth rates can be expected for the upcoming years. “There are economic and cultural ties to both regions – and therefore there are Carinthians who are able to speak the language and know how to deal with the mentality of the business partners”, says Sabrina Schütz-Oberländer, managing director of Entwicklungsagentur Kärnten GmbH, the inward investment company.
Info
Info
Die Entwicklungsagentur Kärnten GmbH unterstützt in- und ausländische Unternehmen mit einem One-stop-shop-Wirtschaftsservice kostenfrei bei Betriebsansiedlungen und Expansionen in Kärnten.
Entwicklungsagentur Kärnten GmbH supports Austrian and foreign companies in their settlement and expansion activities in Carinthia by providing a one-stop-shop business service free of charge.
Tel.: +43 (0)463 3875 101 E-Mail: office@madeinkaernten.at www. madeinkaernten.at
Tel.: +43 (0)463 3875 101 E-mail: office@madeinkaernten.at www.madeinkaernten.at
Promotion
für Abgasturbolader. Bis zu 3 Millionen Turbolader sollen jährlich in St. Michael für die europäische Automobilindustrie gefertigt und montiert werden. Dr. Andreas Prang, Geschäftsführer Bosch Mahle Turbo Systems: „Die Entscheidung für St. Michael ist früh gefallen, denn neben der guten technischen Ausstattung und Infrastruktur des dort bereits bestehenden Werkes von Mahle Filtersysteme Austria, die wir nutzen können, sind vor allem die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Menschen in der Region als wesentliches Kriterium für die Standortentscheidung zu nennen. Die Nähe zu den Universitäten Klagenfurt und Leoben sowie zur technischen Universität Graz sichert den notwendigen Aufbau an qualifizierten Fachkräften und Ingenieuren ab.“
markets & players QUALITY AUSTRIA
Übergreifend handeln Acting inter-divisionally Die Wechselwirkung der verschiedenen Unternehmensbereiche wird oft unterschätzt. Ein integrierter Managementansatz kann helfen, Reibungsverluste zu verhindern. The interaction between various corporate divisions is often underestimated. An integrated management approach can help prevent frictional losses.
Risiko vermindern
Qualitätsmanagement wird zudem immer stärker als Teil des Risikomanagements gesehen. Mit der ISO 31000 Risk Management sei ein wichtiger Schritt erreicht worden, meint Dick. „Das Risikobewusstsein wird zunehmen, denn 90 Prozent der Firmen in Österreich sagen, dass Risikomanagement an Bedeutung gewinnen wird“, weiß Dick. Dennoch stellt er immer wieder einen „deutlichen Gap zur systematischen Risikoprävention“ fest. Die österreichische Industrie etwa, weiß Dick, hat diese Herausforderungen bereits früh erkannt und ist daher in Bezug auf zertifiziertes Qualitätsmanagement gut unterwegs. „Ans Ende der Fahnenstange gelangt man freilich nie, Verbesserungen sind immer möglich“, betont Dick, „auch weil sich Märkte und die Mitbewerbssituation ständig verändern.“ Erst in diesem Gesamtkonzept zeigt sich, wie prozessorientiert ein Unternehmen wirklich ist. Harald Hornacek
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uality management and certification are becom ing more important.“The demand is growing constantly,” says Axel Dick, head of marketing at the Austrian market leader Quality Austria Trainings-, Zertifizierungsund Begutachtungs GmbH. The reliability of products is today the most important aspect in the manufacturing industry and in trade, according to Dick, and many companies have already recognised this – or have been forced to do so – as customer requirements are becoming increasingly strict. The world of ISO never sleeps – the standards are modified according to the latest research every three to five years. On the whole, Dick sees “gigantic potential” for new customers, as sectors such as healthcare, banking, insurance, IT, transport and also classic industrial sectors have a huge demand for qualityimproving measures. There is also significant interest from the area of management and administration. The reason, according to Dick, is as follows: “On the one hand, the legislation now requires more quality control measures and structured safety in many areas. On the other hand, we see a change of paradigm at management level. It is no longer about isolated solutions, but rather about the creation of integrated management systems.” The main focus is on the interaction that arises from the company as a whole. In this way, the amount of mistakes can be reduced considerably. Reducing the risk
Quality management is also increasingly being regarded as part of risk management. Dick believes that an important step has been taken with ISO 31000 Risk Management. “The risk awareness will increase,
Axel Dick: Nicht punktuelle Lösungen setzen, sondern integrierte Managementsysteme schaffen. Axel Dick: It’s no longer about isolated solutions, but about the creation of integrated management systems.
because 90 percent of all companies in Austria say that risk management will become more important in future,” says Dick. Nevertheless, he discovers time and again that there is a “significant gap to systematic risk prevention”. The Austrian industry, for instance, recognised this challenge at an early stage, according to Dick, and is therefore well underway in terms of certified quality management.“Of course, one never reaches the end of the line. There is always room for improvement,” stresses Dick, “also because the markets and the competition are constantly changing.” It is only in this big picture that a company shows how process-oriented it really is. H. Hornacek
Foto: ANnaRauchenberger.com
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ualitätsmanagement und Zertifizierungen gewinnen an Bedeu tung. „Die Nachfrage wird immer größer“, sagt Axel Dick, Marketingchef des österreichischen Marktführers Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH. Gerade in der produzierenden Industrie und im Gewerbe sei die Verlässlichkeit der Produkte heute das Wichtigste, meint Dick, und viele Unternehmen hätten das auch bereits erkannt oder erkennen müssen, denn die Vorgaben der Abnehmer werden immer strikter. Die ISO-Welt ist ständig in Bewegung, alle drei bis fünf Jahre werden die Standards auf neueste Erkenntnisse revidiert. Insgesamt sieht Dick ein „riesen»Qualitätsgroßes Potenzial“ für Neukunden, management denn Branchen wie Gesundheitswird immer wesen, Banken, Versicherungen, IT, stärker als Verkehr und auch die klassische Industrie hätten massiven Bedarf an wichtiger Teil des qualitätssteigernden Maßnahmen. RisikomanageAuch im Verwaltungsbereich zeige ments gesehen.« sich deutliches Interesse. Der Grund dafür laut Dick: „Einerseits verlangt »Quality der Gesetzgeber in vielen Bereichen management is nun verstärkt qualitätssichernde increasingly being Maßnahmen und strukturierte Siregarded as an cherheit. Andererseits sehen wir einen important part of Paradigmenwechsel im Management. Es geht nicht mehr nur um punktuelle risk management.« Lösungen, sondern um die Schaffung von integrierten Managementsystemen.“ Dabei steht die Betrachtung von Wechselwirkungen, die sich aus der Gesamtheit des Unternehmens ergeben, im Mittelpunkt. So lasse sich die Fehlerhäufigkeit deutlich reduzieren.
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markets & players Rizan Flenner, BMC Software
Wendiger und effizienter More flexible and efficient Interview: Harald hornacek
Die Anforderungen in der IT-Welt verändern sich, sagt Rizan Flenner, Area Director CHAT, BMC Software. Die Einbindung der Endkunden in die Prozesse nimmt deutlich zu. The requirements in the world of IT are changing, says Rizan Flenner, area director CHAT at BMC Software. The end customers are increasingly involved in the processes.
How did the crisis affect the IT strategies of companies?
Nach wie vor geht es darum, kostengünstig und effizient zu produzieren. Gerade der Kostendruck in der IT erfordert neue Konzepte für die Nutzung von Services. Die Kunden wollen ihre IT-Prozesse an die Geschäftsziele anpassen, IT-Kosten reduzieren und das IT-Management einfacher und transparenter gestalten. Das zeigt sich sehr deutlich an unseren Kundenprojekten. Wir haben einen breiten Kundenstamm in der Schweiz und in Österreich, darunter große IT-Provider, Finanz- und Versicherungsinstitute und Telcos. Ein Neukunde ist die Zürcher Kantonalbank (ZKB). Mit zweistelligen Wachstumszahlen im Vorjahr sind wir mehr als zufrieden.
The main emphasis is still on inexpensive and efficient production. It is this cost pressure in the IT sector that calls for new concepts for the use of services. Customers want to adapt their IT processes to their
Die Steuerung von hochkomplexen, heterogenen und dezentralisierten IT-Umgebungen gewinnt an Bedeutung. Wie schätzen Sie die Entwicklung von Cloud Computing ein?
Wir konnten in den letzten Monaten weltweit über 30 Neukunden mit Cloud-Initiativen gewinnen, etwa Adobe. Besonders beliebt sind Cloud Lifecycle Management-Lösungen und Software as a Service (SaaS)-basierte Service-Desk-Lösungen. Der Trend der Zukunft sind ganz klar hybride Clouds. Entscheidend sind Lösungen in Bezug auf Sicherheit, Skalierbarkeit und Support über alle Betriebssysteme, Hypervisoren (Virtualisierungssoftware, Anm.) und Hardwareplattformen hinweg. Was bringt die strategische Partnerschaft von Cisco und BMC für den Kunden?
Beide Unternehmen bündeln ihre Cloud-Expertise und stimmen Produktstrategien, Software-Architekturen und Produktentwicklung ab, um eine komplette Cloud Service Delivery-Lösungssuite für große CloudInfrastrukturen zu schaffen. Die neue gemeinsame Integrated Cloud Delivery Platform unterstützt Service Provider, End-to-End Cloud Services auf einer Cloud-Infrastruktur aufzusetzen, die auf Rechenzentrumsnetzwerken, Computern und Storage bis hin zu Applikationen laufen. Der große Vorteil: ITOrganisationen werden wendig, kosteneffizient, skalierbar und sind darüber hinaus besser an Geschäftserfordernissen ausgerichtet.
»Im Trend liegen hybride Clouds und Lösungen über alle Betriebssysteme und Plattformen hinweg.« business objectives, reduce IT costs and make their IT management simpler and more transparent. This shows in our customer projects. Our customer base in Switzerland and Austria is broad and includes large IT providers, financial and insurance institutions and telcos. One of our newest customers is Zürcher Kantonalbank (ZKB). We are more than happy with our double-digit growth rate last year. Controlling highly complex, heterogeneous and decentralised IT environments is becoming a key issue. How do you see the development of cloud computing?
In recent months we gained over 30 new customers worldwide with cloud initiatives – Adobe, for example. Cloud Lifecycle Management solutions and service desk solutions
based on Software as a Service (SaaS) are especially popular. The future trend is definitely towards hybrid clouds. In terms of security, scalability and support, the decisive solutions are those that span across all operating systems, hypervisors (virtualisation software, ed.) and hardware platforms. How will customers benefit from this strategic alliance between Cisco and BMC?
The two companies are combining their cloud expertise and aligning their product strategies, software architectures and product development efforts to create a complete
»The trend is towards hybrid clouds and solutions THAT span across all operating systems and platforms.« suite of cloud service delivery solutions for large-scale cloud infrastructures. The new Integrated Cloud Delivery Platform assists service providers in setting up end-toend cloud services – which will run on data centre networks, computers, storage and applications – on a cloud infrastructure. The great advantage: IT organisations become flexible, cost efficient, scalable and, furthermore, are tailored to meet business needs more efficiently.
Rizan Flenner: „Die Unternehmen wollen ihre IT-Prozesse an Geschäftsziele anpassen, IT-Kosten reduzieren und IT-Management einfacher und transparenter gestalten.“ Rizan Flenner: “Customers want to adapt their IT processes to their business objectives, reduce IT costs and make their IT management simpler and more transparent.”
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Foto: Foto Wilke
Welche Auswirkungen hatte die Krise auf die IT-Strategien der Unternehmen?
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markets & players Base72
IT-Menü für KMU IT menu for SMEs Wenn die Krise eines bewirkt hat, dann dieses: Unternehmen haben verstanden, dass sie sich vor allem um ihre Kernprozesse kümmern sollen. Eine Software aus Wien hilft dabei. If the crisis achieved anything, then this: companies have learned that they need to concentrate primarily on their core activities. A software application from Vienna is helping them do so.
Maximale Flexibilität
Die Einführung von base72 erfolgt relativ rasch, die Projektdauer reicht von 2 bis 12 Wochen, je nach Kundenanforderungen. „Der große Vorteil unserer Lösung ist der modulare Aufbau“, betont Pusch. „Das bietet dem User eine große Flexibilität, sowohl auf der Kostenseite als auch in seinem internen Prozessmanagement.“ Wichtig ist dem Team rund um Stefan »The main target Pusch – derzeit sind vier Mitarbeiter group of base72 beschäftigt – neben der funktionalen is small and Perfektion auch die optische Struktur. medium-sized Von Anfang an arbeitete Pusch daher mit einer Wiener Designagentur zuenterprises.« sammen. Daraus folgte die klare und für jeden User sofort verständliche Menüführung durch base72, die seit den ersten Installationen im Jahr 2003 bis heute praktisch unverändert geblieben ist. Ein Asset, um das Pusch wohl mancher größere Anbieter durchaus beneidet. Harald Hornacek
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ommunication with sup pliers, process organisa tion and new customer acquisitions are undoubtedly core business tasks. Yet many companies are suffering as they drown in the deluge of data that is needed to successfully manage these core processes. This is where Stefan Pusch comes in with his base72 – and its success has proven the IT specialist correct, even though he entered the field via a detour. base72 is something like a mini SAP that helps with customer management, mailings, preparation of offers and inventory control. The application consists of 35 modules in total. “We deliver the right pizza slice with the required topping for every client,” says Stefan Pusch, managing director and founder of Stefan Pusch Unternehmensberatungs KG in Vienna and creator of base72. Although base72 is fundamentally a program that must be purchased, since the autumn of 2010 Pusch has also been offering a rental version. The main target group is small and medium-sized enterprises. Pusch is well anchored in the creative scene, but also has companies in trade, commerce and industry as clients.“We are the ideal partner for companies with up to about 50 employees,” says the managing director. Communication management as the basis for preparing offers or for sending e-mails is becoming increasingly significant, according to Pusch: “base72 has the advantage that all processes are recorded and can therefore also be very positively appraised in a certification.” Maximum flexibility
The introduction to base72 is relatively quick; the project takes between two and 12 weeks, depending on customer requirements.“The 34
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Stefan Pusch: „base72 hat den Vorteil, dass alle Prozesse protokolliert und bei einer etwaigen Zertifizierung positiv bewertet werden.“ Stefan Pusch: “base72 has the advantage that all processes are recorded and can be positively appraised during any certification.”
great advantage of our solution is its modular construction,” says Pusch. “It offers the users a great degree of flexibility, in terms of costs as well as in internal process management.” In addition to functional perfection, the optical structure is important to Stefan Pusch and his team, which currently consists of four employees. For this reason, Pusch worked with a Viennese design agency from the start. This resulted in the clear and easy-to-use menu in base72, which has remained practically unchanged since the first installations in 2003. An asset for which Pusch may be envied by some larger software companies. Harald Hornacek
Foto: Barbara Ederer, www.photosandmore.at
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ommunikation mit den Lieferanten, Prozessorganisation und Neukundengewinnung zählen zweifellos zum Kerngeschäft. Doch viele Unternehmen leiden darunter, dass sie in der Datenflut, die sie zum erfolgreichen Management dieser Kernprozesse benötigen, untergehen. Hier setzt Stefan Pusch mit seiner base72 an – und der Erfolg gibt dem findigen IT-Unternehmer, der eigentlich über Umwege in die Branche kam, durchaus Recht. base72 ist quasi ein Mini-SAP, das »Die Zielgruppe zur Kundenverwaltung, für Aussenvon base72 sind dungen, Anbotslegungen oder auch in erster Linie Warenwirtschaft dient. Insgesamt umKlein- und fasst das Tool rund 35 Module. „Wir liefern für jeden Kunden die passende Mittelbetriebe.« Pizzaschnitte mit der gewünschten Auflage“, beschreibt Stefan Pusch, Geschäftsführer und Gründer von base72, besser gesagt der Stefan Pusch Unternehmensberatungs KG in Wien. Prinzipiell ist base72 eine Kaufsoftware, doch seit Herbst 2010 bietet Pusch auch eine Miet-Variante an. Die Zielgruppe sind in erster Linie Klein- und Mittelbetriebe. Besonders stark verankert ist Pusch in der Kreativszene, aber auch Betriebe aus Handel, Gewerbe oder Industrie zählen zu den Kunden. „Wir sind der ideale Partner für Betriebe bis rund 50 Mitarbeiter“, erklärt der Firmenchef. Kommunikationsmanagement als Basis der Anbotslegung oder für den E-Mail-Versand gewinnt an Bedeutung, sagt Pusch: „base72 hat den Vorteil, dass alle Prozesse protokolliert und damit auch bei einer etwaigen Zertifizierung sehr positiv bewertet werden.“
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Natur auf dem Tisch Nature on the table
Auch die Wirtschaftskrise hat den Boom an BioLebensmitteln in der Region CEE nicht stoppen können. Allerdings sind Erzeuger und Handel noch weit von den Zahlen der Öko-Hochburg Österreich entfernt. 36
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Even the economic crisis was not enough to stop the boom in organic foodstuffs in the CEE region. However, producers and retailers are still miles away from the figures of Austria, an organic bastion.
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ittelosteuropa wird grüner. Das gilt nicht nur für den Energie Sektor mit seinen unzähligen neuen Windparks, Biomasse Anlagen und Solarpaneelen. Von einem sehr niedrigen Niveau aus ist in den letzten Jahren auch der Anteil der biologisch erzeugten Lebensmittel stetig angestiegen. „Die Wirtschaftskrise hat daran nichts entscheidend geändert“, weiß Bernhard Jansen, einer der kompetentesten Experten für diese Branche in CEE. Er leitet als Geschäftsführer den gemeinnützigen Verein EkoConnect – Internationales Zentrum für den ökologischen Landbau Mittel- und Osteuropas in Dresden. Vor allem im Auftrag der Europäischen Union hat er schon zahlreiche Studien zur Lage der Bio-Branchen zwischen Prag, Sofia und Kiew erstellt. „Wir können in der Region durchaus von einem Boom sprechen, die Krise hat nur einen kleinen Dämpfer bewirkt“, so der studierte Agrarökonom. Allerdings gelte auch in diesem Bereich: „Es gibt kein einheitliches Osteuropa, wir finden von Land zu Land erhebliche Unterschiede.“ Aber schon einige Schlüsselzahlen sprechen eine deutliche Sprache. Die nach ökologischen Grundsätzen bearbeitete landwirtschaftliche Fläche hat sich etwa in Polen von 2003 bis 2010 von 60.000 Hektar auf 450.000 Hektar mehr als versiebenfacht; im deutlich kleineren Tschechien sind es heute fast 400.000 Hektar, in Ungarn immerhin 160.000. Und auch die Zahl der Bio-Betriebe ist rasant gewachsen: In Polen sind es heute 20.000, vor wenigen Jahren waren es 2.500 gewesen, und in Tschechien produzieren immerhin bereits 3.500 Bauern nach ökologischen Vorgaben. Diese Zahlen werden freilich erst im internationalen – europäischen – Vergleich aussagekräftig. Dabei stehen etwa die 3 Prozent Öko-Landwirtschaftsfläche in Polen oder Ungarn rund 5,5 Prozent in Deutschland gegenüber. Die 10 Prozent in Tschechien liegen etwa in Reichweite der Schweiz. Nur Österreich kann sich mit seinen 18 Prozent deutlich absetzen. Seine mehr als 20.000 Produzenten entsprechen ziemlich genau jenen in Deutschland, einer allerdings zehnmal größeren Volkswirtschaft. „Natürlich muss man auch schauen, was auf diesen Flächen passiert“, schränkt EkoConnect-Forscher Jansen die statistischen Erfolge der Aufholjagd der osteuropäischen Biobauern vorsichtig ein. „In Tschechien ist etwa ein Großteil nur Grünland. In Polen arbeiten sehr viele Mini-Betriebe bloß im Nebenerwerb oder für die eigene Familie, die Ware kommt also gar nicht auf den Markt.“
Fotos: Beigestellt, Getty Images
Handelsketten springen auf
Dennoch ist auch dieser mittlerweile so interessant geworden, dass ihn selbst große Handelsketten trotz schwächerer Kaufkraft in Mittelosteuropa erfolgreich bearbeiten. Billa International tut das von Österreich aus, auch wenn der Konzern Rewe in Deutschland beheimatet ist. Und das hat gute Gründe. Denn mit dem systematischen Aufbau der Biomarke „Ja! Natürlich“ galt Billa ab den frühen 90er-Jahren auch im internationalen Vergleich als Vorreiter. In Deutschland waren damals die grünen Lebensmittel noch fast ausschließlich auf spezialisierte kleine Läden beschränkt gewesen, Supermärkte und Einkaufszentren hatten sich noch nicht an die Nischenware herangetraut. Der Erfolg ließ dann Billa über die Grenzen expandieren, erst einmal ab 2002 nach Italien mit „Sì! Naturalmente“. Dann wagte man sich auch nach Mittelosteuropa. Billa-Sprecherin Corinna Tinkler erzählt: „Die Nachfrage nach biologischen Lebensmitteln in Tschechien und der Slowakei wurde immer stärker, daher haben wir 2009 auch in diesen beiden Ländern eine länderübergreifende Bio-Eigenmarke unter der Bezeichnung ‚Naše bio‘ (Unser Bio) gegründet.“ „Naše bio“ entwickelt sich laut Tinkler erfreulich und umfasst mittlerweile in der Tschechischen Republik rund 150, in der Slowakei rund 90 Produkte. Es gibt laufend weitere, neue Produkte der jungen Bio-Eigenmarke. Ähnliches berichtet der große österreichische Konkurrent der ReweGruppe, Spar. „Wir sind mit unseren Bio-Produkten ‚Spar Natur Pur‘ in Ungarn, der Tschechischen Republik und in Slowenien vertreten“, so SparPR-Leiterin Nicole Berkmann. In den letzteren beiden Ländern hinke die Nachfrage dem österreichischen Beispiel noch deutlich hinterher, der slowenische Markt lasse sich allerdings schon durchaus vergleichen.Berkmann:
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entral and Eastern Europe is getting greener.And this is not only true for the energy sector with its countless new wind parks, biomass plants and solar panels. Starting from a very low level, the proportion of organically grown food has also increased steadily in recent years. “The economic crisis hasn’t had a dramatic effect,” says Bernhard Jansen, one of CEE’s most competent experts in this field. He is the managing director of the non-profit association Organic Agriculture Moving East, based in Dresden. He has already done many studies – particularly for the European Union – on the state of the organic sector between Prague, Sofia and Kiev.“We can definitely describe it as a boom in the region; the crisis only put a small damper on it,” says the qualified agricultural economist. However, in this sector it is also true that “Eastern Europe is not uniform. We find considerable differences from country to country.” But some of the key figures already provide a clear indication. In Poland, the total area used for organic agriculture has increased more than sevenfold – from 60,000 hectares in 2003 to 450,000 hectares in 2010; in the much smaller Czech Republic there are almost 400,000 hectares today, and in Hungary some 160,000. The
»In der gesamten Region liegt der Anteil der Bio-Lebensmittel im niedrigen einstelligen Prozentbereich.« number of organic farms has also increased rapidly: there are 20,000 in Poland today – a few years ago there were 2,500 – and 3,500 farms in the Czech Republic. Of course, these figures only become significant when compared with other – European – countries. Three percent of land is used for organic agriculture in Poland and Hungary, while 5.5 percent is used in Germany. The Czech Republic is approximately level with Switzerland at ten percent. Only Austria has considerably more, with 18 percent. Austria has more than 20,000 producers,
Spar bietet unter seiner deutschsprachigen Bio-Marke „Spar Natur pur“ grüne Lebensmittel in mehreren Ländern an. Spar offers organic foods in several countries under its German label ‘Spar Natur Pur’.
a similar figure as in Germany, whose economy is however ten times the size. “Of course, one needs to look at what is being done on this land,” says researcher Jansen from EkoConnect, who is careful about interpreting the statistical successes of Eastern European organic farmers in their effort to catch up. “In the Czech Republic, for example, a large proportion is only grassland. In Poland, many small farms only operate as a sideline or for their own families, so the produce doesn’t even reach the market.” Chain stores join in
Nevertheless, the market has now become so interesting that even large chain stores are operating with success, despite the lower spending
»Over the entire region, the share of organic foodstuffs is in the low single-digit percentage region.« power in Central and Eastern Europe. Billa International is doing so from Austria, even though the Rewe Group is based in Germany. And for good reason. Because with the systematic establishment of the green brand ‘Ja! Natürlich’, Billa has been an international pioneer since the Succeed 02/11
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markets & players
„Da liegen wir wie in Österreich bei Obst und Gemüse oder bei der Milch im zweistelligen Prozentbereich, den die Bio-Lebensmittel am Gesamtumsatz ausmachen. Das ist bei Trockennahrung und Fleisch noch deutlich geringer.“ Nachfrage legt zu
Auch Billa-Sprecherin Tinkler spricht von „Aufholbedarf“, allerdings werden „Bio-Produkte in Osteuropa langsam stärker von den Kunden nachgefragt“. Und auch Billa konnte große Unterschiede zwischen einzelnen Märkten bemerken: „In der Ukraine beispielsweise haben Bio-Produkte noch einen relativ geringen Stellenwert, in Tschechien und der Slowakei hingegen steigt die Nachfrage kontinuierlich an. Generell ist zu beobachten, dass mit dem Wohlstand auch das Ernährungsbewusstsein steigt.“ In der Region gesamt betrachtet liege der Anteil der Bio-Lebensmittel noch „im niedrigen einstelligen Prozentbereich“, schätzt Experte Jansen. Aber Billa und Spar sind nicht die einzigen großen Handelsketten, die auf den Zug aufgesprungen sind: Je nach Markt bieten die britische Tesco oder die niederländische Ahold einschlägige Produkte an, ebenso die belgische Cora. Bei dm finden sich Bio-Müsli, Kornriegel und Fruchtsäfte, unter den nationalen Unternehmen verkauft etwa die polnische Spolem-Gruppe in ihren Sezam-Läden grüne Lebensmittel. Hinter diesen Supermarkt-Regalen stehen selbstverständlich professionelle Lieferketten – von Biobauern, die zuverlässig gleich bleibende Mengen garantieren; über spezialisierte Händler bis zu sauber arbeitenden Abfüllern, Verpackern und Industrieunternehmen. Dabei hat sich für die mittelosteuropäischen Märkte ein Mix aus Importen und lokaler Produktion eingespielt. Spar kauft etwa vor Ort Gemüse und Obst zu und liefert verpackte Lebensmittel mit dem deutschsprachigen Label „Spar Natur pur“, dem ein Aufkleber in Landessprache beigefügt wird. „ Alle ‚Naše bio‘-Produkte beziehen wir von tschechischen und slowakischen Lieferanten“, erklärt Billa-Sprecherin Tinkler. „Hier besteht eine enge Kooperation mit den lokalen Biobauern. Wir setzen nicht nur in Österreich vorwiegend auf heimische Produkte, sondern legen auch in den sieben CEE-Ländern sowie in Italien den Schwerpunkt auf Produkte lokaler Herkunft.“ Industrie zieht mit
Ein global agierender österreichischer Industriebetrieb, der ebenfalls ökologische Lebensmittel erzeugt, ist Agrana. Im Konzern gehört dieses Segment nicht zu den wichtigsten – aber es wächst stetig. Bio-Stärke für den Einsatz in Babynahrung wird im Waldviertel hergestellt, aber Fruchtzubereitungen für Bio-Joghurts kommen bereits aus Werken in Tschechien und der Ukraine; Apfel- und Holundersaftkonzentrate für Bio-Säfte werden in Ungarn abgefüllt, sowohl für den lokalen Markt als auch für den Export. Dass Industrie und Handel der Region mit einer wachsenden Bedeutung von biologisch hergestellten Lebensmitteln rechnen, zeigt sich auch beim alljährlichen Organic Marketing Forum, das Bernhard Jansen mitorganisiert. „Als wir vor sechs Jahren begonnen haben, hatten wir etwa 80 Teilnehmer: Händler, Lebensmittelhersteller und landwirtschaftliche Betriebe, die biologisch erzeugte Rohstoffe liefern. Für das heurige Forum in Warschau im Mai liegen schon 500 Anmeldungen aus 30 Ländern vor.“ Reinhard Engel 38
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Increase in demand
Billa spokesperson Tinkler also speaks about a need to catch up, though she says that “there is a slow increase in demand for organic products by customers in Eastern Europe.” And Billa has also noticed large differences between the individual markets: “In Ukraine, for instance, organic products have a relatively low priority; in the Czech Republic and Slovakia, on the other hand, demand is increasing constantly. On the whole, one can observe that nutritional awareness goes hand in hand with prosperity.” Over the entire region, the share of organic foodstuffs is in the low single-digit percentage region, Jansen reckons. But Billa and Spar are not the only large chain stores that
have jumped onto the bandwagon: depending on the market, the British Tesco and the Dutch Ahold, as well as the Belgian Cora also offer specialist products. At dm there is organic muesli, cereal bars and fruit juices, while the domestic corporations such as the Polish Spolem Group stock organic food in their Sezam shops. Behind these supermarket shelves one naturally finds professional supply chains – from the organic farmers who ensure a constant supply, to specialist traders and conscientious bottlers, packers and industrial companies. In Central and Eastern European markets, there is now a mix between imports and local products. Spar, for instance, purchases fruit and vegetables and delivers packed foods with the German label ‘Spar Natur Pur’, to which a label in the local language is added. “We get all of our ‘Naše bio’ products from Czech and Slovakian suppliers,” explains Billa spokesperson Tinkler. “Here, there is close cooperation with the local organic farmers. We do not only promote local products in Austria, but also focus on local produce in the seven CEE countries as well as in Italy.” Industry follows suit
Agrana is a globally active Austrian industrial corporation that also produces organic foodstuffs. This segment is not the most important in the corporation, but it is growing steadily. Organic starch for use in baby food is manufactured in Austria’s Waldviertel region, but fruit preparations for organic yogurts already come from factories in the Czech Republic and Ukraine; apple and elderberry juice concentrates for organic juices are bottled in Hungary, both for the local market as well as for export. The fact that trade and industry are counting on an increase in the significance of organically grown foodstuffs is also evident at the annual Organic Marketing Forum, which is co-organised by Bernhard Jansen. “When we started six years ago, we had about 80 participants: retailers, producers and farmers who supply organically grown raw materials. For this year’s forum, to be held in Warsaw in May, we already have 500 applications from 30 countries.” R. Engel
Foto: Beigestellt
Unter der Marke „Nasˇe bio“ bietet Billa in Tschechien etwa 150 Öko-Produkte an, in der Slowakei rund 90. With its ‘Nasˇe bio’ brand, Billa offers some 150 organic products in the Czech Republic and around 90 in Slovakia.
early 1990s. At that time in Germany, organic foods were almost totally restricted to small specialist shops; supermarkets and shopping centres had not yet tried to sell the niche products. The success allowed Billa to expand beyond national borders: first in 2002 in Italy with ‘Sì! Naturalmente’, and then it also dared to enter Eastern Europe. Billa spokesperson Corinna Tinkler recounts: “The demand for organic foods kept growing in the Czech Republic and in Slovakia. In 2009 we therefore also established an own organic brand for these two countries under the name of ‘Naše bio’.” According to Tinkler, ‘Naše bio’ is developing well and currently consists of around 150 products in the Czech Republic and 90 products in Slovakia. New products continue to appear bearing the young organic label. The largest Austrian competitor of Rewe Group, Spar, has a similar story to tell. “We are represented in Hungary, the Czech Republic and Slovenia with our ‘Spar Natur Pur’ organic products,” says the head of PR at Spar, Nicole Berkmann. In the former two countries, the demand is still far behind that of Austria; the Slovenian market, however, can already be compared with Austria. Berkmann: “There we have, like in Austria, double-digit percentage figures for fruit, vegetables and milk, as the proportion of organic produce to total produce turnover. The proportion is considerably lower for dry foodstuffs and fish.”
Real estate Der Trend in Eigentumsobjekte zu investieren blieb konstant, was bei vergleichsweise wenigen neuen Flächen zu deutlichen Preissteigerungen führte. Fortsetzung des Interviews aus der Succeed-Ausgabe 01/2011, mit Mag. Margarita Alexandrova-Fetscher, der Top-Immobilienmaklerin von RE/MAX Österreich. The trend of investing in property has stayed constant which, due to the emergence of comparatively few new floor areas, has lead to a clear increase in prices. Continuation of the interview from the Succeed issue 01/2011, with Mag. Margarita Alexandrova-Fetscher, the top real estate agent with RE/MAX Austria. Ist der Kauf von Wiener Immobilien durch Ihre osteuropäischen Kunden gestiegen? Das Interesse osteuropäischer Interessenten ist nach wie vor ungebrochen, obwohl die Finanzkrise auch in diesen Ländern Ihre Spuren hinterlassen hat und nicht mehr jeder Kaufpreis bedingungslos akzeptiert wird. Besonders aktiv sind derzeit meine bulgarischen Kunden, da sich die politische Situation und die Lebensbedingungen in Bulgarien geändert haben und diejenigen die es sich leisten können, übersiedeln mit der gesamten Familie nach Wien, besonders um ihren Kindern eine bessere Schulausbildung und ein sicheres Leben zu ermöglichen. Welche Wiener Bezirke bevorzugen Ihre Kunden? Für Investoren sind Eigentumswohnungen im 6. und 7. Wiener Bezirk vorrangig interessant. Platz drei auf der Beliebtheitsskala belegt der 8. Bezirk und die Kunden, die Ihren Familiensitz auf Dauer nach Wien verlegen wollen, bevorzugen den 3. oder 4. Bezirk. Warum ist die Nachfrage gerade in diesen Bezirken so hoch? Meine Kunden sind vor allem an Stabilität und sicheren Renditen interessiert. In den Bezirken 6, 7 und 8 werden Wohnungen hauptsächlich gekauft, um Sie dann wieder zu vermieten. Das Angebot ist - bei gleichzeitig starker Nachfrage - knapp, was wiederum die Kaufpreise nach oben klettern lässt. Das sind sichere Investments. Die Anleger wollen Ihr Geld sicher parken, die Rendite steht dabei eher im Hintergrund. Die Bezirke 3 und 4 sind auf Grund des hohen Angebotes an Privatschulen sehr beliebt. Die meisten Kinder besuchen das Theresianum oder das Sacre Coeure und genau darum ist die Nachfrage nach Wohnimmobilien bei meinen Kunden mit Kindern im schulfähigen Alter dort sehr groß.
Has there been a rise in purchasing of property in Vienna by Eastern European clients? Interest on part of Eastern European clients has stayed constant, despite the financial crisis having left its toll on these countries too and not every asking price being accepted unconditionally. Bulgarian clients are especially active due to the political situation as well as the living standards having changed, meaning those that are able to afford it are moving their families to Vienna, especially to enable their children better education and a safer lifestyle. Which districts in Vienna do your clients prefer? For investors, properties in the 6th and 7th districts of Vienna are especially interesting. The 8th district can be found in third place when it comes to popularity while those with families who are interested in long term residences, prefer the 3d and the 4th district. Why is demand so high in these districts? My clients are interested in stability and secure returns. In the 6th, 7th and 8th districts, there are mostly apartments that are bought in order to be rented out. The number of offers available is relatively low in comparison to the high demand, which allows prices to rise. These are secure investments. The investors want to deposit their money securely, the returns remain in the background. The 3d and 4th districts are especially popular due to the large number of private schools they have on offer. Most children are enrolled at the Theresianum or the Sacre Coure and this is why the demand for property for clients with children in these districts are very high.
Mag. Margarita Alexandrova-Fetscher DCI Fetscher & Partner KG 1040 Wien, Operngasse 28, Fax: +43 (01) 208 31 44 E-Mail: office@remax-elite.at, www.remax-dci.at
✆ +43 (0) 699 1208 31 41 Deutsch – Englisch – Russisch – Bulgarisch
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Neues aus dem Osten News from the East
Deutschsprachige Zeitungen Osteuropas verbinden Tradition & Moderne – auch in der Krise. German-language newspapers in Eastern Europe connect the traditional with the contemporary – even in the crisis.
In Osteuropa findet man eine spannende deutschsprachige Medienkultur – die allerdings ums finanzielle Überleben kämpft. Ein Besuch in Zeitungsredaktionen in Prag, Budapest und Moskau.
I
m Café Markusplatz in Wien liegt die Prager Zeitung (PZ) auf, umgeben von renommierten internationalen Blättern. Immer wieder lassen Leser die Herald Tribune oder die FAZ links liegen und greifen interessiert zu. Das deutschsprachige Wochenmagazin aus Tschechien erinnert von seinem optischen Erscheinungsbild her an eine seriöse Tageszeitung. Die Aufmachung täuscht nicht: Die PZ knüpfte an die Tradition des Prager Tagblatts an, das bis 1938 vor allem durch ein herausragendes Feuilleton glänzte. Die PZ erscheint mit einer Auflage von 25.000 Exemplaren, ist längst auf Facebook präsent, beschäftigt 20 Mitarbeiter und liefert jede Woche Aktuelles zu Gesellschaft, Kultur, Tourismus und Wirtschaft. Der Prag-Besucher erfährt alles über das kulturelle Geschehen in der tschechischen Hauptstadt. Auf der letzten Seite widmet sich die PZ unter der Rubrik „Nachbarn“ grenzüberschreitenden, österreichischtschechischen Themen.
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There is an exciting German-language media culture to be found in Eastern Europe – but it is fighting for financial survival. SUCCEED visits newspaper editorial offices in Prague, Budapest and Moscow.
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n Vienna’s Café Markusplatz, the Prager Zeitung (PZ) is displayed alongside renowned international newspapers. Time and again, readers put the Herald Tribune or the Frankfurter Allgemeine aside and reach with interest for the PZ. The weekly German-language publication from the Czech Republic looks like any respected daily broadsheet. And the visual appearance is not misleading: the PZ continues the tradition of the Prager Tagblatt, which was published until 1938
and was highly regarded for its excellent features section in particular. The PZ has a print run of 25,000, has long been present on Facebook, employs a staff of 20, and covers news on society, culture, tourism and business every week. A visitor to Prague can find out all there is to know about cultural events in the Czech capital. The final page, entitled ‘Neighbours’, is dedicated to topics affecting both Austria and the Czech Republic. The Prager Zeitung was founded exactly 20 years ago, with about
Gegründet wurde die Prager Zeitung mit rund einer Million Kronen Startkapital (ca. 40.000 Euro) dank finanzieller Hilfe aus Deutschland, Österreich und der tschechischen Regierung vor genau 20 Jahren. Der mittlerweile verstorbene Zeitungsgründer Uwe Müller, ein profunder Kenner der tschechischen Wirtschaft, Politik und Geschichte, lebte seit Anfang der 1980er Jahre in seiner Wahlheimat Prag. „Es ist uns gelungen, die einzige in Tschechien erscheinende deutschsprachige Wochenzeitung bis heute als eine der wenigen journalistisch-konservativen und unabhängigen Medien in der tschechischen Presselandschaft zu erhalten. Der zunehmenden Boulevardisierung konnten wir die Stirn bieten“, freut sich Chefredakteur Marcus Hundt. Denn auch im Lande des legendären Reporters Egon Erwin Kisch hat der Boulevard immer mehr Printmedien fest im Griff. Das Informationsmedium wird von Touristen, Dienstreisenden sowie Expats, aber auch von einer nicht unerheblichen Zahl deutschsprachiger Tschechen geschätzt. Die Zeitung erhält keine staatlichen Fördergelder und finanziert sich ausschließlich über das Anzeigengeschäft, Abonnements und den Kioskverkauf. Die tägliche Arbeit in einem fremdsprachigen Umfeld ist nicht immer einfach. „Es ist schwierig, mehrsprachige Mitarbeiter und Praktikanten zu finden. Die interne Kommunikation, mag sie auch noch so bereichernd sein, ist auch manchmal problematisch“, gesteht Chefredakteur Hundt. Die Zeitung mit ihrer Redaktion in der Orlická 9 ist bekannt für ihre Lesereinbindung: „Immer wieder rufen wir unsere Leser auf, zu bestimmten Themen ihre Meinungen und Erfahrungen zu schicken. Etwa bei Restaurantempfehlungen für Prag, Erlebnisse im Jahr 1968 (Stichwort: Prager Frühling) und während der politischen Wende 1989/90“, erklärt Hundt.
Fotos: Mauritius Images, slavko@volny.cz
Budapest in vielen Facetten
Als junger Wirtschaftsstudent übersiedelte Jan Mainka 1988 aus der ehemaligen DDR nach Budapest. Als Studienorte standen dem gebürtigen Ost-Berliner damals auch Moskau, Prag oder Sofia zur Auswahl. „Es war schnell klar, wer der Gewinner ist. Ich war auch vor meinem Umzug vor der Wende öfter in Ungarn und es war schnell ersichtlich, dass dort »Nach der Krise eine freiere Atmosphäre als zu Haugibt es nur noch se herrschte“, erinnert sich Mainka. uns«, berichtet Heute, viele Jahre später, leitet der Jan Mainka, dreifache Familienvater die BudapesGründungschef ter Zeitung, die er 1999 gemeinsam mit seiner Frau aus der Taufe hob. der Budapester Das Wochenmagazin konnte sich als Zeitung. einzige deutschsprachige Wochenzeitung Ungarns auch in wirtschaftlich harten Zeiten behaupten. „Es gab in Budapest fünf deutsche und englische Wochenzeitungen. Nach der Krise gibt es nur noch uns“, bringt Mainka die schwierige finanzielle Situation auf den Punkt. Herausgeber Mainka sieht sich als Brückenbauer zwischen Ungarn und nicht Ungarisch sprechenden Ausländern im Land. Zielgruppe sind in Ungarn arbeitende ausländische Geschäftsleute sowie Englisch oder Deutsch sprechende Diplomaten. Die Zeitung erscheint wöchentlich in einer Auflage von 4.000 Exemplaren. Im Jahr 2003 wurde das englischsprachige Schwesterblatt The Budapest Times lanciert. Kurz nach Abschluss der Uni und dem Fall des Eisernen Vorhangs verdiente Mainka seinen Lebensunterhalt als Übersetzer. „Damals expandierten viele deutsche Firmen nach Ungarn“, erzählt Mainka, für den schnell klar war, dass er sich nicht nur auf ein Arbeitsfeld beschränken möchte. Mainka arbeitete fünf Jahre als Freelancer für die legendäre Tageszeitung Pester Lloyd, die 2009 eingestellt wurde und mittlerweile nur mehr online erscheint. Gemeinsam mit „vier Teilzeit-Mitarbeitern, zwei bis drei Praktikanten und zwei Leuten in der Administration“ stemmt der Zeitungsgründer wöchentlich das auf Politik, Wirtschaft, Veranstaltungen und Budapest spezialisierte Blatt. Angesprochen auf das neue umstrittene Mediengesetz Ungarns, das eine Aufsichtsbehörde über die öffentlich-rechtlichen und privaten Medien schafft, entgegnet Mainka: „Das berührt mich nicht, weil ich mich nicht mit jugendgefährdenden oder rassistischen Schriften beschäftige. Für mich hat sich gegenüber der
one million Czech korunas (approx. 40,000 euros) in starting capital, thanks to financial support from Germany, Austria and the Czech government. The newspaper’s founder, the late Uwe Müller, had profound knowledge of Czech economy, politics and history, and made Prague his permanent home in the 1980s. “The paper is and remains the only German weekly paper in the Czech Republic, and is one of the few outlets in the Czech media landscape that is still to this day journalistically conservative and independent. We were able to defy the increasing trend towards tabloidisation,” editor-in-chief Marcus Hundt is pleased to report. Because even in the country that brought forth the legendary reporter Egon Erwin Kisch, the print media are inundated with tabloid journalism. Tourists, business travellers and expats, as well as the significant number of Germanspeaking Czechs appreciate the Prager Zeitung. It receives no state subsidies and is financed exclusively through advertising, subscriptions and newsstand sales. Day-to-day
»Now, after the crisis, there’s just us,« says Jan Mainka, founding publisher of the Budapester Zeitung. operations in a foreign language environment are not always easy. “It is difficult to find multilingual staff and interns. The internal communication, as rewarding as it may be, is also sometimes problematic,” says Hundt. The newspaper, with its offices at Orlická 9, is known for the loyalty of its readership. “More and more, we consult our readers on their opinions and experiences regarding specific topics. For example, their restaurant recommendations for Prague, or their memories of 1968 (the Prague Spring) and the political changes of 1989/90,” explains Hundt. The many aspects of Budapest
As a young economics student, Jan Mainka moved from the former GDR to Budapest in 1988. The native East Berliner also had the option of studying in Moscow, Prague
Marcus Hundt, Chefredakteur der Prager Zeitung, vor der Herz-Jesu-Kirche auf dem Platz Jirˇího z Poˇdebrad. Marcus Hundt, editor-in-chief of the Prager Zeitung, in front of the Church of the Sacred Heart on Jirˇího z Poˇdebrad Square.
or Sofia. “It was very quickly clear which city would win the stakes. I had often visited Hungary before my move – before the political turnaround – and it was immediately obvious that there was a freer atmosphere there than at home,” Mainka recalls. Today, many years later, the father of three manages the Budapester Zeitung, which he founded with his wife in 1999 and which was the only German weekly in Hungary to survive the economic crisis. Mainka clarifies how difficult the financial situation has been: “There used to be five German- and English-speaking weeklies. Now, after the crisis, there’s just us.” Publisher Mainka sees himself as building bridges between Hungarians and the nonHungarian-speaking foreigners in the country. The target groups are foreign businesspeople working in Hungary, and English- or Germanspeaking diplomats. The paper is published weekly, with a print run of 4,000. 2003 saw the launch of The Budapest Times, an Englishlanguage sister publication. Shortly after his graduation – and the fall of the Iron Curtain – Mainka was earning his living as a translator. “At that time, many German companies were expanding into Hungary,” relates Mainka, for whom it was quickly clear that he could not limit himself to just one area of work. He worked as a freelancer for five years, for the legendary daily newspaper Pester Lloyd, which ceased to be printed in Succeed 02/11
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markets & players
Jan Mainka: Der Deutsche gründete im März 1999 die deutschsprachige Budapester Zeitung, die sich bei internationalen Geschäftsleuten in Ungarn großer Beliebtheit erfreut. Jan Mainka: In March 1999 the German founded the German-language Budapester Zeitung, which is now well loved by international businesspeople in Hungary.
Situation vor Inkrafttreten des Gesetzes nichts geändert. Nach wie vor kann ich etwa – allen anderslautenden Vermutungen zum Trotz – die Arbeit der Regierung kritisieren, ohne um die Existenz meines kleinen Verlages bangen zu müssen.“ Die größten Herausforderungen in seiner täglichen Arbeit sieht Mainka viel mehr darin, die „Kostendeckung zu erreichen und mit der äußerst knappen Personaldecke ein akzeptables Produkt herzustellen.“ Der Herausgeber lebt mit seiner Familie im Stadtteil Buda, dessen urbane Atmosphäre er sehr schätzt. „Auch wenn für Pubs und Lokalbesuche am Abend kaum Zeit bleibt, gehe ich gerne und oft essen. Zu meinen drei Lieblingsrestaurants zählen Onyx, Arany Kaviár und Kéhli“, verrät Mainka. In seiner knappen Freizeit ist der begeisterte Langläufer mit seinem 9-jährigen Sohn auf dem Hármashatár-Berg unterwegs und stärkt sich danach gerne am Buffet mit köstlichen Bratfett-Broten.
2009 and is now only published online. Together with “four part-time employees, two or three interns and two administrative staff”, the newspaper founder puts each weekly issue together, with a focus on Budapest, politics, business and events. When asked about the controversial new media law in Hungary, which empowers a new supervisory authority to regulate public and private media, Mainka contends, “That doesn’t bother me, because I don’t publish writings that are dangerous to young people or that are racist. Despite all the speculation to the contrary, I can still criticise the work of the government without forfeiting the existence of my small publishing house.” For Mainka, his greatest daily challenges are rather “covering the costs and producing an acceptable product with our small team.” The publisher lives with his family in the city’s Buda district, where he values the urban atmosphere. “Even though I have hardly any time for going to pubs and bars, I do like to eat out often. My three favourite restaurants are Onyx, Arany Kaviár und Kéhli,” says Mainka. In his very limited free time, the cross-country skiing enthusiast enjoys going on outings across Hármashatár Hill with his nine-year-old son, followed by a restorative visit to a buffet with delicious dripping sandwiches. Moscow’s German voice
Businesspeople, tourists and students from the West make up the
grateful readership of the Moskauer Deutsche Zeitung – MDZ for short. The MDZ comes out every two weeks, with a print run of 32,000. “The editorial staff at the MDZ has always been made up of Germans and Russians. Everyone has their own opinion and due to differing views, the journalists often have heated discussions,” says publisher Olga Martens, characterising the newspaper her husband founded in 1998. He had a news magazine in mind that would report the latest stories from Russia and Germany in a style far removed from stereotypical journalism. MDZ covers a wide range of themes; including, for example, the terrorist attack on the Nevsky Express, plans for a nonsmoking law in Moscow, a visit to a home in Tajikistan, and a German baker who works with incarcerated juvenile delinquents. The newspaper seeks to rebut the clichés about mafia-infested, vodka-drinking Russia through social and political analyses, without getting tied up in the rest of the media, which is largely loyal to the government. Founded in 1870, MDZ was an information platform for Germans in Moscow until the beginning of the First World War. It was then outlawed and not published again until 1998, when it was revived by the ‘Internationaler Verband der deutschen Kultur’, an international association for German culture. Irene Mayer-Kilani
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Olga Martens, Geschäftsführerin und Herausgeberin der MDZ, sucht nach einem/einer neuen Chefredakteur/-in. Olga Martens, managing director and publisher of the MDZ, is looking for a new editor-in-chief.
FotoS: Beigestellt
Moskaus deutsche Stimme
Geschäftsleute, Touristen und Studenten aus dem Westen bilden auch bei der Moskauer Deutsche Zeitung, kurz MDZ, eine dankbare Leserschaft. Die MDZ erscheint alle zwei Wochen in einer Auflage von 32.000 Exemplaren. „Die Redaktion der MDZ hat schon immer aus Deutschen und Russen bestanden. Hier hat jeder seine eigene Meinung und aufgrund der gegensätzlichen Standpunkte diskutieren die Journalisten oft leidenschaftlich miteinander“, charakterisiert Herausgeberin Olga Martens die Zeitung, die ihr Mann Heinrich 1998 gründete. Ihm schwebte damals ein Nachrichtenmagazin vor, das Neuigkeiten aus Russland und Deutschland fernab stereotyper Berichterstattung liefern sollte. Das Themenspektrum der MDZ ist breit: Terroranschlag auf den „Newskij Express“, Nichtrauchergesetz-Pläne für Moskau, Hausbesuch in Tadschikistan oder ein deutscher Bäcker, der mit inhaftierten Jugendlichen arbeitet. Mit gesellschaftlichen und politischen Analysen will man Klischees über das mafiöse, Wodka trinkende Russland entkräften, ohne dabei ins Fahrwasser der großteils regierungstreuen Presse zu geraten. Gegründet wurde die MDZ bereits 1870. Sie diente bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Informationsplattform für die Deutschen in Moskau, wurde dann verboten und erst 1998 durch den Internationalen Verband der deutschen Kultur wiederbelebt. Irene Mayer-Kilani
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markets & players Social Entrepreneurship
„Wer CSR ernst nimmt, wird Sustainable Entrepreneur“
“Whoever takes CSR seriously will become a sustainable entrepreneur” Auf die großen globalen Herausforderungen in den Bereichen Umwelt, Ernährung, Jobs, Gesundheit, Bildung oder Mobilität können Staaten, NGOs, Unternehmen und Bevölkerung nur gemeinsam Antworten finden. Die Jury des SUCCEED Sustainable Entrepreneurship Award diskutiert über nachhaltiges Unternehmertum. The areas of environment, nutrition, jobs, healthcare, education and mobility pose great global challenges, and governments, NGOs, companies and the population can only find answers together. The jury of the SUCCEED Sustainable Entrepreneurship Award discusses sustainable entrepreneurship. Beginnen wir mit einer Begriffsbestimmung. Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen nachhaltigem Unternehmertum und CSR?
Ringler: Nachhaltiges Unternehmertum kann vieles sein, manche meinen auch nachhaltig Gewinn einzufahren, im Idealfall aber geht es um Geschäftspraktiken, die Ressourcen und die Umwelt schonen, Mitarbeiter fördern und soziale Verantwortung für ihr Umfeld wahrnehmen. CSR meint eher projektbezogene Aktionen von Unternehmen. Also wenn Firmen Projekte von zivilgesellschaftlichen Organisationen finanziell oder inhaltlich unterstützen. Wie kann sichergestellt werden, dass Sustainable Entrepreneurship nicht als Modethema verblasst?
Prieller: Ich denke, Sustainable Entrepreneurship kann zumindest von der Substanz her nicht verblassen, da die wichtigen Probleme unseres Planeten gemeinschaftlich gelöst werden müssen. Dies wird auch immer mehr zur Ansicht vieler Meinungsbildner aus Wirtschaft, Politik und Institutionen. Vielleicht ist der Begriff irgendwann in aller Munde und so allgegenwärtig wie Nachhaltigkeit oder CSR. Aber ehrlich gesagt wäre das egal, solange Projekte und Maßnahmen inhaltlich umgesetzt werden, denn wer CSR ernst nimmt, wird Sustainable Entrepreneur. Welche Voraussetzungen benötigt man, um als großes Unternehmen in den Bereich Social Entrepreneurship einzusteigen? Reines Sponsoring von Projekten à la CSR entspricht ja nicht den Maßstäben nachhaltigen Unternehmertums.
Ringler: CSR-Projekte sind für viele Firmen ein guter Einstieg zu mehr sozialer Verantwortung. Und manchen Firmen gelingt es immer besser, ihre CSR-Projekte stärker mit ihren Kernkompetenzen, Produkten und Dienstleistungen zu verknüpfen. Ein Beispiel: In Kolumbien fehlen Men»Der SEA 2011 schen nicht nur die finanziellen Mitsoll von Vielfalt tel, um ihre Häuser auf einen mengekennzeichnet schenwürdigen Standard zu bringen, sein – mit Einsondern auch der konkrete Zugang reichern vom zu Produkten, wie etwa Fliesen, um nicht mehr auf Lehmböden essen, Gründer bis zum schlafen, leben zu müssen. Firmen, Weltkonzern.« die die benötigten Produkte herstellen, wie etwa Colcerámica, hatten das Problem, diese Menschen mit ihren Produkten nicht zu erreichen. Ihre Verkaufsstellen waren zu weit von den Kunden entfernt und die wirtschaftlich tragfähigen Packungseinheiten zu groß für das kleine Budget der Slum-Familien. Um das Problem zu lösen, knüpfte Ashoka in einem Pilotprojekt eine Kooperation zwischen der Social Entrepreneurin Haidy Duque, die in unterversorgten Slum-Gegenden arbeitet, und der Fliesenfirma Colcerámica. Allein 2008 wurden Fliesen 44
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Let us start with a definition. What is the difference between sustainable entrepreneurship and CSR?
