Mecklenburg Schwerin delüx Frühling 1/2013

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MECKLENBURG SCHWERIN REGIONALMAGAZIN 18. JAHRGANG · Frühjahr 2013 · E 4,-

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wir bieten Ihnen abenteuerliche Zoonächte in unserem exotischen Baumhaus. Der LĂśwe brĂźllt, die Faultiere und Ameisenbären werden nachts erst richtig wach und Nachtschwärmer sind im Zoo unterwegs. Hier schlafen Sie idyllisch und auĂ&#x;ergewĂśhnlich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Zootieren. Das Baumhaus ist wie die ForscherhĂźtte Alexander von Humboldts gestaltet, bietet Platz fĂźr 6 Personen, ist mit zwei Schlafräumen, einem Wohnraum/Kochnische sowie Bad/WC ausgestattet. Wer hier eindringt lässt das Erwachsenendasein weit hinter sich. Tierpaten gesucht Unsere Ameisenbären „Carlos“ und „Felice“ haben sich gut eingelebt und genieĂ&#x;en ihre Zweisamkeit. Noch haben wir keinen Tierpaten fĂźr sie gefunden. Auch unser Faultierbaby „Chris“ sucht einen Paten. Sie kĂśnnen „Chris“ im Humboldthaus immer in Obhut seiner „Mama“ bewundern.

IMMER WAS LOS IM ZOO ... 23. März 13 - 17 Uhr SCHLAFMĂœTZENFEST FrĂźhlingsfest fĂźr Winterschläfer 31. März/01. April OSTERFEST „Mit dem Osterhasen durch den Zoo“

MĂśchten Sie eine Tierpatenschaft fĂźr einen Ameisenbären, das Faultierbaby „Chris“ oder auch fĂźr andere Tiere in unserem Zoo Ăźbernehmen, dann rufen Sie an. Frau Mohnwitz berät Sie gern.

Tel.: 0385 - 399551-32

01. Mai 15 Uhr MAIFEST MIT BLASMUSIK BAUSTELLEN-BAUMHAUSFEST 19./20. Mai PFINGSTFEST „Mit Kind und Kegel in den Zoo“ 01. Juni 10 - 16 Uhr ZOOSPEKTAKEL ZUM KINDERTAG

Mal andere Gesichter sehen ...

www.zoo-schwerin.de


EDITORIAL Liebe Leserinnen,

liebe Leser,

Schwerin tanzte – auf dem alljährlichen Theaterfest, dem gesellschaftlichen Ereignis der Landeshauptstadt. Die Kultur dankte ihren Förderern und traf auf Politik, wie es unsere Autorin Karin Gustmann formulierte. Und sie traf dieses Mal auf den fachlich zuständigen Minister, was seit vielen Theaterfesten nicht stattfand. Kultusminister Mathias Brodkorb hielt dann auch das Programm der Künstler durch, in dem einige Spitzen auf die Politik gerichtet waren. Danach verabschiedete er sich mit dem Bekenntnis, als Rostocker etwas neidisch auf die Schweriner zu sein. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Neid nicht Basis politschen Handelns wird. Das Bild des „brutal-extrem-neutralen“ Schweizer Schauspielers This Maag vom sauber zubetonierten Garten, in dem dann nur noch braunes Unkraut wächst, kam mir auch bei der Streichliste für den Haushalt der Landeshauptstadt in den Sinn. Unmittelbar vor Redaktionsschluss tagten die Stadtvertreter und beschlossen eine abgeschwächte Variante, in der aber doch die Privatisierung des Speichers und des Schleswig-Holstein-Hauses

Kultur stiftet Identität. Kultur ist Basis unserer Zivilisation. Der Erhalt von Qualität und Vielfalt der Theater- und Orchesterlandschaft ist ein notwendiger Schritt auf diesem Weg in die Zukunft!

beschlossen wurde. Es ging also nicht ohne Auswirkungen auf die Kultur, aber bei der Höhe der Pflichtaufgaben der Stadt ist der Entscheidungsspielraum gering. Bei den beschlossenen Einsparungen stellt sich jedoch die Frage, ob die beschlossenen Einnahmen noch zum Tragen kommen. Zum Beispiel die Kulturförderabgabe, landläufig auch Bettensteuer genannt, zurückgestutzte kulturelle Angebote, eine verdreckte Stadt mit Grafiti-Schmierereien allenthalben, kaputten Straßenbelägen – welcher Urlauber tut sich das an? Und wie lange dauert es, bis sich das herumgesprochen hat? Dann fehlt nicht nur die Bettensteuer im Stadtsäckl, sondern auch die Einnahmen der Hotels, der Restaurants, der Kulturstätten und des Einzelhandels werden mit den entsprechenden Auswirkungen auf Abgaben und auch Arbeitsplätze zurückgehen. Wir wissen: Kultur ist in Schwerin ein Standort- und Wirtschaftsfaktor. Spätestens jetzt stellt sich die Frage nach der Verantwortung der Landesregierung.Wie kann es sein, dass sie sich geriert als Haushaltsvorbild, als eine Landesregierung die Schulden tilgt, die Rücklagen gebildet hat, dass selbst hohe Tarifabschlüsse nur die „Grenze der Belastbarkeit“ des Haushalts erreichen, wenn die Kommunen auch bei größtem Sparwillen nicht einmal einen ausgeglichen Haushalt hinbekommen? Auch das Geld, mit dem das Land seine Aufgaben erfüllt, kommt vom Steuerzah-

Renate und Detlev Lüth auf dem Theaterfest 2013. Foto: S. Winkler

ler, der nun in seinem unmittelbaren Lebensumfeld an Lebensqualität einbüßt und weiter zur Kasse gebeten wird. Auch diese Haltung trägt zum Wachstum braunen Unkrauts bei. Setzen wir uns also weiter für Kulturschutz ein. Herzlichst, Ihr

Detlev Lüth Die nächste Ausgabe erscheint im Juli 2013

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60 82 Titel: Matthias Schorn, Festspiele MV Foto: Jan Northoff

INHALT 6 Ein Künstler mit Augenzwinkern – Der Düwel steckt im Detail

12 Dirk und John treffen William – Shakespeare Nights im Schweriner Dom-Innenhof

20 Mit der Klarinette im Dialog – Matthias Schorn

24 Die Schlosskirche zu Gast im Staatlichen Museum

28 Wo Parchims Geschichte (be)greifbar ist

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30 Karl Scharfenberg – ein Mecklenburger mit einer weltberühmten Erfindung

32 Der Vergangenheit auf den Spuren – Dr. Uwe Wieben

34 Benjamin Paul – Küchenchef im Niederländischen Hof Schwerin

38 Kaiserliches Postamt – Brauen, Schlemmen und Übernachten in Parchims Innenstadt

46 Hochzeitshof Glaisin – eine Adresse mit Sternchen

59 Zogen einst fünf wilde Schwäne 72 Potjomkin und moderne Stadtplanung

88 Effizient, intelligent und emotional – Die neue E-Klasse

90 Ein Allroundtalent Der neue Audi A3 Sportback

96 Auf den Spuren der Antike – Rom, die Ewige Stadt

110 Ausgelesen 112 Veranstaltungen

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HANDWERK

Eine echte Augenweide Ralf Eggert ist der letzte aktive Korbmacher Mecklenburgs. Seine Geflechte schippern 체ber Weltmeere, halten Pferde auf Trab und kitzeln die Phantasie.

Nach der Ernte sortiert der Korbmacher die Weiden nach St채rke und L채nge.

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HANDWERK

Chaosgeflechte sehen zwar wirr aus. Der Korbmacher braucht für sie aber einen akkuraten Plan.

Mit dem Schäleisen werden die Ruten verdichtet, so dass ein stabiles Geflecht entsteht.

Eggerts Flechtwände bieten Gärtnern Schutz vor Wind und Wetter. Blumen sichern sie einen leuchtenden Auftritt.

In Woserin im Nordwesten Mecklenburgs gibt es eine Feldsteinkirche, ein Gutshaus und Ralf Eggert. Obwohl seine Korbmacher-Werkstatt in keinem Reiseführer steht, ist sie für Besucher eine Augenweide. Auf dem Hof lagern zwölf frisch geerntete Weidensorten in allen Längen und Stärken. Ralf Eggert hat sie mit Pferd und Wagen vom eigenen Weidenheger gekarrt. Vor dem selbst gebauten Lehm-Fachwerkhaus lehnt ein angefangenes Geflecht, das zu einem Hochbeet werden soll. Dazwischen geflochtene Tische, Lampen, Weidezäune, eine kunstvolle Aalreuse. Gewiss, Körbe macht Ralf Eggert auch. Es gibt sie in sämtlichen Größen und Formen, nach allen Regeln der Kunst gearbeitet. Doch Eggerts Spezialität sind kunstvolle Geflechte, in denen sich Handwerk und Phantasie begegnen. So flicht er ein begehbares Hornissennest; seine rund drei Meter hohen Polotore sehen ebenso kunstvoll aus wie seine Babywiegen, Schaukeln und Storchennester. Ein Sturmsignal für Schiffe, dem historischen Vorbild nachgeflochten, trotzt auf der Insel Rügen Wetter und Wind. Seine Wäschekörbe schippern auf Arosa-Kreuzfahrtschiffen um die Welt. Wer glaubte, Weiden wären nur für Henkelkörbe gut, ist verblüfft. So neu viele Formen sind, so alt sind die Regeln der Flechtkunst, an die sich Ralf Eggert hält. Alles ist Handarbeit, der Pfriem (eine kurze, stumpfe Ahle, mit der zusätzliche Weiden ins

Flechtwerk eingebaut werden), das Schlageisen zum Verdichten des Flechtwerks, die Schälklammer zum Schälen der Weiden und einige Scheren sind die einzigen Werkzeuge, die Ralf Eggert braucht. Die Arbeit beginnt mit der Ernte der Weiden in der winterlichen Saftruhe von Dezember bis März. Danach sortiert er die Ruten nach Größe und weicht sie in Wannen und Bottichen. Erst Ende Mai stehen die Weiden voll im Saft und können mit der Schälklammer geschält und schließlich geflochten werden. Bevor er mit dem Flechten loslegt, hat Ralf Eggert einen Plan im Kopf und manchmal auf dem Papier: Welche Weiden werden gebraucht, welche Art des Geflechts ist richtig? Neben dem festen Einer-, Zweier- oder Dreiergeflecht, aus dem viele Einkaufskörbe sind, gibt es sogenannte Chaos- oder frei gezogene Geflechte. Viele der phantasievollsten Stücke Ralf Eggerts sind in dieser Technik hergestellt. Hinter dem scheinbar wirren Geflecht steht ein akkurater Plan. „Er hilft, dass die Hände frei arbeiten können“, sagt Ralf Eggert. Gelernt hat Ralf Eggert sein Handwerk von 1987 bis 1990 bei Erich Peters, dem damaligen Obermeister von Dresden und „besten Korbflechter aller Zeiten“. Spricht Eggert von seinem Lehrherren, ist ihm kein Superlativ zu groß. Dabei hätte dieser den jungen Bewerber am liebsten mit einem „Tritt in den Hintern“ aus der Werkstatt gejagt. Der Grund: Ralf

Eggert, damals 25, studierte Berufsschullehrer für Bauwesen, hatte aber keine handwerklichen Erfahrungen. Als er in einer Berufsschule Korbmacher unterrichten sollte, ohne einen Schimmer vom Korbmachen zu haben, beschloss er, das Handwerk selbst zu lernen. Er bewarb sich bei Erich Peters. Der Meister hatte ein Einsehen. Noch in der Lehrzeit half Eggert beim Flechten ungewöhnlicher Objekte wie Schachfiguren für eine Inszenierung der Semperoper oder einen historischen Ballonkorb fürs Verkehrsmuseum. Nach der Meisterprüfung 1991 arbeitete Ralf Eggert wieder als Bauingenieur. 2004 kehrte er Dresden schließlich den Rücken und zog zu seiner jetzigen Frau, der Keramikerin Katrin Otolski, nach Woserin. Seither lebt er von seiner Hände Arbeit. Gefragt sind neben Körben und Lampen vor allem seine begehbaren Pavillons und Weidendome. Einen solchen rund 3,5 Meter hohen Dom aus sieben Haupt- und fünf kleineren Bogen hat Ralf Eggert vor dem 250 Jahre alten ehemaligen Pfarrhaus von Harald Walczak im Dörfchen Prestin errichtet. Und die geheimnisvollen Flechtkugeln in den Bäumen vor dem eigenen Haus? Sie sind Modelle für große, begehbare Kugeln von zwei Metern Durchmesser.„In ihrem Inneren bin ich im Herbst übers Stoppelfeld gerollt.“ Irgendwie scheint für Ralf Eggert nichts unmöglich zu sein. Lars Herde Fotos: Margit Wild

Die Seele kann Ralf Eggert nur selten baumeln lassen. Nicht mal in der selbst geflochtenen Hängematte. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

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KUNSTHANDWERK

Ein Künstler mit Augenzwinkern Der Düwel steckt im Detail

Dirk Detlefsen an seiner Skulptur „Karajans Hände“.

Verschmitzte Gesichter, skurrile Figuren und offene Mäuler, schelmische Fenstergucker, Tierköpfe sowie Weglampen und anderes begegnen dem Besucher in der kleinen Galerie. Der Künstler ist ein aufmerksamer Beobachter, dem viele Details und Besonderheiten auffallen. Viele Menschen, die er beobachtet, haben ein auffälliges Mienenspiel, eine Fundgrube für seine Figuren. Es ist nicht das Gewöhnliche, sondern eher das Ungewöhnliche, das ihn fesselt. Man muss sich nur die Zeit nehmen, um das Hintergründige in seinen Skulpturen zu entdecken. 6

Dirk Detlefsen ist eher wortkarg, umso mehr sprechen seine Skulpturen für ihn. Als Rohstoff verwendet er vorwiegend Ton, ein sehr formbares Naturprodukt, mit dem es sich wunderbar arbeiten lässt. Abgedeckt kann man ihn tagelang liegen lassen und er bleibt noch modellierbar. Des Künstlers Werkstatt nennt sich „Düweley, Werkstatt für’s Detail“ und steht in dem Ort Hütten auf dem Fischereihof seines Bruders. Seine Arbeiten fordern den Betrachter auf, zu verweilen, auf den zweiten Blick erkennt er dann die beabsichtigten Anspielungen und das Augenzwinkern des Künstlers. Die berufliche Entwicklung zum Künstler Der 1962 in Köthen im heutigen Sachsen-Anhalt Geborene hat wechselvolle Jahre hinter sich, aber an seiner Leidenschaft für die Kunst hat sich nie etwas geändert. Nach der Schule absol-

vierte er eine Ausbildung als Stuckateur in Leipzig und Rostock. Durch glückliche Umstände konnte er danach als Theatermaler im Volkstheater Rostock anfangen. Zwei Jahre später zog er nach Schwerin, wo er in einer Firma als Stuckateur arbeitete. Für diesen Beruf sind viel Fingerspitzengefühl und eine gute Ausbildung notwendig, von beidem besaß der junge Mann genug. In der Schweriner Firma arbeitete er in der Restaurierung, was seinen Neigungen besonders entsprach. Dirk Detlefsen hätte gern an der Restauratorenschule in Potsdam studiert und bewarb sich deshalb mehrmals. Das klappte jedoch nicht, obwohl er alle Voraussetzungen mitgebracht hätte. Gern wäre er auch ins Ausland gegangen – was damals nicht möglich war – so arbeitete er bis zur Wende weiter in Schwerin. „Das Künstlerische war immer Bestandteil meines Lebens wie auch die Weiterentwicklung MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


KUNSTHANDWERK meiner Fähigkeiten, um die ich mich stetig bemüht habe. So beschäftigte ich mich in meiner Schweriner Zeit unter anderem mit dem Aktzeichnen“, schildert der heute Einundfünfzigjährige seine Einstellung. Aktivitäten, die sein künstlerisches Wirken beeinflussten Nach einem aktiven politischen Jahr zwischen 1989 und 1990 gelang es ihm, über eine Hilfsorganisation nach Israel zu gehen Ein Freund hatte Kontakte, die ihm halfen, in ein Dorf zu gelangen, das sich in die Nähe von Bershewa im Süden Israels am Rande der Negev Wüste befand. Detlefsen arbeitete hier gemeinsam mit anderen Co-Workern aus verschiedenen Ländern für Familien mit Behinderten. Für diese Tätigkeit musste er intensiv Englisch lernen, um sich verständigen zu können Gleichzeitig lernte er etwas Hebräisch, so dass er die Sprache auch lesen und schreiben konnte. „Man war einfach dazu gezwungen, wenn man sich dort mit den Dorfbewohnern oder den Helfer unterhalten wollte“, begründet er sein sprachliches Interesse. Die Arbeit war nicht immer einfach, doch der junge Mann fühlte sich die eineinhalb Jahre dort nicht nur der Sonne und des Klimas wegen wie im Paradies. Das Leben reduzierte sich auf die einfachen Dinge. Auch seine künstlerischen Ambitionen konnte er einsetzen, wenn er mit den Behinderten malte oder mit ihnen Formen aus Ton und Knete herstellte. Hier lernte er seine erste Frau kennen. Insgesamt lebte und arbeitete er sechs Jahre in Israel und hatte dort später eine Restaurierungsfirma gegründet und als Restaurator gearbeitet.

Auf dem Weg in die Selbstständigkeit Die Idee von einem Studium in Deutschland im Bereich Kunst hatte er noch nicht aufgegeben und so bewarb er sich von Israel aus für ein Studium zur Oberflächengestaltung an der Fachschule für angewandte Kunst im erzgebirgischen Schneeberg. Dass er angenommen wurde, war für ihn die Selbstbestätigung, dass er es kann. Aber nach einigen Monaten merkte Detlefsen, dass er mit seiner kleinen Familie nicht nur von Studienbeihilfen leben konnte und so zog er wieder nach Schwerin. Die Kontakte zu seiner alten Firma hatte er nie ganz abgebrochen. Dort gab es inzwischen keine Stuckateure mehr, so dass er als Berufserfahrener gute Chancen hatte und in seinem Bereich sogar Chef wurde. Hier in der mecklenburgischen Landeshauptstadt stellte er auch seine ersten Skulpturen her, die er aus Stein meißelte. Seit 2007 beschäftigt er sich als freier Künstler mit der Bildhauerei. Das ist eine anspruchsvolle Arbeit, die ihm sehr wichtig ist. Detlefsen kämpft bei jeder Figur darum, dass der Betrachter seine Gedanken nachvollziehen kann. Eine Figur in schwarzbrennendem Ton trägt den Titel „Unschuldig“. Der Mann trägt eine Maske hinter der sich jeder verbergen könnte und er ist eingewickelt in seine Wahrheit. Der Musiker und Poet Leonard Cohen begleitet den Bildhauer seit vielen Jahren; er liebt seine Musik, hat seine Gedichte gelesen und ihn nun dargestellt. Dirk Detlefsen ist ein disziplinierter Mensch, der morgens „zur Arbeit geht“, wie er es selbst formuliert. „Ich bin privilegiert, dass ich das tue, was ich gern machen möchte und ich liebe diese Arbeit. In meinem Kopf sind noch viele Ideen, die ich umsetzen will. Ich habe aber auch den Anspruch, dass ich etwas mache, um es zu verkaufen, denn ich muss meinen Teil für die Versorgung der Familie beitragen. Meine Frau arbeitet auch. Ich bin heute wieder ein glücklicher Familienvater.“ Kürzlich waren einige seiner Arbeiten in der Kreisvolkshochschule Güstrow zu sehen. Die meisten dieser ausdruckstarken Skulpturen wurden aus stark schamottiertem Ton als Hohlfigur aufgebaut. Auch im Klosterladen in Bad Doberan werden kleinere Arbeiten von ihm angeboten. Text & Fotos: Monika Käning

Der Musiker und Poet Leonard Cohen. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

Weglampe.

„Unschuldig“-

„Männerkopf“.

„Der Fischkopf“, gebrannter Ton.

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THEATER

Operette? Operette!!! Die Operette ist die bekannteste aller Kunstgattungen. Die Operette ist die unbekannteste aller Kunstgattungen. Die Operette kennt jeder, denn jeder kennt Operetten. Die Operette kennt keiner, denn niemand kann sagen, was Operette ist. Die Operette ist ihre eigene Dauerkrise. Operetten wird es immer geben.

Die Csárdásfürstin, Schweriner Fassung, in der Inszenierung von Hendrik Müller mit Modell des szenischen Raums für „Die Fledermaus“ auf dem Alten Márta Kosztolani und Kerem Kurk. Fotos: Silke Winkler Garten in Schwerin für die Schlossfestspiele 2013.

Operetten wird es wohl nicht nur immer geben – sie scheinen zurzeit in den Theatern des Landes eine Art Renaissance zu erleben. Emmerich Kálmáns „Csárdásfürstin“ steht auf den Spielplänen in Kassel, Leipzig, Köln, Regensburg, Dortmund, Duisburg und wird im Sommer zu erleben sein in Berlin bei den Seefestspielen Wannsee. Somit ist das Schweriner Theater in guter Gesellschaft, hier hatte die „Csárdásfürstin“ am 18. Januar eine bejubelte, erfolgreiche und auch von der Kritik gelobte Premiere. Andreas H. Hölscher schrieb im „Opernnetz“ „Das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin präsentiert eine von den gängigen Klischees radikal entstaubte, befreite Operetteninszenierung in einer völlig überarbeiteten Textfassung von Kriss Rudolph. Regisseur Hendrik Müller zeigt die ‚Csárdásfürstin’ ohne rührseliges Pathos als großes Theater par excellence...Schwerin kann man zu dem Mut zu dieser Inszenierung nur gratulieren.“ Rettet die Operette die Theater? „Es ist schon auffallend, dass die ‚Csárdásfürstin’ derzeit Konjunktur hat, und das gilt auch für andere Stücke. Die Häufung der Produktionen an den verschiedenen Theatern zeigt, dass die Operette keine tote Kunst ist. Sie hat einen lebendigen Anteil an den Spielplänen. Man kann die Welt 8

nicht nur in Tragödien darstellen, sondern ebenso in Komödien. Die Operette ist mehr als Entertainment“, sagt Hendrik Müller. Der junge Regisseur (Jahrgang 1977) ist „musikalisch breit aufgestellt“, sieht aber in der Operette einen speziellen, aparten Reiz, und er meint, sie sei eine unterschätzte Kunstform: „Bei Offenbach war Operette subversiv, war sie Satire. Man muss sie nicht aktualisieren, man muss die Parabel herausfinden – denn Geschichte und Probleme wiederholen sich.“ Woher dann das weitverbreitete Vorurteil gegenüber der Operette, die immer aufs Neue thematisierte Meinung: Oper ist Kunst, Operette ist Kitsch? „Die Tradition hat den schlechten Ruf, nicht die Stücke. Mich interessieren die Inhalte, die in den Stücken dargestellten Charaktere und nicht das aufgeklebte Image des Genres“, sagt Hendrik Müller. Wenn dazu dann die Texte in eine zeitgemäße Sprache übertragen werden, um so besser. Denn ehrlich: Richard Wagners Libretto zu „Lohengrin“ mit Zeilen wie: „Seht! Elsa naht, die Tugendreiche. Wie ist ihr Antlitz trüb und bleiche.“ ist doch eher Gebrauchslyrik a la „reim dich, oder ich fress dich“ als Hochkultur. Unbestritten ist die musikalische Qualität vieler Operetten. Der große Tenor Richard Tauber

(1891-1948) war gleichermaßen berühmt durch seine Interpretationen von Lehar- wie PucciniArien. Und auch heute ist bei Gala-Konzerten immer wieder zu erleben, dass Opernstars wie Anna Netrebko, Rolando Villazon oder Placido Domingo die schweigenden Lippen und flüsternden Geigen aus der „Lustigen Witwe“ von Lehar zum Besten geben. Bestimmt nicht, weil die Kompositionen so einfach sind, eher im Gegenteil. Die Arie der Saffi aus dem „Zigeunerbaron“ lässt so manche Sopranistin zittern. Die Musik stimmt, Charaktere sind da – die Operette wird es ewig geben. Und sehr zur Freude des Publikums – wie man hört und die Vorverkaufszahlen belegen – wird in diesem Sommer bei den Schlossfestspielen auf dem Alten Garten ein Operetten-Klassiker aufgeführt:„Die Fledermaus“ von Johann Strauß. Premiere ist am 14. Juni, gespielt wird bis zum 21. Juli jeweils donnerstags bis sonntags. Das Bühnenbild-Modell lässt Spektakuläres ahnen, mit Fontänen, Wassersäulen, Pyrotechnik wird gespielt vor der einmaligen Kulisse des Schlosses. Zum Auftakt seines rauschenden Festes singt der Prinz Orlofsky: „Ich lade gern mir Gäste ein...“ Man sollte diese Einladung annehmen. Karin Gustmann MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


FILMKUNSTFEST

Mit den Stars auf „du und du”

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In diesem Jahr wird in der Landeshauptstadt Schwerin vom 30. April bis zum 5. Mai erneut für die Jung- und Altstars der Leinwand der rote Teppich ausgerollt. Ein Jahr Vorbereitung sowie beste Vernetzung innerhalb der Filmbranche sind notwendig, um neben den Wettbewerben ein umfangreiches Programm für das Publikum zusammenzustellen. Zahlreiche Veranstaltungen werden geplant. Lesungen und Konzerte begleiten das Festival. In speziellen Reihen richtet sich der Fokus beispielsweise auf Produktionen aus Mecklenburg-Vorpommern. Hier dürfen wir mit Du hast es versprochen von Alexandra Schmidt auf einen echten Thriller unter dem Label >>gedreht in M-V<< gespannt sein. Der Medienpartner NDR bringt neben interessanten Reportagen aus dem Land unter anderem eine Preview des jüngsten Rostocker Polizeiruf 110 (und hoffentlich Hauptdarsteller Charly Hübner) mit nach Schwerin. Nach Russland im vergangenen Jahr, steht 2013 das Gastland unter dem Motto VERY BRITISH. Das Königreich goes Kontinent. Mit im Gepäck MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

sind aktuelle und vergangene britische Filmproduktionen, darunter Kes von Ken Loach (1969), Naked von Mike Leigh (1993) oder The last Projectionist von Thomas Laws (2012). Für Schulen wird ein gesondertes englischsprachiges Programm entwickelt, dass diese in den Unterricht einbinden können. Die >hommage< stellt den diesjährigen Ehrenpreisträger Michael Gwisdek in den Mittelpunkt. Mit ihm ehrt das filmkunstfest ein schauspielerisches Schaffen, das aus dem gesamtdeutschen Filmerbe nicht hinweg zu denken ist. Das filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern präsentiert seit 1990 die jeweils besten Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in drei Wettbewerben. Im Spiel-, Kurz-, und Dokumentarfilmwettbewerb bewerben sich Filmemacher und Darsteller neben dem begehrten Hauptpreis DER FLIEGENDE OCHSE (dotiert mit 10.000 Euro) um weitere 13 Preise, u.a. in den Kategorien BESTE DARSTELLERISCHE LEISTUNG, BESTE REGIE und BESTE TONGESTALTUNG über deren Vergabe prominent und kompetent besetzte Jurys entscheiden. Veranstaltet von der FilmLand M-V gGmbH ist dieses Festival über die Jahre dank des Engagements seines Teams und der Unterstützung des Landes sowie vieler regionaler Partner gewachsen. Von ehemals knapp 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauern schafft es mit Besucherzahlen bis zu 18.000 heute den Sprung auf die vorderen Plätze der Publikumsfestivals und bleibt trotzdem immer ganz nah, geradezu familiär für Filmemacher ers play und Zuschauer. tur n e g

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KUNST

Der Meister des zweiten Gesichts

Lars Maué in Aktion.

Wer Lars Maué begegnet, sieht einen sympathischen Mann mit Brille und blonden, halblangen Haaren. Setzt er jedoch eine seiner Masken auf, verwandelt er sich im Nu in einen Harlekin, eine Hexe, einen Räuber, einen Wolf. Nicht nur das Gesicht ändert sich. Maués Körperhaltung, seine Gestik passen sich der Figur an. „Meine Masken fokussieren Emotionen und Körpersprache wie eine Lupe. Sie geben den Charakter für eine Bühnenrolle vor“, sagt der 48-Jährige. Er ist einer der wenigen Theatermaskenbauer Deutschlands und der einzige in Mecklenburg-Vorpommern. Seine maßgeschneiderten Ledermasken entwickelt der gebürtige Hamburger durch Ideenaustausch mit Schauspielern und Regisseuren in seiner Werkstatt in der Wismarer Altstadt. Wie ein Bildhauer formt er die Gesichtszüge zunächst auf einer Tonvorlage: Stirn, Augen, Brauen,Wangen, Lippen, Mund. Danach schnitzt er einen passgenauen Holzkopf. Auf diesem modelliert er dann in Filigranarbeit aus eingeweichtem elastischem Rindslenden-Leder das 10

„zweite Gesicht“. Anschließend zieht er vorsichtig die getrocknete Maske vom hölzernen Modell. Damit es möglichst lebendig aussieht, verwendet er atmungsaktive Lederfarben, die das Make-up ersetzen.

Sein Handwerk erlernte Maué bei Koryphäen: Von Lehrern des französischen Theatre du Soleil, dem indonesischen Tänzer Suprapto Suryodarmo und von Donato Satori, dem Sohn einer venezianischen Maskenbauerdynastie.

Um den Effekt seiner Werke zu testen, veranstaltet der Künstler regelmäßig Masken-Showings. Dafür lädt er Leute in sein Atelier ein. Einmal spielte er vor ihnen etwa die Figur des Todes mit einer braunen Maske „Das Publikum reagierte geschockt, als ich das braune Modell trug, weil es menschlicher aussah. Das Maskenspiel ist die Antwort bei der Suche nach Form und Authentizität auf der Bühne“, sagt Maué.

„Die Maske ist Kunstwerk und Präzisionswerkzeug. Ein Schauspieler kann nur so gut sein, wie seine Maske“, ist er überzeugt.

Zu den Auftraggebern gehören Theater in Deutschland und Österreich, u. a. das zur Universität für Musik und darstellende Kunst Wien gehörende „Max-Reinhardt-Seminar“, die größte staatliche Schauspielschule Österreichs. Sich selbst sieht er eher als Künstler denn als Geschäftsmann. „Leider“, gibt er zu. „Wenn ich einen Auftrag spannend finde, nehme ich ihn an. Solange ich nicht draufzahle.“ Im Maskenbau fließt ein, was Maué studiert hat: Tanz, Bildhauerei, Zeichnen, Regie. Von 1999 bis 2010 war er Dozent für Maskenspiel am Bühnenstudio Hamburg. Das Maskenspiel sei eine uralte Kunst, die schon von den Griechen und Römern in der Antike gepflegt wurde, sagt er.

2004 machte sich der Sohn eines Malers und Bildhauers selbstständig. 2009 zog er mit seiner Frau und den zwei Kindern nach Wismar. „Die Ostsee reflektiert hier das Licht auf besondere Weise“, sagt er. Er möchte nicht nur die Kunst des Maskenbaus weiterverbreiten geplant sind Projekte mit Studenten - sondern auch die Hansestadt als kreativen Standort stärken. Dafür haben er und seine Frau Johanna Kanka-Maué 2008 den Verein „Kulturmühle Wismar“ gegründet. Dieser hat 26 Mitglieder, darunter Tänzer, Musiker, Fotografen und Schauspieler aus der Region. „Es fehlt bislang ein zentraler Begegnungsort für Künstler der Umgebung. Das möchte ich ändern“, sagt er. In der ehemaligen Wassermühle „Klußer Mühle“ außerhalb der Hansestadt und im angrenzenden Herrenhaus soll ein Theater entstehen, außerdem offene Ateliers, ein Café sowie eine Ausstellungsfläche. Text & Fotos: Grit Schreiter MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


KUNST

Harlekin-Masken von Lars Maué.

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Zuerst erstellt Lars Maué die Gesichtszüge auf einer Tonvorlage.

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THEATER

Dirk und John treffen William Shakespeare Nights im Schweriner Dom-Innenhof „Schlag nach bei Shakespeare, bei dem steht was drin!“ – so zu hören im Musical „Kiss me, Kate“ von Cole Porter. Genau das, nachgeschlagen in den Dramen, Tragödien, Komödien, Sonetten von William Shakespeare (15641616), haben Schauspieler Dirk Audehm und Musiker John Carlson. Das Ergebnis der Bemühungen wird im Sommer im Schweriner Dom-Innenhof zu erleben sein. „Shakespeare Nights“ ist der Titel des Programms, das am 21. Juni im Innenhof des Schweriner Doms Premiere haben wird. Regie und Raum: Dirk Audehm, Musik: John Carlson, Kostüme: Giselher Pilz. Was es nicht sein wird, ist schnell geklärt: Es gibt nicht „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ – 37 Stücke in neunzig Minuten, das Stück der Amerikaner Long/Singer/Winfield.Was gibt es dann? „Wir versuchen eine Collage aus Shakespeares Werken, aus den Sonetten, den Monologen – dabei nicht unbedingt die ‚üblichen Verdächtigen’ – werden manches gegen den Strich

bürsten, gegen den Typ besetzen“, umreißt Dirk Audehm das Vorhaben. Und natürlich wird es viel Musik geben, die von John Carlson extra für diese Produktion geschrieben wird. Seit 1995 arbeitet der in Seattle (USA) geborene John Carlson (übrigens ein ausgebildeter Balletttänzer, was seine akrobatischen Einlagen am Klavier erklärt) im Schweriner Theater. An über siebzig Produktionen war der Musiker beteiligt, darunter auch Inszenierungen im Dom-Innenhof: „Das Ambiente ist toll und die Akustik perfekt, das können und werden wir alles nutzen“, schwärmt John Carlson. Die Entwicklung seiner Kompositionen bezeichnet er als „work in progress“:„Die meisten Sachen entstehen nicht im stillen Kämmerlein, sondern in der Improvisation, bei der konkreten Arbeit, zugeschnitten auf die Akteure.“ John Carlson ist bei allen Proben dabei – wie auch Dirk Audehm. Für den Schauspieler, der schon von 1993 bis 1995 in Schwerin engagiert war, und nach Stationen in Leipzig und Bremen nun wieder seit 2010

Dirk Audehm inszeniert Shakespeare Nights im Schweriner Dom-Innenhof.

