Der Mittelstand. 4/2011

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das Gezeitenkraftwerk in der Mündung der Rance an der Atlantikküste. Es gilt bis heute als weltweit größtes seiner Art und produziert jährlich rund 600 Gigawattstunden Strom.

74,1 % Kernenergie

Bescheiden nehmen sich dagegen die Strommengen aus, die durch Wind, Solarkraft und Biomasse gewonnen werden. Ihr Anteil lag 2010 bei knapp drei Prozent. Wenn es nach der Politik geht, soll sich das bis 2020 ändern. Ziel ist es, bis dahin rund 23 Prozent des gesamten Bedarfs durch regenerative Energien zu decken.

3,5 % Kohle

Die Vorbereitungen dafür laufen bereits. Ein ambitioniertes Windpark-Projekt, das bis 2015 umgesetzt werden soll, ist in Planung. Laut Angaben der deutsch-französischen Koordinierungsstelle Erneuerbare Energien in Berlin, ist der Baustart bislang noch unklar. Ähnlich schleppend geht auch der Ausbau der Solarenergie voran. Daher wird Frankreich auch in den nächsten Jahren weiter auf Atomstrom angewiesen sein.

15,1 % Erneuerbare Energie* 5,5 % Gas

1,4 % Mineralöl 0,4 % Sonstige

* Wasserkraft 12,4 % Windkraft 1,7 % Sonnenenergie 0,1 % Andere 0,9 %

Sabine Loeprick Quelle: Magazin „ParisBerlin” Nr. 64 (Mai 2011); freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Olivier Breton, Herausgeber

Ein engagierter Europäer Völlig überraschend verstarb Prof. Dr. Fernando Augusto Morais am 11. Juli 2011 in seiner Heimat Portugal. Im Alter von nur 57 Jahren erlag der international anerkannte Ökonom einem Herzinfarkt. Fernando Augusto Morais, der für ein hohes politisches Amt in der neuen portugiesischen Regierung im Gespräch war, stand viele Jahre an der Spitze der nationalen Mittelstandsvereinigung „Associação Nacional das Pequenas e Médias Empresas” in Lissabon und war zugleich Vizepräsident des europäischen Mittelstands-Dachverbandes CEA-PME in Brüssel. Dort wirkte er auch als wissenschaftlicher Berater der Europäischen Kommission. Der deutsche und europäische Mittelstandspräsident

Mario Ohoven würdigte ihn als erfahrenen politischen Mitstreiter für den Mittelstand. „Sowohl in Brüssel, als auch in Portugal gab Fernando Augusto Morais dem Mittelstand ein Gesicht. Er war ein dynamischer, vom Unternehmergeist inspirierter Wirtschaftsexperte und ein engagierter Europäer. Ich habe einen guten Freund und klugen Ratgeber verloren.” Gemeinsam mit Mario Ohoven hatte Morais noch wenige Tage vor seinem Tode auf einer internationalen Pressekonferenz in der Finanzmetropole Frankfurt am Main ein Konzept zur Überwindung der Schuldenkrise in Europa vorgestellt. Dabei kritisierte er in unmissverständlicher Deutlichkeit die verfehlte Haushaltspolitik Portugals und wies auf die akute Schieflage des Landes hin.

Foto: Ulrich Schepp.

Zum Tode von Prof. Dr. Fernando Augusto Morais


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