Ringler: Sustainable entrepreneurship can be many things; for some people it means making sustainable profits. Ideally, however, it is about business practices that conserve resources and the environment, promote employees and accept social responsibility for their surroundings. CSR refers more to projectrelated activities of companies; for example, when companies support the projects of civic organisations either financially or in content. How can one ensure that sustainable entrepreneurship is not just a trendy issue that fades away?
Prieller: I think that sustainable entrepreneurship cannot fade as far as its content is concerned, since the important problems facing our planet must be solved together. This is also increasingly becoming
»The SEA 2011 should be characterised by diversity – with submissions from founders to global corporations.« the view of many opinion-makers from the economic sector, politics and institutions. Maybe sustainable entrepreneurship will become a commonly used term one day, and as omnipresent as sustainability or CSR. But frankly, that doesn’t
make any difference, as long as the projects and measures are implemented; because whoever takes CSR seriously will become a sustainable entrepreneur. Which requirements must a large company meet in order to engage in social entrepreneurship? After all, the mere sponsoring of projects in CSR manner does not fulfil the standards of social entrepreneurship.
Ringler: For many companies CSR projects are a good introduction to more social responsibility. And some companies have increasing success in integrating their CSR projects with their core competences, products and services. For example, in Columbia people not only lack the financial means to improve their houses so that they are fit to live in, but also the specific access to products such as tiles, so as not to have to eat, sleep and live on clay floors. Companies that manufacture the required products, such as Colcerámica, were faced with the problem that they could not reach these people with their products. Their sales outlets were too far away from the clients and the economically viable packaging units were too large for the small budget of slum-dwelling families. To solve the problem, Ashoka established a cooperation in a pilot project between the social entrepreneur Haidy Duque, who works in the undersupplied slum areas, and the tile company Colcerámica. In 2008 alone, tiles to the value of more than 3.3 million US dollars
Eugen Antalovsky: „Ein Nachhaltigkeits-Bewusstsein ist bei Politikern gut verankert – auch, weil CENTROPE durch hochwertige Naturräume geprägt ist.“ Eugen Antalovsky: “Politicians have a good awareness for sustainability – also, because CENTROPE is characterised by first-rate natural areas.”
Sascha Mundstein: „Die sozialen Netzwerke und das Internet erleichtern den Austausch und die gegenseitige Unterstützung.“ Sascha Mundstein: “Social networks and the Internet facilitate exchange and mutual support.”
Marie Ringler: „Firmen gelingt es immer besser, ihre CSR-Projekte stärker mit ihren Kernkompetenzen, Produkten und Dienstleistungen zu verknüpfen.“ Marie Ringler: “Companies are having increasing success in integrating their CSR projects with their core competences, products and services.”
im Wert von mehr als 3,3 Milliarden US-Dollar im Rahmen des gemeinsamen „Your House Like New“-Programms verkauft und gleichzeitig die Lebensbedingungen für zehntausende Familien zu leistbaren Konditionen verbessert. Bei dem Projekt gewinnen alle Partner: Familien, die nun in Häusern mit hygienischen Fliesenböden leben, und Colcerámica, die sich einen neuen Markt eröffnet haben, der ihnen davor versperrt war. Nachhaltiges Unternehmertum ist aber auch im CEE-Raum Thema?
Antalovsky: Ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist bei den politisch Verantwortlichen gut verankert, nicht zuletzt deshalb, weil CENTROPE durch hochwertige Naturräume wie z. B. die Donauauen und die Donau selbst geprägt ist. Diesen Befund würde ich auch für die soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit konstatieren, was sich darin manifestiert, dass es eine zentrale Aufgabe in CENTROPE ist, die regionale Standortentwicklung gemeinsam raumplanerisch vorzubereiten oder den nun grenzenlosen Arbeitsmarkt gemeinsam zu gestalten und zu servicieren. Auch hier können Politik und Wirtschaft nur gemeinsam arbeiten. Im Zeitalter digitaler Kommunikation geht es auch darum, nachhaltige Ideen, Projekte und Akteure miteinander zu vernetzen. Sehen Sie in dieser Hinsicht im CEE-Raum noch Nachholbedarf?
Fotos: Beigestellt, Inge Prader
Mundstein: Ich denke, hier gibt es sehr viele Initiativen. Gerade weil die öffentliche Meinung bei der Motivationslage von Unternehmen eine so wichtige Rolle spielen kann, ist es wichtig, die Kommunikation der Akteure nach innen und nach außen zu optimieren. Die sozialen Netzwerke im Internet erleichtern meines Erachtens den Austausch und die gegenseitige Unterstützung dieser Akteure in beträchtlichem Ausmaß. Noch bedeutender ist aber das Potenzial der digitalen Medien bei der Mobilisierung der breiten Öffentlichkeit. Allerdings wird eine gute Idee zumeist erst dann viral, wenn eine ausreichend große Gruppe von ihr überzeugt ist. Von dieser kritischen Masse sind wir bei einem von vielen noch als langweilig angesehenen Thema oft noch weit entfernt. Wie könnte die EU den Austausch von Wissen, Ideen und Kontakten innerhalb der CEE-Region verbessern?
Mundstein: Eine gute Idee wäre es, Initiativen der Kommission wie die „Digitale Agenda“ nicht einfach auf die Verbreitung von Breitband-Internet zu beschränken, sondern auch Agenden zu formulieren, die der oft geäußerten Kritik, die Union würde sich nur um der Wirtschaft nützliche Belange kümmern, entgegenwirken. Die EU hat ohne Zweifel mit dem Binnenmarkt, dem freien Personenverkehr und der politischen Integration
were purchased in connection with the joint ‘Your House Like New’ programme, and at the same time the living conditions for thousands of families were improved at affordable rates. Everyone was a winner in this project: families that now live in houses with hygienic tile floors and Colcerámica, which tapped into a new market to which it had previously had no access. But is sustainable entrepreneurship also an issue in CEE?
Antalovsky: Those politically responsible have a good awareness for sustainability, not least because CENTROPE is characterised by first-rate natural areas such as the Danube riverside forests and the Danube itself. I would state the same for social and economic sustainability, which manifests itself in the fact that it is a central task in CENTROPE to prepare the regional development of business locations together or to organise and service the now borderless labour market together. Here, too, politics and economy must go hand in hand. In the era of digital communication, connecting sustainable ideas, projects and protagonists is an issue. Does the CEE region have some catching up to do in this regard?
Mundstein: I think there are many initiatives here. As public opinion can play such an important role in the motivational situation of companies, it is important to optimise the communication and protagonists towards the inside and outside. In my view, the social networks in the Internet facilitate the
exchange and the mutual support of these protagonists to a considerable degree. However, the potential of digital media is even greater in connection with mobilising the general public. Yet a good idea usually only becomes viral when a sufficiently large group of people are convinced. With a topic that is still regarded by many as boring, we are still a long way off from reaching this critical mass. How can the EU improve the exchange of knowledge, ideas and contacts within the CEE region?
Mundstein: It would be a good idea not to limit the Commission’s initiatives, such as ‘Digital Agenda’, to the mere promotion of broadband Internet, but to also formulate agendas that counteract the frequent criticism that the Union only concentrates on economic matters. Without doubt, the EU has created excellent conditions for a more sustainable future in Europe, thanks to the single market, free movement of citizens and political integration. Now it is time to utilise the opportunities that have arisen as a result and to draw attention to the urgency of sustainable development with the full weight of the European institutions. What motivated you to put sustainable entrepreneurship on the agenda of SUCCEED magazine?
Greil: We see ourselves as a modern publishing house and this brings with it the awareness of sustainably characterised, socially responsible entrepreneurship. With the Sustainable Entrepreneurship Award, we want to give small and large companies alike an opportunity to present projects on an international platform and at the same time be an example for other companies. Which examples of sustainable entrepreneurship have impressed you most until now?
Prieller: For instance, Thorkil Sonne, an Ashoka fellow, who used Succeed 02/11
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markets & players
hervorragende Voraussetzungen für eine nachhaltigere Zukunft in Europa geschaffen. Jetzt geht es darum, die dadurch entstandenen Chancen auch zu nutzen und die Dringlichkeit des nachhaltigen Wirtschaftens mit dem vollen Gewicht der europäischen Institutionen einzumahnen. Was hat Sie dazu motiviert, nachhaltiges Unternehmertum auf die Agenda des SUCCEED Magazins zu setzen?
Greil: Wir verstehen uns als modernes Verlagshaus und dazu gehört auch das Verständnis eines nachhaltig geprägten, sozial verantwortlichen Unternehmertums. Wir wollen mit dem Sustainable Entrepreneurship Award vom Kleinunternehmen bis zum Konzern jedem Unternehmen die Möglichkeit bieten, Projekte auf einer internationalen Plattform zu präsentieren und damit gleichzeitig wieder Beispiel zu geben für andere Unternehmen. Welche Sustainable Entrepreneurship-Beispiele haben Sie bisher am meisten beeindruckt?
Was erwarten Sie sich von den Einsendungen zum SUCCEED Sustainable Entrepreneurship Award?
Greil: Ich erwarte mir vor allem Branchen- und Themenvielfalt. Da hier vom Kleinstunternehmen oder sogar Gründer bis zum Konzern jeder seine Prozesse, Ideen und Maßnahmen im Sinn von Sustainable Entrepreneurship zeigen kann, werden wir hoffentlich sehr viele Impulse und »Politicians, the Lösungen sehen. Was die Internatiobusiness sector nalität betrifft: Erste Anfragen aus and society will Russland, Irland und der Slowakei have to work tosind schon eingelangt und ich dengether to further ke, da wird noch einiges kommen. Auch aus Österreich haben sich expand social schon einige KMUs und Konzer- entrepreneurship.« ne gemeldet, meine Erwartungen sollten also hoffentlich in Erfüllung gehen. Ich bin schon sehr gespannt auf die konkreten Inhalte, aber der finale Einsendeschluss ist erst Ende Oktober.
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Nicole Prieller: „Immer mehr Meinungsbildner sind überzeugt, dass die wichtigen Probleme unseres Planeten gemeinschaftlich gelöst werden müssen.“ Nicole Prieller: “More and more opinion-makers are convinced that the significant problems facing our planet must be solved together.”
Oswald Greil: „SUCCEED möchte SE-Award Projekte auf einer internationalen Plattform präsentieren und damit auch Beispiel geben für andere Unternehmen.“ Oswald Greil: “SUCCEED wants to present SEA projects on an international platform and at the same time be an example for other companies.”
to be CEO of a telecommunications corporation. He founded his own company, Specialisterne, with the aim of creating jobs that promote the abilities and strengths of autistic people. The inspiration for this idea, which is a highly successful business model today, came from his son, who was diagnosed with autism at the age of three years. But there are also innovative ideas in the automotive sector: Green Garage, a service station, specialises in ‘green-tuning’ cars. Or Recycling Bank, an incentive programme where one can earn money by separating waste. The project operates in England and America. Hundreds of towns and cities are already involved; more than 1 million consumers have been approached.
submissions to the SUCCEED Sustainable Entrepreneurship Award?
What do you expect from the
Greil: Above all, I expect the response to cover a great variety of sectors and topics. As everyone – from small companies or founders to corporations – can present their processes, ideas and measures in connection with sustainable entrepreneurship, we will hopefully see many concepts and solutions. As regards the internationality, we have already received requests from Russia, Ireland and Slovakia, and I think that a lot more will follow. Numerous Austrian SMEs and corporate groups have already contacted us, so hopefully my expectations will be fulfilled. I’m really curious to see the contents, but the final closing date for entries isn’t until the end of October.
Die Personen
The interviewees
Eugen Antalovsky, Geschäftsführer Europaforum und Koordinator von Kooperationsprojekten in der Region CENTROPE
Eugen Antalovsky, managing director of Europaforum and coordinator of cooperation projects in the CENTROPE region
Oswald Greil, Geschäftsführer Diabla Media Verlag und Herausgeber SUCCEED
Oswald Greil, business director of Diabla Media Verlag and editor of SUCCEED
Sascha Mundstein, Startup Berater
Sascha Mundstein, start-up consultant
Nicole Prieller, Geschäftsführerin der Wiener Beratungsagentur pointoforigin
Nicole Prieller, managing director of the Viennese consulting agency pointoforigin
Marie Ringler, Geschäftsführerin Ashoka Österreich
Marie Ringler, country director of Ashoka Austria
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Fotos: Bettina Frenzel, David Sailer
Prieller: Etwa das Beispiel von Thorkil Sonne, einem Ashoka-Fellow, der früher CEO in einem Telekommunikationsunternehmen war. Er gründete sein Unternehmen „Specialisterne“ mit dem Ziel, Jobs zu schaffen, bei denen die Fähigkeiten und Stärken von Autisten gefördert werden. Anstoß für die Idee, die heute ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell »Für den weiteren ist, war sein Sohn, der im Alter von Ausbau von drei Jahren selbst mit Autismus diaSocial Entregnostiziert wurde. Aber auch im preneurship Automobilsektor gibt es innovatimüssen Politik, ve Ideen: Green Garage, eine RepaWirtschaft und raturwerkstatt, die sich auf das „green-tuning“ von Autos speziaGesellschaft zulisiert. Oder die Recycling Bank, ein sammenarbeiten.« Incentive-Programm, bei dem man mit Mülltrennung Geld verdienen kann. Das Projekt läuft in England und Amerika. Hunderte Gemeinden und Städte haben sich bereits beteiligt, mehr als eine Million Konsumenten wurden angesprochen.
BEST OF COMPANY
Auditieren ist eine Lernplattform und kann den Unternehmenswert steigern. 700 Gäste waren wieder beim qualityaustria Forum im Congress Salzburg.
Expertentalk „100 Jahre Lernerfahrung mit ISO 9001“: v.l.n.r. Marie-Claire Zimmerann (ORF), Ing. Johann Bock (Eigentümer von Becom), Dr. Christoph Becker (Qualitätsmanager Tyco Electronics), DI Rudolf Janesch (CEO Häusermann GmbH) experts talk „100 years of learning experience with ISO 9001“: from the left side: Marie-Claire Zimmerann (ORF), Johann Bock (owner Becom), Christoph Becker (quality manager Tyco Electronics), Rudolf Janesch (CEO Häusermann GmbH)
Auditing is a learning platform that may increase an organization’s value. Once again 700 guests participated in the qualityaustria Forum held at Congress Salzburg.
Lessons Learned: Erfolg mit Qualität
L
aut ISO Survey Bericht 2009 ist im Krisenjahr die Anzahl der ISO 9001 Neuzertifizierungen weltweit um acht Prozent und in Europa um zehn Prozent gestiegen sind. Zum Vergleich betrug im Jahr 2008 das weltweite Wachstum nur drei Prozent. Konrad Scheiber, CEO der Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH anlässlich des 17. qualityaustria Forums „Lessons Learned – Learning for the future: „Eine gelernte Lektion könnte lauten: Qualitätsmanagement stärkt das Immunsystem des Unternehmens.“
Lessons Learned: Succeed with quality
A
ccording to the ISO Survey of Certifications 2009, the number of new certifications
under ISO 9001 went up by eight percent on an international level and by ten percent in Europe. In comparison, global growth only came to three percent in 2008. Konrad Scheiber, CEO of Quality Austria
Promotion
Kompetenzen anstelle von Qualifikationen Was hat sich in den letzten 20 Jahren in der Welt des Auditierens verändert? Die Anzahl der Managementstandards hat sich massiv erhöht. Anforderungen haben sich verändert und befinden sich aktuell wieder in Überarbeitung. Scheiber: „Neue Kommunikationstechnologien wie Intranet, Wiki-Lösungen haben die Dokumentation, die Rückverfolgbarkeit von Änderungen nicht nur vereinfacht, sondern auch das standortübergreifende Arbeiten nach den gleichen Standards gefördert.“ Kopierorgien von Handbüchern vor den Audits gehören der Vergangenheit an. Scheiber betonte vor dem Hintergrund auch internationaler Entwicklungen in der Normung: „Stand früher die Qualifikation der Auditoren im Mittelpunkt, stellt sich nun die Frage nach der Kompetenz der Auditoren. Die Frage nach der Bewertung, Messung und Entwicklung der Kompetenzen der Mitarbeiter wird eine Herausforderung in der Zukunft sein.“ Voraussetzungen für wertschöpfende Audits Es geht hier um drei wichtige Voraussetzungen, um den Wert der Organisation zu steigern: 1. Was ist die Auditpolitik? Die qualityaustria Empfehlung lautet, Erwartungen, Bedarfe und Spielregeln klar festzulegen. 2. Welche Auditstrategie wird verfolgt? Wenn man höchste Geheimhaltung, ausgedehnte Mittagspausen beim Audit, ausschweifende Ausführungen gutheißt, lernt man nichts. 3. Welche Auditziele werden verfolgt? Soll das Audit ausschließlich auf den Konformitätserhalt mit geringstem Aufwand abzielen? Soll dabei die Führung weitgehend in Ruhe gelassen werden? Die qualityaustria Empfehlung lautet: selbstverständlich ist die Konformitätsbestätigung ein Muss-Ziel, aber die Organisationen sollten sich öffnen für das Lernen und das Audit als Lern- und Wissensplattform erkennen. Darin liegen die Zukunftspotenziale. Scheiber: „Ich entscheide selber, ob ich lernen will! Das Audit kann einen Flow-Zustand erreichen und damit die Kompetenzentwicklung in der Konrad Scheiber, CEO der Quality Austria Organisation massiv fördern.“
Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH, said on the occasion of the 17th qualityaustria Forum Lessons Learned – Learning for the future, “One lesson learned could be: Quality management boosts a company’s immune system”.
Skills and competencies instead of qualifications What has changed in the world of auditing in the past 20 years? The number of management standards has skyrocketed. Requirements have changed and are currently being revised. Scheiber: “New communications technologies such as the Intranet or wiki solutions have not only simplified documentation – the traceability of changes – but also promoted intersite working according to the same standards.” Preaudit papergenerating orgies of copying manuals are history. Against the backdrop of trends in standardization including international ones, Scheiber emphasized, “In former times the qualification of auditors was the central concern, now it is a question of the expertise of the auditors. Assessing, measuring, and developing the competencies of employees will be the challenge of the future.”
Requirements for valuecreating audits There are three questions that need to be answered in the positive in order to increase the value of an organization: 1. What is the audit policy? The recommendation given by qualityaustria is to clearly specify expectations, needs, and the rules of the game. 2. What audit strategy is being pursued? If you are keen on top secrecy, extended lunch breaks during the audit and sweeping statements, you will not stand to learn a lot. 3. What audit objectives are being pursued? Should the audit be exclusively directed at maintaining conformity with little effort involved? Should management largely not be bothered? The recommendation given by qualityaustria is as follows: It goes without saying that obtaining an attestation of conformity is a must objective, but organizations should open up to learning and start recognizing audits as a learning and knowledge platform. This is where the future potentials lie. Scheiber: “I am the one to make a decision on whether I am willing to learn! An audit may reach a state of flow and thus propel the development of skills and competencies within an organization.”
For further information please go to http://www.qualityaustria.com
markets & players Social Entrepreneurship
Proaktives Mitwirken zählt A proactive contribution counts Sustainable Entrepreneurs nützen Geschäftsmodelle, Business Cases, Produktionsabläufe, interne oder externe Prozesse oder Teile davon, um bewusst einen Beitrag für unsere Umwelt und Gesellschaft zu leisten. Im Gespräch: Dietmar Hoscher, Vorstandsdirektor der Casinos Austria AG. Sustainable entrepreneurs make total or partial use of business models, business cases, production processes and internal or external processes to make a conscious contribution to our environment and society. SUCCEED spoke to Dietmar Hoscher, director of Casinos Austria AG.
Dietmar Hoscher: Definitionsgemäß versteht man unter Sustainable Entrepreneurship jene unternehmerische Tätigkeit, die sich innovativ, pragmatisch und langfristig für einen positiven Wandel in der Gesellschaft einsetzt. So engagieren sich Sustainable Entrepreneurs beispielsweise in Bereichen wie Bildung, Umweltschutz, Armutsbekämpfung oder Menschenrechte. Der Profitgedanke steht dabei jedoch nicht im Vordergrund. Ganz allgemein kann man in Zeiten, in denen sich der Sozialstaat immer mehr aus seinen ursprünglichen Aufgaben zurückzieht, solch ein unternehmerisches Handeln nicht hoch genug wertschätzen. Welche Rolle nimmt die Unternehmensgruppe Casinos Austria / Österreichische Lotterien als Sustainable Entrepreneur wahr?
Es wäre nicht glaubwürdig zu behaupten, dass die Unternehmensgruppe Casinos Austria/Österreichische Lotterien im unternehmerischen Handeln nicht auch Profitinteressen verfolgt. Tatsächlich war und ist es aber immer unser Anliegen, nicht den größtmöglichen, sondern den bestmöglichen Er»Wir leben trag zu erzielen, der unter Beachtung unsere gesellder ordnungspolitischen Rahmenschaftliche bedingungen generiert werden kann. Verantwortung Als Good Citizen ist sich die Unterseit mehreren nehmensgruppe Casinos Austria/ Österreichische Lotterien jener VerJahrzehnten.« antwortung bewusst, die mit der von uns angebotenen Dienstleistung verbunden ist. Als Unternehmensgruppe, die durch ihre Geschäftstätigkeit Menschen die Chance bietet, mit Glück einen finanziellen Gewinn zu erzielen, wollen wir nicht vergessen, auch einen Beitrag für jene zu leisten, die nicht so viel Glück haben. Insofern sehen wir es als Teil unserer sozialen und gesellschaftspolitischen Verantwortung, anerkannte und erwünschte Projekte von allgemeinem Interesse zu unterstützen, die ohne diese Förderung nicht verwirklicht werden könnten. Was ist für die Zukunft geplant?
Die Unternehmensgruppe Casinos Austria/Österreichische Lotterien lebt ihre gesellschaftliche Verantwortung seit mehreren Jahrzehnten. Wir sind sehr stolz darauf, dieses Engagement auf einem gleichbleibend hohen Niveau auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gehalten zu haben. Dies bedeutet aber nicht, dass es nicht immer Verbesserungspotenzial gibt. So wollen wir etwa unseren Stakeholder-Dialog intensivieren und unsere CSR-Projekte weiter optimieren. Weiters ist es uns sehr wichtig, an der Gestaltung von CSR-Rahmenbedingungen proaktiv mitzuwirken. Unsere CSR-Beauftragte hat nicht nur an der Erstellung des CSR-Leitfadens des Österreichischen Normungsinstituts, sondern auch am „Industrial Organization for Standardization Standard for Social Responsibility“ (ISO 26.000) mitgearbeitet. Casinos Austria 48
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How does the Casinos Austria / Österreichische Lotterien group view the issue of sustainable entrepreneurship in general?
Dietmar Hoscher: Sustainable entrepreneurship is per definition any corporate activity that contributes towards positive change in society in an innovative, pragmatic and sustainable way. For example, sustainable entrepreneurs are involved in areas such as education, environmental protection, human rights or the fight against poverty. And profit is not the main focus in this case. In times like these, in which the welfare state is withdrawing more and more from its original functions, this form of corporate behaviour cannot be commended enough. In what way does the Casinos Austria / Österreichische Lotterien group realise its role as a sustainable entrepreneur?
No one would believe me if I claimed that the Casinos Austria / Österreichische Lotterien group didn’t also pursue profit-oriented goals. However, it is and has always been our aim to have not the biggest but the best possible returns that
»We have been assuming social responsibility for several decades.« can be generated in agreement with the regulatory framework. Being a Good Corporate Citizen, the Casinos Austria / Österreichische Lotterien group is aware of the responsibility that comes with the services we offer. As a group that offers people the opportunity to win money
Dietmar Hoscher: „Die Unternehmensgruppe Casinos Austria/ Österreichische Lotterien versteht sich als Good Citizen.“ Dietmar Hoscher: “The Casinos Austria / Österreichische Lotterien group sees itself as a Good Citizen.”
through luck, we do not want to forget those who are not as lucky. In this respect, we see it as a part of our social and socio-political responsibility to support established and hoped-for projects that are in the general interest and would otherwise have no chance of being realised. What are your plans for the future?
The Casinos Austria / Österreichische Lotterien group has been socially responsible for many decades. We are very proud to have upheld this commitment on a constant level, even in economically challenging times. This does not mean, however, that there isn’t always potential for improvement. For example, we plan to intensify the dialogue with our stakeholders and also continue improving our CSR projects. Further, it’s important to us to make a proactive contribution to the formulation of CSR framework conditions. Our CSR representative was involved in establishing not only the CSR guideline of the Austrian Standards Institute, but
Fotos: Casinos Austria
Wie beurteilt die Unternehmensgruppe Casinos Austria / Österreichische Lotterien das Thema Sustainable Entrepreneurship im Allgemeinen?
Glücksbringer: Der Glücksspiel-Konzern nimmt seine soziale und gesellschaftliche Verantwortung wahr und unterstützt zahlreiche Projekte. Lucky charm: The betting company takes its social and socio-political responsibility seriously and supports a number of projects.
sowie die Österreichischen Lotterien sind vor kurzem als erste österreichische Glücksspielunternehmen Mitglied beim UN Global Compact geworden und planen auch hier, sich aktiv zu engagieren. Innovation, Wettbewerbsvorteil und Nachhaltigkeit scheinen immer näher beieinander zu liegen. Welche Strategie verfolgt die Unternehmensgruppe Casinos Austria/Österreichische Lotterien diesbezüglich?
Wir sind der Ansicht, dass man diese Punkte nicht trennen kann. Glaubhaft vermitteltes soziales Engagement ist für den Unternehmenserfolg förderlich. Die mitunter erhobene Forderung, man dürfe CSR-Maßnahmen nur im Verborgenen umsetzen, geht an der Realität vorbei. Denn eine wichtige Säule von CSR ist nachhaltiges Wirtschaften, und insofern ist ein Unternehmen mit Aktivitäten in diesem Bereich auch um ein positives Image bemüht. Nachhaltigkeit bedeutet für uns Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt zu übernehmen, sowie das Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich weiterzuführen.
also the Industrial Organization for Standardization’s Standard for Social Responsibility (ISO 26.000). And recently Casinos Austria and Österreichische Lotterien were the first Austrian betting company to become a member of UN Global Compact, and we plan to make an active contribution here as well. Innovation, competitive advantage and sustainability seem to be moving closer and closer together. Which strategy does the Casinos Austria / Österreichische Lotterien group pursue in this context?
We believe that these aspects cannot be separated. Sincere social responsibility is beneficial to a company’s success. The occasional demand that CSR measures should only be implemented behind closed doors is utterly unrealistic. One of the important pillars of CSR is sustainable management, and a company with activities in this field also strives towards a positive image. For us, sustainability means taking responsi-bility for society and the environment, as well as running our company with ongoing economic success.
Zur Person
The person
Dietmar Hoscher ist seit 1. Jänner 2007 Mitglied des Vorstandes der Casinos Austria AG, verantwortet die Bereiche Public & Legal Affairs, Corporate Social Responsibility und ist zudem Vorstandsvorsitzender von tipp3.
Dietmar Hoscher has been a member of the mangement board of Casinos Austria AG since 1 January 2007, is responsible for the Public & Legal Affairs and Corporate Social Responsibility divisions, and is also chairman of the management board of tipp3.
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markets & players Social Entrepreneurship
„Social Entrepreneurship ist ein Prozess“ “Social entrepreneurship is a process” Interview: Harald Hornacek
Für Franz Fischler, den Juryvorsitzenden des SEA 2011 von SUCCEED, ist Social Entrepreneurship keine Einzel- oder Alibimaßnahme. Vielmehr geht es um eine entsprechende Wirtschaftsauffassung und ein Prinzip, das bei vielen betrieblichen Entscheidungen anzuwenden ist. Franz Fischler, head of the jury for SUCCEED’s SEA 2011, believes that the term ‘social entrepreneurship’ cannot be applied to individual measures and certainly not to ‘alibi’ measures. Instead, it is an economic concept and a principle that should be taken into account when making business decisions.
Social Entrepreneurship (SE) ist an sich nichts Neues, früher sprach man vom „verantwortungsvollen“ bzw. „ehrbaren“ Kaufmann oder von einer „good citizenship“, wenn man Nachhaltigkeit und sozial verantwortungsbewusstes Handeln beschreiben wollte. Warum ist SE – oder auch der Überbegriff CSR – dennoch heute in aller Munde?
Oft verwechseln Unternehmen SE mit dem Setzen von gezielten Einzelmaßnahmen. Wie kann in einer Organisation flächendeckend SE eingeführt und vor allem weiterentwickelt werden?
SE kann sich nicht auf Einzelmaßnahmen und schon gar nicht auf Alibimaßnahmen beziehen. Vielmehr geht es um eine entsprechende Wirtschaftsauffassung – um ein Prinzip, das bei vielen betrieblichen Entscheidungen anzuwenden ist und daher muss man SE auch als einen Prozess sehen. Gerade in Zentral- und Osteuropa ist soziales Unternehmertum sinnvoll, denn allein können weder Staaten noch die Unternehmen alle sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Aufgaben lösen. Welche Hilfestellungen bzw. Maßnahmen sind notwendig, um SE in CEE zu etablieren und zu stärken?
Soziales Unternehmertum ist überall auf der Welt von größter Wichtigkeit, aber nicht überall im selben Maße entwickelt. Ich halte es daher auch für notwendig, über sinnvolle Incentives nachzudenken, mit denen SE gefördert werden kann und die Chance besteht, leichter zu den in diesen Fragen führenden Staaten aufzuschließen. In Österreich gibt es seit vielen Jahren das Prinzip der ökosozialen Marktwirtschaft. Als Präsident des Ökosozialen Forums gelten Sie als 50
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Franz Fischler, Juryvorsitzender SE-Award 2011: „SE kann sich nicht auf Einzelmaßnahmen und schon gar nicht auf Alibimaßnahmen beziehen. Vielmehr geht es um eine entsprechende Wirtschaftsauffassung.“ Franz Fischler, head of the jury for the SEA 2011: “The term ‘social entrepreneurship’ cannot be applied to individual measures and certainly not to ‘alibi’ measures. It should rather be seen as an economic concept.”
Social entrepreneurship (SE) is not per se a new concept. In earlier times, people spoke about the ‘responsible’ or ‘honourable’ tradesman, and about ‘good citizenship’ when describing sustainability and socially responsible behaviour. Why then is everyone today talking about SE or the generic term CSR?
If I may just clarify something: in the olden days, the term ‘respectable tradesman’ was used, and – as you correctly noted – one of the qualities expected of such an honourable tradesman is social entrepreneurship. There are two main reasons
why SE and CSR are the focus of broad discussion. On the one hand, there is the realisation that there has to be a balance between economy, ecology and social responsibility if we want to achieve the sustainably stable economic and social model laid down for the EU in the Lisbon Treaty. On the other hand, more and more companies are obtaining CSR certification, which makes it possible to use social entrepreneurship as a marketing tool. Companies often mistake individual measures with SE. How can SE be implemented throughout an entire organisation and, above
Foto: Format Lukas BEck / Picturedesk.com
Gestatten Sie mir eine kleine Anmerkung: Früher sprach man vor allem vom ordentlichen Kaufmann und wie Sie richtig feststellen, ist So»Soziales Untercial Entrepreneurship im Verständnehmertum ist nis, was ein ordentlicher Kaufüberall auf der mann sein soll, mitenthalten. Welt von gröSSter Zwei Hauptgründe sind wohl Wichtigkeit, aber für die breite Diskussion über SE und CSR verantwortlich. Einernicht überall im seits geht es um die Einsicht, selben MaSSe dass es zu einem Gleichgewicht entwickelt.« zwischen Ökonomie, Ökologie und sozialer Verantwortung »Social entrekommen muss, wenn ein nachpreneurship may be haltig stabiles Wirtschafts- und of great importance Sozialmodell durchgesetzt werden soll, so wie das auch als Zielsetzung all over the world, but it is not develfür die EU im Lissabon-Vertrag niedergeschrieben ist. Zum anderen oped to the same werden immer mehr Firmen CSR- extent everywhere.« zertifiziert und das erlaubt es dann auch, „Social Entrepreneurship“ als Marketinginstrument einzusetzen.
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markets & players
problems by themselves. What kind of support and measures are necessary to establish and strengthen SE in CEE?
Social entrepreneurship may be of great importance all over the world, but it is not developed to the same extent everywhere. For me it is therefore vital to think about sensible incentives through which SE can be encouraged and that make it easier to catch up with the leading countries in this field. The principle of an ecosocial market economy has existed in Austria for many years. As the president of the Ecosocial Forum, you are regarded as one of the leading promoters of this idea. How far does Austria still have to go to achieve an ecosocial market economy – especially in comparison with other European and CEE countries?
einer der führenden Promotoren dieser Idee. Wie weit ist Österreich auf dem Weg zu einer ökosozialen Marktwirtschaft, vor allem im Vergleich zu anderen Ländern in Europa und CEE?
Das Ziel der ökosozialen Marktwirtschaft ist identisch mit meiner am Beginn dargestellten Zielsetzung, nämlich eine Welt, in der sich Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung in einem nachhaltigen Gleichgewicht befinden. Diese Ideen müssen in CEE breit propagiert werden und vor allem muss der Benefit dieses Modells deutlich gemacht werden. Sie haben den Juryvorsitz für den SE-Award von SUCCEED übernommen. Welche Erwartungen haben Sie an diesen Wettbewerb?
Ich habe den Juryvorsitz deshalb sehr gerne übernommen,weil ich mir viele gute Projekte von „Social Entrepreneurship“ erwarte, die es wert sind, vor den Vorhang geholt zu werden. Es geht dabei um die öffentliche Anerkennung von großartigen Leistungen einzelner Unternehmen, die wie ins Wasser geworfene Steine wirken und andere Firmen anregen sollen, es ihnen gleichzutun.
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all, be developed further?
The term SE cannot be applied to individual measures and certainly not to ‘alibi’ measures. Instead, it is an economic concept, a principle that should be taken into account when making certain business decisions – which is why SE must also be regarded as a process. Social entrepreneurship makes particular sense in Central and Eastern Europe, because neither the governments nor the companies are able to solve all the social, ecological and economical
You are presiding over SUCCEED’s SE Award. What are your expectations of this competition?
I gladly accepted the task of heading the jury, because I expect to see many good examples of social entrepreneurship that deserve admiration. It’s all about publicly acknowledging companies’ excellent projects, which should make waves like stones thrown into the water and encourage other companies to follow suit.
Zur Person
The person
Franz Fischler studierte Landwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien und war bis 1979 wissenschaftlich tätig. Er wechselte danach in die Landwirtschaftskammer Tirol, zu deren Direktor er 1984 bestellt wurde. 1989 wurde Franz Fischler zum österreichischen Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft ernannt und war maßgeblich an den EU-Beitrittsverhandlungen Österreichs beteiligt. Von 1995 bis 1999 war Fischler EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, von September 1999 bis 2004 war er auch für die europäische Fischereipolitik verantwortlich. Seit Ende 2004 beschäftigt sich Fischler vorwiegend mit beratenden Tätigkeiten, Vorträgen und Lehrveranstaltungen. Zusätzlich ist er Vorsitzender des Ökosozialen Forums.
Franz Fischler studied agriculture at the University of Natural Resources and Life Sciences in Vienna and worked in scientific research until 1979, after which he joined the Tyrol Chamber of Agriculture and also became its director in 1984. In 1989 Franz Fischler was appointed Federal Minister of Agriculture and Forestry, and played a large part in Austria’s EU accession negotiations. From 1995 to 1999 Fischler was the EU Commissioner for Agriculture and Rural Development, and from 1999 to 2004 he was also responsible for European fisheries policy. Since the end of 2004, Fischler has been concentrating mostly on his consulting and lecturing work. In addition, he is the president of the Ecosocial Forum.
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Foto: Trend Rene Prohaska / Picturedesk.com
„Das Ziel einer ökosozialen Marktwirtschaft ist eine Welt, in der sich Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung in einem nachhaltigen Gleichgewicht befinden“, sagt Franz Fischler. “The goal of the ecosocial market economy is a world in which there is a balance between economy, ecology and social responsibility,” says Franz Fischler.
The goal of the ecosocial market economy is identical with the goal I formulated before: a world in which there is a balance between economy, ecology and social responsibility. These ideas must be disseminated in CEE and, above all, the benefit of this model must be made clear.
SEA 2011
AUSS CHRE IBUN G
Sustainable Entrepreneurship Award Immer mehr Unternehmen bekennen sich zur Übernahme sozialer und ökologischer Verantwortung und widmen sich in Projekten oder Abteilungen Maßnahmen zur sogenannten Corporate Social Responsibility (CSR). Während freiwilliges unternehmerisches CSR-Engagement ein wesentlicher Bestandteil unternehmerischen Handelns ist, geht Sustainable Entrepreneurship einen Schritt weiter. Sustainable Entrepreneurs nützen Geschäftsmodelle, Business Cases, Produktionsabläufe, interne oder externe Prozesse oder Teile davon, um bewusst einen Beitrag für unsere Umwelt und Gesellschaft zu leisten. Sie arbeiten schon heute an der Gesellschaft von morgen. SUCCEED, das internationale Wirtschaftsmagazin, vergibt den Sustainable Entrepreneurship Award SEA 2011 an Unternehmer und Unternehmen, die über freiwillige CSR-Maßnahmen hinausgehen und Sustainable Entrepreneurship tiefer in ihr Unternehmen verankern.
Zählen Sie zu den Sustainable Entrepreneurs 2011? Dann reichen Sie Ihr Projekt ein und bewerben sich damit um den internationalen Nachhaltigkeitspreis SEA 2011! Die Bewertung der eingereichten Projekte wird durch eine international anerkannte Jury vorgenommen: • Dipl.-Ing. Dr. Franz Fischler (Präsident Ökosoziales Forum; Juryvorsitz) • Dr. Walter Koren (Leiter Außenwirtschaft Österreich) • Dr. Eugen Antalovsky (Geschäftsführer Europaforum Wien) • Marie Ringler (Geschäftsführerin Ashoka Österreich) • Sascha Mundstein (Intern. Startup-Berater) • Nicole Prieller (Geschäftsführerin pointoforigin) • Christina Weidinger (Herausgeberin SUCCEED) • Mag. Oswald Greil (Herausgeber SUCCEED) Der SEA 2011 wird zu Jahresbeginn 2012 vom Wirtschaftsmagazin SUCCEED im Rahmen einer hochwertigen Veranstaltung in Wien vergeben. Teilnahmeberechtigt sind alle Unternehmen, unabhängig von Gesellschaftsform oder Mitarbeiteranzahl, die ihre Geschäftstätigkeit (auch) in Zentral- und Osteuropa ausüben.
Ansprechperson ausschreibender Verlag: Constantin Wollenhaupt, diabla media Verlag E-Mail: constantin.wollenhaupt@diabla.at
Ansprechperson Partneragentur des SEA 2011: Nicole Prieller, pointoforigin Marketingberatung E-Mail: np@pointoforigin.at Einreichungsunterlagen Anfordern unter: sea2011@diabla.at
markets & players
Die Könige der Krimweine The kings of Crimean wines
Echte Krimweine findet man nicht in Supermärkten oder Weinhandlungen, sondern über ausgewählte Weinvertriebe oder auf exklusiven Weinauktionen. Das Weingut Massandra auf der Krim und die Sektkellerei Nowy Swet sind echte Insider-Tipps.
D
ie sonnige Halbinsel Krim am Schwarzen Meer, die zur Ukraine gehört, ist optimal für die Herstellung von Beerenauslese und Dessertweinen geeignet. Seit der Antike wird dort Wein angebaut. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Graf Michail Woronzow, der Generalgouverneur von Südrussland, auf der Krim die besten europäischen Weinreben der Sorten Grauburgunder, Petit Verdot, Gros Verdot, Malbec und Merlot anpflanzen lassen. Sein privates Landhaus in Alupka war das erste Weingut auf der Krim. Woronzow gründete auch sein eigenes Wein-Labor. Die Wissenschaftler sollten Wein produzieren, der zwar gut alterte, aber im Geschmack nicht bekannten Weinsorten ähnelte. Nur die besten Weine wurden eingelagert, drei Jahre nach der Herstellung erneut verkostet und analysiert, um so ihre optimale Haltbarkeit zu ermitteln. So entstand eine fabelhafte Weinsammlung, darunter ein Moscato Rosa von 1836, der im Guinness-Buch der Rekorde als der älteste Wein eingetragen ist, der in Russland je produziert und bis heute aufbewahrt wurde. Fürst mit Leidenschaft
Doch erst mit dem Fürsten Lew Golizyn, der mit gesundem Menschenverstand und professionellem Geschick die industrielle Weinproduktion auf der Krim möglich machte, wurde der Weinanbau zu einer Angelegenheit des Staates und war nicht mehr länger Privatsache. Zar Alexander III. ernannte den litauischen Adeligen zum Leiter der Imperialen Weinbehörde. Golizyn studierte in Paris Jura und arbeitete in Moskau als Beamter im auswärtigen Dienst. Der Liebe wegen kam er auf die Krim und entdeckte seine Leidenschaft für Weinanbau. 1870 kaufte er zwei Güter in der Nähe der Stadt Sudak am südwestlichen Ufer der Halbinsel. Er nannte seinen Landsitz „Nowy Swet“ – „Neue Welt“, in Anlehnung an die Entdeckung Amerikas. Golizyn spezialisierte sich auf die Herstellung von Sekt und schuf 1878 seine erste eigene Champagner-Kreation – die Marke „Nowy Swet“ war geboren! Der internationale Durchbruch gelang Golizyn auf der 54
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You won’t find real Crimean wines at supermarkets or wine stores, but can purchase them through selected wine distributors or at exclusive wine auctions. The Massandra winery and Noviy Svet, a sparkling wine producer, are absolute insider tips.
C
rimea, the sunny peninsula that juts into the Black Sea and belongs to Ukraine, is the ideal location for the production of Beerenauslese and dessert wines, of which the ancient Greeks were already well aware. Around the mid-19th century, Prince Mikhail Vorontsov, governor-general of Southern Russia, planted the best European grape varieties in Crimea, namely Pinot Gris, Petit Verdot, Gros Verdot, Malbec and Merlot. His own private estate in Alupka was the first vineyard in Crimea. Vorontsov also established his very own wine laboratory. His scientists were instructed to produce a wine that aged well, but did not resemble existing wines. Only the best wines were stored, then tasted and analysed again three years after production in order to determine their ideal storage life. In this way, a legendary wine collection was established. One of the wines stored there is a Moscato Rosa dating back to 1836, and registered in the Guinness book of records as the oldest wine to be produced in
Russia and stored to this day. A prince with a passion
But it was Prince Lev Golitsyn who, equipped with common sense and good business skills, began to produce wine industrially in Crimea. Wine production was no longer a private matter, but became a state matter, and Tsar Alexander III made the Lithuanian nobleman his imperial wine-master. Golitsyn had studied law in Paris and worked as an official in the foreign service in Moscow. Affairs of the heart brought him to Crimea, where he discovered his passion for wine making. In 1870 he bought two estates near the city of Sudak on the south-western coast of the peninsula. He called his country estate Noviy Svet, the ‘New World’, in reference to the discovery of America. Golitsyn specialised in manufacturing sparkling wine and created his first champagne in 1878. The Noviy Svet brand was born! His international breakthrough came at the Paris World Fair in 1900, where he presented not only wines, but also sparkling wines. He pro-
Weltausstellung 1900 in Paris. Er kam diesmal nicht nur mit Weinen, sondern auch mit Sekt. Er gab zu Protokoll, dass sein Sekt die beste Mischung von fünf Traubensorten sei: der roten Trauben Pinot Franc und Mourvèdre, sowie der weißen Trauben Chardonnay, Aligoté und Riesling. Es waren nur französische Champagner, die Goldmedaillen bekamen – aber der Golizyn-Sekt gewann einen Grand Prix! Die Franzosen waren außer sich. Und es kam noch schlimmer: Beim anschließenden Festessen hielt Graf Chandon, Mitinhaber des berühmten französischen ChampagnerUnternehmens Moët & Chandon, den Golizyn-Sekt für seinen eigenen Champagner! Zurück in Russland erlaubte Zar Nikolaus II. Fürst Golizyn, auf seine Flaschen den Doppeladler, das Wappen des russischen Hofes, zu drucken. Dass der Sekt von Fürst Golizyn so eine hervorragende Qualität hatte, liegt auch an der besonderen Lagerung auf der Krim. Golizyn hatte im Felsenmassiv von Koba-Kaya nahe Nowy Swet einen Lagertunnel bauen lassen, der zum Großteil unter dem Meeresspiegel lag und eine konstante Temperatur von 8 bis maximal 12 Grad Celsius bot. Und im nahe gelegenen Wald von Massandra baute der russlanddeutsche Ingenieur Adam Dietrich eine der besten Weinkellereien der Welt: In einer Tiefe von bis zu 50 Metern wurden sieben Tunnel gegraben, jeder in einer Länge von 150 Metern mit einem Ventilationsschacht am Ende. Hier können bis zu einer Million Flaschen gelagert werden. Die Perle dieses Weinkellers ist die riesige Sammlung von einzigartigen Weinen aus der ganzen Welt und nahezu allen Weinen, die auf der Krim in den Weingütern von Graf Woronzow und Fürst Golizyn hergestellt worden sind. Der älteste Wein, der hier lagert, ist der spanische Sherry de la Frontera von 1775. Klassische Champagner-Methode
Hergestellt wird der Krimsekt einst wie auch heute nach der klassischen Champagner-Methode. Während in der Champagne das Rütteln der Flaschen heute überwiegend maschinell vorgenommen wird, drehen die Rüttlerinnen von Nowy Swet ausschließlich manuell wie im 19. Jahrhundert alle Flaschen wochenlang mit einem kurzen Ruck um. Von Nowy Swet gibt es sowohl weißen, roten als auch rosé Sekt, wobei der Geschmack von Extra Brut bis Halbsüß reicht. Der trockene weiße Sekt „Nowy Swet“ kommt einem französischen Champagner am nächsten. Es ist der klassische Sekt der Kellerei, Fürst Golizyn ließ ihn unter dem Namen „Krönungssekt“ produzieren. Der rote Krimsekt „Krimskoye“ Brut ist der beste seiner Art. In Maßen wird er auch zur Heilung eingesetzt, steigert er doch die Bildung der roten Blutkörperchen und soll ein hervorragendes Antidepressivum sein.
Fotos: Getty Images
Krimsekt in Staatshand
Die Russische Imperiale Weinbehörde kaufte 1894 das einst von Graf Woronzow gegründete Weingut Massandra, nahe des berühmten Kurorts Jalta. Parallel zur Sektkellerei in Nowy Swet verdreifachte Fürst Golizyn hier in weniger als zehn Jahren die Produktion von süßen und schweren Weinen. Die Qualität der Weine wurde um ein Vielfaches verbessert. Massandra baute damals schon auf der Krim mehr Rebsorten an, als es heute in Frankreich gibt. Ein Massandra-Wein wird zwei bis fünf Jahre ausgebaut. 80 Prozent der von Massandra produzierten hochwerten Weinsorten sind Dessertweine und Liköre. Die Süße der Weine machen die Trauben aus, Zucker oder gar Chemikalien werden nicht zugesetzt. Sehr exklusiv sind die Kollektionsweine: Tafelweine, die hier angeboten werden, können bis zu 50 Jahre alt sein, Dessertweine 70 bis 100 Jahre und Likörweine sogar mehr als 100 Jahre. Der Weiße Muskat „Vom Roten Stein“ ist mit einem Super Grand Prix, drei Grand Prix, 22 Goldmedaillen und einer Silbermedaille der am häufigsten prämierte Wein von Massandra. Seit 1944 wird dieser Muskatwein hergestellt. Die älteste Weinsorte von Massandra ist aber der weiße Likörwein „Ai-Danil“, der seit mehr als 130 Jahren aus der Traubensorte Pinot Gris produziert wird. Als herausragend gelten auch der rote Portwein „Liwadija“ (1891) von der Rebsorte Cabernet und der rote Portwein „Massandra“ (1894) von der Rebsorte Mourvèdre. Diese Weine werden auch Zarenweine genannt, weil sie zuerst in den Weinkellern
claimed that his sparkling wine was the best combination of five grape varieties: the red Pinot Franc and Mourvèdre, as well as the white Chardonnay, Aligoté and Riesling. Only French champagnes won gold medals – but Golitsyn’s sparkling wine won the Grand Prix de Champagne! The French were outraged. And to top it all, at the banquet the Comte Chandon, co-owner of the famous French champagne company Moët & Chandon, mistook Golitsyn’s champagne for his own! Back home in Russia, Tsar Nicholas II allowed Prince Golitsyn to print the emblem of the Russian imperial court, the double-headed eagle, on his bottles. It was the particular storage in Crimea to which Prince Golitsyn’s sparkling wine owed, in no small part, its exceptional quality. Golitsyn had had a storage tunnel built in the Koba-Kaya massif near Noviy
»Hergestellt wird der Krimsekt einst wie auch heute nach der klassischen ChampagnerMethode und in Handarbeit.« Svet. This tunnel was situated largely below sea level and maintained a constant temperature of 8 to 12 degrees Celsius. And the RussianGerman engineer Adam Dietrich built one of the world’s best wine cellars not far from here, in the forest of Massandra. Seven 150-metre tunnels were built at a depth of up to 50 metres, with a ventilation shaft at the end of each one. Over a million bottles can be stored here and it houses a formidable collection of exceptional wines from all over the world as well as almost all wines that were ever produced in Crimea on the estates of Prince Vorontsov and Prince Golitsyn. The oldest wine stored here is the
Die sonnige Halbinsel Krim am Schwarzen Meer, die zur Ukraine gehört, ist optimal für die Herstellung von Beerenauslese und Dessertweinen geeignet. Crimea, the sunny peninsula that juts into the Black Sea and belongs to Ukraine, is the ideal location for the production of Beerenauslese and dessert wines.
Spanish Sherry de la Frontera that dates back to 1775. Traditional Champagne production
Crimean sparkling wine is produced in the same way today as it always has been, using the traditional Champagne method. In the Champagne region of France, the bottles are now mostly riddled mechanically; in Noviy Svet, however, riddlers turn each and every bottle manually for weeks on end in exactly the same way as in the 19th century. White, red and also rosé sparkling wines are produced in Noviy Svet, and their taste ranges from extra brut to semi-sweet. The dry white sparkling wine ‘Noviy Svet’, the winery’s classic wine, has the greatest similarity to French Champagne. Prince Golitsyn manufactured it under the name of ‘Coronation Champagne’. The Crimean red sparkling wine ‘Krimskoye Brut’ is the best of its kind. Thanks to its
»Crimean sparkling wine is made today in the same way as it always has been: manually, using the traditional Champagne method.« marvellous antidepressant properties and its positive effect on the production of red blood cells, it is also used – in moderation – for medical purposes. Crimean sparkling wine in the government’s hands
In 1894 the Russian imperial viticultural authority bought the Massandra Succeed 02/11
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des Sommerpalastes von Zar Nikolaus II. in Liwadija kreiert wurden. Für das einfache Volk waren diese Weine nur in Apotheken als Heilmittel zu kaufen und kosteten damals acht Rubel, während eine Kuh drei Rubel kostete! Der weiße Dessertwein „7. Himmel des Fürsten Golizyn“ erhielt seinen Namen vom Begründer und ähnelt dem allerersten Wein, den der Fürst 1880 auf der Krim kreierte. Seit 1996 wird er wieder produziert. Weltweit erfolgreich
50 Prozent der Weinproduktion von Massandra werden heute exportiert. Die gewöhnliche Flasche kostet im Durchschnitt 11 Euro. Nach Auflösung der Sowjetunion und mit der Gründung der unabhängigen Ukraine hat sich das Weinunternehmen auf den Verkauf von Kollektionsweinen auf internationalen Auktionen spezialisiert. Auf der ersten Massandra-Auktion bei Sotheby’s in London 1990 wurden 13.485 Flaschen im Wert von rund 1,05 Millionen US-Dollar verkauft! Nowy Swet produziert heute nur 1,5 Millionen Flaschen Sekt im Jahr. Der meiste Sekt wird in der Ukraine und in Russland verkauft. An ausgewählte Privatkunden wird auch nach Litauen, Großbritannien, Israel und China geliefert. Eine Flasche kostet durchschnittlich drei bis vier Euro zuzüglich Alkoholsteuer. Der Krimsekt, den man in europäischen Weinregalen findet, hat wenig mit dem Original zu tun, stammt aus Kellereien außerhalb der Krim und trägt nur den – zum Leidwesen von Nowy Swet – nicht geschützten Namen „Krimskoye“. Gaby Henze
Fürst Lew Golizyn ermöglichte mit gesundem Menschenverstand und professionellem Geschick die industrielle Weinproduktion auf der Krim. It was Prince Lev Golitsyn who, equipped with common sense and good business skills, began to produce wine industrially in Crimea.
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winery, which had been established by Prince Vorontsov not far from the famous resort town of Yalta. In addition to running his winery in Noviy Svet, Prince Golitsyn tripled the production of sweet and full-bodied wines in Massandra in less than ten years! And the wine quality was also improved significantly. Even back then, Massandra was already cultivating more grape varieties than can be found in France today. A Massandra wine is matured for two to five years. 80 percent of the wines produced in Massandra are dessert wines and liqueurs. Their sweetness derives exclusively from the grapes; by no means are sugar or chemicals added. The collection wines are highly exclusive: table wines could be up to 50 years old, dessert wines between 70 and 100 years, and liqueur wines could even be older than 100 years. The white Muscat ‘Red Stone’, in production since 1944, is the most highly acclaimed wine from Massandra. It has been awarded a Super Grand Prix, three Grand Prix, 22 gold medals and a silver one. The oldest wine from Massandra is the white liqueur wine ‘Ai-Danil’, which has been made from the Pinot Gris grape variety for over 130 years. Other wines that are highly regarded are the red port wine ‘Livadia’ (1891), made from Cabernet grapes, and the red port wine ‘Massandra’ (1894) made from Mourvèdre grapes. These wines are also called ‘Tsar wines’, because they were first created in
the wine cellars of the summer residence of Tsar Nicholas II in Livadiya. Common folk could only obtain these wines from apothecaries for medical use, and at that time they cost eight rubles – while a cow could be purchased for three! The dessert white wine ‘Prince Golitsyn’s Seventh Heaven’ was named after the winery’s founder and is similar to the very first wine he created in Crimea in 1880. It has been in production again since 1996. International success
Today, 50 percent of Massandra’s wine production is set aside for export. The regular price for one bottle is 11 euros on average. After the dissolution of the Soviet Union and the independence of Ukraine, the wine company specialised in selling collection wines at international auctions. At the first Massandra auction at Sotheby’s in London in 1990, 13,485 bottles worth 1.05 million US dollars were sold! Noviy Svet’s annual production of sparkling wine now lies at a mere 1.5 million bottles, which are sold primarily in Ukraine and Russia, and a small portion sent to selected private customers in Lithuania, UK, Israel and China. The price for a bottle is three to four euros on average plus alcohol tax. The Crimean sparkling wine to be found in European stores has little to do with the original. Much to the chagrin of Noviy Svet, it is produced in wineries outside of Crimea under the name of ‘Krimskoye’, which is not a registered name. G. Henze
Standesgemäßer Genuss
Aristocratic enjoyment
Auf dem Weingut Massandra werden die verschiedensten Exkursionen mit Degustationen angeboten. Der Palast von Graf Woronzow in Alupka ist ein Touristenanziehungspunkt. In der Bucht von Nowy Swet kann man auf den Spuren von Fürst Golizyn wandeln. Und es gibt die Möglichkeit, in den exklusiven Klub der Brut-Liebhaber von Nowy Swet aufgenommen zu werden.