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zum Ensemble gehört, ist „Shakespeare Nights“ die bisher größte Regiearbeit. „Kolleginnen und Kollegen vom Schauspiel und Gäste wie Isa Weiß und Jana Kühn werden mitwirken, ich habe ein großes Ensemble zur Verfügung. Was den Raum, also das Bühnenbild, betrifft, so wird das anders sein als man es vielleicht gewohnt ist“, sagt Dirk Audehm und will absolut nicht mehr verraten. Nur so viel: „Aus dem 16. Jahrhundert, aus der Gruft des Mittelalters steigen die Schauspieler in den Dom-Innenhof, in das 21. Jahrhundert.“ „Zum Gaffen hat das Volk die Augen“ (Romeo und Julia) – vom 21. Juni bis zum 7. Juli haben in dreizehn Vorstellungen pro Abend 199 Zuschauer (so viele Plätze gibt es) die Gelegenheit, sich von „Shakespeare Nights“ unterhalten zu lassen. Um hinterher feststellen zu können, ob auch die zweite Zeile von Cole Porter stimmt: „Kommst du mit Shakespeare, sind die Weiber gleich ganz hin.“

John Carlson schrieb die Musik dazu.

Karin Gustmann

Fotos: Silke Winkler, Theater

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THEATER

Mutig voran Hinreißendes Schweriner Theaterfest

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THEATER

Die Herren der Statisterie öffneten Türen.

Wenn Politik auf Kultur trifft, dann kann es schon mal laut werden – aber auch sehr bunt und fröhlich, wie beim Theaterfest des Mecklenburgischen Staatstheaters. Am 2. Februar wurde der alljährliche Ball im stilvoll dekorierten Großen Haus in Schwerin von rund eintausend Leuten gefeiert. Von alten und neuen Theaterfreunden, den Künstlern und den

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Politik trifft Kultur: Generalintendant Joachim Kümmritz, Katrin Henke, Kultusminister Mathias Brodkorb (v.l.n.r.).

schon erwähnten Politikern: Kultusminister Mathias Brodkorb saß inmitten der Feier-Menge auf der zum Festsaal umgebauten Bühne, seine Kollegin, Sozialministerin Manuela Schwesig schaute vom überbauten Parkett auf die Szene, Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow hatte den Überblick aus dem ersten Rang. Doch die „brutal-extremneutrale Meinung“ des Frosch aus der Fledermaus – liebens-

würdig nuschelnd, aber trotzdem sehr deutlich offeriert vom Schweizer Schauspieler This Maag (Gastgeschenk eine Steuer-CD) – erreichte wohl alle: „Wenn ein wundervoller kultureller Garten zubetoniert wird, dann ist der Platz sehr sauber – wenn da überhaupt noch was wächst, dann ist das braunes Unkraut.“ Dieser Gefahr setzten die Sänger, Tänzer und Schauspieler ein

äußerlich und inhaltlich buntes Programm entgegen. Das Ballett trieb es mit „Rockato“ auf die Spitze, Opernchor und Solisten schwelgten in Operettenseligkeiten, Rainer Fleisch bretterte mit einem Motorrad auf die Bühne und machte, unterstützt vom nimmermüden Ballett, Appetit auf die „Rocky Horror Show“, die vom 8. bis 24. Februar en suite im stets total ausverkauften Großen Haus gespielt wurde.

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THEATER

Schon Stammgast beim Theaterfest: Sozialministerin Manuela Schwesig.

Einen Ausschnitt aus dem Beatles-Programm „Yellow Submarine“ brachte das Schauspielensemble mit „Help“, „Let it be“ und „All you need is love“. Ein Schelm, wer bei der Auswahl der Titel arges denkt... Moderiert wurde das vom Publikum sehr gelobte Gala-Programm von Ulrike Stern, Dramaturgin der Fritz-Reuter-Bühne, und Markus Wünsch, Professor

Viel gelobt: Die Moderatoren des Festes Ulrike Stern und Markus Wünsch.

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an der HTM Rostock und Gastschauspieler in Schwerin. Das Paar plauderte verbindlich, unaufdringlich hintergründig über Mecklenburger Theatergeschichte: Von Herzog Friedrich dem Frommen, der Theater verbieten wollte, seinen Nachfolgern Paul Friedrich und Friedrich Franz II., die gute Theater wollten und bauen ließen und von einem Intendanten. Dem berühmten Komponisten Friedrich von

Amüsierte Zuschauer auch im Foyer Café.

Flotow, der ganz glücklich und behaglich mit einem liebenswürdigen Publikum und ebensolchen Kritikern lebte und der zu vermelden wusste, dass in seinen sieben Amtsjahren (1855-1863) sein Vorgesetzter nur einmal ins Theater kam. Ein Schelm...siehe oben.

Jahr ihr 450jähriges Jubiläum, das Theaterfest eröffnete. Perfektes Motto für alles was noch kommt, wenn Politik auf Theater trifft. Karin Gustmann Fotos: Silke Winkler

„Mutig voran!“ hieß die Polka, mit der die Mecklenburgische Staatskapelle, sie feiert in diesem

Kein Treppenwitz, ein Treppenkonzert der Staatskapelle.

This Maag verteilte als Frosch aus der „Fledermaus“ satirisch-spitze Seitenhiebe auf die Politik.

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THEATER

Sekundärprozesse – das ist die fachlich korrekte Bezeichnung für die Arbeit der Frauen und Männer von der „Piepenbrock Dienstleistungsgruppe“ im Schweriner Theater. Was, bitte, sind Sekundärprozesse – allgemeinverständlich und ganz konkret? Allgemein ist es der Veranstaltungs-, Sicherheits- und Reinigungsdienst, konkret im Schweriner Theater fast alles, was nicht mit den künstlerischen Produktionen zu tun hat.

„SIE MACHEN EINEN BOMBENJOB“

„Wir machen den Abenddienst, also Einlass, Garderobe etc., den Pfortendienst am Bühneneingang, übernehmen die Reinigung, den Winterdienst und die Grünanlagenpflege – das ist der kleine EkhofPlatz rechts neben dem Theater“, so umreißt Eberhard Gottschling die Aufgaben seiner Mitarbeiter. Er ist Einsatzleiter bei der Piepenbrock Dienstleistungsgruppe, und wenn er über die Arbeit im Schweriner Theater erzählt, dann spürt man: Das ist mehr als ein Job, wer hier arbeitet, hat eine besondere Bindung an das Theater. Eine Einschätzung, der Andrea Prochnow stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen zustimmt. Seit März 1994 hat die Piepenbrock Dienstleistungsgruppe den Vertrag mit dem Schweriner Theater: „Wir müssen uns aber immer wieder neu den Ausschreibungen stellen“, so Eberhard Gottschling. 50 bis 55 Leute sind in der Regel im Einsatz im Großen Haus und im E-Werk, in dem es eine kleine Stammbesetzung gibt. Im Sommer, bei den MeckProms und den Schlossfestspielen, kommen noch Kräfte und auch Aufgaben dazu: Absprachen mit dem Ordnungsamt, Straßenabsperrungen und wenn nötig das Abschleppen von Fahrzeugen. Zum Personal gehören Rentner, darunter ehemalige Angestellte des Theaters, Schüler, Studenten, Hausfrauen und Leute im Nebenjob. „So ein Objekt wie das Theater ist mit nichts anderem in unserem Aufgabengebiet zu vergleichen“, sagt Eberhard Gottschling. Braucht es also besondere Voraussetzungen für den „Dienst am Zuschauer“? „Die Leute, die sich bei uns bewerben, sollten offen und kommunikativ sein, auf Menschen zugehen können, Wünsche vielleicht schon ahnen, bevor sie

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THEATER ausgesprochen werden“, so Andrea Prochnow. So werden zum Beispiel Mäntel und Schirme abgenommen und zur Garderobe gebracht, es gibt Unterstützung beim Treppensteigen und dass Rollstuhlfahrer besonders betreut werden ist selbstverständlich für die Damen vom Abenddienst. Die auch schon mal Retter in der Not sind, mit Nadel und Faden oder Pflaster aushelfen. „Einmal haben wir aber wirklich Leben gerettet. Als ein Besucher bei den Schlossfestspielen eine Herzattacke hatte, kam unser Defibrillator (das Gerät wurde von den Theaterfreunden finanziert) zum Einsatz, erinnern sich Andrea Prochnow und Eberhard Gottschling. So spektakulär sind die vielen, vielen Vorstellungen und anderen Veranstaltungen pro Spielzeit nicht, meistens läuft alles ganz normal. Allerdings, was für Andrea Prochnow „normal“ ist, würde anderen die Nerven rauben: 1.200 Kinder im Haus beim Weihnachtsmärchen, die eine Hälfte strömt raus, die andere Hälfte will rein und alle zusammen sind aufgeregt und quasseln was das Zeug hält. Die Damen und Herren stehen – mit Weihnachtsmann-Mütze, damit sie nicht zu übersehen sind – wie Felsen in der Brandung und lenken das Chaos. Abwechslungsreich ist die Arbeit im Foyer, an der Garderobe, in den Rängen – und manch-

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mal auch aufregend: „Wir hatten die Bundeskanzlerin als Gast im Haus und andere Spitzenpolitiker, das ist schon spannend und auch schön“, meint Andrea Prochnow. Etwas Besonderes sind das jährliche Theaterfest – „schon interessant zu sehen, wie die Leute kommen und wie sie dann wieder gehen“, schmunzelt Andrea Prochnow – ebenso wie die Premieren. An solchen Abenden sind die Damen schon so gegen 17 Uhr im Haus – sonst eine Stunde vor der Vorstellung – und sie bleiben, bis der letzte Gast in aller Ruhe das Haus verlassen hat.

„Es ist ein sehr gutes Klima im Haus, wir hängen am Theater und wir haben nicht das Gefühl, dass wir eine Fremdfirma sind.“ Dieser Eindruck von Andrea Prochnow und ihren Mitstreitern wird vom Generalintendanten Joachim Kümmritz bestätigt: „Das schöne ist, dass sich die Firma Piepenbrock zu einhundert Prozent mit dem Theater identifiziert. Herr Gottschling und seine Mitarbeiter machen wirklich einen ‚Bombenjob’.“ Karin Gustmann Foto: Ecki Raff

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MUSIK

Das Publikum gewann Piano-Haus-Kunze feierte 5. Matinee

Andreas Kern (li.) und Paul Cibis (re.) beim „Piano Battle“.

Fotos: Joachim Wilke

Können Klaviere kämpfen? Bei der nun mehr schon zum 5. Mal vom Piano-Haus-Kunze veranstalteten Matinee konnten die Zuschauer im Schweriner Theater so einen „Kampf“ erleben. Eingeladen waren die Pianis-ten Andreas Kern und Paul Cibis mit ihrem einzigartigen Programm „Piano Battle“.

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lippern, Andreas Kern. Eigentlich sind die Pianisten ja Freunde, aber beim Kampf um den guten Ton – und die Gunst des Publikums – fighten sie „gnadenlos“, richtige Kämpfer.

Vor einem schwarzen Vorhang stehen auf der Bühne zwei glänzend polierte Steinway-Flügel mit akkurat ausgerichteten Flügelrollen (das sind die kleinen Rädchen an den Füßen der Instrumente) und warten auf die Kontrahenten. Von einer Stimme aus dem Off vorgestellt wie Boxer vor dem Kampf, erscheinen: auf der linken Seite, im dunklen Anzug, mit korrektem Scheitel, Paul Cibis. Auf der rechten Seite, im weißen Anzug, mit italienischen Socken (sprich barfuß) in Wildleders-

So unterschiedlich ihr Äußeres, so unterschiedlich die Temperamente: Paul ist der Romantiker, Andreas der Rock’n Roller. In sechs Runden ohne Regeln wird gestritten: Chopin gegen Skrjabin, Schubert gegen

Paul Cibis und Andreas Kern mit den Flügeln auf dem Weg zur Ziellinie.

Vorbereitungen für den Klavier-Rundlauf. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


MUSIK

Andreas Kern als „One Man Band“ mit vollem Körpereinsatz.

Debussy, rechte Hand (Paul) gegen linke Hand (Andreas). Für Paul Cibis entsteht die Musik aus der Stille, Andreas Kern setzt als „One Man Band“ Hände, Füße, Ellenbogen und andere Körperteile ein und nutzt neben den – eigentlich ja reichlich vorhandenen – Tasten auch noch die Seiten und den Resonanzboden des Flügels. Alle Klavierlehrer im Publikum werden ihre Schüler davor warnen, so etwas je nachzumachen. Dann schon eher den Rundlauf um zwei Flügel, für den sich die Herren vier Zuschauer auf die Bühne holten – die wunderbar mitgemacht haben. Bei Kerzenschein wurde es an beiden Flügeln gefühlvoll, und in der Improvisationsrunde, bei der auf Zuruf der Zuschauer Stücke von Liszt bis zu den Beatles interpretiert wurden, zeigte sich: Der Romantiker kann swingen und der Rocker wird zum Klassiker. Nacheinander, gegeneinander, miteinander spielen Paul Cibis und Andreas Kern – und es ist phantastisch, das Publikum applaudiert, jubelt und kürt den Sieger. Dazu bekamen die Gäste beim Einlass Kärtchen: Eine Seite schwarz (Paul), die andere Seite weiß (Andreas). Nach jeder Runde sollte die entsprechende Farbe gezeigt werden – leichter wäre es gewesen, das Kärtchen hochzuhalten und nur das Handgelenk zu drehen. Es war schwer, den Sieger zu küren. An diesem Vormittag war es Paul Cibis – wobei eigentlich ja die Zuhörer gewonnen haben. Bei der Begrüßung versprach der Chef des Piano-Hauses, Matthias Kunze: „Es wird ein toller Tag.“ Er hatte eindeutig Recht. Karin Gustmann

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MUSIK Matthias Schorn, Preisträger in Residence 2013. Foto: Festspiele MV, Jan Northoff

Mit der

im Dialog

Bereits 2005 wusste der Österreicher Matthias Schorn bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern zu überzeugen. Der damals 23-Jährige erhielt den Solistenpreis. Nun, acht Jahre später, kehrt er zurück. Als Preisträger in Residence wird Matthias Schorn, aktuell auch Soloklarinettist bei den Wiener Philharmonikern, mit mehr als 20 Konzerten die Festspielgäste als Solist, Kammer- und auch Volksmusiker begeistern. Matthias Schorn, Ihrem Klarinettenspiel sagt man charmante Pointen, prächtige Töne und technische Brillanz nach. Wie schwer ist es eigentlich, dieses Instrument zu erlernen? Nun, es ist auch nicht schwerer als andere Instrumente. Für mich ist die Klarinette vor allem ein Medium, mit dem ich gut Geschichten erzählen kann.

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Und wie steht es um die Geschicklichkeit der Finger? (Lacht) Vielleicht sind gute anatomische Begabungen nicht unbedingt von Nachteil. Aber das Leben hat mir gezeigt, dass durchaus auch unperfekte Fingerformen das Klarinettenspiel beherrschen können.

Kann man Sie gemeinsam mit Ihrer Ehefrau bei den Wiener Philharmonikern erleben? Nein. Daniela arbeitet als Musikpädagogin, unterrichtet Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Aber es ist gut, dass sie auch vom Fach ist. So hat sie Verständnis für das, was ich tue, schwimmt aber nicht im gleichen Fahrwasser. Das empfinde ich persönlich als eine ganz gute Mischung.

Ich bin in Salzburg geboren, da waren die Berge ganz nah, bin dann nach Wien übergesiedelt, kam beruflich nach Berlin und München, dort waren die Berge weiter weg und ich bekam dadurch wohl eine Art Draufsicht auf Österreich. Aber so schön es in Berlin war, so gern ich wochenlang in Mecklenburg-Vorpommern bin, so bin ich doch sehr zufrieden, in Österreich zu leben. Bei uns heißt es „schau‘n wir mal“. Negativ betrachtet mag es unverbindlich klingen. Positiv gesehen, man kann es nicht allen recht machen, trotzdem aber ein verbindendes Element sein. Irgendwie ist es mir sympathisch, hier in der Mitte angesiedelt zu sein, und genauso fühlt er wohl, der Ur-Österreicher.

Wie kamen Sie zur Klarinette? Wohl durch meinen Vater. Der spielte, und das tut er immer noch, in seiner Freizeit Klarinet-

Sie sagen von sich, Matthias Schorn, Sie seien ein Ur-Österreicher. Wie ist er denn, dieser Ur-Österreicher?

Am 22. Juni erklingt in der Festspielscheune von Ulrichshusen ein Preisträgerkonzert mit dem Titel „Wien, du Stadt meiner Träume“. Ist

te. Mit acht Jahren habe ich beschlossen, das auch machen zu wollen. Und habe ich es nicht bereut. Mitunter musizieren wir bei Familienfeiern noch gemeinsam. Meine Frau begleitet uns dann gern mit ihrer Querflöte oder Harfe.

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Wien die Stadt Ihrer Träume? Ja, das ist sie, denn als Musiker behaupte ich, fühlt man sich dort fast wie im Schlaraffenland. Die musikalische Infrastruktur ist in Wien schon besonders toll. Es gibt mehrere Opernhäuser, die Tag für Tag ausgelastet sind, es gibt Konzerthäuser en masse - und das für eine Stadt, die mit knapp zwei Millionen Einwohnern relativ klein für diese riesigen Musikangebote ist. Aber es nicht nur bei der Musik so, auch für andere Kunstformen ist das zutreffend. Überhaupt ist für mich Österreich, was die sogenannte kulturelle Nahversorgung betrifft vorbildlich. Zum Beispiel im Musikschulwesen. Das grundsätzliche Bewusstsein, dass Kinder, so sie möchten, kostenlos die Musikschule besuchen können, auch in einem Dorf, wo keine Autobahn und Zuganbindung existieren, ist bei uns absolut ausgeprägt. Wenn man Glück hat, kann man Sie und Ihr Weltmusik-Ensemble, das da „Faltenradio“ heißt, auch in einem Wirtshaus aufspielen hören. Kammermusik und Crossover im Wirtshaus, wie geht das zusammen? Das Interesse für Volksmusik ist mir möglicherweise in die Wiege gelegt. Mein Großvater spielte Zither, machte Hausmusik, spielte im Wirtshaus, war Chorleiter. Meine Eltern musizieren mit großer Freude in ihrer Freizeit. Meine Geschwister ebenso. Dieses gemeinsame spontane, direkte, unmittelbare Spiel, das findet man in der Volksmusik. In ihr lebt im eigentlichen Sinne das Musizierideal. Für mich spricht nichts dagegen, das alles auch ins Kammerspiel, in die zeitgenössische Musik, zu übertragen. Aber Volksmusik hat doch für die meisten jungen Leute eher etwas Verstaubtes. Da muss ich widersprechen. Sie dürfen unsere Art der Volksmusik nicht mit bestimmten Schunkel-Fernsehsendungen verwechseln. Unsere Volksmusik ist überliefertes Kulturgut, so wie in anderen Ländern auch. Momentan hat in Österreich ein regelrechter Volksmusikboom eingesetzt. Die alpenländische Volksmusik blüht auf. Und wenn wir mit Faltenradio oder ähnlichen Gruppen im Wissen um unsere Tradition nicht die Asche anbeten, sondern das Feuer weitergeben, wie Gustav Mahler sagte, dann haben wir viel gekonnt.

Kurs Festspiele MV: Das WeltmusikEnsemble Faltenradio. Foto: Lukas Beck

14. September 2012 enden, sind Sie auf über 20 Konzerten zu erleben. Wie bekommen Sie die Reiserei logistisch auf die Reihe? Nun, es ist schon so, dass ich einen Großteil der Zeit in Mecklenburg-Vorpommern verbringen werde und nicht nur mal eben schnell zu Konzerten anreise. Wir basteln gerade auch mit meiner Frau daran, die Tage zwischen den Konzerten im Bundesland zu bleiben, denn durchs Reisen geht schon viel Kraft drauf. Ich freue mich riesig auf die Festspiele, denn dort herrscht eine Atmosphäre, die schon etwas Besonderes ist. Und ich hoffe natürlich, dass das auch 2013, sozusagen bei Projekten unter meiner Federführung, so sein wird.

Termine: 24. Saison der Festspiele MV lockt vom 15. Juni bis 14. September mit 115 Konzerten an 79 Spielstätten. Umfangreiche Veranstaltungsinformationen unter www.festspielemv.de. Unter dem Motto „Schorny spielt auf“ wird Matthias Schorn u. a. mit seinem Ensemble Faltenradio beim Open Air in Klütz (17. 08.), auf der Seebrücke Sellin (18. 08.) zu erleben sein.

Das ist einfach so. Eine Klarinette ist vielleicht eher eine Stimme, mit ihr führt man einen Dialog, ein Gespräch, bringt Stimmungsschwankungen besonders klar rüber.

Nun verraten Sie mir doch bitte noch zum Schluss, warum man mit der Klarinette so wunderbar jammern kann?

Mit Matthias Schorn sprach Regina Rösler.

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Spielen Sie im Wirtshaus mit der gleichen Klarinette wie bei den Wiener Philharmonikern? Natürlich. Ich meine, dass ich alle Luft, die ich durch die Klarinette durchblase, und sei es die mitunter doch etwas rauchige Wirtshausluft, Teil des Instruments bleibt. All das tut ihrem Klang gut, davon bin ich überzeugt. Es gibt also keine Kampfklarinette. Während der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, die am 15. Juni beginnen und am MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

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MUSEUM

Ein Leben Aktuelle Ausstellung im Staatlichen Museum Schwerin Das Staatliche Museum Schwerin zeigt vom 22. Februar bis zum 20. Mai eine große Übersichtsausstellung aus dem Werk des Fotografen Knut Wolfgang Maron. Die Arbeiten von Maron sind keine Reportagen, keine Dokumentarfotografie, die sich schnell darstellt. Die Serien „Ein Leben“, „Von Profanem und Heiligem“ und „Bilder über Landschaften“ – die in Schwerin erstmals in diesem Zusammenhang und Umfang vorgestellt werden – zeigen künstlerische Positionen eines der führenden Vertreter der Subjektiven Fotografie in Deutschland. Knut Wolfgang Maron, geboren 1954 in Essen, studierte an der Folkwangschule Essen, er lebt heute in Essen, Berlin und Wismar, wo er als einziger Professor für experimentelle Fotografie in Mecklenburg-Vorpommern lehrt und arbeitet. Die im Schweriner Museum präsentierte Exposition ist eine Retrospektive von 35 Jahren Arbeit. Für die Serie „Ein Leben“ begleitete Knut Wolfgang Maron seine Mutter in ihren letzten Lebensjahren, porträtiert sie und ihre Umwelt – und diese über den Tod hinaus. Es ist ein konzentrierter, genauer Blick auf die scheinbar unscheinbaren Dinge, die ein Leben ausmachen: Kleidungsstücke, ein Stapel Kochtöpfe, ein Heizkissen, eingewecktes Obst. Die Fotografien berühren melancholisch, aber nicht traurig, denn sie zeigen das Leben – und nicht den Tod – von Marons Mutter. Schon der Titel der Serie „Bilder über Landschaften“ drückt aus, was den Betrachter erwartet: keine Darstellung, kein Abbild von Landschaften, sondern Visionen und Eindrücke von Landschaften. In ihrer Abstraktion wirken die großformatigen Fotos wie Traum-

Holy Island (1991)

Knut Wolfgang Maron bei der Ausstellungseröffnung,

bilder, wie Illusionen einer Küste oder einer Moorlandschaft. Die dritte und älteste der drei Serien „Von Profanem und Heiligem“ entstand 1992. Aufgenommen im Halberstädter Dom zeigen die schwarz-weiß Aufnahmen Details der Kirche – gewissermaßen das Heilige – und daneben Details aus dem Leben jenseits der Kirchenmauern – das Profane des Alltäglichen. Allen drei Serien gemeinsam ist, dass es keine Reportagefotografie ist, sondern eine autonome Kunst-Fotografie – anschaulich und intensiv in der Aussage.

Foto: Gabriele Bröcker, Staatliches Museum Schwerin

Ein Leben (1997-2012)

Karin Gustmann

Schloss des Marquis de Sade I (1989)

Sonnenblumenfeld, Frankreich (1995) Fotos: Knut Wolfgang Maron

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SCHLOSS SCHWERIN

Die Schlosskirche zu Gast im Staatlichen Museum

Altar der Schlosskirche, 1562, Georg Schröder, Staatliches Museum Schwerin. Foto: Landesdenkmalpflege A. Bötefür

Die Kanzel in der Schlosskirche.

Ein wenig versteckt an der nördlichen Seite des Schlosses wird die Kirche von vielen gar nicht als Kirche wahrgenommen Foto G & G

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Oblatendose im Museum.

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SCHLOSS SCHWERIN

Oblatendose, 19. Jahrhundert, Innenansicht vom Deckel Foto: Doris Blübaum

Innenansicht der Schlosskirche 1863/66, Paul Graeb, aus der Festschrift 1869

Nicht nur räumlich, auch ideell besteht eine Verbindung zwischen dem Staatlichen Museum Schwerin und der Schlosskirche – dem Gotteshaus im Schweriner Schloss, das selbst viele Schweriner nicht kennen. Bei den zahlreichen Türmen und Türmchen des Schlosses ist der kleine Sakralbau an der linken Seite des Schlosses auch leicht zu übersehen. Dabei hat die Schlosskirche einen besonderen Platz als Kirche und Baudenkmal in Schwerin: Im Jahr 1563 geweiht, ist sie die erste reformatorische Kirche in Mecklenburg und eine der ersten in Deutschland. Seit 2011 aufwändig restauriert, wird die Schloss-kirche zu

Pfingsten ihre Pforten öffnen. Gleichsam als Vorbereitung oder Einstimmung auf dieses Ereignis zeigt das Staatliche Museum Schwerin unter der Schirmherrschaft der Präsidentin des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern und in Kooperation mit der Schlosskirchgemeinde, der Stiftung Mecklenburg und der Propstei Wismar die Ausstellung: „Hier stehe ich – 450 Jahre Schlosskirche Schwerin“. Der Titel der Exposition ist eine Anlehnung an ein (nicht verbürgtes) Luther-Wort aus dem Jahr 1521: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir.“ Die Erbauer wie die Künstler, welche die Kir-

robotlab / Matthias Gommel, Martina Haitz und Jan Zappe; Roboterbibel, 2008 Foto: robotlab

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che im Laufe der Jahre, ja Jahrhunderte, gestaltet haben, orientierten sich an den Inhalten des Alten und Neuen Testamentes. Dabei bezogen sie sich auf den zentralen Begriff des Protes-tantismus, das Wort. Künstler, die sich aktuell in ihren Arbeiten mit diesem Begriff, dem Wort, auseinandersetzen, wurden mit ihren Werken eingeladen. So stehen zwei Positionen in der Ausstellung nebeneinander: Aktuelle Objekte von Günther Uecker, Ottmar Hörl, robotlab, Moritz Götze, Robert Filliou und Thom Barth korrespondieren mit sakraler Kunst wie einer Oblatendose der Renaissancezeit, Entwürfen zu Glasfenstern, Faksimiles von Briefen Martin Luthers. Und natürlich dem Altar der Schloss-kirche von Georg Schröter aus dem Jahr 1562. Das Triptychon aus Marmor, orientiert am Altar der Dresdner Schlosskapelle, kam im 19. Jahrhundert im Zuge der Umgestaltung des Schweriner Schlosskirchenumbaus in das Museum. Durch die Ausstellung, die bis zum 20. Mai zu sehen ist, sollen das Interesse für die Schweriner Schlosskirche geweckt, die Lebendigkeit dieser Kirche, die bis heute ein Gotteshaus ist, gezeigt werden. Karin Gustmann

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KIRCHE

Die Unvollendete Johanniterkirche in Sülstorf Ordensritter der Johanniter errichteten im Jahre 1217 im Mecklenburgischen Dorf Sülstorf eine Kirche und ein dazugehöriges Ordenshaus. Mit Andachten, Gebeten und Gesängen wollten sie so an einem Ort der Stille und der Besinnung ihren Auftrag, das Evangelium zu verbreiten, erfüllen.

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Christus mit vier lateinischen Kirchenvätern.

In den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten sollte es eine Reihe von baulichen Veränderungen geben. Dies zeigte sich bereits bei der Fertigstellung der Kirche: Heute noch zur Verfügung stehende Baupläne zeigen, dass die Baumaßnahmen nicht in dem zuvor geplanten Umfang ausgeführt wurden: Den Plänen folgend waren Seitenschiffe vorgesehen, die aber nie gebaut wurden. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass der Johanniterorden an vielen Orten in der Region aktiv war und gezwungen war, seine Kräfte zu bündeln. In der Zeit von 1275 bis 1315 etwa siedelte der zuständige Komtur, der geistliche und weltliche Vorgesetzte der Ordensbrüder, Diener und Pries-ter, um nach Kraak, wo er eine Tochterkirche errichten ließ. Spätestens nach deren Fertigstellung schienen seine Nachfolger in Sülstorf keinen Bedarf mehr für den Anbau der Seitenschiffe gesehen zu haben. Ein südlicher Anbau folgte nach dem 15. – ein nördlicher Anbau im 17. Jahrhundert. Bei einem Brand am 26. November 1979 wurde die Kirche bis auf die Grundmauern zerstört. Der Barockaltar aus dem Jahr 1692, wertvolle

Blick auf den Altar vom Eingang der Kirche.

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Holzmalereien an der Empore sowie eine Schuke-Orgel des 1820 von Orgelbaumeister Gottlieb Heise gegründeten Potsdamer Orgelbau-Unternehmens, konnten nicht mehr gerettet werden. Gleiches gilt für die letzte der ursprünglich drei Glocken der Kirche. Ein Schnecken-Ornament und ein kleiner Engelskopf sind das Einzige, was nicht vernichtet wurde und heute noch an das vormalige Gotteshaus erinnern kann. Zur Überraschung aller Beteiligten jedoch wurden durch den Brand Fresken sichtbar, die aus dem 15. Jahrhundert stammen. Nach umfangreichen Restaurationen lassen die Wandmalereien heute erahnen, wie farbenfroh die Motive wohl einst waren. Sie schmücken heute die Kirche, die im Jahre 1984 nach dem Wiederaufbau wieder geweiht und ihrer Bestimmung übergeben werden konnte. Allerdings auch diesmal wieder ohne Seitenschiffe. Der heute schon von weitem gut sichtbare Holzturm wurde 2001 fertiggestellt.

eine Tauffünte aus Holz stammen aus der Kirche in Zweedorf. Die Zweedorfer Kirche ist mit der laufenden Nummer 56 in einer Übersicht gesprengter und abgerissener Kirchen in der ehemaligen DDR gelistet, s. www.kirchensprengung.de. Hätte sie aufgrund ihrer Nähe zur innerdeutschen Grenze von potenziellen Flüchtlingen als Versteck genutzt werden können? Gegenwärtig ist die Stelle des Pastors in Sülstorf vakant. Die Mitglieder des Kirchengemeinderats sind sehr aktiv und engagiert, um die Zeit der Vakanz gut zu überbrücken. Beliebte Termine und lieb gewordene Traditionen werden auch weiterhin gepflegt: Gottesdienste mit Taizé-Andachten zum Beispiel oder am Ostersonntag die zeitige Andacht vor Sonnenaufgang und das anschließende gemeinsame Frühstück. Anna Karsten Fotos: Helmut Wachtel

Der heute in der Kirche befindliche Flügelaltar mit spätgotischen Schnitzereien sowie

Teil der Freskenmalerei, die nach dem Brand zum Vorschein kam.

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MUSEUM

WO PARCHIMS GESCHICHTE (BE)GREIFBAR IST Stadtmuseum birgt Schätze aus zurückliegenden Jahrhunderten Es ist selbst ein Haus mit Geschichte, ein etwa 1810 erbautes Wohn- und Handelshaus und früherer Sitz des Bürgermeisters, dass heute eine umfangreiche stadtgeschichtliche Sammlung birgt, die ihresgleichen sucht. Stößt man die große, schwere Holztür auf, macht einen Schritt durch den Windfang, öffnet und schließt die zweite Tür hinter sich, hat man sofort das Gefühl, die Gegenwart einfach draußen lassen zu können und gleichzeitig einzutauchen in die Historie der Stadt Parchim. In den Räumen des Stadtmuseum in der Lindenstraße 38 sorgt Museumsleiter Wolfgang Kaelcke gemeinsam mit seinen haupt – und ehrenamtlichen Mitstreitern, allen voran der Parchimer Heimatbund, dass Parchims Geschichte für jedermann präsent ist. Unzählige detailgetreue Modelle, wie beispielsweise das der Slawischen Siedlung Scarzyn im 9. Jahrhundert, des Kreuztores um 1350 oder der Städtischen Kornmühle von 1829, vermitteln anschaulich wie Parchim sich seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung, das war im Jahr 1170 durch den Kaiser Friedrich I. zu Frankfurt am Main, bis zum heutige Tag entwickelt hat. Vom Keller bis in das Obergeschoss findet der interessierte Besucher eine Fülle an Informationen, historischen Fundstücken, Antiquitäten, Bildern und kleinen Raritäten.

Bekannte Parchimer Persönlichkeiten mit überregionaler Bedeutung empfangen einen visuell und „erzählen“ ihre Geschichte. Man liest und staunt, wer auf diesem hübschen Fleckchen Erde geboren oder aufgewachsen oder seinen Wirkungskreis hatte: Dethloff Carl Hinstorff, Johannes Gillhoff, Rudolf Tarnow, Fritz Reuter, Hermann und Uwe Kant und Friedrich Griese, um nur einige zu nennen. Mit letzterem beschäftigt sich Wolfgang Kaelcke selbst seit gut 30 Jahren, forscht, recherchiert und entdeckt immer noch Neues, wie er sagt. Auf einem originalen Schreibtisch des Schriftstellers, der seinen Wohnsitz in der Markower Mühle hatte, liegen Antiquaria zum Blättern bereit. Der Dichter Fritz Reuter, der das Parchimer Gymnasium besuchte und dort 1831 sein Reifezeugnis erhielt, hat ebenfalls seine eigene kleine „Ecke“. Auch diverse andere Tafeln, die unter anderem Künstler, Theologen, Heimatforscher, Chronisten und Bürgermeister auflisten, weisen auf interessante Persönlichkeiten hin und bringen sie in chronologische Reihenfolge ihres Wirkens.

Lebensgroße Puppen tragen originale oder nachgeschneiderte Trachten, wie die der 33er Gilde, des Mecklenburger Land- oder Stadtvolkes und bunte Fahnen verweisen mit Stolz auf ihre damaligen Träger.

Tracht der 33er Gilde.

Objekte, Schilder und Chroniken erzählen von Parchims bewegter Industriegeschichte, in der die Zichorienfabrik, das Kohleanzünderwerk, die Mühle und die traditionsreiche Tuchfabrik eine bedeutende Rolle spielten und deren dauerhaftes Bestehen bis in die heutige Zeit nicht zu realisieren war. Im Gewölbekeller des Nebengebäudes lassen mittelalterliche Zeugen der niederen Gerichtsbarkeit, wie eine Streckbank mit Metalldornen, die rund 4.000 jährlichen Besucher leicht gruseln. Doch nicht nur Ausstellungsstücke, auch Gesichter prägen diesen geschichtsträchtigen Ort.

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Modell des Parchimer Kreuztores um 1350. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


MUSEUM

Portrait von Fritz Reuter.

Ăœberhaupt wird dem aufmerksamen Besucher auffallen, wie viele Schautafeln, ob an Wänden oder den speziellen Rollständern, zwischen all den AusstellungsstĂźcken zu finden sind. Sie stammen grĂśĂ&#x;tenteils aus vergangenen Ausstellungen, wie die des Sommermuseums und sind auf diese Weise weiterhin dem Publikum zugänglich. Bereits zum 11. Mal wird in diesem Jahr das beliebte Sommermuseum im Parchimer Zinnhaus seine TĂźren Ăśffnen und den Blick auf das Thema „Verkehr zu Lande, zur See und in der Luft“ freigeben. Wechselnde Sonderausstellungen, deren KĂźnstler mit Parchim in Verbindung stehen, sind ebenfalls ein fester Bestandteil des Hauptstandortes. Zurzeit sind dort Bilder der Parchimer Lehrerin Adelheid Jaenisch (19212012) zu sehen.

Ein breites Spektrum bietet dieses Museum, dass aufgrund der Architektur hier und da zu eng erscheint. Und so verwundert es auch nicht, dass man eben noch im Raum der bildenden KĂźnstler in die Werke von Willy Schomann und Paul Reincke vertieft, ein paar Schritte weiter vom „MĂźllmenschen“ des AktionskĂźnstlers HA Schult in die Gegenwart katapultiert wird. „Alle Objekte in unserem Haus haben einen Bezug zur Stadt“, erklärt Kaelcke, als fachkundiger Experte in Sachen Stadtgeschichte. Mit Sachverstand und der speziellen Energie eines Historikers, bringt er System in die Vielzahl der Objekte, die mit den Jahren stetig zugenommen haben.Viele aufmerksame und interessierte Parchimer und Freunde der Stadt, stellten und stellen sie zur VerfĂźgung und fĂźllen konstant den Fundus. Eine gewitzte und kluge Alternative, um trotz Platzmangels auch Parchims Umland begegnen zu kĂśnnen, sind die bebilderten Mappen, die im kleinen Saal des Obergeschosses ausliegen. Wenn der Raum nicht gerade fĂźr Sonderveranstaltungen, wie Vorträge und Lesungen gebraucht wird, kann man dort in Ruhe stĂśbern, lesen, Fotos und Ansichtskarten betrachten. Ein Museum zum Anfassen, zum Erleben soll es sein. Das ist es in jedem Fall, davon kann sich jeder historisch und kĂźnstlerisch interessierte Besucher Ăźberzeugen. Ă–ffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr und Sonntag von 14 bis 16 Uhr. Text & Fotos: Gabriele KnĂźes

Kinderfahrzeuge: Karre, Tretauto und Schlitten.

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MECKLENBURG-SCHWERIN delĂźx 1/2013

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ERFINDER

Das Technikum in Neustadt-Glewe.

Karl Scharfenberg – ein Mecklenburger mit einer weltberühmten Erfindung Ein leichter nachfedernder Ruck geht durch den Zug – die Lokomotive hat angekoppelt. Wer kennt heute noch dieses Gefühl, wenn sich der eigene Oberkörper dabei leicht vor- und zurückbewegt? Heute gibt es Lokwechsel nur noch nach Havarien. Der Ruck ist seltener geworden. Was jedoch kaum ein Mensch weiß: Erfinder dieser über viele Jahre im wahrsten Sinne des Wortes „haltbaren“ Verbindung zwischen den Waggons und der Lokomotive ist ein Mecklenburger, der seine Ingenieurausbildung in Neustadt-Glewe erhielt.

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kranz, der im alten Neustädter Technikum heute eine moderne Bildungseinrichtung betreibt – das ibu Institut für Berufsbildung und Umschulung. Als Stadtverordneter brachte er 2012 die Idee

Wer heute im ICE, im spanischen Hochgeschwindigkeitszug Talgo 350 oder im französischen TGW mit über 300 km/h auf den Schnellfahrstrecken Europas oder auch in städtischen Niederflur-

Gelenk-Straßenbahnen unterwegs ist, sollte vielleicht manchmal an Karl Scharfenberg und die nach ihm benannte „Scharfenberg-Kupplung“ denken. Das sagte sich auch Christian Rosen-

Karl Scharfenberg (1874-1938), Erfinder der automatischen „Schaku“.

Patentschrift von Karl Scharfenberg für seine Eisenbahnwaggonkupplung 1903.

im Stadtparlament ein, der Regionalen Schule in Neustadt-Glewe den Namen des Erfinders zu geben. Christian Rosenkranz zu seinem Vorschlag: „Es wurde doch höchste Zeit, dass dieser bedeutende Ingenieur, ein Mecklenburger, der hier in NeustadtGlewe seine technische Ausbildung erhalten hat, gewürdigt wird. Es ist ja schlimm genug, dass die Nazis diese etablierte Ingenieurschule geschlossen haben.“ Die Schulleiterin der Regionalen Schule, Ute Ott, war schnell für die Idee zu begeistern. Eine Namensgebung mit einem Bezug zur Stadt stand ohnehin an. „Vielleicht werden unsere Schülerinnen und Schüler dadurch zu neuen technischen Entdeckungen angeregt und lassen sich auf ihren späteren Beruf orientieren“, ist ihr optimistischer Kommentar. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


ERFINDER

Postkarte um 1900, Corpsstudent vor dem Technikum Neustadt/Mecklenburg.

Die Schulleiterin Ute Ott und der Initiator für die Namensgebung, Christian Rosenkranz, vor der Gedenktafel im Eingang der Schule

Doch wie kam es dazu, dass ein Mecklenburger so etwas „Bahnbrechendes“ erfand? Dazu lohnt ein Blick auf den Lebensweg dieses Erfinders: Karl Scharfenberg wird am 3. März 1874 in der Hansestadt Wismar geboren. Das Rüstzeug für seine außergewöhnliche Entwicklung erhält er auf dem Technikum in Neustadt/Mecklenburg (heute: Neustadt-Glewe). In dem 1890 fertig gestellten Gebäude findet er modernste Bedingungen für seine MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

Ausbildung. Über 454 Studenten, überwiegend aus Preußen und Mecklenburg, beleben damals die mecklenburgische Kleinstadt und geben ihr ein jugendliches Flair. Als Absolventen sind sie in ganz Deutschland gefragte Fachleute. Mühlenbau, Brunnenbau und Maschinenbau sind die Fachrichtungen. 1894 kann Karl Scharfenberg mit dem Zeugnis als Maschinenbauer in der Tasche eine Arbeit weit entfernt vom heimatlichen

Mecklenburg beim Nähmaschinen- und Gasherde-Hersteller Junker & Ruh in Karlsruhe aufnehmen. Doch es hält ihn dort nicht lange, denn die sich rasant entwickelnde Eisenbahntechnik ist eine viel größere Herausforderung für den jungen Ingenieur. So beginnt der 22-jährige Scharfenberg 1896 seine Tätigkeit bei der renommierten „Eisenbahn- Waggon-Fabrik, Eisengießerei und Maschinen-BauAnstalt L. Steinfurt“ im ostpreußischen Königsberg. Zunächst hält es ihn dort nur vier Jahre, dann wechselt Karl Scharfenberg noch für einige Zeit zur preußischen Südbahn, ebenfalls ansässig in Königsberg. 1904 aber führt ihn sein Weg wieder zurück zur Waggonfabrik. Dort steigt er zum Oberingenieur auf. Zu der Zeit hat der Tüftler Scharfenberg bereits eine automatische Mittelpufferkupplung für Eisenbahnwaggons entwickelt. Die geniale Idee verbindet den federnden Puffer mit der Kupplung. Am 6. Mai 1903 wird sie im Deutschen Reich zum Patent angemeldet und vom Kaiserlichen Patentamt bestätigt. Scharfenbergs Erfindung macht die Arbeit der Rangierer nicht nur leichter, sondern auch ungefährlicher. Die von vielen Unfällen begleitete Handarbeit zwischen den Waggons beim Ankuppeln der alten Hakenkupplung ist damit hinfällig. Die Scharfenberg-Kupplung, bis heute von den Spezialisten „Schaku“ genannt, setzt sich nach ihrer Patentierung aber nur langsam durch. 1921 gründet die Königsberger Steinfurt GmbH gemeinsam mit der Bautzener Waggonbaufabrik die Scharfenbergkupplung AG in Berlin. Sie soll die Berliner S-Bahn mit der innovativen Technik ausrüsten. 1935 wird der legendäre „Henschel-Wegmann“-Dampfschnellzug mit der ScharfenbergKupplung ausgestattet. Den beginnenden Siegeszug seiner Erfindung darf Karl Scharfenberg noch erleben. Doch am 5. Januar 1938 stirbt er mit nur 63 Jahren auf einer Dienstreise in Gotha. Was Scharfenberg wohl nicht ahnte: Selbst 110 Jahre nach ihrer Patentierung ist die nach ihm benannte Kupplung weltweit bei über 250.000 Schienenfahrzeugen im Einsatz.Wenn in der Gegenwart so gern von „Nachhaltigkeit“ gesprochen wird, dann kann man

das von dieser Leistung mit vollem Recht sagen. Nach dem Krieg wird der Hauptfirmensitz der Scharfenbergkupplung AG 1949 von Berlin nach Salzgitter in Westdeutschland verlegt. In der DDR wird im VEB Waggonbau Bautzen die „Schaku“ ebenfalls weiter produziert. Die Voith-Turbo-Scharfenberg GmbH & Co. KG in Salzgitter als weltweit größter Hersteller dieser Kupplungen führt seit 2002 in ihrem Firmennamen den mecklenburgischen Erfinder. Durch ihre Tochterunternehmen ist der Name auch in Sydney und Paris präsent. Die Ostfalia-Hochschule für angewandte Wissenschaften in Salzgitter wählte für ihre Fakultät für Verkehr- Sport-TourismusMedien schon vor zehn Jahren den Erfinder Karl Scharfenberg zum Namenspatron. Die Ehrung in seiner Heimat Mecklenburg war längst überfällig. Die Regionale Schule in NeustadtGlewe ist der richtige Ort dafür. Vielleicht tüftelt dort (noch unentdeckt) bereits der nächste begabte Erfinder. Fotos & Repros: Wolf Karge

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PORTRÄT

Der Vergangenheit auf den Spuren Dr. Uwe Wieben reist in seinen Forschungen und für seine Publikationen durch die Jahrhunderte. Natürlich lebt er in der Gegenwart, aber wann immer Zeit dafür ist, widmet sich Dr. Uwe Wieben der Vergangenheit. Die Geschichte hat es ihm angetan – mit ihren Geschichten, und besonders die aus der Region, aus der er selbst stammt. Erika Will, der Boizenburger Stadtchronis-tin, Ellen Plöttner, Rudolf Wulff und Klaus Schiller ein Sammelband über Menschen in Boizenburg, ihre Wirkungen im späten 19. und 20. Jahrhundert. Dabei beschäftige er sich genauer mit dem damaligen Amtshauptmann der Elbestadt, Dr. Robert Wohlers. „Historische Persönlichkeiten zwischen Elbe und Schaalsee haben es mir einfach besonders angetan“, bekräftigt er sein Tun. Die gemeinsame Arbeit an Sammelbänden hat aber noch einen weiteren Vorteil. „Am schönsten sind die Treffs. Unsere geselligen Vorabsprachen und Gespräche über die zu bearbeitenden Themen finden nämlich immer in gemütlicher Runde statt“, schmunzelt der Historiker. Die bieten dann eine liebgewordene Abwechslung zu stundenlangen Rechercheaufenthalten in den Archiven der Region. Das Landeshauptarchiv in Schwerin ist ebenso Anlaufstelle wie das Landeskirchenarchiv. „Vieles, was die Region Boizenburg betrifft, finde ich auch in Hagenow und Ludwigslust.“

Von der eigenen Neugier getrieben: Dr. Uwe Wieben befasst sich vorwiegend mit Regionalgeschichte.

1947 in Boizenburg geboren, verbringt er seine Schulzeit in der Kleinstadt an der Elbe. Nach dem Abitur nimmt er in Leipzig das Studium der Geschichte und der Kunsterziehung auf, kehrte aber im Jahre 1978 nach Boizenburg zurück. In den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts promovierte er an der Universität in Greifswald, natürlich in Geschichte. Inzwischen wohnt Dr. Uwe Wieben in Beckendorf, einem kleinen Dorf in der Nähe Boizenburgs, am Rande der Bretziner Heide. Bis heute hat sich an dem Forscherdrang des Historikers nichts geändert, jetzt aus seinem Ruhestand heraus, in dem Ruhe aber weniger seine Sache ist.„Im Moment arbeite ich an einer Biographie über ein sogenanntes ,Wolfskind'. Ein Bewohner aus einem benachbarten Dorf 32

verlor beim Einmarsch der Roten Armee seine Eltern und verbrachte die Jahre von 1945 bis 1956 in der damaligen Sowjetunion, konnte nicht lesen und schreiben, hatte keine Schule besucht“, erzählt der 65-Jährige von seiner derzeitigen Tätigkeit. Die Themen sucht er sich gar nicht immer selbst, manchmal finden ihn diese auch einfach. „Meine Frau und ich waren auf einer Weihnachtsfeier, und ich saß neben einem mir gänzlich unbekannten Mann. Wir kamen ins Gespräch, und ich erfuhr von dessen Kindheit und beschloss schnell, diese Lebensgeschichte auch anderen zu berichten.“ Häufig arbeitet er an mehreren Projekten gleichzeitig. So entsteht gerade gemeinsam mit

Bei aller Umtriebigkeit und allem Wissensdrang ist es ihm wichtig, die Themen in seiner Arbeit nicht zu überhöhen. Nicht selten muss Wieben sich mit der Frage auseinandersetzen, wen denn seine vielfältigen Arbeiten interessieren. Seine Antwort darauf ist eindeutig: „Einen kenne ich immer, und das bin ich. Mir muss es Spaß machen, mich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Ich muss davon auch nicht leben, sondern werde von der eigenen Neugier getrieben.“ Inzwischen kann Uwe Wieben auf über 100 Veröffentlichungen zurückblicken. Diese reichen von Zeitungsartikeln über historische Bücher bis zu seiner Mitwirkung an Sammelbänden. „Natürlich gehört auch immer dazu, Geldgeber für die Projekte zu finden. Daran denke ich aber nicht, wenn ich forsche. Das würde mich sonst von vornherein lähmen.“ Er beschäftige sich mit der Finanzierung der Buchprojekte meist erst hinterher, wenn das Thema längst klar umrissen ist. „Ich muss mich mit der Historie beschäftigen, weil ich davon überzeugt bin, dass man dieses Wissen für die Nachwelt erhalten muss. Und natürlich freut es mich, wenn ich beobachte, dass man junge Menschen für Geschichte interessieren kann.“ Text & Foto: Gritta Flau MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


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GENUSS

Benjamin Paul ist ein ambitionierter junger Koch – und das hat er vielfach schriftlich. Ob der Große Restaurant & Hotel Guide, der Schlemmer-Atlas oder der Varta-Führer – sie alle geben ihm und seinem Team beste Noten. Das Portal Restaurant-Ranglisten.de zeichnete Benjamin Paul mehrfach für seine ambitionierte Küche aus und bescheinigte dem Niederländischen Hof, zu den 10.000 besten Restaurants der Welt zu gehören. Es ist also ein Restaurant mit Rang und Namen. Der 30-jährige Schweriner Koch setzt auf frische Produkte aus der Region und liebt feine Gewürze.

Benjamin Paul, Küchenchef im Niederländischen Hof Schwerin:

„Jeder Gast soll vom Geschmack angenehm überrascht sein.“ „Ich koche vor allem à la minute mit frischen Produkten und bereite nie viel vor. Jeder Gast soll die Frische schmecken und genießen können. Unsere Region hat viel Gutes zu bieten: Ich denke beispielsweise an fangfrischen Fisch aus dem Schweriner See, an das QualitätsRindfleisch, das wir in der Nähe von Rostock einkaufen, an das Wild aus unseren Wäldern oder die Produkte von der ,Mecklenburger Landpute’ aus Severin, beschreibt der 30-jährige Schweriner seine Affinität zu den Zutaten. Die Frage, nach welchem Stil er kocht und ob er irgendwelchen Trends folgt, kann Benjamin Paul nicht beantworten, denn er ist überhaupt nicht festgelegt und für vieles offen. „Ich bekomme ja immer wieder neue Eindrücke und Ideen, auch aus anderen Ländern“, sagt der sympathische Koch mit einem freundlichen Lächeln. Eine der größten Herausforderungen sieht er darin, täglich bei jedem Gericht die gleiche gute Leistung abzurufen, um zufriedene Gäste über Jahre zu halten und natürlich neue für seine Küche zu 34

gewinnen. Das sei nicht immer einfach, denn schließlich ist ja auch kein Tag wie der andere. Aber eines tut er ganz gewiss: Er kocht für jeden Gast mit großer Leidenschaft – und zwar so, dass man es schmecken kann. Sehr gerne verwendet Benjamin Paul unterschiedlichste Gewürze – aus dem hoteleigenen Kräutergarten und aus aller Welt. Doch immer in Maßen, damit sie den eigentlichen Geschmack von Fisch, Fleisch oder Gemüse nicht überdecken, sondern damit harmonieren. „Beim Rind zum Beispiel kann man beim Würzen viel experimentieren, denn hier gibt es viele Möglichkeiten, die zu einem hervorragenden Geschmackserlebnis führen können. Beim Lamm allerdings verwende ich etwas mehr Knoblauch und Rosmarin, um den typischen Eigengeschmack, der nicht jedermanns Sache ist, zu minimieren. Bei den meisten Gerichten heißt es jedoch vorsichtig mit Gewürzen umzugehen und lieber einmal mehr abzuschmecken.“

Ein eindrucksvolles Gewürz-Erlebnis hatte Benjamin Paul kürzlich während einer Urlaubsreise in Sansibar. „Die Vielfalt der Gewürze und der wunderbare aromatische Duft, der über den dortigen Märkten liegt, ist wirklich einmalig. Das hat mich auch veranlasst, an einer Gewürztour durch die Plantagen teilzunehmen. Dort wachsen Zimt, Vanille, Kardamom, Sternanis und Safran unter besten klimatischen Bedingungen. Mit den verschiedensten Aromen in der Nase bekommt man unwillkürlich neue Ideen – und die probiere ich jetzt gerade aus. So ist beispielsweise auch das Orangenrisotto entstanden – mit etwas Zimt,Vanille, Ingwer und Sternanis. Auch bei den Soßen experimentiere ich gerne, neue geschmackliche Akzente zu setzen. Unsere neue Rotweinsoße mit Chili wird von vielen Gästen gelobt, was mich sehr freut“, meint der Koch. Doch nicht nur die Gewürze, die in dem ostafrikanischen Staat prächtig gedeihen und MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


GENUSS feinste Aromen entwickeln, haben bei Benjamin Paul einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, der nun seine kreative Kochseele fordert – auch die Art der Zubereitung unterschiedlichster Fische und Krustentiere regte ihn dazu an, viel Neues auszuprobieren.„Ich habe zum Beispiel den Redsnapper mit Meersalz angebraten und noch etwas Zitronencreme in die Pfanne gegeben, das macht geschmacklich einen wirklich großen Unterschied“, verrät er. Auf weitere tolle Ideen darf man sicher gespannt sein!

Sehr erfolgreich sind die Themenwochen im Niederländischen Hof. So dürfen sich die Gäste beispielsweise im April auf die AsiaWochen und im Mai auf die Spargel- und Erdbeerwochen freuen.Was Benjamin Paul dafür in seiner Küche zaubert, verrät er noch nicht. Muss er auch nicht, denn wer ihn kennt, weiß ohnehin, dass es ein Gaumenschmaus der Extraklasse wird. Außerordentlich beliebt sind die Küchenpartys im Niederländischen Hof. Die nächste findet am 19. April statt und ist bereits die dritte

ihrer Art. Dann dürfen kochbegeisterte Gäste nicht nur hinter die Kulissen, sprich in die Küche, schauen – sondern an zehn verschiedenen Gerichten der neuen Speisenkarte mitkochen. Tipps und Tricks beim gemeinsamen Kochen mit Benjamin Paul sind ebenso inklusive, wie die anschließende Party im Restaurant mit Musik und Tanz – und vielleicht auch einem Toast auf den jungen ambitionierten Koch. Das hat er ganz bestimmt verdient. Text & Fotos: Christine Mevius

Unser Menü

gekocht von Küchenchef Benjamin Paul (Rezepte für vier Personen) Gebratenes Redsnapperfilet mit karamellisiertem Chicorée, glasierten Zuckerschoten und Vanille-Orangen-Zimtrisotto *** Lammrücken mit Bärlauchkruste auf glasiertem Gartengemüse, Ziegenkäse-Soufflé und Rotweinschalotten-Chilisoße Vanille-Orangen-Zimtrisotto Zutaten: ½ Liter Orangensaft, 1 Zwiebel, 1 Zimtstange, ¼ Vanilleschote, 2 Gewürznelken, 250g Risottoreis, 1 Orange, ca. 500 ml Hühnerbrühe, 50g kalte Butter, ca. 50 ml geschlagene Sahne, kleines Stück Ingwer Zubereitung: Zwiebel in feine Würfel schneiden, in Butter glasig andünsten, mit dem Orangensaft ablöschen und die Zimtstange, Nelken, Vanilleschote und Ingwer in den Sud hinzu geben. Das Ganze dann bei mittlerer Hitze reduzieren lassen, den Risottoreis hinzugeben und immer leicht mit Brühe bedeckt unter stetigem Umrühren (Holzlöffel) auf niedriger Hitze garen. Wenn das Risotto fertig gegart ist, den Abrieb einer Orange unterrühren und die Butter sowie die geschlagene Sahne unter das Risotto heben. Red-Snapper-Filet Zutaten: 400g Red-Snapper-Filet, Rapsöl, Mehl, Meersalz, weißer Pfeffer aus der Mühle, Zitronenthymian Zubereitung: Das Fischfilet in vier gleich große Stücke portionieren und mit Meersalz und Pfeffer würzen. Die Hautseite des Filets einritzen und in Mehl andrücken. Olivenöl in der Pfanne erhitzen und das Filet auf der Hautseite garen, bis die Haut schön kross ist. Pfanne vom Kochfeld nehmen und mit der Resthitze auf der anderen Seite mit etwas Thymian gar ziehen lassen. Karamellisierter Chicorée Zutaten: 2 Chicorée, 1 Orange, ¼ Vanilleschote, 1 Scheibe Ingwer, 1 Sternanis, Noilly Prat (Wermut), Zucker, Speisestärke, Salz, Pfeffer Zubereitung: Chicorée halbieren und den Strunk entfernen. Die Schnittfläche in Zucker andrücken und mit der Zuckerseite in eine heiße Pfanne geben. Den Zucker karamellisieren lassen, dann mit Noilly Prat und Orangensaft ablöschen. Jetzt die Vanilleschote, Ingwer, Sternanis,Abrieb der Orangenschale hinzugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Den Chicorée bissfest garen, aus dem Sud nehmen und den Sud mit Speisestärke binden.

Redsnapperfilet mit karamellisiertem Chicorée – ein Hochgenuss für Feinschmecker. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

Lammrücken Zutaten: 1,6 Kg Lammrücken mit Knochen oder 0,6 Kg Lammrücken ohne Knochen Zutaten für die Bärlauchkruste: 100g weiche Butter, 50g Paniermehl, ein kleines Bund frischen Bärlauch, Trüffelöl, Salz, Pfeffer Zubereitung: Den frischen Bärlauch in feine dünne Streifen schneiden und in etwas Butter leicht anschwitzen. Die restliche Butter in die Pfanne geben, mit Salz, Pfeffer und Trüffelöl abschmecken. Paniermehl zur Butter geben und alles vermengen. Den Lammrücken scharf anbraten, danach die Masse auf den Lammrücken streichen und im Ofen rosa gar ziehen lassen. Ziegenkäsesoufflé Zutaten: 200g gekochte Kartoffeln, 2-3 Essl. Magerquark, 30 g Ziegenweichkäse, 1 Ei, 2 Eiweiß, Trüffelöl, Salz/Pfeffer, 5 Blätter Basilikum, 1 Zweig Rosmarin Zubereitung: Die gekochten Kartoffeln durch eine Presse geben. In die noch warme Kartoffelmasse, das Ei, Basilikum, Rosmarin, Ziegenkäse und Quark geben, mit Salz, Pfeffer und Trüffelöl würzen, das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und unterheben. Die Masse in kleine, feuerfeste gebutterte Förmchen geben und im Ofen in einem Wasserbad bei 180°C garen. Rotweinschalotten-Chilisoße Zutaten: 4 Schalotten, 300 ml trockener Rotwein, ¼ Chilischote, 30g Butter, Zucker, Salz, Pfeffer, Lammknochen (im Ofen angeröstet), 200 ml Hühnerbrühe Zubereitung: Die gewürfelten Schalotten in Butter anschwitzen, die klein geschnittene Chilischote hinzugeben, mit Rotwein ablöschen und mit der Hühnerbrühe aufgießen. Die Lammknochen hinzugeben, den Sud um die Hälfte reduzieren lassen, mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Die Lammknochen wieder entfernen.

Lammrücken mit Bärlauchkruste – hier schmeckt man die Vielfalt der Gewürze.

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GENUSS

Hinter Schloss und Riegel Seit Jahrhunderten züchteten die Grafen Hahn auf ihrem Schloss Pomeranzen. Ihre Nachfahren brauen aus den Früchten einen Likör, der es in sich hat. Bloß was? Wer vor 200 Jahren ein Schloss mit Orangerie zur Hand hatte, züchtete Pomeranzen. Die heute fast vergessenen Bitterorangen galten nicht nur als Pflanze der ewigen Jugend und Mittel gegen herrschaftliche Zipperlein wie Bluthochdruck und Völlegefühl. Sie waren auch Statussymbol. „An der Anzahl der Pomeranzen auf einer Festtafel konnte man die Großzügigkeit des Gastgebers ablesen“, sagt Hubertus Graf Hahn von Burgsdorff. Die Vorfahren des Grafen, die seit 21 Generationen auf Schloss Basedow residierten, hatten eine besondere Schwäche für die rotgoldene Zitrusfrucht. In der Basedower Orangerie waren Gärtner damit beschäftigt, die sensible Kreuzung aus Pampelmuse und Mandarine in Kübeln warm zu halten und windgeschützt aufzustellen. Oft schien das Kultivieren der sensiblen Pflanzen kniffliger als die Zucht der edlen Rennpferde im benachbarten Marstall. Doch der Aufwand lohnte sich. Aus den Fruchtschalen wurde duftendes Öl gepresst und zu Eau de Cologne verarbeitet. Aus der Frucht selbst wurde bittere englische Marmelade. Den

Aufgetischt: Die Zutaten sind gräfliches Geheimnis. Außer Pomeranzen kommen Kräuter und natürlich Alkohol in den Likör.

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Saft reifer Pomeranzen empfahlen Apotheker im 19. Jahrhundert gegen gefürchteten Skorbut; die Kerne der Früchte verschrieben Ärzte gegen hohes Fieber. Selbst Goethe machte in dem Gedicht „An seine Spröde“ 1789 der Pomeranze wort-reich den Hof. Obwohl die Pomeranze in aller Munde war, war sie nichts für arme Schlucker. „Wegen der aufwändigen Pflege galt sie als goldener Apfel der Fürstenhäuser“, sagt Graf Hahn. „Eine Bauernpflanze war sie nicht.“ Die sprichwörtlichen Landpomeranzen – also Dorfmädchen mit pomeranzenroten Paus-backen – bekamen die kostbare Frucht kaum zu sehen. Die bis zu zehn Meter hohen Pomeranzenbäume wuchsen eben nicht am Feldrand, sondern in Orangerien wie auf Schloss Basedow. Hier wurden die Geheimnisse der Zucht so sorgsam gehütet wie das Tafelsilber. Besonders eine Essenz namens „Tinctura ad longam vitam“ (Tinktur für ein langes Leben) geisterte durch die Familiengeschichten. Dieser Bitterlikör aus Pomeranzenschalen soll den Magen angeregt, die Nerven

Wiederbelebt: Hubertus Graf Hahn braut den Likör nach uraltem Rezept.

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GENUSS

Eingeschenkt: Das leicht bittere Aroma des Likörs passt vor und nach dem Essen.

Abgefüllt: Der Pomeranzenlikör wird von gräflicher Hand in Flaschen gefüllt. Es gibt ihn als Alte Pomeranze Classic und als länger gelagerte Premium-Variante.

beruhigt und den Geist beflügelt haben. Doch alte Unterlagen dazu gab es nicht. Sie verbrannten vermutlich im Winter 1944/45 mit dem Hahnschen Familienarchiv. Als sich Hubertus und Verena Graf und Gräfin Hahn 2009 auf die Suche nach Zeugnissen der Pomeranzenzucht machten, stocherten sie lange im Nebel. Erst ein Freund der Familie brachte ein über Generationen weitergegebenes Pomeranzenlikör-Rezept ans Licht. Mit einer alten Handpresse, einem Mörser, Alkohol und jeder Menge Pomeranzenschalen probierte es die gräfliche Familie aus – und war vom Ergebnis überrascht. Der nach eini-

gen Monaten Reifezeit entstandene Likör war mit seiner leuchtend braunen Farbe, die an Cognac erinnert, und seinem würzig-weichen Geschmack ein Schluck für Genießer. Das Rezept für die „Alte Pomeranze“ hält der studierte Landwirt Graf Hahn hinter Schloss und Riegel. Sicher ist nur:„eine Handvoll Kräuter“ kommt neben den Pomeranzen in die Presse. Diese stammen von einem befreundeten Händler. Gebraucht werden nur die trockenen Schalen. Sie werden von Gräfin Hahn in einem Mörser zerkleinert, mit den Kräutern durch die alte Handpresse gedreht und schließlich mit Alkohol in 50 Liter fassenden

Stahlfässern angesetzt. Dort ruhen sie drei oder, für die Premiumvariante der Alten Pomeranze, fünf Monate. Am Ende werden sie von gräflicher Hand in Flaschen gefüllt. „Vom Ansetzen der Kräuter bis zum Etikettieren der Flaschen ist alles Handarbeit“, sagt Gräfin Hahn. Rund 1000 Liter produziert die kleine Manufaktur pro Jahr auf diese Weise. Ob der Pomeranzen-Likör aber tatsächlich für ein langes Leben sorgt? Egal. Was so gut schmeckt, muss gesund sein. Lars Herde Fotos: Margit Wild

Basedower Bischof Der Basedower Bischof war der Lieblings-Aperitif der Grafen Hahn. Hier das Familienrezept: Sie brauchen: 5 unbehandelte Pomeranzen, 1 Zitrone (Saft und Schalen), 1 Vanilleschote, 250 g Zucker, 25 cl Alte Pomeranze, Sekt oder Mineralwasser. Schneiden Sie Pomeranzen und Zitronen in dünne Spalten, pressen Sie den Saft aus. Schalen und Fruchtfleisch zusammen mit der ausgekratzten Vanilleschote, dem Vanillemark und dem Zucker in ein Gefäß geben. Die Alte Pomeranze hinzufügen, mit Sekt oder Mineralwasser auffüllen und zugedeckt möglichst lange ziehen lassen. Gut gekühlt vor dem Essen servieren.