The Massandra winery offers a variety of wine tours. Prince Vorontsov’s palace in Alupka is a popular tourist attraction, and you can follow the trail of Prince Golitsyn in the bay of Noviy Svet. In addition, brut lovers can join the exclusive Noviy Svet club.
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Fotos: Getty Images
Über den Horizont hinaus: 50 Prozent der Weinproduktion von Massandra wird heute exportiert. Eine Flasche kostet im Schnitt 11 Euro. Beyond the horizon: 50 percent of Massandra’s wine production is set aside for export. One bottle costs 11 euros on average.
Foto: © wragg, istockphoto.com
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Aufbruchstimmung in Belgrad A sense of new beginnings in Belgrade Serbien ist heute politisch und wirtschaftlich das stabilste Land der Region. Die geringen Steuern, niedrigen Kosten sowie gut ausgebildete Arbeitskräfte überzeugen zahlreiche Investoren.
Politically and economically, Serbia is the most stable country in the region today. Its low taxes, low costs, and well-trained labour force impress many investors.
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s herrscht reges Treiben im Büro des Vizepremierministers: Das staatliche Fernsehen baut gerade die Kamera ab, die junge Leiterin der Public-Relations-Abteilung und ihre Kolleginnen verbreiten gute Laune und signalisieren dynamische Be´ 45, serbischer Vizepremierminister, ist triebsamkeit. Božidar Djelic, zuständig für die EU-Integration seines Landes. Er gehört bereits jener neuen Politikergeneration in Belgrad an, die sowohl eine universitäre Elite-Ausbildung genossen hat als auch bei renommierten internationalen Unternehmen und Projekten praktische Erfahrung sammeln konnte. Er spricht sechs Sprachen und begrüßt uns auch in bestem Deutsch. Denn um eine positiv-gestimmte Atmosphäre geht es dem studierten Ökonomen nicht nur im Verhältnis zu Österreich, »Mit der EUsondern zu allen EU-Mitglieds- Kommission ist ein ländern. „Unser vorrangiges umfangreicher strategisches Ziel ist es, im DeAktionsplan zember 2011 den Status eines EUKandidatenlandes zu erreichen und vereinbart. Diesen gleichzeitig das Datum für den Start arbeiten wir der Verhandlungen mit der EU für konsequent ab.« den Beitritt Serbiens zu fixieren.“ Der stellvertretende Premier»Together with the minister für europäische Integration European Commiswill nicht über Optimismus reden, sion, we have devisondern vielmehr über die konksed a comprehenrete Knochenarbeit, die Serbien sive action plan, noch auf dem Weg in die EU bewhich we are now wältigen muss. „Wir haben uns mit der EU-Kommission auf einen umworking through fangreichen Aktionsplan geeinigt, step by step.« und den arbeiten wir jetzt konsequent ab. Diese Anforderungen umfassen ein breites Spektrum an durchaus sensiblen Themen: Dazu gehören das Eigentums- und Restitutionsrecht ebenso wie die Bekämpfung der Korruption – bei dieser können wir schon auf erhebliche Erfolge verweisen –, ein neues Parteienfinanzierungsgesetz und natürlich die anstehende Justizreform.“ Erste Ergebnisse sollen der EU-Kommission bereits Ende Juni zur Begutachtung vorgelegt werden, so dass bis zur Entscheidung im Dezember genügend Zeit zur Meinungsbildung bleibt.
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he Deputy Prime Minister’s office is buzzing with ac tivity: the team of the stateowned TV station is demounting its camera, while the young chief of the Public Relations unit and her colleagues exude an air of cheerfulness and dynamic energy. Božidar Djeli´c, 45, Deputy Prime Minister of Serbia, is responsible for his country’s integration into the EU. He is already a member of the new generation of politicians in Belgrade who not only attended an elite university but also gained practical experience working in renowned international companies and projects. He speaks six languages and welcomes us in fluent German. The economist by training is a strong supporter of entertaining good relations not only with Austria, but with all EU Member States. “It is our foremost strategic goal to obtain the status of an EU candidate country in December 2011 and simultaneously set a date for the beginning of negotiations with the EU on Serbia’s accession to the union.” The Deputy Prime Minister for European Integration does not want to talk about optimism, but instead points to the concrete challenges Serbia still has to tackle on its way to the EU. “Together with the European Commission, we have devised a comprehensive action plan, which we are now working through step by step. The require-
ments set comprise a broad array of topics, some of which are rather sensitive: they include property and restitution law as well as fighting corruption – the latter being a field where we have been quite successful already – a new act on the funding of political parties and naturally, the pending reform of our legal system.” First results are already to be presented to the European Commission for assessment in late June to grant it enough time to form an opinion until the decision will be made in December. An important component which Minister Djelic´ has little influence on is the report of the International Court of Justice in The Hague. “A little uncertainty remains even though we have pledged to fully cooperate with the tribunal. When chief prosecutor Serge Brammertz visited Belgrade in February, we gave him all the documents so that he could submit a positive report in June.” “Most stable country in the region“
The latest survey of a German industry and trade delegation was full of praise for the country, stating, among other things, that “today, Serbia is the most stable country in the region in terms of politics and economy. Low taxes and prices paired with a well-educated and trained workforce are convincing arguments for many investors.”
Eine wichtige Komponente, auf die Minister Djeli´c wenig Einfluss nehmen kann, ist der Bericht des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag. „Da bleibt eine gewisse Unsicherheit, obwohl wir dem Tribunal unsere volle Kooperationsbereitschaft zugesagt haben. Serge Brammertz, der Hauptankläger, war im Februar in Belgrad und wir haben ihm alle Unterlagen übergeben, so dass er im Juni einen positiven Bericht abgeben könnte.“
Foto: David Sailer
„Stabilstes Land der Region“
Der jüngste Befund einer deutschen Industrie- und Handelsdelegation fiel für Serbien sehr positiv aus, denn da heißt es u. a.: „Serbien ist heute politisch und wirtschaftlich das stabilste Land der Region. Die geringen Steuern, niedrigen Kosten sowie gut ausgebildete Arbeitskräfte überzeugen zahlreiche Investoren.“ Seine Freude über den Anstieg der Direktinvestitionen zeigt auch Minister Djeli´c unverhohlen: „Die eine Milliarde US-Dollar an Direktinvestitionen, die sowohl 2009 als auch 2010 geflossen ist, bedeutet einen wahren Rekord für den Westbalkan.“ Der stellvertretende Premierminister beeilt sich auch zu versichern, dass Serbien die Wirtschaftskrise ohne Steuererhöhungen geschafft habe, und meint mit einem Seitenhieb auf Ungarn: „Wir werden auch keine zusätzliche Bankensteuer einheben.“ Serbiens Wirtschaft holt auf, auch wenn das Wachstum noch bescheiden ist: Die Notenbank rechnet mit zwei, bestenfalls drei Prozent für 2011. Laut Minister Djelic´ wird das Budgetdefizit im laufenden Jahr nur vier Prozent betragen, und die Schulden sollten sich bei 41 Prozent des BIP einpendeln. Große Hoffnung auf Einnahmen hegt der stellvertretende Premierminister bei den weiteren Privatisierungen, wie z.B. der Telekom Srbija. Etwas skeptischer sieht das Radivoje Petriki´c, Partner und CEE-Koordinator der internationalen Rechtsanwaltskanzlei CMS Reich-Rohrwig Hainz, der in Serbien geboren wurde und die CMS Büros in Belgrad und Sarajevo leitet: „Die Privatisierung verläuft nicht ganz unproblematisch, denn die so genannten Kronjuwelen sind schon privatisiert worden und jetzt kommen teilweise auch Staatsbetriebe wie die Fluggesellschaft, der Flughafen Belgrad, der größte
Bozˇidar Djelic´ (links), für die EU-Integration seines Landes zuständig, versichert: „Wir werden keine zusätzliche Bankensteuer einheben.“ Bozˇidar Djelic´ (left), responsible for his country’s integration into the EU, reassures: “We have no intention of levying an additional bank tax.”
Minister Djelic´ is also not shy to show his delight about the increase of direct investments. “The one billion US dollars in direct investments that entered the country both in 2009 and 2010 constitute a real record in the Western Balkans.”The Deputy Prime Minister emphasises that Serbia managed to get through the financial crisis without increasing taxes and, with a little dig at Hungary, states that “we have no intention of levying an additional bank tax either.” Serbia’s economy is catching up even though growth is still slow: the central bank expects two or at most three percent for 2011. Minister Djeli´c explains that the budget deficit will only amount to four percent in the current year and that debts are expected to level off at 41 percent of the GDP. He is very hopeful that further privatisations, such as at Telekom Srbija, will generate further income. Radivoje Petrikic, ´ partner and CEE coordinator of
international law firm CMS ReichRohrwig Hainz, who was born in Serbia and heads the CMS offices in Belgrade and Sarajevo, is not quite as optimistic: “The privatisation process is going through some rough patches because the so-called crown jewels have already been privatised and now a few of the state-owned companies, such as airlines, the Belgrade airport, the largest pharmaceutical company and the telecom sector, have joined the field. These resources of the country concern its infrastructure and such privatisations are anything but uncontroversial.” Through a selection process in 2008, Radivoje Petriki´c was appointed as legal expert to the Serbian Ministry Of Economy, advising them on company acquisitions and financial transactions in the drafting of an amendment to the Serbian corporate law conforming to EU law; in autumn 2010, he was called to contribute to the PPP act. The lawyer admitted to the bar in Succeed 02/11
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pharmazeutische Betrieb und der Telekombereich dazu. Das sind schon Ressourcen des Landes, die die Infrastruktur betreffen, und solche Privatisierungen sind nicht unumstritten.“ 2008 wurde Petrikic´ als Rechtsexperte für Unternehmenskäufe und Finanztransaktionen in einem Auswahlverfahren zum Berater des serbischen Wirtschaftsministeriums ausgewählt, um eine EU-Recht-konforme Novelle des serbischen Gesellschaftsrechts vorzubereiten, und im Herbst 2010, um am PPP-Gesetz mitzuarbeiten. Der in Österreich und Serbien zugelassene Anwalt hatte schon namhafte internationale und österreichische Unternehmen bei ihrem Markteintritt am Westbalkan begleitet: Darunter die Erste Group, EVN, Henkel, Gazprom, IBM, InBev, Michelin, RZB, Strabag und Wienerberger. Petriki´c weiß auch, wie er seine und die Erfahrungen seines Belgrader Teams aus lokaler und internationaler Kompetenz einsetzen kann: „Bei der praktischen Abwicklung eines M&A-Projektes stoßen wir immer wieder auf gewisse Hindernisse, die mit der Bürokratie und fehlenden oder unklaren Gesetzen einhergehen. Durch unsere gute örtliche Vernetzung können wir hier für unsere Klienten wesentliche Stolpersteine wegräumen und an der Verbesserung der Gesetze mitwirken.“ Vizepremierminister Djelic´ möchte nach dem Vorbild der Slowakei die Industrieexporte ankurbeln und hofft dabei auf mehrere Projekte in der Infrastruktur: „Wir bauen jetzt gleichzeitig drei Donaubrücken.“ Aber auch die bevorstehende Inbetriebnahme eines Fiat-Autowerkes hebt seine Stimmung. Als SUCCEED mit ihm sprach, ging gerade der Verkauf der führenden serbischen Handelskette Delta Maxi Group an die belgische Einzelhandelsgruppe Delhaize über die Bühne. „Mit einem Kaufpreis von 932,5 Mio. Euro handelt es sich um die größte Privattransaktion aller Zeiten in Serbien“, so Radivoje Petriki´c, der für CMS den Deal am Westbalkan begleitet hat. „Mit dieser Transaktion ist man in Serbien aufgrund der ungeheuren rechtlichen Komplexität und des Umfangs in eine neue Dimension von M&A-Deals eingetreten“, befindet der serbisch-österreichische Experte. Marta S. Halpert 60
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time that SUCCEED talked with him, the acquisition of the leading Serbian retail store chain Delta Maxi Group by the Belgian retail group Delhaize entered its final stage. Having advised on the deal in the Western Balkans for CMS, Radivoje Petriki´c says, “At a purchase price of EUR 932.5 m, it is the largest private transaction of all time in Serbia. This transaction and its astonishing legal complexity and immense scope have added a new dimension to M&A deals in Serbia,” the Serbian-Austrian expert concludes. M. S. Halpert
Radivoje Petrikic´, Partner CMS Reich-Rohrwig Hainz, ist Berater des serbischen Wirtschaftsministeriums und begleitete auch die größten M&A-Projekte vor Ort. Radivoje Petrikic´, partner at CMS Reich-Rohrwig Hainz, is a legal expert in the Serbian Ministry of Economy, and provided on-site advice on the biggest M&A projects.
Fotos: David Sailer
Der serbische Vizepremierminister Djelic´ nennt die Direktinvestitionen in seinem Land einen „Rekord für den Westbalkan“. Serbia’s Deputy Prime Minister Djelic´ calls the direct investments in his country a “record in the Western Balkans”.
Austria and Serbia advised many international and Austrian companies during their market entry into the Western Balkans, among them Erste Group, EVN, Henkel, Gazprom, IBM, InBev, Michelin, RZB, Strabag and Wienerberger. He knows how to best use the pool of experiences and regional as well as international know-how that he and his Belgrade team can offer: “When handling the practical aspects of an M&A project, we always encounter certain obstacles that have to do with red tape and missing or ambiguous laws. Our excellent regional network allows us to remove substantial barriers for our clients and participate in the improvement of the individual acts.” Deputy Prime Minister Djelic´ wants to follow the example of Slovakia and boost industrial exports, hoping to realise several infrastructure projects: “We are currently building as many as three bridges crossing the Danube.” The upcoming commencement of operations of a Fiat car plant sets him in a good mood as well. At the
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Bereit für die Extrameile Willing to go the extra mile
Eine Karriere im Westen ermöglicht jungen Talenten aus der CEE-Region einen besseren Lebensstandard und Möglichkeiten zur Entfaltung. Die nachfolgende Rückkehr verschafft interessante Karriereperspektiven und hilft der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. 62
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A career in the West provides young talented people from the CEE region with better living standards and opportunities to grow. Their subsequent return creates interesting career prospects and benefits the economic development of their native country.
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in guter Lebensstandard in einem hochentwickelten Land mit sehr guter Infrastruktur, Freiraum für eigene Entscheidungen, Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und die Honorierung für den geleisteten Einsatz sind wichtige Voraussetzungen für die Motivation in der Arbeitswelt. Was in Westeuropa für die Bildungselite als völlig normal und gegeben gilt, ist für hochqualifizierte Menschen in Osteuropa nicht immer selbstverständlich. Der Mangel an den genannten Faktoren und gleichzeitig die Aussicht, das alles eines Tages in einem anderen Land erreichen zu können, weckt ungeheure Motivation und die Bereitschaft, sehr viel zu leisten. Einen stärkeren Zustrom an qualifizierten jungen Talenten aus der CEERegion wird die Öffnung des Arbeitsmarktes am 1. Mai für Bürger aus Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und aus den drei baltischen Staaten nicht bringen. Doch fallen die administrativen Hürden für Arbeitgeber beim Beschaffen der Arbeitsbescheinigungen für Schlüsselkräfte aus diesen Ländern weg. Damit wird der erste Schritt für eine Karriere im Westen für mobile Talente aus Osteuropa zukünftig noch einfacher. Leben im Westen
Für das Leben und eine Karriere in Österreich hat sich vor über zehn Jahren die gebürtige Bulgarin Eva Voycheva entschieden. Die 34-Jährige ist seit vier Jahren in Wien beim Büromöbelhersteller Bene für Marketing und Vertrieb der Produkte in der CEE-Region verantwortlich. Das Interesse für den Westen hat sich bei Eva Voycheva bereits sehr früh entwickelt. Durch das Reiseverbot in Zeiten des Kommunismus entschied sie sich für das Studium „Internationaler Tourismus“ in Sofia, mit der Hoffnung, über ein Austauschsemester eines Tages Einblicke in die westliche Kultur zu bekommen. Mittels Stipendien kam sie an die Wirtschaftsuniversität Wien und die Uni St. Gallen. Durch die Erfahrungen in den Studien und durch Praktika bei internationalen Konzernen hat die wissbegierige Neo-Österreicherin bald ihre Chancen erkannt: „In Bulgarien ist ein Praktikum nur mit den richtigen Beziehungen möglich. Im Westen ist es einfacher, Karriere zu machen. Hier gehe ich meinen Weg und ich weiß, es zahlt sich aus.“ Durch das Studium im Westen hat die junge Managerin die Defizite des Ausbildungssystems in ihrer Heimat erkannt: „Kreative Lösungen, offen die eigene Meinung zu sagen oder auch vor Publikum zu präsentieren, waren an der Wirtschaftsuni in Sofia nicht gefragt.“
Foto: Getty Images
Kompetenzen für den Arbeitsmarkt
Dass die osteuropäischen Studienpläne nicht immer die für den Arbeitsmarkt wichtigen Kompetenzen fördern, kritisiert auch Marjan Petreski, Forscher und wissenschaftlicher Vize-Dekan der School of Business Economics and Management der Universität American College Skopje in Mazedonien: „In Mazedonien bringen wir Arbeitskräfte hervor, die im Grunde die geforderten Fähigkeiten nicht besitzen und daher auf dem Arbeitsmarkt selten konkurrenzfähig genug sind. Die Arbeitgeber führen dann aufwändige Weiterbildungsprogramme am Arbeitsplatz durch.“ Der 29-jährige Makroökonom absolvierte seinen Master und PhD in Großbritannien und lernte die Vorzüge der Ausbildung in UK hautnah kennen: „Im westlichen System erhält man Fertigkeiten, die zu kritischer Analyse und kritischen Ansätzen, zu Synthese und zur Herleitung von Schlüssen befähigen. Von der Fertigkeit, Geschäftsideen zu entwickeln, ebenso wie Führungsqualitäten, Ergebnisorientierung, quantitative Fähigkeiten und dem damit einhergehenden Standard ganz zu schweigen.“ Das Wissen gibt er an der Uni in seiner Heimat weiter: „Das hilft meinen Studenten, den Anforderungen der Arbeitgeber zu entsprechen. Das ist mein Beitrag zu den Reformen, die wir schneller einleiten müssen.“ Trotz der Kritik an den eigenen Ausbildungssystemen sind die jungen Absolventen am westlichen Arbeitsmarkt sehr gefragt. Markus Kaiser, Managing Partner des Managementberaters Heidrick & Struggles: „Junge Talente aus der CEE-Region verfügen über überdurchschnittliche Fremdsprachenkompetenz, eine durchaus international geprägte Ausbildung und eine ausgesprochen hohe Mobilität. Es wächst eine Generation an jungen Managern heran, die hinsichtlich Potenzial, Ausbildung, Managementeignung und ‚business ethics‘ einen Vergleich auf internationaler Ebene keinesfalls zu scheuen braucht.“
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good standard of living in a highly developed coun try with an excellent infrastructure, room for own decisions, opportunities for further development and appropriate remuneration for a job well done are important prerequisites for motivation in the world of employment. What may seem totally normal and a matter of course to the educated elite in Western Europe is not always taken for granted by highly qualified citizens of Eastern Europe. The lack of the aforementioned factors and also the prospect of one day being able to achieve all of that in another country awakens tremendous motivation and the willingness to work very hard. The opening of the labour market on 1 May for citizens from Poland, the Czech Republic, Slovakia, Hungary and the three Baltic states will not result in a stronger influx of young, qualified, talented persons from the CEE region. Still, the administrative hurdles in obtaining work permits for key personnel from these countries fall away for employers. In future it will therefore be even easier for mobile, talented persons from Eastern Europe to take the first step towards a career in the West. Life in the West
More than ten years ago, Eva Voycheva from Bulgaria opted to live and work in Austria. For four years now the 34-year-old has been responsible for the marketing and sale of products in the CEE region for the office furniture manufacturer Bene in Vienna. Voycheva developed an interest in the West at a very early stage in her life. Due to the travel ban in the communist era, she decided to study international tourism in Sofia, with the hope of one day getting an impression of Western culture by way of an exchange semester. With the help of bursaries, she studied at the Vienna University of Economics and Business and at the University of St. Gallen. Through her experiences as a student and practical training at international corporations, the neo-Austrian with an inquiring mind soon saw her chance: “In Bulgaria, industrial placement is only possible with the right connections. In the West, it is much easier to start a career. Here, I take
the path I choose and I know that it will pay off.” The young manager’s studies in the West have also provided her with insight into the flaws in the educational system of her home country: “Creative solutions, openly expressing one’s own opinion or making presentations in front of an audience – these things were not required at the University of National and World Economy in Sofia.” Competencies for the labour market
The fact that Eastern European syllabi do not always promote the competencies that are important for the labour market is also criticised by Marjan Petreski, researcher and scientific vice dean of the School of Business Economics and Management at the American College Skopje in Macedonia: “In Macedonia, we have been producing a workforce which mainly lacks appropriate skills and hence is rarely sufficiently competitive on the labour market. The employer then goes through an expensive process of additional education at the very workplace.” The 29-yearold macroeconomist completed his master’s and PhD in the UK, where he experienced the advantages of their educational system: “The Western system teaches you skills for critical analysis and approach, for synthesis and for deriving conclusions. To say nothing of the skills for developing and advancing business ideas, leadership skills, skills for result-orientation, quantitative skills and the associated standard they transfer.” He passes this knowledge on at the university in his home country: “It helps my students to be very compatible with what employers require. This is how I contribute to the reforms that we need to develop faster.” Despite the criticism levelled at their own educational systems, the young graduates are much in demand in Western labour markets. Markus Kaiser, managing partner of the management consultancy Heidrick & Struggles: “Young, talented persons from the CEE region have above-average foreign language skills, an internationally influenced education and extremely high mobility. This is a new generation of young people who have nothing to hide in terms of Succeed 02/11
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Markus Kaiser: Die junge Generation braucht einen Vergleich auf internationaler Ebene nicht zu scheuen. Markus Kaiser: The young generation does not need to fear comparison at an international level.
Eva Voycheva: Kreative Lösungen und offen die Meinung sagen war an der Uni in Sofia nicht gefragt. Eva Voycheva: Creative solutions and openly expressing one’s own opinion were not required at the university in Sofia.
Die Fremdsprachenkenntnisse sollen den Weg zu einem besseren Lebensstandard ebnen. Eva Voycheva verdeutlicht die Motivation in CEE für eine gute Ausbildung: „Viele junge Leute sprechen mehr als zwei Fremdsprachen. Sprachen öffnen die Tür zur Welt. Und Eltern geben alles, damit ihre Kinder auf die Uni gehen können und einmal ein besseres Leben haben.“ Demotivierende Bedingungen
Kommen die gut ausgebildeten und hochmotivierten Absolventen dann in den Heimat-Arbeitsmarkt, folgt jedoch oftmals Ernüchterung. „Im Osten gibt es eine Diskrepanz zwischen dem, was man studiert, und dem, was am Arbeitsplatz gefordert wird. Und unfaire Bedingungen bei der Arbeitssuche und im beruflichen Weiterkommen, hauptsächlich durch den Einfluss von Familien- oder politischen Beziehungen, wirken sich negativ auf die Motivation aus“, erklärt Marjan Petreski. Für eine Karriere im Westen spricht für den Forscher: „Der Westen bietet mehr faire Bedingungen. Im Westen glauben die Menschen daran, dass ihre Motivation und ihr Engagement gefördert werden, und dass das Unternehmen den Wert schätzt, den ein Mitarbeiter einbringt.“ Ergattern in der CEE-Region Absolventen nicht einen der begehrten Arbeitsplätze bei der Niederlassung eines westlichen Unternehmens, erleben sie mitunter eine Führungskultur, die die Motivation gehörig dämpfen kann. Eva Voycheva über Erfahrungen in ihrer Heimat: „Die Führung in bulgarischen Unternehmen ist sehr autoritär. Mitarbeiter haben auch nie gelernt, Verantwortung zu übernehmen, und haben Angst davor, etwas falsch zu machen.“ Entscheiden und Gestalten
Ein weiterer Grund, der junge CEE-Talente zu einer Karriere in den Westen treibt, ist der Wille, entscheiden und gestalten zu können. Da viele internationale Konzerne in der CEE-Region zwar Tochtergesellschaften haben, die strategischen Entscheidungen aber in den jeweiligen Headquarters getroffen werden, wählen mobile und erfolgshungrige Talente die Arbeit gleich direkt in den Zentralen. „Eine mehrjährige internationale Karriere bei einem namhaften westeuropäischen Unternehmen sowie die nachfolgende Rückkehr in eine attraktiv dotierte Managementposition in CEE ist ein durchaus realistischer Karriereverlauf erfolgreicher CEEManager“, zeigt Managementberater Markus Kaiser die Perspektiven auf. Der junge Forscher Marjan Petreski ist nach seiner Ausbildung im Westen nach Mazedonien zurückgekehrt, um sein Wissen an der am schnellsten wachsenden privaten Universität des Landes einzubringen: „Es ist leicht ins Ausland wegzulaufen, wenn man ausreichend Qualifikationen und persönliche Werte besitzt. Der schwierigere Weg ist es, in Mazedonien zu bleiben und zu seiner Entwicklung beizutragen, denn die gesellschaftliche Entwicklung kommt von den Menschen.“ Fazit: Um dem Abfluss von jungen Talenten in den Westen entgegenzusteuern, werden Unternehmen in CEE zukünftig vermehrt Maßnahmen setzen und attraktive Rahmenbedingungen bieten müssen, um Schlüsselkräfte im Land und im Unternehmen halten zu können. Andrea Jindra
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potential, education, management aptitude and business ethics when compared at international level.” Foreign language skills are seen as a steppingstone to an improved standard of living. Eva Voycheva explains the motivation behind a good education in CEE: “Many young people speak more than two foreign languages. Languages open the door to the world. And parents stop at nothing to give their children the chance to go to university and lead a better life one day.” Demotivating conditions
When the well-educated and highly
»Im Osten gibt es eine Diskrepanz zwischen dem, was man studiert und was am Arbeitsplatz gefordert ist.« motivated graduates enter their local labour markets, disillusionment often follows. “In the East there is a mismatch between what one studies and what the workplace requires, and through unfair conditions for employment and career advancement – mainly jeopardised by the influence of family and political ties – these can affect motivation in the opposite way,” explains Marjan Petreski. The researcher sees the following advantages for a career in the West: “The West offers fairer opportunities. In the West people are confident that their motivation and commitment will be encouraged and that the company will highly appreciate what they bring into it as a value.” If graduates in the CEE region do not succeed in landing a job at one of the popular subsidiaries of Western corporations, they tend to experience a management culture that can signifi-
Deciding and organising
A further factor that leads young, talented people from CEE to strive for a career in the West is the will to make decisions and to organise. As many international corporations have subsidiaries in the CEE region, but the strategic decisions are made in the headquarters, mobile and aspiring talents choose to work directly in the head offices. Management consultant Markus Kaiser describes the prospects as follows: “Several years of international experience at a well-known Western European company and then the subsequent return to a highly paid management position in CEE is a thoroughly realistic career path for successful CEE managers.” The young researcher Marjan Petreski returned to Macedonia
»In the East there is a mismatch between what one studies and what the workplace requires.« after his studies in the West, in order to contribute his knowledge to the fastest-growing private university in his country: “It is easy, if you have sufficient qualifications and personal values, to run off abroad. The harder way is to stay in Macedonia and help it develop, because the societal development emanates from the people.” Conclusion: In order to counteract the outflow of young talented persons to the West and to keep their key personnel, companies in CEE will have to take appropriate measures and offer more attractive conditions in the future. A. Jindra
Fotos: Masterix, Andrea Hirsch, Beigestellt
Marjan Petreski: Es ist leicht, mit ausreichenden Qualifikationen ins Ausland wegzulaufen. Marjan Petreski: It is easy, if you have sufficient qualifications, to run off abroad.
cantly dampen their motivation. Eva Voycheva says of experiences in her home country: “The management in Bulgarian companies is very authoritarian. After all, employees never learnt to assume responsibility and are afraid of making mistakes.”
MANAGERTALK
e-Crime auf dem Vormarsch E-crime escalating Text: Andrea Jindra
Computerkriminalität ist längst nicht mehr nur das Hacken von Webservern. Durch den verstärkten Einsatz von mobilen Informations- und Kommunikationstechnologien ist ein stärkeres Bewusstsein auch außerhalb der IT-Abteilungen erforderlich. Computer criminality is no longer just about hacking into web servers. The increased use of mobile information and communication technologies calls for greater awareness beyond the IT departments.
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urch den vermehrten Einsatz von Smartphones, USB-Sticks oder virtualisierten Netzwerklösungen werden die Grenzen zwischen dem Unternehmen und den mit ihnen kommunizierenden externen wie auch internen Mitarbeitern immer durchlässiger. Dadurch entstehen Sicherheitslücken, die Computerkriminalität erleichtern. „Lange wurde e-Crime aus einer zu technischen Perspektive betrachtet. Die Unternehmensleitung wälzte die Verantwortung auf die IT-Abteilung ab, was nicht sinnvoll ist“, meint Alexander Geschonneck, Partner der KPMG und verantwortlich für Forensic Technology. Aus diesem Grund wurden für die „e-Crime Studie 2010“ nicht IT-Abteilungen, sondern 500 Führungskräfte aus Controlling, Rechnungswesen, Recht, Finanzen sowie Geschäftsführer, Vorstände, Revisoren und Compliance Officer befragt. Dabei gaben ein Viertel der befragten Unternehmen an, dass sie in den letzten drei Jahren von e-Crime betroffen waren. Als größtes Risiko wird dabei der Diebstahl von Kunden- und Arbeitnehmerdaten eingeschätzt. Zu den bekannten Delikten zählen dabei das Mithören oder Aufzeichnen von vertraulichen Gesprächen über Mobiltelefone, das Abzapfen von Daten über drahtlose Netzwerke oder das Eindringen in Datenbanksysteme mittels Hackerattacken. Bei der Suche nach den e-Crime-Tätern wird jedoch oftmals der Blick nach außen gewandt. Alexander Geschonneck über die Erkenntnisse der Studie: „Mindestens genauso gefährlich wie unbekannte ‚dunkle Mächte‘ sind wohl vertraute Menschen wie Mitarbeiter oder ehemalige Mitarbeiter, Geschäftspartner oder gar die eigenen Kunden.“ Laut Studie sehen 70 Prozent der bereits von e-Crime betroffenen Unternehmen das größte Risiko bei ehemaligen Mitarbeitern oder Insidern, die vorsätzlich das vorhandene Wissen missbrauchen. 46 Prozent sehen Teilzeit- oder Leiharbeitskräfte als hochriskante Gruppen an. Zu den am stärksten gefährdeten IKT-Systemen zählen mobile Datenträger wie USB-Sticks, verloren gegangene Laptops oder das ungesicherte Surfen im öffentlichen Raum.
Alexander Geschonneck KPMG AG
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he increased use of smart phones, USB sticks and vir tualised network solutions is causing the boundaries between companies and the employees – both external and internal – with whom communication takes place to become more permeable. Security gaps are the result, and these facilitate computer criminality. “For a long time, e-crime has been viewed from a far too technical perspective. Corporate executives were passing the buck to their IT department, but that doesn’t help,” says Alexander Geschonneck, partner at KPMG and head of Forensic Technology. And this is why the focus of attention in the e-Crime-Studie 2010 (study on e-crime) was not on IT departments, but on 500 executives from the areas of controlling, accounting, law and finance, as well as managing directors, members of managing boards, chartered accountants and compliance officers. 25 percent of the participants in the study said that their companies had been affected by e-crime in the past three years.
The greatest risk is assumed to be theft of customer and staff information. The most common crimes include listening to or recording confidential conversations on mobile phones, tapping data via wireless networks, or accessing data base systems in hacker attacks. The culprit is often sought out beyond the walls of the company in question. But Alexander Geschonneck explains what was revealed in the study: “Just as dangerous as unknown ‘dark forces’ – if not more so – are trusted people such as colleagues or former employees, business partners or even one’s own customers.”According to the study, 70 percent of those companies that have already had a bad experience with e-crime associate the greatest risk with former employees or insiders who purposefully avail themselves of acquired knowledge. 46 percent regard part-time or temporary employees as high-risk groups. The most vulnerable ICT systems are mobile data carriers such as USB sticks, misplaced/lost laptops and unsecured web browsing in public spaces.
Welche der folgenden Personengruppen schätzen Sie persönlich als bedeutsame Gefahrenquelle für Ihr Unternehmen ein? Which of the following groups of people do you regard as a great source of danger to your company? Ehemalige Arbeitnehmer oder Insider, die ihr Wissen um Schwachstellen vorsätzlich missbrauchen/ Former employees or insiders who intentionally misuse their knowledge about weak spots Leih- oder Teilzeitarbeitskräfte, die Zugangsdaten zu geschäftskritischen Systemen des Unternehmens erhalten/ Temporary and part-time workers with access to systems that are critical to the company
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Wettbewerber/Competitors
Foto: Beigestellt
Geschäftspartner, die autorisierten Zugang zu Systemen oder Daten des Unternehmens haben/ Business partners who have authorised access to the company’s systems or data Externe, die in keinem direkten Verhältnis zum Unternehmen stehen/ External people who have no direct relationship to the company Ausländische Geheimdienste / staatliche Institutionen/ Foreign intelligence/government institutions Kunden, die durch eine unsachgemäße Bedienung von Online-Anwendungen oder durch das Weitergeben von Zugangsdaten Schäden verursachen/Customers who cause damage due to improper use of online applications or passing on of access data Andere/Other Keine Angabe/Not specified in Prozent/in % 0
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Quelle/ Source: KPMG
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Alte Werte mit neuen Stärken Traditional assets and new strengths Mit seinen sanften Hügeln und der satten grünen Landschaft erinnert der slowenische Nachbar stark an Österreich. Wirtschaftlich konzentriert sich der CEE-Staat weiter auf seine Werte und wandelt diese in neue Stärken um. Slovenia’s rolling hills and juicy green landscapes are very similar to Austria. As far as its economy goes, the CEE country continues to concentrate on its assets and uses them to gain new strength.
Sie ist ein Liebkind der Ökonomen, die in ihren Prognosen immer wieder auf den CEE-Staat setzen, und feiert heuer das 20-jährige Jubiläum ihrer Unabhängigkeitserklärung: Die Republik Slowenien verbindet wirtschaftlichen Aufschwung mit traditionellen Werten.
Economists love this CEE country and repeatedly bank on it in their forecasts, and it is celebrating its 20th year of independence: the Republic of Slovenia unites economic upswing with traditional values.
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Ideeller und wirtschaftlicher Reichtum
Viele Unternehmen erzielten bis in die erste Hälfte des Jahres 2008 noch einen deutlichen Aufschwung und eine hohe Exportquote. Doch die Wirtschaftskrise und der weltweite Konjunkturabschwung machten auch vor Slowenien nicht Halt. Das Erfreuliche war jedoch, dass bereits nach dem Minus von fast acht Prozent beim BIP in 2009 die Wirtschaftsleistung mit rund einem Prozent Zuwachs wieder ins Plus drehte. Der wirtschaftlichen Struktur Sloweniens kommt dabei entscheidende Bedeutung zu. Mit rund 26 Prozent trägt die Industrie einen großen Teil zum BIP bei. Zu den wichtigsten Branchen zählen die Automobilindustrie, die Eisengießerei und das Eisenhüttenwesen, die Herstellung von Elektrogeräten, 66
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ince its declaration of inde pendence two decades ago, Slovenia has moved ahead in leaps and bounds: In May 1992 it became a member of the UN, it joined the European Union in 2004 and introduced the euro as its official currency in 2007, which culminated in the EU Council Presidency in 2008. Before all this, during the political turnaround, the economy already underwent restructuring – shifting from a centrally planned economy to a free market system with great success. The unemployment figures dropped and wages increased. There is hardly any forecast for the CEE region that is not full of praise for Slovenia. Ever since its accession to the EU, the republic has not only improved its economic relations with Western industrial states, but also intensified its exchange of goods with Hungary, Poland, the Czech Republic, Slovakia and Bulgaria. After all,
Slovenia’s economy owed its positive development to the rapid recovery of exports. Immaterial and economic wealth
Many companies were able to achieve a significant upswing and a high export rate well into the first half of 2008. But the economic crisis and the worldwide downturn did not stop at the Slovenian border. Luckily enough though, after a drop of almost eight percent in GDP in 2009, the economic performance rose again by one percent. Slovenia’s economic structure is a decisive factor in this regard. With 26 percent, industry constitutes a large share of the GDP. The most important sectors are the automotive industry, the iron foundry industry and metallurgy, the manufacture of electronic devices, the wood and textile industries, pharmaceutical and chemical industries as well as machine construction. The
Fotos: Beigestellt
n den zwei Jahrzehnten seiner Unabhängigkeit hat Slowenien zahlreiche Fortschritte in seiner Entwicklung gemacht: Seit Mai 1992 ist es UNO-Mitglied, im Jahr 2004 erfolgte der Beitritt zur Europäischen Union und seit 2007 wird auch mit dem Euro bezahlt. Diese Einführung wurde mit der EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2008 gekrönt. Schon zuvor war im Zuge der politischen Wende die Wirtschaft von einer zentral gelenkten Planwirtschaft zu einem marktwirtschaftlichen System umstrukturiert worden. Und das Ganze gelang mit Erfolg: Die Arbeitslosigkeit ist gesunken und die Löhne sind gestiegen. Kaum eine Prognose den CEE-Raum betreffend kommt ohne lobende Worte für Slowenien aus. Seit dem EU-Beitritt hat das Land neben seinen wirtschaftlichen Beziehungen zu den westlichen Industrieländern auch seinen Güteraustausch mit Ungarn, Polen, Tschechien, der Slowakei und Bulgarien intensiviert. Denn die positive Entwicklung der slowenischen Wirtschaft hing von der raschen Erholung des Exports ab.
die Holz- und Textilindustrie, die Pharmaindustrie und die Chemiebranche sowie der Maschinenbau. Den größten Anteil am BIP macht jedoch auch weiterhin der Bereich der Dienstleistungen aus: Dieser erreicht rund 64 Prozent und umfasst auch kleinere Anteile am volkswirtschaftlichen Einkommen wie das Bauwesen mit acht Prozent und die Landwirtschaft mit rund zwei Prozent. Als wichtige Investitionen in die Infrastruktur gelten die Entwicklung und Modernisierung der Bahninfrastruktur. Fast 600 Millionen Euro wurden in dieses Projekt – mit intensiver Begleitung der EU – gesteckt. Land voll Wald und Natur
Slowenien ist eines der waldreichsten Länder Europas, immerhin sind fast 60 Prozent mit Wäldern bedeckt und jährlich werden rund 1,2 Millionen Bäume neu gepflanzt. Von der Staatsfläche her ist Slowenien zwar das viertkleinste EU-Land, überrascht aber auf dieser relativ kleinen Fläche mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an landschaftlichen Eindrücken. Mehr als ein Drittel Sloweniens ist Naturschutzgebiet und gehört zur Natura 2000, dem europäischen Netz zur Erhaltung der Biovielfalt. Die Fläche des Landes von 20.000 Quadratkilometern reicht von den Alpen bis zum Meer und von der Pannonischen Ebene bis zum Karst. Die leichte Erreichbarkeit macht eine abwechslungsreiche Tagesplanung möglich, wie man sie sonst kaum findet: Am Tag in den Bergen und in einem der vielen Sportzentren lässt sich die Erholung danach auf einem der touristischen Bauernhöfe auf einer der grünen Almen und in einem der malerischen Täler oder an der Adria-Küste fortsetzen. Abends ist man dann in einem der erstklassigen Thermalzentren mit den reichhaltigen Angeboten an Wellness- und Gesundheitsprogrammen bestens aufgehoben, 15 verifizierte Naturheilbäder sind der Kern des Angebotes. Als Naturspektakel zieht auch die Höhle von Postojna Interessierte an: Das System besteht aus 20 Kilometer langen, mit Tropfsteinen geschmückten Gängen, Galerien und Hallen. In den vergangenen 192 Jahren haben
Maribor wird im kommenden Jahr mit seinen slowenischen Partnerstädten zur Europäischen Kulturhauptstadt. Next year Maribor will be the new European Capital of Culture together with its Slovenian partner cities.
largest portion of GDP, however, is still generated by the services sector, which constitutes about 64 percent and also comprises smaller segments of the national income such as the construction industry with eight percent and agriculture with approximately two percent. The development and modernisation of the rail infrastructure is regarded as an important infrastructure investment. Close to 600 million euros went into this project – with extensive support from the EU. Land rich in forests and nature
Slovenia is one of Europe’s most
densely wooded countries. Almost 60 percent of the country is covered by forest and about 1.2 million trees are planted each year. Although its total area makes it the fourth-smallest EU country, it has surprisingly diverse landscapes to offer in its relatively small territory. More than a third of Slovenia is nature protected and belongs to Natura 2000, a European ecological network for the preservation of biodiversity. The country’s total area of 20,000 km2 reaches from the Alps to the sea and from the Pannonian Plain to the Karst.
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bereits 34 Millionen Besucher diese besichtigt. Postojna ist bereits seit Mitte des 17. Jahrhunderts für Naturforscher interessant. Sie gilt als Wiege der Biospeläologie, der Wissenschaft vom Leben im Untergrund, schätzungsweise 130 unterschiedliche Tierarten leben hier. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten
Diese Vielfalt an Sehenswertem führt dazu, dass Slowenien zumeist eine attraktive Verknüpfung urbaner Weltbürgerlichkeit und ländlicher Freundlichkeit in grüner Umgebung mit großer Naturvielfalt attestiert wird. Der Tourismus ist deshalb eine der Lebensadern und einer der lukrativsten Wirtschaftszweige des Landes. Er konzentriert sich vor allem auf die Alpenregion, die Adria und auf Ljubljana. Nachdem Slowenien auch als Festivalland gilt, stehen vor allem im Sommer Ljubljana und Maribor, die zweitgrößte Stadt des Landes, im Zentrum vielbeachteter Events. Ljubljana macht einen lebendigen, jungen Eindruck. Dafür sorgen schon die 60.000 Studenten der Stadt. Seit einiger Zeit kommen auch Touristen in Scharen und mit ihnen kamen die Luxusartikelhersteller, die so wie in anderen Hauptstädten der Welt nun auch im Stadtkern Ljubljanas ihre Geschäfte mit glatt polierten Fassaden eröffnen. Land der Festivals
Maribor, das übrigens im kommenden Jahr mit seinen slowenischen Partnerstädten Europäische Kulturhauptstadt sein wird, reiht sich mit dem Festival „Lent“ und damit mit über 400 Veranstaltungen und einer halben Million Besuchern bei den größten Sommerfestivals Europas ein. Im Herbst steht dann das Jazz- und Ethnofestival Izzven am Programm. Dass Slowenien eine große Offenheit lebt und auch Öffnung und Wandlung erlebt, zeigt die Wahl eines Schwarzen zum Bürgermeister. Die alte Hafenstadt Piran hat seit vergangenem Herbst einen 54-Jährigen, aus Ghana stammenden Mediziner, als sozialdemokratisches Oberhaupt. Insgesamt ist man in Slowenien sehr zuversichtlich gestimmt für das laufende Jahr. „Wir gehen davon aus, dass 2011 sehr gut verlaufen wird. Schon in den Monaten Jänner und Februar sind die Buchungsanfragen im Vergleich zu den Jahren zuvor stark steigend gewesen“, betont Jan Ciglenecki, Direktor des Slowenischen Tourismusbüros in Wien. Katrin Zita
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Attractions galore
Slovenia’s great variety of must-see sights makes for an appealing combination of urban cosmopolitanism and rural friendliness in highly diverse natural surroundings. This is why tourism is one of the most lucrative branches and a mainstay of the country’s economy. It is concentrated mainly in the Alpine region, along the Adriatic coastline and in Ljubljana. As Slovenia is well known for playing host to a large number of festivals, many highly regarded events take place in Ljubljana and Maribor – the secondlargest city – in the summertime. Ljubljana is a city with a young,
vibrant ambience. No wonder, considering its 60,000 students. For some time now, tourists have also been flocking into the city, bringing luxury article manufacturers with them. So now, Ljubljana’s centre – like the world’s other capital cities – also sports shiny, polished storefronts. Land of festivals
Maribor (which will, incidentally, be the European Capital of Culture next year, together with its Slovenian partner cities) hosts one of Europe’s biggest summer festivals: Festival Lent, with more than 400 events and half a million visitors. And in autumn, the Izzven jazz and world music festival rocks the city. Slovenia is a very open-minded country that is also undergoing change. Proof of this is the election of the country’s first black mayor. Last autumn, a 54-year-old Ghanaborn doctor became the new social democratic mayor of the old coastal city of Piran. All in all, Slovenians have a positive outlook on 2011. “We expect 2011 to go very well,” Jan Ciglenecki, director of the Slovenian tourist board in Vienna, is confident. “Booking enquiries in the months of January and February already saw a significant rise compared with the previous years.” Katrin Zita
Ljubljana verbindet Alt und Neu und versprüht mit seinen Festivals kulturelles Flair. Ljubljana offers a mix of the old and the new, and its festivals spread cultural charm.
Festivals in Ljubljana
Festivals in Ljubljana
Das lebhafte Sommertreiben beleben das Festival Ljubljana mit erstklassigen Musikveranstaltungen unterschiedlicher Genres, das traditionelle, außergewöhnliche Jazz-Festival sowie das Festival der Ethno- und World-Musik Druga godba. Viele Besucher von Ljubljana und Slowenien lockt auch das internationale Straßentheaterfestival Ana Desetnica an. Der Herbst in Ljubljana wird eingeläutet durch das Theater- und Tanzfestival Mladi levi (Junge Löwen) und das internationale Filmfestival LIFFE. www.visitljubljana.si/de/
A number of festivals enrich Ljubljana’s lively summer months, such as the Ljubljana Festival, with first-class music events of various genres, the exceptional traditional Jazz Festival, and the Druga godba ethno and world music festival. The Ana Desetnica international street theatre festival also attracts many visitors to Slovenia and Ljubljana. And the Mladi levi (‘Young Lions’) theatre and dance festival and the LIFFE international film festival herald the arrival of autumn. http://www.visitljubljana.si/en/
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Fotos: Beigestellt
Sommerfrische an der Adria: Der alte Hafen in Piran zieht jedes Jahr viele Sonnenhungrige an. An Adriatic summer holiday: Every year the old port of Piran attracts a large number of sun worshippers.
The accessibility makes it easy to plan an extremely varied day: You could start off your day in the mountains and in one of the many sports centres, followed by a relaxing visit to a tourist farm with a juicy green meadow in a picturesque valley, or a swim on the Adriatic coast. In the evening, you could let yourself be pampered in one of the first-class spas with a wide range of wellness and health programmes; 15 verified therapeutic spas form the core of this offer. A natural spectacle that has already attracted 34 million visitors in the past 192 years is the Postojna Cave, which consists of 20 kilometres of passageways, galleries and halls adorned with dripstones. Postojna has interested natural scientists since as far back as the mid-17th century. It is regarded as the cradle of biospeleology – that is, the study of subterranean life – and is home to an estimated 130 animal species.
Ta oglas je zaradi ohranitve neposrednosti in avtentiÄ?nosti besedila in ker je besedilo zlasti namenjeno tujim bralcem, natisnjen v angleĹĄkem jeziku.
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finance & Erste Bank Private Banking ausgezeichnet
UniCredit glaubt weiter an CEE-Region UniCredit still places confidence in CEE
Österreich nicht Triple- A-würdig?
> Das britische Finanzmagazin „Euromoney“ hat die Erste Bank der österreichischen Sparkassen (Erste Bank Österreich) zum zweiten Mal in Folge als beste Bank im Bereich Private Banking in Österreich ausgezeichnet. Auf den Plätzen 2 und 3 befinden sich Credit Suisse und Bank Gutmann. Die Auszeichnung basiert schwerpunktmäßig auf einer Umfrage innerhalb der Branche. In Tschechien konnte die Erste-Group-Tochter Cˇeská Sporˇ itelna überzeugen – sie wurde ebenfalls für das beste Private Banking ausgezeichnet.
> Obwohl Zentral- und Osteuropa von der Krise hart getroffen wurden, bietet das Bankgeschäft in der Region weiterhin gute Chancen. So lautet eine der wesentlichen Feststellungen in der neuesten Bankenstudie des Bereiches CEE Strategic Analysis in der UniCredit. Die „Finanzdienstleistungslücke“ und die „wirtschaftliche Konvergenz“ bleiben mittel- bis langfristig ein Thema und bilden die Grundlage für die Aufwärtsentwicklung des Bankenwesens in der Region. „Die Krise hat das langfristige Potenzial in Zentral- und Osteuropa nicht beeinträchtigt“, erklärt Gianni Franco Papa, Chef der CEEDivision in der UniCredit.
> Österreich verdient die bestmögliche Bewertung der Ratingagenturen (AAA), die es derzeit hat, nicht, meint der Chefökonom der Citigroup, Willem Buiter. Dazu sei das Bankensystem zu groß, so die Begründung. „Der Staat ist gut aufgestellt, aber es reicht nicht, die Staatsfinanzen nur anhand der Schulden und des Defizits zu analysieren. Man muss sich auch ansehen, wie Probleme im Privatsektor in den Staatsbereich migrieren können“, wird Buiter im Standard zitiert. Auch die USA, Großbritannien oder Frankreich verdienten das AAA nicht, meint Buiter. „Am ehesten“ stehe dies Deutschland zu.
Erste Bank’s Private Banking distinguished
> For the second time in a row, the British finance magazine Euromoney has named Erste Bank der österreichischen Sparkassen (Erste Bank Österreich) the best bank in the private banking sector in Austria. Credit Suisse came in second place and Bank Gutmann third. The award is based primarily on a survey conducted within the banking sector. In the Czech Republic, the Erste Group subsidiary Cˇeská Sporˇ itelna also won the award for best private banking.
> Even though Central and Eastern Europe was hit hard by the crisis, the banking business in the region still presents good opportunities. This is one of the most important conclusions reached in the latest CEE banking study conducted by UniCredit’s CEE Strategic Analysis department. The ‘financial penetration gap’ and ‘economic convergence’ remain an issue in the medium to long term and form the basis for the upswing of the banking sector in the region. “The crisis did not affect the long-term potential of Central and Eastern Europe,” says Gianni Franco Papa, head of the CEE division at UniCredit.
Austria not worthy of AAA rating?
> Austria does not deserve the highest credit rating (AAA), which it presently has, says Citigroup’s chief economist, Willem Buiter. He explains that the banking system is just too big. “The state is very well positioned, but it doesn’t suffice to analyse state finances on the basis of its debt and deficits. One should also look closely at how problems from the private sector could migrate into the public sector,” Buiter is quoted as saying in Der Standard. According to Buiter, the USA, the UK and France do not deserve the AAA rating either, while Germany is “the most deserving”.
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finance&investment VBI mit hohem Verlust VBI records great losses
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ie vor dem Verkauf stehende Volksbank International (VBI) rutschte – unter anderem wegen hoher Wertberichtigung in Rumänien und einer Firmenwertabschreibung in der Ukraine-Tochter – 2010 in die roten Zahlen. Bei einem Vorsteuerergebnis von EUR 2 Mio. (Vorjahr EUR 47,5 Mio.) liegt das Ergebnis nach Steuern der VBI-Gruppe 2010 bei minus EUR 21,8 Mio. Den VBI-Verkaufsprozess störe dieser Verlust nicht, man kaufe ja nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft, meint VBI-Chef Friedhelm Boschert.
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VIG erwirbt Anteile an der Ray Sigorta
VIG buys stake in Ray Sigorta > Die Vienna Insurance Group AG hat mit der Dogan Sirketler Grubu Holding S.A. eine Vereinbarung über den Erwerb von rund 10 % am türkischen Sachversicherer Ray Sigorta getroffen. Die VIG war zuvor bereits über die TBIH Financial Services Group N.V. (TBIH), die zu 100 % in ihrem Eigentum steht, mit einem Anteil von rd. 84,3 % an der Ray Sigorta beteiligt und hält nunmehr insgesamt rund 94,3 %. Ray Sigorta ist eine börsennotierte türkische Versicherungsgesellschaft mit Sitz in Istanbul und beschäftigt rund 260 Mitarbeiter. Die Türkei zählt zu den aufstrebenden Versicherungsmärkten. > The Vienna Insurance Group AG has reached an agreement with Dogan Sirketler Grubu Holding S.A. on the acquisition of about 10 % of the Turkish non-life insurer Ray Sigorta. VIG already owned an 84.3 % stake in Ray Sigorta via TBIH Financial Services Group N.V. (TBIH), a 100 % holding of the Vienna Insurance Group, and will henceforth hold a total stake of about 94.3 %. Ray Sigorta is a listed Turkish insurance company headquartered in Istanbul with some 260 employees. Turkey counts as one of the emerging insurance markets. Die VIG verstärkt ihr Engagement auf dem türkischen Markt. VIG is strengthening its position on the Turkish market.