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Hotel und Restaurant

Familiengeführtes Gasthaus mit Tradition Mediterrane Küche • Bier- und Kaffeegarten • Fitness • Sauna Feldweg 1 • 19069 Lübstorf • Tel.: 0 38 67/6 11 10 • 0 38 67/61 11 45 www.Rethberg.m-vp.de • e-mail: GzRethberg@t-online.de 37


GASTGEBER

Kaiserliches Postamt Brauen, Schlemmen und Übernachten in Parchims Innenstadt Genau 130 Jahre ist es her, dass ein Bauunternehmer namens Herzog drei Eckgrundstücke im Herzen von Parchim kaufte und die darauf befindlichen Gebäude abreißen ließ. Der Grundstein, der sogleich gelegt wurde, sollte das Fundament für das „Kaiserliche Postamt“ werden. Durch die Jahrzehnte hindurch, noch bis 1993 als Post – und Fernmeldeamt genutzt, befindet sich in dem historischen Gebäude am Schuhmarkt / Ecke Blutstraße heute eine gute Adresse, wenn es um das Thema Essen, Bier und Übernachtung geht. Ende August vergangenen Jahres öffnete das Brauhaus Parchim, wie es umgangssprachlich genannt wird, nach längerer Schließungsphase wieder seine Türen. Und wer das altehrwürdige Gebäude in seinen Anfangszeiten der Gastronomie und Hotellerie bereits besucht hatte, kam nach der Wiedereröffnung aus dem Staunen nicht mehr heraus. Geschäftsführerin Franka Krüger hat dem Haus eine ganz eigene Note gegeben und die ehemals sechs Hotelzimmer auf 14 erweitert. Der Gast kann nun zwischen drei Einzelzimmern und elf Doppelzimmern, eines davon behindertengerecht, wählen. Gemütlich eingerichtet und mit Blick auf die Kleinstadtkulisse, finden der Urlauber wie der Geschäftsreisende hier Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten. Doch nicht nur die Zimmeranzahl erhöhte sich, sondern auch der Standard des gesamten Hauses. Mittlerweile hat sich herum gesprochen, dass es sich im Brauhaus bei schmackhafter Mecklenburger Küche gut verweilen lässt. Das Team um Küchenchef Marcel Reimer zaubert täglich kulinarische Köstlichkeiten aus frischen Produkten der Region, die sich der Gast im Zentrum des kaiserlichen Hauses servie-

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ren lassen kann. Im Brauhaus-Restaurant, Holz dominiert hier das Ambiente auf äußerst angenehme Weise, können sich rund 90 hungrige Besucher der umfangreichen Speisekarte widmen, die Qual der Wahl ist dabei inklusive. Ganz neu sei die Karte, erzählt Franka Krüger. Die Erfahrungen der ersten Monate haben gezeigt, worauf der Fokus der Gäste liegt und welche Speisenwünsche sie haben. „Bei uns findet jeder Gast das passende Gericht“, ist Franka Krüger stolz auf das umfangreiche Angebot. So kann sich der Gast zum Beispiel ein feines Karottensüppchen mit Ingwer und Kräutercróutons, eine knusprige Grillhaxe mit süßer Bierwürze glasiert, dazu Rahmkraut und herrlichem Kartoffelstampf schme-cken lassen. Flammkuchen, ganz

frisch aus dem Ofen, bietet die Speisekarte ebenso wie leichte Gerichte und „Bierbegleiter“, soll heißen warme Laugenbrezel, Braumeisters Strammer Max oder eine zünftige Postbuedel-Brotzeit. Sie geben dem Genuss des „Mecklenburger Postbuedel“ erst die richtige Grundlage. Der im plattdeutschen bewanderte Leser weiß natürlich sofort welche Berufsgruppe sich hinter dem originellen Namen verbirgt, allen anderen sei mit „Mecklenburger Postbote“ die Übersetzung an dieser Stelle mitgeliefert. Nicht von ungefähr kommt diese Präsenz des beliebten Gerstensaftes, denn im Brauhaus ist der Name Programm. Die zwei großen, blanken Kupferkessel stechen dem Restaurant-Besucher sofort ins Auge, sind sie doch von beeindruckender Größe und das liegt nicht nur an dem hohen Podest, auf dem sie im so genannten „Sudhaus“ thronen. Herr über die hauseigene Brauanlage ist Manfred Baacke.

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GASTGEBER

Ein gutes Team: Geschäftsführerin Franka Krüger, Rezeptionistin Corinna Kley, Küchenchef Marcel Reimer, Braumeister Manfred Baacke und Restaurantleiter Roland Hackbarth (v.r.n.l.)

Der „Parchimer Postbuedel“ – für Bierliebhaber ein echter Genuss.

Der Meister geht hier mit viel Leidenschaft zu Werke, braut das Parchimer Bier und weiß nebenbei viel Wissenswertes über sein Handwerk zu erzählen – beispielsweise wie wichtig gute Zutaten sind oder welche Sorten Malz sich für welches Bier eignen. Zehn bis zwölf Stunden dauert im Schnitt ein Brauvorgang, dabei entstehen aus 180 kg Malz am Ende etwa 1.000 Liter Bier, je nach Sorte. „Ein Helles, ein Dunkles, ein Hefeweizen und ein Bier der Saison, je nach Jahreszeit oder Festtag haben wir zu bieten“, so der Braumeister. Für das Frühjahr hat Manfred Baacke ein neues Saisonbier kreiert. Nach Wiesensalat, Hopfen und Kräutern soll es schmecken, soviel hat er schon mal verraten und macht damit sicher nicht nur den geneigten Biertrinker neugierig.

Bei wem es mal schnell gehen soll, weil der Hunger groß, die Zeit jedoch knapp ist, für den hat im Nebengebäude seit Februar die Remise geöffnet. Wochentags werden in „Fredis Bistro“ handgemachte Burger, Hot Dogs und andere Snacks serviert.„Es ist eine stimmige Ergänzung zum Angebot des Restaurants und wird von unseren Gästen gut angenommen“, ist Franka Krüger erfreut. Und das gilt nicht nur für den Gastronomie- und Hotelbereich, auch Seminare, Firmenevents und Familienfeiern können hier veranstaltet werden. Bestens dafür geeignet ist der Kutschersaal, der sich im 1. Obergeschoss des Haupthauses befindet und darüber hinaus rund 40 Gästen als Frühstücksraum dient. Bei solch umfangreichem Management, das so ein Unternehmen erfordert, merkt man keines-

falls, dass Hausherrin Franka Krüger gar nicht vom Fach ist, wie sie selbst sagt. Neuland habe sie betreten, als sie in die Gastronomiebranche wechselte. Davor arbeitete sie zwanzig Jahre in der Speditionsfirma ihres Mannes, hatte in ihrer Außendiensttätigkeit stets Freude am Umgang mit Kunden. Ein Aspekt, der ihr bei ihrer neuen Aufgabe sehr zugute kommt. Ein Hotel- und Restaurantbetrieb mit rund 20 Angestellten zu leiten, ist wahrlich keine leichte Aufgabe. Doch Franka Krüger meistert ihre Aufgaben mit Schwung, nimmt Hürden mit Elan und geht in ihrer Arbeit auf. „Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so viel Spaß macht“, sagt sie und ist schon wieder im Haus unterwegs, um für ihre Gäste alles zum Besten zu richten.

Kupferkessel der Brauanlage.

Gemütlichen Sitzecke im Turmzimmer.

Blick in einen Bereich des Gastraums.

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Text & Fotos: Gabriele Knües

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GASTGEBER

Der Ort für mexikanisch-mediterranen Genuss Bienvenido al Bolero, herzlich Willkommen im Bolero! Donald Wieck und sein Team bereiten für die bevorstehende Saison viele Überraschungen vor. Auf der Karte stehen neue Köstlichkeiten der mexikanisch-mediterranen Küche und raffinierte Cocktails. Während sich die meisten Bolero-Freunde nach den Stunden in der Keilerhütte wieder wärmende Sonnenstrahlen wünschen und noch vom Sommer träumen, stecken Donald Wieck und Xandra Scholz bereits bis zur Hutkrempe in den Vorbereitungen für die bevorstehende Saison. „Wir wollen unter anderem den City Beach Club, der Mitte Mai eröffnet wird, optisch neu gestalten“, verrät der Geschäftsführer des beliebten Restaurants am Südufer des Schweriner Pfaffenteichs. Außerdem ist eine Zigarren Lounge zur Mecklenburgstraße und auf dem Innenhof geplant. Hier sollen Raucher bevorzugt einen Sitzplatz erhalten. Auf dem Zettel stehen auch Zigarren, Rum und Whiskey Tastings in Zusammenarbeit mit Steffen Brinkmann vom Schweriner Tobaccohouse Brinkmann. Neben den BBQs im City Beach Club soll es ebenso wöchentliche Food & Drink Specials geben, die im Internet veröffentlicht werden unter www.bolerobar.de. Das erfolgreiche Konzept, gestartet mit dem ersten Bolero in

Hamburg, begeistert seit mehr als 20 Jahren Freunde aller Altersklassen mit raffinierten Cocktails und mexikanisch-mediterraner Küche. „Entspannte Leichtigkeit, südländisches Flair und gute Laune: Ein Besuch im Bolero ist wie ein Besuch in einem zweiten Wohnzimmer, in dem man gerne is(s)t. In typischer Bolero-Atmosphäre wird geredet, gelacht – und natürlich

Geschäftsführer des Bolero nun als Gastronom tätig und bereut diese Entscheidung zu keinem Zeitpunkt. „Nirgendwo auf der Welt ist die Kunst, verführerische Köstlichkeiten aus Mais und Weizen zu servieren, ausgeprägter als in Mexiko – dem Heimatland der Nachos, Enchiladas und Sizzling Fajitas“, erläutert Restaurantleiterin Xandra Scholz, die ebenfalls über mehr als 20 Jahre

Restaurantleiterin Xandra Scholz und Geschäftsführer Donald Wieck erwarten ihre Gäste in diesem Jahr wieder mit vielen neuen kulinarischen Köstlichkeiten im Bolero.

auch lecker gegessen“, schwärmt Donald Wieck. Der 46-Jährige ist gelernter Koch und Hotelbetriebswirt. Nachdem er in 2000 das Bolero in Lübeck erfolgreich an den Start gebracht hatte, bekam er die Chance, das gleiche Konzept in Schwerin aufzubauen. Also ging er zurück in seine Heimatstadt und eröffnete im August 2001 das Bolero Schwerin. Seit mehr als 30 Jahren ist der

Erfahrung in der Gastronomie verfügt. Von Donald Wieck liebevoll „Chefin“ genannt, verantwortet die Schwerinerin mittlerweile die komplette Betriebsleitung. Im Bolero begeben sich die Gäste auf eine kulinarische Reise durch Mexiko. Die Küche ist spannend, phantasievoll, mal bodenständig, mal weltoffen und verwöhnt mit mexikanischen und mediter-

ranen Spezialitäten. Außerdem gibt es köstliche Snacks, saftige Steaks, leckere Burger und knackige Salatvariationen. Auf der aktuellen Speisekarte stehen zum Beispiel die Sizzling Fajita mit frischen gegrillten Hähnchenbrustfilet- und Rindersteakstreifen, gegrillten Scampi, Karotten, Spitzkohl, Zucchini, und Champignons, Paprika Lauchzwiebeln sowie die Italian Nachos - gebackene FrischkäseRavioli mit gehobeltem Parmesan und Salsa Picante. Seit 20 Jahren ist das Kultgericht im Bolero die Pasta California, eine Pasta mit cremiger Currysauce und gebratenen Hähnchenbruststreifen. Zum kulinarischen Profil gehört auf jeden Fall die bemerkenswerte Cocktailvielfalt mit über 150 Positionen. Coladas, Caribbeans, Caipirinhas, Batidas, Margaritas, Drivers & Shooter – die raffinierten Cocktails sind immer eine Versuchung wert. Die Barkeeper bereiten alle Drinks besonders sorgfältig, mit viel Liebe zum Detail und verwenden nur allerbeste Produkte, wie hochwertige Spirituosen, frische Früchte und Kräuter. Abgerundet wird das Angebot durch ausgewählte Biere, ausgezeichnete Weine und Prosecci, viele weitere Drinks sowie Tee- und Kaffeespezialitäten. Außerdem sind im Bolero mittlerweile elf Sorten Champagner im Angebot.„Damit sind wir das Haus mit der größten Auswahl in Schwerin“, freut sich Donald Wieck. Text & Foto: Stephan Rudolph-Kramer

Fotos (2): Bolero

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GENUSS

MEHR ALS EINE SCHNAPSIDEE Für einen guten Tropfen Rum muss man nicht bis nach Cuba reisen

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen! Das ist für jeden, der gerne seine Koffer packt, sich zu fernen Ufern aufmacht und voller schöner Eindrücke zurück kehrt, meist der schöne Abschluss einer solchen Reise. Nicht so im Falle der CUBATA GmbH & Co.KG, die für das Ende einer spannenden Urlaubsreise und für den Anfang einer viel versprechenden Firmengeschichte steht. Alles begann im Februar 2011, als sich Marcel Dopatka-Keding, Enrico Stellmacher und Steffen Kanert mit der Sehnsucht nach Sonne, Wärme und Erholung in einen Flieger nach Cuba setzten und einen Freund besuchten, der vor Jahren in den Karibikstaat ausgewandert war. Die passende Unterkunft fanden sie in einem, noch nicht vom Massentourismus überlaufenen Hotel, in dem landestypische Speisen und Getränke angeboten wurden. Was den Genuss betrifft, ist Cuba vor allem für gute Zigarren und guten Rum bekannt und genau den entdeckten die drei Urlauber an der Bar dieses Hotels. Ron Mulata heißt der Zaubertrank und war für sie ein völlig neues Geschmackserlebnis. In Deutschland kaum bekannt, gab es diesen Tropfen bisher nur in wenigen Geschäften und nur in spanischer Abfüllung. Schnell waren sich die drei Parchimer einig: Dieser Geschmack soll in die heimischen Gefilde gebracht werden, um auch anderen RumLiebhabern eine besondere Gaumenfreude zu sein. Noch vor Ort knüpften sie Kontakte zur dortigen Ron Mulata-Destille. Zurück in Deutschland, leiteten die drei Geschäftsleute alles in die Wege und importierten bald darauf die ersten 2.800 Flaschen Mulata-Rum nach Deutschland. Die „Rumbrin42

ger GbR“ war geboren. Anfangs nur dafür gedacht, sich selbst sowie Bekannte und Freunde mit gutem kubanischen Rum zu versorgen, sprach sich schnell herum, welch guter Tropfen hier zu haben ist. Mittlerweile sind die „Rumbringer“ zur CUBATA GmbH & Co. KG gewachsen. Sie beliefert Verkaufsstellen von Parchim über Wismar bis Waren/Müritz, steht bei größeren Veranstaltungen exklusiv auf der Getränkeliste und bekommt immer mehr Anfragen von Gaststätten und Eventagenturen. Auch auf Messen, wie dem „Rum Festival 2012“ in Berlin war die Firma vertreten. „Es war völliges Neuland für uns und wir haben nicht damit gerechnet, dass aus unserer damaligen Urlaubsidee ein richtiges Importunternehmen wird, was es heute ist“, so Marcel DopatkaKeding, der ebenso wie seine beiden Kompagnons „nebenbei“ noch einem Tag füllenden Beruf nachgeht. Doch was ist nun das Besondere am Ron Mulata (Ron, span. Rum), wie er im Original heißt? „Der Ron Mulata unterscheidet sich deutlich im Geschmack von den Rum-Sorten, die wir bei uns in Deutschland kennen“, erklärt der Geschäftsmann. Dabei reichen die Nuancen von mild bis stark, je nach dessen Alter. Er wird direkt in der Destille abgefüllt, die sich in Santa Clara, im Herzen von Cuba befindet. Dort reift der gute Tropfen in Weißeichenfässern, bis er nach einem, drei, fünf oder mehr Jahren in Flaschen abgefüllt wird und seinen Weg in den Handel antritt. Es sind die Original-Flaschen mit dem Original-Etikett, so wie sie auch die Cubaner in ihren Geschäften kaufen, die die Parchimer Unternehmer für ihre Kunden nach Deutschland holen – ein Kriterium, das für sie sehr wichtig ist. Ein reines Naturprodukt sei der Ron Mulata, das merke der geschulte Gaumen sofort. „Außerdem wird der Kopf nicht schwer davon, wenn es am Abend doch mal ein Tröpfchen zuviel geworden ist“, so Dopatka-Keding schmunzelnd. Unter den momentan acht Sorten (mehr sollen folgen), die er und seine Partner anbieten, sei der „Palma Superior“, ein dreijähriger brauner Rum, am beliebtesten und

Marcel Dopatka-Keding, Enrico Stellmacher und Steffen Fotos: privat Kanert (v.r.n.l.).

gemixt mit Cola ein echter Genuss. Mit dem „Elixir de Ron“ bieten sie auch einen Rum an, der von den Damen bevorzugt wird. Mit süßen Trauben angesetzt, bekommt er eine cremige Konsistenz und wird mit Zitrone auf Eis zum echten Gaumenschmeichler. Besonders die ein- bis dreijährigen Sorten eignen sich gut für Mix-Getränke, weiß Dopatka-Keding, generell sind jedoch alle Jahrgänge auch pur zu genießen. Durch ihre Zusammenarbeit mit dem Deutschen Meister im Barmixen haben sie viel über Rum und dessen Vielfalt gelernt. Zwei besondere Mulata-Cocktails habe er eigens für die Parchimer Firma kreiert. Wie gut der Rum in unseren Breiten ankommt, beweisen die Zahlen, die das Import-Trio schreibt. In den zurückliegenden eineinhalb Jahren haben sie bereits 6.000 Flaschen verkauft, der zweite Importcontainer ist fast leer, der dritte bereits in Auftrag und es wird ein eigenes Zolllager betrieben, um ausreichenden Lagerbestand vorhalten zu können. Diese Tatsachen und die durchweg positive Resonanz ihrer Kunden, beflügelt das Unternehmer-Trio weiter zu machen. Es sei fast so etwas wie ein Wendepunkt gekommen, an dem sie momentan stehen, sagt Marcel Dopatka-Keding. Alles entwickelt sich mit einer Dynamik, der sie durch ihren angefüllten Arbeitsalltag mittlerweile nicht mehr auf die Weise gerecht werden können, wie sie es gern würden. Wohin der Weg, auf dem sie sich mit ihrem Rum-Import befinden, sie noch führen wird, wissen die drei jungen Männer nicht. Ihr Credo aber steht in jedem Fall: mit Ron Mulata den einzig authentischen Rum in original kubanischer Abfüllung in Deutschland anzubieten. Und darauf sind sie stolz. Gabriele Knües MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


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Grappa

Vom Bauernschnaps zum edlen Tropfen Zu einem guten Essen gehört ein Espresso als Abschluss, und zu einem Espresso gehört ein guter Grappa. Das ist in Italien, dem Mutterland des Grappas so und mittlerweile auch weiter im Norden, in Mitteleuropa, in Deutschland. Nicht nur Liebhaber der mediterranen Küche lassen sich von dieser Spirituose verzaubern, für etliche unter ihnen hat dieser italienische Edelbrand sogar Kultcharakter. Was ist Grappa und was macht ihn so besonders? Die Profis von Whisky & more aus der Schweriner Schelfstadt wissen auch hier Bescheid: Erstmals erwähnt wurde der Grappa im Jahr 1451, produziert wurde er aber weitaus früher. Als im 10. und 11. Jahrhundert europäische Mönche zum Missionieren im Orient waren, lernten sie dort die Kunst des Destillierens und brachten diese mit nach Europa. Whisky, Weinbrand und auch der Grappa gehören neben anderen heute bekannten Spirituosen zu den Ergebnissen dieser „Bildungsreisen“. Das Brennen von Schnaps florierte und wie überall wurden die am besten verfügbaren Rohstoffe genutzt, im Falle des Grappa der sogenannte Trester. Trester ist ein Nebenprodukt der Weinherstellung, es handelt sich um die Pressrückstände der Trauben: Schalen und Kerne.Während der Traubensaft zu Wein vergoren wurde, nutzten die Bauern bis dahin den Trester meist als Viehfutter. Danach wurde das Grappa-Brennen Teil der bäuerlichen Kultur. Anfangs war die Qualität der Brände meist minderwertig und ein Getränk der einfachen und armen Leute. Das hing vor allem mit der Art und Weise der Befeuerung der Destilliergeräte zusammen. Eine direkte Befeuerung der Kessel führte häufig dazu, dass die Trester-Maische anbrannte und der gewonnene Grappa rau und angebrannt schmeckte. Eine Steuerung des Brennprozesses war nur eingeschränkt möglich. Erst die Erfindung der indirekten Befeuerung mittels Wasserbad ermöglichte eine schonende

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und kontrollierte Destillation. Dadurch verbesserte sich die Qualität der Grappe (Plural von Grappa) sprunghaft und hat sie heute Einzug in die Welt der Feinschmecker finden lassen. Wer sich ein wenig mit diesem Thema beschäftigt, wird schnell feststellen, dass es neben den zwei, drei Sorten im Supermarktregal eine große Vielfalt verschiedener Hersteller gibt. Insbesondere kleinere Brennereien, die ihren Destillaten Zeit zum Reifen geben und Klasse vor Masse stellen, produzieren ausgezeichnete Qualitäten. Eine dieser Brennereien betreibt die Familie Marzadro in Brancolino di Nogaredo im Herzen des Vallagarina-Tals im Trentino. Mit der Erfahrung von drei Generationen wird dort seit 1949 Grappa gebrannt. Susan Drexler und Oliver Beirow, Inhaber von Whisky & more, geraten ins Schwärmen. Marzadros Grappe gehören zu den besten, die die beiden in den letzten Jahren entdeckt haben und nahmen diese deshalb sofort in ihr Angebot auf. Im Gegensatz zu industriell hergestelltem Grappa – das heißt im pausenlosen, kontinuierlichen Brennverfahren – wird dort ausschließlich das diskontinuierliche Brennen praktiziert, welches, gepaart mit Erfahrung und Sachverstand, kleinere Mengen höchster Qualität ergibt. Nach jedem Brennvorgang werden die Destillierrückstände aus dem Brennkessel entfernt, wird dieser gereinigt und für das nächste Brennen wieder befüllt. Ein aufwändiges Prozedere, das aber dem Geschmack zugutekommt. Im März dieses Jahres konnte Whisky & more einen aus Italien angereisten Vertreter von Marzadro für eine Grappaverkostung im Hause Dolci Note in Schwerin gewinnen. Diese bisher einmalige Veranstaltung begeisterte die teilnehmenden Gäste. Marzadro-Grappe sind in Schwerin unter www.whiskyandmore.com zu finden, ebenfalls der aktuelle Veranstaltungskalender. Zum Schluss ein Tipp von Oliver Beirow: In die gerade geleerte und noch heiße Espressotasse einen kleinen Schluck Grappa geben und diesen sich einen kleinen Moment erwärmen lassen. Der Genießer wird mit einer gesteigerten und unglaublichen Aromafülle belohnt.

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ERLEBNIS

Hochzeitshof im Gilhoff-Dorf – mitten in der Griesen Gegend, wo die Felder weit sind, wo im Mai die Butterblumenwiesen kein Ende nehmen und alle Indizien ländlicher Idylle zusammen kommen: Büdnerei aus roten Ziegeln, Scheunen mit Schilfdach, Backofen aus Raseneisenstein - ein Ort zum Glücklichsein, zum Glücklichwerden, zur Vorbereitung auf den schönsten Tag im Leben.

Hochzeitshof Glaisin eine Adresse mit Sternchen

Die Gründerinnen: Sie heißen Gesa Friel und Antje Rabe, sie sind Schwestern, in der Griesen Gegend geboren und aufgewachsen, zum Lernen in die Welt gegangen und als ausgereifte Twenties zurück gekommen. Sie haben den alten Forsthof in Glaisin gepachtet. Ihre Idee heißt Hochzeitshof und bedeutet nicht etwa nur schöne Kleider auf Stange, sondern heißt Frauenzimmer, Herrenhaus, Hofcafé Holunder, Agentur-Treff, Goldschmiede, offene Landschaft zum Feiern, Zelten, Lustwandeln unter Apfelbäumen.

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Frauenzimmer – das ist der Raum unter dem Dach der Großscheune. Außer der baulichen Gestalt erinnert nichts an seine ehemalige Bestimmung. Beheiztes Fußbodenparkett, Teppichböden mit hohem Flor; in den begehbaren Schränken Kleider, Kleider, Kleider, in Weiß und Champagne für die Braut, buntfar-

big für die Festgäste, in allen Größen, von 36 bis 56. En miniature auch für die Kids, die „Blumenkinder“. Unterm selben Dach auch das Separee für die Anprobe. Geräumig und üppig bespiegelt. Blumengeschmückt. Die halbe Treppe aufwärts im Frauenzimmer führt zu den Accessoires: Schuhe, Taschen, Perlenschmuck, Korsagen, Schleier, Hütchen, Kopfputz aus Federn. Verführung pur. Der Clou ist das Köfferchen mit den Pompadour-Taschen. Englische Ware. Die Taschen sind zauberhaft, aus Seide gearbeitet, bemalt mit Schwänen oder Schmetterlingen oder anderen Mustern; sie erinnern an die perlenbestickten AusgehTäschchen der feinen Damen oder auch der leichten Mädchen in den zwanziger Jahren des gewesenen Jahrhunderts. Freundinnen flüstern es sich ins Ohr: Erst halbe Treppe, dann Brautkleid aussuchen, damit die Robe zur Handtasche passt. Mein lieber Schwan.

Antje Rab

Gesa Friel

Solche extravaganten Krimskrams-Täschchen gibt’s nur in Glaisin, nirgends sonst in Mecklenburg. DAS HERRENHAUS im einstigen Kuhstall hält sich streng und gediegen, mit WhiskyLounge, Maßatelier und Remise für Kutsche und Automobil. Der Bräutigam hat die Qual der Wahl. Er kann aus mehr als 500 Stoffen wählen – Wolle, Cord, Samt oder Luxury Wool Cashmere Jacketings - und auch die Fasson und den Schnitt bestimmen - nachtblauer Frack oder safrangelber Gehrock. Bei übermäßig verwegenen Wünschen, die möglicherweise gegen das Hohe Lied der Hochzeitsetikette verstoßen, gibt es beratende Hilfestellung von Maßkonfektionärin Antje Rabe, und vielleicht auch einen Schluck. Slyrs-Whisky aus Bayern, bevor das Body-Maß genommen

Fotos: Wolf Spillner

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ERLEBNIS sie fern der Heimat gefunden – in Bayern, England, Spanien. In der näheren Umgebung hat man ihnen einen Korb gegeben. Ihr Unternehmenskonzept ist ungewöhnlich, präzise: ungewöhnlich gut. Aber: „Wat de Buer nich kennt, dat fritt hei nich“. Die Schwestern nehmen‘s gelassen. Sie sind selbst Mecklenburgerinnen, weltoffen und bodenständig. Sie freuen sich auf ihr nächstes Highlight – im alten Backhaus aus Raseneisenstein richtet sich eine Goldschmiede aus der Hansestadt Lüneburg ein. Hier kann man nicht nur schöne Ringe kaufen, sondern beim Schmieden zuschauen und sogar, partiell, selber „seines Glückes Schmied" sein. Im Sommer ist es soweit. Astrid Kloock

Das „Drunter fürs Drüber“

wird. Suchen, Finden, Entscheiden, Anprobieren, Maß nehmen – das Vorspiel zur Hochzeit ist harte Arbeit.

zeitsgäste aus Bayern im Anschluss an die Feier ein paar Tage Abenteuer Mecklenburg dranhängen wollen.

Agentur-Treff und Holunder-Café. Im Holunder-Café von Antje Rink, ebenfalls auf dem Hochzeitshof, können sich Braut und Bräutigam bei Kaffee und Kuchen erholen und dann, gestärkt, zu weiteren Taten schreiten. Im Agentur-Treff kümmert sich Managerin Melanie Csozke um alle Belange, die jenseits von Fladrushe für die Hochzeitfeier wichtig sind.Wann und wo und mit wie vielen Gästen soll gefeiert werden; in einem der mecklenburgischen Schlösser oder auf der Wiese vom Forsthof. Welche Musik soll spielen? Welches Catering ist angesagt: vegetarisch oder vegan oder alles, was die Küche hergibt, halber Ochse am Spieß. Melanie Csozke vermittelt auch Urlaubsadressen, wenn z.B. die Hoch-

Das Team. Die Schwestern Gesa Friel und Antje Rabe haben, zusammen mit Café-Chefin Antje Rink und Managerin Melanie Csozke, ein Unternehmen auf die Beine gestellt, das im Mecklenburgischen, wahrscheinlich darüber hinaus, nicht seines gleichen hat. Die Schwestern sind junge Unternehmerinnen, noch keine Dreißig. Neben unverbrauchter Romantik bringen sie viel Wissen mit ins Geschäft. Gesa Friel hat zunächst Fremdsprachen studiert und sich dann im textilen Fach weitergebildet. Antje Rabe ist in der Textilbranche/Einzelhandel seit Jahren zu Hause und ausgebildete Maßkonfektionärin. Die Vertragspartner für Kleider, Schuhe, Taschen, Stoffe, Schmuck haben

Seidentäschchen mit Schwan MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

Ganz in Weiß…

Foto: Hochzeitshof Glaisin

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DESIGN

Vom Leder gezogen Früher ackerte Catrin Freuschle als Selbstversorgerin mit Pferd und Pflug. Heute versorgt sie Kunden mit originellen, handgenähten Ledertaschen. Jedes Stück ist ein Unikat. Die Tage beginnen später. Früher stand Catrin Freuschle bei halber Nacht vor dem Stall und schirrte die Pferde an. Seit 1996 bestellte sie mit Lebenspartner und Freunden einige Felder rund um das Kalkhorster Schloss im Klützer Winkel. „Wir waren Selbstversorger, bauten Getreide und Gemüse an, machten Joghurt und Heu und ernteten mit den Pferden.“ Heute gackern zwar noch Hühner rund ums Haus. Doch statt auf dem Feld zu schuften, verlegte sich die gelernte Raumausstatterin vor fünf Jahren auf pfiffige Taschenspielereien – und kann seither ausschlafen. In ihrer winzigen Werkstatt im ehemaligen Kalkhorster Gärtnerhaus stapeln sich Hand-, Umhänge- und Gürteltaschen, Geld- und Tabaksbeutel, Stifte- und Messertaschen. Catrin Freuschle näht sie aus weichem Nubukleder (ein feines Rauleder) oder robustem, bis fünf Millimeter dickem Crouponleder in aufwändiger Handarbeit. Dank vielfältiger Formen

und Farben ist jedes Stück ein Unikat. Clou jeder Tasche ist ein verspielter Verschluss aus kaltgeschmiedetem Blech, im Feuer geschmiedetem Damast, aus edlem Ahornholz oder seltenem Büffelhorn. „Jede Form verlangt ihr Material“, sagt Catrin Freuschle, die die Ideen zu ihren ausgefallenen Taschen im Kopf hat, bevor sie eine erste Schablone anfertigt. Mit Hilfe der Schablone schneidet die 40-Jährige das Leder millimetergenau aus ganzen oder halben Häuten. Während weiches Nubuk gleich nach dem Zuschnitt vernäht werden kann, muss das stabilere Crouponleder zunächst per Presse in Form gebracht werden. Catrin Freuschle weicht es dafür eine halbe Stunde in Wasser ein. Dann spannt sie es in eine selbst gezimmerte Hartholz-Form, die der künftigen Tasche ihre Rundungen geben soll. Mit Schraubzwingen fixiert wandert die Holzform für 20 Stunden in eine mechanische Presse. Ist das Leder in der Presse getrocknet, behält es seine Form und kann vernäht werden. Dazu spannt es Catrin Freuschle in den traditionellen Nähbock und sticht jedes Loch mit einer Ahle, also einem spitzen Metallstift,

Rundum sicher: Dieses Etui aus robustem Leder schützt Stifte aller Art.

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Typisch sind die verspielten Verschlüsse und die Vielfalt an Farben und Formen.

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DESIGN vor. Anschließend fixiert sie mit robustem Garn und einer Ledernadel die Nähte; Nubukleder stichelt sie mit einer museumsreifen Pfaff-Ledernähmaschine. Bevor Catrin Freuschle die Verschlüsse anbringt, bekommen die meisten Taschen ein fest vernähtes Innenfutter aus reinem Leinen. Die dekorativen Verschlüsse in Form von stilisierten Schlangen, Wellen oder Notenschlüsseln werden im Feuer geschmiedet oder von Catrin Freuschle zwischen Hammer und Amboss kalt bearbeitet, gebürstet und gegebenenfalls lackiert. Am Ende stecken in jeder Tasche mehr als sechs Stunden Arbeit. Mit 80 bis 160 Euro kostet sie zwar mehr als ein Taschengeld, dafür bekommen Kunden ein Unikat aus erstklassigem Material. „Wenn Kunden fragen, ob die Tasche bleibt, wie sie ist, verneine ich. Sie wird mit der Zeit immer schöner, denn Leder lebt“, sagt Catrin Freuschle. „Die beste Lederpflege ist regelmäßige Benutzung.“

Taschenparade: Alle Stücke sind handgefertigte Unikate.

Eine Schwäche für gegerbte Häute hatte die geborene Frankfurterin spätestens seit ihrer Ausbildung zur Raumgestalterin. Damals lernte sie nicht nur das Tapezieren und Verlegen von Fußböden, sondern brachte auch alte Stühle mit neuem Leder auf Vordermann; in Kalkhorst waren später lederne Pferdegeschirre zu flicken. Ein befreundeter Sattler gab seine Werkstatt auf und Catrin Freuschle nicht nur sein Werkzeug, sondern auch man-

chen Tipp. Farben und Oberflächenstrukturen des Leders brachten ihre Phantasie auf Trab, 2008 machte sie sich als Ledergestalterin selbstständig. „Jedes Material findet seinen Handwerker. Leder ist anschmiegsam und robust, wie für mich gemacht.“ Inzwischen näht Catrin Freuschle nicht nur nach eigenen Ideen, sondern fertigt auch Kurioses nach Kundenwunsch. Für die Notenbücher einer Musikerin entwarf sie einen Beutel mit originellem Notenschlüssel-Verschluss, einen Biker stattete sie mit maßgenähten Packtaschen aus. Der Wunsch eines Joggers nach einem Brustbeutel, der beim Laufen das Kleingeld nicht klimpern lässt, bereitete zunächst Kopfzerbrechen. Sie entwarf, nähte und ackerte, bis der Kunde zufrieden war. Um den Schlaf brachte sie selbst dieser Auftrag nicht. Lars Herde Fotos: Margit Wild

Die Taschenspielerin Catrin Freuschle verkauft ihre Lederunikate in der Kalkhorster Werkstatt und auf Handwerkermärkten, etwa am 22. und 23. Juni auf Burg Klempenow oder am 17. und 18. August im Steinzeitdorf Kussow. Zur „Kunst offen“ vom 18. bis 20. Mai steht die Werkstatt Besuchern offen. Ab 1. April näht sie auch in der Atelierwerkstatt „dieKunstdasWerk“ in Klütz bei Boltenhagen. www.ledergestaltung.freuschle.info

Zaungäste: Catrin Freuschles Taschen sind zugleich verspielt und praktisch. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

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MODE

Silberhochzeit im Modeladen… …das heißt nicht, dass der Modeladen DUO FASHION von Sigrid Beneke ein Hochzeitsausstatter für Silberpaare ist. Das heißt auch nicht, dass man hier nicht das Kleine Schwarze oder das Große Bunte kaufen kann, mit dem man sich zur Silberfeier gut angezogen fühlt. Es heißt: DUO FASHION ist Platzhalter für Mode mit Anspruch in der Altstadt (Buschstraße) von Schwerin und feiert in diesem Jahr sein 25jähriges Bestehen. – Ein Vierteljahrhundert Mode und kein bisschen müde?

Das Team von DUO FASHION, rechts die Chefin Sigrid Beneke.

Die Frühjahrsmode liebt Farbe.