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Hermann Wonnebauer wird neuer Vorstand bei Privatinvest Bank
Carlo Vivaldi wird neuer Executive Director der Yapı Kredi
Hermann Wonnebauer joining the board at Privatinvest Bank
Carlo Vivaldi to become new executive director of Yapı Kredi
> Hermann Wonnebauer (52) rückt in den Vorstand der Privatinvest Bank auf und verantwortet künftig den Marktbereich Private Banking. Die Privatinvest Bank AG (PIAG) ist eine Privatbank mit Sitz in Salzburg und Niederlassung in Wien. Ihre Kernkompetenzen liegen in der aktiven Bringt viel ErfahVermögensberatung und in rung mit: Hermann der individuellen Vermögensverwaltung für anspruchsvolle Wonnebauer. Has a wealth of exPrivatkunden und Stiftungen. perience: Hermann Wonnebauer ist seit über Wonnebauer. 25 Jahren im Bankgeschäft tätig. Im August des Vorjahres trat er als Bereichsleiter Private Banking Salzburg in die Privatinvest Bank ein. Davor leitete er die Salzburger Niederlassung einer großen ausländischen Privatbank. > Hermann Wonnebauer (52) is moving up to join the board of directors at Privatinvest Bank and will also be in charge of the Private Banking division in future. Privatinvest Bank AG (PIAG) is a private bank based in Salzburg with an office in Vienna. Its core competences lie in active investment counselling and in individual asset management for discerning private customers and foundations. Wonnebauer has been active in the banking business for 25 years. In August of last year he joined Privatinvest Bank as head of the Private Banking division in Salzburg. Previously, he had headed the Salzburg office of a large foreign private bank.
> Carlo Vivaldi, seit 1. Oktober 2007 Chief Financial Officer und Mitglied des Vorstands der Bank Austria, wird neuer Deputy Chief Executive Officer und Executive Director der Yapı Kredi, eines Joint-Ventures von UniCredit mit der Koç Group. Yapı Kredi ist die erste kommerzielle Bank in Privatbesitz mit landesweiter Präsenz in der Türkei und die viertgrößte türkische Bank mit 862 Standorten. Nachfolger von Carlo Vivaldi bei der Bank Austria als neuer Chief Financial Officer ist Francesco Giordano. > Carlo Vivaldi, who has been chief financial officer and management board member at Bank Austria since 1 October 2007, will become the new deputy chief executive officer and executive director of Yapı Kredi, a joint venture of UniCredit and the Koç Group. Yapı Kredi is the first privately owned commercial bank with a nationwide presence in Turkey and, with 862 branch offices, the fourth-largest Turkish bank. Carlo Vivaldi’s successor as chief financial officer at Bank Austria will be Francesco Giordano.
Carlo Vivaldi wechselt von der Bank Austria in die Türkei. Carlo Vivaldi will leave Bank Austria to head for Turkey.
FotoS: Getty Images, RBI, Robert Newald, Beigestellt (2)
Trotz deutlicher Verluste soll die VBI plangemäß verkauft werden. Despite significant losses, VBI is to be sold according to plan.
olksbank International (VBI), which is on the verge of being sold, slid into the red in 2010 – among other things, because of a high value adjustment in Romania and depreciation of goodwill in the Ukraine subsidiary. With a pre-tax profit of EUR 2m (compared to EUR 47.5m the previous year), VBI Group’s result after taxes is minus EUR 21.8m. VBI boss Friedhelm Boschert claims that this loss does not affect the sale of VBI, as “it is not the past, but the future, which is being purchased.”
RBI verstärkt sich mit Polbank
Silberpreis auf Dreißigjahreshoch
> Die Raiffeisen Bank International (RBI) übernimmt 70 % an der Polbank. Die Transaktionsstruktur sieht vor, dass sie in einem ersten Schritt einen 70-%-Anteil an der Polbank gegen eine Kaufpreiszahlung von EUR 490 Mio. in bar erwirbt. Unmittelbar danach werden Eurobank EFG und die RBI in einem zweiten Schritt ihre entsprechenden Anteile (Eurobank EFG 30 % und RBI 70 %) in die Raiffeisen Bank Polska S.A. (RBPL) gegen die Gewährung neuer Aktien der RBPL einbringen. Gemäß dieser Transaktionsstruktur wird die Eurobank EFG – neben der RBI – einen Anteil von 13 % an der RBPL halten. Die operative Fusion von RBPL und Polbank wird die Transaktion abschließen. Mit ihrem starken Fokus auf dem Privatkundengeschäft ist die Polbank eine ideale Ergänzung zur RBPL, die sehr gut im Geschäft mit Unternehmenskunden positioniert ist. > Raiffeisen Bank Internation (RBI) is acquiring 70 % of Polbank. It has been agreed that RBI will pay a cash purchase price of EUR 490m for a 70 % stake in Polbank in a first step. In the subsequent second step, Eurobank EFG and RBI will transfer their respective stakes (Eurobank EFG 30 %; RBI 70 %) in Polbank to Raiffeisen Bank Polska S.A. (RBPL) in exchange for new shares in RBPL. As a consequence, Eurobank EFG will – along with RBI – become a 13 % stakeholder in RBPL. The operational merger of RBPL and Polbank will conclude the transaction. With its strong focus on retail banking, Polbank is an ideal complement to RBPL, which is very well positioned in the corporate segment.
> Die anhaltend hohen Inflationsängste und die Unruhen in Nordafrika haben den Silberpreis mit mehr als USD 33 pro Unze auf ein Dreißigjahreshoch befördert. Das ist eine Verdoppelung in den letzten 12 Monaten. Längst nicht so stark hat sich auch Gold verteuert, im Verhältnis zu Gold ist Silber derzeit so viel wert wie seit 13 Jahren nicht mehr. Der Silberpreis sei volatiler als der Goldpreis, warnt Ronald-Peter Stöferle, Rohstoff-Analyst bei der Erste Group. Man müsse mit Preisrückgängen rechnen, mittelfristig solle es aber mit Silber weiter nach oben gehen. Da der derzeitige Goldpreis bei über USD 1.400 pro Unze liegt und ein weiterer Anstieg auf 1.600 und in weiterer Folge auf 2.300 Dollar erwartet wird, dürfte diesem Trend der Silberpreis folgen. > Amid unrelenting fears of inflation and the Der Silberpreis verdoppelte sich unrest in northern Africa, the price of silver in den letzten 12 Monaten auf jumped to a 30-year high of more than USD 30 mehr als USD 33 pro Unze. per ounce. This means that the price doubled The price of silver doubled in the in the past 12 months. The increase in the gold past 12 months, jumping to over price was not as big by far; compared with USD 33 per ounce. gold, silver has not had such a high value in 13 years. According to Ronald-Peter Stöferle, equities analyst with Erste Group, the price of silver is more volatile than that of gold, and drops in price are to be anticipated, although the silver price will increase in the medium term. Since gold presently costs over USD 1,400 per ounce and further increases are to be expected – first to USD 1,600 and then to USD 2,300 – the silver price is bound to follow this trend.
RBI acquires Polbank
Die Polbank punktet vor allem mit ihrem starken Privatkundengeschäft. Its strong retail banking business is Polbank’s trump card.
Silver price hits 30-year high
Harte Gangart gegen die Inflation Coming down hard on inflation
> EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini Smaghi hat sich gegen die Inflation starkgemacht. „Um Zweitrundeneffekte zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Dynamik von Kosten und Preisen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften – inklusive der Euro-Zone – signifikant stärker eingedämmt wird als in Schwellenländern“, wird Bini Smaghi in Medien zitiert. Er äußerte sich dabei mit Blick auf den aus dem Preisanstieg bei Energie und Nahrungsmitteln entstehenden Inflationsdruck auch in Europa. „Dies sollte von den Unternehmen, den Gewerkschaften und der Politik beachtet werden. Nur wenn die Rate der hausgemachten Inflation signifikant unter 2 % liegt, ist es möglich, Zweitrundeneffekte bei den Inflationserwartungen zu vermeiden und das Wirtschaftswachstum auf Kurs zu halten“, betont Bini Smaghi. > Lorenzo Bini Smaghi, member of the executive board at the ECB, has taken a stand against inflation. “To avoid the second-round effects, it is necessary for the dynamics of costs and prices in advanced countries, including those in the euro area, to be significantly more contained than those of emerging countries,” Bini Smaghi is quoted in the press. His comments were a reaction to the inflation pressure resulting from price increases in energy and food – also in Europe. “This factor should be incorporated into the conduct of businesses, trade unions, public authorities. Only by having domestic inflation significantly lower than 2 % is it possible to avoid second-round effects on expectations and to maintain an economic growth rate in line with potential,” Bini Smaghi stressed.
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Die EZB will die Dynamik von Kosten und Preisen eindämmen. The ECB plans to contain the dynamics of costs and prices.
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SUCCEED, the business magazine for markets, managers and business ideas in Central, Eastern & Southeastern Europe. SUCCEED, das Wirtschaftsmagazin für Märkte, Manager und Geschäftsideen in Central, Eastern & Southeastern Europe.
Helmut Bernkopf, Bank Austria
„Was zählt, ist Qualität“ “Quality is what counts” Die österreichischen Exporteure werden vermehrt global aktiv werden und damit auch ihre Banken mit neuen Anforderungen konfrontieren, meint Bank Austria-Vorstand Helmut Bernkopf. Risikominimierung ist hier einer der wichtigsten Aspekte. Austrian exporters will become more globally active and therefore also ask more of their banks, according to Bank Austria board member Helmut Bernkopf. Risk minimisation is one of the most important factors in this context.
SUCCEED: Wie hat sich der österreichische Außenhandel im letzten Jahr entwickelt?
SUCCEED: How has Austria’s foreign trade fared in recent years?
Helmut Bernkopf: Der österreichische Außenhandel befindet sich stark im Aufwind. Die Warenexporte sind 2010 um fast 16 Prozent gestiegen und haben nach dem krisenbedingten Einbruch 2009 nun die 100 MilliardenEuro-Marke wieder deutlich überschritten. Der Außenhandel ist daher auch eine immer wichtigere Stütze des Wirtschaftswachstums. So ist rund ein Drittel des BIP-Anstiegs seit dem EU-Beitritt den grenzüberschreitenden Geschäften zu verdanken. Gemessen an den Ausfuhren pro Kopf von rund 13.400 Euro zählt Österreich weltweit zu den Top-Exportnationen.
Helmut Bernkopf: Austrian foreign trade is on a strong upward trend. Goods exports grew by almost 16 percent in 2010, and have recovered from the slump caused by the crisis in 2009, passing the 100-billioneuro mark by a significant amount. Foreign trade is therefore an increasingly important pillar of economic growth. Roughly a third of GDP growth since entry to the EU is thanks to international business.
Welche Produkte sind dabei in Ihren Augen die größten Exportschlager?
Die wettbewerbsstärksten Produkte im österreichischen Export werden von den Maschinenbauern, Teilen der Fahrzeugindustrie und ihrer Zulieferer
Exports amount to 13,400 euros per capita, meaning that Austria is one of top exporters in the world. Which products do you think are the biggest contributors to exports?
The most competitive products exported by Austria are those produced in the mechanical engineering sector, in certain segments of the automotive industry and its suppliers, and the wood and paper industries. Individual product groups are even better positioned if we look at long-term comparisons – for example, spinning material (all fibres that are suitable and used for spinning) and beverages – although this is always thanks to the excellent performance of a handful of companies. Altogether, twothirds of goods exports are above average in terms of competitiveness, owing mainly to the high quality of the products in the mechanical engineering sector and in new environmentally friendly technologies in particular. Have you noticed your customers’ export business changing as a result of the economic crisis? If so, in what way?
Foto: Bourgeois Jerùme
For our customers the main change has been that minimising risk is now more important. For example, at the end of 2008, we had 50 percent more letters of credit on
Helmut Bernkopf ist im Vorstand der Bank Austria für das Corporate & Investment Banking verantwortlich. Helmut Bernkopf is responsible for Corporate & Investment Banking on the Executive Board of Bank Austria.
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finance & investment
und der Holz- und Papierindustrie erzeugt. Einzelne Produktgruppen sind im langfristigen Vergleich noch besser positioniert, wie zum Beispiel Spinnstoffe (alle zum Spinnen geeigneten und verwendeten Fasern) und Getränke, wobei dahinter immer die hervorragenden Leistungen einiger weniger Unternehmen stehen. In Summe sind zwei Drittel der Warenexporte überdurchschnittlich wettbewerbsfähig, vor allem aufgrund der hohen Qualität der Produkte speziell im Bereich Maschinenbau und neuer umweltfreundlicher Technologien. Merken Sie bei Ihren Kunden, dass sich durch die Wirtschaftskrise das Exportgeschäft verändert hat? Wenn ja, inwiefern?
Für unsere Kunden hat vor allem die Risikominimierung an Bedeutung gewonnen. Zum Beispiel hatten wir per Jahresende 2008 einen um 50 Prozent höheren Bestand an Akkreditiven als 2007, dem Jahr vor Ausbruch der Wirtschaftskrise. Durch die Bestätigung eines Exportakkreditivs übernehmen wir, also die Bank des Exporteurs, das Risiko, dass die eröffnende Bank bei Fälligkeit keine Zahlung unter dem Akkreditiv leistet. Auch diesbezüglich sind viele österreichische Unternehmen vorsichtiger, risikobewusster geworden. Das Netzwerk unserer Bankengruppe funktioniert natürlich auch in die andere Richtung, also nicht nur für das Export-, sondern auch für das Importgeschäft. Wir können für österreichische Kunden, die eine teure Maschine aus dem Ausland anschaffen, die Garantie eines ausländischen Exportkreditversicherers besorgen und so die Finanzierungskosten erheblich senken, was die Gesamtinvestitionskosten positiv beeinflusst. Oder, um beim Risikobewusstsein zu bleiben: Denken Sie nur an die Absicherung von Zins- und Währungsrisiken, wo wir eine Vielzahl an Instrumenten für unsere Firmenkunden bereithalten. Wie sehen Sie die Entwicklung des österreichischen Außenhandels in den nächsten ein bis drei Jahren?
Das Außenhandelsgeschäft wird zukünftig dynamischer, globaler und noch spezialisierter sein. Die Dynamik der Exporte wird sich 2011 gegenüber 2010 etwas verringern, wir rechnen dennoch mit einem Exportplus von rund 10 Prozent in diesem Jahr. Die österreichischen Exporteure werden vermehrt global aktiv werden und damit auch ihre Banken mit neuen Anforderungen konfrontieren, sowohl hinsichtlich der Produkte als auch der Dienstleistungen rund um das Exportgeschäft. In welche Länder wird denn derzeit am meisten exportiert? Was sind in Ihren Augen die Zukunftsmärkte heimischer Betriebe?
Obwohl sich die Konzentration auf Europa seit der Einführung des Binnenmarktes verringert hat, geht der Hauptanteil der österreichischen Exporte nach wie vor nach Deutschland, Italien und in die Schweiz. Insgesamt hat Osteuropa innerhalb der EU an Bedeutung gewonnen. Um neue Chancen zu nutzen und krisenresistenter zu sein, werden die Exporteure ihren Aktionsradius auf Märkte außerhalb der EU weiter ausdehnen. Die hohe Nachfragedynamik kommt vor allem aus den Schwellenländern wie China und Indien. Generell nimmt der Exportabsatz nach Asien zu, aber auch die USA und Lateinamerika verzeichnen einen Anstieg. Österreichs Exporteure haben ihren Spielraum bereits erweitert – die Bank Austria steht ihren Firmenkunden als strategischer Finanzpartner beim Eintritt in neue Märkte zur Seite. Die Bank Austria als Mitglied der UniCredit agiert in 22 europäischen Ländern. Wie funktioniert die Betreuung von Kunden, die grenzüberschreitend tätig sind?
Unseren international agierenden Kunden bieten wir mit „Cross Border Business Solutions“ Service aus einer Hand an. Das bedeutet, dass der persönliche Firmenkundenbetreuer und ein professionelles Netzwerk an nationalen und internationalen Experten dem Kunden einen umfassenden fachlichen und persönlichen Service angedeihen lassen. Da die Geschäfte auf Basis der Bonität der Hauptfirma abgewickelt werden, genießen deren Tochterunternehmen im Ausland überall die gewohnte hohe Servicequalität und haben von Anfang an denselben Status wie zu Hause. Wir machen es den Unternehmen einfach, mit uns zu arbeiten und schaffen damit eine Win-win-Situation für alle Seiten.
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the books than in 2007, the year before the crisis began. As the exporter’s bank, when we confirm an export credit we take over the risk of the issuing bank not making a promised payment. In this respect, Austrian companies have become a lot more cautious and aware of
»Wir machen es den Unternehmen einfach, mit uns zu arbeiten und schaffen eine Win-winSituation für alle Seiten.« risks. The network of our banking group also works in the other direction, of course – for importing as well as exporting. For Austrian customers who, for example, acquire an expensive machine from abroad, we can provide a guarantee from a foreign export credit insurer and in doing so significantly reduce financing costs, which in turn has a positive effect on the overall investment costs. Or, staying on the subject of being aware of risks, there is also hedging for interest and currency risk, for which we have numerous instruments available to our customers. How do you expect Austrian foreign trade to develop over the next one to three years?
Foreign trade will become more dynamic, more global and more specialised. Growth in exports will be a bit slower in 2011 compared to 2010, but we still expect growth in exports of about 10 percent this year. Austrian exporters will become increasingly globally active and will therefore ask more of their banks, with regard to both products and services for the export business. Which countries is Austria exporting to most at the moment? Which markets do you see as future target markets for Austrian businesses?
Although the focus on Europe has declined since the introduction of the common market, the majority of Austrian exports still go to Germany, Italy and Switzerland. Eastern Europe as a whole has gained importance within the EU. In order
to take advantage of new opportunities and to be more resilient in times of crisis, exporters will cast their net wider to encompass markets outside the EU. Strong growth in demand is coming from the boom markets such as China and India. In general, exports to Asia are increasing, and exports to the USA and Latin America have also grown. Austria’s exporters have expanded their area of activity – and Bank Austria is a strategic financial partner for its customers as they enter new markets. As a member of UniCredit, Bank Austria is active in 22 European countries. How do you serve customers who are active in different countries?
Our Cross Border Business Solutions package offers internationally active customers service from one source. This means that the customer’s personal bank advisor plus a professional network of local and international experts give the customer a comprehensive specialist and personal service. As business is conducted on the basis of the creditworthiness of the main com-
»We make it easy for companies to work with us and that means we create a win-win situation for all sides.« pany, subsidiaries in other countries benefit from our usual high quality of service and have the same status as in Austria from the onset. We make it easy for companies to work with us and that means we create a win-win situation for all sides.
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finance & investment
Geliehenes Geld Borrowed money
Aller Herren Länder borgen sich Geld aus, um ihre Ausgaben decken zu können. Sinkt das Vertrauen, dann steigen mit dem Risiko die Zinsen. Anleger können davon mitunter profitieren. Countries all over the world borrow money to cover their expenses. Sinking confidence leads to an increased risk and rising interest rates. Investors can sometimes profit from this.
In Zeiten boomender Aktienmärkte werden Anleihen geringschätzig betrachtet. Auf längere Sicht kann der Anleger aber mit einem Investment in dieser Anlagekategorie ruhiger schlafen. Die Frage ist: Borgt man besser einem Unternehmen Geld – oder gleich einem ganzen Staat? 78
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During times of booming equity markets, investors usually have a dismissive attitude towards bonds. In the long term, however, investors whose portfolios include bonds can usually sleep more soundly. The main question is, should they lend money to a company – or rather to an entire country?
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ie Vertrauenskrise bei Aktien nach der Weltwirtschaftskrise ab 2008 hat viele Anleger zu Anleihen „getrieben“. In diesem Anlagesegment ist die Nachrichtenlage nicht so dicht und meist auch nicht ganz so spektakulär. Darum gehen vor allem Investoren, die Schwankungen gar nicht schätzen (wie Versicherungen oder Pensionskassen), in diese Assetklasse. Aber auch für Bonds, so der englische Begriff für Anleihen, gelten natürlich Anlageregeln – und die unterscheiden sich zumeist kaum von jenen für Aktien. Finanzexperten stellen einen Paradigmenwechsel fest. „Während der jüngsten Schuldenkrise hat sich gezeigt, dass das Länderrisiko auch auf Unternehmensanleihen, insbesondere auf den Finanzsektor, durchschlägt“, sagt Martin Hager, Fondsmanager Anleihen bei BAWAG P.S.K. Fonds. Die Teilbereiche der Assetklassen haben also Wechselwirkungen aufeinander, die durch externe Einflüsse ausgelöst werden. Ein Blick zurück in die Geschichte ergibt klar den höheren Gewinn bei Unternehmensanleihen. Langfristig (über 10 Jahre) haben sie besser abgeschnitten (siehe Chart) als Staatsanleihen. Am besten haben sich dabei Unternehmensanleihen aus dem Nichtbankenbereich entwickelt, weil Bankanleihen infolge der Finanzkrise deutliche Einbußen verzeichneten. Und das sollte anhalten: „Langfristig erscheinen Unternehmensanleihen angesichts der hohen Verschuldung der entwickelten Staaten weiter attraktiv, allerdings kann es bei einem Konjunkturaufschwung und einem Anstieg von fremdfinanzierten Unternehmenskäufen auch dort zu Rückschlägen kommen“, gibt Hager zu bedenken.
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Aktien oder Anleihen?
Diese Frage ist fast schon so alt wie die beiden Assetklassen. In den vergangenen zehn Jahren haben Anleihen besser abgeschnitten. Denn Aktien sind (auf Indexbasis) im Gefolge des Kursverfalls
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hen investors lost their confidence in stocks in the wake of the global financial crisis in 2008, many of them reverted to bonds. News about this investment segment is less frequent and usually less spectacular. For this reason investors shunning high volatility (such as insurance companies or pension funds) tend to prefer this asset class. Of course, there are certain investment rules – which are usually similar to the rules applying to stocks – for bonds as well. Financial experts have identified a paradigm shift. “The recent debt crisis has proven that corporate bonds are also affected by the country risk, particularly in the finance sector,” Martin Hager, bond fund manager for BAWAG P.S.K., explains. The different asset class segments interact with each other and are influenced by external factors. A historical survey of bond yields confirms that corporate bonds offer higher yields. They have achieved better long-term results (over 10 years) than government bonds (see chart). Corporate bonds from the non-banking sector showed the best performance, as bank bond prices declined sharply in the wake of the financial crisis. This trend is expected to continue. “Corporate bonds will continue to be more attractive in the long term because of the high debt levels of many industrialised countries, but an economic upswing and a rise of debt-financed takeovers might cause setbacks in this segment as well,” Hager argues.
Foto: Getty Images
Stocks or bonds?
This question is nearly as old as the two asset classes themselves. Over the past 10 years bonds have outperformed stocks. As a result of the global financial crisis, stock prices plummeted to the levels of the year 2000 (on index basis), whereas bonds profited from diminishing yields and earned annual profits between four and five percent.
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finance & investment
Gudrun Egger (Erste Bank): Die besseren Fundamentaldaten der Unternehmen begründen das Investorenvertrauen in Unternehmensanleihen. Gudrun Egger (Erste Bank): Investor confidence in corporate bonds is based on better fundamental data of companies.
nach der Wirtschaftskrise in etwa wieder auf die Stände von 2000 zurückgefallen. Anleihen konnten dagegen vom Rückgang der Renditen profitieren und annualisierte Erträge zwischen vier und fünf Prozent erzielen. Wer in Anleihen investiert, muss auf eine gute Verteilung der angelegten Gelder achten. Bei Staatsanleihen ist auf regionale Streuung zu achten. Unternehmensanleihen sollten gut über Sektoren und Bonitäten verteilt sein. Fondsgesellschaften empfehlen naturgemäß eines ihrer eigenen Anlageinstrumente. Hier geht der Tenor Richtung breit gestreuter Veranlagung mit Staats- und Unternehmensanleihen, etwa einen Fonds, der beides abdeckt und aktiv die Gewichtung von Staats- und Unternehmensanleihen steuert. Achtung bei Einzelanleihen
Zu Vorsicht wird bei Einzelanleihen von Staaten geraten. „Staatsanleihen weisen wegen der hohen Verschuldung vieler Länder ein historisch gesehen hohes Risiko auf. Das von Unternehmen scheint geringer, allerdings sollte man nicht vergessen, dass der Staat via Gesetzgebung theoretisch die Unternehmen zur Kasse bitten könnte“, sagt Fondsmanager Wolfgang Pinner, Anlagechef der zur Erste Group gehörenden Fondsgesellschaft VINIS. Wie das Amen im Gebet zeigt sich auch bei den Anleihen eine eherne Anlageregel: Wo mehr Risiko eingegangen wird, ist auch mehr Ertrag zu erwarten. Pinner: „Langfristig ist das Risiko der Corporates höher, aber auch deren Ertrag.“ Für Anleger, die Investments in Anleihen bevorzugen, erscheinen Pinner derzeit wegen der besseren Bonitäten „Fonds mit Emerging Markets Background interessant“. „Mit einer Gesamtperformance von plus 10,2 Prozent zeigten EUR Corporate Bonds im High-Yield-Bereich 2010 eine bessere Performance als der Gesamtmarkt“, unterstreicht Gudrun Egger, Anleihenexpertin der Erste Bank. EUR Corporate Bonds im Investment-Grade-Bereich verzeichneten hingegen 2010 eine Performance von nur plus 4,2 Prozent, so Egger. Die besseren Fundamentaldaten der Unternehmen, die offenen Bondmärkte für Firmen aus dem High-Yield-Bereich und somit starke Rückgänge der Ausfallsraten sind Hauptargumente des Investorenvertrauens in Unternehmensanleihen, weiß Egger.
Investors in bonds must diversify their portfolios wisely to spread their risk. Regional spreading is essential for government bonds, while corporate bonds should be spread across various sectors and credit ratings. Fund management companies naturally recommend their own investment instruments. The general trend is towards a broadly diversified portfolio including both government and corporate bonds; for example, a fund that covers both and actively controls the weighting of government and corporate bonds. Caution with individual bonds.
Investments in individual bonds should be considered extremely carefully. “Because of the high debt levels of many countries, government bonds have proven to be a high-risk investment in comparison with their past performance. Corporate bonds seem to have a lower risk, but we should not forget that governments might pass new legislation, forcing companies to foot the bill,” says fund manager Wolfgang Pinner, head of investment of the fund management company VINIS, which is owned by Erste Group. There is one iron rule that applies to investments in bonds: higher risks usually mean higher yields. Pinner: “In the long term, corporate bonds have a higher risk, but also offer higher yield.” According to Pinner, investors favouring bonds should currently invest in funds with emerging market background, as they have better credit ratings. Gudrun Egger, bond expert for Erste Bank emphasises that euro corporate bonds in the high-yield sector performed better than the overall stock market with a total performance
of plus 10.2 percent. Conversely, euro corporate bonds in the investment grade sector only earned a yield of plus 4.2 percent in 2010 according to Egger. She further explains that the main arguments in favour of investor confidence in corporate bonds include better fundamental economic data of the companies, open bond markets for companies from the high-yield sector and thus a strong decline in default rates. Difficult year for bonds
What needs to be done in 2011? Maurice Jiszda, head of Fixed Income & Alpha Capital for Volksbank Investments, prefers corporate bonds as they are favoured both by market prices and broad macroeconomic developments at a panEuropean market level. Jiszda points out that “investments in euro government bonds cannot be assessed as risk-free in the government bond market.” If investors follow a standard strategy for euro government bonds, they should take into account that more than one-third of the capital will be invested in Irish, Portuguese, Italian and Spanish government bonds. Even though the European Union is making efforts to ensure the security of these investments, individual country risks should not be ignored. Monika Rosen, chief analyst for UniCredit Private Banking, also prefers corporate bonds.“We are underweighted on government bonds and overweighted on corporate bonds. In particular, the yields of core eurozone countries, as well as US treasuries recently showed an upward pressure. The potential for price rises is therefore limited,” Rosen states. She explains the over-weighting of corporate bonds with the fact that though
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Maurice Jiszda (Volksbank Investments) und Martin Hager (BAWAG P.S.K.) stimmen darin überein, dass Euro-Staatsanleihen keinesfalls als risikolos einzustufen sind. M. Jiszda (Volksbank Investments) and Martin Hager (BAWAG P.S.K.) agree that euro government bonds can by no means be rated as a risk-free investment.
Fotos: BEigestellt (2), Harri Mannsberger
Schwieriges Anleihenjahr
Was ist 2011 zu tun? Maurice Jiszda, Head of Fixed Income & Alpha Capital bei Volksbank Investments, bevorzugt Unternehmensanleihen, weil derzeit auf europäischer Gesamtmarktebene sowohl Marktpreise als auch breite, makroökonomische Entwicklungen dafür sprechen. Jiszda verweist darauf, dass „im Staatsanleihenmarkt Investments in Euro-Staatsanleihen keinesfalls als risikolos einzustufen sind“. Legt der Investor bei EuroStaatsanleihen eine übliche Grundausrichtung an, sei es wert festzuhalten, dass mehr als ein Drittel des Investments in irische, portugiesische, italienische und spanische Staatsanleihen fließen. Die EU unternehme zwar Anstrengungen, um die Sicherheit dieser Investments sicherzustellen, das Einzel-Länderrisiko sei dennoch nicht zu vernachlässigen. Auch Monika Rosen, Chefanalystin bei UniCredit Private Banking, gibt den Corporates den Vorzug. „Wir sind bei Staatsanleihen unterge-
Foto: Stefanie KlauĂ&#x; www.verdino.com
Innovation Independence Implementation
To Grow â&#x20AC;Ś and to Protect. European American Investment Bank AG Wallnerstrasse 4, 1010 Vienna, Austria Phone: +43 1 512 38 80 0, Fax: +43 1 512 38 80 888 office@eurambank.com, www.eurambank.com
finance & investment
Monika Rosen (UniCredit Group Private Banking) erwartet heuer bei Staatsanleihen kaum einen positiven Performancebeitrag und setzt daher eher auf Unternehmensanleihen. Monika Rosen (UniCredit Group Private Banking) does not expect a positive performance contribution for government bonds and therefore gives preference to corporate bonds.
Robert Senz (Raiffeisen Capital Management) und Wolfgang Pinner (VINIS) empfehlen Privatanlegern bei Anleiheninvestments jedenfalls den Griff zu Fonds. Robert Senz (Raiffeisen Capital Management) and Wolfgang Pinner (VINIS) advise private bond investors to opt for funds.
wichtet, bei Unternehmensanleihen übergewichtet. Besonders die Renditen der Kernländer in der Eurozone, aber auch jene der US-Treasuries haben zuletzt Aufwärtsdruck verzeichnet. Insofern sehen wir hier die Fantasie für Kursanstiege begrenzt“, meint Rosen. Die Übergewichtung bei Unternehmensanleihen begründet sie damit, dass die Bilanzen der Unternehmen stark seien, die Ausfallsraten bei Anleiherückzahlungen weiter zurückgehen und die Risikoaufschläge teilweise noch über den Niveaus vor der Krise liegen. Für ein reines Rentenportfolio empfiehlt UniCredit Private Banking in der gegenwärtigen Marktlage folgende Aufteilung: 60 Prozent Staatsanleihen, 30 Prozent Unternehmensanleihen, 10 Prozent Emerging-MarketsAnleihen. Bei Unternehmensanleihen werden Investments über Fonds bevorzugt. Der Griff nur zu Staatsanleihen könnte für 2011 eventuell sogar ein Performance-Minus im Portfolio zeitigen, glaubt Rosen. Daher müsse in den reinen Anleiheportfolios breiter gestreut werden. „Da wir heuer bei Staatsanleihen kaum einen positiven Performancebeitrag erwarten, sind wir der Auffassung, dass ein Bondportfolio einen wesentlichen Anteil an Anleihen aus den Schwellenländern und an Unternehmensanleihen aufweisen sollte“, ergänzt Rosen. „Insgesamt erwarten wir für das Jahr 2011 ein sehr schwieriges Anleihenjahr, da wir mit mittelfristig steigenden Renditen für alle Laufzeiten rechnen“, prognostiziert BAWAG P.S.K.-Fondsmanager Hager. Unternehmensanleihen aus dem Nicht-Finanzbereich erscheinen Hager derzeit sehr teuer, sollten wegen des geringen Angebots aber trotzdem stabil bleiben. Dagegen weisen Staatsanleihen nach Meinung des Fondsmanagers teilweise wieder attraktive Risikoaufschläge auf. Trotzdem sei auch hier Vorsicht geboten.
the balance sheets of the companies are strong, bond redemption default rates continue to decline and risk premiums are still above pre-crisis levels. Based on the current market situation, UniCredit Private Banking recommends the following spread for pure bond portfolios: 60 percent government bonds, 30 percent corporate bonds, 10 percent emerging market bonds. Fund investments should be preferred for government bonds. Rosen believes that portfolios only investing in government bonds could even show a negative performance in 2011. Therefore bond portfolios need to be more diversified. “As we are not expecting a positive performance contribution for government bonds, we are convinced that a bond portfolio
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should include a significant share of bonds from emerging markets and corporate bonds,” Rosen adds. “Generally speaking, we are expecting 2011 to be a very difficult year for bonds, as we expect yields to rise in the medium term for all maturities,” BAWAK P.S.K. fund manager Hager predicts. Even though Hager considers non-financial corporate bonds to be very expensive at present, he still expects them to remain stable due to their limited supply. According to the fund manager, some government bonds are
Diversification counts
Investment specialists of Erste Bank recommend corporate bond as part of a good portfolio mix in combination with government bonds. For investments in individual government bonds, a portfolio needs to have a certain size to ensure a good spread. “Even four or five different corporate bonds are no adequate risk spreading,” Erste Bank warns. Erste Bank recommends corporate and government bonds in the highinterest range of emerging markets only as part of investment funds. A fund ensures a good spread among numerous corporate/government bonds and reduces the default risk of individual debtors. Experts of Raiffeisen Capital Management (RCM) clearly recommend corporate bonds. “Rising profits lead to a decline in prices for both asset classes. However, this decline is minimised for corporate bonds due to the higher profit level and declining risk premiums and even
»Because of the high debt levels of many countries, government bonds have proven to be a high-risk investment in comparison with their past performance.« overcompensated in the high-yield sector,” says Robert Senz, chief investment officer for RCM. A broad diversification is absolutely essential
Fotos: BEigestellt (2), Felicitas Matern
Gute Streuung zählt
Die Anlageexperten der Erste Bank empfehlen Unternehmensanleihen hingegen als Beimischung und Bestandteil eines guten Mix mit Staatsanleihen. Für einzelne Unternehmensanleihen sollte das Portfolio schon eine gewisse Größe haben, damit eine gute Streuung gegeben ist. „Selbst vier, fünf einzelne Unternehmensanleihen stellen noch keine adäquate Risikomischung dar“, warnt die Erste Bank. Auch Unternehmens- und Staatsanleihen im Hochzinsbereich von Emerging Markets empfiehlt die Erste Bank nur in Form von Investmentfonds. Der Fonds schaffe eine gute Streuung auf viele Unternehmens-/Staatsanleihen und reduziere das Ausfallsrisiko der Einzelschuldner. Klar für Unternehmensanleihen plädieren die Experten von Raiffeisen Capital Management (RCM). „Steigende Renditen führen zwar bei beiden Assetklassen zu einem Kursrückgang, er wird bei Unternehmensanleihen aber durch das höhere Renditeniveau und schrumpfende Risikoaufschläge gedämpft bzw. im High-Yield-Bereich sogar überkompensiert“, meint Robert Senz, Anleihenchef (CIO) der RCM. Bei Unternehmensanleihen sei eine möglichst breite Streuung der Investments unabdingbar. Vor allem im High-Yield-Bereich sollten Anleger am besten über Fonds investieren.
»Staatsanleihen weisen wegen der hohen Verschuldung vieler Länder ein historisch gesehen hohes Risiko auf.«
again offering attractive risk premiums. Nevertheless, such investments need to be carefully considered.
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Volksbank-Investment-Manager Jiszda geht hinsichtlich Veranlagungstipp noch in eine ganz andere Richtung: „Abseits des Grundsatzes der breiten Streuung in einem Portfolio ist jedem Investor zu empfehlen, auf ein möglichst präzises und auch transparentes Leistungsversprechen zu achten, unabhängig von der rechtlichen Hülle des Investments. Das Wissen darüber, welches Investment man getätigt hat, wie es, respektive der Manager, bei Marktveränderungen reagiert und in welchem Ausmaß Veränderungen oder Adjustierungen geschehen, geben die notwendige Sicherheit, um sich mit dem Investment wohl zu fühlen.“ Christian Vavra, Peter Nestler
for corporate bonds. Especially in the high-yield sector, investors should focus primarily on funds. Volksbank investment manager Jiszda has yet another, completely different recommendation for investors: “Apart from the principle of portfolio diversification, we recommend that every investor pay attention to clearly defined and trans-
„Unternehmensanleihen übergewichten“
“Overweight on corporate bonds“
Manfred Huber, Vorstand Euram Bank, über aktuelle Chancen für Anleger.
Manfred Huber, member of the managing board of Euram Bank, on current opportunities for investors.
In einem Umfeld historisch niedriger Zinsen sehen wir weder im Segment von Staatsanleihen noch bei Unternehmensanleihen wirklich interessante Investitionsmöglichkeiten. Sollte sich jedoch die instabile politische Lage in Ägypten und Libyen längerfristig fortsetzen, machen Veranlagungen in Staats- und selektiv ausgewählte Unternehmensanleihen unter dem Gesichtspunkt einer „Safe Haven Policy“ kurzfristig Sinn. Das derzeitige Renditeniveau von 10-jährigen Staatsanleihen – wie Deutschland – von knapp über 3 Prozent erscheint uns langfristig für unsere Veranlagungsstrategie unattraktiv, weil aufgrund der vermehrt aufkommenden Inflationssorge 2012 von Zinserhöhungen ausgegangen werden muss. Hier besteht die Gefahr von Kursverlusten bei lang laufenden Anleihen. Obwohl die Renditeunterschiede von Unternehmensanleihen zu Staatsanleihen auf einem historischen Tiefststand sind, bieten ausgewählte Unternehmensanleihen immer noch etwas bessere Ertragschancen als Staatsanleihen. Wir übergewichten daher klar Unternehmensanleihen im Vergleich zu Staatsanleihen. Wir raten, ausschließlich in Unternehmensanleihen mit ausgezeichneter bis guter Bonität zu investieren, und da wiederum in Anleihen mit einer Restlaufzeit von maximal 1 bis 1,5 Jahren als Schutz vor einem allfälligen Zinsänderungsrisiko.
With interest rates having hit an alltime low, we do not see interesting investment opportunities for either government or corporate bonds. However, if the political situation in Egypt and Libya remains unstable for a longer time, short-term investments in government and selected corporate bonds could make sense in terms of a ‘safe haven policy’. The current return rate of just over
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3 % for 10-year government bonds, e.g. from Germany, seems unattractive for our long-term investment strategy, as interest rate increases are to be expected for 2012 as a result of the rising concerns about inflation. This could give rise to price losses for long-term bonds. Although yield differences between corporate and government bonds are at an all-time low, selected corporate bonds still offer a slightly higher yield potential than government bonds. We are therefore clearly overweight on corporate bonds as compared to government bonds. We recommend our clients to invest only in corporate bonds with excellent to good credit ratings, and a focus on bonds with a residual term of 1 to 1.5 years at the most, to protect themselves from interest rate risk.
Staatsanleihen vs. Unternehmensanleihen
Government bonds vs. corporate bonds
Anleihen bedeuten quasi die Kreditaufnahme eines Schuldners am Kapitalmarkt. Die Anleihe besteht im Prinzip aus zwei Teilen: dem Mantel – er verbrieft die Geldforderung an den Schuldner und stellt das Nominale dar – sowie dem Bogen. Das ist die Zinsen abwerfende Seite der Anleihe, auch Kupon genannt. Bei Unternehmensanleihen ist zunächst eine Unterscheidung zwischen Bankanleihen und Unternehmensanleihen aus dem NichtFinanzsektor zu treffen. Weiters wird unterschieden zwischen Inlands- und internationalen Anleihen. Österreichische Unternehmensanleihen werden ca. zu 70 % von Kleinanlegern gezeichnet, zu etwa 20 % von Banken und nur zu etwa 10% von ausländischen Investoren. Banken und ausländische Investoren sind vor allem Privatbanken, die in Fonds investieren. Österreichische Unternehmensanleihen sind international mit einem offiziellen Rating versehen und erst ab da für große ausländische Institute investierbar. Die Käufer in diesem Segment sind zu 30 bis 40 % österreichische institutionelle Anleger (Banken, Fonds, Versicherungen), zu 60 bis 70 % ausländische Investoren. Der Anteil der Privatkunden und Kleinanleger ist verschwindend gering. Staatsanleihen werden über internationale Banken vertrieben. Der Anteil von institutionellen Kapitalgebern überwiegt. Kleinanleger sind de facto nicht investiert.
When a company or a government issues bonds, it borrows money from the capital market. A bond basically consists of two parts: The bond certificate is a formal contract certifying the amount of money owed by the borrower to the lender, and represents the nominal amount of the bond. The coupon sheet entitles the bond holder to receive interest from the issuer. Corporate bonds must be divided into banking-sector bonds and non-financial corporate bonds. In addition, we have to differentiate between domestic and international bonds. 70 % of Austrian corporate bonds are subscribed by small investors, 20 % by banks and only about 10 % by foreign investors. Banks and foreign investors mainly include private banks investing in funds. Internationally, Austrian government bonds have an official rating, which is essential for investments by larger foreign institutions. Austrian institutional investors (banks, funds, insurance companies) account for 30 to 40 % of buyers in this segment; foreign investors for 60 to 70%. The share of private customers and small investors is negligible. Government bonds are sold by international banks. Institutional lenders of capital dominate. Small investors are practically nonexistent.
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Foto: BEigestellt
Manfred Huber rät zu Unternehmensanleihen mit ausgezeichneter bis guter Bonität. Manfred Huber recommends corporate bonds with excellent to good credit ratings.
parent promises of performance, irrespective of the legal mantle of the corresponding investment. Detailed knowledge on an investment made, how it or respectively the manager reacts to market changes, and the extent of such changes and adjustments, provides the necessary level of security to make investors feel at ease with an investment.”
Seit der Antike hatte sich der Hochsprungstil nicht weiterentwickelt. Bis Dick Fosbury 1968 den ersten Flop sprang und Olympiagold gewann.
Der Krach der Metallräder am Dreirad seines Sohnes ärgerte den schottischen Tierarzt John Boyd Dunlop so sehr, dass er kurzerhand ein paar alte Gummiplatten zusammenklebte, sie um die Felgen wickelte und aufpumpte.
Bis 1926 nahm das Einrichten einer Küche viel Platz in Anspruch. Die junge Architektin Margarete Schütte-Lihotzky beobachtete die Arbeitsabläufe der Hausfrau und entwarf die „Frankfurter Küche“, den Prototyp der modernen, Platz sparenden Einbauküche.
Mehr Vermögen.
Von Einlagen bis Spezialfonds – Privat- und Stiftungsvermögen brauchen neue Ideen und eine starke Bank.
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finance & investment Regina Prehofer, Wirtschaftsuniversität Wien
Keine Entzugserscheinungen No withdrawal symptoms at all Interview: Andrea Lehky
Regina Prehofer zieht Bilanz. Österreichs Vorzeige-Bankerin hat in Spitzenzeiten die Verantwortung für 20.000 Mitarbeiter und 37,4 Milliarden Euro Bilanzsumme getragen. Nach 29 Jahren wechselt sie die Branche und ist ab Herbst Vize-Rektorin der Wirtschaftsuniversität Wien. Regina Prehofer takes stock. In peak periods, Austria’s exemplary female banker was responsible for 20,000 employees and total assets amounting to 37.4 billion euros. Now, after 29 years, she is changing sectors and will be starting her new job as vice-rector of Vienna’s University of Economics and Business this autumn.
Im Juni 2010 hat Ihre Entscheidung, Ihre Bankenkarriere zu beenden, für allseitige Überraschung gesorgt. Insgesamt waren Sie sechs Jahre bei der Österreichischen Kontrollbank, 21 Jahre bei der Bank Austria und zwei Jahre bei der BAWAG-P.S.K. – warum sind Sie ausgestiegen?
Das ist langsam gewachsen. 2008 bin ich zur BAWAG-P.S.K. gewechselt, um meinen Beitrag zu leisten, die Bank wieder auf Schiene zu bringen. Sie hatte damals eine schwere Zeit. Jetzt sind wir auf einem guten Weg. Haben Sie im Sommer schon gewusst, wohin es Sie zieht?
Nein, und das haben mir viele nicht geglaubt. Ich habe immer mehr das Bedürfnis gehabt, etwas ganz Neues anzufangen. Ich dachte mir, wann, wenn nicht jetzt? Ich bin in der glücklichen Situation, niemandem mehr etwas beweisen zu müssen. Das gibt ein hohes Maß an Freiheit! Christoph Badelt, Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien, hat Sie als Vize-Rektorin für Finanzen und Infrastruktur nominiert. Was hat Sie gerade an seinem Angebot gereizt?
Ich bin Absolventin der WU. Gerade ist mit dem Neubau begonnen worden: ein völlig neues Konzept, ein Campus mit mehreren Gebäuden, ausgelegt für 27.000 Studenten. Das gesamte Bauvolumen beträgt an die 500 Millionen Euro, Fertigstellung soll 2013 sein. Ab Herbst bin ich im Rektorat für Gebäude, Beschaffung, Organisation und die neuen Prozessabläufe zuständig. Und natürlich für die Finanzen! Sie haben sich vor Ihrer Entscheidung einige Monate Auszeit gegönnt. Was waren Ihre Erkenntnisse?
Was mich am meisten überrascht hat: dass mir die Arbeit nicht abgegangen ist. Ich habe immer gern und intensiv gearbeitet. 80 Wochenstunden waren ganz normal. Und dann hatte ich nicht einmal Entzugserscheinungen! Hat Arbeiten jetzt einen anderen Stellenwert für Sie?
Wenn ich arbeite, dann immer mit voller Energie. Als Vorstand bin ich viel herumgereist und war rund um die Uhr im Einsatz. Im ersten Flieger um 7 Uhr früh gesessen und mit dem letzten um 22 Uhr heimgekommen. Vieles war fremdbestimmt. Das Neue wird anders sein. Das werde ich annehmen und gestalten. Sind Sie so auch mit dem Wandel der Bankenwelt in den letzten zehn Jahren umgegangen?
Ich bin ein neugieriger Mensch, der gerne arbeitet und gerne gestaltet. Manche Veränderungen sind nicht in die Richtung gegangen, die man erwartet hätte. Aber ich habe sie immer angenommen und so gestaltet, dass sie in die meiner Meinung nach richtige Richtung gegangen sind. Wie entwickelt sich die Bankbranche jetzt?
In den letzten beiden Jahren war sie von der Zunahme regulatorischer Vorschriften geprägt. Basel III, Kapitalisierung, Bilanzsummensteuer … Man will die Risikotragfähigkeit besser in den Griff bekommen. Merger & Acquisitions sind fast gänzlich zum Stillstand gekommen. Das wird sich wieder ändern, weil Westeuropa „overbanked“ ist. Österreichs Banken sind insgesamt gut positioniert. CEE wird weiter ein Thema 86
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In June 2010 your decision to leave the banking business came as a great surprise to everyone. All in all, you spent six years with Oesterreichische Kontrollbank, 21 years with Bank Austria and two years with BAWAG P.S.K. Why did you leave?
buildings, designed for 27,000 students. The total construction cost is 500 million euros and completion is planned for 2013. As of autumn I will be in charge of the buildings, procurement, organisation and the new processes. And of course, finances!
That happened gradually. In 2008 I joined BAWAG P.S.K. in order to help get the bank back on track, as it was going through difficult times at that point. Now we’re heading in the right direction.
Before making a final decision, you took a few months off. What insights did you gain?
Were you already aware of where your path would lead last summer?
No, but hardly anyone believed me! I had been feeling the need to start something completely new. I asked myself: When, if not now? I am in the privileged position of no
What surprised me most was that I didn’t miss working. I have always enjoyed working and I worked a lot. 80 hours per week were no exception. And yet I didn’t even have any withdrawal symptoms! Does work play a different role in your life now?
When I work, I always put my all into it. As a CEO I travelled a lot
»Österreichs Banken sind insgesamt gut positioniert. CEE bleibt ein Thema, da ist noch Platz für Wachstum.«
»Austria’s banks are generally well positioned. CEE will remain on the agenda, as there is still room to grow there.«
longer having to prove myself to anyone. And that grants me a lot of freedom!
and worked around the clock. I was on the first flight at 7 a.m. and got home on the last one at 10 p.m. A lot of that was decided by other people. My new job will be different. I will embrace it and shape it.
Christoph Badelt, rector of the University of Economics and Business, has elected you to be the vice-rector for Financial Affairs and Infrastructure. What attracted you to this position?
I graduated from the University of Economics and Business. Construction of the new premises has just begun: a completely new concept, a campus consisting of several
Is that how you dealt with the changes in the banking world in the last ten years?
I am a curious person who enjoys working and creating things. Some changes didn’t go the way we thought they would, but I always accepted them and shaped them so
Regina Prehofers Karriere führte u. a. in den Vorstand der Bank Austria und der BAWAG P.S.K. Heute sagt sie: „Ich hatte immer mehr das Bedürfnis, etwas ganz Neues anzufangen. Ich dachte mir: Wann, wenn nicht jetzt?“ Regina Prehofer’s career included time on the management boards of Bank Austria and BAWAG P.S.K. Today she says, “I had been feeling the need to start something completely new. I asked myself: When, if not now?”
sein, da ist noch Platz für Wachstum, auch wenn die Ziffern für manche Staaten das derzeit nicht reflektieren. Die meisten osteuropäischen Banken stehen in ausländischem Eigentum, etwa von UniCredit, Raiffeisen oder Société Générale. Da bewirken Veränderungen im Mutterkonzern auch Veränderungen bei den Osteuropa-Töchtern. Denken Sie nur an die KBC oder an die Hypo Alpe Adria ... Welche osteuropäischen Märkte sind Ihre persönlichen Top 5?
Polen läuft sehr gut, trotz Krise. Russland als einer der BRIC-Staaten ist ein sicherer Wachstumsmarkt. Tschechien und die Slowakei entwickeln sich sehr gut und stabil, waren auch wenig von der Krise betroffen. Ich glaube auch an Rumänien, selbst wenn es gerade eine schwere Zeit durchlebt.
Foto: Lukas BEck
Stichwort China: Bemerken Sie die chinesische Expansion auch im Bankwesen?
China konzentriert sich derzeit auf die größten Absatzmärkte und auf die etablierten Adressen, etwa in der Schweiz. Investitionen aus China, aber auch aus Singapur und Abu Dhabi in europäische Staatsanleihen helfen, die Prosperität in diesen Märkten zu erhalten. In Österreich und im osteuropäischen Raum sind sie
that they would go the way I considered best. How is the banking sector developing now?
A wave of new regulatory provisions characterised the last two years. Basel III, capitalisation, balance sheet tax … the aim is to get a better grip on the risk capacity. Mergers and acquisitions practically ground to a halt. That won’t stay that way, because Western Europe is ‘overbanked’. Austria’s banks are generally well positioned. CEE will remain on the agenda, as it still has room to grow – even though you wouldn’t think
so, looking at the current figures of some of the CEE countries. Most of the banks in Eastern Europe are in foreign hands such as UniCredit, Raiffeisen or Société Générale. Changes in the parent company invariably bring about changes in the Eastern European subsidiaries. Take, for example, KBC or Hypo Alpe Adria … Which Eastern European markets are your personal top 5?
Poland is doing very well, despite the crisis. Russia, being a BRIC country, is a secure
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Let’s talk about China: Have you noticed any Chinese expansion in the banking sector?
„Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist noch nicht komplett ausgestanden“, sagt Regina Prehofer. „Der Goldpreis steigt immer, wenn die Unsicherheit groß ist und Zinsen und Inflation niedrig sind.“ “The financial and economic crisis is not over yet,” says Regina Prehofer. “The price of gold always rises when there is a great sense of insecurity, and interest rates and inflation are low.”
kaum unterwegs. Das wird erst später kommen. China kann gar nicht anders als expandieren. Es hat im letzten Jahrzehnt einen beeindruckenden Wandel von der Agrarwirtschaft zur Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft geschafft. Nun wäre wichtig, die Inlandsnachfrage anzukurbeln. Die chinesische Bevölkerung ist nicht konsumfreudig. Ihr Sparverhalten ist extrem ausgeprägt. Mehr Inlandskonsum würde die Betonung des Exports abschwächen. Das wäre wichtig für Stabilität und sozialen Frieden. Zum Goldboom: Manche Analysten glauben bereits, dass der Goldpreis sinken wird …
Ich persönlich glaube das nicht. Eher wird er noch einmal leicht steigen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist noch nicht komplett ausgestanden. Der Goldpreis steigt immer, wenn die Unsicherheit groß ist und Zinsen und Inflation niedrig sind. Das Sicherheitsbedürfnis ist noch immer dominant. Man will in etwas Stabiles mit sicherem Wert investieren. Dafür nimmt man niedrige Zinsen und geringe Wertsteigerung in Kauf. Der Management-Berater Reinhard K. Sprenger hat einmal die Finanzindustrie, insbesondere Großbanken, als „autistisch“ bezeichnet: „Das Unternehmen ist nicht mehr Mittel zum Zweck (nämlich Kundenbefriedigung), sondern Selbstzweck. Es dient nur mehr der Wertsteigerung – des Unternehmens selbst, ohne den Umweg über Markt- oder gesellschaftlichen Nutzen.“ Empfinden Sie das rückblickend auch so?
Man muss die Kirche im Dorf lassen. Global aufgestellte Großbanken haben ein anderes Geschäftsmodell als genossenschaftliche Banken, Volksbanken oder Sparkassen, die den größeren Marktanteil haben. Bei den Ersteren geht es in erster Linie um Investment und Treasury; bei Letzteren um Privat- oder Firmenkundengeschäft. Wer sich da nicht am Kundenbedürfnis orientiert, büßt es im Ergebnis. Das ist ein Grundsatz der Wirtschaft. Greifen die Maßnahmen der Banken, um das Vertrauen der Anleger wiederzugewinnen?
Ja, sie greifen. Umfragen belegen das. Aber man muss weiter daran arbeiten, denn so muss es nicht bleiben. Das Vertrauen von vor vier Jahren werden sie vielleicht nie wieder erreichen. 88
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Presently China is concentrating on the largest markets and on wellestablished targets, in Switzerland, for instance. Investments from China, but also from Singapore and Abu Dhabi, in European government bonds help to preserve the prosperity of these markets. Austria and Eastern Europe are now hardly affected, but that will change later. China has no other choice but to expand. In the past decade, it transformed from an agricultural economy to an industrial and service society, which was an impressive feat. Now it would be essential to stimulate the domestic demand. The Chinese are not a freespending nation. Their savings behaviour is extremely pronounced. More domestic consumption would reduce the emphasis on exports, which would in turn promote stability and social peace. With regard to the gold boom: some analysts already believe that the price of gold will sink …
Personally, I don’t think so. In fact, I anticipate another slight rise. The financial and economic crisis is not over yet. The price of gold always rises when there is a great sense of
insecurity, and interest rates and inflation are low. People are still playing it safe. They want to invest in something secure with a stable value, and are prepared to accept low interest rates and a modest increase in value in return. The management consultant Reinhard K. Sprenger once described the financial industry – and major banks, in particular – as ‘autistic’: “Companies are no longer a means to an end (namely, customer satisfaction), but rather an end in itself. They serve only to increase their own value, without contributing to the market or to society on the way.” Looking back, would you agree?
That’s going a bit too far. Globally operating major banks have a different business model than cooperative, people’s or savings banks, which form the larger portion of the market. The former focuses primarily on investment and treasury, the latter on private and corporate banking. If you don’t go the way customer needs prescribe, it will show in your results. That’s one of the principles of economics. Are the measures implemented by banks to regain investor confidence working?
Yes, they’re working, as surveys have shown. But the banks have to keep making an effort, because things could change again. They may never regain the level of trust placed in them four years ago.
WU Wien neu: ein Campus mit mehreren Gebäuden, ausgelegt für 27.000 Studierende. Regina Prehofer ist ab Herbst im Rektorat für Gebäude, Beschaffung, Organisation, Prozessabläufe und Finanzen zuständig. The revamped University of Economics: A campus consisting of several buildings, made for 27,000 students. As of autumn, Regina Prehofer will be in charge of the buildings, procurement, organisation, processes and finances.
Fotos: Weitwinkel.at, BEigestellt
growth market. The development in the Czech Republic and Slovakia is good and stable; they weren’t affected by the crisis that much. And I believe in Romania, even though it’s having a hard time at the moment.
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Ein Magazin aus dem Verlag
Teilnehmer an der LAE 2011
law& taxation Einfachere Regeln für öffentliche Auftragsvergabe Simpler rules for public procurement
DLA Piper führend bei M&ATransaktionen 2010 DLA Piper leading in M&A transactions 2010
Verminderung der Doppelbe- steuerung für Unternehmen Double taxation relief for companies
> Benutzerfreundlichere und flexiblere Vorschriften sollen Unternehmen künftig die Bewerbung um öffentliche Aufträge vereinfachen. Die Kommission hat dazu ein Grünbuch vorgelegt und eine Konsultation gestartet, berichtet das EU-Büro der WKÖ. Im Grünbuch werden mehrere Schlüsselbereiche genannt, an denen eine Reform ansetzen könnte. Zweck der Konsultation ist es, die Standpunkte der Betroffenen zu den verschiedenen Optionen für eine Änderung der Rechtsvorschriften einzuholen.
> Die Anwaltskanzlei DLA Piper wurde von Bloomberg, Thomson Reuters und Mergermarket unter die führenden Wirtschaftskanzleien für Mergers & Acquisitions gereiht. Im Ranking nach Dealvolumen führt DLA Piper weltweit und in GB und ist unter den Top 5 in Europa, den USA, in China, in der Region Asien/Pazifik und in Indien. „Diese Rankings reflektieren unsere erfolgreiche Tätigkeit in mehr als 500 Transaktionen im Jahr 2010 mit einem Wert von USD 90 Mrd., darunter der von unserem Wiener Team betreute Erwerb von bwin Interactive Entertainment durch Party Gaming plc“, so Claudine Vartian, Country Managing Partnerin des Wiener Büros DLA Piper Weiss-Tessbach.
> A set of user-friendlier and more flexible rules is intended to make bidding for public contracts easier. The Commission has produced a Green Paper and initiated a consultation process, WKO’s EU office reports. The Green Paper lists various key areas in which reforms could be implemented. The purpose of the consultation process is to collect the opinions of the parties concerned, with regard to the alteration of the appropriate legal regulations.
> Bloomberg, Thomson Reuters and mergermarket ranked the law firm DLA Piper among the leading corporate law firms for mergers and acquisitions. In the ranking by overall volume of deals, DLA Piper leads worldwide and in GB, and it is among the top 5 in Europe, the USA, China, the Asia-Pacific region, as well as in India. “These rankings reflect our success in carrying out more than 500 transactions in 2010 amounting to a total value of USD 90bn, one of which is the acquisition of bwin Interactive Entertainment by Party Gaming plc, for which our Vienna team provided advice,” explains Claudine Vartian, country managing partner of the Vienna office of DLA Piper WeissTessbach.
> Die EU-Kommission hat das Mandat des Verrechnungspreisforums („Joint Transfer Pricing Forum“ – JTPF) bis März 2015 verlängert. Damit soll weiterhin an Lösungen im Bereich der Doppelbesteuerung für Unternehmen in Europa gearbeitet werden können. Das JTPF setzt sich aus der nationalen Steuerverwaltung und europäischen Wirtschaftsvertretern zusammen. Diese versuchen, Probleme, die bei der Besteuerung einer grenzüberschreitenden Transaktion zwischen zusammengeschlossenen Unternehmen auftreten, zu lösen. Derzeit führen unterschiedliche Regelungen in den Mitgliedstaaten immer wieder zu Doppelbesteuerungen. > The EU Commission has extended the mandate of the Joint Transfer Pricing Forum (JTPF) until March 2015. The aim is to work on solutions in the area of double taxation for companies in Europe. JTPF is made up of tax administration experts from the member states and of European economic representatives. They endeavour to solve taxation problems that arise in connection with cross-border transactions between associated enterprises. Currently, differing regulations in the various member states frequently lead to double taxation.
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law&taxation KWR gewinnt Corporate Intl. Legal Awards KWR wins Corporate Intl. Legal Awards
> KWR gewann die Corporate Intl. Legal Awards 2010 in den Kategorien „Oil & Gas Law Firm of the Year in Austria", „Criminal Law Firm of the Year in Austria", „Construction Law Firm of the Year in Austria", „Administrative Law Firm of the Year in Austria", „Employment/Labour Law Firm of the Year in Austria". Aufgrund der exzellenten Rechtsberatung von KWR in den Fachgebieten auf nationaler und internationaler Ebene ging KWR zu Recht als Sieger hervor. „Für uns ist dies eine Bestätigung unseres großen Erfolges nach nur 6-jährigem Bestehen“, sagt Managing Partner Thomas Frad. > KWR won Corporate Intl. Legal Awards 2010 in the categories ‘Oil & Gas Law Firm of the Year in Austria’, ‘Criminal Law Firm of the Year in Austria’, ‘Construction Law Firm of the Year in Austria’, ‘Administrative Law Firm of the Year in Austria’, ‘Employment/Labour Law Firm of the Year in Austria’. KWR justifiedly came out the winner for providing excellent legal advice in these specialist areas at a national and international level. “We see this as confirmation of our great success after only 6 years since our establishment,” managing partner Thomas Frad says.
CMS berät größte ausländische Investition in Serbien CMS provides advice on largest foreign investment in Serbia
Einheitliches EU-Patentrecht Uniform EU patent law
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as EU-Parlament hat seine Zustimmung zur Anwendung des Verfah rens der verstärkten Zusammenarbeit gegeben, um ein gemeinsames EU-Patentsystem zu schaffen. Nachdem deutlich wurde, dass sich die Mitgliedstaaten nicht auf ein EU-weites Patentsystem einigen konnten, haben im Dezember 2010 zwölf Mitgliedstaaten einen Antrag gestellt, mit der verstärkten Zusammenarbeit zu beginnen. Abgesehen von Italien und Spanien haben alle übrigen Mitgliedsländer ihre Teilnahme signalisiert, so das EU-Panorama der WKÖ. Beide EU-Staaten könnten sich aber jederzeit dem Verfahren der verstärkten Zusammenarbeit anschließen.
T
he EU Parliament has approved of an enhanced cooperation pro cedure in order to develop a common EU patent system. After it had become apparent that the member states would not find agreement on an EU-wide patent system, 12 member states requested to start the enhanced cooperation process. With the exception of Italy and Spain, the member states have signalised their readiness to participate, WKO’s EU-Panorama reports. Nevertheless, both EU states can join the enhanced cooperation process anytime they wish. 92
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> CMS Reich-Rohrwig Hainz hat die belgische Einzelhandelsgruppe Delhaize beim Kauf der führenden serbischen Handelskette Delta Maxi Group in Serbien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien und in Montenegro betreut. „Mit einem Kaufpreis von EUR 932,5 Mio. handelt es sich um die größte Privattransaktion aller Zeiten in Serbien“, so Radivoje Petrikic´, Partner und CEE-Koordinator bei CMS Reich-Rohrwig Hainz. Das Closing des Deals wird für das dritte Quartal 2011 erwartet. Der Kauf ist noch von der serbischen Wettbewerbsbehörde zu genehmigen. „Mit dieser Transaktion ist man in Serbien aufgrund der ungeheuren rechtlichen Komplexität und des Umfangs der Transaktion in eine neue Dimension von M&A-Deals eingetreten“, so Petrikic´. > CMS Reich-Rohrwig Hainz advised the Belgian retail group Delhaize on the acquisition of the leading Serbian retail chain Delta Maxi Group in Serbia, Bosnia-Herzegovina, Macedonia and Montenegro. “With a purchase price of EUR 932,5m it is the largest private transaction of all times in Serbia,” says Radivoje Petrikic´, partner and CEE coordinator at CMS Reich-Rohrwig Hainz. The closing of the deal is scheduled for the third quarter of 2011. The acquisition is still subject to clearance by the Serbian competition authority. “Serbia has entered a new dimension of M&A deals, owing to the incredible legal complexity and the scope of this transaction,” Petrikic´ states.
Delhaize stärkt seine Präsenz in Serbien, CMS Reich-Rohrwig Hainz half dabei. Delhaize bolsters its presence in Serbia, with the support of CMS Reich-Rohrwig Hainz.
Fotos: Getty Images, BEigestellt
Neue Balance: Die Unterschiede im Patentrecht sollen deutlich kleiner werden. New balance: The differences in patent law should soon be significantly smaller.
Schönherr beriet Monier bei Erwerb der BRAMAC Gruppe Schönherr advised Monier on acquisition of BRAMAC group
> Schönherr hat die Monier Group bei der Übernahme von 50 % der Anteile an der niederösterreichischen BRAMAC Gruppe von Wienerberger beraten. Damit wird Monier, einer der weltweit führenden Anbieter hochwertiger Dachbaustoffe und Schornsteinsysteme, 100-Prozent-Eigentümer von BRAMAC, einem Marktführer bei Dachbaustoffen in Südosteuropa mit Aktivitäten in 12 Ländern. Bisher hielten Monier und Wienerberger je 50 % an dem Unternehmen. Im Gegenzug trennt sich Monier von seiner Minderheitsbeteiligung am steirischen Dachziegelhersteller Tondach Gleinstätten. Die bisher von Monier gehaltenen Anteile werden im Rahmen der Gesamttransaktion vom österreichischen Ziegelhersteller Wienerberger übernommen. Das Schönherr-Team wurde von den Partnern Gudrun Stangl Lutz und Florian Kusznier geleitet. Wienerberger wurde von Alix-Frank Rechtsanwälte vertreten. > Schönherr advised Monier Group on the acquisition of Wienerberger’s 50 % of the shares in the Lower Austrian BRAMAC Group. Monier, one of the leading providers of superior quality building material for roofs and chimney systems, will obtain 100 % ownership of BRAMAC, a market leader in the roof building material business in South-Eastern Europe with business activities in 12 countries. Until now, Monier and Wienerberger each held 50 % of the company. In return, Monier will part with its minority stake in the Styrian roof tile manufacturer Tondach Gleinstätten. The stake held by Monier so far will be taken over by the Austrian brick producer Wienerberger as part of the overall transaction. The Schönherr team was led by the firm’s partners Gudrun Stangl Lutz and Florian Kusznier. Wienerberger was advised by Alix Frank Rechtsanwälte.
Der Dachziegelhersteller BRAMAC fährt nun unter neuer Flagge. Roof tile producer BRAMAC under new ownership.
Wolf Theiss mit Neuzugängen New entries at Wolf Theiss
> Wolf Theiss verstärkt seine Kompetenz mit Partnerin Anna Rizova und ihrem 11 Juristen umfassenden Team. Die Neuzugänge kommen von der Kanzlei DLA Piper, die sich mit Jahresende 2010 aus dem bulgarischen Markt zurückzog. Wolf Theiss zählt damit nunmehr zu den größten Sozietäten des Landes. „Während viele internationale Rechtsanwaltskanzleien in den Krisenjahren die Region verlassen haben, war es weiterhin das Ziel von Wolf Theiss, die Präsenz in Zentral- und Südosteuropa auszubauen“, erklärt Erik Steger, Partner und Sprecher des Wolf-Theiss-Managements. > Wolf Theiss strengthens its competence with partner Anna Rizova and her team of 11 lawyers. The new members come from the law firm DLA Piper, which withdrew from the Bulgarian market at the end of 2010. Wolf Theiss now counts among the biggest partnership of lawyers in Bulgaria. “While many international law firms left the region during the years of the crisis, Wolf Theiss has still been aiming at expanding its presence in Central and Eastern Europe,” explains Erik Steger, partner and spokesperson of the Wolf Thiess management.
Anna Rizova verstärkt das Team von Wolf Theiss in Bulgarien. Anna Rizova is a new addition to the Wolf Theiss team in Bulgaria.
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law & taxation
Heißes Pflaster Hazard zone
Harte Zeiten für Geschäftsführer, Vorstände und Aufsichtsräte. Sie werden vermehrt zur Verantwortung gezogen, wenn etwas schief läuft. Doch man kann sich dagegen schützen.
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Difficult times for managing directors, management board members and supervisory board members. They are increasingly held responsible if something goes wrong. However, one can protect oneself against that.
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er Wiener Anwalt Christian Nordberg, Partner bei Hule|Bachmayr-Heyda|Nordberg Rechtsanwälte, stellt ganz klar fest: „Die Tendenz, Geschäftsführer und Vorstände sowie vermehrt auch Aufsichtsräte aus ihrer Tätigkeit zur Verantwortung zu ziehen, ist unübersehbar.“ Die Judikaturentwicklung der letzten Jahre zeige deutlich, dass persönliche Haftungen zunehmen, und zwar auch strafrechtliche. „Das hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen: Zum einen werden zur Absicherung externe Berater zugezogen, zum anderen wird im Zweifel die risikoärmere Entscheidung getroffen“, sagt Nordberg. Was durchaus verständlich ist, denn „die Rechte und Pflichten von Führungskräften und Aufsichtsräten sind vielfältig und vielschichtig“, meint Christoph Brogyányi, Partner von Dorda Brugger Jordis. „Man muss die Umstände des konkreten Einzelfalles berücksichtigen und ebenfalls die Verhältnisse der Gesellschaft – allgemeine Wirtschaftslage, Situation der Märkte, Konkurrenzverhältnisse – miteinbeziehen“, betont Stefan Gurmann, Leitung Corporate and M&A bei Lansky, Ganzger & Partner Rechtsanwälte. Das unternehmerische Handeln von Managern muss jedenfalls auf die Sicherung des Bestandes und das Florieren des Unternehmens abzielen. Die Führungskraft hat dabei nicht nur danach zu trachten, das bestmögliche Betriebsergebnis zu erzielen, sondern muss auch die langfristige Entwicklung und dauerhafte Rentabilität des Unternehmens vor Augen haben – und natürlich die geltenden Gesetze einhalten. Beraten und unterstützen
Hauptaufgabe der Aufsichtsräte wiederum ist die Überwachung der geschäftsleitenden Führungskräfte, aber auch deren Beratung und Unterstützung. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
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he Viennese lawyer Christian Nordberg, partner at Hule|Bachmayr-Heyda|Nordberg law firm, states very clearly: “I observe a clear tendency to hold managing directors as well as board members liable for their activities (or inactivities). Courts are increasingly willing to apply personal liability provisions to all aspects of management activities, civil as well as criminal. That development has substantial effects on how entrepreneurial decisions are taken: on the one hand, external counsel is called upon as a ‘safeguard’, and on the other, if in doubt, the less risky decisions are taken.” Which is understandable, because “the rights and duties of executives and supervisory board members are manifold and complex,” believes Christoph Brogyányi, partner at Dorda Brugger Jordis. “One needs to be aware of the circumstances of the specific case and also take into account the condition of the organisation – the general economic situation, state of the markets and competitive environment,” emphasises Stefan Gurmann, head of Corporate and M&A at Lansky, Ganzger & Partner law firm. The entrepreneurial actions of managers must aim to secure the company’s existence and enable it to prosper. But executives must not only strive to achieve the best possible operating result, but also long-term development and sustained profitability of their company – and, of course, adhere to the applicable laws.
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Advising and assisting
The main task of supervisory board members is to keep an eye on management executives, but also to advise and assist them. “Especially in economically difficult times or when making decisions that can have far-reaching consequences for the company, the supervisory board is obliged to bring in its special expertise and experience in management and to assist the operationally active executives in their decision-making processes,” says Brogyányi. For
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law & taxation
oder bei Entscheidungen, die für das Unternehmen weitreichende Folgen haben können, ist der Aufsichtsrat verpflichtet, seine besondere Expertise und Erfahrung in die Unternehmensführung gestalterisch einzubringen und die operativ tätigen Führungskräfte bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen“, betont Brogyányi. Daher sollte man auch nicht leichtfertig Aufsichtsratsmandate übernehmen, denn oft, so David Christian Bauer, Partner und Rechtsanwalt DLA Piper Weiss-Tessbach Rechtsanwälte, werde übersehen, „dass den Aufsichtsrat derselbe Haftungsmaßstab wie den Vorstand trifft.“ Das kann dann akut werden, wenn ein Unternehmen in die Krise schlittert. „Liegen die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens vor – Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung – , sind Geschäftsführer bzw. Vorstand verpflichtet, längstens innerhalb von 60 Tagen einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens zu stellen. Kommen sie diesem nicht zeitgerecht nach, können sie wegen Konkursverschleppung haftbar gemacht werden“, erklärt Gurmann. Vorstand ist gesamtverantwortlich
Imke Gerdes, Baker & McKenzie • Diwok Hermann Petsche: Haftungsregeln für Aufsichtsräte und Vorstände in Stiftungen beachten. Imke Gerdes, Baker & McKenzie • Diwok Hermann Petsche: The liability rules for supervisory board and management board members of foundations must be heeded.
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Christoph Brogyányi, Dorda Brugger Jordis: „Aufsichtsrat ist verpflichtet, seine besondere Expertise und Erfahrung in die Unternehmensführung gestalterisch einzubringen.“ Christoph Brogyányi, Dorda Brugger Jordis: “The supervisory board is obliged to integrate its special expertise and experience in management.”
Stefan Gurmann, Lansky, Ganzger & Partner: „Dem Thema Compliance wird immer stärkere Aufmerksamkeit gewidmet.“ Stefan Gurmann, Lansky, Ganzger & Partner: “More and more attention is being placed on the issue of compliance.”
this reason, one should not take on supervisory board mandates without careful consideration, because often, according to David Christian Bauer, partner and lawyer at DLA Piper Weiss-Tessbach law firm, the
held liable for delaying insolvency,” explains Gurmann.
»Wirtschaftlicher Misserfolg allein führt zu keiner Haftung oder Schadenersatzpflicht, wenn bestimmte Regeln eingehalten wurden.« fact is overlooked that “supervisory board members have the same degree of liability as management board members.” This can become acute when a company falls into a crisis. “If the conditions for opening insolvency proceedings apply – inability to pay and excessive indebtedness – the management executives and supervisory board members are obliged to submit an application for the opening of insolvency proceedings within 60 days at the most. If they fail to do so in time, they can be
Management board has overall responsibility
The responsibility is very clearly defined within the management board, says Bauer: “In principle, the management board has the overall responsibility, regardless of departmental responsibilities. The individual members should therefore definitely also observe the activities of their colleagues and not leave the monitoring solely to the supervisory board or to the owners.” For, according to Claudia Steegmüller, partner at e|n|w|c law
»Commercial failure in itself does not lead to personal liability or to liability for damages, as long as certain rules have been observed.« firm: “Dividing the management board into departments has the function of allocating tasks, but it does not relieve members of their
Fotos: Beigestellt
Die Verantwortung im Vorstand ist an sich klar geregelt, sagt Bauer: „Grundsätzlich gibt es trotz Ressortzuständigkeit eine Gesamtverantwortung des Vorstands. Die einzelnen Mitglieder sollten daher unbedingt auch die Tätigkeit ihrer Kollegen laufend beobachten und die Kontrolle nicht alleine dem Aufsichtsrat oder den Eigentümern überlassen.“ Denn, so Claudia Steegmüller, Partner bei e|n|w|c Rechtsanwälte: „Die Ressortverteilung im Vorstand bewirkt zwar eine Aufgabenteilung, entbindet aber nicht von der Kontrollfunktion und der Gesamtverantwortung.“ Nicht zu vergessen ist, dass gerade bei komplexen wirtschaftlichen Vorgängen oftmals nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, ob ein Verhalten strafbar ist oder nicht. Wirtschaftlicher Misserfolg allein führt zu keiner Haftung bzw. zu Schadenersatzpflicht, solange bestimmte Maßnahmen sorgfältig vorbereitet und durchgeführt und die Chancen und Risiken eines Geschäfts angemessen abgewogen wurden. „Nicht jede Fehlentscheidung, die zum Nachteil für das Unternehmen wurde, ist ein haftungsbegründendes Risiko“, weist Steegmüller hin. Johannes Reich-Rohrwig, Partner CMS Reich-Rohrwig Hainz, ergänzt: „Optimismus gehört zum Geschäftsleben und ist nicht strafbar, sondern erst die bewusste und wissentliche Inkaufnahme von Nachteilen für das Unternehmen.“ Ein Thema, das gerade im Zusammenhang mit fehlgeschlagenen Transaktionen eine bedeutende Rolle spielt. Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer, so Reich-Rohrwig, sollten daher einige zentrale Aspekte in jedem Transaktionsprozess beachten, um einer eventuellen nachträglichen Haftung zu entgehen. „Die Frage nach dem strategischen Interesse an der Transaktion zählt hier ebenso dazu wie eine solide und ausreichende Due Diligence – Financial, Legal, Tax, HR, Technical DD, Marktanalyse – die mit geeigneten Beratern durchgeführt werden muss“, erklärt ReichRohrwig. Des Weiteren sind Fragen wie Kaufpreisfindung und Finanzierung bedeutend, aber
monitoring function or their overall responsibility.” It should also not be forgotten that, especially in the case of complex business processes, it is often not discernible at a first glance whether an action is punishable or not. Commercial failure in itself does not lead to personal liability or to liability for damages, as long as certain measures are carefully prepared and implemented, and the chances and risks of a business deal have been assessed with due consideration. “Not every incorrect decision that has a negative impact on the company poses a risk in terms of liability,” Steegmüller points out. Johannes Reich-Rohrwig, partner at CMS Reich-Rohrwig Hainz, adds: “Optimism is a part of business life and is not punishable, but consciously and deliberately putting up with disadvantages for the company is.” This issue plays a significant role, especially in connection with transactions gone wrong. According to Reich-Rohrwig, supervisory board members and managing directors should therefore heed a few central aspects in every transaction process, in order to preclude a subsequent liability. “The question as to the strategic interest of the transaction is just as relevant here as a thorough and adequate due diligence – financial, legal, tax, HR, technical DD, market analysis – which must be performed with suitatable consultants,” explains Reich-Rohrwig. Furthermore, issues such as deciding on purchase prices and financing are relevant, as is the matter of risk management. It should also objectively be clarified whether the odds outweigh the risks for each transaction. In addition, says ReichRohrwig, it should be clear whether the target organisation can at least continue to operate in the form it existed in before the closing (key term: ‘change-of-control clauses’) and also, whether all required internal (supervisory board) and external approvals (e.g. by cartel authorities) for the transaction have been obtained. The task that remains is the integration of the different corporate cultures as well as the development of active internal and external communications policies.
law corner
Ist Schiedsgerichtsbarkeit – immer noch – der bevorzugte Streitbeilegungsmechanismus? Is arbitration – still – the preferred dispute resolution mechanism?
Dr. Stefan Riegler, Partner, Baker & McKenzie • Diwok Hermann Petsche Rechtsanwälte GmbH, Wien/Vienna
Warum wurde die Prozessführung von der Schiedsgerichtsbarkeit „überholt“?
Die kontinuierliche Zunahme von internationalen Schiedsverfahren als bevorzugter Streitbeilegungsmechanismus, sowohl in Wirtschafts- als auch in Investitionsstreitfällen, kann nicht geleugnet werden. Je höher der Streitwert, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Fall vor einem Schiedsgericht landet. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die man zur Erklärung dieser Erfolgsgeschichte heranziehen kann. Umfragen, wie sie die School of International Arbitration regelmäßig durchführt, zeigen, dass die Flexibilität des Schiedsverfahrens und die fundierte Fachkenntnis der Schiedsrichter zu den größten Vorteilen der Schiedsgerichtsbarkeit zählen. Dank dem New Yorker Übereinkommen über die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche, dem über 140 Länder beigetreten sind, ist jedoch die Durchsetzbarkeit der Schiedssprüche in vielen Ländern, in denen die Urteile nationaler Gerichte wirkungslos wären, der entscheidende und einzigartige Vorteil internationaler Schiedsgerichtsbarkeit. Erfüllen Schiedsverfahren immer noch die Erwartungen der „Benutzer“?
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Borders become blurred
The big question is always: Where does the duty of diligence end, and where does negligence begin?
Ja. Während einige unlängst eine Verschlechterung der Zeit- und Kosteneffizienz von Schiedsverfahren behauptet haben, ist der Großteil der „Benutzer“, meist Unternehmensjuristen, dennoch von Schiedsgerichtsbarkeit überzeugt. „Benutzer“ schätzen besonders ihre direkte Einflussmöglichkeit in Fragen wie etwa die Wahl des anwendbaren Rechts, jener der anwendbaren Sprache, usw. Insbesondere wissen „Benutzer“, dass es schlussendlich in ihren eigenen Händen liegt, den Kosten- und Zeitaufwand zu minimieren z.B. durch Ernennung eines Einzelschiedsrichters (anstatt eines Tribunals) in kleineren Fällen, durch Auswahl des „richtigen“ und tatsächlich verfügbaren Schiedsrichters und letztlich durch die Wahl eines leistbaren Schiedsortes wie Wien.
Why has arbitration ‘outperformed’ litigation?
The ongoing growth of international arbitration as preferred dispute resolution mechanism, both in commercial and in investment disputes, is undeniable. The bigger the amount in dispute, the more likely is it that it eventually ends up before an arbitral tribunal. There are a number of factors, one can point to for an explanation of this success story. Surveys, like the ones the School of International Arbitration is regularly conducting, show that the flexibility of the arbitral process and the depth of the arbitrators’ expertise are amongst the major advantages of arbitration. Above all, however, due to the New York Convention on the Recognition and Enforcement of Foreign Arbitral Awards of 1958, adopted by more than 140 countries, it is the enforceability of arbitral awards in many countries, where state court judgments would be ineffective, that is the one crucial but unique feature of international arbitration. Does arbitration still meet the ‘user’s’ expectations?
Yes, it does. While some ‘users’ have recently claimed a deterioration of time- and costefficiency of arbitration, the majority of ‘users’, mostly in-house corporate counsel, is nevertheless still satisfied with arbitration. ‘Users’ appreciate their direct influence on issues like the governing law, the language of the arbitration, etc. In particular, they know that it is eventually in their hands to control time and costs: e.g. by agreeing on only one (instead of three) arbitrator(s) in smaller cases, by making sure the arbitrator is the ‘right’ one and indeed available and finally by choosing an affordable place of arbitration, such as Vienna.
David Christian Bauer, DLA Piper Weiss-Tessbach, weist darauf hin, dass den Aufsichtsrat derselbe Haftungsmaßstab wie den Vorstand trifft. David Christian Bauer, DLA Piper Weiss-Tessbach, points out that supervisory board members have the same degree of liability as management board members.
Johannes Reich-Rohrwig, CMS Reich-Rohrwig Hainz: „Gerade bei Transaktionsprozessen müssen Aufsichtsratsmitglieder und Geschäftsführer besonders umsichtig agieren.“ Johannes Reich-Rohrwig, CMS Reich-Rohrwig Hainz: “Supervisory board members and executives must be particularly prudent during transaction processes.”
auch die Risikovorsorge. Geklärt werden sollte auch, ob bei realistischer Betrachtungsweise die Chancen die Risiken der Transaktion überwiegen. Nicht zuletzt, so Reich-Rohrwig, müsse auch klar sein, ob die Zielgesellschaft zumindest in der Form fortgeführt werden kann, wie sie vor dem Closing bestand (Stichwort: „Change-of-ControlKlauseln“), und auch, ob alle erforderlichen internen (Aufsichtsrat) und externen Genehmigungen (etwa: kartellrechtliche Freigabe) für die Transaktion eingeholt wurden. Dann verbleibt noch die Aufgabe der Zusammenführung der unterschiedlichen Firmenkulturen sowie die Entwicklung einer aktiven internen und externen Kommunikationspolitik. Grenzen verschwimmen
Die große Frage ist stets: Wo endet die Sorgfaltspflicht, wo beginnt die Fahrlässigkeit? Gurmann: „Dem Thema Compliance wird immer stärkere Aufmerksamkeit gewidmet.“ Durch eine professionell geführte ComplianceAbteilung kann man beweisen, dass die Unternehmensführung ihre Sorgfaltspflicht ernst genommen hat und die erforderlichen Maßnahmen zur Verhinderung von Straftaten gesetzt worden sind. In der Praxis können sich Führungskräfte am besten schützen, wenn sie gewisse Regeln einhalten. Unvereinbarkeit ist da durchaus immer wieder ein Thema. Christoph Brogyányi: „Führungskräfte sind rechtlich verpflichtet, auf alle persönlichen Vorteile hinzuweisen, die ihnen aus mit der Geschäftsführung im inneren Zusammenhang stehendem Grund zugekommen sind.“ David Christian Bauer rät daher eindringlich „zur Vorsicht bei Freundschaftsdiensten“. Ein wichtiger Hinweis ist auch die genaue Dokumentation aller unternehmerischen Entscheidungen – vor allem dann, wenn ein Geschäft schief läuft. Anzuraten ist auch der Abschluss einer D&O-Versicherung (Directors & Officers). Diese sichert die Führungskraft vor entstandenen Schäden Dritter, welche durch die Tätigkeit der Führungskraft verursacht worden sind, ab. 98
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Christian Nordberg, Hule|Bachmayr-Heyda|Nordberg: „Unübersehbare Tendenz, Geschäftsführer, Vorstände und Aufsichtsräte aus ihrer Tätigkeit zur Verantwortung zu ziehen.“ Christian Nordberg, Hule|BachmayrHeyda|Nordberg: “There is a clear tendency to hold managing directors, management board members and supervisory board members accountable for their activities.”
Claudia Steegmüller, e|n|w|c Rechtsanwälte: „Ressortverteilung im Vorstand bewirkt Aufgabenteilung, entbindet aber nicht von Kontrollfunktion und Gesamtverantwortung.“ Claudia Steegmüller, e|n|w|c law firm: “Dividing the management board into departments has the function of allocating tasks, but it does not relieve members of their monitoring function or their overall responsibility.”
Gurmann: “More and more attention is being placed on the issue of compliance.” With a professionally managed compliance department, one can prove that management
with friendly favours.” An important piece of advice is to document all entrepreneurial decisions scrupulously – especially if a transaction is going wrong. It is also advisable
»Ein wichtiger Schutz für Manager ist die genaue Dokumentation aller unternehmerischen Entscheidungen.«
»An important protective measure for managers is the exact documentation of all entrepreneurial decisions.«
has taken its duty of diligence seriously and implemented the measures required to prevent punishable offences. In practice, executives can protect themselves best by observing certain rules. Incompatibility is often an issue in this regard. Christoph Brogyányi: “Executives are under a legal obligation to point out all personal advantages that they derive from being in management or reasons relating directly to this.” David Christian Bauer therefore strongly recommends that one “be careful
to take out a D&O (Directors & Officers) insurance. This protects executives from third-party claims for damages that have been caused by the activities of the particular executive. Challenges for foundation board members
Supervisory board members and management board members of companies are not the only ones who need to be aware of the risks. As a result of changes in foundation law, there are new aspects that mem-
Fotos: Beigestellt (2), David Sailer, Elisabeth Kessler
law & taxation
Herausforderungen für Stiftungsvorstände
Nicht nur Aufsichtsräte und Vorstände von Unternehmen müssen sich ihrer Risiken bewusst sein. Durch die Änderungen im Stiftungsgesetz haben sich neue Aspekte für Stiftungsvorstände ergeben. Die österreichische Privatstiftung, an sich ein bewährtes Erfolgsmodell, ist in den letzten Monaten immer wieder Gegenstand vieler fachlicher Diskussionen gewesen. Zum einen ging es um die Kontroll- und Einflussmöglichkeiten von Stiftern und Begünstigten auf den Stiftungsvorstand und zum anderen um die steuerliche Behandlung von Privatstiftungen. „Letzteres ist mit dem Budgetbegleitgesetz 2011 in einer sehr unbefriedigenden Art und Weise gelöst worden“, kritisiert Imke Gerdes, Partnerin Baker & McKenzie • Diwok Hermann Petsche Rechtsanwälte. „Gleichzeitig wurde die Einflussnahme von Stiftern und Begünstigten durch eine Änderung des Privatstiftungsgesetzes eingeschränkt.“ Nicht geändert wurden die Haftungsregeln für Vorstände und Aufsichtsräte. Dem Gesetz nach hat daher der Aufsichtsrat die Geschäftsführung und die Gebarung der Privatstiftung zu überwachen – auch unter dem Eindruck der Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit. Doch wie weit geht diese Kontrollpflicht bzw. ein damit verbundener Sorgfaltsmaßstab? „Wenn ein Investmentberater einer Bank Mitglied des Aufsichtsrates ist, wird hier ein anderer Sorgfaltsmaßstab anzuwenden sein als bei einem Laien auf diesem Gebiet“, erklärt Gerdes. Dieser Ansatz hat eine neue Entwicklung in Gang gebracht. Und gerade weil verschiedene Aufsichtsrats-Organe immer wieder medialer Kritik ausgesetzt sind, gewinnt das Risikobewusstsein an Bedeutung, ist Claudia Steegmüller überzeugt: „Früher waren Aufsichtsräte oft stark freundschaftlich geprägt. Heute tritt eine zunehmende Professionalisierung ein.“ Harald Hornacek
bers of a foundation’s board of governors must observe. The tried-andtested, successful Austrian model of a private foundation has frequently been the topic of specialised discussions in recent months. On the one hand, these discussions centred on the possibility of founders and beneficiaries being able to check on and influence the board of governors, and on the other hand, they dealt with the taxation of private foundations. “The latter has been solved in a very unsatisfactory manner by the budget-accompanying bill of 2011,” criticises Imke Gerdes, partner at Baker & McKenzie • Diwok Hermann Petsche law firm. “At the same time, the influence of founders and beneficiaries has been limited by an amendment in the private foundation law.” Yet the liability rules for members of management and supervisory boards have not changed. According to current legislation, supervisory board members must supervise
the management and the bookkeeping of private foundations – even when everything appears orderly and functional. But how far does this duty of supervision or an associated standard of care go? “When an investment consultant from a bank is a member of the supervisory board, a different standard of care needs to be applied here than for a layperson in this area,” explains Gerdes. This approach has brought a new development into motion. And because various supervisory structures are constantly subject to criticism by the media, risk awareness is becoming more important, says Claudia Steegmüller. “Supervisory boards used to be strongly characterised by friendship. Today they are becoming more and more professional.” Harald Hornacek
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Slowakei: Neue Investitionsförderung
Slovakia: New framework for state measures to encourage investments In der Slowakei werden nach der Krise neue Anreize für Investitionen geschaffen, von denen ausländische Investoren profitieren können. Vlasta Margocova, Partnerin der Hule I Bachmayr-Heyda I Nordberg Rechtsanwälte GmbH in Bratislava, erläutert diese. The Slovak government is moving ahead with plans to establish a set of new incentives for investments, and foreign investors will benefit from the programme. Vlasta Margocova, partner at the law firm Hule I Bachmayr-Heyda I Nordberg with offices in Vienna, Innsbruck and Bratislava, explains how. In der Slowakei sollen Investitionen gefördert werden. Wie wird dies konkret aussehen?
How will investments be encouraged?
Margocova: Die Regierung bereitet derzeit ein Gesetz über Investitionsförderungen vor, das vor allem ausländische Investitionen ankurbeln soll. Unternehmen, die in der Slowakei Investitionen tätigen und damit Arbeitsplätze schaf»Wichtige fen, erhalten direkte Subventionen, Faktoren sind günstigere Grundstücke oder auch die Art der Steuerbefreiungen. Dazu muss nicht Investition und notwendigerweise ein Unternehmen neu gegründet werden. Auch Erwei- das Arbeitslosenterungen werden gefördert. niveau der
Margocova: The government is currently preparing new legislation to stimulate investments. Enterprises that carry out investment projects in Slovakia and thus create jobs are eligible for receiving direct payments, land and buildings at reduced prices or tax exemptions. For that purpose it is not necessary to establish a new company. The new legislation, as currently proposed, includes extensions of existing businesses as well.
Welche Investitionen profitieren von der neuen Regelung?
Region, in der investiert wird.«
Margocova: Gefördert werden vor allem die Be»The relevant reiche Industrieproduktion, Technofactors are the logie, strategische Dienstleistungen sotype of investment wie der Verkehrsbereich. Dabei wird and the unemploynicht nur die Investition in Sachanlament rate in the gen gefördert, also beispielsweise in die Erneuerung eines Maschinenparks. region in which Auch immaterielle Investitionen wie the investment der Erwerb von Patenten fallen unter takes place.« das Gesetz. Hervorzuheben ist, dass durch das neue Gesetz das bisher erforderliche Investitionsvolumen herabgesetzt wird. Es schwankt nun je nach Arbeitslosenrate in der jeweiligen Region zwischen 3,5 und 14 Millionen Euro. Dadurch wird es auch kleineren Unternehmen möglich, in den Genuss der Förderung zu kommen. Welche Faktoren werden bei der Prüfung der Förderung berücksichtigt?
Foto: Mirjam Reither
Margocova: Die wesentlichen Faktoren sind die Art der Investition und das Arbeitslosenniveau der Region, in der investiert wird. Nach Bewertung dieser Faktoren schwankt die Investitionsförderung zwischen 20 und 50 Prozent der förderfähigen Investitionskosten. Primär wird den Unternehmen die Investitionsförderung in Form von Körperschaftssteuerbefreiungen gewährt. Ab wann gilt diese Regelung und wie können Unternehmen diese Förderung beantragen?
Margocova: Nach derzeitigem Stand soll das neue Gesetz am 1. Juni 2011 in Kraft treten. Von den Unternehmen sind die Investitionsvorhaben beim Wirtschaftsministerium zur Prüfung einzureichen.
Which are the investments that will benefit under the new rules?
Margocova: The law mainly addresses the areas of industrial production, technology, strategic services and transport. Eligible costs comprise not only tangible assets such as buildings, plants, machinery or equipment, but also intangible assets like patents. Under the new law, the minimum investment thresholds will be reduced in order to promote investments of smaller companies. Depending on the unemployment rate in the respective region, the volume ranges between EUR 3.5m and EUR 14m. In determining the amount: what are the relevant factors that will be taken into account?
Margocova: The relevant factors are the type of investment and the unemployment rate in the region in which the investment takes place. Based on these factors, the aid intensity will range between 20 % and 50 % of the eligible costs. The investment aid will primarily be granted via corporate income tax reductions or exemptions.
Vlasta Margocova, Hule I Bachmayr-Heyda I Nordberg Rechtsanwälte: „Gefördert werden vor allem Industrieproduktion, Technologie, strategische Dienstleistungen sowie der Verkehrsbereich.“ Vlasta Margocova, Hule I BachmayrHeyda I Nordberg Rechtsanwälte: “The areas of industrial production, technology, strategic services and transport will benefit most.”
When will the new legislation enter into force? And how should enterprises apply for it?
Margocova: As things stand, the law will enter into force on 1 June 2011. Enterprises should submit their investment projects to the Federal Ministry of Economy.
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Ich bin dann mal im Netz You can find me on the Web
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Facebook, Twitter & Co sind nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen zu bedeutenden Kommunikationsplattformen geworden. Doch zu wenige Firmen setzen sich mit den rechtlichen Konsequenzen auseinander.
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acebook ist eine Macht. Mehr als 550 Millionen Mitglieder, angeblich ein Marktwert von 50 Milliarden US-Dollar – Gründer Mark Zuckerberg hat längst ausgesorgt. Auch andere soziale Netzwerke wie Xing, Twitter oder youtube gewinnen täglich an Bedeutung, sowohl für Private wie auch für Unternehmen. Jeder will seine Botschaft anbringen – manchmal klar ausgesprochen, manchmal verklausuliert, manchmal auch widerrechtlich. „Es ist ein breites rechtliches Feld, das sich mit den sozialen Medien öffnet“, beschreibt es Georg Fellner, Rechtsanwalt bei Brauneis Klauser Prändl Rechtsanwälte. Sogar in der Veröffentlichung von Urteilen spielen die sozialen Medien eine zunehmende Rolle. Im November 2010 erwirkten Wolf Theiss für ihre Mandantin, die AHA GmbH, in einem Wettbe»Die Präsenz werbsprozess eine Entscheidung vor in sozialen dem Handelsgericht Wien, wonach Netzwerken setzt die Urteilsveröffentlichung dieser ein hohes MaSS Entscheidung in Österreich – soan Eigenweit ersichtlich – erstmals auf der Facebook-Seite der beklagten Partei verantwortung zu erfolgen hat. Georg Kresbach, voraus.« Partner Wolf Theiss und Leiter der Praxisgruppe IP & IT: „Diese Entscheidung stellt eine Weiterentwicklung der österreichischen Rechtsprechung dar, indem nun auch der Weg für Urteilsveröffentlichungen auf Social Networks geebnet wurde.“
Fotos: Getty Images, Beigestellt
Heikles Thema Datenschutz
Die Präsenz in sozialen Medien bringt eine Reihe von rechtlichen Fragestellungen, mit denen sich Firmen auseinandersetzen sollten. Eine davon ist der Datenschutz. „Allerdings sind die derzeit gültigen Regeln nicht auf die sozialen Medien ausgerichtet“, sagt Fellner. „Sie stammen aus einer Zeit, als es Facebook und andere noch gar nicht gab. Daher bewegt man sich hier teilweise in einer rechtlichen Grauzone.“ Günther Leissler, Rechtsanwalt bei Schönherr Rechtsanwälte, meint: „Jedes Unternehmen, das Soziale Netzwerke zu Marketing- oder Präsentationszwecken nützt, sollte sich bewusst sein, dass es dabei ein hohes Maß an Eigenverantwortung wahren muss. Aufgrund der Interaktivität sozialer Netzwerke verwendet das Unternehmen oft nicht nur seine eigenen Daten, sondern auch die anderer User – man denke etwa an auf Facebook veranstaltete Gewinnspiele.“ Ähnlich argumentiert Bertram Burtscher, Partner bei Freshfields Bruckhaus Deringer: „Datenschutz im Bereich Social Media spielt primär zwischen User und Betreiber der Social Media Plattform eine Rolle. Direkte datenschutzrelevante Beziehungen zwischen einem User – z. B. Fan oder Follower eines Unternehmens – und dem Unternehmen selbst sind eher die Ausnahme. Unternehmen müssen freilich bedenken, dass die von ihren Fans/Followers an sie übermittelten Daten streng nach den Kriterien des Datenschutzgesetzes zu verarbeiten sind.“ So könnte etwa ein Unternehmen recht einfach E-Mail-Adressen seiner Fans/Follower ermitteln. Die Verwendung dieser Adressen zu Werbezwecken bedarf aber der Zustimmung durch den Fan/Follower, weist Burtscher hin. „Auch die Marketingabteilungen innerhalb der werbenden Unternehmen müssen darauf sensibilisiert werden, dass die Datenverwendung und die Datenerhebung über Social Media klaren Regeln unterliegen“, so der Experte. Marken sind geschützt
Wer sich auf Facebook bewegt, räumt zwar prinzipiell die Nutzungsrechte seiner Facebook-Daten ein – „doch die Frage stellt sich, ob ich selbst dafür überhaupt die Rechte habe“, betont Fellner. Auf Fragen des Markenrechts weist auch Michael Woller, Associate Schönherr Rechtsanwälte, hin: „Es gilt das gleiche wie in der Offline-Welt: Die Verwendung fremder,
Facebook, Twitter and the like have become significant communication platforms, not only for private individuals, but for companies as well. Still, far too few companies know about the legal implications.
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ith more than 550 mil lion members and an estimated market value of 50 billion US dollars, Facebook is a force to be reckoned with. And its founder, Mark Zuckerberg, is set for life. Other social networks such as Xing, Twitter and YouTube are becoming more significant every day, both for private users as well as for companies. Everyone wants to get his or her message across, be it as a clear statement or in a roundabout way, and sometimes even with a disregard for the law. “Social media open up a wide legal field,” explains Georg Fellner, lawyer at Brauneis Klauser Prändl law firm. Even the publication of court rulings is increasingly affected by
way for the publication of rulings in social networks, this decision represents a step forward for Austrian legislation.” Data protection is a sensitive issue
social media. In November 2010 Wolf Theiss effected a decision on behalf of AHA GmbH in a competition case at the commercial court in Vienna, in which it was stipulated for the first time ever that the ruling be announced in Austria via the Facebook page of the defending party. Georg Kresbach, partner at Wolf Theiss and head of the IP & IT practice area: “In paving the
Being present in social media opens up a whole row of legal issues that companies would do well to become acquainted with. One of these is the matter of data protection. “The regulations that are presently applicable were not established with social media in mind,” says Fellner. “They date back to a time before Facebook and the like. That is why this a legal grey area in part.” Günther Leissler, lawyer at Schönherr law firm, says: “Every company that uses social networks for marketing or presentation reasons should be aware that it must maintain a high level of selfresponsibility. Because of the interactivity of social networks, companies often use not only their own data, but also that of other users – for example, for competitions on Facebook.” Bertram Burtscher, partner at Freshfields Bruckhaus Deringer, has a similar view: “Data protection in social media is first and foremost an issue that concerns the user and the operator of the particular social media platform. Direct relations arising from data protection issues between a user – for example, a fan or follower of a company – and the company itself are an
Georg Fellner, Brauneis Klauser Prändl Rechtsanwälte: „Teilweise juristische Grauzone.“ Georg Fellner of Brauneis Klauser Prändl law firm: “A legal grey area in part.”
Günther Leissler, Schönherr Rechtsanwälte: „Datenschutzrechtliche Vorschriften beachten.“ Günther Leissler, Schönherr law firm: “Compliance with data protection provisions.”
»Being active in social networks calls for a high level of selfresponsibility.«
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law & taxation
Ivo Rungg, Binder Grösswang: „Entscheidend ist, dass sich die Unternehmen über ihre Reichweiten bewusst werden.“ Ivo Rungg, Binder Grösswang: “It is vital for companies to be aware of their reach.”
of The New York Times. German courts saw themselves responsible for this case, and therefore German law was applied. Copyright must be heeded Bertram Burtscher, Freshfields Bruckhaus Deringer: „Inhalte nicht ohne Zustimmung des Urhebers verwenden.“ Bertram Burtscher, Freshfields Bruckhaus Deringer: “Never use contents without the permission of their originator.”
Michael Woller, Associate Schönherr Rechtsanwälte: „Verwendung fremder bzw. ähnlicher Marken sollte vermieden werden.“ Michael Woller, associate at Schönherr law firm: “The use of third-party or similar brands should be avoided.”
bzw. diesen ähnlicher Marken sollte vermieden werden. Besonderes Augenmerk ist auf den meist grenzüberschreitenden bzw. überregionalen Charakter sozialer Netzwerke zu legen.“ Selbst ein eher lokal beschränkt tätiger Kleinbetrieb, betont Woller, könnte sich aufgrund seiner überregionalen Präsenz im sozialen Netzwerk mit markenrechtlichen Ansprüchen Dritter aus anderen Ländern, in denen ein von ihm verwendetes oder diesem ähnliches Kennzeichen bereits für den Dritten geschützt ist, konfrontiert sehen. Entscheidend ist hierbei, dass sich die Unternehmen über ihre Reichweiten bewusst werden. „Wenn der Text in deutscher Sprache ist, schränkt das die Reichweite ein“, meint Ivo Rungg, Rechtsanwalt bei Binder Grösswang, „doch bei englischen Websites ist praktisch eine globale Reichweite gegeben.“ Rungg nennt das Beispiel eines deutschen Bürgers, der sich von einem Artikel in der Online-Ausgabe der New York Times in seinem Persönlichkeitsrecht verletzt sah. In diesem Fall sahen sich die deutschen Gerichte für den Fall zuständig – und es kam auch deutsches Recht zur Anwendung. Urheberrecht beachten
Wie gesagt: Nicht jede verwendete Information ist frei verwendbar. Michael Woller: „Grundsätzlich unproblematisch sollte es sein, wenn zur Gänze selbst erstellte Inhalte verwendet werden. Durch das Hochladen etwa eines urheberrechtlich geschützten Bildes auf das Facebook-Profil des Unternehmens ohne ausdrückliche Zustimmung des Urhebers werden aber bereits zwei dem Urheber vorbehaltene Verwertungsrechte berührt.“ Aber auch bei Inhalten, die von vertraglich an das Unternehmen gebundenen Dritten stammen (etwa von einer Werbeagentur), muss sichergestellt sein, dass zuvor Rechte in ausreichendem Umfang zur Veröffentlichung auf der Social Media Plattform eingeräumt wurden und die diesbezügliche Rechtseinräumungskette bis zurück zum Urheber gewahrt ist, betont Woller. „Ein Lied im Hintergrund, eine Marke, die zu sehen ist, Fotos, die von einem Profifotografen oder einem anderen gemacht wurden und dann auf Facebook & Co. erscheinen – in den sozialen Netzwerken entsteht in den Botschaften eine neue Dynamik und damit auch eine neue Gefahr für Betriebe, die man beachten muss“, betont auch Ivo Rungg. Bertram Burtscher bringt es auf den Punkt: „Das Prinzip Copy & Paste ist zwar verlockend, Inhalte können aber nicht ohne Zustimmung des Urhebers ohne weiteres von Dritten verwendet werden.“ Eingriff in Persönlichkeitsrechte
„Social Media Plattformen sind besonders direkte Massenkommunikationsmittel“, sagt Michael Woller. Sobald ein Inhalt im sozialen Netzwerk veröffentlicht wurde, ist er nur noch schwer oder gar nicht mehr zu kontrollieren. „Wenn also etwa in einem in die Verantwortung des Unternehmens fallenden Beitrag über einen Konkurrenten ‚hergezogen‘ wird, könnte dieser je nach Lage des Falles durchaus mit einer 104 Succeed 02/11
exception. Of course, companies must keep in mind that information obtained from fans or followers must be treated in strict compliance with the data protection provisions.” Further, Burtscher stresses that it would be easy for a company to find out the e-mail addresses of their fans and followers, but that the use of these addresses for marketing requires the consent of the people in question. “The marketing departments within companies also need to be sensitised with regard to the clearly defined rules that apply to the use and collection of data via social media,” Burtscher emphasises. Brands are protected
Whoever is active in Facebook generally concedes the use of his or her Facebook data, “but the question remains, whether I myself have rights of use,” says Fellner. Michael Woller, associate at Schönherr law firm, also points to questions of trademark law: “It’s the same as in the offline world: the use of thirdparty brands or such that display a high degree of similarity to them should be avoided. In particular, it is vital to consider that social networks usually have a cross-border or trans-regional character.” Owing to this trans-regional nature of social networks, even a small company that is mostly active on a local level could be confronted with a trademark claim by a third party from another country if it uses a feature that is already protected for said third party. It is therefore essential that companies become aware of their reach. “If the text is in German, this restricts the reach,” explains Ivo Rungg, lawyer with Binder Grösswang, “but English websites denote a practically global reach.” Rungg refers to the case of a German citizen who felt his personal rights violated in an online issue
As mentioned before, not every piece of information used can actually be used freely. Michael Woller: “There generally shouldn’t be a problem if all the contents used are original. But if, for instance, an image protected by copyright is uploaded onto a company’s Facebook profile without having obtained prior approval from the originator, then this already violates two exploitation rights of the originator.” But the same applies to contents from third parties that are contractually bound to the company (e.g. an advertising agency). It is necessary to ensure in advance that rights regarding the use on the social media platform have been conceded to an appropriate extent and the relevant chain of rights granted is maintained all the way back to the originator, Woller stresses. “A song playing in the background, a visible brand, photos that were taken by a professional photographer or some other person and are then used on Facebook and other platforms – there’s a new kind of dynamic that
Georg Kresbach, Wolf Theiss: „Urteilsveröffentlichungen auf Social Networks sind eine Weiterentwicklung der österreichischen Rechtsprechung.“ Georg Kresbach, Wolf Theiss: “The publication of court rulings in social networks is a step forward in Austrian legislation.”
LEGAL ADVICE
arises in the messages in social networks, and with it a new risk that companies must be aware of,” cautions Ivo Rungg. Betram Burtscher sums up: “The principle of ‘copy and paste’ is tempting, but contents may not be used by third party without the approval of the originator.”