Sigrid Beneke, die Chefin, interessiert sich für Mode, solange sie denken kann. Schon als Vierzehnjährige war sie mit der Nähmaschine auf du und du. Mit achtzehn hat sie ihrer Freundin ein weißes Brautkleid genäht. Sie ist gelernte Gebrauchswerberin, hat auf Schloss Severin (Mecklenburg), einer Bildungseinrichtung des Kulturbundes der DDR, künstlerische Textilgestaltung studiert und später bei der Handwerkskammer Schwerin ihre Schneiderinnenprüfung absolviert. Als sie 1988 in der Buschstraße ihre Modewerkstatt eröffnete, war sie fachlich rundum gut gerüstet. Die Modelle waren Eigenentwürfe, wurden in der Werkstatt gefertigt und ein Mal im Monat verkauft. „Mit der Wende haben wir uns verändert, sind dem Markt gefolgt,“ sagt die Chefin. Das Angebot in den Kaufhäusern mit unterschiedlichen Modelabels war verlockend und preiswert, die manuelle Schneiderei zu langsam. Aus der Modewerkstatt wurde der Modeladen DUO FASHION. Sigrid Beneke drückte noch mal die Schulbank und bildete sich weiter zur Farbund Stilberaterin. Sie vergrößerte ihr Unternehmen. Neben dem Geschäft in der Altstadt führte sie ab 1994 den Laden „Jeans & Fashion“ im Kaufzentrum Margaretenhof in Schwerin und den Herrenladen „Männersache“ im Schlosspark-Center Schwerin. - Die beiden Filialen hat sie inzwischen abgegeben. Den Modeladen in der Buschstraße hat sie behalten. Hier feiert sie Silberhochzeit mit ihren zwei Mitarbeiterinnen. Vollkommen erst mit Accessoires.

Ein Vierteljahrhundert Mode-Arbeit und kein bisschen müde? Sigrid Beneke sagt: „Drei Läden sind zu viel. Ich habe mich entschieden. In der Buschstraße ist mein Zuhause. Hier habe ich angefangen. Hier habe ich meine Kunden. Von den Schwerinern abgesehen kommen Stammkunden aus Hamburg und aus Kiel. Es gibt auch einzelne feste Bindungen nach Süddeutschland, hier halten wir über Auswahlsendungen den Kundenkontakt.“ Sigrid Beneke ist bekennende Schwerinerin („Was für eine Stadt! An jeder Ecke ein See oder ein Wasser, über der Stadt der weite mecklenburgische Himmel und das helle Licht…“) und bekennende Mode-Verkaufsfrau. Ihr Laden ist klein und voll mit Sachen, die Frauen mögen: Kleider, Mäntel, Mützen, Schuhe, Schmuck, Tücher, Schals. Eine Fundgrube. Es fällt schwer, hier nichts zu kaufen. Ein Oberteil von Sarah Pacini. Oder eine safranfarbene ANGELS-Jeans. Oder ein Kostümchen von den frechen Franzosen. Begehrlicher Blick auf die Trippen-Schuhe. Sie passen zu jeder Fladrushe. Einmalig ihr Tragekomfort – Elchleder ist wie auf Wolken schweben. Im Sommer kommen die Touristen in die Altstadt. Das ist gut für die Kasse. Die Chefin liebt den Winter mehr. Dann nehmen sich die Kunden Zeit. Sie kann in Ruhe beraten. Aussuchen, beraten, kaufen. Nicht nur die Fasson, auch die Farbe muss stimmen. Jeder kann Rot tragen, aber es muss das richtige Rot sein. Der Trend setzt in diesem Sommer auf bunt. Auch bunt ist nicht gleich bunt. – Bei DUO FASHION steht ein Riesen-Ledersessel in der einen Ecke des Ladens und drei dunkelrote Plüschsitze, ehemals erster Rang rechts im Schweriner Staatstheater, stehen in der anderen. Hier, zwischen Sarah Pacini, Rundholz, Backstage, OSKA und anderen frühlings-frisch georderten Waren, ist gut Sitzen und Abwägen. Sigrid Beneke hilft. Sie liebt ihren Job. Schon 25 Jahre und kein bisschen müde. Astrid Kloock Fotos: DUO FASHION

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SCHÖNHEIT

UNTERNEHMEN SCHÖNHEIT Foto: SEQ-REDS-REDKEN

Das Haus am Wittenburger Berg in Schwerin scheint die Friseurszunft für sich gepachtet zu haben. Schon in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden hier Dauerwellen gelegt und Zopffrisuren geflochten. Die Frisuren und die Methoden der Haarkunst haben sich in den Jahren gründlich verändert; der Ort ist geblieben. Am Wittenburger Berg kann man sich immer noch „die Haare machen lassen“ ... und noch viel mehr. Bernd und Doris Günther haben den Salon „Ulrich Felten“ vor 21 Jahren, 1992, übernommen. 60 Quadratmeter Raum und den guten Ruf ihrer Vorgänger. Im gewesenen Jahr konnten sie selbst als Friseure am Wittenburger Berg ihr Zwanzigjähriges feiern. Ihr Geschäft ist gewachsen, räumlich und inhaltlich, aus dem Laden ist ein Unternehmen geworden, das Unternehmen Schönheit. Ideengeberin und Herz des Betriebes ist Doris Günther. Sie hat 1992 ihren Meisterabschluss im Friseurhandwerk gemacht, hat sich in München zur Farbspezialistin ausbilden lassen, in Düsseldorf mineralische Pigmentierung gelernt und ist seit einem Jahr „Master of Beauty“, eine von zehn Frauen in Deutschland, die dieses Zertifikat tragen. Master of Beauty bedeutet sehr viel mehr als Locken drehen und Haare färben, es bedeutet Beratung von Kopf bis Fuß, außen und innen, sozusagen ganzheitlich. Ins Konkrete übersetzt: Verantwortlich zu sein für Friseurleistungen von trendig bis traditionell; kosmeti-

sche Basisbehandlung und mineralisches Permanent Make-up; Farb-, Typ- und Outfitberatung, hauseigene Seminare zu Fragen von Persönlichkeit und Person, Sushi-Partys, Fotoshooting. Dieses opulente Dienstleistungspaket ist nicht auf 60 Quadratmetern zu „wuppen“. Familie Günther entschloss sich zum „größten Bauabenteuer ihres Lebens“. Salon und Nachbarhaus wurden entkernt, saniert und umgebaut. Aus zwei Häusern entstand ein Komplex mit 350 Quadratmetern Arbeitsfläche. Seit 2007 gibt es das neue Haus. Sein Name ist schlicht: Günther, Haare und Haut. Die Firma wirbt mit Zurückhaltung. Aber das Kundenbuch ist voll. Kids, Mittelalter und Senioren gehen über die Schwelle. Die Kunden finden via facebook und Internet den Weg. Es war das Ziel von Doris Günther, ein Haus der Schönheit zu schaffen. Inzwischen ist es mehr – Zentrum für Ästhetik und Wohlbefinden. Doris Günther bietet u.a. auch humanmedizinisches Pigmentieren an, ein kosmeti-

Bei Günthers im Salon – Doris Günther links und Bernd Günther rechts.

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sches Programm zur Behandlung nach Krebs oder Unfall, wenn der Körper geheilt, die Seele aber noch Hilfe braucht. Das geschieht in Zusammenarbeit mit der Medizin, u.a. mit Dr. Roland Mett von der Heliosklinik in Schwerin. Und im Einvernehmen mit Sozialministerin Manuela Schwesig, die das Programm der ästhetischen Pigmentierung unterstützen und die Krankenkassen dafür sensibilisieren möchte. Das Unternehmen Günther Haar und Haut ist in Schwerin ohne Konkurrenz. Sein Image wird von 12 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen getragen. Alle sind Spezialisten ihres Fachs. Es ist schwer, einen Namen zu finden, der alle Leistungen dieses Hauses zusammenfasst. Das Haus ist neu. Die Fassade ist schön. Sie könnte einen kräftigen Spruch vertragen. Vielleicht so: Kommen Sie rein, hier werden Sie Ihre Falten los. Die im Gesicht und die auf der Seele. Astrid Kloock Foto: Atelier Günther


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LIFESTYLE

Ein kleines Stück weiter geschaut Nicht weit weg, aber an einem neuen Ort: „Augenoptik Harry Günther“ sorgt in neuen Räumen für den Durchblick Wer mit dem Anliegen, sein Sehvermögen zu verbessern, vor den ehemaligen Räumlichkeiten von „Augenoptik Harry Günther“ am Köpmarkt steht, kann seinen Augen trotz eventueller Verwirrung in diesem Moment ruhig trauen. Seit einem halben Jahr ist das Geschäft zwei Haustüren weiter gezogen. Das tut dem Service und Charakter des Schweriner Meisterbetriebs jedoch keinerlei Abbruch – ganz im Gegenteil. „Größer und heller ist alles geworden, und wir gewähren die Sicht auf alle Tätigkeiten, die zu unserem Handwerk gehören.“ Damit spielt Augenoptikermeisterin Katja Günther auf die verglasten Fronten zur geräumigen Werkstatt an. „Wer möchte, kann so dabei zusehen, wie seine eigene Brille gefertigt wird. Wir schleifen selbst und arbeiten die Gläser in die gewünschten Brillenfassungen ein.“ Weiße Wände, farblich dunkel klar abgesetzte Regalteile und orangefarbene, sowie grüne Akzente bestimmen die Optik im Augenoptikfachgeschäft, in dem fünf Mitarbeiter, davon vier Gesellinnen und eine Meisterin,

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Fünf Frauen, die ihre Kunden besser sehen lassen: (v.l.n.r.) Andrea Joost , Dominique Pautlitz, Katja Günther, Nadine Steinführer und Sandra Finze. Fotos: Augenoptiker Günther

sich ganz dem Sehen ihrer Kundschaft widmen. Bei ihren Produkten und Analysen steht Qualität in Sachen Handhabung und Materialien im Vordergrund. „Wir setzen unterschiedliche Messtechniken ein, zum Beispiel den Impressionisten der Firma Rodenstock oder das Video-Infral von Carl Zeiss“, erklärt die Meisterin. „Gerade bei den Gleitsichtbrillen müssen die

Gläser perfekt eingearbeitet sein.“ Das Procedere ist ganz auf den perfekten Durchblick ausgerichtet. „Wir erstellen immer als erstes ein Kundenprofil. Dazu gehören beispielsweise auch der Beruf und die Hobbys unserer Kunden.“, erläutert Gesellin Andrea Joost. „Danach kommt der hochmoderne i.Profiler zum Einsatz.“

Dieses Gerät der Firma Carl Zeiss, das mit der Wellenfronttechnologie arbeitet, misst exakt die genauen Daten des Auges und dessen Abbildungsfehler. „Damit erstellen wir quasi einen Fingerabdruck des Auges“, betont die Gesellin. „Unser Ziel ist es, mit unseren Brillen die Augen wieder das Optimale leisten zu lassen“, sagt Katja Günther. Zum Spezialgebiet von „Augenoptik Harry Günther“ auf dem Großen Dreesch gehören außerdem vergrößernde Sehhilfen. „Die kommen dann zum Einsatz, wenn die normale Brille nicht mehr ausreicht“, erklärt die Chefin. Für diese Fälle hat sie z.B. elektronische Lupen, Lupenbrillen, Bildschirmlesegeräte und Leselampen im Angebot. „Bei Bedarf besuchen wir unsere Kunden auch zu Hause oder fahren Pflegeheime in unserer Nähe an. Dort führen wir Augenprüfungen durch oder holen uns die zu reparierenden Brillen direkt beim Kunden ab“, so Katja Günther. Wer daran Interesse hat, sollte am besten einen Termin vereinbaren. Text: Gritta Flau

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Anemonen in einem Moor im Naturpark Sternberger Seenland Foto: Helmut Wachtel

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Die Blume die am Waldessaum steht unter Büschen unterm Zaun, sie blüht weiß zur Osterzeit erfreut das Auge wie ein Hochzeitskleid. Buschwindröschen wird sie genannt auch als Osterblume wohl bekannt, wenn sie blüht dann ist der Frühling da und das wieder Jahr für Jahr. Sie wird nicht viel besungen vom Dichter kaum genannt, Doch ist sie für den Wanderer als Frühlingsbot bekannt. Sie blüht dort ganz im Stillen und freut sich auf den Mai, doch ist er dann gekommen ist ihre Zeit vorbei. Maximilian Krooger. 57


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In diesem Jahr feiert das Hotel Alter Speicher sein 20- jähriges Bestehen. Vom 12. - 14.5.2013 gibt es anlässlich dieses Jubiläums ein spezielles Arrangement, mit dem auch Sie noch mitfeiern können, aber auch während des Rest des Jahres warten verschiedene Highlights auf die Gäste. Das Arrangement „Alter Schwede“ z.B. ist als Ganzjahresprogramm buchbar und beinhaltet 2 Übernachtungen inklusive großem Frühstücksbüfett, 1x süßer Gruß, 1x Schwedeneisbecher, 1x Käseplatte mit original Alter Schwede Käse + Aquavit, 1x schwedisches 3- Gang- Menü, 1x Stadtrundfahrt,1x Abschiedspräsent - Preis ab 139,- Euro pro Person im Doppelzimmer. Weitere Informationen über das Hotel und seine Programme unter: www.hotel-alter-speicher.de

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NATUR

Zogen einst fünf wilde Schwäne, Schwäne, leuchtend weiß und schön. „Sing, sing, was geschah?“ Keiner ward mehr gesehn. Wuchsen einst fünf junge Birken Grün und frisch an Bachesrand „Sing, sing, was geschah!“ Keine in Blüten stand. Zogen einst fünf junge Burschen Stolz und kühn zum Kampf hinaus . „Sing, sing, was geschah?“ Keiner kehrt nach Haus.

Wuchsen einst fünf junge Mädchen Schlank und schön am Memelstrand. „Sing, sing, was geschah?“ Keins den Brautkranz wand.

Sehen sich täuschend ähnlich. Zwergschwan links und Singschwan rechts. Deutliches Kennzeichen ist die Gelb-SchwarzVerteilung des Schnabels. Sie kommen zu uns, ehe es schneit. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

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NATUR

Die Singschwäne fliegen spätestens im März wieder ´gen Norden.

Nicht für alle weißen Gäste wird die Winterfrische zum Paradies. Der Bussard profitiert davon.

Kein Vogel mit drei Hälsen. Singschwanmutter mit diesjährigen Kindern beim Wasserschöpfen auf überschwemmter Lewitzwiese.

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Das spröde, traurige Lied ist gut hundert Jahre alt. Seine Herkunft ist nicht schlüssig gesichert. Es könnte aus Litauen, mit gleicher Wahrscheinlichkeit aber auch aus dem deutschen Sprachraum stammen. Bereits 1908 wurde es nach mündlicher Überlieferung in deutscher Sprache von dem Lehrer Johannes Patock in Westpreußen erwähnt. Der ostpreußische Volkskundler Karl Plenzat nahm es jedoch 1918 als Litauisches Volkslied in seine Sammlung „Der Liederschrein“ auf. Es ist, vielleicht ungewollt, ein pazifistisches Lied. Den großen Krieg, der später zum Ersten Weltkrieg erklärt wurde, konnte es so wenig verhindern, wie den Zweiten, von Deutschen begonnenen, der noch schrecklicher wurde. Das Lied stammt – wie im Text auch angedeutet – aus dem Memelland. Es ist ein so schlichtes, wie stimmiges Lied. Die Wandervögel und Jugendbewegten der 20-er Jahre des vorigen Jahrhunderts übernahmen es. In den dreißiger Jahren der Aufrüstung und Kriegsvorbereitung verschwand es dann als höchst unpassend aus allen Liederbüchern. In der ehemaligen Bundesrepublik tauchte es wieder auf und wurde oft und viel gesungen. Von Hannes Wader und Zupfgeigenhansel und nicht nur von ihnen. Es gab eine Friedensbewegung. Schwäne und Gesang. Da treffen sich Mythen, Sagen und Legenden. Mit „Schwanengesang“ verbindet sich manche, arg irreführende Verklärung. Schon Platon, der große

Philosoph, verkündete, dass Sokrates am Tage seines nicht gerade freiwilligen Todes den Schwanengesang vernommen habe. Und die Walküren, etwas weiter nördlich und anderen Göttern zugeordnet, trugen ihre gefallenen Helden in einem Kleide aus Schwanenfedern zur letzten Ruhe ´gen Walhall. Tschaikowskys Ballet mit dem sterbenden Schwan wurde weltbekannt. Weltbekannt nicht, dennoch über einen langen Zeitraum ─ zumindest in Mitteleuropa und auch über die 1989er Zeitenwende hinweg bis heute ─ erfolgreich war und ist der sterbende Schwanenkönig der Gruppe Karat. Unter der Trauerweide! Es soll Menschen geben, denen Tränen in die Augen steigen! Nun muss aber auch hier wieder auf einen grundlegenden Irrtum hingewiesen sein. Schwäne unter Trauerweiden singen nicht! Warum nicht? Sie können es nicht. Weil sie Höckerschwäne sind. Sie sind, etwas grob geschrieben, dafür nicht konstruiert oder ausgerüstet. Sie sind zwar die größte und vielleicht auch stattlichste Schwanenart, die wir bei uns sehen können. Und es gibt inzwischen auch schon wieder so viele Höckerschwäne, dass sie in gewissen Regionen zu gewissen Zeiten wieder bejagt werden dürfen. Auf ihre kleineren Verwandten, die tatsächlich wohltönenden Rufgesang vortragen, trifft das zum Glück nicht zu. Es sind die Singschwäne und Zwergschwäne, die uns aus dem Norden besuchen. Sie haben keinen roten Schnabel mit schwarzem Höcker wie

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Ab nach Sibirien: Heimziehende Zwergschwäne.

unser Höckerschwan. Sie sind gelbschwarz geschnäbelt, tragen den Hals senkrecht gerade und nicht s-förmig gekrümmt. Zudem sind sie erkennbar kleiner.Wer sie auf einem Acker, im feuchten Wiesenland stehen sieht, wird an groß geratene, schneeweiße Gänse denken. Sie kommen von weit her. Die Singschwäne aus Skandinavien und dem Baltikum, die Zwergschwäne aber nur aus dem subarktischen Russland. Etliche, die übers Weiße Meer und die Ostsee zu uns gelangen, sind schon echte Sibiriaken. Etwas locker gesagt sind unsere mecklenburgischen Rapsäcker und Grünländereien schon das, was früheren und jetzigen reichen Russen die französische Riviera ist. Cannes und Nizza für Zwergschwäne. Speisekarten wie dort in russischer Sprache brauchen sie nicht. Sie wissen, was schmeckt und ausreichend vorhanden ist: Raps. Bei uns lieben sie die weite Ebene der Lewitz und die Weiden und Felder der Elbtalaue. Ein anderes Vorzugsgebiet ist das Emsland. Sie kommen als Zwergschwäne von ihren Tundren Westsibiriens und als Singschwäne von den Seen und Mooren Skandinaviens. Erst bei länger anhaltender Schneedecke weichen sie weiter nach Westen bis nach England aus. Nicht selten sind beide Arten in größeren Trupps vereint. Dann kann man sie auch an unterschiedlicher Größe unterscheiden. Während die Singschwäne zwischen 7 bis 12 kg schwer werden, wiegen die Zwergschwäne nur 3,5 bis 7 kg. Das jeweils höhere Gewicht

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haben die größeren Männchen. Sie erreichen bei den Singschwänen sogar eine Flügelspannweite von zwei Metern. Nicht für alle wird die vermeintlich südliche Wintererholung zum friedlichen Paradies. In der Lewitz versuchen die Seeadler jene Schwäne anzugreifen, die ihnen geschwächt vorkommen. Dann drängen sich die Angegriffenen zu einem riesigen weißen Federklumpen mit zischend geöffneten Schnäbeln, vor dem der Adler in der Regel unverrichteter Ding abziehen muss. Hin und wieder liegt aber doch ein toter Schwan auf Schnee und Raps, von dem sich dann Elster, Krähe und Bussard oder Fuchs und Wildschwein etwas einverleiben. Das ist die Ausnahme. Schon Ende Februar tanzen und singen die Schwäne mit weit geöffneten Schwingen. Zwar haben sie auch im Winter trompetend gerufen. Aber nun, vor dem Heimflug in die Brutgebiete, regen sich die Hormone heftig. Und obwohl Zwerg- und Singschwäne nach einer Verlobungszeit im dritten und vierten Lebensjahr in lebenslanger Gemeinschaft leben, müssen und wollen sie so kräftig balzen wie manch andere Vogelart auch. Daheim angekommen, ist dafür keine Zeit mehr. Die nordischen Sommer sind kurz. Rasch müssen die großen Nester gebaut, Eier gelegt, gebrütet und die Jungen geführt werden, um mit ihnen im Herbst desselben Jahres wieder südwärts zu reisen. Beispielsweise nach Mecklenburg. Text & Bilder: Wolf Spillner

Auch für nordische Schwäne ist die Lewitz nicht immer ein Paradies. Hier horsten zwei Seeadlerpaare. Ein Adler versucht, Beute zu machen. Bei solcher Zusammenballung misslingt es.

Zwergschwäne mit scheinbar rauen Sitten. Es wird mehr gedroht als gebissen...

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ARCHITEKTUR

Altes Denkmal in neuem Gewand Das alte Postgebäude in Neustadt-Glewe nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten im April 2012.

Fotos: Architekturbüro B+K

Architekt Sven Buck sanierte schon die Burg in Neustadt-Glewe und betreute im vergangenen Jahr die neuen Reithallen in Redefin. Gleichfalls hat er sich der denkmalgeschützten alten Post in Neustadt-Glewe gewidmet. Entstanden ist ein Schmuckstück, das sich hervorragend in das Schlossensemble einfügt und modernsten Energiestandards entspricht. Wo früher Briefe sortiert und gestempelt wurden, wird heute Eis in allen Geschmacksrichtungen serviert. Familie Denissen aus Wöbbelin hat in der ehemaligen Post in Neustadt-Glewe im April 2012 ihr

Eiscafé Rudolfo eröffnet. Das Eis aus eigener Herstellung soll „der Renner“ sein, berichtet Sven Buck. Er kennt nicht nur viele der angebotenen Sorten, sondern auch das Gemäuer, in dem sie verkauft wer-

Während der Bauzeit entschied sich die Bauherrenfamilie für die Einrichtung eines Eiscafés in der alten Post.

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den, ganz genau. Als Architekt hat er die Umbau- und Sanierungsarbeiten des denkmalgeschützten Hauses von Anfang an betreut. Das befand sich zu Beginn der Bauzeit in einem sehr schlechten Zustand.

Einige Stimmen plädierten für Abriss. Sven Buck bescheinigte jedoch Sanierungsfähigkeit. Und so begannen unter seiner Aufsicht im Frühjahr 2011 die Arbeiten an dem historischen Gebäude, in dem bis in

Eine historische Postkarte belegt: Um 1860 war das kaiserliche Postamt im mecklenburgischen Neustadt als Klinkerbau errichtet worden. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


ARCHITEKTUR die Mitte der neunziger Jahre die Post residierte. Über 15 Jahre stand die alte Post danach leer. Seit gut einem Jahr erstrahlt sie nun wieder in neuem„alten“ Glanz, wenngleich ihr Äußeres nicht ganz den Ursprüngen entspricht. Mitte des 18. Jahrhunderts, um 1860, war das kaiserliche Postamt im mecklenburgischen Neustadt als Klinkerbau errichtet worden. Im Laufe der zwanziger Jahre wurde ihm eine Putzschicht verpasst. Die hat es bis heute behalten. Bereicherung für die Stadt Angestrichen in dezentem Grauton ist aus dem abrissgefährdeten Gebäude nun wieder ein Schmuckstück geworden. Vier Wohnungen sind darin entstanden – und die Eisdiele. Die Idee dazu entstand allerdings erst während der zwölfmonatigen Bauzeit. Heute ist die Eisherstellung ein fester Betriebszweig des Familienunternehmens Denissen und das Haus samt Eisdiele eine „Bereicherung für die Stadt“, sagt Architekt Sven Buck. Keine Rede mehr von den Hindernissen, die sich dem Baufortschritt anfangs in den Weg stellten. Gab es doch Probleme mit der Gründung, der Untergrund drohte dem Gebäude nachzugeben. Sven Buck erinnert sich an Risse im Mauerwerk. Seine Idee: den damaligen Keller, den die Bauherrenfamilie ohnehin nicht erhalten wollte, mit einem besonderen Dämmmaterial zu verfüllen und dadurch die nötige Stabilität zu erzeugen. Dafür erntete er zunächst ratlose Blicke, teils Ablehnung. Letztendlich setzte er sich mit seinem Vorschlag durch. Seitdem wurden keine weiteren Risse gesichtet. Sein innovatives Konzept scheint aufgegangen zu sein. Fortschrittlich ist auch der Energiestandard des Hauses, immerhin KfW-Effizienzhaus 70, der für ein denkmalgeschütztes Gebäude nicht unbedingt alltäglich ist. „Mit einer gut durchdachten Dämmung von Sohle und Dach, Fenstern mit Falzlüftern für einen permanenten Luftaustausch und Dämmung der Innenwände mit einem dampf-offenen Material haben wir beste Voraussetzungen für energiesparendes Wohnen und Arbeiten in der alten Post geschaffen“, sagt Architekt Sven Buck. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

Viel Potenzial in der Region Als einer der wenigen Energieberater für denkmalgeschützte Gebäude in Mecklenburg-Vorpommern ist er Experte auf diesem Gebiet. Mit seinen insgesamt 16 Mitarbeitern, von denen drei im Hamburger Büro arbeiten, übernimmt sein Architekturbüro B + K die unterschiedlichsten Projekte. So realisieren die Architekten derzeit Hallenbaue im Industriebereich, bauen Passivhäuser in Hamburg, Eigentumswohnungen in Berlin. Auch die Errichtung der neuen Reithallen im Landgestüt Redefin hat das Architekturbüro von Sven Buck betreut. Genauso wie die Sanierung der Burg in NeustadtGlewe. Solche anspruchsvollen Projekte sind es, die den gebürtigen Dan-

nenberger reizen. Das Potenzial ist vorhanden. Noch viele alte Gebäude stehen in der Region leer, warten auf innovative Konzepte. Diese haben es offenbar auch Familie Denissen angetan. Anfang des Jahres haben die Arbeiten an ihrem neuesten Bauprojekt begonnen: Ein verwittertes Wohnhaus am Markt in Neu-

stadt-Glewe, in dem zu DDRZeiten Polizeistation und HOMöbelgeschäft untergebracht waren, soll saniert werden. Die Betreuung hat ein Architekturbüro übernommen, das seinen Hauptsitz seit dem Jahr 2000 in Neustadt-Glewe hat: B + K von Sven Buck. Manuela Heberer

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BAUEN & WOHNEN

HOLZ IST IHRE LEIDENSCHAFT Die Mohn Zimmerei GmbH in Crivitz

Heike und André Mohn lenken gemeinsam die Geschicke der Zimmerei Mohn. Ein Geschenk des Vaters an den Sohn, diese 90 Jahre alte Miniaturwerkbank lässt die Liebe zum Beruf ahnen und hat von André Mohn im Bürogebäude des Firmensitzes einen besonderen Platz bekommen.

Ein Familienunternehmen, das bereits 1981 gegründet, nach der Wende umfirmiert wurde und sich bis heute mit großem Auftragsvolumen auf dem Markt behauptet, ist mit Fug und Recht erfolgreich zu nennen. Und mit Erfolg dreht sich in der Mohn Zimmerei GmbH in Crivitz, wie soll es anders sein, alles um das Thema Holz. Sei es der Hausbau, Innenausbau, geht es um den Dachstuhl bzw. die Dachdeckerei, die Errichtung von Carports und Garagen, Wintergärten, Terrassen, Pavillons, Gartenhäuser und vieles mehr - ein so breites Spektrum überzeugt. Auch im Bereich Sanierung, Rekonstruktion und Denkmalschutz ist die Zimmerei eine gute Adresse. Gegenwärtig wird in diesem Bereich im Schloss Wiligrad am Dachstuhl gearbeitet und das Küsterhaus in Crivitz nach Aspekten des Denkmalschutzes saniert. Zu weiteren aktuellen Projekten zählen unter anderem die Erweiterung des Besucherstegs der Nashornanlage im Schweriner Zoo, die Aufstockung des Schweriner Feuerwehrhauses, zwei Einfamilienhäuser in Schwerin und die Aufstockung eines fünfgeschossigen Hauses in Hamburg. „Die Auftraggeber kommen aus dem privaten und öffentlichen Bereich“, erklärt Geschäftsführer André Mohn. Dabei ist er stets geneigt, vorzugsweise in der Region zu arbeiten, ist aber auch mal in Berlin und Hamburg anzutreffen. 64

Qualitätsarbeit spricht sich eben herum und überzeugt auch Bauherren aus anderen Gebieten. Dass das so ist, dafür stehen 19 Beschäftigte im Dienste der Firma. Dabei ist eine gute Qualifizierung der Mitarbeiter für André Mohn ein wichtiger Aspekt seiner Firmenphilosophie. Er selbst ist unter anderem geprüfter Gebäudeenergieberater, Sachverständiger für bekämpfenden Holzschutz, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Zimmerarbeiten der Handwerkskammer Schwerin. Seine vielen Urkunden sprechen für sich. Auch ständige Weiterbildungen und firmeninterne Schulungen seiner Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle, eben so wie die regelmäßige Ausbildung von Nachwuchs. Zwei Auszubildende erlernen in der Zimmerei derzeit den richtigen Umgang mit Holz. Überhaupt legt André Mohn viel Wert auf ein gutes Firmenklima. „Geht es den Mitarbeitern gut, geht es auch dem Chef gut und umgekehrt ist es genau so“, bringt er es auf den Punkt. Da verwundert es auch nicht, wenn zu den beliebten Grillabenden ganz selbstverständlich die Partner der Mitarbeiter eingeladen werden und Ziel einer der Firmenausflüge schon mal die Hauptstadt ist. André Mohn selbst zieht es vor, im Großraumbüro des Firmensitzes zu arbeiten, statt zurückgezogen in einem Büro am Ende des Flures. Nah dran am Geschehen und sei-

nen Mitarbeitern, zu denen auch Ehefrau Heike Mohn gehört, die für das Personalwesen und die allgemeine Verwaltung der Firma verantwortlich ist. Der Generationswechsel in der Firma sei vollzogen, erklärt André Mohn, der bereits seit sieben Jahren als Geschäftsführer die Geschicke der Firma lenkt. Maschinell gut ausgestattet, stets auf dem neusten Stand der Technik zu sein, spielt für den Erfolg der Firma natürlich ebenfalls eine wichtige Rolle. Die neuste Anschaffung sei ein Baukran, so André Mohn stolz. Der zweite wichtige Firmenzweig der Mohn Zimmerei ist der Holzfachhandel, in dem der Kunde das ganze Spektrum an Bauholz, Profil-

holz, Gartenholz, aber auch Fußböden, Befestigungstechnik, Dämmung, Farben und Bedachung präsentiert bekommt. Hier dreht sich wirklich alles um das Thema Holz. „Die korrekte, fachliche Beratung ist uns dabei sehr wichtig“, betont André Mohn und auch, dass es keine Rolle spiele, ob es sich um kleinere Fragen zur Montage eines Fliegengitters geht oder die Planung eines Einfamilienhauses. Der Kunde ist hier König, das spürt man schnell - und das macht, neben der qualitativ überzeugenden Arbeit, das Geheimnis und den Erfolg der Mohn Zimmerei in Crivitz aus. Text & Fotos: Gabriele Knües

Hier sind handwerkliches Geschick und Fachwissen gefragt: Frank Schlieter, Oliver Hardtstock und Heiko Köhnke (v.l.n.r.) bei Arbeiten am alten Fachwerk des Küsterhauses in Crivitz. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


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Freiluft-Feeling genießen Wer einen Sommergarten besitzt kann seine Terrasse von Frühling bis in den späten Herbst hinein genießen. Im Freien entspannen, ob bei Sonne, Wind oder Regen – wer wünscht sich das nicht? Ein schöner Sommergarten zaubert aus der Terrasse einen geschützten „Wohlfühlort“ und bringt das ganze Jahr über den Urlaub direkt ans Haus. Er bietet perfekten Schutz auch bei ungemütlichen Witterungen und macht das Leben an der frischen Luft zum alltäglichen Vergnügen. Besonders beliebt sind die filigranen Sommergärten, da sie zeitlos im Design sind und fügen sich aufgrund ihrer schlanken Konstruktion aus Aluminium oder Holz/Aluminium harmonisch in die Architektur eines jeden Hauses ein.

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Das Besondere am Sommergarten ist, dass er bei schönem Wetter rundherum geöffnet werden kann. Möglich machen dies senkrechte, bewegliche Glaselemente, die mit wenigen Handgriffen bequem zusammengeschoben und seitlich geparkt werden können. So wird der Sommergarten im Nu zu einem vollständig

geöffneten Freisitz. Ebenso flexibel kann auf unterschiedliche Wetterbedingungen reagiert werden. Um beispielsweise eine Windböe auszusperren, kann eine einzelne Seite des Sommergartens schnell geschlossen werden. Bei ungemütlichem Regenwetter oder kühlen Frühjahrs- und Herbstabenden entsteht bei allseitig geschlossener Verglasung ein behaglicher und wettergeschützter Raum. So kann die Freiluftsaison bereits in den frühen Monaten des Jahres begonnen und dann sogar bis in den späten Herbst verlängert werden. Der Sommergarten ist die optimale Lösung, um sich dauerhaft einen Lieblingsplatz im Freien zu schaffen – ob für laue Abende im Garten oder die sommerliche Grillparty mit Freunden. Und auch ein plötzlich aufkommender Wind oder Wolkenbruch kann den gemütlichen Aufenthalt an der frischen Luft dann nicht mehr trüben.

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Geöffnet in lauer Sommernacht, geschützt bei herbstlicher Kühle, das ganze Jahr über. Variantenreiche Öffnungskonzepte ermöglichen neue Perspektiven in privater Umgebung. Licht, Luft und Raum geben ein Gefühl von Größe und Freiheit im eigenen Lebensraum.