Fotos: Beigestellt
An invasion of personal rights
“Social media platforms are a particularly direct mass communication medium,” says Michael Woller. As soon as contents have been put up in a social network, they are very hard – if not impossible – to control. “For instance, if a company sounds off against a competitor in a feature that falls within its responsibility, the injured party could well react by means of a defamation lawsuit, as the case may be,” Woller explains. Companies would therefore be well advised to lay down internal rules for employees who are active on social media platforms on behalf of their company or in their function as employees of the company. Georg Fellner adds that it should be clarified “who is actually authorised to communicate externally on behalf of the company.” Freshfields lawyer Burtscher is also always aware that financial repute and honour are at stake: “When in critical discussions with a third party, it is important for companies to take into account their opponent’s right to honour and reputation.” The tenet ‘comment is free, but facts are sacred” applies. Caution should therefore be exercised when making factual claims: “If someone spreads rumours that jeopardise the repute of a third party and which they knew or ought to have known were untrue, they are damaging that third party’s reputation and cannot claim freedom of opinion,” Burtscher clarifies. And what can be done to prevent one’s own employees from badmouthing their employer? Ivo Rungg: “A dissatisfied employee can do a great deal of damage. It would therefore be advisable to develop a clear strategy on how to regulate the relationship between companies, employees and social networks.”This would also prevent the opposite from happening; namely, if someone is “overeager” (Rungg) and places his or her own company in a far better light than a rival company. After all, that would be unfair competition. H. Hornacek
Haftung von Geschäftsführern Liability of managing directors
Jens Jungmann, Geschäftsführender Partner bei Rödl & Partner, Mittel- und Osteuropa
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er wird zum Geschäftsführer Ihrer lokalen Gesellschaft bestellt?“ fragen gewöhnlich unsere Anwälte im Rahmen der Gesellschaftsgründung unsere Mandantschaft. Im weiteren Gespräch zeigt sich oftmals, dass die Bestellung eher als organisatorische Formalität betrachtet wird. Jedoch lohnt hier ein Blick auf mögliche Haftungsrisiken des gekorenen Prinzipals. Gewöhnlich ist nicht nur vorsätzliches oder sogar bereits fahrlässiges pflichtverletzendes Handeln strafrechtlich relevant, sondern auch dann, wenn ein nach lokalem Recht pflichtgemäßes Handeln unterlassen wurde. Durchweg haftet der Geschäftsführer persönlich, wenn die Gesellschaft aufgrund seines pflichtwidrigen Verhaltens zahlungsunfähig wird. Das rumänische Insolvenzgesetz ahndet bereits die versäumte Implementierung einer ordnungsgemäßen Buchhaltung. In Bulgarien erwartet den Geschäftsführer bei verspätetem Insolvenzantrag eine Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren. Hingegen kennt das aus sowjetischer Zeit stammende ukrainische Arbeitsrecht die persönliche Haftung für widerrechtliche Kündigungen von Arbeitnehmern. Der Geschäftsführer hat generell die Pflicht zur Organisation der Ordnungsmäßigkeit, insbesondere hinsichtlich der Zahlungen, Buchhaltung, Steuern und Sozialversicherung. ❯ „Who will be appointed as the managing director of your local company?” is a typical question asked by our legal professionals in the course of our client’s company formation. Further conversations often reveal that the appointment is considered mainly as an organizational formality. However, it is well worth to take a look at the potential liability risks of the elected party. In general, not only are wilful or even already careless breaches of duty in the course of action criminally relevant, but also the omission of dutiful courses of action. Without exception, the managing director is personally liable if the company is deemed insolvent as a result of their dereliction of duty. The Romanian Insolvency Act already punishes the failure to implement a proper accounting system. In Bulgaria, managing directors can expect imprisonment of up to three years for a late insolvency filing. Furthermore, the soviet-era Ukrainian labour law recognizes personal liability for the unlawful termination of employees. The managing director generally has the duty for procedural compliance, particularly in terms of payments, accounting, tax and social security.
Promotion
Kreditschädigungsklage darauf reagieren“, erklärt der Experte. Unternehmen seien daher gut beraten, interne Regelungen für Mitarbeiter aufzustellen, die im Namen des Unternehmens oder erkennbar in ihrer Funktion als Mitarbeiter des Unternehmens auf Social Media Plattformen aktiv sind. Daher, so Georg Fellner, sollte man in jedem Fall klären, „wer eigentlich für das Unternehmen nach außen kommunizieren darf“. Für Freshfields-Anwalt Burtscher steht auch immer die Frage des wirtschaftlichen Rufs und der Ehre auf dem Spiel: „Unternehmen haben bei kritischer Auseinandersetzung mit Dritten den wirtschaftlichen Ruf und das Recht Dritter auf Ehre zu wahren.“ Hier gelte die Maxime „Comment is free, but facts are sacred“. Vorsicht ist somit insbesondere bei Tatsachenbehauptungen geboten: „Wer Tatsachen verbreitet, deren Unwahrheit er kannte oder kennen musste und die den Kredit Dritter gefährden, begeht Rufschädigung und kann sich auch nicht mit der Meinungsfreiheit rechtfertigen“, weiß Burtscher. Und was kann man tun, damit nicht die eigenen Mitarbeiter über den Dienstgeber herziehen? Ivo Rungg: „Ein unzufriedener Mitarbeiter kann sehr viel Schaden anrichten. Daher ist es ratsam, eine klare Strategie zu entwickeln, wie die Beziehung zwischen Unternehmen, Mitarbeitern und Social Networks geregelt sein soll.“ Dann könne es nämlich umgekehrt auch nicht geschehen, dass jemand aus „Übereifrigkeit“ (Rungg) das eigene Unternehmen ungerechtfertigt viel besser erscheinen lasse als ein Konkurrenzunternehmen – denn das wäre unlauterer Wettbewerb. Harald Hornacek
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newsfacts & DB Schenker Logistics mit Großauftrag aus der Türkei DB Schenker Logistics carries large delivery from Turkey
Zunahme des Bauvolumens bei Strabag Construction volume to increase at Strabag
Semperit mit gutem Ergebnis Good results for Semperit
> Seit November 2010 läuft ein Großprojekt, bei dem DB Schenker Arkas über 8.000 Einzelrohre für den Bau der Pipeline „Gazelle“ von der Türkei in die Tschechische Republik transportieren wird. Die Pipeline weist nach Fertigstellung eine Gesamtlänge von 142 km auf und durchzieht Tschechien von Norden nach Süden. Die Transporte laufen noch bis Dezember 2011. Das Besondere daran: Der Verkehrsträger Bahn kann beim Transport der 18 m langen Rohre (1,42 m im Durchmesser) seine Stärken voll ausspielen.
> Dank eines Baubooms in Polen hat der österreichische Baukonzern Strabag im Vorjahr nur wenig Geschäft verloren. Insgesamt ist wegen eines schwächeren Geschäftes in Deutschland und Ungarn und wegen des harten Winters die Bauleistung um 1,9 % auf EUR 12,8 Mrd. gesunken. Der Baukonzern rechnet aber aufgrund der guten Auftragslage für heuer wieder mit einer Zunahme des Bauvolumens. „Im Jahr 2011 sollte es uns gelingen, die Leistung um 5 % auf EUR 13,5 Mrd. zu steigern“, meint Konzernchef Hans Peter Haselsteiner.
> Wegen guter Nachfrage und Kostensenkungen konnte die Semperit AG Holding 2010 Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr kräftig steigern. Vorläufigen Zahlen zufolge belief sich der Umsatz auf EUR 689,4 Mio. – das ist ein Plus von 17,2 %. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verbesserte sich um 9,2 % auf EUR 112,3 Mio., das operative Ergebnis um 18,4 % auf EUR 82,4 Mio. Semperit ist auch für das laufende Jahr zuversichtlich.
> November 2010 saw the start of a large project for DB Schenker Arkas, which is transporting over 8,000 sections of pipe for the Gazelle pipeline from Turkey to the Czech Republic. Once finished, the pipeline will have a total length of 142 km and will cross the Czech Republic from north to south. Transportation will continue until December 2011. In transporting the 18 m pipes (1.42 m in diameter), the rail transport carrier can show off its strengths.
> Thanks to a construction boom in Poland, Austrian building contractor Strabag only lost a small amount of business last year. Altogether, because of weak business in Germany and Hungary and due to the harsh winter, the volume of construction decreased by 1.9 % to EUR 12.8bn. However, based on the good status of the order book, Strabag expects another increase in construction volume this year. “In 2011 we should be able to raise volume by 5 % to EUR 13.5bn,” says CEO Hans Peter Haselsteiner.
> In 2010 Semperit AG Holding achieved strong growth in both revenues and profits, thanks to cost reductions and healthy demand. According to preliminary numbers, revenues amounted to EUR 689.4m, an increase of 17.2 %. Profit before interests, taxes and amortisation grew 9.2 % to EUR 112.3m, and operating profit by 18.4 % to EUR 82.4m. Semperit is also confident about the current year.
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industry &technology Süßes oder Saures in Moskau? Die Nachfrage nach Fruchtzubereitungen steigt, Agrana profitiert. An apple a day in Moscow? The demand for fruit preparations is increasing, and Agrana is profiting.
> In den kommenden Jahren will der Frucht-, Zuckerund Stärkekonzern Agrana rund EUR 28 Mio. in ein Werk nahe der russischen Hauptstadt Moskau investieren. Um den steigenden Bedarf abdecken zu können, sollen die Kapazitäten von 38.000 auf 62.000 t erweitert werden. Fruchtzubereitungen werden u. a. für Milchprodukte, Eiscreme oder Backwaren verwendet. Weltweit ist Agrana in diesem Segment Marktführer und hat jetzt schon einen Marktanteil von 48 % in Russland. > Over the next few years, the fruit, sugar and starch corporation Agrana intends to invest about EUR 28m in a plant near Russia’s capital, Moscow. In order to meet the rising demand, the capacities are to be increased from 38,000 to 62,000 t. Fruit preparations are used for dairy products, ice cream and bakery products, among other things. Agrana is the world market leader in this segment and already has a market share of 48 % in Russia. 108 Succeed 02/11
Lenzing mit Rekordergebnis Lenzing with record result
> Die Lenzing Gruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 nach vorläufigen Zahlen ein neues absolutes Rekordergebnis erzielt. Ausschlaggebend dafür waren vor allem der dynamische Ausbau der Faserproduktion, eine sehr starke Nachfrage nach Lenzing-Fasern und die gegenüber dem Vorjahr signifikant höheren Faserverkaufspreise. Der vorläufige konsolidierte Konzernumsatz stieg um 45 % von EUR 1,22 Mrd. auf EUR 1,77 Mrd. Das vorläufige Konzern-EBIT konnte mehr als verdoppelt werden, und zwar auf EUR 231,9 Mio. „Das Geschäftsjahr 2010 war aus unserer Sicht also kein Strohfeuer, sondern der Beginn einer langen Aufwärtsentwicklung der Branchenkonjunktur für Man-made Cellulosefasern“, ist CEO Peter Untersperger überzeugt. > According to preliminary figures, the Lenzing Group achieved a new absolute record result in the past financial year. Responsible for this was the dynamic expansion of fibre production, very strong demand for Lenzing fibres and significantly higher fibre sales prices than in the previous year. The preliminary consolidated group turnover increased by 45 % – from EUR 1.22bn to EUR 1.77bn. The preliminary group EBIT was more than doubled – to EUR 231.9m. “So, in our view the 2010 financial year wasn’t a flash in the pan, but the beginning of a long upward trend in the man-made cellulose fibre sector,” says CEO Peter Untersperger.
Positive Entwicklung: Die Faserproduktion hat nach den Krisenjahren wieder deutlich angezogen. Positive development: The production of fibre has increased considerably since the crisis years.
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Agrana will Kapazitäten in Russland erweitern Agrana plans to increase capacities in Russia
Palfinger wieder mit positivem Ergebnis Palfinger with positive result again
> Der Salzburger Kranhersteller Palfinger konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 das operative Ergebnis (EBIT) wieder ins Plus drehen. Den vorläufigen Zahlen zufolge erreichte das EBIT ein Plus von EUR 35 Mio., nach minus EUR 5 Mio. 2009. Der Umsatz stieg um 29 % auf EUR 650 Mio. Die Erholung wichtiger Märkte und der weitere Marktausbau trugen zu den guten Ergebnissen bei. Heuer rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzplus von rund 20 %. > The Salzburg crane manufacturer Palfinger was able to turn around the operating income (EBIT) in the past financial year. According to provisional results, the EBIT for 2010 is a plus of EUR 35m, after a minus of EUR 5m in 2009. The turnover increased by 29 % to EUR 650m. The recovery of important markets and further market expansion contributed to the good results. This year the company is expecting an increase in turnover of around 20 %. Kräne sind wieder gefragt, jene von Palfinger besonders. Das zeigt sich auch am EBITTurnaround in 2010. Cranes are in demand again, in particular those from Palfinger. This also shows in the EBIT turnaround in 2010.
Unger Steel Group baut für Magna Heavy Stamping Unger Steel Group builds for Magna Heavy Stamping
> Die Unger Steel Group betreut als General2011 wird Magna unternehmer für Magna Heavy Stamping den wieder deutlich mehr Ausbau der Produktionsstätte im steirischen Autos zusammenbauen. Magna will assemble Albersdorf-Prebuch. Der Zubau der Pressenhalle significantly more soll im Juli, der Gesamtzubau im September 2011 cars in 2011. schlüsselfertig übergeben werden. Bereits seit 1997 fertigt Magna Heavy Stamping im steirischen Albersdorf-Prebuch Autoteile als Zulieferer für die internationale Fahrzeugindustrie. Die rund 4.800 m2 große neue Pressenhalle mit einer Höhe von 18 m wird zwischen zwei bestehende Hallen gebaut, während die Produktion weiterläuft und die Betriebsstörungen auf ein Minimum zu reduzieren sind. > The Unger Steel Group will supervise – as general contractor – the expansion of Magna Heavy Stamping’s production plant in the Styrian town of AlbersdorfPrebuch. The extension of the stamping hall is to be ready in July; the remaining extensions will be handed over in September 2011. Magna Heavy Stamping has been constructing automotive parts in Albersdorf-Prebuch as a supplier for the international motor industry since 1997. The approx. 4,800 m2 new stamping hall with a height of 18 m is being built between two existing halls during ongoing operation, and work stoppages are to be kept to a minimum.
Siemens mit starkem Wachstum
Tschechien investiert in sein Stromnetz
> Im dritten Quartal in Folge erreichte Siemens im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum sowohl beim Auftragseingang als auch beim Umsatz. Alle Sektoren und alle drei Berichtsregionen von Siemens trugen zum Wachstum bei. Der Auftragseingang stieg um 19, der Umsatz um 12 %. Auch in den Schwellenländern konnte Siemens in allen Sektoren zweistellige Wachstumsraten beim Auftragseingang verbuchen. Herausragend waren hier höhere Volumina aus Großaufträgen in den Sektoren Energy und Industry. > For the third quarter in a row, Siemens achieved growths in incoming orders as well as in turnover in comparison with last year. All sectors and all three reporting regions of Siemens contributed to the growth. The incoming orders increased by 19 %, while turnover increased by 12 %. Siemens was also able to record double-digit growth rates for incoming orders in all sectors in the emerging markets. Here, the higher volumes of large orders in the energy and industry sectors were particularly impressive.
> Der Alleinbetreiber des tschechischen Stromübertragungssystems, das staatliche Unternehmen CEPS, wird das 400kV-Hochspannungsnetz ausbauen und aufrüsten, berichtet Tschechien Online. Innerhalb der nächsten zwölf Jahre sollen fünf neue Umspannwerke gebaut werden. Hinzu kommen 675 km Hochspannungsleitungen, eine Ausweitung um rund ein Fünftel. > The sole operator of the Czech power supply system, the state company CPS, will be expanding and upgrading the 400 kV high-voltage network, according to Tschechien online. Five new transformer stations are to be built within the next 12 years. In addition, 675 km of high voltage lines are to be installed – an increase of about one-fifth.
Siemens with strong growth
Siemens City in Wien: Zentrum für die Wachstumsregion CEE. Siemens City in Vienna: A centre for the CEE growth region.
Czech Republic invests in electricity network
Nicht nur die Öffis, auch die Menschen in Tschechien brauchen immer mehr Strom. Not only the public transportation, but also the people in the Czech Republic need more and more power.
Rekordjahr für tschechischen Abfallentsorger
Wienerberger weiter auf Erholungskurs
> Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Abfallentsorger AVE CZ-Gruppe mit einer Umsatzsteigerung von 20 % erneut ein Rekordjahr verzeichnen. Besonders gut hat sich die Ergebnissituation im Segment Alt- und Wertstoffe entwickelt, so die Online-Ausgabe der Prager Zeitung. Darüber hinaus konnte AVE CZ sowohl Mengen als auch Wertschöpfungstiefen bei der Sortierung und Aufbereitung dieser Produkte erhöhen. > The last financial year was another record year for the waste disposal group AVE CZ, which achieved an increase in turnover of 20 %. According to the online version of the Prager Zeitung, the results developed particularly well in the waste material and recyclable material segments. Furthermore, AVE CZ was able to increase the amounts as well as the depth of added value during the sorting and processing of these products.
> Der weltgrößte Ziegelhersteller Wienerberger spürte auch in den Ergebnissen für 2010 noch die Einbrüche des Vorjahres. Der Umsatz des ATX-Konzerns ging im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4 % auf rund EUR 1,74 Mrd. zurück, nachdem Wienerberger 2009 einen Umsatzeinbruch von 25 % hinnehmen musste. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich deutlich von minus EUR 258,7 Mio. im Vorjahr auf plus EUR 10,7 Mio. Unterm Strich steht für 2010 dennoch ein Verlust: nach Steuern ein Minus von EUR 34,9 Mio. „Es liegt ein hartes Stück Arbeit hinter uns. Wir haben jetzt eine bessere Struktur und sind sehr gut für den nächsten Aufschwung aufgestellt“, sagt Konzernchef Heimo Scheuch. > Wienerberger, the world’s largest brick manufacturer, felt the effects of the declines in previous years in its 2010 results as well. The turnover of the ATX-listed company decreased by 4 % last year to approx. EUR 1.74bn, after Wienerberger faced a 25 % drop in turnover in 2009. The earnings before interest and taxes improved considerably from minus EUR 258.7m in the previous year to plus EUR 10.7m. Ultimately, however, a loss after taxes amounting to minus EUR 34.9m was recorded in 2010. “A lot of hard work lies behind us. We now have a better structure and are very well positioned for the next upturn,” says CEO Heimo Scheuch.
Record year for Czech waste disposal company
Mit 20 % Umsatzplus auf Kurs: Abfallentsorger AVE CZ-Gruppe. On track with a 20 % increase in turnover: Waste disposal company AVE CZ group.
Wienerberger remains on path to recovery
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communications &IT Microsoft und T-Systems bündeln Stärken Microsoft and T-Systems pooling their strengths
Bosch und Vodafone in Verbindung
Bosch and Vodafone joining up > Die Bosch-Gruppe und Vodafone bieten künftig gemeinsam ein Lösungspaket an, das die automatische Kommunikation von Geräten und Systemen ermöglicht. Mit den Softwareund Kommunikationslösungen der beiden Unternehmen werden beispielsweise Aufzüge oder Klimaanlagen kabellos über das Internet mit einem automatischen Überwachungssystem verbunden. Anwendern wird so die Möglichkeit geboten, weltweit verschiedenste Geräte einfach zu verwalten sowie Funktionen und Dienstleistungen wie Wartung oder Fernüberwachung kosteneffizient zu implementieren. > In future the Bosch Group and Vodafone will be jointly offering a solution package that facilitates the automatic communication of machines and systems. Examples of products that could benefit from the companies’ combined software and communication solutions are lifts or air conditioning systems, which will then be able to connect wirelessly via the Internet with an automatic monitoring system. Users can therefore easily manage all kinds of machines and carry out functions and services such as maintenance or remote monitoring. Bosch und Vodafone bieten ein Lösungspaket zur automatischen Kommunikation von Geräten und Systemen an. Bosch and Vodafone offer a solution package that enables machines and systems to communicate automatically.
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Apple mit Downloads auf Siegeszug Apple downloads spreading like wildfire
> Mit über 10 Mrd. heruntergeladenen Apps in nur zweieinhalb Jahren konnte der iPhoneHersteller Apple die Erwartungen mehr als übertreffen. Der App Store bietet mehr als 350.000 Apps für iPhone-, iPod-touchDer App Store hat die Internetund iPad-Anwender welt nachhaltig verändert – in über 90 Ländern und tut es immer noch. weltweit, davon The App Store has changed – sind mehr als 60.000 and still is changing – the Internet Apps native iPad world forever. Apps. Nutzer des App Store können aus über 20 Kategorien unter anderem Spiele, Wirtschaft, Nachrichten, Sport, Gesundheit und Fitness, Referenz und Reisen auswählen. „Der App Store hat die Art und Weise, wie Software entwickelt, vertrieben, entdeckt und verkauft wird, revolutioniert“, sagt Philip Schiller, Senior Vice President Worldwide Product Marketing von Apple. > With more than 10bn apps downloaded in just 21⁄2 years, iPhone producer Apple has exceeded all expectations. The App Store offers over 350,000 apps for iPhone, iPod touch and iPad users in more than 90 countries around the world. 60,000 of these are native iPad apps. Users of the App Store can select apps from more than 20 categories, including games, money, news, sports, health and fitness, reference and travel. “The App Store has revolutionised how software is created, distributed, discovered and sold,” says Philip Schiller, Apple’s senior vice president of Worldwide Product Marketing.
Amazon bliebt unter den Erwartungen
Amazon fails to meet expectations
> Im vierten Quartal verfehlte das weltgrößte Internet-Kaufhaus Amazon den von Analysten erwarteten Umsatz, die Erlöse betrugen USD 12,95 Mrd. Analysten hatten im Durchschnitt mit USD 13,01 Mrd. gerechnet. Der Nettogewinn erhöhte sich auf USD 416 Mio. (zuvor 384 Mio.). > Amazon, the world’s largest online store, failed to meet analysts’ turnover expectations in the 4th quarter, with a total revenue of USD 12.95bn. Analysts had anticipated USD 13.01bn on average. The net profit rose from USD 384m to USD 416m.
Gut verkauft, aber nicht gut genug – Amazon bleibt beim Umsatz hinter den Erwartungen. Good sales, but not enough – Amazon fails to meet turnover expectations.
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Cloud Computing gewinnt zusehends an Bedeutung, neue Allianzen werden geschmiedet. Cloud computing is becoming increasingly significant and new alliances are being forged.
> Microsoft und T-Systems haben von Shell einen Großauftrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren erhalten. Die Shell-Mitarbeiter weltweit werden künftig Kommunikationsdienste aus der „Wolke“ beziehen. Shell nutzt dafür das Microsoft-Produkt SharePoint dynamisch über das Netz, um die Flexibilität in den Arbeitsprozessen zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu senken. Nun bereitet T-Systems den nächsten Schritt vor, so werden alle Shell-Mitarbeiter die Microsoft-SharePoint-Lösung sicher aus der Wolke nutzen. Die Plattform läuft in einem T-Systems-Rechenzentrum und bietet den Shell-Mitarbeitern den Vorteil, von allen Standorten des Unternehmens und jederzeit mit Kollegen in aller Welt zusammenarbeiten zu können. > Microsoft and T-Systems have signed a five-year contract with Shell. In future, Shell employees will be using the ‘cloud’ for their communication services. Shell uses the Microsoft product SharePoint dynamically via the Internet to increase the flexibility of work processes and at the same time reduce costs. Now T-Systems is preparing the next step, in which Shell employees can make safe use of SharePoint in the cloud. The services will be provided via a T-Systems data centre and offer Shell employees the advantage of being able to collaborate with colleagues the world over from any company location.
Mobiltelefonie in Tschechien eher teuer
Mobile communication expensive in Czechia
> Das Internetportal mobil.cz verglich die Tarife in einigen EUStaaten miteinander und kam zum Ergebnis, dass Tschechien zu den Ländern Europas gehört, in denen Mobiltelefonieren In Österreich sind die Preise mit am teuersten ist. Im Vergleich erreichten die Preise im Keller, in Tschechien ist der tschechischen Anbieter in Bezug auf Telefonie und Mobiltelefonie noch recht teuer. SMS-Versand europäischen Durchschnitt. Kunden in Prices for mobile telephony are low Deutschland, Österreich, der Slowakei, Polen, Frankreich und in Austria, but still on the expensive in Großbritannien zahlen hingegen teilweise deutlich weniger side in the Czech Republic. für ihre Mobilfunkrechnung, berichtet die Online-Ausgabe der Prager Zeitung. > The Internet portal mobil.cz compared the mobile phone rates of various EU countries and found the Czech Republic to be one of the most expensive. In comparison, the rates of the Czech providers for phone calls and text messages were on a par with the European average. But customers in Germany, Austria, Slovakia, Poland, France and the UK pay significantly less for their mobile phone bills, says the Prager Zeitung’s online service.
IBM mit neuer Lösung für Mittelstand IBM with a new midmarket solution
> Auf den Mittelstand zugeschnitten ist das neue IBM-Angebot Virtual Desktop for Smart Business: Für EUR 11,75 im Monat und pro Anwender können sich mittelständische Unternehmen den virtuellen Desktop ins Haus holen oder ihn auf Reisen mitnehmen. Egal ob Notebook, Netbook, Tablet oder Thin Client, der PC aus der Cloud liefert den Mitarbeitern jederzeit und überall persönliche Daten, Rechenleistung und Anwendungen über das Netz. Mit Solutions for Smart Business baut IBM schrittweise seine cloudbasierten Lösungen aus und passt sie den Anforderungen mittelständischer Unternehmen an. Weltweit haben bereits mehr als 100 Geschäftspartner den virtuellen IBM-Desktop in ihr Cloud-Portfolio aufgenommen. > IBM’s new Virtual Desktop for Smart Business solution is tailored to the needs of midmarket customers: at a cost of EUR 11.75 per user per month, midsize companies can access their virtual desktop from notebooks, netbooks, tablets or thin clients when at home or away. The cloud offers employees personal data, computing power and applications anywhere anytime via the web. With its Solutions for Smart Business, IBM is gradually expanding its cloud-based offerings and adapting them to the needs of midsize companies. More than 100 business partners worldwide have already adopted the virtual ICM Desktop in their cloud portfolios. IBM baut sein Angebot für Klein- und Mittelbetriebe zielstrebig und erfolgreich aus. IBM is carrying out a targeted and successful expansion of its offers for SMEs.
Kultur & Events, Spitzen- & Breitensport, Gesundheit & Genuss! Mitten in Schwechat, nur wenige Meter vom Bahnhof und ein paar Minuten vom Flughafen entfernt, befindet sich ein einzigartiger multifunktioneller Veranstaltungskomplex. Das „Multiversum Schwechat“ bietet ein unvergleichliches, in jeder Hinsicht zeitgemäßes Angebot für Veranstalter, Partner, Aktive und Zuschauer! Hotline: +43/1/70107 www.multiversum-schwechat.at
Sportveranstaltungen von regional bis international
Tischtenniskompetenzzentrum Werner Schlager Academy
Konzerte von Rock bis Klassik
Seminare, Messen und Kongresse
Galas und Ballveranstaltungen
Sport und Gesundheit im Multitraining
Kabaretts und Kulturveranstaltungen
Genuss im Restaurant Trabitsch
Kapsch CarrierCom punktet mit DataXtender Kapsch CarrierCom on a roll with DataXtender
> Kapsch CarrierCom konnte mit dem DataXtender einen Auftrag der serbischen Vip mobile an Land ziehen. Der DataXtender stellt sicher, dass Provider trotz rasant wachsender Datenvolumina jederzeit ihr Netz mit einem Blick kontrollieren und analysieren können. Durch den immer stärkeren Einsatz von Smartphones werden im Mobilfunk zunehmend größere Datenmengen transportiert. Umso wichtiger wird es für Provider, diese enormen Volumina rasch und effizient zu kontrollieren und zu analysieren. Der DataXtender ermöglicht Traffic- und Qualitätsanalysen, das Reporting von Serviceabläufen und Kundenverhalten und die konkrete ProblemIdentifizierung und entsprechendes Troubleshooting. > Kapsch CarrierCom won an order from the Serbian mobile operator Vip mobile with DataXtender. DataXtender ensures that providers can monitor and analyse their networks at any given time in spite of rapidly growing data volumes. Due to the increased use of smartphones, larger and larger amounts of data are being transported via mobile phone networks. It is therefore becoming all the more important for providers to monitor and analyse these enormous data volumes quickly and efficiently. With DataXtender, traffic and quality analyses, service process and customer behaviour reports as well as precise problem identification and the appropriate troubleshooting can be carried out.
Daten und Netz im Griff – das bietet der DataXtender von Kapsch CarrierCom. Data and networks under control with DataXtender by Kapsch CarrierCom.
travel &transportation 2. Austrian Business Travel Day 2nd Austrian Business Travel Day
Die internationale Geschäftsreise-Branche trifft sich im September in Wien. The international business travel sector will meet in Vienna in September.
> Am 22. September findet in Wien der 2. ABTD (Austrian Business Travel Day) statt, der unter Schirmherrschaft der abta (austrian business travel association) steht. Bereits der 1. ABTD 2009 war ein großer Erfolg und bewies seine Rolle als Impulsgeber für die Geschäftsreise-Branche und NetzwerkPlattform. Der modulare Aufbau als Mix aus Fach-Vorträgen, Foren, Best-PracticeBeispielen und Workshops wird auch heuer beibehalten. Aktuelle BranchenTrends, neueste Tools und das effiziente Ausschöpfen von Spar-Potenzialen werden im Mittelpunkt stehen. > On 22 September, the 2nd Austrian Business Travel Day (ABTD) will take place in Vienna under the auspices of the Austrian Business Travel Association (abta). The first ABTD in 2009 was a great success, proving itself to be a driver for the business travel industry and an excellent networking platform. The modular composition, offering a mix of talks, forums, best practice studies and workshops, will be retained this year. Current trends in the sector, the newest tools and efficient execution of cost reduction will be the focus areas.
Fiat wieder in schwarzen Zahlen
Augustin Quehenberger auf Kurs
> Nach einem Verlust von EUR 848 Mio. in 2009 konnte der italienische Autohersteller Fiat im Vorjahr einen Nettogewinn von EUR 600 Mio. erzielen. Davon entfallen EUR 222 Mio. auf die Autogruppe Fiat S.p.A. mit dem Auto-, Autoteile- und Motorengeschäft und EUR 378 Mio. auf die Nutzfahrzeugsparte Fiat Industrial. Seit Jahresbeginn sind beide Bereiche getrennt an der Börse notiert. Der Umsatz stieg um 12,3 % auf EUR 56,3 Mrd. > After a loss of EUR 848m in 2009, Italian automotive manufacturer Fiat achieved net profit of EUR 600m last year. EUR 222m of this came from the Fiat S.p.A. group, which manufactures cars, car parts and engines, and EUR 378m were contributed by the commercial vehicles division Fiat Industrial. Since the start of 2011, both divisions have been separately floated on the stock market. Revenue grew by 12.3 %, to EUR 56.3m.
> Die Augustin Quehenberger Group hat 2010 mit EUR 372 Mio. ihr Umsatzziel übertroffen und plant 2011 für die gesamte Gruppe eine schwarze Null. Mit einer Neuausrichtung der Geschäftsfelder, einer neuen Die Augustin Quehenberger operativen Strategie und umfangreichen Investitionen Group hat ihre Umsatzziele konnte bei den mit Verlusten übernommenen 2010 übertroffen. Unternehmen die Trendwende herbeigeführt The Augustin Quehenberger werden. Das Ergebnis der defizitär übernommenen Group exceeded its revenue Unternehmen konnte auf einen Verlust im niedrigen target for 2010. einstelligen Millionenbereich reduziert werden. Quehenberger Logistics hat – erstmals seit Jahren – bereits 2010 ein positives Ergebnis erwirtschaftet, Augustin Network soll dieses Ziel 2011 ebenfalls erreichen, womit die gesamte Gruppe den Turnaround geschafft haben wird. „Wir gehen davon aus, dass wir heuer die schwarze Null schaffen und ab dann nachhaltig Gewinn erwirtschaften“, sagt CFO Rodolphe Schoettel. Für 2011 erwartet er einen Umsatz von EUR 405 Mio. > With revenues of EUR 372m, the Augustin Quehenberger Group exceeded its target for 2010, and plans to break even across the group in 2011. By re-orientating business activities, implementing a new operating strategy and investing throughout the business, the company, which was swamped by losses, has been able to buck the trend, reducing losses to only a few million. For the first time in some years, Quehenberger Logistics recorded a profit in 2010. Augustin Network should achieve this in 2011, meaning that the whole group will have made a turnaround. “We believe that we will break even this year and from then onwards generate sustainable profits,” says CFO Rodolphe Schoettel, who expects revenues of EUR 405m in 2011.
Fiat scheint die Krise überwunden zu haben, die Werke sind gut ausgelastet. With its production plants working to capacity, it seems that Fiat has overcome the crisis.
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Augustin Quehenberger on a roll
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Fiat back in the black
Nachfrage bei PKW soll massiv ansteigen
Russlands Automarkt auf Überholspur
> Die Zahl der verkauften PKW weltweit werde in den nächsten 15 Jahren von knapp 59 Mio. auf mehr als 92 Mio. Fahrzeuge jährlich steigen, sagte der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer der Presse. Die größte Nachfrage wird in der Branche vor allem aus Asien, Osteuropa, Lateinamerika und vom Trend zum klimaverträglichen Auto erwartet. Hier werden die größten Zuwächse bei Billigautos erwartet, mit einer Steigerungsrate von mehr als 11 % jährlich. Auch bei Premiumfahrzeugen soll es ein Plus von 5,4 % geben. > The number of passenger vehicles sold worldwide will increase from almost 59m vehicles annually to more than 92m over the next 15 years, German automotive expert Ferdinand Dudenhöffer has told the press. The highest demand is expected in Asia, Eastern Europe, Latin America and in climate-friendly cars. Sales of cheap cars will grow most, at over 11 % per year. The premium car sector is also expected to grow by 5.4 %.
> Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird Russland zu Europas größtem Markt für PKW und leichte Nutzfahrzeuge anwachsen. Bis 2020 könnte Russland sechstgrößter Automarkt der Welt werden – nur die Automärkte in China, USA, Indien, Brasilien und Japan wären dann noch größer. Das geht aus einer Studie von Boston Consulting hervor. Schätzungen zufolge wird bis 2020 die Inlandsnachfrage in Russland auf rund 4 Mio. Fahrzeuge steigen. Das bringe auch Wachstumschancen für lokale und internationale Unternehmen. Um sicherzustellen, dass der russische Markt zu Der russische Automarkt könnte nachhaltigem Wachstum und internationaler schon bald der größte Europas sein, meint BCG. Wettbewerbsfähigkeit zurückfindet, According to BCG, the Russian car market müssen die unternehmerischen Rahmencould soon be the biggest in Europe. bedingungen attraktiver werden, damit internationale Automobilhersteller ihre Wertschöpfung verstärkt lokalisieren und somit Wachstum vor Ort unterstützen. Gleichzeitig sei eine Restrukturierung der lokalen Hersteller- und Lieferantennetzwerke erforderlich. > Within the next ten years Russia will become Europe’s biggest market for passenger and light commercial vehicles – and by 2020 it could be the sixth-largest automotive market in the world after China, the USA, India, Brazil and Japan. These predictions come from a study by Boston Consulting, in which it is estimated that domestic demand in Russia will increase to approximately 4m vehicles by 2020, bringing growth opportunities for Russian and foreign companies. But business conditions need to be made more attractive if Russia is to return to sustainable growth and become internationally competitive, so that international automotive manufacturers will localise production and support growth. At the same time, the network of domestic manufacturers and suppliers needs to restructure.
Demand for passenger vehicles set to boom
Die Zahl der verkauften PKW könnte binnen 15 Jahren auf mehr als 90 Mio. ansteigen. The number of passenger vehicles sold worldwide could rise to over 90m within 15 years.
Porsche will alle Modelle mit Hybrid anbieten Porsche to offer hybrid on all models
> Ab 2015 werden alle Baureihen von Porsche über einen Plug-inHybriden verfügen, einen Verbrennungsmotor mit Elektroantrieb. Um Alltagstauglichkeit gewährleisten zu können, muss man mit dem Fahrzeug emissionsfrei durch die Stadt fahren können. Hier sollen die Porsche-Fahrzeuge 20 bis 30 km rein elektrisch fahren können. Das erste rein elektrische Porsche-Modell werde aber erst in 10 bis 15 Jahren auf den Markt kommen. > From 2015, all cars produced by Porsche will have a plug-in hybrid: a combustion engine with an electric motor. This will enable emission-free city driving, key to guaranteeing a vehicle’s suitability for Auch Porsche setzt everyday use. Porsche cars will be able to stärker als bisher auf cover 20 to 30 km on electric power alone. den Hybrid-Antrieb. Models from Porsche that run solely on Porsche is putting a strongelectricity will not be on the market for er focus on hybrid technoanother 10 to 15 years. logy than in the past.
Russia’s automotive market racing ahead
PRAG PILSEN MÜNCHEN KATOWICE BUKAREST EKATERINBURG
Ennshafen mit erfreulicher Jahresbilanz Port of Enns reports excellent annual results
> Dem Ennshafen ist es gelungen, die Umschlagzahlen teils deutlich zweistellig zu steigern und sich damit zum exportstärksten Hafen Österreichs zu entwickeln. Der Containerumschlag wuchs um 42 % auf 226.000 t, der Wasser-/Landumschlag um ein Viertel auf 532.000 t und der Bahnumschlag um 47 % auf 2,8 Mio. t. Der Umsatz kletterte um fast 40 % auf EUR 6,1 Mio. Für 2011 werden EUR 6,7 Mio. Umsatz erwartet. Um mit der positiven Entwicklung Schritt halten zu können, werden EUR 3,3 Mio. in den Ausbau neuer Lagerkapazitäten, Services und in eine Aufstockung des Bürogebäudes am Hafen investiert. > The Port of Enns has partly achieved double-digit growth, becoming Austria’s biggest port by export volume. Container handling grew by 42 % to 226,000 t, water and land freight grew by a quarter to 532,000 t and rail freight by 47 % to 2.8m tonnes. Revenue climbed by almost 40 % to EUR 6.1m, and EUR 6.7m is expected for 2011. In order to keep up with the pace of growth, EUR 3.3m will be invested in expanding warehouse capacity, offices and services.
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Der Ennshafen konnte 2010 mit einem deutlichen Umsatzplus punkten. The Port of Enns was able to announce a significant revenue increase for 2010. angelo_91x125_v2.indd 1
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training &education Indien braucht praxisbezogene Berufsausbildungen. Eine Chance für Bildungsexporteure. India needs practically oriented professional training. This is an opportunity for education exporters.
Gezielte Förderung von Frauen Targeted promotion of women
> Schlechtere Qualifikationen sind nicht der Grund, warum Frauen seltener in Führungspositionen gelangen. Laut einer Studie der forsa im Auftrag der ILS und der Europäischen Fernhochschule Hamburg unter Personalverantwortlichen sind bei den Qualifikationen keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen erkennbar. 30 % der Befragten halten sogar Frauen für grundsätzlich besser ausgebildet. 98 % sind der Meinung, dass Frauen die gleichen Aufstiegschancen und Lohnstufen eröffnet werden müssen. 90 % betrachten die Familienfreundlichkeit von Betrieben als einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, um für qualifizierte Frauen auch in Zukunft interessant zu sein. > Lower levels of qualification are not the reason why fewer women reach management positions than men. According to a study by forsa that examined HR managers and was commissioned by ILS and the Europäische Fernhochschule Hamburg, there are no differences between men and women in terms of qualifications. 30 % of the participants even believed that women are generally better qualified. 98 % agreed that women should have the same career advancement prospects and salaries as men. 90 % view the family friendliness of companies as a decisive competitive advantage in order to remain interesting to qualified women in future.
> In Indien übernimmt die Wirtschaft mehr Verantwortung für die Berufsausbildung. China baut sein staatliches Aus- und Weiterbildungssystem aus. In den Vereinigten Arabischen Emiraten steigt der Bedarf an praxisbezogenen Ausbildungsangeboten. Diese Trends bieten Marktchancen für Bildungsexporteure. Mit fünf neuen Studien bietet iMove praktische Orientierung und Entscheidungshilfe bei der Markterkundung. Ausgehend von wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beleuchten die Studien das jeweilige Bildungssystem. Die Marktstudien sind online kostenlos erhältlich. > In India the business sector is assuming more responsibility for professional training. China is expanding its system of state education and further training. In the United Arab Emirates, there has been an increase in the need for practically oriented training. These trends offer market opportunities for education exporters. With five new studies, iMove offers practical orientation and decision-making aids for market exploration. The studies examine each education system, starting with the economic and political environment. The market studies are available online free of charge.
Firmen sollen Frauen gezielt fördern, um auch in Zukunft als Arbeitgeber interessant zu sein. Companies should specifically promote women in order to remain interesting as employers in future.
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Marktchancen für Bildungsexporteure Market opportunities for education exporters
> Sozialkapital bedeutet das Vermögen von Personen und Organisationen, ihre sozialen Beziehungen zum gegenseitigen Nutzen zielorientiert zu gestalten. Manager lernen, soziale Der Schlüssel zur Nutzung des sozialen Beziehungen zum gegenVermögens ist die Kooperation. Dieses seitigen Nutzen zielorientiert Verständnis zu stärken ist das Ziel des zu gestalten. neuen berufsbegleitenden postgradualen Managers learn how to organise Masterlehrgangs „Social Capital Managesocial relationships for mutual ment“, der im Herbst an der FH Salzburg gain in a target-oriented manner. startet. In vier Semestern lernen die Studierenden Managementinstrumente kennen, die sowohl den sozial-kommunikativen als auch den wirtschaftlichen Anforderungen der Märkte gleichermaßen Rechnung tragen. > Social capital means the ability of people and organisations to align their social relationships for the benefit of all involved. The key to using social capital is cooperation. The new part-time postgraduate master’s course ‘Social Capital Management’, which will start in autumn at the FH Salzburg University of Applied Sciences, is aimed at increasing the level of understanding in this area. In four semesters, students learn about the management instruments that accommodate both the socio-communicative demands as well as the economic demands of the markets.
Webbezogene Medienkompetenzen entwickeln Developing web-related media skills
> Die Grazer Fachhochschule Joanneum erforscht in einem dreijährigen Projekt, wie webbezogene Medienkompetenzen in Unternehmen und Organisationen entwickelt werden können. Mit dem „Web Literacy Lab“ untersucht ein interdisziplinäres Team, welche webbezogenen Kompetenzen Unternehmen brauchen, wie Firmen Webkommunikation am besten in ihre Organisation integrieren und webbezogene Medienkompetenzen am besten vermittelt werden können. Mit den Ergebnissen soll die regionale Wirtschaft durch Beratung, Weiterbildung und Studien unterstützt werden. > The FH Joanneum University of Applied Sciences in Graz is researching, in a three-year project, how web-related media skills can be developed in companies and organisations. The interdisciplinary team of the ‘Web Literacy Lab’ is examining which web-related skills companies need, how businesses can best integrate web communication into their organisation and how webrelated media skills can best be taught. The results are intended to support the regional economy through advice, further training and studies. Ins. Succeed_MBA DUK 01.11:: 10.03.2011 10:49 Uhr Seite 1
Social learning instead of attendance training
> Internet, Mobilgeräte und Social Media werden bislang noch zu wenig für Bildungszwecke genutzt. Dies war der Tenor auf der jüngsten Online Educa, dem weltgrößten Kongress für technisch Selbstlernkompetenzen und der gestütztes Lernen. Demnach sollte sich die Bildungspraxis in Schulen, Hochschulen und Unternehmen in Richtung Selbst- und Umgang mit neuen Voneinander-Lernen verschieben. In der neuen Lernkultur bilden Medien ist Teil einer Arbeit und Lernen eine untrennbare Einheit. Experten empfehlen neuen Lernkultur. Unternehmen die schrittweise Reduzierung herkömmlicher Trai- Self-learning skills and the utilisation of new nings und stattdessen die Schulung von Selbstlernkompetenzen media are part of a new und den effektiven Umgang mit neuen Medien. learning culture. > Until now, too little use has been made of the Internet, mobile devices and social media for educational purposes. This was the general opinion at the most recent Online Educa, the world’s largest conference for technically assisted learning. According to this, the educational practice in schools, universities and companies should move towards learning on one’s own and from one another. In this new learning culture, working and learning form an inseparable unit. Experts advise companies to gradually reduce traditional forms of training and to replace them with the teaching of self-learning skills and the effective use of new media.
Weitere Schritte in der Internationalisierung Further steps in internationalisation
> Die M/O/T Management School der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt erweitert ihr Netzwerk an Kooperationen mit der London School of Business & Finance. Die Kooperation mit der britischen Bildungseinrichtung soll zu einer Erweiterung und Vertiefung ausgewählter MBA-Programme der M/O/T Management School im Bereich Finanzmanagement führen. Im Februar nahmen bereits 32 Teilnehmer aus den MBA-Programmen Advanced Academic Business ManagerIn und Integrated Management am Financial Bootcamp in London teil. > The M/O/T Management School of the Alpen-Adria University of Klagenfurt is expanding its network of cooperations to include the London School of Business & Finance. The cooperation with the British institute of learning is intended to lead to the expansion and deepening of selected MBA programmes in the area of finance management at the M/O/T Management School. In February, 32 students from the MBA programmes ‘Advanced Academic Business Manager’ and ‘Integrated Management’ participated in the financial boot camp in London.
Top MBA Programs since 1991 Danube Executive MBA for executives and experienced managers Danube Professional MBA for managers already in or considering leading positions Danube MBA general management education for entry-level managers Information: bianca.hoebarth@donau-uni.ac.at, +43 (0)2732 893-2133, www.mba-krems.at
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Wissenstransfer in London zwischen der M/O/T und der London School of Business & Finance. Transfer of knowledge in London between the M/O/T and the London School of Business & Finance.
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Breaching the gap between economics and sociology
Social Learning statt Präsenztraining
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Brückenschlag zwischen Ökonomie und Soziologie
training & education
Lernen liegt wieder voll im Trend Learning is again en vogue
Im vergangenen Jahr wurde wieder in die Weiterbildung investiert. Vor allem Selbstzahler und firmeninterne Schulungen brachten den Aus- und Weiterbildungsinstituten Zuw채chse. Heuer setzen diese verst채rkt auf Spezialthemen in der F체hrungskr채ftequalifizierung. 116 Succeed 02/11
Last year saw a renewed interest in further education. Educational institutes have mainly self-payers and internal company training courses to thank for their increase in business. This year they are focusing on specialised topics in their executive training courses.
N
ach einem schwierigen Geschäftsjahr 2009 mit gekürzten oder eingefrorenen Weiterbildungsbudgets der Unternehmen war das Jahr 2010 für die österrei chischen Aus- und Weiterbildungsinstitute wieder sehr erfreulich. Angesichts der gestiegenen Nachfrage blicken die Bildungsinstitute hoffnungsvoll in das Jahr 2011. Vermehrt wird wieder in die Führungskräfteentwicklung investiert. Der regelrechte Nachholbedarf der Firmen ist für Gerhard Leitner, Geschäftsführer der LIMAK Austrian Business School, sehr gut nachvollziehbar: „Jene Unternehmen, die die Krise nicht nur durchtaucht haben, setzen jetzt auf jene Themen, die ihnen helfen, die Wettbewerbsposition auszubauen und nachhaltiges Wachstum zu generieren.“ Bei den Weiterbildungsformen geht die Nachfrage verstärkt in zwei Richtungen: Einerseits werden längerfristige offene Lehrgänge gebucht, andererseits auch vermehrt firmeninterne Weiterbildungen. Themenspezifische Einzelseminare finden deutlich weniger Zuspruch als noch vor einigen Jahren. Robert Neumann, Direktor der M/O/T Management School der AlpenAdria-Universität Klagenfurt, sieht den Grund „in dem Wunsch nach einer curricularen Ausbildung, die das mittlere und obere Management breiter qualifizieren soll“. Weiters beobachtet der Direktor des universitären Management-Weiterbildungsinstituts „eine stärkere Nachfrage nach General-Management-Programmen, die sich auf die Qualifizierung im Führungsbereich vor allem im internationalen Kontext konzentrieren“. Auch der Erwerb eines akademischen Grades in der berufsbegleitenden Aus- und Weiterbildung ist für viele Studierende ein Anreiz. Auch firmenintern steigt die Nachfrage nach Ausbildungen mit anerkannten Abschlüssen. „Bei den maßgeschneiderten Inhouse-Programmen rechnen wir mit einem steigenden Interesse an qualitativ hochwertigen Aus- und Weiterbildungen, die in Folge teilweise oder gänzlich an einer Universität angerechnet werden können“, erklärt Astrid Kleinhanns, Managing Director der WU Executive Academy. Aber auch die privaten Schulungsinstitute spüren den Bedarf nach umfassenden Weiterbildungsprogrammen. So stellt die Sales Manager Akademie eine hohe Nachfrage an Marketing- und Verkaufs-Weiterbildungen sowohl bei offenen als auch bei Inhouse-Programmen fest. Dazu Michael Linnert von der Sales Manager Akademie: „Immer mehr österreichische Unternehmen erkennen ein Umsatzsteigerungspotenzial in der Optimierung der eigenen Vertriebsorganisation. Daher investieren Betriebe zunehmend in gezielte Personalentwicklung, um
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fter the budgets for further education were reduced or frozen during the difficult busi ness year of 2009, Austrian educational institutes breathed a sigh of relief in 2010. In light of the increased demand, they are optimistic for 2011. More money is again being invested in executive training. Gerhard Leitner, managing director of the LIMAK Austrian Business School, can understand companies’ need to catch up: “Companies that didn’t just scrape by during the crisis are now focusing on factors that will help them to consolidate their competitive positions and to generate sustainable growth.” There are two types of further education that are primarily being booked: firstly, open courses that stretch over a longer time period; and secondly, in-company training courses. Stand-alone seminars on specific topics are less popular now than a few years ago. Robert Neumann, director of M/O/T Management School at the Alpen-Adria University in Klagenfurt, sees the reason for this in “the wish for a curricular education that aims for wider qualification in middle and top management.” Furthermore, the director of the university’s institute for management training has noted “a higher demand for general management courses that concentrate on qualification on the executive level mainly in an international context.” Many people who take courses are also motivated by the prospect of an academic degree to conclude their part-time studies or further training. And the demand for courses that offer recognised degrees is also rising in companies. “As far as custom-made, in-house courses are concerned, we are expecting increased interest in high-quality education and training programmes that are accredited in part or fully by a university,” Astrid Kleinhanns, managing director of the WU Executive Academy, explains. And private education institutes are also benefiting from the rise in interest in comprehensive further education programmes. The Sales Manager Akademie, for example, has registered a high demand in marketing and sales programmes, as well as in both open and in-house programmes. Michael Linnert of the Sales Manager Akademie: “More and more Austrian companies are recognising that they can achieve growth in turnover by optimising their own marketing organisation. Therefore, more companies are now investing in targeted HR development, in order to better utilise the potential of highly qualified and motivated sales staff.” Not only part-time further education, but also part-time education is now en vogue. Most of the bachelor and all the master’s courses of the FHWien–Studiengänge der WKW, for instance, can be taken as part-time courses. “On the one hand, we are meeting the demand for life-long learning, and on the other, we make it possible to follow a bachelor up with a master’s degree while holding down a job,” Michael Hernitsch, CEO of FHWien–Studiengänge der WKW, explains.