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WOHNEN

Gesundheitsbewusstes Wohnen Seit über 55 Jahren sorgt der Malereibetrieb Schenk in Neustadt-Glewe vor allem bei privaten Kunden für frische Anstriche im und am Haus. Auch am alten Postgebäude der Stadt hat der Familienbetrieb im Zuge der Komplettsanierung im vergangenen Jahr sämtliche Malerarbeiten ausgeführt. Groß und bunt sollte es sein. Groß und bunt ist es geworden. Ein Bild á la Hundertwasser, mit Formen und Farben, die in Bewegung zu sein scheinen, schmückt die Garagen der Familie Unger. Gleichzeitig säumt das ungewöhnliche Kunstwerk den Weg zum Büro ihres Malereibetriebs. Otto Schenk steht auf dem Schild. Das ist der Vater von Evelin Unger, der den Betrieb 1957 gründete. Vierzig Jahre später, 1997, haben ihn Tochter und Schwiegersohn Ralf übernommen. Heute ist das Familienunternehmen ein kompetenter Ansprechpartner in Sachen Naturbaustoffe wie Lehm, Naturkalk oder Kork. Auch privat ist den Ungers gesundheitsbewusstes Wohnen sehr wichtig. Dieses Wissen geben sie gerne an ihre Kunden weiter. Die Vorzüge der Naturmaterialien liegen auf der Hand: Lehm ist atmungsaktiv und schafft ein Wohn- und Raumklima, das sich wohltuend auf Haut und Atemwege auswirken kann. Naturkalk wirkt antibakteriell und entzieht Schimmelpilzen den Nährboden. Kork wirkt antistatisch und damit staubabweisend. Zusammengenommen beste Bedingungen für Allergiker. „Überall um einen herum sind doch heute ständig irgendwelche Stoffe, die entweder schädlich oder zumindest nicht gesundheitsfördernd sind.Wenigstens zu Hause soll es doch angenehm und gesundheitsbewusst sein“, meint Evelin Unger. Seit knapp zehn Jahren beschäftigt sich das Ehepaar zudem mit fernöstlichen Lebensphilosophien, besucht Seminare und Workshops. Als ausgebildete FengShui-Beraterin gibt Evelin Unger auf Wunsch entsprechende Tipps zur Farb- und Raumgestaltung. „Aber nur, wenn die Kunden es auch wirklich wollen“, betont die 66

studierte Chemikerin. „Letztendlich geht es uns immer in erster Linie darum, dass sich unsere Kunden in ihren eigenen vier Wänden wohlfühlen.“ In der Regel wüssten die Kunden recht genau, was sie wollen, können es

Urlaub fern vom Alltag genießen, bringt der Malerbetrieb aus Neustadt-Glewe frische Farbe in die Räume zu Hause. Und für Senioren erledigt das Team sämtliche Vor- und Nacharbeiten, manchmal noch etwas mehr. Dazu

Evelin und Ralf Unger führen die Geschäfte des 1957 von Otto Schenk gegründeten Malereibetriebs. Foto: Malereibetrieb Schenk

Kein Graffiti sondern ein hochwertiger Druck schmückt die Einfahrt zum Firmenbüro.

nur oft nicht entsprechend ausdrücken. „Im Gespräch oder beim Termin vor Ort stimmen wir gemeinsam mit dem Kunden das passende Farbkonzept ab“, sagt Evelin Unger. Zum Familienbetrieb gehören Evelin Unger, ihr Mann Ralf und die vier Gesellen. Von klassischen Malerarbeiten und Bodenverlegen über Fassadengestaltung bis hin zur Wärmedämmung – die Angebotspalette ist umfangreich. „Rundum-sorglos-Paket“ nennt es Familie Unger. Die Kundschaft weiß das zu schätzen. Besonders Urlaubs- und Seniorenservice sind beliebt. Während die Auftraggeber ihren

gehört Möbelrücken genauso, wie eine vernünftige Reinigung nach getaner Arbeit. Für Evelin Unger ist das selbstverständlich. Schließlich kann sie gut verstehen, dass vor allem berufstätige Menschen nach Feierabend im eigenen Heim nicht noch den Handwerkern hinterher putzen wollen. Und so hat Familie Unger viele dankbare Kunden, die ihre Dienste gerne weiterempfehlen. Dazu gehören übrigens auch solche großformatigen Drucke, wie sie die Garage der Familie schmücken. Auf hochwertigen Planen aufgedruckt, kann so jeder seine Lieblingsmotive oder gar eigene

Foto: Manuela Heberer

Kunstwerke verewigen und im Außen- oder Innenwandbereich anbringen lassen. Das Garagenbild ist also kein Graffiti und stammt auch nicht von Hundertwasser. Gemalt hat es Evelin Ungers Schwester Rosemarie Masin. Die hat Grafikdesign an der ehemaligen Fachschule für Angewandte Kunst in Heiligendamm studiert und ist Textilkünstlerin und Modeschöpferin. Mutter Christa Schenk ist übrigens eine bekannte Malerin. Gewissermaßen also liegt die Malerei, die Arbeit mit den Farben, in der Familie. Manuela Heberer MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


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Wohngefühl ist mehr als ein bequemes Sofa Seit der Geschäftsgründung im Jahre 1807 ist die Hagenower Firma Raumausstatter Mantzel ein familiengeführtes Unternehmen. Mit den Jahren haben sich die Geschäftsbereiche weiterentwickelt und neuen Anforderungen angepasst – geblieben ist die stets individuelle und kompetente Beratung des Geschäftsoder Privatkunden in den Firmenräumen in der Langen Straße 65 oder direkt beim Kunden vor Ort. Das Familienunternehmen wird seit 2005 von Bernd Mantzel und seiner Tochter Christin MantzelStehling geleitet. Für sie ist Raumausstattung mehr, als die Ausstattung eines Raums mit Stoffen: Im Vordergrund steht der Wunsch des Kunden - das was ihm gefällt ist entscheidend. Nach seinem Geschmack werden dann Ideen entwickelt, die über eine funktionale Lösung hinaus ein Wohngefühl, oder vielmehr ein Lebensgefühl vermitteln. Wichtig ist dafür eine ganzheitliche Betrachtung aller Elemente. Angefangen bei Deko- und Gardinenstoffen, individuellen Polstermöbeln bis hin zum gemütlichen Bodenbelag. Christin Mantzel-Stehling: „Stellen Sie sich vor, Sie renovieren und die Zimmer sind jetzt noch ganz leer. Gemeinsam mit dem Kunden verwandeln wir diese in ein kleines Paradies!“ Fensterdekorationen Wenn ein Kunde nicht schon ganz konkret weiß, was ihm gefällt, scheint er hier die Qual der Wahl zu haben: Es gibt duftig und fantasievoll gestaltete Gardinen, kühl wir-

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Christin Mantzel-Stehling

kende Lamellenvorhänge, dekorative Innenjalousetten, zeitlose Plisseestores oder exklusive Raffrollos. Christin Mantzel-Stehling wird aus fachlicher Sicht u.a. berücksichtigen, wie der Raum genutzt wird, ob die Funktionalität oder die Ästhetik im Vordergrund steht und welche Maße der jeweilige Raum hat. Sie berät gern vor Ort, um dann auch gleich das richtige Aufmaß nehmen zu können. Nach Anfertigung der Fensterstoffe im hauseigenen Nähstudio werden diese zum Kunden geliefert und dort fachgerecht montiert.

Polstermöbel In der Polsterei werden Möbel aufgearbeitet und mit den zuvor ausgewählten Stoffen neu bezogen. Das kann sowohl ein modernes Möbelstück sein, das zwischenzeitlich abgenutzt ist, als auch ein Erbstück aus der Familie, wie zum Beispiel Omas Sofa, mit dem ein Kunde viele schöne Kindheitserinnerungen verbindet. So integriert sich ein Einzelstück optimal in ein Ensemble und rundet das Ambiente ab. Familie Mantzel unterstützt u.a. bei der Wahl des geeigneten Materials und berät zum richtigen Grad der Polsterung. Neu ist die Zusammenarbeit mit einer Polstermöbelfabrik: Aus dem dort zur Verfügung stehenden großen Sortiment kann sich der Kunde Möbel aussuchen. Das Besondere ist, dass er dabei nicht auf Standardmaße achten muss: Die Firma Mantzel liefert die aus dem Programm ausgesuchten Möbel, die zuvor für ihn maßgerecht angefertigt wurden, genau auf das Maß, dass der Kunde bei sich Zuhause benötigt.

Der Bodenbelag Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Materialien und Farben, die für Bodenbeläge zur Verfügung stehen. In Betracht kommen Bodenteppiche, Teppichböden oder Designbeläge aus PVC mit Planken in Holzoptik, Stein, Kork oder Schiefer u.v.m. Die Größe eines Raums, die Art seiner Nutzung sowie wärmetechnische Gesichtspunkte können hier eine wichtige Rolle spielen und werden von der Raumausstattermeisterin berücksichtigt. Ein rundum gelungenes Wohnambiente entsteht, wenn für die vorbenannten Aspekte Materialien und Farben so ausgewählt werden, dass sie nicht nur funktional sind, sondern ganz mühelos harmonieren. Neben klassischen Arrangements gibt es regelmäßig neue Trends, die Familie Mantzel von Fachmessen für ihre Kunden mitbringt. Aktuell sind es zum Beispiel Pastellfarben in Rosé, weichem Türkis oder Hellblau. ack Fotos: Raumausstattung Mantzel

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Made in Grabow Ein Brüning-Carport, ein Stück Heimat

Die Brüning-Carport GmbH mit Firmensitz in Grabow ist weit über die Landesgrenzen Mecklenburg-Vorpommerns bekannt als Hersteller hochwertiger und individuell gefertigter Carports. Aufgrund der hohen Qualität und der starken Nachfrage wuchs der anfangs nur mit zwei Mitarbeitern agierende Handwerksbetrieb im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Unternehmen in der Carportbranche. Produktionsstandort und Firmensitz befinden sich im Heideweg 3 in Grabow. Brüning-Carports haben sich im Laufe der Jahre einen guten Namen verdient. Auftraggeber für die Carports sind überwiegend

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Privatpersonen. Jeder Carport wird individuell für den Kunden nach dessen Auftragserteilung angefertigt. Da alle Aufträge vor, während und nach der Produktion mehrere Kontrollstationen durchlaufen, kann stets ein konstant hohes Qualitätsniveau von der Auftragsannahme bis zur Auslieferung oder Montage garantiert werden. Jetzt, wo der Winter vorbei ist, steigt die Nachfrage nach Brüning-Carports wieder sprunghaft an. Neben den bekannten Vorteilen eines Carports wie Schutz vor Eis, Schnee, Hagel, Blattläusen oder Hitze sind Brüning-Carports auf jeden Fall auch ein optischer Blickfang.

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WOHNEN

Zukunft denken – Neues wagen – Bewährtes sichern Wer in Parchim auf der Suche nach modernem, passendem und bezahlbarem Wohnraum ist, der kann sich vertrauensvoll an die Wohnungsbau GmbH (Wobau) wenden. Sei es die kleine Einraumwohnung für den Singlehaushalt, mittelgroße Wohnungen für Paare oder große, familiengerechte Räume - das Angebot trägt jedem Bedarf Rechnung. Dabei handelt die Wobau getreu ihrem Leitsatz: Zukunft denken, in dem sie den Wohnraum an die zukünftigen Herausforderungen der Gesellschaft anpasst, Neues wagen und dabei mit Ideen und Kreativität vorangehen und die nachhaltige Bewirtschaftung des Immobilienbestandes, Bewährtes sichern. Eindrucksvolle Zahlen sprechen dabei für sich. Die Anzahl eigener Wohneinheiten belief sich im vergangenen Jahr auf 2747, die der gewerblichen Vermietungen auf 73. Drei große Projekte verwirklicht die Wobau gegenwärtig. Den Umbau der HansBeimler-Straße 26-53, bei dem 80 Wohnungen in zwei Bauabschnitten umgebaut und modernisiert werden. Dazu gehören nicht nur stufenlose Eingänge und neue Balkone sondern auch der Einbau von Aufzügen. Im Pestalozziweg entstehen durch Neubau 22 Zwei- und Dreiraum-Wohnungen. Modern, energieeffizient und trotzdem bezahlbar, das ist den Planern und Wohnungsbauern dabei wichtig. Im Sommer dieses Jahres werden die Mieter voraussichtlich Einzug halten können. Nur noch bis zum Mai hingegen brauchen sich die künftigen Mieter der Flörkestraße 4 gedulden, dann wird das attraktive Wohnhaus fertig gestellt sein. Zentrale Lage, sprich Innenstadtnähe, eine kleine Anzahl Wohneinheiten und die moderne ansprechende Architektur machen diesen Standort so attraktiv. Nach Abbruch des um 1900 erbauten Wohnhauses begann die Wobau mit dessen Neuaufbau. In dem dreigeschossigen Gebäude entstehen im Erd- und Obergeschoss jeweils zwei Dreiraum-Wohnungen und im Staffelgeschoss zwei Zwei-Raumwohnungen. Alle Wohnungen erhalten Balkone, im obersten Geschoss sorgt eine Dachterrasse für besonderes PenthouseFeeling. Mit ausreichenden Stellplätzen im hinteren Grundstücksbereich wird die tägliche Parkplatzsuche unnötig. Für wohlige Wärme im Gebäude wird ein innovatives Heizungssystem der Parchimer Stadtwerke sorgen. Für die Wobau ist es eine Neuheit, ein Mini-Blockheizkraftwerk direkt in das

Wohnhaus zu integrieren. Zudem erhalten die Fassadenflächen der unteren Geschosse eine hochgedämmte Fassade mit einem Wärmeverbundsystem, die Außenwände der Penthousewohnungen werden mit Holzverkleidung versehen. Alle Gewerke verantworten Firmen aus der Region. Dass bereits alle sechs Wohnungen vermietet sind, unterstreicht die große Nachfrage. In ihren Planungen stellt sich die Wobau dem derzeitigen demographischen Wandel. Rückläufige Einwohnerzahlen sind auch in Parchim ein Thema und dem trägt die Gesellschaft, besonders mit der Umgestaltung der Weststadt, Rechnung. Ausgewogene Maßnahmen von Teilrückbau, Sanierung mit Grundrissänderungen gehen einher mit der Umgestaltung von freiwerdenden Flächen in zentrale, grüne Freiräume. Kindertagesstätten, Einkaufsmöglichkeiten und gute medizinische Versorgung ergänzen das Angebot und machen das Leben in der Weststadt gerade für kleine und mittelgroße Haushalte besonders attraktiv. Doch nicht nur modernes, bezahlbares Wohnen liegt der Wobau am Herzen. Soziales Engagement wird in der Gesellschaft ebenso groß geschrieben. Seit 2010 betreut das Unternehmen zwei Begegnungsstätten im Osten und Westen der Stadt. In gemütlich eingerichteten Räumen finden Spiele-nachmittage, Kaffeekränzchen, Weihnachtsfeiern und andere Veranstaltungen statt. Die Betreuung der Gäste erfolgt kostenlos durch Mitarbeiter der Wobau. Gegründet 1990, hat die Wobau gegenwärtig 30 Mitarbeiter, darunter zwei Auszubildende. Als Tochterunternehmen ist sie öffentlicher Wirtschaftszweig der Stadt Parchim und schafft stets aufs Neue den schwierigen Spagat zwischen wirtschaftlichen und sozialen Aspekten. Die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, den Parchimer Stadtwerken und regionalen Firmen ermöglicht diese Gratwanderung. Zukunftsfähig wollen sie sein und passen sich diesem Vorhaben im Rahmen ihrer Möglichkeiten an, erklärt Geschäftsführerin Gerda Behrend. Ständige Investitionen seien dabei unabdingbar. „Den Menschen ein gutes und schönes Zuhause zu bieten ist das Credo, dem die Arbeit der Wobau folgt“, so Gerda Behrend. Viele zufriedene Mieter sind für sie und ihr Team der schönste Lohn. Text & Fotos: Gabriele Knües

Sanierter Fachwerkbau unter Denkmalschutzaspekten: das Parchimer Zinnhaus in der Langen Straße.

Wunderschöner Bau: Mehrfamilienhaus in Parchim, Vor dem Neuen Tor.

Bunter Wohnen in Parchims Weststadt: hier zeigt sich geglückte Fassadengestaltung.

Fassadenansichten der Flörkestraße 4: So wird das zentrumsnahe Wohnhaus aussehen, wenn es im Mai bezugsfertig ist: modern, ansprechend, kreativ gestaltet. Zeichnung: Architekturbüro Kröpelin & Spegel GmbH Parchim MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

Moderner, neu sanierter und gestal- 71 teter Wohnblock in der Lübzer Chaussee Parchim.


STÄDTEBAU

Potjomkin und moderne Stadtplanung Die mecklenburgische Kleinstadt Wittenburg liegt nahe der ehemaligen Grenze zwischen Ost und West. Das ist längst Teil deutscher Geschichte für die Menschen, die hier wohnen. Allerdings sind viele Folgen dieser Zeit heute noch gegenwärtig. Auf der Suche nach neuen Wegen hat sich die Stadtvertretung mit Fragen moderner Städtebauplanung auseinandergesetzt und ein unkonventionelles Projekt mit auf den Weg gebracht. Eine Situation, die auch für Bürgermeister Norbert Hebinck und seine Mitstreiter unbefriedigend ist: „Das Thema ist immer wieder Gegenstand in den Beratungen der zuständigen Gremien – eine zufriedenstellende Lösung hingegen haben wir bislang nicht gefunden. Umso offener waren wir für die durchaus ungewöhnliche Projektidee von Professor Ton Matton, die wir begeistert aufgenommen und tatkräftig unterstützt haben“. 22 Kilometer Wolle wurden für die neue Fassade verstrickt.

Professor Ton Matton von der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar erläutert das Pro-

jekt: „Die Idee, aus der Großen Straße eine „Potjomkinsche Straße“ zu machen, ist bei Dreharbeiten mit Kameramann Michael Kockot für ein anderes Projekt entstanden und nahm sehr schnell Form an. Noch vor einigen Jahren bedeutete gute Stadtplanung, dass Gebäude und Infrastruktur optimal - im Sinne von Gewinn bringend - für Menschen geplant wurden. Zwischenzeitlich hat sich hier ein Wandel vollzogen: Menschen sollen mit einbezogen werden – ihnen sollen keine fertigen Lösungen präsentiert werden. Welche Bedürfnisse haben sie? Wie möchten sie

arbeiten und wohnen? Für Bewohner Freiheiten zu schaffen, um Antworten auf diese Fragen zu finden und: Das ist das Ziel moderner Stadtplanung.“ Was bedeutete das für Wittenburg? Der russische Feldmarschall Grigori Alexandrowitsch Potjomkin war ein Vertrauter und Günstling von Zarin Katharina der Großen. Er eroberte viele neue Gebiete für Russland und soll die Zarin bei einer ihrer Inspektionsreisen mit Dorfattrappen getäuscht haben, um ihr vorzuspiegeln, dass die Besiedelung erfolgreich fortschreite. Mit dem

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ast ein Drittel der Häuser in der Großen Straße in Wittenburg stehen seit der Wende leer. Ihre Bausubstanz ist marode, die Fenster sind kaputt, Dachrinnen lecken oder die Dächer sind eingestürzt. Die Menschen, die hier leben, können die Geschichten dieser Häuser erzählen: Sie handeln von Feuer, Trennungen, Denkmalschutzgesetzen, Pleiten oder Erben, die nicht aufzufinden sind. Alles dies trägt zu einer traurigen Umgebung bei, die selbst interessierte Investoren letztlich abschreckt.

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Beschwerdetrompete in Aktion. Fotos: Stadt Wittenburg

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Aufgreifen dieser Idee wollten die Projektverantwortlichen zeigen, was für die Große Straße alles möglich wäre, wie viele Möglichkeiten sozialer Wiederbelebung es gibt. Es galt Perspektiven aufzuzeigen und Mut für neue Entwicklungen zu machen. Die Bewohner beteiligten sich ganz aktiv und mit viel Enthusiasmus an der Gestaltung der ausgewählten 14 Häuser. Im Rahmen von Informationsveranstaltungen,Workshops und weiteren Treffen konnten Impulse gegeben werden, die zum Teil eine unglaubliche Eigendynamik entwickelten. So entstand zum Beispiel die Idee, die Fassade eines ganzen Hauses „einzustricken“. Es entwickelte sich ein Gespür für Ideen und Möglichkeiten, die in konkreten Aktionen umgesetzt wurden, wie etwa die BeschwerdeTrompete, mit der Ärgernisse kundgetan werden können, das Haus mit den vielen Briefkästen oder die vermeintliche U-BahnStation am Rathaus. „Besonders erfreulich ist, dass wir mit dieser Kunstaktion auch etwas Konkretes erreicht haben“, erläutert Bürgermeister Hebinck: „Einzelne Objekte werden saniert: Dafür können zusätzlich zur Verfügung stehende Städtebaufördermittel eingesetzt werden.“ Aus diesem Fond sind Zuschüsse für Renovierungen in Höhe von 50 Prozent für Komplettsanierungen bzw. 80 Prozent für Außensanierungen möglich, die nicht zurückzuzahlen sind. Die Initiatoren der Kunstaktion für die Große Straße in Wittenburg hoffen, dass das Engagement und die Offenheit, Chancen zu sehen, weiterleben werden und den Moment überdauern, wenn die Verschönerung der Fassaden bröckelt, bevor neue Lösungen umgesetzt werden konnten. Daher bleibt auch ein Teil der künstlerischen Aktionen bis auf weiteres erhalten und wird in die aktuellen Veranstaltungen der Stadt einbezogen. „Auf diese Weise soll noch etwas von der Energie zu spüren sein, mit der das alles hier entstanden ist“ sagt Professor Matton und weiter: „Schließlich sollte ja nicht nur für eine Aktionswoche wieder städtisches Leben pulsieren“. Anna Karsten MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

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REGIONALMARKETING

Wirkungsvolle Idee Schüler-Roadshows für die Fachkräfte von morgen

Mehr als 500 Besucher kamen zur Berufsmesse in die Sporthalle des GoetheGymnasiums Ludwigslust.

Christin Plosl, Assistentin der Geschäftsführung beim Regionalmarketingverein, und Dennis Thomas, angehender Kaufmann für Dialogmarketing bei der e.dat GmbH, präsentierten in Ludwigslust zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten.

Mit vielen Unternehmen und einer zukunftsweisenden Absicht kommt die Schüler-Roadshow dorthin, wo Betriebe, Bildungseinrichtungen oder Kommunen den Nachwuchs finden. In den Schulen der Region ist die Aktion des Regionalmarketing Mecklenburg - Schwerin e.V. bereits eine feste Größe zur Berufsorientierung.

nen über das ganze Land auszuweiten.„Für Mecklenburg-Schwerin ist das ein wichtiger Impuls.“ Unterdes sind die ersten Bewerbungen bei den Unternehmen eingetroffen. „Unsere Präsenz an den Schulen und die Gespräche am Stand wirken“, resümiert Christin Plosl, Assistentin der Geschäftsführung beim Regionalmarketingverein, „Wir werden deshalb weiter für unsere regionalen Firmen um die Fachkräfte von morgen werben.“ Parallel arbeitet der Regionalmarketingverein gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft an neuen Ideen und Konzepten, um Plattformen zum Kennenlernen zu schaffen.

Wertvolle Ideen für ihre berufliche Zukunft bekamen Schüler und ihre Eltern gleich zum Jahresanfang auf den Berufsorientierungsmessen im Goethe-Gymnasium Ludwigslust und in der Erich-Weinert-Schule in Schwerin. Mit zahlreichen Ausbildungsplätzen sowie Studien- und Praktikumsangeboten von 50 regionalen Unternehmen im Gepäck besuchte auch die Schüler-Roadshow die traditionellen Berufsmessen. „Wir sind für unsere Mitglieder unterwegs, nehmen ihre freien Stellen mit und möchten den Jugendlichen Perspektiven zeigen, wie sie nach der Schule hier in unserer Region durchstarten können“, so Nadine Hintze, Geschäftsführerin des Regionalmarketingvereins. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Schüler noch nicht wissen, welchen Berufsweg sie einschlagen oder bereits klare Vorstellungen im Kopf haben – so wie die 16-jährige Anna Schulz. „Ich möchte studieren, suche nach Inspirationen und einen passenden Praktikumsplatz“, erzählt die Schülerin des Goethe-Gymnasiums, „Es ist einfach klasse, dass ich hier die Gelegenheit habe, mich an einem einzigen Ort und an nur einem Tag über so viele berufliche Entwicklungschancen zu informieren.“ Zur Seite stehen ihr und den vielen hundert Besuchern auf den Schüler-Roadshows vor allem junge Leute, die über ihren beruflichen Alltag berichten. „Ich habe selbst eine kleine Weile nach einem Praktikumsplatz gesucht und weiß, was die Schüler bewegt, welche Fragen sie haben“, so Phillip Walz, der eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Mercedes-Benz Niederlassung in Schwerin absolviert und sein Unternehmen in der Erich-Weinert-Schule vertreten hat. Seit einem Jahr zieht die Schüler-Roadshow mittlerweile erfolgreich von Schule zu Schule. „Wir merken, dass wir den jungen Leuten eine Tür ins Berufsleben öffnen“, freut sich Hans-Joachim Scheffler, Geschäftsführer des TOM-Verlages. Der gebürtige Mecklenburger begeistert sich sehr für die Idee und kann sich vorstellen, solche Aktio74

(rm)

Phillip Walz (l.), Auszubildender bei der Mercedes-Benz Niederlassung in Schwerin, beantwortete ausführlich die Fragen der jungen Schüler in der Erich-WeinertSchule. Fotos: Stefanie Daug

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Immer gut gerüstet In luftiger Höhe ist Sicherheit oberstes Gebot

Das Team.

Die GÜLL GERÜSTBAU GmbH existiert seit über zwanzig Jahren in Schwerin. Gesicht des Unternehmens war und ist Firmengründer Gerd Güll. Mit Tochter Ines Güll als Prokuristin steht die zweite Generation bereit, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Das schafft Planungssicherheit – nicht nur für die 19 Mitarbeiter. Die Schweriner Sport- und Kongresshalle gehörte einst zu den modernsten Hallenbauten der DDR. Allein das Dach umfasst eine Fläche von über 5.000 Quadratmetern. Ganze sechs solcher Hallen könnte das Gerüstbauunternehmen Güll komplett einrüsten. In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich die Kapazität der Schweriner Firma von knapp 2.000 auf mittlerweile gut 40.000 Quadratmeter erhöht. Wie viele einzelne Teile das in Zahlen sind, vermögen wohl nur die Bücher eindeutig zu belegen. Für die ist seit dem Jahr 2006 Ines Güll zuständig. Zunächst war sie im Unternehmen von Vater Gerd Güll als kaufmännische Leiterin tätig, seit gut einem Jahr ist sie Prokuristin.Wir haben eine gute Arbeitsteilung“, erzählt Ines Güll. Sie ist für alles Kaufmännische wie Finanzen und Personal zuständig, er kümmert sich um das Technische. „Bevor größere Anschaffungen gemacht werden, beraten wir jedoch gemeinsam. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

Fotos: Güll Gerüstbau GmbH

Hoch hinaus ging es für die Gerüstbauer am ältesten Hochhaus der Landeshauptstadt.

Das äußere Erscheinungsbild des Unternehmens in der Schweriner Nikolaus-Otto-Straße erinnert eher an ein gepflegtes Dienstleistungsunternehmen als an ein Baugewerbe. Dieses ist nicht nur in der Branche gut bekannt. Das gelbe G auf blauem Grund ist mittlerweile für viele Menschen, nicht nur in Schwerin, zum geachteten Symbol geworden. Bis zu 150 Kilometer fahren die Mitarbeiter zu den Kunden. In allen sechs norddeutschen Bundesländern bietet das Schweriner Unternehmen seine Dienstleistungen an. „Gerade auch in der Metropole Hamburg sind unsere Gerüstbauer regelmäßig zu sehen. Am liebsten arbeiten wir aber in Schwerin und Umgebung. In unserer Heimat kennen wir alle Gebäude und auch die Fahrkosten sind geringer“, schildert Ines Güll die Vorteile für die lokalen Auftraggeber.

den darunterliegenden Geschossen beschädigt worden. Da ein normales Standgerüst von außen für den Betreiber nicht in Frage kam, setzte die Firma Güll ein Hängegerüst ein, das von einer Innenkonstruktion gehalten werden musste. „Eine statische Herausforderung, die unser Unternehmen gemeinsam mit den spezialisierten Tragwerksplanern Hand in Hand gelöst hat“, erinnert sich Ines Güll. Den Stolz auf die Arbeit ihrer Leute kann sie nicht verbergen. „Ich bewundere die

Statische Herausforderungen Obwohl das Aufstellen von Gerüsten selbst nicht ihr Metier ist – auf interessanten Baustellen lässt auch sie sich einen Besuch nicht nehmen. Ein solches Highlight waren im wahrsten Sinne des Wortes die Gerüstarbeiten im oberen Stockwerk eines Hotels in der Schweriner Innenstadt im vergangenen Jahr. Nach einem Brand auf der Dachterrasse waren Bausubstanz und mehrere Zimmer in

Kontakt Regionalmarketing Mecklenburg-Schwerin e. V Graf-Schack-Allee 10/10a 19053 Schwerin Telefon: 0385 - 7788720 Telefax: 0385 - 7788723 Mobil: 0171-2053526 info@meck-sn.de www.meck-sn.de 75


REGIONALMARKETING Arbeit der Gerüstbauer“, sagt sie. „Schließlich tragen sie eine große Verantwortung.“ Höchste Sicherheitsstandards müssen eingehalten werden, um die späteren Arbeiten auf der Baustelle zu ermöglichen und keine Menschenleben zu gefährden. Deshalb legt das Unternehmen auch großen Wert auf Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für alle Mitarbeiter. Auch am ältesten Hochhaus der Landeshauptstadt in der WernerSeelenbinder-Straße ist die GÜLL GERÜSTBAU GmbH für die Sicherheit auf dem Gerüst zuständig. Das komplette zehnstöckige denkmalgeschützte Haus haben die Mitarbeiter eingerüstet. Unmengen an Stahlgerüst, Trittund Leiterelementen wurden dabei verbaut, Planen und Netze als Wind-, Wetter- und Fallschutz gespannt. Wer das bewerkstelligen will, muss höhentauglich sein und auf keinen Fall ängstlich. Sport ist Programm Auch Ines Güll bezeichnet sich nicht als ängstlichen Menschen, eher als vorsichtig, legt großen Wert auf Prävention. Keinen Spaß versteht sie beim Einhalten der Sicherheitsvorschriften ihrer 15 Mitarbeiter im Außeneinsatz.„Hin und wieder fahren wir inkognito zu den Baustellen. Wenn dann Sicherheitsgurte oder Helme fehlen, gibt’s auch schon mal Ärger.“ Nach einer Aussprache ist dann aber schnell wieder alles gut. „Wir haben hier ein sehr angenehmes und ausgeglichenes

Das Hängegerüst an einem Hotel in der Schweriner Innenstadt war eine statische Herausforderung.

Arbeitsklima“, erzählt Ines Güll. „Geschrien wird bei uns nicht, es sei denn, wir sind bei einem Heimspiel der Volleyballerinnen vom Schweriner SC“. Seit vielen Jahren unterstützt die GÜLL GERÜSTBAU GmbH den Spitzensport in der Landeshauptstadt. Schon die Ähnlichkeit der Vereinsfarben mit denen des Firmenlogos lassen Sympathien vermuten. Viele Spiele besucht die Familie gemeinsam. Schließlich leben sie auch privat unter einem Dach, vier Generationen in einem Haus. „Dieses Miteinander und Füreinander da sein ist einfach fantastisch. Dabei unterstützen sich Jung und Alt gegenseitig. Andere europäische Länder sind uns in dieser Hinsicht weit voraus“, schwärmt Ines Güll. An den Wochenenden nimmt sich die 44-Jährige viel Zeit für

die Familie. „Dann sind wir meistens zusammen unterwegs, gehen schwimmen, machen eine Radtour oder fahren auf Wettkämpfe.“ Sport ist Programm bei Familie Güll. Die Tochter ist Fechterin, Ehemann Frank Baalcke Triathlet. Ein sportfreies Wochenende ist selten, auch im Urlaub ist Bewegung angesagt. 2009 ging es sogar nach Hawaii zum Ironman.„Es war nicht nur Erholung“, erzählt Ines Güll. Sie hat ihren Mann, gemeinsam mit ihrer 11-jährigen Tochter bei der Planung und Organisation unterstützt und ihn dann beim Wettkampf kräftig angefeuert. Seit 25 Jahren betreibt er diesen Ausdauersport in seiner Freizeit, wobei ihn die Familie immer aktiv unterstützt. „Wahrscheinlich sind wir deshalb so eine harmonische und ausgeglichene Familie“, sagt sie. Es klingt grundzufrieden. „Ich liebe mein Leben“, sagt Ines Güll. „Deshalb finde ich es schön, wenn auch mal Feierabend ist.“ Das gesteht sie auch ihren Mitarbeitern zu. „Wenn es irgend möglich ist, versuchen wir, die Arbeitszeiten so anzupassen, dass die Kollegen auch Zeit für ihre Familien haben“, erzählt die Geschäftsfrau. Die Rechnung ist recht simpel: „Wenn unsere Leute keinen Spaß bei der Arbeit haben und unmotiviert sind, lässt die Konzentration bei der Arbeit nach. Das können wir nicht gebrauchen, die Verantwortung ist einfach zu groß.“ Manuela Heberer

Aus der Region für die Region Seit wann sind Sie Mitglied im Regionalmarketingverein? Die GÜLL GERÜSTBAU GmbH ist Ende 2012 Mitglied geworden, obwohl wir schon als Nichtmitglied zu den Veranstaltungen eingeladen wurden und auch an einigen teilgenommen haben. Wieso haben Sie sich dafür entschieden? In der Regel wäge ich die Vor- und Nachteile von Entscheidungen sorgfältig ab. In Sachen Regionalmarketing MV habe ich den Eindruck, dass die positiven Effekte eindeutig überwiegen. Wir wollen regionale Angebote und Unternehmen besser kennen lernen sowie persönliche Kontakte knüpfen und pflegen. Dafür ist der Verein eine perfekte Plattform. Außerdem möchten wir aktiv dazu beitragen, die Wirtschaftskraft der Region zu bündeln und zu stärken. Uns gefällt, dass der Verein den Fachkräftemangel und die Nachwuchsprobleme in unserer Region thematisiert und diskutiert. Als wir im Februar 2012 gemeinsam die „Nacht der Zukunft“ organisiert haben, wurde schnell klar, dass dieser Verein, diese Kooperation, zu uns passt. 76

Was gefällt Ihnen besonders gut? Der Informationsaustausch im Verein ist gut organisiert und gibt uns als Mitgliedern die Gelegenheit, Einblicke in verschiedene Gewerbebereiche und Branchen zu erhalten. Durch die gemeinsamen Veranstaltungen können wir unser Unternehmen in der Region noch bekannter machen und Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Unternehmen finden. Besonders die persönliche Betreuung der Vereinsmitglieder empfinden wir als äußerst positiv und nachhaltig. Gibt es Verbesserungsvorschläge? Im Grunde sind wir recht zufrieden. Einzig bei der Organisation von Veranstaltungen, die sich an den Nachwuchs, die Fachkräfte von morgen, richten, wünschen wir uns die Bündelung von verschiedenen Initiativen. Ähnlich wie bei der „Nacht der Zukunft“ sollten attraktive Höhepunkte mit Informationsangeboten für zukünftige Auszubildende gemeinsam organisiert werden. Das Interview mit Ines Güll führte Manuela Heberer

Firmenchef Gerd Güll mit Tochter und Prokuristin Ines Güll. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


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Wachstum bringt HightechUnternehmen nach Schwerin HNP Mikrosysteme GmbH zog von Parchim in die Landeshauptstadt Die HNP Mikrosysteme GmbH ist Anfang Januar 2013 umgezogen. Platzmangel am alten Standort und die Attraktivität des neuen Standorts gaben den Ausschlag für den Umzug nach Schwerin.„In den letzten Jahren hat sich das Unternehmen sehr positiv entwickelt und für mehr als 50 Mitarbeiter und eine stetig steigende Zahl an Mikrozahnringpumpen gab es im Parchimer Innovations- und Technologiezentrum (PITZ) einfach nicht genug Platz,“ berichtet Dr. Thomas Weisener, Geschäftsführer von HNPM. Die Räumlichkeiten in Schwerin sind auf Zuwachs ausgelegt. Die ersten neuen Mitarbeiter haben bereits ihre Arbeit aufgenommen und weitere werden in den nächsten Wochen dazu kommen. Unterstützung wird noch gesucht für Konstruktion und technischen Vertrieb sowie im Service und der feinwerktechnischen Montage. Da hilft es, dass Schwerin als Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns ein interessantes kulturelles

Programm sowie ein vielfältiges Freizeitangebot besitzt. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Pumpen, die kleine Flüssigkeitsmengen schnell und präzise dosieren. Diese Pumpen kommen beiin Laborund spielsweise Analysegeräten, in der chemischen und pharmazeutischen Produktion, im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz. Seit dem Start im Jahre 1998 mit 5 Mitarbeitern hat sich das Unternehmen zu einem der Marktführer im Bereich Mikropumpen entwickelt. Aufgrund der innovativen Ideen im Bereich der Mikrotechnik zählt es zu den Hightech-Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Exportrate beträgt 70 bis 80 Prozent. Weitere Informationen über die Produkte und das Unternehmen HNP Mikrosysteme GmbH stehen unter www.hnp-mikrosysteme.de zur Verfügung.

Mikrometergenaue Montage von Hightech-Pumpen

Foto: HNP Mikrosysteme

Warum sind Sie Mitglied im Regionalmarketing Mecklenburg-Schwerin e.V.? Besonders die Aktivitäten im Bereich Fachkräftesicherung sind für uns als stetig wachsendes Unternehmen interessant. Wir haben bereits dreimal am Pendleraktionstag ausgestellt. Zweimal konnten wir im Anschluss neue MitarbeiterInnen einstellen. Solche Veranstaltungen funktionieren nur in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und die wird vom Verein bestens organisiert.

Dr. Thomas Weisener, Geschäftsführer HNP Mikrosysteme GmbH MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

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„Durchstarten in MV“ zeigt Wirkung Die Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV – Dein Land, deine Chance“ (www.durchstarten-inmv.de) des Wirtschaftsministeriums und der drei Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern läuft inzwischen seit drei Jahren. Die Berufsaussichten und Zukunftschancen in Mecklenburg-Vorpommern werden indes wieder besser eingeschätzt. Das geht aus einer Umfrage des Wirtschaftsministeriums hervor. Die Initiative zeigt Wirkung. Im Rahmen der Fachkräftekampagne „Durchstarten in MV – Dein Land, deine Chance“ wurden Ende letzten Jahres 580 Schüler, 168 Lehrer sowie 249 Eltern zu den beruflichen Perspektiven im Land befragt. „Im Vergleich zur ersten Umfrage vor zwei Jahren ist ein Umdenken zu erkennen, zu dem sicherlich auch unsere Fachkräftekampagne beigetragen hat. Bei der Berufswahl richtet sich der Blick wieder verstärkt auf heimische Unternehmen“, freut sich Wirtschaftsminister Harry Glawe.

Orientierung und Motivation Nach zwei Jahren ist 38,1 Prozent der befragten Schüler die Kampagne des Wirtschaftsministeriums und der IHKs des Landes durch die Schule, das Internet oder Plakate bekannt. Insbesondere von den Regionalschülern wurde die Kampagne bei der Suche nach einem

Arbeits- und Ausbildungsplatz als hilfreich bewertet (38,5 %). Etwa ein Drittel der Schüler, Lehrer und Eltern empfinden Beispielgeschichten anderer junger Menschen mit interessanten Ausbildungs- und Arbeitsplätzen im Land als motivierend, in MV nach beruflichen Möglichkeiten zu suchen. „Es gibt nach wie vor ein hohes Informationsbedürfnis der Schüler für die Berufswahl“, sagt Harry Glawe. „Wir wollen um jeden jungen Menschen kämpfen, der sich hier eine Zukunft aufbauen möchte. Die Perspektiven und Möglichkeiten, die es im Land inzwischen gibt, müssen wir weiter aufzeigen.“

schülern schlechter bewertet (-8,3 % zu 2009). Bei den möglichen Wegzugsgründen ging insbesondere die Befürchtung, keinen Ausbildungsplatz zu bekommen, sichtbar zurück (Gymnasiasten von 71,6 % auf 59,6 %, Regionalschüler von 72,5 % auf 65,3 %). „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber – wie die Umfrage auch zeigt – noch nicht am Ziel. Wer Ausbildungsplätze passend besetzen will, braucht Initiative, Ideen, attraktive Angebote, ein gutes Betriebsklima und nicht zuletzt eine konkurrenzfähige Vergütung“, appelliert der Minister mit Nachdruck an die Unternehmen.

Zuversichtlichkeit nimmt zu

Neu: Facebook und Twitter

Regionalschüler schätzen inzwischen ihre Berufsaussichten häufiger besser ein als vor zwei Jahren. Auch die Eltern (41,2 %, 2009: 33,8 %) und Lehrer (34 %, 2009: 18 %) sehen für ihre Kinder und Schüler bessere Berufsaussichten im Land als zwei Jahre zuvor. Deutlich weniger Regionalschüler (42,3 %) haben sich um Ausbildungsplätze in anderen Bundesländern beworben als vor zwei Jahren (50,8 %). Arbeitsplatzattraktivität und berufliche Aufstiegschancen werden von den zukünftigen Schulabsolventen jetzt durchgängig besser eingeschätzt als 2009. Lediglich die Situation bei den Gehältern und Löhnen wird bei den Regional-

Neu ist, dass die Kampagne jetzt auf Facebook (www.facebook. com/DurchstartenInMV) präsent ist. Verbreitet werden Neuigkeiten rund um die Ausbildungsplatzsuche auch über den Kurznachrichtendienst Twitter (www. twitter.com/Fachkraefte_MV). „Das Angebot haben wir ganz bewusst für die Zielgruppe erweitert. Jetzt geht die Fachkräftekampagne direkt in soziale Netzwerke, in denen sich die Jugendlichen und Ausbildungssuchenden fast täglich aufhalten", sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe. Informationen zur Kampagne: www.durchstarten-in-mv.de

IHK-Präsident Hans Thon (2.v.re.) und Wirtschaftsminister Harry Glawe (re.) bei der Enthüllung neuer Plakatmotive in Schwerin. Harry Glawe:„Wir wollen um jeden jungen Menschen kämpfen, der sich bei uns im Land eine Zukunft aufbauen möchte.“ Foto: Rainer Cordes

www.durchstarten-in-mv.de Seit Start im Oktober 2009 informierten sich mehr als 175.000 Besucher über die Kampagne im Internet. Im Azubi-Atlas sind mehr als 1.045 Unternehmen und rund 280 Berufsbilder aufgeführt. Er wurde bereits über 922.000 mal angeklickt. Zwei Schulberater sind im Auftrag der Kampagne unterwegs und können in die Schulen eingeladen werden. 167 Schulbesuche mit insgesamt 244 Klassen, rund 6.100 Schüler wurden im Schuljahr 2011/2012 informiert. Auf Berufsmessen und Ausbildungsveranstaltungen aller Art suchen Promoter in auffälligen Kampagnenkostümen, in Form des roten Kampagnen-Buttons auch künftig den direkten Dialog mit Jugendlichen. Auf der Internetseite werden laufend neue „Durchstarter“ des Landes vorgestellt. Die Kampagne wird unterstützt aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF).

Anne Römer (22) ist eines der neuen Gesichter der Fachkräftekampagne. Für die Restaurant- und Hotelkauffrau stand bereits früh fest, dass sie ihre berufliche Zukunft auf der Sonneninsel Usedom sieht. Foto: Wirtschaftsministerium/Holger Martens

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KREATIV

Musik in den Ohren

Das Team vom Silberfuchs-Verlag aus dem mecklenburgischen Tüschow hat die Jury des Bundeswettbewerbs der Kultur- und Kreativwirtschaft als einziges Projekt aus Mecklenburg-Vorpommern von seiner kreativen Geschäftsidee überzeugt. Ein ganzes Jahr lang dürfen sich die beiden Gründerinnen Corinna Hesse und Antje Hinz nun Kultur- und Kreativpiloten Deutschland nennen.

Wer hier draußen wohnt, hat seine Ruhe. Fremde verirren sich wohl nur selten hierher. Von Autoverkehr kann keine Rede sein in Tüschow. In dem winzigen Ort am Flüsschen Schaale nahe des Biosphärenreservats Schaalsee gibt es ein Gutshaus und das, was man früher Gesindehäuser nannte. Ein paar Meter weiter wird gebaut. Und noch ein Stück weiter steht ein Haus, das auf den ersten Blick so gar nicht ins Bild passt. Es ist ein Passivhaus. Aber das ist eine andere Geschichte. Es ist keine naheliegende Vermutung, dass hier ein Unternehmen residiert, das für seine kreative Geschäftsidee noch vor ein paar Monaten eine bundesweite Auszeichnung erhalten hat. Auf dem Klingelschild steht Silberfuchs-Verlag. Zur Begrüßung gibt es Tee aus selbst angebauten Kräutern. In der Tat – schweift der Blick für einen Moment nicht in Richtung Fenster, macht sich das Gefühl breit, im Großstadtbüro einer Musikredaktion zu sitzen. Eine ganze Wand randvoll mit den verschiedensten CDs erstreckt sich hinter dem Schreibtisch von Corinna Hesse. „Ich bin froh, wenn das alles nur noch in digitaler Form zur Verfügung steht.“ Scratch. Diesen Ton erzeugen DJs, indem sie eine Platte bei aufgelegter Nadel auf dem Plattenspieler hin- und her bewegen. Mehrfach ausgezeichnet Corinna Hesse und Antje Hinz sind die Gründerinnen des Silberfuchs-Verlags. Seit 2006 produzieren die Hörfunk-Journalistinnen in ihrem Verbund freier Autoren Hörbücher zur Wissensvermittlung. Obwohl ihre Hörmedien mehrfach preisgekrönt sind und beide davon überzeugt sind, dass Hören in ihrer Arbeit auch weiterhin eine große Rolle spielen wird, haben sie über eine Neuorientierung ihrer Arbeit nachgedacht und die Idee für ein multimediales Wissensportal zu Nachhaltigkeitsthemen entwickelt. „Uns ist bewusst, dass wir mit der Zeit gehen und andere Formen der Wissensvermittlung nutzen müssen“, sagt Corinna Hesse. Begriffe wie App und E-Learning fallen. Sie feilt seit Monaten an 80

Silberfuchs-Gründerinnen Antje Hinz und Corinna Hesse arbeiten bei ihren Produktionen mit bekannten Schauspielern wie Rolf Becker zusammen. Foto: Kalle Burmester

Auf die originelle Gestaltung der Hörbuchcover legen beide Preisträgerinnen großen Wert. Fotos (2): Manuela Heberer

Unzählige CDs hat Corinna Hesse im Laufe der Jahre als Hörbuchautorin und Kulturredakteurin angesammelt.

der Idee, sucht Kooperationspartner, Finanzierungsmöglichkeiten. Das Duo hat Erfahrungen damit.Von Anfang an haben sie bei ihren Produktionen auf Co-Finanzierungen gesetzt. So entstand zusammen mit dem Schleswig-Holstein Musik Festival die Idee zur klingenden Kulturgeschichte der verschiedensten Länder. Es erschienen Hörbücher über Japan, China, Polen. Sie erzählen die Musik- und Kulturgeschichte des jeweiligen Landes, gesprochen von bekannten Schauspielern wie Rufus Beck, Hannelore Hoger oder Rolf Becker, vermischt mit landestypischen Klängen. „Als Hörfunk-Journalistinnen fanden wir es einfach schade, dass Sendungen in dieser Art, wie wir sie vorher schon häufig produziert hatten, meist nur einmal gesendet wurden und dann im Archiv verschwanden“, erzählt Corinna Hesse. Mittlerweile haben sie über zwanzig Hörbücher veröffentlicht. In diesem Jahr erscheint eines über Brasilien, ein weiteres zur Hanse. Gepresst werden die Scheiben bei einem Unternehmen aus Röbel an der Müritz. Wie es weiter geht, wenn die Preise steigen und die Zahl der Förderer sinkt, vermag auch Corinna Hesse nicht vorauszusagen. Aber mit ihrem neuen Multimedia-Projekt will die gebürtige Braunschweigerin zusammen mit ihrer Hamburger Kumpanin Antje Hinz schon jetzt neue Pfade betreten, auch um die wirtschaftliche Existenz zu sichern. Kein Abschied vom Hörbuch Ein Abschied vom Projekt Hörbuch ist aber offenbar auf absehbare Zeit nicht in Sicht. So könnte sich die 45-Jährige gut vorstellen, eine Projektreihe mit der Bundeswehr zu starten. „Nur die wenigsten Soldaten haben wirklich eine Ahnung davon, auf welche Kulturen sie in den Krisenregionen tatsächlich treffen“, ist Corinna Hesse überzeugt.„Mit Hörbüchern über die Kultur und Geschichte der arabischen und afrikanischen Länder könnte die Bundeswehr ihr Personal doch hervorragend auf die interkulturellen Herausforderungen vorbereiten.“ Seit gut zwei Jahren lebt Corinna Hesse nun mit ihrem Mann in Mecklenburg. Von hier aus arbeiten beide. Ans Wegziehen denken sie nicht. Im Gegenteil: Corinna Hesse gefällt es so gut, dass sie schon über eine CD mit dem Namen „Mecklenburg-Vorpommern hören“ nachdenkt. Für einige typische Klänge müsste sie gar nicht weit fahren: Direkt gegenüber, auf der Wiese hinter den Bäumen, veranstalten im Herbst die röhrenden Hirsche wahre Platzkonzerte. Für das aus Hamburg zugezogene Paar ist das wie Musik in den Ohren. Manuela Heberer MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


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AUSSTELLUNG

Keramik und Holz –

Pottery und letter rack

Töpferin Sophia Binney im Atelier.

Foto: Wolf Spillner

Das Handwerk der Töpferei ist uralt. Es entwickelte sich überall, wo Menschen sesshaft waren. Schüsseln, Schalen, Tiegel, Krüge – Töpferware ist Gebrauchsware. Töpferware ist auch Kunstgegenstand. Keramische Kunst können wir in den Museen überall auf der Welt bewundern, Arbeiten aus den Kulturen der Etrusker, Römer, Chinesen und Japaner. Das uralte Handwerk ist nicht gestorben, es wird gebraucht, und es ist schön. Es lebt auch heute in unseren Museen, in Werkstätten und Ateliers, z.B. in der Pottery von Sophia Binney. Offene Werkstatt bei Sophia und Alasdair Binney. Wer kaufen oder schauen will, ist eingeladen. Wahrnehmung auf einen Blick: viele Menschen, bunte Töpferware. Kaffee und Kuchen,Tee und Kekse. Vater Martin spielt Keyboard, Alasdair schenkt Wein aus. Sophia geht zum Brennofen. Zeit, die eiserne Tür zu öffnen. Seit zwei Tagen stehen die Töpfe in der Glut und brennen bei 1100 Grad. Dieser Vorgang – Töpfe einstellen, Ofen schließen, brennen, Ofen öffnen, wiederholt sich Dutzende Male und wird doch niemals zur Gewohnheit. Jedes Türöffnen ist eine kleine Geburt: Atem anhalten, schauen - und wenn die Töpfe gut aussehen: Ausatmen, Freude. Ja, der Brand ist gelungen. - Offene Werkstatt gibt es mehrmals im Jahr. Zu Pfingsten. Im Sommer. Im Advent. Sozusagen die „kleinen Jahrmärkte“, wo Töpferware befühlt, begutachtet wird, wo die Ware im Werden zu sehen ist, die fertige in den Vitrinen, die halbfertige in den Regalen, die noch heiße auf dem Rost im Ofen; wo Künstler und Nichtkünstler, Käufer und Anbieter, Freunde und Fremde miteinander reden über alles und nichts und letztendlich doch über Sophias 82

Töpfe. „Die kleinen Jahrmärkte“, wichtig fürs Geschäft und für Begegnungen. Der Alltag der Töpferin ist einsamer. Ihr Arbeitsplatz ist die Drehscheibe. Das Material ein Klumpen Ton. Die Einsamkeit vergeht, sobald die Scheibe sich dreht. Die Hände zentrieren. Der Ton wird lebendig, wächst, ein Gefäß entsteht. Eine Vase? Ein Krug? Eine Tasse? Eine Kanne? Darüber entscheiden die Gedanken der Töpferin, ihre Hände und der Ton. Sie müssen im Gleichklang sein, wenn die Form gelingen soll. Voraussetzung dafür ist, dass die Töpferin ihr Handwerk gut und gründlich gelernt hat. Sophia Binney ist in Rostock und in Dresden aufgewachsen. Nach der Schule absolvierte sie eine dreijährige Töpferlehre bei Christiane Elberding in Ratzeburg bei Hamburg. Als frischgebackene Töpferin wollte sie viel sehen, viel lernen, viel arbeiten. Sie machte die Bekanntschaft von Peggy Simson, Töpferlegende aus England. Sophia B., damals noch Just, wanderte nach

England aus und arbeitete einige Jahre als Assistentin bei Peggy Simson in Devon. Bei ihr und bei verschiedenen anderen Keramikern lernte sie die traditionelle Kunst der Slipware-Pottery, die sich von unserer Keramik nur in der Art der Oberflächenbehandlung unterscheidet. In den Jahren 2004 bis 2007 hatte sie eine eigene kleine Werkstatt in Hanbury bei Birmingham, in der sie produzierte und verkaufte. Allein war sie gegangen, ein Jahr vor der Jahrtausendwende, zu Viert kamen sie nach dreizehn Jahren von Great Britain zurück nach Mecklenburg, Sophia, ihr Mann Alasdair und ihre Kinder Elsa und Jacob. Alasdair Binney,Tischler im ersten Beruf, hat in Central St. Martins, London, Produktdesign studiert. Seit 25 Jahren entwirft und baut er Möbel, Skulpturen und Accessoires aus Holz. Holz ist sein geliebtes Material, in Verbindung mit anderen Materialien, z.B. Aluminium und Plexiglas. Seine jüngste Kreation, der letter rack, ein klassischer Briefständer, aus EdelhölMECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


AUSSTELLUNG

Holz-Künstler Alasdair Binney.

Letter-rack – Briefständer.

zern mit farbigem PVC, erfindungsreich im Detail, jedes Stück ein Unikat, ist ein Publikumsrenner und wird vom Fleck weg gekauft. Seine Zukunft sieht der Holz-Künstler im Bau von Möbeln, Küchen, Garderoben, Bücherregalen, nach individuellem Maß und Wunsch.

Alasdair auf einem guten Weg. Auf den Töpfermärkten im Lande, in Schwerin, Morgenitz, Greifswald und Plüschow sind sie erfolgreich. Demnächst (März/April) gibt es eine Ausstellung von den Binneys, Keramik und Holz, in Ludwigslust beim Kunst- und Kulturverein. Im Mittelpunkt von Sofias Töpferwaren werden Tassen, Teller und Terrinen stehen mit dem beliebten Muster der englischen Rose, und natürlich Alasdairs letter rack, der MehrzweckBriefständer, zum Aufbewahren von Postkarten oder Fotos oder Einladungen zu Ausstellungen von Holz und Pottery.

Sophia und Alasdair leben seit zwei Jahren in Mecklenburg. Sophia ist gern zurück gekommen. Im historischen Bauernhaus ihrer Eltern hat sich die Familie Wohnung und Werkstatt eingerichtet. Sie hofft, dass sie und ihre Kinder mit dem hiesigen Schulsystem und Gesundheitswesen so gut zurande kommen, wie das in England der Fall war. Beruflich sind sie und

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Fotos (3): Atelier Binney

Astrid Kloock

Keramik nach Slipart.

Foto: Wolf Spillner

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TREFFPUNKT

1,5 Millionen Euro, das Schokoladenmädchen und eine Ritterrüstung Schweriner Dinnertour mit ihrer 7. Auflage als Zeitreise Prüfend läuft Verkaufsberater Marcel Hein die 200 m lange Autoschlange am BMWAutohaus Hugo Pfohe ab. 35 Fahrzeuge stehen startbereit, die Fahrerinnen und Fahrer plaudernd neben den Luxuskarossen, um dann auf Zuruf vorzufahren und die Gäste der Schweriner Dinnertour in Empfang zu nehmen. Zum 7. Mal laden an diesem 23. Februar Schweriner Gastronomen zur kulinarischen Rundreise ein, die mit einem Sekt-empfang bei Hugo Pfohe am Margaretenhof beginnt. Mittlerweile ist der kurze Empfang absolviert und Marcel Hein lässt seinen 7er BMW mit der Nummer 1 an der Heckscheibe geräuschlos zum Einstieg heranrollen, 34 Fahrzeuge folgen ihm und auch bei ihnen wiederholt sich das Ritual: vorfahren,Türen öffnen, Gäste begrüßen und Abfahrt zur nächsten Station. Es geht zum Best Western Seehotel Frankenhorst. Hier wartet Hotelchefin Petra Schmidt bereits mit einer feinen Auswahl Schildfelder Vorspeisen. Und mit Musik der 20er Jahre: Die Bornhöved Singers lassen den kleinen grünen Kaktus und das sonnige Wochenend aufleben. In diesem Jahr ist die Dinnertour nicht nur eine kulinarische, sondern auch eine Zeitreise und in Frankenhorst befindet man sich jetzt in den goldenen 20ern. Vor dem Haus konzentriertes Rangieren: Marcel Hein als Logistikchef muss umsortieren, weil zwei Fahrzeuge die Route verlassen haben und die Reihenfolge der Autos durcheinander zu geraten droht. Wenige Minuten später ist alles wieder sortiert und der 30-jährige wird schon wieder zum Hotel-eingang gerufen: die nächste Fahrt beginnt. Ziel ist das Restaurant & Café Großherzogliche Dampfwäscherei mit dem Pot-au-feu. Als Thema hat sich Christien Messerschmidt mit ihrem Team das Mittelalter ausgesucht: Entsprechend kostümiert und ausgestattet präsentiert sich ihr neu übernommenes Haus den überraschten Dinnertourgästen: Ein Page, der direkt dem Mittelalter entsprungen zu sein scheint, öffnet die Fahrzeugtüren, die Gastgeberin als Burgfräulein und Gaukler im Foyer schütteln Hände und sogar eine Ritterrüstung ist zu sehen. Während drinnen alles nach Plan läuft, ist vor der Tür warten angesagt. Die 35 Karossen sind neben dem Marstall geparkt, insgesamt mehr als 1,5 Millionen Euro wert und extra für 86

die Dinnertour beschriftet. Bei jeder neuen Tour hören die Fahrgäste eine kurze Info zur nächsten Station und die zur jeweiligen Epoche passende Musik. Vom Mittelalter geht es heute direkt in die Gegenwart, von der Herzoglichen Dampfwäscherei ins carathotel Schwerin. Dessen neuer Chef Alexander Sieg gibt an diesem Abend eine erste Visitenkarte ab und repräsentiert innerhalb der Dinnertour 2013 die Gegenwart. Der Fischgang wird von den Gästen als außerordentlich gelungen empfunden – der Gastgeber lädt sein Team hinterher zu einem Gläschen Sekt als Dankeschön ein. Da sind die Zeitreisenden der Dinnertour aber schon zum Niederländischen Hof chauffiert worden. Hier kredenzt Martina Lux-Grella als Hauptgang Bardierte Fasanenbrust. Die gesamte Hotelbelegschaft ist kostümiert: Das Zeitalter der Renaissance ist hier am Pfaffenteich mit Perücken, Puder und Spinett allgegenwärtig. Lachen und Stimmengewirr im ganzen Haus. In der Alexandrinenstraße nähern sich unterdessen die weißen Scheinwerfer der „Kutschen“, um das Dessert und damit das Hotel Arte anzusteuern. Fast reibungslos heißt es jetzt wieder: vorfahren, einsteigen, CD starten, neugierig werden. Fast, denn plötzlich durchzuckt Blaulicht die Dunkelheit: Die Polizei ist da. Kurzzeitig war die ganze Alexandrinenstraße verstopft, da gibt´s dann doch ein paar Fragen. Aber wenige erklärende Worte genügen, um schließlich auch die letzten Wagen in Richtung Krebsförden starten lassen zu können. Dort begegnen die „Dinnertouristen“ dem Schokoladenmädchen von Liotard. Sowohl leibhaftig als auch in der Dekoration. Den immer wieder zu hörenden Satz, dass der Schokoladenkuchen mit weißem Schokoladeneis „ein Gedicht“ ist, quittiert Jana Maiwirth als Hotelbetreiberin mit einem zufriedenen Lächeln. Dazu gibt es, wie an jeder Station, passend ausgesuchten Wein.

allerdings für die Chauffeure vor dem Haus tabu. Volvo, Jaguar, BMW, Mini, Mazda oder auch Ford finden wieder ihre genießenden Fahrgäste und schon kurz danach ist das Finale der Dinnertour 2013 erreicht: Rot-blaues Licht und französische Fahnen versetzen alle in die Zeit der Französischen Revolution. Es versteht sich von selbst, dass der Käse und der Abschlusswein aus Frankreich kommen. Musik, Lachen und Gesprächsfetzen vermischen sich in den ehrwürdigen Räumen zu einem brodelnden Dinnertourfinale. Mittlerweile ist draußen der Schweriner Markt zum Parkplatz geworden. Die 35 Fahrzeuge von Hugo Pfohe haben Aufstellung genommen und warten auf ihre letzte Order. Überall weiß-blaue Standlichter, plaudernde Fahrergruppen. Pfohe-Mann Marcel Hein ist die Anstrengung anzusehen, aber auch er ist zufrieden: Wieder ist seine logistische Planung aufgegangen und gegen 2 Uhr dann auch das letzte Auto sicher am Autohaus angekommen. Und endlich Feierabend für den Familienvater. A.K. Fotos: privat

Christoph Gerlach vom Weinhaus Wöhler hat hier einen spanischen Sherry empfohlen und wieder ein glückliches Händchen bewiesen. Aber der Abend ist für den Weinfachmann noch nicht vorbei, schließlich endet die Dinnertour wieder im Weinhaus Wöhler. Thema hier: die Französische Revolution. Wein ist

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TREFFPUNKT

Im Best Western Seehotel Frankenhorst wurden Schildfelder Vorspeisen serviert.

Renaissance war das Thema im Niederländischen Hof.

Die Dinnertour endete im Weinhaus Wöhler. Die Gäste ließen den Abend mit französischem Käse und Weinen ausklingen.

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AUTO

Effizient, intelligent und emotional Die neue E-Klasse kommt am 13. April in den Handel Neuer CLA wird auch vorgestellt

Die neue E-Klasse präsentierte sich auf dem Genfer Automobilsalon auch als beliebte Cabrio-Version.

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Frühlingsbote Mercedes-Benz. Der Stuttgarter Premium-Autobauer nutzt die längeren Tage, das bessere Wetter und die traditionell größere Lust aufs Auto für eine Neuvorstellung der besonderen Güte. Die neue EKlasse steht in beiden Karosserievarianten in den Startlöchern. Und sie können die ersten sein, die mehr Effizienz, Intelligenz und Emotion testen können. Am 13. April ist Premiere in der Mercedes-Benz Niederlassung in Schwerin. Ein Tag, der die Geschichte des Autofahrens, die vor mehr als 125 Jahren ihren Anfang nahm, beeindruckend weiterschreibt.„Weltweit haben wir bereits über elf Millionen Limousinen und mehr als eine Million T-Modelle der E-Klasse verkauft. Mit der neuen E-Klasse werden wir diesen Erfolg fortsetzen. Sie bringt dafür die besten Voraussetzungen mit. Sie ist beispielhaft effizient und umweltschonend. Wir können in diesem Segment zum ersten Mal ein Benzinmodell mit der Effizienzklasse A anbieten, die auch die Diesel-modelle fast durchweg erreichen. Außerdem bietet die neue E-Klasse einzigartige Assistenzsysteme, die uns der Vision vom unfallfreien Fahren immer näher bringen. Auch mit der neuen E-Klasse wollen wir den Anspruch von Gottlieb Daimler einlösen: Das Beste oder nichts“, sagte Dieter Zetsche, seit 2006 Vorstandsvorsitzender der Daimler AG. Eine Herausforderung, der sich Mercedes-Benz gerne stellt. Die PS-Experten haben alle Baureihen der E-Klasse so umfangreich überarbeitet wie nie zuvor, um jüngste technische Fortschritte frühzeitig in der Praxis verfügbar zu machen. Außerdem bietet die neue E-Klasse ein deutlich geschärftes Design mit kultiviert-sportlicher Gesamtanmutung sowie ein deutliches Plus an Komfort, hochwertiger Ausstattung, Effizienz und Fahrspaß. Damit festigt die E-Klasse weiter ihre Spitzenposition in der Oberklasse.

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AUTO

Sowohl in der Limousine als auch im T-Modell feiern elf neue oder optimierte Assistenzsysteme Weltpremiere. Sie verschmelzen Komfort und Sicherheit. Mercedes-Benz nennt dies „Intelligent Drive“. Dazu zählen unter anderem Systeme, die erstmals Unfälle mit querenden Fahrzeugen oder mit FuĂ&#x;gängern verhindern kĂśnnen, ein Aktiver Spurhalte-Assis-tent, der auch Unfälle mit dem Gegenverkehr verhindern kann oder ein blendfreies Dauerfernlicht. Damit unterstreicht MercedesBenz seine Vorreiterstellung als Sicherheitspionier. Einen deutlichen Schritt vorwärts macht die neue E-Klasse auch in puncto Effizienz und Ă–kologie. DafĂźr sorgen neue, kraftvolle Blue DIRECT Vierzylinder-Benzinmotoren mit aufwendiger Direkteinspritztechnik. Diesen kräftigen technischen Entwicklungsschub spiegelt auch das Design der E-Klasse spannend wider. Mit ihrem neuen Design bringt sie Effizienz, Intelligenz und Emotion optisch souverän auf den Punkt. Neben der E-Klasse feiert am 13. April auch der neue CLA seine Premiere im Handel. Mit weltbester Aerodynamik (cw 0,22), avantgardistischem CoupĂŠDesign und dem optionalen Allradantrieb 4MATIC begrĂźndet der CLA ein neues Segment. Als neues viertĂźriges CoupĂŠ folgt er der Idee des CLS, dessen Konzept seit seinem DebĂźt 2003 bereits zahlreiche Nachahmer fand. Mit seinen rahmenlosen TĂźren Ăźbernimmt das CoupĂŠ das Design des Konzeptfahrzeugs Concept Style CoupĂŠ und Ăźberträgt es nahtlos in die Serie. SerienmäĂ&#x;ig verfĂźgt der Newcomer Ăźber ein radargestĂźtztes Bremssystem (COLLISION PREVENTION ASSIST), das ab sieben Kilometer pro Stunde den Fahrer vor einem Hindernis warnt und beim Betätigen des Bremspedals eine zielgenaue Bremsung einleitet. Text & Bild: Dirk Behm

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Be MINI. 89


AUTO

Der Audi A3 Sportback gilt als All-rounder in der Kompaktklasse.

Der neue Audi A3 Sportback

Ein Allroundtalent Auto fahren, E-Mails lesen und im Internet surfen Das sind Argumente, die eine deutliche Sprache sprechen. Sportlich, vielseitig und funktional – Audi feierte mit dem neuen A3 Sportback eine ganz besondere Premiere. Durch ultra-Leichtbautechnologie hat der kompakte Fünftürer mit dem geräumigen Gepäck-raum wegweisend niedriges Gewicht. Die Motoren sind kraftvoll und hocheffizient. Beim Infotainment mit der intuitiv bedienbaren connect-Technologie und bei den Fahrerassistenzsystemen bietet der A3 Sportback Lösungen, die im Segment der Premium-Kompakten neue Maßstäbe setzen. Die gesamte Designsprache konzentriert sich auf das Wesentliche, dabei macht jedes einzelne Gestaltungselement eine souveräne ästhetische Aussage. Das Interieur des neuen A3 Sportback ist elegant, leicht und klar gestaltet, es setzt die Dynamik des Außendesigns konsequent fort. Die Instrumententafel mit ihrer geschwungenen Front baut schlank und niedrig, mitsamt der zum Fahrer hin orientierten Mittelkonsole scheint sie leicht zu schweben. Große, runde Luftausströmer im Jet-Design, das elegante Bedienfeld der Klimaanlage und plastisch geformte Dekorleisten setzen Akzente – mit ihrem Schliff bringen sie die Qualität der Oberklasse in den neuen A3 Sportback. Die Sitze und die Lenkräder sind 90

neu entwickelt, die Bedienung ist klar und selbst erklärend, wie in jedem Audi. Der kompakte Fünftürer verfügt über ein großzügiges Gepäckraumvolumen von 380 Liter bis 1.220 Liter.