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Banking Energy Management Entrepreneurship & Innovation Finance & Controlling Marketing & Sales Project & Process Management
pmba@wu.ac.at, +43 -1-313 36 - 4816 www.executiveacademy.at/pmba hips CEE-Schola rs ow! ply n available. Ap
Berufsbezogene Aus- und Weiterbildungsprogramme werden von den Instituten so gestaltet, dass sie neben dem Job berufsbegleitend absolviert werden können. Institutes offer occupation-related education and further training that people with jobs can take as part-time courses.
mit hoch qualifiziertem und motiviertem Verkaufspersonal die Potenziale besser nutzen zu können.“ Neben den berufsbegleitenden Weiterbildungsprogrammen liegt auch die berufsbegleitende Ausbildung voll im Trend. So bieten die FHWienStudiengänge der WKW bereits den Großteil der Bachelor- und alle Master-Studien berufsbegleitend an. „Damit werden wir einerseits dem Anspruch des lebenslangen Lernens gerecht und andererseits ist so das auf den Bachelor folgende Master-Studium neben dem Job möglich“, erklärt der Geschäftsführer der FHWien-Studiengänge der WKW, Michael Hernitsch, das Angebot. Bei der Finanzierung der oftmals sehr kostenintensiven Weiterbildungsprogramme ist eine interessante Entwicklung erkennbar: Immer mehr Teilnehmer zahlen sich ihre Ausbildung selber. Dazu Astrid Kleinhanns von der WU Executive Academy: „War die Verteilung bei der Finanzierung des MBA-Studiums vor einigen Jahren noch ein Drittel Selbstzahler »Die Mehrheit und zwei Drittel unternehmensfinander Studierenden ziert oder teilfinanziert, so ist die sind Selbstzahler. Verteilung jetzt genau umgekehrt.“ Persönliche EntAuch die Donau-Universität Krems wicklung hat beobachtet diesen Trend. Gerhard Gensch, Pressesprecher, über die einen hohen Motivation der Teilnehmer: „Die Stellenwert.« Mehrheit unserer Studierenden sind Selbstzahler und wir stellen »The majority of fest, dass Weiterbildung nicht nur als our students Instrument der Wissens- und Komare self-payers. petenzerweiterung gesehen wird, Personal deveLsondern auch für die persönliche opment is held in Entwicklung einen hohen Stellenwert einnimmt.“ high regard.« Zu einem großen Teil spielen hierbei auch die österreichischen Förderprogramme eine Rolle, die bei der privaten Finanzierung der Weiterbildungsmaßnahmen unterstützen. Eine geschäftsförderliche Situation, die für in der CEE- und SEE-Region tätige Bildungsinstitutionen nicht zutrifft. „Das Interesse an Aus- und Weiterbildung von Privatkunden steigt nur langsam. Es gibt keine Bildungsförderungen, daher ist die Finanzierungsmöglichkeit ein großes Hindernis“, schildert Anton Aufner, Geschäftsführer des WIFI Internati118 Succeed 02/11
There is an interesting development with regard to the financing of the often cost-intensive further education programmes: more and more participants are paying for their courses themselves. Astrid Kleinhanns of the WU Executive Academy: “A couple of years ago, one-third of the people who took an MBA course payed for themselves and two-thirds were fully or partly financed by companies. Now it is exactly the other way around.” The Danube University Krems has also noted this development. Gerhard Gensch, spokesman of the university, on the motivation of the participants: “The majority of our students are self-payers, and we have observed that further education is seen not only as a way of expanding knowledge and competence, but is also held in high regard as a means of personal development.” Austrian incentive programmes, which provide financial support for individuals who wish to participate in further education courses, play no small part in this. A situation that is beneficial to promoting business – but this is unfortunately not the case in CEE and SEE. “Private customers’ interest in training and further education is growing gradually. There are no education grants, which makes financing extremely difficult,” Anton Aufner, general manager of WIFI International, describes the situation on the EastEuropean further education market. In 2010 the effects of the economic crisis could still be felt and a market shake-out took place among the educational institutes in CEE and SEE countries. “We do however seem to have come out of the trough and things are improving. Companies are again planning to invest more in the training and further education of their staff,” Anton Aufner adds. The head of WIFI International is particularly optimistic when it comes to topics that deal with strengthening competitiveness: “Companies in CEE and SEE countries are particularly interested in courses designed to improve customer service, project management, soft skills and sales, as well as leadership skills and corporate strategy, but also industryspecific topics.” Austrian educational institutes see their greatest chances in specialised
courses for executive development. Gerhard Leitner of LIMAK on his plans for 2011: “We are expanding our offer in the area of innovation and creativity.” The Upper Austrian business school has been offering an MBA with focus on Creative Process Leadership since 2010. “The aim of this course is to raise the creative potential in companies and to use it for achieving success in the market,” Leitner continues. In future these topics will also be the focus of new short-term and tailored courses. The WU Executive Academy is sticking with its key topics of sustainability and responsibility. “In the beginning, we thought that students would be more interested in hard facts. But the pressure to address topics like ethics and CSR comes mostly from the participants themselves. This is why we are concentrating on CSR, business ethics and sustainability,” says managing director Astrid Kleinhanns. Apart from ‘classic’ MBA programmes, the WU Executive Academy also puts emphasis on short-term courses for specific target groups. It offers a course designed especially for members of supervisory boards, and which deals with all the legal and business management aspects of carrying out supervisory board activities responsibly. “In order to meet the higher requirements, members of supervisory boards must have extensive knowledge of law, strategy, HR management, controlling, risk management, accounting and annual financial statements. And the question of personal liability is also playing an increasingly large role,” Kleinhanns points out. In the spring, the Continuing Education Center of Vienna’s University of Technology will be launching a postgraduate university course called ‘Management for Engineers’. This compact course aims to prepare graduates of technical and natural science studies for the demands of management positions. Apart from learning about economic and legal aspects, the participants will also acquire HR management skills. The individual modules are held on weekends only. “Because executives have very full calendars, it is often difficult to juggle a job and studies. This is why we deliberately gave the course such a
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training & education
Die richtige Weiterbildung für Ihr Unternehmen in Mittel- und Südosteuropa
Praktisches Know-how „made in Austria“ bietet das WIFI in immer mehr Ländern Mittel- und Südosteuropas an und begleitet international expandierende Unternehmen mit Standorten in Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn. Das WIFI International ist dabei die Drehscheibe. Partner vor Ort sind private Bildungsinstitutionen. Das Angebot reicht von Seminaren, Lehrgängen bis zu branchenspezifischen Ausbildungen. Beispielsweise entwickelt das WIFI Bulgaria derzeit eine Tourismusakademie in Kooperation mit einem renommierten Hotel am Schwarzen Meer. In Ungarn punktet das WIFI durch eine umfassende BWL- und IT-Weiterbildung. Professionelle Trainer/-innen, flexible, an den individuellen Bedarf angepasste Aus- und Weiterbildung vor Ort, gewohnte WIFI-Qualität, Aktualität und Praxisbezug des Trainings sind viele Vorteile, von denen Ihr Unternehmen profitieren kann. LEsEn sIE dIE sTATEMEnTs von FIrMEn, dIE vor KurzEM LEIsTunGEn dEr WIFIs In MITTEL- und südosTEuropA In AnsprucH GEnoMMEn HAbEn: „WIFI Romania-Trainer sind professionell und erfahren. Ihre speziellen kommunikativen Fähigkeiten, modernen Techniken und die Interaktivität während des Trainings waren für die Teilnehmer sehr wichtig. Sie haben enorm von der Management-Ausbildung profitiert und werden ihr Fachwissen in Zukunft nachhaltig anwenden können.“ db schenker romtrans-stv. Hr-Akademie-Leiterin Lefter über WIFI romania
„Ich habe mit meinen Mitarbeitern gesprochen, es war ein sehr interessantes Training mit jeder Menge Spaß, der beste Weg um Wissen zu vermitteln. Ich möchte WIFI Slovakia und den Trainern für Ihren Einsatz danken.“ ATb-Austrian Airlines Technik-Manager Essler über das business-planspiel Factory von WIFI slovakia
„Trends zeigen, dass Unternehmen nur mit top-geschulten Mitarbeitern langfristig wettbewerbsfähig sind. Und dafür steht auch international die Marke WIFI.“ Mag. Anton Aufner, Geschäftsführer WIFI International GmbH
www.wifi.eu
„WIFI Hungaria hat für uns in den letzten Monaten ein Spezialprodukt entwickelt: „Erfolgreich kommunizieren mit Chinesen“. Dieses Seminar hilft unseren Mitarbeitern sehr beim Umgang mit unseren chinesischen Geschäftspartnern.“ robert bosch Elektronika Kft.-personalentwicklerin Magyari über WIFI Hungaria
Kontakt: WIFI International Wiedner Hauptstraße 63 1045 Wien T +43 (0)5 90 900 3454 E win@wko.at
WIFI International
Auch in CEE und SEE ist die Talsohle überschritten und es wird wieder in Weiterbildung investiert. Hoch im Kurs stehen Themen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. CEE and SEE have come out of the trough and investments are again being made in further education. Courses that aim to strengthen competitiveness are in high demand.
onal, die Situation am osteuropäischen Weiterbildungsmarkt. Aufgrund der 2010 noch deutlich spürbaren Wirtschaftskrise kam es auch zu einer Marktbereinigung bei den Bildungsinstituten in CEE- und SEE-Ländern. „Die Talsohle scheint jedoch überschritten, es geht wieder bergauf. Die Unternehmen planen, wieder mehr in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren“, so Anton Aufner weiter. Besonders optimistisch ist der Geschäftsführer von WIFI International bei Themen rund um die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit: „Kurse zur Verbesserung von Kundenservice, Projektmanagement, Soft Skills und Sales sowie zur Verbesserung von Leadership Skills und Unternehmensstrategie, aber auch Branchenfachthemen werden von den Firmen in CEE- und SEE-Ländern besonders stark nachgefragt.“ Besonders große Chancen sehen die österreichischen Bildungsinstitute in Spezialprogrammen der Führungskräfteentwicklung. Gerhard Leitner von der LIMAK über die Pläne für 2011: „Wir bauen die Angebote im Bereich Innovation und Kreativität weiter aus.“ Seit 2010 bietet die oberösterreichische Business School schon einen MBA mit dem Fokus auf Creative Process Leadership. „Mit dem Programm verfolgen wir das Ziel, Kreativitätspotenziale in Unternehmen zu heben und für den Erfolg am Markt zu nutzen“, so der LIMAK-Chef weiter. In diesen Themenfeldern wird es zukünftig auch Kurzformate und maßgeschneiderte Programme geben. Die WU Executive Academy setzt nach wie vor stark auf die Themen Nachhaltigkeit und Verantwortung. „Ursprünglich dachten wir, dass die Studenten mehr über Hard Facts reden wollen. Aber der Druck, über Ethik und CSR zu sprechen, kommt sehr stark von den Teilnehmern. Daher 120 Succeed 02/11
compact structure,”says Petra Aigner, managing director of the CEC of Vienna University of Technology. The Montanuniversität Leoben is another institute that focuses on specialised further education courses in the field of engineering that are one of a kind in Austria or even in the whole world. Because technologies and legal frameworks change so quickly, graduates return to their alma mater regularly to bring their knowledge up to date. The ‘Recycling’ university course of the Montanuniversität encompasses both engineering as well as economy and law. Vice-rector Hubert Biedermann on how this course originated: “Many companies have recognised the sudden shift from primary to secondary materials, and this sparked the need for a networked course.” The Danube University Krems is focusing mainly on new media. The Department of Interactive Media and Educational Technologies offers courses for teachers, university lecturers and trainers, which can also be taken using the blended learning format, a combination between
private study via e-learning and live tuition. In the area of communication, everything revolves around new media, particularly social media. “Integral approaches are the name of the game – for example, in the ‘PR and Integrated Communication’ course, which targets not only PR professionals but recently also people in advertising, in cooperation with the Creativ ClubAustria (CCA),” rector Jürgen Willer reveals. New media are also the centrepiece of the Sales Manager Akademie’s offer. Michael Linnert describes his new plans: “Besides practically oriented training on professional sales techniques, we will be also be offering courses on marketing measures on the Internet and other new media. These are competences that up-to-date marketing organisations should have a command of, but that still need to be developed in many companies.” With these new topics, training and continuing education institutes are hoping that the trend towards life-long learning will attract more and more participants to their courses. Andrea Jindra
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training & education
setzen wir Schwerpunkte in den Bereichen CSR, Business Ethics und Nachhaltigkeit“, so die Geschäftsführerin Astrid Kleinhanns. Weiters setzt die WU Executive Academy neben den „klassischen“ MBA-Programmen auch auf Kurzprogramme für spezifische Zielgruppen. Speziell für Aufsichtsräte bietet das Institut eine Weiterbildung, in der alle betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Aspekte einer verantwortungsvollen Aufsichtsratstätigkeit gelehrt werden. „Um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Aufsichtsräte über ein breites Wissen in den Fachbereichen Recht, Strategie, Human Resource Management, Controlling, Risk Management, Rechnungswesen und Jahresabschluss verfügen. Dabei spielt aber auch die Frage der persönlichen Haftung eine zunehmend wichtige Rolle“, so die Geschäftsführerin Kleinhanns. Das Continuing Education Center der Technischen Universität Wien bietet ab dem Frühjahr erstmalig einen postgradualen Universitätslehrgang „Geschäftsführung für TechnikerInnen“. Mit dem zeitlich kompakten Programm sollen Absolventen von technischen und naturwissenschaftlichen Studien optimal auf die Anforderungen in der Geschäftsführung vorbereitet werden. Neben wirtschaftlich-rechtlichen Aspekten erwerben die Teilnehmer auch Kenntnisse in Human Resource Management. Die Lehrgangsmodule finden ausschließlich an den Wochenenden statt. „Der straffe Terminkalender von Führungskräften erschwert es sehr oft, Beruf und Studium unter einen Hut zu bringen, daher haben wir den Lehrgang bewusst sehr kompakt gestaltet“, erklärt Petra Aigner, Managing Director des CECs der TU Wien. Speziell im Bereich Engineering punktet die Montanuniversität Leoben mit sehr spezifischen Weiterbildungsangeboten, die österreichweit und teilweise sogar weltweit einzigartig sind. Da sich Technologien und gesetzliche Rahmenbedingungen so rasch verändern, kehren die Absolventen immer wieder an ihre Ausbildungsstätte zurück, um ihr Wissen auf den letzten Stand zu bringen. Mit dem neuen Universitätslehrgang Recycling setzt die Montanuniversität auf eine Ausbildung, die sowohl die Technik als auch die Gebiete Wirtschaft und Recht einschließt. Vizerektor Hubert Biedermann über den Entstehungshintergrund: „Viele Firmen haben den raschen Wandel von Primär- zu Sekundärstoffen erkannt, wodurch der Druck für eine vernetzte Ausbildung entstanden ist.“ Die Donau-Universität Krems setzt vor allem Schwerpunkte im Bereich der neuen Medien. Am Department für interaktive Medien und Bildungstechnologien werden dazu Weiterbildungsangebote für Pädagogen, Hochschullehrer und Trainer angeboten, die auch im Blended Learning Format, also in Kombination von Selbst-studium mittels E-Learning und Präsenzunterricht, angeboten werden. Im Bereich der Kommunikation dreht sich unter dem Begriff „Social Media“ ebenfalls alles um die neuen Medien. „Ganzheitliche Ansätze dominieren, wie beim Lehrgang ‚PR und integrierte Kommunikation‘, der sowohl PR-Fachleute als auch seit kurzem gezielt Werber in Kooperation mit der CCA anspricht“, schildert Rektor Jürgen Willer die Vorhaben der Weiterbildungsuniversität. Neue Medien sind auch bei der Sales Manager Akademie im Fokus. Michael Linnert zu den Plänen: „Neben den praxisorientierten Schulungen zu professionellen Verkaufstechniken werden wir auch Schulungen zu Marketingmaßnahmen im Internet und anderen neuen Medien anbieten. Das sind Kompetenzen, die moderne Vertriebsorganisationen beherrschen sollten und in vielen Unternehmen noch aufgebaut werden müssen.“ Mit den neuen Themenfeldern hoffen die Aus- und Weiterbildungsinstitute, dass sich der Trend zum lebenslangen Lernen auch in diesem Jahr in höheren Teilnehmerzahlen manifestieren wird. Andrea Jindra
Lehrgangsmodule für Führungskräfteausbildungen werden zeitlich und inhaltlich kompakt angeboten, damit Beruf und Studium für Manager vereinbar sind. The modules of executive courses are compact in terms of time and content, thereby making it possible for managers to juggle work and studies.
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48 Stunden in Vilnius 48 Hours in Vilnius Litauens Hauptstadt Vilnius ist von unterschiedlichen Nationalitäten und Kulturen geprägt. Lithuania’s capital, Vilnius, is characterised by a great diversity of nationalities and cultures.
Litauens Hauptstadt ist geprägt von Menschen, deren unterschiedliche Nationalitäten und Kulturen ein farbenfrohes Mosaik der Stadt bilden. In der Krise erlitt die Europäische Kulturhauptstadt 2009 zwar einen herben Rückschlag, doch das tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Man ist stolz auf die gut entwickelte Infrastruktur, gute Dienstleistungen und auf die moderne Architektur der Geschäftszentren und Wohnhäuser. The capital city of Lithuania is characterised by people whose diverse nationalities and cultures form a colourful mosaic. The European Capital of Culture 2009 was dealt a harsh blow during the crisis, but not even that could dampen the spirits in the city. Its residents are proud of the well-developed infrastructure and services, and also of the modern architecture of the business centres and residential buildings.
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itauens Hauptstadt Vilnius (zu Deutsch „kleine Welle“) ist mit rund 560.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes. Sie ist die einzige Hauptstadt Europas an der Grenze zweier alter Kulturen, der lateinischen und der byzantinischen. Entsprechend ihrem multikulturellen Charakter trägt sie verschiedene Namen: Neben Vilnius, wie sie mehrheitlich von den Litauern genannt wird, heißt sie auf Polnisch Wilno, auf Weißrussisch Wilnja und auf Jiddisch Wilne. Heute gilt Vilnius als europäische Stadt und Wirtschaftszentrum Litauens: Im Bezirk Vilnius beträgt der Anteil an ausländischen Investitionen rund 60 Prozent. 1994 wurde die bestens erhaltene und 360 Hektar große Altstadt, mit zahlreichen geschichtsträchtigen Bauwerken und mit ihren zahlreichen Gassen, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Vilnius zählt außerdem mit der 1579 gegründeten Universität zu den ältesten Universitätsstädten Europas. Vilnius ist nicht nur katholischer Erzbischofssitz, sondern trägt wegen seiner über 50 Kirchen auch den Beinamen "Rom des Ostens". 2009 erhielt die litauische Hauptstadt, gemeinsam mit der österreichischen Stadt Linz, den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ – im selben Jahr, in dem Litauen sein 1000-jähriges Jubiläum feierte.
Fotos: IStockPhoto, Corbis
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ith a population of 560,000, Lithuania’s capital, Vilnius (‘small wave’ in English), is the country’s largest city. It is the only capital city in Europe on the boundary between two ancient cultures, namely the Roman and the Byzantine. In keeping with its multicultural character, the city has different names: apart from Vilnius – as it is known by most Lithuanians – it is also called Wilno in Polish, Vilnia in Belarusian, and Vilne in Yiddish. Today Vilnius is seen as a European city and the economic centre of Lithuania: the Vilnius district boasts a foreign investment share of about 60 percent. In 1994 the beautifully preserved 360-hectare city centre, with its countless buildings steeped in history and labyrinthine streets and alleys, was declared a UNESCO World Heritage site. In addition, Vilnius University, founded in 1579, is one of Europe’s oldest higher education institutions. Besides being the seat of the Roman Catholic Archdiocese of Vilnius, the city is also known as the ‘Rome of the East’ because of its abundance of churches – more than 50 in number. In 2009, the year of Lithuania’s 1000-year anniversary, Vilnius was selected as the European Capital of Culture, together with the Austrian city Linz.
Sightseeing
Gediminas-Turm & Kathedrale St. Stanislaus Gediminas Tower & Cathedral to Saint Stanislav > Beide, sowohl der Gediminas-Turm als auch die Kathedrale St. Stanislaus, sind Vilnius’ Wahrzeichen und befinden sich inmitten der Altstadt. Der unten vier- und oben achteckige Gediminas-Turm aus dem 14. Jahrhundert ist ein Rest der einstigen Festungsanlage des litauischen Fürsten Gediminas und bietet einen tollen Ausblick. Der Turm bildet bis heute einen zentralen Erinnerungsort für die litauische Bevölkerung und beherbergt seit 1960 ein Museum zur Stadtgeschichte mit vielen Fundstücken. Am Fuße des Hügels befindet sich die römisch-katholische, erzbischöfliche Kathedrale St. Stanislaus, die architektonisch stark an einen griechischen Tempel erinnert. Wie bei vielen Kirchen des Baltikums steht auch hier der Glockenturm abseits der Basilika. > Both the Gediminas Tower and Vilnius Cathedral are landmarks in the centre of the city’s old town. Gediminas Tower dates back to the 14th century and is the remaining part of the fortress built by the Lithuanian duke Gediminas. It is quadrangular at the base and octagonal at the top and offers a breathtaking view of the city. To this day the tower is an important memorial site for the Lithuanian people. Since 1960 it has been home to a museum with many interesting exhibits illustrating the history of the city. The Roman Catholic and Archdiocesan Cathedral to Saint Stanislav is located at the foot of the hill. Its architecture is reminiscent of a Greek temple and, as is typical for many Baltic churches, its bell tower stands separate from the basilica.
Ein Wahrzeichen der Stadt: die Kathedrale St. Stanislaus mit ihrem losgelösten Glockenturm. One of the city’s landmarks: the Cathedral to Saint Stanislav with its free-standing bell tower.
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destination
Eat & Drink
Restaurant Cˇili Kaimas Cˇili Kaimas restaurant > Beim Betreten des Restaurants Cˇili Kaimas fühlt man sich sofort wie auf einem bäuerlichen Anwesen: Tische, Bänke und Wände sind vollständig aus Holz, die Kellnerinnen servieren in traditionellen Kleidern und überall befinden sich authentische Werkzeuge und andere Utensilien eines Bauernhoflebens. Probieren Sie typisch litauische Gerichte wie Suppe aus einem ausgehöhlten Brotlaib und das Nationalgericht „Cepelinai“, mit Faschiertem oder Topfen gefüllte Kartoffelknödel! Das Lokal ist äußerst begehrt, daher ist eine Reservierung sehr empfehlenswert! Restaurant Cˇili Kaimas: Vokieciu gatve˙ 8, +370 5 231 2536; täglich geöffnet ab 10.00 Uhr > Entering Cˇili Kaimas restaurant is like visiting a farmhouse: the tables, benches and walls are made entirely of wood, the waitresses serve the food in traditional dress, and all manner of original tools and other farm utensils are on display. You can try typical Lithuanian dishes like soup served in a hollow loaf of bread or the national dish, Cepelinai, which are potato dumplings filled with mincemeat or cottage cheese! Due to the popularity of this restaurant, it is recommended to book a table in advance! Cˇili Kaimas: Vokieciu gatve˙ 8, +370 5 231 2536; open daily from 10:00 a.m.
HOTEL
Narutis Hotel Narutis Hotel > Das Narutis Hotel an der Pilies-Straße, der Hauptstraße des prestigeträchtigen Vilnius, wurde bereits 1581 im „Buch der Weltstädte“ als Hotel erwähnt. Hier lebten und arbeiteten zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert zahlreiche Persönlichkeiten der Wissenschaft und Kultur, darunter die Dichter Adam Mickiewicz und Juliusz Sl-owacki sowie der Historiker Kraszewski. Alle 55 Zimmer des Hauses, darunter 5 Junior-Suiten, haben ihren eigenen Stil mit Wandmalereien, Stuck oder anderem Dekor. Das hoteleigene Spa verspricht Erholung nach einem ausgiebigen Stadtbummel. Im eleganten Restaurant mit eigener Bar lässt sich ausgiebig schlemmen. Narutis Hotel: 24 Pilies gatve˙, +370 5 212 2894, info@narutis.com, www.narutis.com > The Narutis Hotel in Pilies street, the prestigious main street of the city, already received mention in the Book of World Cities of 1581. Between the 16th and 19th centuries many important figures of science and culture lived and worked here, including the poets Adam Mickiewicz and Juliusz Sl-owacki as well as the historian Kraszewski. Each of the 55 rooms – including 5 junior suites – is decorated in its own individual style, with murals, stucco and other design elements. The in-house spa is an oasis of relaxation after an exhausting city tour. And the elegant hotel restaurant and bar are a lovely venue for wining and dining. Narutis Hotel: 24 Pilies gatve˙, +370 5 212 2894, info@narutis.com, www.narutis.com
Nightlife
Skybar Skybar > Die trendige Skybar befindet sich im 22. Stockwerk des Radisson Blu Hotel Lietuva und bietet sowohl am Tag als auch in der Nacht einen beeindruckenden Ausblick auf die Altstadt von Vilnius. Besonders empfehlenswert ist sie allerdings – aufgrund der die Bar umgebenden Glasfront – bei Sonnenuntergang, wenn man das Farbenspiel der Sonne miterleben kann. Die Bar ist bestens bekannt für ihre 70 hochwertigen Cocktails und leckeren Snacks sowie den exzellenten Service. Das moderne und geschmackvolle Interieur lädt zum Verweilen ein. Machen also auch Sie bei angenehmer Lounge-Musik die Nacht zum Tag! Skybar: Radisson Blu hotel Lietuva, Konstitucijos 20, +370 5 272 6272 > The trendy Skybar is located on the 22nd floor of the Radisson Blu Hotel Lietuva and is the perfect place from which to enjoy a stunning view of the historic city centre of Vilnius both by day and by night. It is especially recommended at sunset, however, because every change in the sun’s hue can be observed through the glass façade. The bar is renowned for its 70 sophisticated cocktails and delicious snacks, as well as for the excellent service. And the elegant contemporary interior design makes guests want to linger. So, come and spend an enjoyable evening, and chill to lounge music! Skybar: Radisson Blu Hotel Lietuva, Konstitucijos 20, +370 5 272 6272
Shopping
Souvenirs aus der Altstadt / Einkaufszentrum Akropolis > Viele Galerien und Läden in der Ausˇros-Vartu-Straße, der Didzioji Straße und der Pilies Straße laden zum Stöbern ein. Hier findet man sowohl in den Geschäften als auch bei den Straßenverkaufsständen schöne Leinendecken, Handgestricktes aus Wolle und Bernsteinschmuck. Die Pilies-Straße bietet aber auch einen Teeladen, einen Getränkeladen mit litauischen Kräuterschnäpsen oder eine Buchhandlung. Wer’s lieber warm und trocken hat, nimmt am besten ein Taxi und fährt zum Einkaufszentrum Akropolis. Einkaufszentrum Akropolis: Ozo gatve˙ 25, www.akropolis.lt/akropolis-vilnius > There are many galleries and stores just waiting to be explored in Ausˇros Vartu street, Didzioji street and Pilies street. In the shops as well as at the vending stalls you are bound to find beautiful linen cloths, handmade wool products and amber jewellery. In addition, Pilies street also sports a teashop, a bottle store with Lithuanian herb liqueurs and a bookshop. But whoever prefers to stay under the shelter of a roof should rather take a taxi to the Akropolis shopping centre. Akropolis shopping centre: Ozo gatve˙ 25, www.akropolis.lt/akropolis-vilnius Bianca Baumgartner
Destination Info > Austrian Airlines fliegen täglich von Wien nach Vilnius. Nähere Informationen unter www.austrian.com > Austrian Airlines flies daily from Vienna to Vilnius. For further information visit www.austrian.com 124 Succeed 02/11
Fotos: Stockfood, Beigestellt (2), Corbis
Souvenirs from the Old Town / Akropolis shopping centre
lifestyle luxury & Nachhaltig gut
Meisterliche Aufnahmen
Technisch versiert
> Die vernünftige Auseinandersetzung mit Rohstoffen erfasst zunehmend die Welt der Mode und des Luxus. Das Nachdenken über die Endlichkeit von Ressourcen bewegt immer mehr Unternehmen zu verantwortungsvollen Schritten. Zwei positive Vorreiter sind Faber-Castell und Zegna Sport. Sie produzieren mit Schreibgeräten aus FSC-zertifiziertem Holz und „Ecotene“-Kleidung aus 100 % recyceltem Polyestermaterial umweltfreundliche Trends.
> Die Kooperationen zwischen international bekannten Markenherstellern und Starfotografen für aufsehenerregende Anzeigenkampagnen häufen sich. Tim Walker und Scarlett Johansson begaben sich für Moët & Chandon vor bzw. hinter die Kamera. Unter der Regie von Donatella Versace hielt Mario Testino January Jones imageträchtig in Schwarz-Weiß fest. Nick Knight inszenierte Elisa Sednaoui für Giorgio Armani als „La Femme Bleue“.
> Noch vor wenigen Jahren wäre es für uns unvorstellbar gewesen, dass Handy und iPad zur aussagekräftigen Modeinstanz werden. Ende Jänner 2011 wurde die Zehn-Milliarden-Marke im App Store gesprengt. Einen gewissen Anteil am Erfolg der praktikablen Mini-Programme tragen fortschrittliche Mode- und Schmucklabels wie Chanel oder Tamara Comolli. Auf Reisen ist das lästige Hantieren mit Stadtplänen Vergangenheit: Louis Vuittons „Amble“-App sorgt für Durchblick.
Sustainable quality
> Using raw materials in a sensible way is becoming en vogue in the world of fashion and luxury. Concern about the limitedness of resources is inspiring more and more companies to take responsible steps. Faber-Castell and Zegna Sport are two pioneering companies. They are sending out a clear signal for eco-friendliness with their writing instruments made of FSC-certified wood, and clothing made from Ecotene, a 100 % recycled polyester fabric.
Consummate craft
> Cooperations between internationally renowned brand manufacturers and star photographers for advertising campaigns are becoming more and more frequent. Tim Walker and Scarlett Johansson positioned themselves on either side of the camera for Moët & Chandon. Mario Testino immortalised January Jones in black and white under the direction of Donatella Versace. And Nick Knight transformed Elisa Sednaoui into ‘La Femme Bleue’ for Giorgio Armani.
Technical skills
> A few years back, nobody would have believed that mobile phones and iPads would become fashion trendsetters. At the end of January 2011, however, the App Store hit the 10-billion mark. Forwardlooking fashion and jewellery labels such as Chanel and Tamara Comolli have some share in the success of these convenient mini programs. Who doesn’t find it annoying to fuss about with city maps when on holiday? With Louis Vuitton’s ‘Amble’ app, this is a thing of the past.
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lifestyle&luxury
Achtung limitiert! Limited edition!
> Die Farbtöne und Atmosphäre luxuriöser Resorts an der Riviera haen Estée Lauder zur neuesten „Bronze Goddess“-Kollektion inspiriert. Für die Augen erinnern Farbschattierungen von Kupfer über Koralle bis Türkis an die temperamentvolle Brandung. Ein Lipstick in „Tiramisu“ sollte in keiner Strandtasche fehlen. Der seidige Puder-Blush sorgt für das sonnengeküsste Finish. > The colours and atmosphere of luxury resorts on the Riviera were the inspiration for Estée Lauder’s latest collection, ‘Bronze Goddess’. Shades ranging from copper and coral to turquoise call to mind the capricious sea. A lipstick in the shade of ‘Tiramisu’ should not be missing in any beach bag. And the silky powder blush adds that sun-kissed finish. 126 Succeed 02/11
Bühne Frei
Set for summer
Echte Männer Real men
Zeitlose Eleganz Timeless elegance
> Kaiserin Sisi lebt – und zwar im Salon „Sisi Vienna“ in Wien. Hier finden zeitlose Eleganz und Wiener Flair – urban und täglich tragbar – zueinander. Shop-Inhaberin Sissy Schranz: „Ich wollte die Kaiserin leben lassen. Für mich ist sie eine zeitlos elegante Frau, die wusste, was sie wollte.“ > Empress Sisi lives! – In the Sisi Vienna Salon in Vienna. This is where classic elegance and Vienna’s urban, day-to-day style meet. Proprietor Sissy Schranz: “I wanted the empress to live on. Personally, I regard her as an ageless, elegant woman who knew what she wanted.”
> Ausdrucksstarke Schuhe sind ein willkommenes Accessoire für ein modebewusstes Statement. Die gelben „Hi-Tops“ von Hogan Rebel verleihen Männern eine starke Stimme. > Unconventional shoes are a welcome accessory for men who wish to make a fashion statement. With the yellow ‘Hi-Tops’ by Hogan Rebel, they are bound to be noticed.
Klassiker mit Frischekick Classic revival
> Die „Blow up“-Serie von Alessi wandelt sich vom EdelstahlKlassiker zum Bambus-Hingucker. Von der Schale bis zu Zeitschriften werden Assoziationen zum Mikado-Spiel wach. > Alessi’s classic stainless steel pieces from the ‘Blow Up’ series are now available in bamboo. From the bowl to the magazine holder, one cannot help but think of pick up sticks.
Schmucke Kunst Artistic adornment
> Der in London lebende Künstler mit indischen Wurzeln Anish Kapoor hat der B.zero1-Kollektion von Bulgari einen zeitgenössischen Touch verliehen. > Anish Kapoor, the London-based artist with Indian roots, was chosen by Bulgari to give the B.zero1 collection a contemporary touch.
Fotos: Beigestellt
Joop für Neue Wiener Werkstätte
> Mit dieser Brille im Retro-Stil der neuen Eyewear-Kollektion von D&G ist man für den Sommer gerüstet. Die schattierten Gläser verhelfen Fashionistas zum Diva-Effekt. > With these retro-style shades from the new D&G eyewear collection, fashionistas are well equipped for the summer. The shaded glasses guarantee a diva look.
Farbenfrohe Ausblicke Colourful perspectives
> Die Kombination Klassik mit einem Schuss Nonkonformität beherrscht keiner besser als Giorgio Armani. Sein Outfit bringt einen Hauch Sonnenschein in das Einheitsgrau der Herrenanzüge. > Giorgio Armani is the master of combining classic style with a dash of nonconformity. His outfit is like a ray of sunlight in the grey sea of men’s suits.
Joop for Neue Wiener Werkstätte
Wahre Schönheit
> Mit der exklusiv für die NWW kreierten Möbel-Kollektion schuf Wolfgang Joop zeitloses Design. Sie kommen dem Trend des „Cocooning“, des Rückzugs ins schützende Zuhause als Zuflucht vor der Hektik von außen, entgegen. Limitierte Edition! > Wolfgang Joop’s answer to the cocooning trend – withdrawing from the day-to-day hustle bustle into a safe haven – is a timeless furniture collection created especially for the NWW. Limited edition!
> Seit mehr als 50 Jahren widmet sich Juvena der Hautforschung. Die SkinNova SC Technology ist das Anti-Aging-Zauberwort der Kosmetikmarke, das die hauteigene Stammzellenaktivität anregt. > For more than 50 years Juvena has been dedicating itself to skin research. SkinNova SC is the cosmetic company’s new anti-aging technology that stimulates skin cell regeneration.
True beauty
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lifestyle & luxury
Zeit in ihrer schรถnsten Form Time at its most beautiful
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Foto:
Die beiden größten Uhrenmessen hatten wieder herausragende Neuheiten zu präsentieren. Both of the world’s largest watch shows had a number of outstanding novelties to present.
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lifestyle & luxury
Die Zeit steht nie still, ebenso wenig wie die kreativen Köpfe der Designer und sensiblen Hände der Uhrmacher. Mit Spannung werden alljährlich die beiden richtungsweisenden Messen der Branche erwartet. Wir präsentieren die Highlights des Genfer Salon International de Haute Horlogerie und der Baselworld.
Time never stands still, and neither do the creative minds of the designers and the skilled hands of the watchmakers. Each year, the world’s two premier watch shows reveal the highly anticipated new trends. We present to you the highlights at Baselworld and the Salon International de la Haute Horlogerie in Geneva.
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Streben nach Schönheit
Ästhetik spielt bei vielen Schönen Künsten die Hauptrolle. Wer sich auf den Exkurs der Schauspielerei einlässt, wird früher oder später bei Nicole Kidman landen. Grazil, vielseitig, hollywoodtauglich, aber ebenso bodenständig ist sie nicht nur Fans der Filmkunst bekannt. Das könnte dazu beigetragen haben, dass Omega sie als das perfekte Aushängeschild für die Kampagne der soeben lancierten „Ladymatic“ auswählte. Das neue Modezeitalter wird gemeinsam mit Starfotograf Peter Lindbergh, der als Meister des Glamours in allen großen Lifestyle-Magazinen seine Kunst unter Beweis stellt, eingeläutet. Die Ära weiblicher Anmut und Eleganz beginnt 2011 mit bekanntem Namen – denn die „Ladymatic“ kam 1955 erstmals auf den Markt – und femininer Eigenständigkeit, die ihresgleichen sucht. Vorbei die Zeiten, wo Frauen mit verkleinerten Herrenmodellen am Handgelenk ihrem Stil Ausdruck verliehen. Diese Uhr ist ausschließlich der Damenwelt vorbehalten und überzeugt mit inneren Werten, wie der Omega-Koaxialhemmung und der exklusiven „Si-14“-Unruh-Spiralfeder aus Silizium. Von außen ziehen das von der Mitte ausstrahlende Supernova-Muster des Perlmuttzifferblattes und der auffallende Keramikring, der einem Schmuckstück gleicht, in seinen Bann. Die Lünetten mit dem DiamantPavé in loser „Schneegestöber“-Anordnung strahlen pure Lebenslust aus. Einem Symbol der ewigen Versuchung ist Bulgari erneut erlegen. Die legendäre „Serpenti“ schlängelt sich in diesem Frühjahr in sieben Windungen ums Handgelenk. Der Einklang zwischen Uhrmacher- und Juwelierskunst wurde bei dieser Kreation perfektioniert. Dem Edelstahlmodell werden Ausführungen in Gelb- und Roségold folgen. Frida Giannini hat als Kreativdirektorin des Hauses Gucci den unverkennbaren Marina Chain-Gliedern einen modernen Look mit luxuriösem Finish verpasst. Schmale Indizes, gewölbte Zeiger und die Rundungen des Gehäuses ergeben ein homogenes Gesamtbild. 130 Succeed 02/11
omplications are generally seen as negative effects of progress. But in the world of watches, complications are head-turners. Aficionados of fine timepieces always eagerly await the surprises offered by prominent watchmakers. If you think the range of chronographs, moon phases, large dates, perpetual calendars, flybacks, tourbillons and other horological
The quest for beauty
Aesthetics play the leading role in the fine arts. Sooner or later, devotees of drama and film will arrive at Nicole Kidman. She is viewed – not just by fans of Hollywood films – as delicate, varied and glamorous, yet down to earth. This is most likely why Omega saw her as the perfect representative to help roll out its new Ladymatic campaign. Ringing in the new fashion era with Kidman is star photographer Peter Lindbergh, whose work has shown readers of major magazines everywhere new heights of glamour. This new era of feminine charm and elegance begins with a famous name: Ladymatic. Though it was first introduced in 1955, gone are the days when women expressed their personal style by wearing smaller versions of men’s wristwatches; Ladymatic is reserved exclusively for women. And with this lady, it is what’s on the inside that counts. At its heart is Omega’s co-axial escapement, and each movement is equipped with a Si-14 silicon balance spring. The stunning face of the Ladymatic is highlighted by the supernova pattern, which emaZenith „El Primero Chro- nates from the centre of the dial. nomaster Open The extra-white mother-of-pearl or Power Reserve“: lacquered black dials match the coluhrmacherische our of the striking ceramic ring. Its Tradition und snow-set diamond-studded bezel kühne Modernität. radiates an unparalleled zest for Zenith’s El Primero life. Bulgari’s legendary Serpenti, Chronomaster on the other hand, is a symbol of Open Power Reserve: timeless temptation, which snakes Watchmaking tradition and pathbreaking its way around ladies’ wrists in innovation. seven coils. It is a perfect harmony between the art of jewellery and achievements have been exhausted watchmaking. In addition to the and there’s nothing left to offer, stainless steel model, the Serpenti think again. Tradition and inno- will also be available in gold and vation romp hand in hand across rose gold. Gucci’s creative director, the playground of luxury watches. Frida Giannini, has given the disThis year, the multifaceted richness tinctive marina chain links a modof time will be on full display as ern touch with a luxurious finish. spectacular designs, new materi- Slender indices, rounded hands and als and technical refinements take curved case give the watch a wellthe fore. balanced appearance.
Fotos: Getty Images (S. 128/129), Beigestellt
omplikationen werden gemeinhin eher als negative Begleit erscheinungen von Fortschritt wahrgenommen. Doch in der Welt der Uhren lässt dieser Begriff Herzen höher schlagen. Liebhaber edler Zeitmesser lassen sich immer wieder gerne von renommierten Manufakturen überraschen. Wer denkt, das Spektrum an Chronographen, Mondphasen, Großdatum, Ewiger Kalender, Flyback, Tourbillon und vielen weiteren Meisterleistungen der Uhrmacherei sei ausgeschöpft und könne keine Neuheiten mehr hervorbringen, irrt gewaltig. Tradition und Moderne sind selten so nahe beieinander wie an diesem Tummelplatz der Preziosen. Dem Luxus Zeit werden durch spektakuläres Design, neue Materialien und technische Innovationen auch in diesem Jahr viele Gesichter verliehen.
Chopard „L.U.C Quattro“: Einziges Uhrwerk weltweit mit vier übereinander angeordneten Federhäusern. Chopard’s L.U.C Quattro: The only four-barrel movement in the world.
Optimales Zeitgefühl
Es ist uns allen schon passiert: Trotz penibler Selbstorganisation nehmen Termine überhand und im schlimmsten Fall ist ein wichtiges Meeting verpasst. Wer sich statt den allgegenwärtigen Smartphones lieber einem verlässlichen Edeltool auf dem Handgelenk „unterwerfen“ möchte, findet im „Senator Terminkalender“ von Glashütte Original veritablen Ersatz. Die im letzten Jahr präsentierte Weltpremiere, die nun in der neuen Weißgold-Version erhältlich ist, erlaubt es, einen Zeitpunkt 30 Tage im »Die innovativen Voraus einzustellen und in aller Ruhe Meisterwerke auf den Alarm zu warten. Zusätzlich der Uhrmacherhilft das Panoramadatum, den Überkunst sind unblick zu bewahren. Der Saphirglasboermüdlich und den gibt den Blick auf exquisite Veredelungen wie das Automatikwerk und sekundengenau die Dreiviertel-Platine mit Glashütter im Einsatz.« Streifenschliff frei. Longines „TwentyFour Hours“ ist eine Hommage Longines an die Flugnavigation der 1950er Jahre und taugt auch heute noch als Instrument, um den Tagesablauf im Auge zu behalten. Das Automatikkaliber sorgt dafür, dass der Stundenzeiger nur einmal alle 24 Stunden eine volle Umdrehung macht. Das Edelstahlgehäuse mit einem Durchmesser von 47,50 Millimetern ziert ein mattschwarzes Zifferblatt mit Super-LumiNova-beschichteten Zeigern. Auf der Innenseite des Deckels ist „Re-edition of a Longines navigation watch exclusively made for Swissair navigators, 1953–56“ eingraviert. Stil und Präzision
Zeniths „El Primero Chronomaster Open Power Reserve“ gibt sich bereits auf dem Zifferblatt freizügig. Die Sicht auf das legendäre Uhrwerk mit 36.000 Halbschwingungen pro Sekunde vermittelt sehr ansehnlich die chronometrische Zuverlässigkeit dieser Uhr. Die Liebe zum Detail wird in der ausgelebten uhrmacherischen Tradition erlebbar: Chronographenmechanismus mit Säulenrad, Gangreserveanzeige, rhodinierter Platine, Perlierung und Anglierung der Brücken, Schwingmasse mit guillochiertem „Côtes de Genève“-Motiv, Sicht auf den Zenith-Stern durch Skelettierung und Tachymeter-Skala. Chopard ist als Manufaktur mit 151-jähriger Geschichte ebenfalls ein Garant für bahnbrechende Entwicklungen. Die neue L.U.C Quattro beherbergt das weltweit erste und einzige Uhrwerk mit vier übereinander angeordneten und in Serie gekoppelten Federhäusern. Diese patentierte Meisterleistung ermöglicht eine Gangreserve von neun Tagen. Am Zifferblatt stechen die neu gestalteten „Dauphine“-Zeiger ins Auge. Die Lünette und der offene Boden sind poliert, der Gehäuserahmen satiniert. Das handgenähte Alligatorlederarmband rundet das elegante Erscheinungsbild ab. Puristisch präsentiert sich Breguet mit seiner „Classique 7337“ in Rotgold. Das zeitlose Modell zeigt Wochentag, Datum, Mondphasen und Mondalter in charakteristischer dezentrierter Unaufgeregtheit. Asymmetrischer Touch, extraflaches Kaliber 502, handguillochiertes Zifferblatt und Zeiger mit der typischen durchbrochenen Ringspitze machen den Breguet-Charme dieser Uhr aus. Tempomacher
Geschäftsleute und Banker können sich mit Montblancs „Star World-Time GMT Automatic“ ein kosmopolitisches Instrument angeln, das auf Reisen
Perfect sense of time
It has happened to all of us: In spite of careful planning, we just have too many appointments clustered together, and in the worst case we miss an important meeting. For those who want to let their lives be ruled by a precision instrument on their wrist, rather than one of those ubiquitous smartphones, there is the Glashütte Original Senator Diary. Unveiled last year, the Senator Diary is now also available in white gold. It enables its wearer to program the alarm up to thirty days ahead of time and relax until it goes off. And the panorama date display keeps everything in sight. In addition, the sapphire crystal case back makes clearly visible the exquisite finishings like the automatic movement and three-quarter plate with Glashütte ribbing. Longines Twenty-Four Hours is a tribute to the commercial aviation of the 1950s, and after all these years it still helps you keep track of your day. Its automatic calibre ensures that the hour hand only makes one
»These innovative masterpieces of watchmaking art are unfailingly precise.« complete revolution every 24 hours. A matte black face with SuperLumiNova coated numbers deco-
Bulgari „Serpenti“: Mit sieben Windungen erreicht dieses Schmuckstück die volle Dimension der Zeit. Bulgari’s Serpenti: Its seven coils give this design classic a twist all its own.
rates the 47.5 mm wide stainlesssteel case. Engraved on the inside of the pop-open case back is the inscription: ‘Re-edition of a Longines navigation watch exclusively made for Swissair navigators, 1953–56’. Style and precision
Zenith’s El Primero Chronomaster Open Power Reserve is an extremely revealing timepiece. An opening in the face shows the legendary movement, which at 36,000 alternations per second speaks for the chronometrical precision of the watch. The attention to detail makes this watch the incarnation of watchmaking art: automatic manufactured
Breitling for Bentley „Bentley Supersports Light Body“: Limitierte Edition mit ultraleichtem Titangehäuse. Breitling for Bentley’s Bentley Supersports Light Body: The limited edition in the ultralight titanium case.
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lifestyle & luxury
Gucci „Marina Chain“: Handwerkskunst rund um das legendäre Ankerketten-Motiv. Gucci’s Marina Chain: A masterful new take on the legendary motif.
Oulu mit 330,695 km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf Eis herausgefahren. Dieses Ereignis wird nicht so schnell zu wiederholen sein, aber die Uhr, die der Fahrer mit an Bord hatte, ist als limitierte Auflage „Bentley Supersports Light Body“ in Reichweite. Das Zusammenspiel aus außerordentlicher Performance und unkonventionellem Look machte den Breitling for Bentley-Chronographen zum bestaunten It-Piece der Baselworld 2011. Auch Rado konnte mit seinem „D-Star Basel Special 2011“ punkten. Sport und Design finden ihren Ausdruck in HightechKeramik und Kautschuk. Im facettierten, ellipsenförmigen Gehäuse tickt ein ungewöhnlich schmales Chronographen-Uhrwerk. Das auf 1.111 Exemplare limitierte Modell hebt die legendäre Ikone „DiaStar“ in eine neue Dimension. Angesichts dieser Vielfalt stellt sich die Frage: Worauf warten Sie noch? Die Welt der Uhren will entdeckt werden – machen Sie sich auf den Weg! Michaela Hocek
column-wheel chronograph; power reserve indicator; rhodium-plated plate; circular-graining and chamfered bridges; oscillating weight with ‘Côtes de Genève’ guilloché pattern; revelation of the Zenith star through skeleton work; and tachometric scale. In its 151-year history, Chopard has also been a bastion of pathbreaking innovation. The new L.U.C Quattro is the world’s first wristwatch movement with four barrels, totalling a power reserve of approximately nine days. On its face, the newly redesigned dauphine hands are particularly striking. The bezel and open case back are polished and the edges of the case satinised. The hand-sewn alligator leather band rounds off the timeless elegance of the watch. Purists will love Breguet’s rose gold
»Materialien und moderne Techniken spornen Manufakturen und Uhrenhersteller zu Höchstleistungen an.«
the night. If you prefer the speed of a car over that of a long-haul flight, here’s a record that will turn you green with envy: a special edition Bentley Continental GTC Supersport recently set a new speed record of 330.695 km/h on ice in Oulu, Finland. This feat won’t soon
Classique 7337, which shows the days of the week, the age and phases of the moon and the date on an off-centre hour chapter. Its asymmetrical allure, extra-thin calibre 502, hand-guilloched face and eyeleted hands are in line with the classic Breguet style.
»Modern techniques and materials spur luxury watchmakers on to ever greater feats of performance.«
Pacemakers
Businesspeople and bankers will find themselves drawn to the Montblanc Star World-Time GMT Automatic. With two different time zones on its dial and the time in all the world’s 24 time zones on its outer ring, it will help them keep their bearings on the go. And above all, the watch is user friendly. All of its functions are operated via the screwed crown. The GMT hand with the small red tip and the accompanying contrastingly coloured 24-hour scale keep the wearer from calling home at all hours of
Glashütte Original „Senator Terminkalender“: Technische Innovation und zurückhaltendes Design in Weißgold. Glashütte Original’s Senator Diary: Technological innovation meets low-key design.
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Breguet „Classique 7337“: Asymmetrischer Charakter durch dezentrierten Stundenkreis und kleine Sekunde bei 5 Uhr. Breguet’s Classique 7337: The asymmetrical allure of its off-centre hour chapter and small seconds subdial at 5 o‘clock.
be repeated, but the watch worn by the driver, a limited edition Bentley Supersports Light Body, is within reach. The harmony between an extraordinary performance and an unconventional appearance made the Breitling for Bentley chronograph one of the centres of attention at Baselworld 2011. But Rado also made an impressive showing with its D-Star Basel Special 2011. Sport and design are reflected in the combination of high-tech ceramics with rubber. Inside the sharpfaceted ellipse case is an exceptionally thin chronograph movement. The limited edition of 1,111 pieces lifts the legendary icon DiaStar into a new sphere. Given this dazzling array of watches, the question is – what are you waiting for? Go out and discover the world of watches. Michaela Hocek
Fotos: Beigestellt
mit zwei Zeitzonen auf dem Zifferblatt und 24 Zeitzonen auf dem äußeren Zifferblattring hilft, den Überblick zu bewahren. Einfache Bedienung und Benutzerfreundlichkeit stehen an erster Stelle. Alle Funktionen lassen sich über die verschraubte Krone ausführen. Der kleine Zeiger mit roter Spitze und die farblich abgesetzte Skala schützen vor Anrufen in der Heimat zu ungebührlichen Zeiten. Wer den Speed im Auto Langstreckenflügen vorzieht, wird angesichts dieses Rekords vor Neid erblassen: Eine Spezialausführung des Bentley Continental GTC Supersports hat im finnischen
„Freiheit und Fliegen, gepaart mit Luxus – das ist Leben!“ Howard Hughes, Milliardär, Aviator und Genießer
Kreuzflüge zu den „Magischen Orten“ der Welt
M
it Windrose-KREUZFLÜGEN auf luxuriöse Art die Welt entdecken. Bequem und in bester Gesellschaft zu den aufregendsten Destinationen reisen, bei der Abfertigung im Flughafen bevorzugt behandelt werden, im Privat-Jet Airbus A319 in komfortable Sessel sinken, hervorragenden Rundum-Service geniessen, den Gepäcktransport einfach in professionelle Hände geben, die Sicherheit eines mitreisenden Bordarztes … so reisen Sie während der Windrose-KREUZFLÜGE. Sie können sich entspannt zurücklehnen und sich ganz und gar dem Genuss einer aussergewöhnlichen Reise hingeben. Und das sind nur die „technischen“ Details zur Reise. Dazu kommen handverlesene Hotels entlang der Reiseroute, in denen Sie die besten Zimmer oder Suiten beziehen, weltgewandte Top-Reiseleiter, die Sie auf Ausflüge zu einzigartigen Kulturstätten, atemberaubenden Naturwundern und weltberühmten Bauwerken begleiten, kulinarische Erlebnisse auf höchstem Niveau und wundervolle Unterhaltung bei ausgesuchten lokalen Events. Begleiten Sie uns zu den „Magischen Orten“ dieser Erde! KREUZFLÜGE mit Windrose verwöhnen Sie nach allen Regeln der Kunst! Vertrauen Sie unserer Erfahrung mit Kreuzflügen seit 1998. Es wäre schön, Sie dabei zu haben!
Kurzbeschreibung der drei Kreuzflüge „Magische Orte“ des Orients Termin: 30.09. – 12.10.2011 Route: Frankfurt – Istanbul & Kayseri (Türkei) – Jerewan (Armenien) – Samarkand (Usbekistan) – Jerusalem (Israel) – Beirut (Libanon) – Akaba & Petra (Jordanien) – Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) – Frankfurt Preis p. P. im Doppelzimmer ab 22.500 EUR
Silvester-Kreuzflug „Magische Orte“ Asiens Termin: 27.12.2011 – 13.01.2012 Frankfurt – Luxor & Abu Simbel (Ägypten) – Udaipur & Agra: Taj Mahal (Silvester, Indien) – Rangun & Bagan (Myanmar) – Luang Prabang (Laos) – Saigon (Vietnam) – Angkor (Kambodscha) – Chiang Mai (Thailand) – Varanasi & Jaipur (Indien) – Maskat (Oman) – Frankfurt Preis p. P. im Doppelzimmer ab 30.750 EUR
„Magische Orte“ Südamerikas Termin: 03.11. – 22. 11.2012 Route: Frankfurt – Cartagena (Kolumbien) – Bogotá (Kolumbien) – Galápagos-Inseln – Lima (Peru) – Cusco (Peru) – Machu-Picchu (Peru) – Buenos Aires (Argentinien) – Iguassu-Wasserfälle – Rio de Janeiro (Brasilien) – Manaus (Amazonas) – Havanna (Kuba) - Frankfurt Preis p. P. im Doppelzimmer ab 39.850 EUR
Informationen und Buchung: Windrose Finest Travel Ges.m.b.H. Handelskai 265 A-1020 Wien Tel. (01) 726 27 43 Fax (01) 728 64 71 info@windrose.at www.windrose.at
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home &office CA Immo optimiert Portfolio
In Moskau wird wieder gebaut
VI künftig auch in Weißrussland
> Die vergangenen Jahre waren von einem starken Anstieg des Portfolios der CA Immo Gruppe gekennzeichnet. Inklusive der durch die Akquisition der Europolis übernommenen Immobilien liegt das Immobilienvermögen der CA Immo zu Beginn des Jahres 2011 bei knapp über EUR 5 Mrd., was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von über 30 % in den letzten fünf Jahren entspricht. Nun steht die Optimierung des vorhandenen Portfolios klar im Vordergrund.
> Nach Zurückhaltung, bedingt durch die Krise, zeigt sich der russische Immobilienmarkt wieder deutlich aktiver – vor allem in Moskau: Im Jahr 2011 werden rund 1 Mio. m2 errichtet, wobei hier vornehmlich russische und türkische Firmen aktiv sind. Moskaus Büroimmobilienmarkt ist mittlerweile so groß wie der Rest aller CEEHauptstädte zusammen, und er ist nach Paris bereits der zweitgrößte Büroimmobilienmarkt Europas.
> Die in Wien ansässige österreichische Hotelgruppe Vienna International erschließt gemeinsam mit dem internationalen Architekturbüro Moser Architekten Ziviltechniker GmbH den weißrussischen Markt. Bis zum Jahr 2014 soll das Businesshotel mit rund 280 Zimmern in Minsk, der mit 1,83 Mio. Einwohner größten Stadt Weißrusslands, eröffnet werden. Eigentümer und Vertragspartner des neuen Bauwerks ist die Alexandrov-Passage GmbH, ein Belarus-US Joint Venture.
CA Immo optimises portfolio
> Recent years were marked by a strong increase of CA Immo Group’s portfolio. At the beginning of 2011, CA Immo’s real property assets amounted to a value of just over EUR 5bn, thereby showing an annual growth rate of more than 30 % over the past five years. This includes the properties taken over in the course of the acquisition of Europolis. Now, the clear priority is to optimise the existing portfolio.
Return of construction activities in Moscow
> The tentative attitude on the Russian real property market brought about by the crisis has been replaced by new momentum – especially in Moscow: In 2011 about 1 million m2 of floor space are being built, chiefly by Russian and Turkish companies. Moscow’s office space market is now as large as that of all the other CEE capitals put together, and is Europe’s second largest after Paris.
VI soon operating in Belarus
> The Vienna-based Austrian hotel group Vienna International is entering the Belarusian market in a joint project with the international architecture office Moser Architekten Ziviltechniker GmbH. The business hotel with about 280 rooms is scheduled to open its doors in Minsk – with a population of 1.83m, Belarus’s largest city – by 2014. The owner and contract partner of the new building is Alexandrov-Passage GmbH, a Belarusian-US joint venture.
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home&office Luxusobjekte in Wien
Landmark für Weißrussland A landmark for Belarus
D
as österreichische Architekturbüro „Moser Architekten“ realisiert seit Jänner 2011 als Generalplaner das höchste Gebäude Weißrusslands in der Hauptstadt Minsk. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren konnte das Wiener Büro den Präsidenten, den stellvertretenden Bautenminister, den Stadtarchitekten sowie den Bürgermeister mit seinem Entwurf für das neue architektonische Highlight der Stadt Minsk überzeugen. Das erste Mal in der Geschichte Weißrusslands wird ab Jänner 2011 vollständig nach mitteleuropäischen Normen gebaut werden. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund EUR 200 Mio.
I
n January 2011 construction commenced on the highest building in Belarus – in the country’s capital Minsk – with the Austrian architecture office Moser Architekten as general planners. In a multi-level selection procedure, the design for the new architectural highlight put forward by the Viennese office convinced the president, the deputy minister for architecture and construction, the head of the department for city construction in Minsk, as well as the city’s mayor. As of January 2011, for the first time in the history of Belarus, a building is being erected in full accordance with Central European standards. The investment volume amounts to roughly EUR 200m. 136 Succeed 02/11
Luxury objects in Vienna
> In Wien werden einige interessante Dachgeschoßausbauten in der City im Luxussegment angeboten. Unter anderem errichtet Bondi Immobilien-Consulting auf dem „Haus der europäischen Union“ in der Wipplingerstraße drei attraktive Dach-Appartements in der Dachgeschoßausbauten im Größe von 116, 231 und 381 m2. Die LuxusHerzen der Wiener City sind heiß begehrt. appartements können ab Mai 2011 übergeben werden. Weiters entstanden 14 exklusive Converted attics at the heart of Vienna’s city are coveted. Penthousewohnungen mit Loft-Charakter im ehemaligen Finanzamt in der Riemergasse. Das Angebot reicht von einer Beletage mit zwei Wohnungen und Raumhöhen bis zu 4,80 m über Wohneinheiten mit historischem Stuck und offenen, modernen Grundrissen; bis hin zu luxuriösen, unter der Stahl-Glaskonstruktion des Daches angelegten Appartements. „Gebäude und Standort waren ideal für die Errichtung von Luxuswohnungen“, erläutert Walther Staininger, Bauherrenvertreter der Riemergasse 2 Besitzgesellschaft mbH. Preis? Zwischen EUR 9.000 und 16.000 pro m2. > Some interesting attic conversions in the luxury segment are being offered in the city of Vienna. For example, Bondi Immobilien-Consulting is creating three attractive loft apartments of 116 m2, 231 m2 and 381 m2 in the ‘House of the European Union’ in Wipplingerstrasse. The luxury apartments will be ready to be handed over as of May 2011. Furthermore, 14 exclusive loft-like penthouse apartments have been built in the former tax office premises in Riemergasse. The offer ranges from a bel étage with two apartments and a room height of up to 4.80 m and apartments with original stucco and an open-plan, modern layout, to luxurious apartments under the steel-glass structure of the roof. “The building as well as the location were ideal for building luxury apartments,” says Walther Staininger, contracting officer of the Riemergasse 2 Besitzgesellschaft mbH. The price? Between EUR 9,000 and 16,000 per m2.
Unterschiedliche Entwicklung bei Shopping-Centern
Varied development in shopping centres > Die Auswirkungen der Krise auf die Einzelhandelsentwicklung in Europa sind von Land zu Land höchst unterschiedlich: Während in der Schweiz, Polen, Türkei und Österreich weiterhin expandiert und ausgebaut wurde, ist die Entwicklung am Baltikum, in der Ukraine oder in Bulgarien nahezu völlig zum Erliegen gekommen. Das sind die Ergebnisse der jährlich von RegioData Research ermittelten Verkaufsflächen im europäischen Einzelhandel. In Polen wuchs die Fläche etwa um beachtliche 850.000, in der Schweiz um 300.000 m2. Interessant ist auch die Entwicklung in Kroatien: In diesem Land gab es mit mehr als 7 % Verkaufsflächenzuwachs die höchste Steigerung im Krisenjahr 2010. Diese Entwicklung hängt auch damit zusammen, dass einige größere ShoppingCenter-Projekte, die in der Pipeline waren, trotz der Krise fertiggestellt wurden, etwa das Arena Center in Zagreb und das City Center One in Split. > The effects of the crisis on the development of retail in Europe vary greatly from country to country: while Switzerland, Poland, Turkey and Austria saw further expansion, the development in the Baltic states, Ukraine or in Bulgaria has almost come to a complete halt. These are the findings of the annual RegioData Research investigations on sales area growth in European retail. Poland’s sales area grew by a remarkable 850,000 m2; Switzerland’s by 300,000 m2. The development in Croatia is interesting too: with an increase by more than 7 %, this country recorded the highest increase in the crisis year of 2010. This development is linked to the fact that some larger shopping centre projects that were in the pipeline were completed despite the crisis – for instance, the Arena Center in Zagreb and the City Center One in Split. Wo die Krise weniger stark war, wurden auch mehr Shopping-Center gebaut oder erweitert. More shopping centres were built or expanded in countries that were not hit that hard by the crisis.
Fotos: Beigestellt
Mit seinen 165 Metern und 42 Etagen ist der „Minsk Tower“ mehr als zweimal so hoch wie das bisher höchste Gebäude Weißrusslands mit 70 Metern. With a height of 165 m and 42 floors, the Minsk Tower will be twice as tall as the tallest building of Belarus to date, which is a mere 70 m.
Fit für den Aufschwung oder doch „standby“?
Office Tower mit Hotel in Belgrad
> Die Entwicklung der Hotelimmobilienmärkte in Zentral- und Osteuropa zeigt in den letzten 30 Monaten ein heterogenes Bild, meint Lukas Hochedlinger, Manager Business Development Austria & CEE bei Christie + Co, dem europäischen Marktführer für Hotelimmobilientransaktionen. „Von Stabilität in diesem Teil Europas kann keine Rede sein“, betont Hochedlinger. „Populäre Tourismusmagnete wie Prag oder Budapest leiden immer noch unter den Auswirkungen der Finanzkrise und dem hohen Wettbewerbsdruck, der sich aus der Folge des Überangebots an Hotels in diesen Städten ergibt.“ Polen hingegen konnte mit den Herausforderungen besser umgehen und zeigt bereits erste Anzeichen einer Normalisierung. „Warschau und Krakau stehen bei Investoren wieder hoch im Kurs“, weiß Hochedlinger, „und auch die Banken ziehen mit: Polen ist derzeit bei Kreditgebern ein bevorzugtes Ziel für das Neugeschäft. Auch ein Blick auf die südosteuropäischen Märkte mache deutlich, dass hier die Krise noch nicht überwunden ist. „Insbesondere in den Feriendestinationen gibt es mehrere Urlaubshotels, die zum Verkauf stehen, sicher auch auf Druck der Kapitalgeber“, erklärt Hochedlinger. > The development of the hotel property markets in Central and Eastern Europe has shown a varying picture in the past 30 months, says Lukas Hochedlinger, Manager Business Development Austria & CEE at Christie + Co, the European market leader for hotel property transactions. “This part of Europe is far from stable,” he emphasises. “Popular tourism magnets such as Prague or Budapest are hurting under the effects of the financial crisis and the high competitive pressure resulting from the oversupply of hotels in these cities.” In contrast, Poland has been able to handle the challenges more successfully and first signs of normalisation are beginning to show. “Warsaw and Krakow are in high demand with investors,” Hochedlinger maintains, “and the banks are following the trend too: currently, Poland is lenders’ preferred target for new business. Looking at the South Eastern markets, it becomes evident that the crisis is not over yet there. Especially in holiday destinations there are several resorts for sale, not least due to the pressure exerted by financial backers,” Hochedlinger explains.
> Die Baugenehmigung liegt den beiden Unternehmen seit Dezember 2010 vor. Jetzt rollen die Bagger für das Joint-Venture-Projekt der Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG (FMTG AG) und der M.O.F. BETA Immobilien AG an. Bei diesem Bauprojekt handelt es sich um ein Falkensteiner Hotel mit direkt angeschlossenem, 12-stöckigem Office Tower auf 6.000 m2. Mitten in Novi Beograd, dem aufstrebenden Businessviertel, und trotzdem in Altstadtnähe, entsteht ein Gebäudekomplex, der sowohl Hotelals auch Bürogebäude beheimatet. Alexander Rössler, COO der FMTG Das Novi Hotel Beograd ist ein AG, zum Markteintritt in Serbien: „Mit Joint-Venture-Projekt zweier diesem Co-Investment der beiden österreichischer Unternehmen. Unternehmen erweitern wir nicht nur Novi Hotel Beograd is a joint das Produktspektrum im Citybereich venture project between two der Falkensteiner Hotels & Residences, Austrian companies. sondern bauen ein in Belgrad einzigartiges Hotel.“ Der firmeneigene Tourismusdienstleister Michaeler & Partner begleitete von Anbeginn an das Projekt, die M.O.F BETA Immobilien AG ist einer von zwei Immobilienfonds, mit renommierten Aktionären wie der Generali Versicherung, Investkredit, Immoeast, Raiffeisenbank OÖ oder der OÖ Versicherung. > The two companies have been holding the building permit in their hands since December 2010. Now excavators are rolling in for the joint venture project between Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG (FMTG AG) and M.O.F. BETA Immobilien AG. The 6,000 m2 project is a Falkensteiner Hotel with a directly connected 12-floor office tower. This building complex is being erected at the heart of New Belgrade, an up-and-coming business district, and yet close to the centre of the old town. Alexander Rössler, COO of FMTG AG, on the market entry in Serbia: “With this joint investment between the two companies, we are not only expanding our product range in the city segment of Falkensteiner Hotels & Residences, but we are also building an exceptional hotel.” The company’s own tourism service provider Michaeler & Partner has supported the project from the outset. M.O.F. BETA Immobilien AG is one of two property funds and has such renowned shareholders as the Generali Group, Investkredit, Immoeast, Raiffeisenbank OÖ or the Oberösterreichische Versicherung.
Fit for the upswing or still on standby?
Für Lukas Hochedlinger von Christie + Co zeigt sich auch im Hotelmarkt ein uneinheitliches Bild in den verschiedenen osteuropäischen Staaten. Lukas Hochedlinger of Christie + Co observes that the hotel market development in different Eastern European countries is varied.
Office tower and hotel in Belgrade
S+B Gruppe AG: CEE-Kompetenz und innovative Immobilien auf der Real Vienna 2011 S+B Group: CEE competence and innovative properties at Real Vienna 2011
> Die österreichische S+B Gruppe AG – privater Projektentwickler von Immobilien in Wien, Prag, Bukarest und Warschau – setzt 2011 weiterhin auf 1AStandorte in Polen, Tschechien, Rumänien und Österreich. In Prag, unweit der Altstadt im 4. Bezirk, entwickelt die S+B Gruppe das Büro- und Geschäftsgebäude Qubix 4 Praha. Auf rund 13.000 m2 mit 137 Parkplätzen entsteht ein idealer Businessstandort mit optimaler Verkehrsanbindung und perfekter Sichtbarkeit. Asea Brown Boveri (ABB) richtet hier auf 3.000 m2 die neue Zentrale für Tschechien ein. In Bukarest konnte im vergangenen Jahr bereits die internationale Unternehmensgruppe Lidl von der erstklassigen Location des 13.300 m2 umfassenden Pipera Business Tower (PBT) profitieren. In Wien liegt der Fokus auf städtebaulicher Regeneration. Mit dem Projekt Green Worx entsteht mit 20.000 m2 Büro- und 500 Hotelzimmern der perfekte Mix aus Hotelund Büroflächen. > In 2011 the focus of the Austrian S+B Group – private project developer of properties in Vienna, Prague, Bucharest and Warsaw – is still on top properties in Poland, the Czech Republic, Romania and Austria. The S+B Group is developing the office and commercial building Qubix 4 Praha in the 4th district of Prague, not far from the old town. This building, with 13,000 m2 and 137 parking spaces, will be an ideal business location offering excellent transport connections and perfect visibility. Asea Brown Overi (ABB) are establishing their new Czech headquarters here on 3,000 m2. Last year the international Lidl group profited from the first-class location of the 13,300 m2 Pipera Business Tower (PBT) in Bucharest. In Vienna the focus is on urban regeneration. Green Worx is a project that offers the perfect mix of hotel and office areas, with 20,000 m2 of office space and 500 hotel rooms.
Qubix 4 Praha: Auf 13.000 m2 bietet das Büro- und Geschäftsgebäude den idealen Businessstandort im Zentrum von Prag. Qubix 4 Praha: With 13,000 m2, the office and commercial building is the perfect business location in the centre of Prague.
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home & office
Leben im Büro Life in the office
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ir befinden uns in einer sich stetig verändernden Arbeitswelt. Was gestern galt, gilt heute nicht mehr, und was heute seine Berechtigung hat, wird vielleicht in der Zukunft keinen Platz finden. So wie sich die Aufgaben ändern, ändert sich auch das Arbeitsumfeld. In diesem Prozess stellt sich immer deutlicher heraus, dass der Arbeitsplatz mehr ist als der Tisch, an dem man sitzt. „Der Arbeitsplatz ist nicht nur eine Fläche, auf der man schreibt, sondern die gesamte Infrastruktur des Büros mit allen Zonen und Bereichen“, erklärt Thomas Bene, Vorstand Bene AG. Das sieht auch Andreas Gnesda, Geschäftsführer team gnesda, ähnlich, er hält aber einen »Das Büro bleibt weiteren wichtigen Aspekt fest: als physischer „Die Firmen haben erkannt, dass Ort ein wichtiger das Wichtigste in der Krise ist, dass das Team stimmt und die Zusam- Kristallisationspunkt der menarbeit. Da wird dann auch Geld investiert – in den Wohlfühlfaktor Unternehmensder Mitarbeiter.“ kultur und ein Und die Veränderungen sind noch Erfolgsfaktor.« lange nicht abgeschlossen. „In den nächsten Jahren werden sich die Bü»As a physical roarbeitsplätze und Arbeitsumgebunlocation, the gen noch weiter verändern“, ist sich office remains an Neudoerfler-Marketingleiter Wilfried important focal Lechner sicher. „Wer mehr als acht point of corpoStunden täglich im Büro verbringt, benötigt passende Rückzugsmög- rate culture and a lichkeiten, um in Ruhe zu arbeiten, success factor.« Ideen zu Papier zu bringen, Telefonate zu führen oder sich einfach in entspannter Atmosphäre mit Kollegen unterhalten zu können.“ Die soziale Komponente am Arbeitsplatz ist durch Studien belegt. Denn trotz der Mobilität, die moderne Arbeitsweisen mit sich bringen, „bleibt das Büro als physischer Ort ein wichtiger Kristallisationspunkt der Unternehmenskultur und ein strategischer Erfolgsfaktor“, so Bene. Für ihn funktioniert das Büro ähnlich einer Stadt – mit Plätzen, Straßen, Cafés, unterschiedlichen Nutzungsräumen und Bereichen. Hersteller sind gefordert
Unter diesen Prämissen sind die Möbelhersteller gefordert, neue Lösungen zu entwickeln. Die Rede ist in vielen Fällen nicht mehr vom Büro, sondern von Bürolandschaften. „Beim Wohlfühlfaktor ist man relativ erfinderisch“, sagt Franz Gurtner, Marketingleiter von Wiesner Hager Möbel. „Es gibt Working Cafes, Cafeteria-Zonen und auch Lounge-Bereiche.“ Überhaupt wird von Seiten der Möbelhersteller versucht, die Kommunikationsstellen innerhalb der Büroflächen so entspannt wie möglich zu gestalten, denn 138 Succeed 02/11
Today’s working environment is characterised by an unparalleled flexibilisation process. Significant changes in economic conditions and the rapid development of information and communications technologies are the catalysts.
O
ur working environment is constantly changing. Things that applied yesterday do not apply today, and what has its legitimacy today may possibly have no place in the future. The working environment is changing in much the same way as the tasks are changing. In the process, it is becoming clearer and clearer that one’s place of work is more than the table where one sits. “The place of work is not just a surface on which you write, but the entire infrastructure of the office with all its zones and areas,” explains Thomas Bene, board member at Bene AG. Andreas Gnesda, managing director of team gnesda, has a similar view, but adds a further important aspect: “Companies have discovered that the most important thing in a crisis is to have a good team and good cooperation. Then money is invested – in the wellbeing of the employees.” And the changes are still far from over. “In the next years, the office work stations and working environment will continue to change,” believes Wilfried Lechner, head of marketing at Neudoerfler. “People who spend more than eight hours a day in the office need suitable facilities to retreat, to work in peace and bring ideas to paper, make phone calls or just talk to colleagues in a relaxed atmosphere.” Studies have confirmed the social component of the workplace. For despite the mobility that modern working methods bring with them, “as a physical location, the office remains an important focal point of corporate
culture and a strategic success factor,” says Bene. In his opinion, the office functions much like a city – with squares, streets, cafés, various utilisable spaces and other areas. Manufacturers face a challenge
Under these preconditions, furniture manufacturers face a challenge to develop new solutions. In many cases, the focus is no longer just on the office, but on office landscapes. “There are many fresh approaches with regard to the feel-good factor,” says Franz Gurtner, head of marketing at Wiesner Hager Möbel. “There are working cafés, cafeteria zones and lounge areas.” Generally, furniture manufacturers try to design the communication areas within office spaces in as relaxed a manner as possible. Because this is where the ‘other’ form of workflow occurs, the structures should be comfortable and light, “so as to be able to communicate in a relaxed atmosphere,” says Jochen Joachims, managing director of Braun Lockenhaus GmbH.“One tries to reduce the amount of tension by using different furniture.” In his view, this is a clear trend that will prevail: “Things are easier when you don’t sit stiffly in front of a table. It is a different form of communication.” The speciality of furniture manufacturers – or rather of designers of working environments – is to differentiate between long-term trends that may have a real future and economic developments that may only last a short while, but to which one needs to react nevertheless. Or changes in the corporate structure
Foto: Getty Images
Ein beispielloser Flexibilisierungsprozess kennzeichnet die Arbeitswelt von heute. Auslöser sind die gravierenden Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie.
Der Wohlfühlfaktor im Büro wird immer wichtiger, denn schließlich bringt er auch mehr Produktivität der Mitarbeiter. The feel-good factor is becoming more and more important in the office, as it increases the productivity of the staff.
Succeed 02/11 139
home & office
Neue Sichtweise
Die Bauweise bei Gebäuden verändert ebenfalls das Büro im Inneren. Die Architektur lässt mittlerweile größere Raumtiefen zu, da die Fassaden transparenter werden. Wo früher Fenster waren, sind jetzt weitläufige Glasfassaden, die mehr Tageslicht in den Raum lassen und daher auch größere – weil immer noch mit Sonnenlicht beschienene – Räume ermöglichen, mit einer Raumtiefe bis zu 15 Metern. „Große Räume sind natürlich leichter zu bespielen“, so Holler. Das sei allerdings eine Herausforderung: „Denn letztendlich wollen viele Unternehmen keine Räume, aber eine Raumgliederung. Wie kann ich also den Komfort schaffen, dass die Leute in Ruhe arbeiten können und trotzdem eine offene Kommunikation möglich ist?“ Außerdem müssen die Mittelzonen mitentwickelt werden, die jetzt durch die neuen Raumtiefen entstehen. Aus diesem Grund hat der Wunsch nach Glas-Trennwänden und akustischen „Sperren“ in den vergangenen Jahren exorbitant zugenommen. So trägt auch die Bauweise zu einer Veränderung der Bürolandschaften bei. Für Wiesner Hager-Marketingleiter Gurtner gibt es „verschiedene Ansätze, wie man die Mittelzonen einbindet“ – als Treffpunkte oder Entspannungszonen für die Mitarbeiter, stehend, sitzend, aber auf jeden Fall designt. Denn Design ist es, das den Wohlfühlfaktor im Büro noch eine Stufe besser macht. „Design spielt eine wichtige Rolle“, so Gurtner. Denn als reine „Möbelverkäufer“ sehen sich die Unternehmen schon lange nicht mehr. Gurtner: „Wir gestalten Büroräume und damit wird das gesamte Arbeitsumfeld eine gescheite Lösung. Es nützt nichts, wenn sie einen farbigen Tisch haben und der Rest ist beige und grau.“ Man arbeitet mit den Architekten zusammen, denn für den Kunden „macht das alles nur dann einen Sinn, wenn man alle Aspekte berücksichtigt“. Das gesamte Büro muss den Wünschen des Unternehmens, der Mitarbeiter und den wirtschaftlichen Veränderungen angepasst werden, um den täglichen Büroalltag in einem Lebensraum zu bewältigen. Eine intelligente Büroplanung dient eben dem Workflow. Das generelle „Büro der Zukunft“, von dem gerne gesprochen wird, gibt es für HALI-Manager Jürgen Holler übrigens nicht wirklich: „Bürokultur ist die jeweilige Unternehmenskultur. Die Individualität und die Anforderung jedes Unternehmens bestimmen das Büro der Zukunft.“ Daher funktioniert es seiner Meinung nach auch nicht, „dass Möbelhersteller den Trend vorgeben. Wir können nur auf die Ideen reagieren“. Ähnlich sieht es Thomas Bene: „Es wird nicht ein – oder das – Büro der Zukunft geben, sondern eine Vielfalt unterschiedlich gestalteter Büros und eine Vielzahl an Orten der Arbeit – auch innerhalb eines Büros.“ Walter Senk
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– an important aspect, confirms facility management specialist and professor at the University of Technology Alexander Redlein: “There are many companies where the staff need to work in a team-oriented manner and therefore also regularly switch places inside the office.” The challenge: how to design office infrastructure that is as flexible as possible, so that the company does not constantly need to make alterations? Jürgen Holler from the company HALI Büromöbel has a very pragmatic approach: “We need to have ideas.” And he mentions Google’s head office in Zurich as an example: an extraordinary office landscape full of ideas, which would, however, not be realisable in many other offices. Nevertheless, the daily work of office furniture manufacturers also includes having unusual ideas. A new view of things
The construction method of buildings also affects the interior of offices. The architecture now permits increased room depths, as façades become more transparent. Windows have been replaced by extensive glass façades, which allow more daylight into the rooms and thus enable larger room depths of up to 15 metres as these are lit up by sunlight. “Large rooms are, of course, easier to decorate,” says Holler. However, this is still a challenge: “Ultimately, many companies do not want rooms, but spatial division. How can I create the comfort for people to work in peace and still allow open communication?” Furthermore, the intermediate zones that arise due to the new room depths need to be developed. For this reason, the demand for glass partitions and acoustic barriers has increased dramatically in recent years. This construction method also contributes to a change in the office landscape. For the head of marketing at Wiesner Hager, Franz Gurtner, there are “different
Die Kunden erwarten das etwas Andere im Büroalltag – unter dieser Prämisse sollen die Büromöbelhersteller das Interieur designen. Clients expect something different in their everyday office life – office furniture manufacturers must take this into account when designing interiors.
approaches to integrating the intermediate zones.” As meeting points or relaxation zones for staff – standing, sitting, but definitely designed. Because it is the design that takes the sense of well-being in the office up a level. “Design plays an important role,” says Gurtner. After all, these companies no longer see themselves as mere ‘furniture retailers’. “We design office rooms to find a clever solution for the whole working environment,” he says. “It doesn’t help if you have one brightly coloured table and the rest is beige and grey. We work together with the architects, because it only makes sense for the client if you consider all aspects.”The entire office must be adapted to suit the requirements of the company, the staff and the economic changes, so as to master everyday office life in a single living space. Ultimately, intelligent office planning benefits the workflow. For HALI manager Jürgen Holler, the universal ‘office of the future’ that people like to refer to does not really exist: “Office culture is part of the respective corporate culture. The individuality and requirements of each company determine the office of the future.” He therefore does not believe that “furniture manufacturers define the trend. They can only react to ideas.” Thomas Bene has a similar view: “There cannot be one or the ultimate office of the future; but instead, a variety of differently designed offices and a multitude of working locations – even within one office.” Walter Senk
Foto: Hiller
hier findet die andere Form des „Workflows“ statt, und da sollen die Strukturen locker und leicht sein, „um in entspannter Atmosphäre zu kommunizieren“, so Jochen Joachims, Geschäftsführer der Braun Lockenhaus GmbH. „Man versucht mit anderen Möbeln die Spannung rauszunehmen.“ Für ihn ist das ein klarer Trend, der sich durchsetzen wird: „Man tut sich leichter, wenn man nicht so starr am Tisch sitzt. Es ist eine andere Art der Kommunikation.“ Die Kunst der Möbelhersteller – oder besser Arbeitsumfeld-Designer – ist es ja, zu unterscheiden zwischen einem längerfristigen Trend, der auch tatsächlich Zukunft hat, und wirtschaftlichen Entwicklungen, die vielleicht auch nur kurz währen, aber auf die man genauso reagieren muss. Oder Veränderungen in der Unternehmensstruktur. Ein wichtiges Faktum, wie der Facility-Managment-Spezialist und TU Professor Alexander Redlein bestätigt: „Es gibt zahlreiche Unternehmen, in denen die Mitarbeiter teamorientiert arbeiten und daher auch regelmäßig innerhalb des Hauses umziehen müssen.“ Die Herausforderung: Wie gestaltet man eine Büroinfrastruktur, die möglichst flexibel ist und die Unternehmen nicht pausenlos umbauen müssen?“ Jürgen Holler von der Firma HALI Büromöbel sieht das ganz pragmatisch: „Wir müssen Ideen haben.“ Und er nennt als Beispiel die Google-Zentrale in Zürich. Eine außergewöhnliche Bürolandschaft voller Ideen, die sich allerdings in vielen Büros nicht so umsetzen lassen. Dennoch sind es auch die ungewöhnlichen Konzepte, die in die tägliche Arbeit der Büromöbelhersteller einfließen.
Best of Company Silesia City Center
ImmoFInAnz Group in CEE: Kernmarkt Polen ImmoFInAnz Group in CEE: core market Poland
P
olen zählt innerhalb der EU zu den Staaten mit dem größten Wirtschaftswachstum. Im 3. Quartal 2010 ist die polnische Wirtschaft im Jahresvergleich um 4,2% gewachsen. Laut Prognosen der EU-
Kommission wird Polen seinen guten Kurs fortsetzen und 2011 bzw. 2012
P
oland is one of the states sho wing the fastest economic growth rates within the EU. In
the third quarter of 2010, the Polish
ein Wirtschaftswachstum von 3,9% bzw. 4,2% verzeichnen. Dabei zählt die
economy grew by 4.2 % in compa
Bauwirtschaft zu den wesentlichsten Motoren des Aufschwungs. Laut ak-
rison with the previous year. Fore
shopping centres in the region, but is
tueller KPMG-Studie „CEE Property Lending Barometer“ bietet Polen im
casts by the EU Commission predict
also one of Poland’s most renowned
CEE-Raum das beste Umfeld für Immobilienentwickler. Von dieser Ent-
that Poland will maintain its positive
shopping centres.
wicklung wird auch die IMMOFINANZ Group mit ihren Bestandsimmobi-
course and achieve economic growth
The Silesia City Center offers attrac
lien und Entwicklungsprojekten in Polen profitieren. Bestärkt durch das
of 3.9 % in 2011 and 4.2 % in 2012.
tive shopping and entertainment op
positive Umfeld plant das Unternehmen in den kommenden Monaten Zu-
The construction sector is consi
portunities in about 250 shops and
käufe im Raum Warschau in den Bereichen Einzelhandel und Büro. „Der
dered one of the chief driving forces
excellent accessibility. It is located
polnische Immobilienmarkt entwickelt sich ausgesprochen dynamisch
of the country’s upswing. According
within a walking distance of about 10
und zeigt fast schon westeuropäische Tendenzen“, erläutert Dr. Eduard
to the recent ‘CEE Property Lending
minutes from the city centre, and is
Zehetner, CEO der IMMOFINANZ Group.
Barometer’ study by KPMG, Poland
situated on Poland’s two most impor
offers the best environment for real
tant roads: the A4 (eastwest connec
Aufwind im Einzelhandel
estate developers in the CEE regi
tion) and the E75 (northsouth con
Die erfreuliche Wirtschaftsentwicklung zeigt sich beispielsweise aktuell am
on. The IMMOFINANZ Group with its
nection). 13 buslines and 5 tramlines,
regen Interesse internationaler Handelsketten an den neu geplanten Ver-
existing properties and development
which stop directly at the Silesia City
kaufsflächen im Silesia City Center in Kattowitz – einem Einkaufszentrum
projects in Poland will also benefit
Center, provide a perfect connection
der IMMOFINANZ Group in der Hauptstadt der Woiwodschaft Schlesien
from this development. Encoura
to the public transport network. The
(Südpolen). Seit der Eröffnung vor etwas mehr als fünf Jahren sind die ver-
ged by the positive environment, the
number of visitors proves that the
fügbaren Flächen (66.000 m2) zu 100% vermietet. Heute zählt das Silesia
company is planning to buy retail and
overall concept is convincing. In 2010
City Center nicht nur zu den bedeutendsten Einkaufszentren der Region,
office buildings in and around War
customer frequency was electroni
sondern auch zu den renommiertesten Shoppingzentren Polens.
saw in the coming months. “Poland’s
cally measured and recorded nearly
Das Silesia City Center punktet mit einem attraktiven Einkaufs- und En-
real estate market is developing in a
14 million people.
tertainmentangebot in rund 250 Geschäften und mit seiner perfekten Ver-
highly dynamic way and is displaying
The scheduled expansion of the
kehrsanbindung. Rund 10 Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt liegt es
almost Western European tenden
shopping centre by 20,000 m2 is a lo
unmittelbar an den zwei wichtigsten Verkehrsverbindungen Polens: der A4
cies,” explains Eduard Zehetner,
gical consequence of the Silesia City
(Ost-West-Verbindung) und der E75 (Nord-Süd-Verbindung). Für eine op-
CEO of the IMMOFINANZ Group.
Center’s great appeal – to suppliers
timale Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz sorgen 13 Bus- und 5
Promotion
Dr. Eduard zehetner, CEo IMMOFINANZ Group
and customers alike. 65 % of the new
Straßenbahnlinien, die direkt beim Silesia City Center halten. Dass das Ge-
Fresh impetus in the retail sector
sales space was already prelet by the
samtkonzept überzeugt, beweisen die Besucherzahlen: Im Jahr 2010 betrug
An example of the positive economic
end of February 2011. Lease negot
die elektronisch gemessene Kundenfrequenz fast 14 Millionen Personen.
development can be seen in the ac
iations with international suppliers
Die geplante Erweiterung des Einkaufszentrums um ca. 20.000 m² ist so-
tive interest shown by international
concerning the remaining space are
mit eine logische Folge der hohen Attraktivität des Silesia City Centers
retails chains in the newly planned
about to be finalised: with renow
– sowohl für Anbieter, als auch für Kunden. Ende Februar 2011 waren
retail space in the Silesia City Cen
ned tenants, who have been active
bereits 65% der neuen Verkaufsflächen vorvermietet. Mietvertragsver-
ter in Katowice – a shopping centre
and successful in the Polish market
handlungen mit internationalen Anbietern über die restlichen Flächen
owned by IMMOFINANZ Group in the
for many years, and also with well
stehen kurz vor einem Abschluss: einerseits mit renommierten Mietern,
capital of the Silesian Voivodeship
known brands who have chosen the
die bereits seit Jahren erfolgreich am polnischen Markt tätig sind; ande-
(southern Poland). 100 % of its ren
Silesia City Center to open their first
rerseits mit namhaften Marken, die sich für das Silesia City Center als
table space (66,000 m2) have been let
Polish shops. The new space is sche
Standort ihrer ersten Shops in Polen entschieden haben. Die Eröffnung
since it opened a little more than five
duled to be opened autumn 2011. The
der Erweiterung ist für Herbst 2011 geplant. Das Investitionsvolumen be-
years ago. Today the Silesia City Cen
investment volume amounts to about
trägt ca. 50 Mio. Euro.
ter not only counts among the major
50 million euros.
home & office
Eine Messe für alle The trade fair for everybody Die Real Vienna ist klein, aber fein, mit klarer inhaltlicher Ausrichtung. Und sie ist ein Spiegelbild der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Branche, die sich nach zwei schwierigen Jahren nun wieder eindeutig im Aufwärtstrend sieht.
The Real Vienna is a small but exceptional trade fair with a clear thematic focus. And it mirrors the current economic situation of the sector, which, after two difficult years, is now clearly in the process of recovery.
D
T
Wien als Kommunikationszentrum
Von Zitzewitz ist vom Standort Wien begeistert: „Die Besucher kommen sehr gerne nach Wien wegen der hohen Lebensqualität. Ich glaube, dass gerade wegen der Vorgeschichte und der k. u. k. Monarchie Wien als Kommunikationszentrum gen Osteuropa gebraucht wird.“ So sehen das auch andere Aussteller, wie der Immobilienanwalt Alfred Nemetschke von Nemetschke Huber Koloseus Rechtsanwälte: „Wir können als Österreicher kein Interesse haben, dass es keine Messe in Wien gibt. Jedes heimische Unternehmen muss Interesse haben, dass die Messe stattfindet.“ Für Karin Fuhrmann, Immobilienexpertin und Geschäftsführende Gesellschafterin von TPA Horwath, ist die Messe „praktisch ein Muss als international tätiges Beratungsunternehmen mit starkem Fokus auf Immobilien und der klaren Ausrichtung nach Zentral- und Osteuropa“. Zwar stelle sich die Lage in einigen CEE/SEE-Staaten derzeit nicht so gut dar, aber die Messe sei ein Spiegelbild der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Branche, die sich nach zwei schwierigen Jahren nun wieder eindeutig im Aufwärtstrend sehe. Für die Aussteller ist es wichtig, Flagge zu zeigen – auch für Ralph Scheer, Geschäftsführer von Drees & Sommer Österreich: „Der Standort Wien ist absolut wichtig in Bezug auf Osteuropa. Daher finden wir es als Unternehmen wesentlich, dass man hier anwesend ist und präsentiert.“ Vor allem ist es für Scheer entscheidend und wichtig, auf der Real Vienna die Osteuropa-Kompetenz der Firma darzustellen. Kontakte pflegen
Die Kontaktpflege nach Osteuropa ist ein wesentlicher Faktor, um auf der Real Vienna auszustellen oder sie zu besuchen. Von dieser Perspektive gesehen, hat für Viktor Wagner, Geschäftsführer der Reiwag, die Messe viele Vorteile. Er nützt die drei Tage, um aus allen sechs CEELändern, in denen die Reiwag derzeit Niederlassungen hat und 50 Prozent 142 Succeed 02/11
he Real Vienna trade fair is a pivot between Eastern and Western Europe. “The sixth Real Vienna sends an important message and will deliver decisive stimuli to the markets,” says Matthias Limbeck, managing director of Reed Exhibitions MesseWien.Even though the trade fair will be somewhat smaller this year than last year, another high-quality discussion programme has been created with Property Talks. A man with best international contacts, Michael von Zitzewitz, was brought on board to organise keynote speakers for the trade fair. He was the chairman of the Messe Frankfurt until 31 March 2010, and in the eleven years that he was at the helm, he turned it into a global trade fair business that is represented in more than 150 countries. To him as a professional, trade fairs have a firm place in society and therefore the German will bring in all his experience at this year’s Real Vienna, which will be held in Vienna from 26 until 28 May. Vienna as a communication centre
Von Zitzewitz is impressed with Vienna as a trade fair location: “Visitors enjoy coming to Vienna because of the high standard of living. I think that precisely because of its history and the Austro-Hungarian Empire, Vienna is needed as a communication interface to Eastern Europe.” Other exhibitors, such as the property lawyer Alfred Nemetschke of Nemetschke Huber Koloseus law firm, have a similar view: “As Austrians, we cannot be indifferent to
whether the trade fair takes place in Vienna or not. Every local company must want the trade fair to be held here.” For Karin Fuhrmann, real estate expert and managing partner at TPA Horwath, the trade fair is “basically a must for an internationally active consultancy with a strong focus on real estate and a clear orientation towards Central and Eastern Europe.”Although the situation in some CEE/SEE states is currently not that good, the trade fair is a mirror image of the present situation in the sector, which, after two difficult years, is now clearly showing signs of recovery in her opinion. It is important for exhibitors to make a stand – also for Ralph Scheer, managing director of Drees & Sommer Österreich: “Vienna is a highly significant location in connection with Eastern Europe. It is therefore important for us as a company to be present and represented here.” It is also very important to Scheer that the Eastern European expertise of the firm is presented at the Real Vienna. Nurturing contacts
Nurturing contacts in Eastern Europe is an important factor when exhibiting at or visiting the Real Vienna. Seen from this perspective, the trade fair has many advantages, according to Viktor Wagner, managing director of Reiwag. He uses the three days to invite the national branch managers from all six CEE states in which Reiwag currently has offices, and where it generates 50 percent of its turnover. In addition to trade fair activities, internal meetings are also arranged. “As exhibitors from other countries are
Foto: Reed Exhibitions / Andreas Kolarik
ie Real ist ein Dreh- und Angelpunkt zwischen Ost- und Westeuropa. „Die sechste ‚Real Vienna‘ hat wichtige Signalwirkung und wird entscheidende Marktimpulse liefern“, ist Matthias Limbeck, Geschäftsführer von Reed Exhibitions Messe Wien, überzeugt. Auch wenn sie heuer im Vergleich zu den letzten Jahren kleiner ausfallen wird, mit den Property Talks wird wieder ein hochkarätiges Diskussionsprogramm stattfinden. Mit Michael von Zitzewitz konnte ein Profi gewonnen werden, der beste internationale Kontakte hat, um Keynote Speakers auf die Messe zu bringen. Er war bis 31. März 2010 Sprecher des Vorstandes der Messe Frankfurt. In gut elf Jahren an der Spitze hat er die Messe Frankfurt zu einem globalen Messekonzern gemacht, der in mehr als 150 Ländern präsent ist. Für ihn als Profi haben Messen ihre absolute Berechtigung und daher wird der Deutsche seine Erfahrungen bei der diesjährigen Real Vienna einbringen, die vom 26. bis 28. Mai in Wien über die Bühne geht.
ihres Umsatzes erzielt, die Landesniederlassungsleiter einzuladen. Neben Messeaktivitäten werden auch interne Meetings veranstaltet. „Da auch Aussteller aus anderen Ländern da sind, können wir die Gelegenheit nutzen und diese auch gleich besuchen“, so Wagner, „und Niederlassungsleiter und Auftraggeber zusammenbringen.“ Auch Richard Buxbaum, Leiter Wohnimmobilien und Zinshäuser bei der Otto Immobilien Gruppe, sieht die Vorteile der Real Vienna: „Es geht um das klassische Netzwerken. Die Betreuung von bestehenden Kunden ist ein großer Bestandteil und der zweite ist das Abstimmen von gemeinsamen Aktivitäten und Erfahrungsaustausch mit Kollegen.“ Und es sind viele neue Kollegen, denn die Otto Immobilien Gruppe ist seit Jänner 2011 exklusiver Partner des weltweit größten privaten Immobilienmakler- und -beraterunternehmens Knight Frank in Österreich. Knight Frank hat derzeit 209 Büros in 47 Ländern auf allen sechs Kontinenten, davon 37 Büros in Europa. Wien als Homebase
„Auf der Real Vienna sind wir auf jeden Fall Aussteller“, erklärt Reinhard Schertler, Vorstand der S+B Gruppe, „denn Wien ist unsere Homebase.“ Es werden zwar auch die aktuellen Projekte in Wien ausgestellt, wie zum Beispiel die Marxbox, aber letztendlich ist für Schertler wichtig, die Messe als „Leistungsschau für unsere Aktivitäten“ zu nutzen und sich als international agierender Projektentwickler zu präsentieren. „Auch wir von TPA Horwath nützen die Veranstaltung gezielt zur Präsentation unseres Leistungsportfolios im Immobilienbereich und unserer Länderstandorte“, sagt Erich Resch, Immobilienexperte und Geschäftsführender Gesellschafter von TPA Horwath. Für ihn bietet die Messe auch die Gelegenheit, sich optimal über aktuelle Trends aus anderen Branchen im Immobilienbereich zu informieren. All das zeigt einmal mehr: Wien ist eine Reise wert. Walter Senk
also here, we can use the opportunity to visit them,” says Wagner, “and bring together the branch managers and the clients.” Richard Buxbaum,head of the residential real estate and apartment buildings division at Otto Immobilien Group, also sees the benefits of the Real Vienna: “It’s all about classical networking. Serving our existing clients is a large part of it, and the second thing is the coordination of common activities and the exchange of ideas with colleagues.” And there are many new colleagues, because, since January 2011, Otto Immobilien Group is the exclusive partner for Austria of the world’s largest private real estate agency and consultancy, Knight Frank. Knight Frank currently has 209 offices in 47 countries on all six continents, with 37 offices in Europe. Vienna as a home base
“We will definitely exhibit at the Real Vienna,”explains Reinhard Schertler, executive board member at the S+B Group,“because Vienna is our home base.”Although the current projects
Matthias Limbeck, Geschäftsführer von Reed Exhibitions Messe Wien, ist zuversichtlich für die kommende Real Vienna. Matthias Limbeck, managing director of Reed Exhibitions Messe Wien, is confident for the upcoming Real Vienna.
in Vienna, such as the Marxbox, will be on display, it is important to Schertler that the trade fair be used as a “showcase for our activities” and to present the firm as an internationally active project developer. TPA Horwath also wants to“use the event specifically to present our service portfolio in the area of real estate as well as our national locations,” says Erich Resch, real estate expert and managing partner at TPA Horwath. For him, the trade fair also provides an opportunity to inform oneself optimally about current trends from other sectors in the area of real estate. All of this proves yet again that Vienna is well worth a visit. W. Senk
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GASTKommentar GUEST CommentARY
Mit dem Wahrscheinlichen leben lernen Learning to live with probability Durch Risikomanagement Schäden vermeiden und Kosten senken. Avoiding damages and reducing costs with risk management.
Ein neues Paradigma entsteht
Die Gesamtschäden gehen Jahr für Jahr in die zig Milliarden und wären leicht zu verringern, nach Expertenmeinung sogar zu halbieren. Warum dieses Kostensenkungspotenzial so selten und meist nur teilweise genutzt wird, lässt sich über unsere gestörte Beziehung zum Risiko(-management) und die „overconfidence“ in Richtung Sicherheit erklären. Wenn „etwas passiert ist“, erklärt man das sehr schnell mit „menschlichem Versagen“. Doch dieses bedeutet in Wahrheit fast immer organisatorisches Versagen und/oder mangelndes Risikomanagement. Die Ausrede, dass man sich professionelles Risikomanagement nicht leisten könne, kann nicht akzeptiert werden. 144 Succeed 02/11
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or more than 90 percent of all people, the word ‘risk’ has a negative connotation. It is regarded as the opposite of security. Even in economic circles, one is hardly likely to come across anyone who sees risk as being more than merely a ‘necessary evil’. In the Anglosphere, on the other hand, taking a risk is also called ‘taking a chance’, and the prospect of a chance or an opportunity sounds positive to almost everyone everywhere. When strategic opportunities and risks are analysed in detail,
»Risikomanagement ist ebenso unverzichtbar wie Qualitätsmanagement oder HRManagement.« they usually seem completely logical with hindsight. But in the case of success stories – such as Swatch, Red Bull and many more – the fact that they also had enormous risk potential slips everyone’s mind. Because, after all, they had a happy ending! Today risk management has found its way into all segments of the economy, driven in particular by the optimised production processes and the partly inscrutable global linkages. Besides financial and strategic risks, another wide field with enormous loss potential is operative risks, although the international media only cover damages that satisfy their need for sensationalism. Enron, Exxon Valdez, Deep Water Horizon are all still etched in our memory. But catastrophic incidents such as the explosions at Phillips Pasadena, ELF Toulouse,
the power plant disasters in SayanoShushenskaya (Russia) and Turow (Poland), catastrophic floods or last year’s toxic sludge disaster in Kolontar are forgotten far too quickly, even though they caused the companies immense problems. Probably only few recall that 70 lives were lost in the accident at Sayano-Shushenskaya power plant and that the damages amounted to more than one billion euros. The emergence of a new paradigm
Every year, damages amount to many, many billions, and experts are convinced that these could easily be reduced, if not halved. Why this cost reduction potential is so seldom – and then, usually only partially – used can be traced back to our warped attitude towards risk (management) and our overconfidence in security. If something goes wrong, we are all too quick in blaming it on human error, although it is usually caused by organisational failure and/or lack of risk management. And justifying this by saying
»Risk management is just as essential as quality management and HR management.« that professional risk management is too expensive is unacceptable. If risk is seen as a commodity or an asset, its management is just as essential as quality management, human resources management, etc. A couple of years from now, people will be just as exasperated in the face of lacking risk management as they would be today if a car without a safety cage and airbags were brought onto the market. Cost
Foto: beigestellt
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ür mehr als 90 Prozent der Menschen klingt „Risiko“ negativ – es scheint das Gegenteil von Sicherheit. Man findet auch in Wirt schaftskreisen kaum jemanden, der im Risiko wirklich mehr als ein „notwendiges Übel“ sieht. Im anglo-amerikanischen Raum hingegen ist „to take a chance“ ein Ausdruck für „etwas riskieren“. Das ChancenWahrnehmen aber klingt für fast alle Menschen positiv – und das überall auf der Welt. Über strategische Chancen und Risiken kann man lange Analysen schreiben, die im Nachhinein meist sehr logisch klingen. Dass Welterfolge wie Swatch, Red Bull oder andere immer auch ein enormes Risikopotenzial hatten, interessiert im Erfolgsfall niemanden. Denn es ist ja gut gegangen! Heute ist Risikomanagement in allen Wirtschaftsbereichen angekommen. Treiber waren vor allem die optimierten Produktionsprozesse und die teilweise undurchschaubaren globalen Vernetzungen. Neben Finanz- und strategischen Risiken spannt sich vor allem das weite Feld der operativen Risiken. Diese haben ein enormes Verlustpotenzial. Aber nur wenn der „Spektakelwert“ für internationale Medien ausreichend groß ist, finden Schäden überregionale Beachtung. Enron, Exxon Valdez, Deep Water Horizon bleiben ganz gut im Gedächtnis. Großereignisse wie die Explosionen bei Phillips Pasadena, ELF Toulouse, die Kraftwerksunglücke in Sajano-Schuschenskaja (Russland) oder Turów (Polen), Hochwasserkatastrophen etc. oder der Giftschlammaustritt im Vorjahr in Kolontár geraten relativ leicht in Vergessenheit, obwohl sie für die Unternehmen massive Probleme brachten. Wer erinnert sich schon, dass beim Unglück in Sajano-Schuschenskaja 70 Menschen ums Leben kamen und der Schaden weit über einer Milliarde Euro lag.
Gerhart Ebner founder and managing director of RiskExperts and RiskConsult
Denn Risikomanagement ist für den „Rohstoff Risiko“ oder das „Kapital Risiko“ ebenso unverzichtbar wie Qualitätsmanagement, Human Resources Management etc. In einigen Jahren wird man über ein fehlendes Risikomanagement genauso den Kopf schütteln, wie wenn man heute ein Auto ohne Sicherheitszelle und Airbags auf den Markt brächte. Kosten- und Qualitätsoptimierungen, wie etwa die heute schon extremen Just-in-Time-Systeme, Outsourcing, Fokussierung auf einzelne Spezialteile und die daraus folgenden Abhängigkeiten, immer kürzere Testphasen bei Einsatzstoffen und Produkten machen Risikomanagement unverzichtbar. Viele Unternehmen selektieren bereits ihre Lieferanten nach diesen Kriterien, um ihr eigenes Risiko zu minimieren. Manche evaluieren auch das Ausfallrisiko ihrer „Key-Clients“ als Basis für die eigene Risikostrategie! Zentral- und Osteuropa auf neuen Wegen
Nach unseren Erfahrungen unterscheidet sich die Palette der Risiken für Unternehmen in Osteuropa von anderen Regionen. Oft übersehene Risiken, die sich vor allem operativ sehr stark negativ auswirken können, sind Schwierigkeiten bei der Umstellung im Systembereich (technisch und organisatorisch), unterschiedliche Standards und Rahmenbedingungen sowie kulturelle und mentale Unterschiede. Vereinfacht gesagt: Während sich in Westeuropa seit jeher Prävention auf bauliche, technologische und organisatorische Maßnahmen in gleichem Ausmaß konzentrierte, waren in früher kommunistisch regierten Ländern bauliche Maßnahmen dominant (großzügige räumliche Verhältnisse, massive Bauweise etc.). Es folgte eine ausgeprägte, hierarchisch klare Organisation und wenig, vergleichsweise einfache, aber robuste Technologie. Im Zuge der Modernisierungsprozesse kam es zu einem rapiden Anwachsen moderner technologischer Schutzmaßnahmen in alten Bauten – bei gleichzeitigem Personalabbau und dadurch Wissensverlust. Die „organisatorischen Netze“ halten nicht mehr und die technischen sind oft nicht (mehr) kompatibel. Umso mehr braucht es daher ein Risikomanagement, das diese Change-Prozesse berücksichtigt, und ein Business Continuity Planning, das auf die lokalen Rahmenbedingungen abgestimmt ist. Auch die systematisierte Aufarbeitung von „Beinahe-Unfällen“ (so genannte „Near Misses“) bietet eine Chance, den RisikomanagementProzess ständig zu verbessern und daraus langfristig Einsparungen zu erzielen. Einige Zeit lang werden wir uns immer wieder anhören müssen, dass „menschliches Versagen“ und/oder unvorstellbar viel Pech schuld an einer Katastrophe waren. Das Potenzial des Risikomanagements, Werte zu erhalten und Kosten zu senken, ist hoch und will gehoben werden.
and quality optimisation measures such as the already radical just-intime systems, outsourcing, emphasis on individual special parts and the resulting dependencies, test phases for materials and products that are becoming shorter and shorter
»Für mehr als 90 Prozent der Menschen klingt „Risiko“ negativ – wie das Gegenteil von Sicherheit.« – all this makes risk management indispensible. Many companies are already choosing their suppliers according to these criteria in order to minimise their own risk. Some are assessing the default risk of their key clients and basing their own risk strategy on it! Central and Eastern Europe on new tracks
Our experience has shown that the range of risks facing companies in Eastern Europe differs from those in other regions. Difficulties when carrying out system changes (both technical and organisational), varying standards and framework conditions, and also differences in culture and in thinking are risks that are often overlooked and can have an extremely detrimental effect on an operative level. Put simply: While prevention in Western Europe has always focused on constructional, technological and organisational measures in equal parts, it was mainly constructional measures (spacious facilities, solid construction, etc.) that were predominant in former communist countries. In second place came a clear, hierarchical organisation and little, relatively simple, but robust technology.
Modernisation processes called for a rapid increase in modern technological protective measures in old buildings – while at the same time cutting staff, which in turn resulted in a loss of knowledge. The ‘organisational networks’ are no longer bearing up and the technical ones are often no longer compatible. It is therefore all the more essential to have a risk management that takes these change processes into account, as well as Business Continuity Planning that is tailored to local framework condi-
»For more than 90 percent of all people, the word ‘risk’ has a negative connotation – it is understood as the opposite of ‘security’.« tions. The systematic appraisal of so-called near misses also offers an opportunity to improve the risk management process continually and to cut costs in the long term. In the near future we will still be hearing about the alleged human error and/or great portion of bad luck that is to be blamed for any disaster that may occur. The potential of risk management for maintaining value and reducing costs is high and can still be further improved.
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In other words
Herbert Schullin Der Wiener Juwelier strebt nach herausragendem Design und erstklassiger handwerklicher Verarbeitung. Neue, zeitgeistige Impulse sind Schullin dennoch wichtig. The jeweller from Vienna strives to achieve excellence in design and flawless workmanship. Nevertheless, new and contemporary impulses are important to him. Was war Ihr allererster Berufswunsch?
What was your very first career aspiration?
Pilot. Auch Medizin hätte mich sehr interessiert – bis zum Besuch im Seziersaal der Anatomie.
Pilot. I was also very interested in medicine – before my first visit to the dissecting room in the Department of Anatomy.
Mit wenigen. Ich bin eher eine Nachteule und gehe spät ins Bett.
How many hours of sleep do you get by on?
Thema des letzten Tischgesprächs?
Topic of your last dinner-table conversation?
Architektur und Kunst im Waldviertel.
Architecture and art in the Waldviertel region.
Warum leben Sie nicht als Expat in Neuseeland oder Indien?
Why aren’t you living as an expat in New Zealand or India?
Ich lebe sehr gerne in Wien und finde durch berufliche Reisen einen guten Ausgleich.
I enjoy living in Vienna very much and get a nice change of scenery when I’m away on business.
Beeindruckendste Erfahrung im letzten Urlaub?
What experience impressed you most on your last holiday?
Ein nächtlicher, bloßfüßiger Spaziergang im seichten Meer bei Vollmond. Lieblingsgericht in welchem Lieblingslokal?
A full-moon barefoot walk in the shallow waters of the sea.
Fangfrischer Fisch mit Gemüse im Fabios in Wien.
Your favourite dish at your favourite eatery?
Der in Ihren Augen bedeutendste Mensch in der Geschichte?
Freshly caught fish and vegetables at Fabios in Vienna.
Gandhi.
The most important person ever, in your eyes?
Das würde ich gerne können ...?
Gandhi.
Ein Musikinstrument gut spielen (vom Klavierunterricht ist nicht viel übrig geblieben) und von Musik auch das verstehen, was über das übliche Zuhören und Genießen hinausgeht.
What would you like to be able to do?
Was würden Sie noch gerne erleben?
What would you still like to experience?
Reisen in viele Edelsteinfundorte, die ich noch nicht kennengelernt habe, und viele Sonnenuntergänge mit ungehindertem Blick nach Westen.
I’d love to travel to gemstone sites that I haven’t been to yet. And experience many sunsets with an unobstructed view to the west.
Die größte Ausgabe in den letzen 12 Monaten?
Your greatest expense in the last 12 months?
Persönlich nichts Besonderes, beruflich eine Investition in eine innovative, qualitätsfördernde Produktionsmethode.
Privately, nothing special; professionally, an investment in an innovative, quality-improving production method.
Geheimnis für Erfolg?
What’s the secret of your success?
Die Art der Identifikation mit dem Beruf. Man kann vielleicht nur das ordentlich machen, wovon man fasziniert ist und womit man auch Freude hat.
The level of identification with my profession. Perhaps the only thing you can do properly is that which fascinates you and gives you joy.
Meine Mutter würde heute über mich sagen ...?
What would your mother say about you?
Sie würde froh darüber sein, dass ich ihrem Wunsch, im familiären Beruf zu bleiben, nachgegeben habe.
She would be happy that I gave in to her wish by staying in the family profession.
Das „zweite Leben“ – was wollen Sie nach Ihrer Management-Karriere tun?
In your ‘second life’ after your management career is over, what would you like to do?
Der kreative Bereich wird mir hoffentlich noch länger bleiben, wie auch die Begeisterung für Edelsteine. Und: mehr Zeit fürs Fotografieren und Zeichnen haben.
The creative side of it will hopefully stay with me for a long time, as well as my fascination with gemstones. And: having more time for photography and drawing.
Womit macht man Ihnen Freude?
By accepting me as I am, by giving me time and personal space.
Indem man mich nimmt, wie ich bin – und mir Zeit gibt und Freiraum lässt. 146 Succeed 02/11
Few. I’m quite the night owl and go to bed late.
Play a musical instrument well (there’s not much left of my piano lessons), and have a knowledge of music that goes beyond mere listening and enjoyment.
How can someone make you happy?
Foto: Beigestellt
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