Das Cockpit im neuen A3 Sportback ist elegant und aufgeräumt. Fotos: D. Behm

Nicht zu vergessen: Unter dem Begriff Audi connect offeriert die Marke ihren Kunden maßgeschneiderte Online-Dienste, die anetzen und ihn schnell sowie leicht verständlich mit wichtigen Informationen versorgen. Die Verbindung zum Internet wird über Audi connect, eine Ergänzung der MMI Navigation plus, hergestellt. Über den integrierten WLAN-Hotspot können die Beifahrer mit bis zu acht mobilen Endgeräten frei surfen und mailen.

E-Mails vorlesen zu lassen und Kurznachrichten (SMS) zu diktieren.

Für den Fahrer bringt das System maßgeschneiderte Internet-Dienste ins Auto – von der Navigation mit Google Earth-Bildern und Google Maps Street View über die Audi Verkehrsinformationen online bis hin zu Angeboten wie Facebook und Twitter. Neuerdings liefert Audi connect auch Flug- und Zuginformationen, der Dienst City Events informiert über aktuelle Veranstaltungen. Erstmals bietet Audi connect dem Fahrer die Möglichkeit,

Der neue Audi A3 Sportback startet mit zwei TDI- und zwei TFSI-Motoren – allesamt Neuentwicklungen. Ihre Hubraumspanne reicht von 1,4 bis 2,0 Liter, die Leistung von 105 PS bis 180 PS. Die Technologien aus dem Modularen Effizienzbaukasten tragen dazu bei, dass ihr Verbrauch im Vergleich mit dem Vorgängermodell um durchschnittlich neun Prozent gesunken ist.

Für komfortables und souveränes Fahren bringt Audi seine Assistenzsysteme aus der Oberklasse in das Segment der PremiumKompakten. Das Angebot beginnt mit der adaptive cruise control und reicht über den Audi side assist und den Audi active lane assist bis zum Sicherheitssystem Audi pre sense basic.

Dirk Behm MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


A3.0 Der neue Audi A3 Sportback

Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes. *Kraftstoffverbr. l/100 km: komb. 5,6 - 3,8; CO2-Emission g/km: komb. 130 - 99 ** Bitte beachten Sie die Hinweise bzgl. der Nutzung von Audi connect auf www.audi.de/connect

Audi Zentrum Schwerin Hagenower Chaussee 1b, 19061 Schwerin · Tel.: 03 85/64 600-64 · info@audizentrum-schwerin.de

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Fahrzeugabbildung ähnlich.

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AUTO

Pionier im Großstadt-Dschungel Darauf freuen sich viele MINI-Fans. Ab März wird die Auswahl allradgetriebener Modelle beim exklusiven Autobauer noch größer. Der MINI Paceman ist das erste Sports Activity Coupé im Premium-Segment der Klein- und Kompaktfahrzeuge. Die ebenso kraftvolle wie dynamisch gestreckte Linienführung eines Coupés, markentypisches Gokart-Feeling und das einzigartige Ambiente seines variabel nutzbaren Innenraums machen den Paceman zu einem Pionier im urbanen Verkehrsgeschehen, dessen Eigenschaften unverkennbar auf den innovativen und unverwechselbaren Stil der britischen Premium-Marke zurückzuführen sind. Mit zwei Türen und einer großen Heckklappe sowie zwei vollwertigen Einzelsitzen im Fond ergänzt das siebte Modell der MINI-Familie die elegante Sportlichkeit seiner Proportionen um eine neue Ausprägung der markentypischen Interieurgestaltung. Das innovative Fahrzeugkonzept eines kompakten Sports Activity Coupé drückt sich ebenso in einem Karosseriedesign aus, das die facettenreichen Fahreigenschaften des Paceman in der markentypischen Formensprache authentisch widerspiegelt. Die Frontpartie signalisiert Kraft und Präsenz, dynamisch gestreckte Linien und kraftvoll gewölbte Flächen sorgen für sportliche Eleganz in der Seitenansicht. Das coupé-typisch nach hinten abfallende Dach liegt nahezu fugenlos auf der Fahrgastzelle auf. Es weist eine charakteristische, an die Coupé-Linienführung angepasste Kontur auf. Auffälligstes Novum am Heck sind die erstmals bei einem MINI horizontal ausgerichteten Rückleuchten. Der Paceman ist konsequent als Viersitzer konzipiert. Seine Serienausstattung umfasst Sportsitze für Fahrer und Beifahrer. Die beiden Einzelsitze im Fond bieten ein hohes Maß an Schulter- und Kopffreiheit, hervorragenden Seitenhalt und außergewöhnlichen Komfort. In die auffallend dreidimensional ausgeformten Türverkleidungen sind auch die Bedientasten für die Fensterheber integriert. Die weit nach oben schwingende Heckklappe des Paceman und seine niedrige Ladekante ermöglichen ein komfortables Ausnutzen des Gepäckraumvolumens. Der Stauraum fasst 330 Liter und kann durch das Umklappen der Fondsitzlehnen auf bis zu 1 080 Liter erweitert werden. MINI Paceman ist gleich Fahrspaß pur – Das unterstreichen zur Markteinführung die vier ebenso kraftvollen wie effizienten Benzin- und Dieselmotoren. Das Angebot reicht vom MINI Cooper D Paceman (112 PS) über den MINI Cooper Paceman(122 PS) und den MINI Cooper SD Paceman (143 PS) bis zum MINI Cooper S Paceman (184 PS). Zu einem späteren Zeitpunkt ist dann die Ergänzung des Modellangebots um den MINI John Cooper Works Paceman vorgesehen. Darüber hinaus ist das Sports Activity Coupé nach dem MINI Countryman bereits das zweite Modell, das optional mit dem Allradsystem ALL4 ausgestattet werden kann.

Der MINI John Cooper Works Paceman feierte seine Premiere beim Autosalon in Genf.

Text & Foto: Dirk Behm

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BMW Modellpflege zum Frühjahr Mit zusätzlichen Motor- und Antriebsvarianten, Ergänzungen im Ausstattungsprogramm sowie attraktiven Neuerungen im Angebot von BMW ConnectedDrive sorgt BMW zum Frühjahr 2013 für gesteigerte Fahrfreude und noch mehr Vielfalt im Modellportfolio. Die Auswahl der Benzinmotor-Varianten für den BMW 3er Touring reicht künftig vom Einstiegsmodell BMW 316i Touring mit 100 kW/136 PS bis zum ebenfalls neu in das Programm aufgenommene Topmodell BMW 335i Touring mit 225 kW/306 PS. Hinzu kommen zwei weitere Diesel-Modelle, darunter der besonders effiziente BMW 320d EfficientDynamics Edition Touring. Außerdem ist zum Frühjahr 2013 auch der intelligente Allradantrieb xDrive für den neuen BMW 3er Touring verfügbar, das Angebot umfasst zum Start gleich fünf Modelle. BMW setzt damit die Modelloffensive auf

dem Gebiet der allradgetreibenen Varianten fort. In der BMW 3er Reihe sind insgesamt sechs, in der BMW 6er Reihe vier zusätzliche Modelle mit xDrive erhältlich. Ebenso wächst die Zahl der Modelle, die bereits jetzt serienmäßig die Bestimmungen der ab September 2014 gültigen Abgasnorm EU6 erfüllen. Eine exklusive Kombination von Ausstattungsmerkmalen kennzeichnet die Limited Edition Lifestyle, die zum Frühjahr 2013 für das BMW 1er Coupe und das BMW 1er Cabrio erhältlich ist. Für alle Varianten der BMW 6er Reihe, für den BMW X3 sowie für den 5-Türer und den 3-Türer der neuen BMW 1er Reihe wird optional die neue Generation des Navigationssystems Professional angeboten. Der serienmäßige Ausstattungsumfang aller Modelle der BMW 6er Reihe sowie des neuen BMW 3er wird um den intelligenten Notruf mit automatischer Ortung und Umfallschwererkennung ergänzt. Zusätzlich sind beim neuen BMW 3er künftig eine Freisprecheinrichtung und eine USB-Schnittstelle serienmäßig an Bord. Weitere Informationen und Details erfahren Sie im: Autohaus Wismar GmbH Am Rothen Tor 2a, Wismar Tel.: 03841/72830

BMW 320d Touring Sportline. Foto: Auto-Sport

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Foto: autoviva.de

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AUTO

Der Volvo V40 Cross Country macht auch abseits befestigter Straßen eine gute Figur.

Foto: Volvo

Volvo V40 Cross Country setzt Tradition der XC-Modelle fort

Fußgänger-Airbag weltweit einzigartig Die Volvo V40 Baureihe hat zu Beginn des Jahres attraktiven Zuwachs bekommen. Mit dem Volvo V40 Cross Country erweitert der schwedische Automobilhersteller sein Angebot in der Premium-Kompaktklasse. Vor allem abseits befestigter Wege spielt er seine Stärken besonders gerne aus. In Sachen Sicherheit spielt der Skandinavier ebenfalls in der ersten Liga mit. Vor allem der weltweit erste serienmäßige Fußgänger-Airbag setzt in Kombination mit zahlreichen weiteren Assistenzsystemen ein neues Highlight. Dies hat der Volvo auch beim Euro NCAP Crashtest 2012 bewiesen: Das SchrägheckModell erhielt nicht nur die Höchstwertung von fünf Sternen, sondern erreichte das beste Ergebnis aller bisher getesteten Fahrzeuge. Nie zuvor war Volvo im Segment der kompakten Premium-Fahrzeuge besser aufgestellt: Die Baureihe umfasst den erst im September letzten Jahres eingeführten dynamischen Volvo V40, inklusive der jetzt neuen sportlichen Variante Volvo V40 R-Design, sowie den 94

robusten, mit etwas mehr Bodenfreiheit (plus 12 mm) und Sitzhöhe (plus 32 mm) konzipierten Alleskönner Volvo V40 Cross Country. Bei dieser Variante verfügt das 254 PS starke TopModell Volvo V40 Cross Country T5 AWD serienmäßig über Allradantrieb und ein Sechsgang-Automatikgetriebe (Geartronic). Für den Volvo V40 Cross Country stehen zwei Benzin-Direkteinspritzer sowie jeweils drei Common-Rail-Turbodiesel mit einem Leistungsspektrum von 115 PS bis 254 PS zur Wahl. Alle Triebwerke sind serienmäßig mit einem Start-Stop-System und einer intelligenten Bremsenergie-Rückgewinnung ausgerüstet und erreichen damit eindrucksvolle Verbrauchs- und Emissionswerte. „Mit unseren Modellen aus der V40-Baureihe bieten wir den Kunden ein ausgezeichnetes, hochmodernes und vielseitiges Angebot mit einzigartigen Ausstattungs-Features, das die Tradition der XC-Autos sowie der R-Design-Varianten fortsetzen wird", sagt Bernhard Bauer, Geschäftsführer von Volvo

Car Germany. Und ergänzt: „Wichtig ist uns, dass wir mit diesen Fahrzeugen in einem hart umkämpften Segment die Wünsche aller Kunden auf hohem Niveau zufriedenstellen können: wenig oder viel Leistung, Front- oder Allradantrieb, Sportlichkeit oder maximaler Komfort und vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Dass ein Volvo immer mit einzigartigem Design und vorbildlicher Sicherheit auftritt, ist selbstverständlich." Seit der Einführung des ersten Volvo V70 Cross Country, mit dem Volvo 1997 ein neues Segment begründete, tragen die XC Modelle maßgeblich zum Erfolg von Volvo bei. 2012 stellten die drei Modelle Volvo XC60, Volvo XC70 und Volvo XC90 einen Anteil von 40 Prozent an den Gesamtverkäufen der Marke in Deutschland. Außerordentlich hoch ist dabei der Anteil von allradangetriebenen Volvo Modellen: Dieser lag 2012 unverändert bei 30 Prozent. Dirk Behm

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Neueröffnung Campingshop Im März eröffnete Caravan-Wendt, der größte Caravanhändler im Norden und Osten Deutschlands, im Rahmen der jährlichen Frühlingsmesse einen neuen Zubehör-Shop.

Die Geschäftsleitung seit dem 1. 1. 2013: Matthias, Christiane-Maria und Sohn Manuel Wendt (v.r.).

In diesem Jahr stand anlässlich der Hausmesse die Eröffnung des neuen Zubehörshops im Vordergrund. „Nach dem Anbau eines Zentrallagers und der Erweiterung des Shops erstrahlen nun die Räume, genau wie die neue Ausstellungshalle, im mediterranen Ambiente und sorgen für eine entspannte Einkaufsatmosphäre“, sagt Shopleiterin Susann Bulz und fügt hinzu:„Unsere Kunden sollen sich bei uns wohlfühlen und gut beraten werden. Deshalb haben

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wir besonders viel Wert auf Übersicht und Ambiente gelegt.“ Ein besonderer Höhepunkt des Festes war das Peter Maffay Double Nr.1, das für tolle Stimmung sorgte. Die Kleinen freuten sich über Clown Flori, der mit Papageien und Zauberkünsten sein Publikum beeindruckte. Mit ca. 5000 Besuchern ist die Frühjahrsmesse zu einer der beliebtesten Veranstaltungen für Fans von Reisemobilen und Wohnwagen geworden. Vom Grillstand

über Café, Hüpfburg und Bastelecke bis zur Tombola ist für Groß und Klein alles dabei gewesen, um ein unvergessliches Wochenende zu erleben. Wie immer im Frühjahr gab es einige neue Modelle der insgesamt zehn Marken, die Caravan-Wendt in seinem Programm führt. „Durch unsere breit aufgestellte Produktpalette sind wir in der Lage, für nahezu alle Kundenbedürfnisse das passende Fahrzeug zu bieten.“, berichtete Geschäftsführer Matthi-

as Wendt. Viele Besitzer von Reisemobilen und Wohnwagen trafen sich auf der Frühjahrsmesse bei Caravan-Wendt, um sich über diverse Themen rund um’s Caravaning auszutauschen und mit anderen Campern zu plaudern. Nicht nur die neuen Modelle für die Saison 2013 und einige interessante Aktionsfahrzeuge lockten den einen oder anderen Besucher nach Kremmin, sondern auch ein großer Sonderposten-Markt für Campingzubehör.

Caravan-Wendt Das Familienunternehmen Caravan-Wendt wurde 1990 von ChristianeMaria und Matthias Wendt gegründet und hat sich mit seinen inzwischen 50 Mitarbeitern zum größten Magnetpunkt für Wohnwagen- und Reisemobilfahrer im Norden und Osten Deutschlands entwickelt. Auf einer Fläche von 27.500 qm sind über 500 Fahrzeuge von namhaften Herstellern wie Dethleffs, Hymer, Hobby, Fendt, Concorde, Sunlight, Glücksmobil, Carado, Pössl und Globecar ausgestellt. Damit gehört CaravanWendt zu den drei größten Händlern von Freizeitfahrzeugen in Deutschland. Mit Vermietung,Werkstatt und Zubehörshop wird das Komplettangebot des Kremminer Unternehmens sowohl für Einsteiger als auch für Weltenbummler und Dauercamper perfekt abgerundet. Weitere Informationen unter: www.caravan-wendt.de, Tel. 038756/3780

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REISEN

Auf den Spuren der Antike Rom, die Ewige Stadt – Ein Reisebericht

Das Forum Romanum.

„Anderer Orten muss man das Bedeutende aufsuchen, hier werden wir davon überdrängt und überfüllt. Wie man geht und steht, zeigt sich ein landschaftliches Bild aller Art und Weise, Paläste und Ruinen, Gärten und Wildnis, Fernen und Engen, Häuschen, Ställe,Triumphbögen und Säulen, oft alles zusammen so nah, dass es auf ein Blatt gebracht werden könnte. Man müsste mit tausend Griffeln schreiben, was soll hier eine Feder! und dann ist man abends müde und erschöpft vom Schauen und Staunen." Der Italiens Hauptstadt so beschreibt, wie es treffender kaum geht, ist Johann Wolfgang von Goethe in seiner „Italienischen Reise“ (Band 1) am 7. November 1786.Wer selbst schon einmal dort war, weiß genau, was der große deutsche Dichter damit ausdrücken wollte. Wer noch nicht nach Rom gereist ist, der sollte das jedoch unbedingt tun! Warum? Darauf gibt es nur eine Antwort, weil Rom eben Rom ist und weil hier Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft so nah beieinander liegen, wie in kaum einer anderen Stadt. 96

Man ist gut beraten, sein Hotel direkt im Zentrum zu buchen, denn viele der unzähligen Sehenswürdigkeiten kann man wunderbar zu Fuß erreichen. Die kleinen und großen Gassen sollte der Tourist unbedingt erkunden, wenn er auf seine Entdeckungsreise geht. Dort ist die Stadt, wie man sie sich vorstellt, authentisch, aufregend und vor allem römisch. So museal Roms Charakter auch scheint, merkt man doch schnell, dass hier das Leben pulsiert. Neben den Monumenten der Historie wird in erster Linie gelebt, gelacht und

Wahrzeichen Roms: Das Kolosseum.

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REISEN hundert v. Chr. reichen die Besiedlungsspuren zurück und auch der Stadtgründer Romulus soll hier gewohnt haben.

gearbeitet, findet man Restaurants, Geschäfte, Theater, Märkte und vieles mehr. Auf sieben Hügeln wurde die Stadt am Tiber einst erbaut. Einer von ihnen, der zirka 50 Meter hohe Palatin, gilt als Keimzelle Roms. Bis ins 10. Jahr-

Doch wo fängt man in einer Stadt an, die mehr Denkmäler als Häuser hat, sich eben diese zu erschließen? Eine Frage, die sich nur in Hinblick auf die individuellen Interessen des Reisenden beantworten lässt. Wie wäre es mit einem der größten touristischen Anziehungspunkte, dem Kolosseum? Neben dem Pantheon ist es das am besten erhaltene Monument der Antike. Steht man vor seinen gewaltigen Mauern oder in seinem Inneren auf einem der Ränge, dann fühlt man sich für einen Moment ganz klein. Man spürt förmlich, was sich unter dem legendären Motto „Brot und Spiele“ zur Zeit der Gladiatoren hier abgespielt hat. Einen wunderbaren Blick auf dieses Wahrzeichen Roms hat man vom Forum Romanum, das sich in unmittelbarer Nähe befindet und als Zentrum der antiken Stadt gilt. Ruinen kaiserlicher Monumente, wie beispielsweise der Triumphbogen und der Saturntempel, lassen ahnen, wie dieser Ort zwischen Palatin und Kapitol einst mit religiösem und politischem Leben erfüllt war. Ein wenig weiter nordwestlich gelegen, an der Piazza della Rotonda, findet man das berühmte Pantheon, das seit Mai 609 als katholische Kirche dient. Zudem ruhen hier berühmte Persönlichkeiten wie z.B. Raffael und Viktor Emanuelle II.

Noch ruhig – Die Spanische Treppe am Morgen.

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REISEN Der Petersdom.

Der Trevi-Brunnen.

Wachablösung der Schweizer Garde im Vatikan.

Multilinguales Stimmengewirr umfängt einen in diesem eindrucksvollen Bauwerk. Immer wieder mahnt eine Stimme abwechselnd auf Italienisch, Englisch und Deutsch, leiser zu sein. Ein Zustand, der ad hoc eintritt, sich jedoch von Minute zu Minute wieder aufhebt. So gut man in dem historischen Stadtkern, dem Centro Storico, zu Fuß unterwegs sein kann, für den Besuch des etwas weiter entfernten Vatikan ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ratsam, ebenso die rechtzeitige Buchung sachkundiger Führungen. Die Vatikanischen Museen, der Petersdom, der Petersplatz – es ist kaum zu beschreiben, welch Fülle an eindrucksvoller Kunst und Geschichte den Besucher des kleinen Stadtstaates erwartet. Ein 98

„Die Schule von Athen“ von Raffael stammt aus dem Jahr 1510/1511, zu sehen in den Vatikanischen Museen.

Höhepunkt ist in jedem Fall die Sixtinische Kapelle mit ihren berühmten Gemälden, wie die Michelangelos. Steht man dort vor „Der Erschaffung Adams“ oder anschließend im Petersdom vor seiner Skulptur „Pietá“ (seit einem Anschlag hinter Glas), begreift man spätestens dann, was diesen Künstler so einzigartig macht. Vergessen sind für einen Moment Zeit, Raum und die vielen tausend Besucher, die sich täglich ihren Weg durch den Vatikan bahnen. Große Menschenmengen auf engstem Raum, das kann man auch am wohl berühmtesten aller Brunnen, der Fontana de Trevi, finden. Die Bilder aus Büchern, Zeitschriften und Fernsehen im Kopf, ist man überrascht, wie klein die Piazza di Trevi tatsächlich ist. Menschenmengen drängen sich vor dem größten Brunnen Roms, um Erinnerungsfotos zu schießen. Eine Legende besagt: Wirft man eine Münze mit der linken Hand über seine rechte Schulter in den Brunnen, sichert man sich damit seine Rückkehr nach Rom. Münzen im Wert von rund 600.000 Euro jährlich machen deutlich, wie viele Besucher sich diesen Wunsch erfüllen möchten, denn es gibt so unendlich viel zu entdecken in dieser einzigartigen Stadt – Roms schönste Plätze wie Campo de`Fiori und Piazza Navona, der Palazzo Spada, der Park der Villa Borghese, die Engelsburg und vieles mehr. Seine Reise mit einem Besuch der Spanischen Treppe zu beschließen, ist eine grandiose Idee. Die berühmte Freitreppe ist in der Tat ein Muss für jeden Rom-Besucher. Findet man ein Plätzchen auf einer der oberen Stufen, hat man einen wunderbaren Blick auf den Barcaccia-Brunnen am Fuße der Treppe und auf die Piazza de Spagna. Der Besuch des Antico Caffé Greco in der nahen Via dei Condotti sei insbesondere dem Kunst- und Literaturliebhaber ans Herz gelegt, denn hier kehrten neben Malern, Zeichnern auch Goethe und Gogol ein. Und spätestens beim Genuss eines köstlichen italienischen Espresso an der Bar des traditionsreichen Künstlertreffpunktes weiß man sicher: Arrivederci Roma! Ich komme wieder! Text & Fotos: Gabriele Knües MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


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Radeln mit Rückenwind Die Fahrrad-Profis von Rademacher sorgen mit Elektro-Bikes für mehr Fahrspaß auf zwei Rädern

Wenn Elektroautos die Zukunft sind, dann sind die Fahrräder, die man im Zweirad Center Rademacher am Ziegenmarkt bekommt, die ersten Botschafter des neuen mobilen Zeitalters: Im ersten Schweriner Elektro-Bike-Shop ist eine riesige Auswahl der sogenannten Pedelecs erhältlich, abgekürzt für „Pedal Electric Cycles“. Die mit einem elektrischen Motor ausgestatteten Fahräder gestatten sportliches Radfahren ebenso, wie die gemütliche Variante mit „eingebautem Rückenwind“. Vorurteile aus der Zeit der „Hacken- Steffen Rademacher (r.) und seine Mitarbeiter beraten ihre Kunden im EBike-Shop am Ziegenmarkt. Hier gibt es u.a. Elektrofahrräder für jeden wärmer“, die knatternd und stin- Verwendungszweck. kend durch die Straßen kurvten, Fotos: R. Prinzler sind gegenüber der neuen Art des pro Stunde. Für solch ein Gefährt braucht unterstützten Radelns gänzlich fehl am Platz. man deshalb einen Mofa-Führerschein und „E-Bike-Fahren ist ganz anders, als man es ein Versicherungskennzeichen. sich vorstellt: Nach dem Einschalten startet Für immer mehr Menschen lohnt sich ein kein Motor, das Rad fährt auch nicht einfach Pedelec anstatt eines Autos auf kurzen und los, sondern man tritt wie gewohnt in die mittleren Strecken. Pedale. Ein Gaspedal gibt es auch nicht“, klärt „Neue Elektroräder haben eine Reichweite Inhaber Steffen Rademacher auf. „Stattdesvon deutlich über 60 Kilometer“, weiß Radesen kann man je nach Bedarf unterschiedlimacher. Der Akku kann problemlos an jeder che Unterstützungsstufen einstellen.“ Der Steckdose aufgeladen werden. Motor eines Pedelecs unterstützt das Treten mit Muskelkraft bis hin zu einer GeschwinDamit er länger hält, kann man auf gerader digkeit von 25 Kilomtern pro Stunde. Ein FahrStrecke ohne Unterstützung fahren, sobald es radhelm ist dabei zwar keine Pflicht, aber aus bergig wird, hilft ein kräftiger Elektroantrieb. Sicht der Fachleute sehr empfehlenswert, Und das Plus für die Gesundheit kommt gradenn mit dem Elektrorad ist man vergleichstis obendrauf – Fahrradfahren hält auch mit weise schnell unterwegs. Noch schneller sind Rückenwind fit. die „S-Pedelecs“. Die fahren bis 45 Kilometer MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013

Die Probefahrt gibts jederzeit nach Absprache im Zweirad Center Rademacher am Ziegenmarkt, Tel. (0385) 5507224. www.bikeoase.de

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ERLEBNIS

Altbekannte und neue Gesichter beim „Kleinen Fest im großen Park“

Foto: FMV

Das "Kleine Fest im großen Park" vor der malerischen Kulisse des Barockschlosses zählt seit vielen Jahren zu den Publikumsmagneten in Mecklenburg-Vorpommern. Artistik, Akrobatik, Kabarett und Comedy, Clownerie, Masken und Marionetten, Puppenspiel und Pantomime machen es zu einer der erfolgreichsten und attraktivsten Sommerveranstaltungen im Norden. Aus aller Welt kommen die rund 60 Künstler, die am 9. und 10. August 2013 das Publikum auf 25 Bühnen durch farbenfrohe Darbietungen auf hohem künstlerischem Niveau begeistern werden.

Die Offerten des Veranstalters lassen bereits jetzt ahnen: Das beliebte bunte Fest im Ludwigsluster Schlosspark wird erneut ein wunderbares Ereignis für große und kleine Besucher.

Comedian Sascha Korf, der zum ersten Mal im Schlosspark zu sehen sein wird. Mit seinem aktuellen Programm „Wer zuletzt lacht, denkt zu langsam“ bietet er eine rasante Mischung aus Stand-Up und Improvisation. Beim Lustwandeln durch den Schlosspark stellen sich die Besucher ihr Programm nach eigenen Wünschen selbst zusammen, bringen ihre Picknickkörbe mit, oder lassen sich von verschiedenen

Bei dem beliebten Open Air der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern für die ganze Familie wird man altbekannte aber auch neue Künstler treffen. Mit dabei sind zum Beispiel Publikumsliebling „Frans, der Kleine Clown“ mit seinem riesigen Lederkoffer (der übrigens als einziger Künstler seit dem ersten Fest 1994 dabei ist) und der aus dem Fernsehen bekannte Anbietern mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen. Und natürlich werden beide Tage des „Kleinen Festes im großen Park“ wieder mit einem eindrucksvollen Feuerwerk zu Ende gehen. Auch 2013 rechnen die Veranstalter mit einem riesigen Besucheransturm. Wer also erneut oder erstmalig einen äußerst vergnüglichen Tag im Ludwigsluster Schlosspark erleben möchte, sollte sich rechtzeitig um Karten bemühen. Text & Foto: Christine Mevius Karten und Informationen Festspiel MecklenburgVorpommern gGmbH Kartentelefon: 0385-591 85 85, Fax: 0385 - 591 85 86 Internet: www.festspiele-mv.de

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ERLEBNIS

Immer zu Pfingsten – aber jedes Jahr neu Was 1995 zunächst als kleine Veranstaltung in Vorpommern nach schwedischem Vorbild begann, hat sich inzwischen als landesweiter Event mit nationaler Bekanntheit etabliert - die Aktion Kunst:Offen. Bereits zum 18. Mal steht sie in der Region Mecklenburg-Schwerin für eine bunte Mischung aus Kunst und Kunsthandwerk. Traditionell zu Pfingsten ermöglichen hunderte Künstler und Kunsthandwerker verschiedener Genres besondere Einblicke in ihr Schaffen, in diesem Jahr vom 18. bis 20. Mai.

Auch in diesem Jahr sind interessierte Besucher wieder in den Skulpturenpark und die Kulturhalle Pampin eingeladen. Foto: Tourismusverband MV

Interessierte Besucher können den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter schauen und Gespräche mit ihnen führen. Bilder, Grafiken, Keramiken oder Plastiken können so teilweise in der Entstehung betrachtet werden. Vielerorts werden auch zusätzliche Programme angeboten – von Mitmachaktionen bis zu Livemusik, man trifft sich zu Theatervorstellungen oder zu Lesungen. Dabei gibt es Angebote für jeden Geschmack und jedes Alter. Es lohnt sich also, den Pfingstausflug mit einem Besuch bei den Künstlern des Landes zu verbinden. Die Veranstaltungsorte zu finden, ist nicht schwer. Denn alle, die sich an dieser Aktion beteiligen, werden wieder mit den mittlerweile allseits bekannten gelben Schirmen auf sich aufmerksam machen. Wer allerdings seine Tour zu verschiedenen Künstlern etwas besser planen möchte, sollte sich beim Regionalen Tourismusverband oder im Internet über die einzelnen Veranstaltungen informieren. Dort ist auch der aktuelle Flyer der Aktion Kunst:Offen erhältlich. Dieser enthält neben einer Landkarte und dem Künstlerverzeichnis mit Adressen und Telefonnummern auch Hinweise zu besonderen Aktivitäten an den einzelnen Standorten. Weitere Informationen zu Kunst:Offen unter www.kunst-offen.com und www.mecklenburg-schwerin.de C.M.

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GARTEN

Offene Gärten laden ein

Schauen, genießen und sich austauschen

Zahlreiche Gärten und Gartencafés in der Region laden zum Schauen, Genießen und Verweilen ein.

Wohl kaum ein Garten gleicht dem anderen. Davon kann man sich u. a. bei der Aktion „Offene Gärten“ überzeugen, die in diesem Jahr zum 7. Mal in Mecklenburg-Vorpommern stattfindet. Ob Nutzgarten, Bauerngarten, Kräutergarten, Pfarrgarten oder Parkanlage – zahlreiche stolze Gartenbesitzer öffnen am 22. und 23. Juni 2013 erneut ihre Pforten für interessierte Besucher. Dazu gehört beispielsweise der Wangeliner Garten. Beim Besuch des größten Kräutergartens Mecklenburgs offenbart sich die Vielfalt der Pflanzenwelt. Hier gibt es unter anderem Pflanzen der Landgüterverordnung Carls des Großen zu bestaunen, man kann sich im Duftpflanzengarten von der Wirkung ätherischer Öle inspirieren lassen oder im Schmetterlingsgarten das Zusammenspiel von Pflanzen und Insekten beobachten. Die Vielfalt des Gartens ist im Cafe geschmacklich zu erleben und der Hofladen lädt zum Stöbern und Kaufen ein. Die jüngsten Besucher dürfen sich in der Spiellandschaft mit Weidenlabyrinth, Maulwurfshügel, Zauberblume und KinderGarten austoben. Familie Horn aus Hagenow lädt in ihren Pfingstrosen- und Liliengarten ein. Die Besucher erwartet ein 2.300 m großer, vielseitiger und sehr individuell gestalteter Lebensgar104

ten, der nicht perfekt ist und auch nie fertig wird, wie die Besitzer meinen. Über hundert Päonien und Liliensorten, besondere Stauden und vieles mehr gibt es hier zu sehen. Höhepunkt ist die prachtvolle Pfingstrosenblüte Anfang Juni. Ab 21. Mai finden täglich nach Absprache individuelle Führungen zur Päonienblüte statt, auf Wunsch auch Päonien- und Lilienseminare. Zahlreiche Gärten - ob wild-romantisch oder nützlich - sind bis in den Herbst hinein geöffnet und bieten neben Cafés und Hofläden auch Seminare, Kurse und kulturelle Veranstaltungen. Genaue Informationen zu allen Mitgliedern des Vereins Offene Gärten Mecklenburg-Vorpommern und ihren Angeboten sind zu finden unter www.offene-gaertenmv.de Text & Fotos: Christine Mevius MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


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LIFESTYLE

Zauberhafter Blumenfrü hling

Winter ade, der Frühling steckt in den Startlöchern. Tulpen, Narzissen, Hyazinthen – die zauberhaften Frühlingsblüher sorgen jetzt für gute Laune. Die Stimmungsaufheller nach dem grauen Einerlei des Winters lassen sich als Schnittblumen in der Vase oder mitsamt der Zwiebel in Gefäßen dekorativ arrangieren. Wer sagt denn, dass ein Blumenstrauß immer aus der Vase herausragen muss? Probieren Sie es mal mit einer neuen Länge! Abgeschnittene Tulpenstiele beispielsweise wachsen ohnehin weiter und lassen sich hängen. Kürzen Sie die Stiele so stark ein, dass sie nur ganz knapp über den Rand der Vase schauen und stellen Sie sie dicht an dicht. Lassen Sie sich überraschen, wie sich

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der Strauß dann ständig verändert und entwickelt. Struktur geben dem Strauß Zweige der Heidelbeere. Sehr dekorativ ist es auch, einzelne Blütenstiele – Tulpen, Freesien, Anemonen oder Ranunkeln – in separate Glasgefäße zu stellen und sie in einem Ensemble auf einem Tablett zu arrangieren. Wer Lust hat, kann das Wasser mit Lebensmittelfarbe in der Blü-

tenfarbe tönen. Effektvoll ist auch der umgekehrte Weg: Leere Marmeladen- oder Gurkengläser lassen sich mit weißem Lack bemalen – im Einheitslook der Gefäße kommen farbenfrohe Ranunkeln oder Anemonen besonders gut zur Geltung. Puristen stellen sich einen einzelnen zart blühenden Zweig in die Vase: weiß blühende Kirsche oder rosafarbene Quitte sind seht apart.

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LIFESTYLE

Fotos: Blumenbüro / Flowercouncil.org

Mit Zwiebelblühern wie Narzissen, Tulpen, Krokussen, Muscari oder Hyazinthen, kombiniert mit Primeln oder Stiefmütterchen, können Sie sich ein kleines Frühlingsgärtchen arrangieren: Nehmen Sie ein Körbchen, schlagen Sie es mit Folie aus, nehmen die Pflanzen aus den Töpfen und stellen sie

diese in den Korb. Die Lücken können Sie mit etwas Blumenerde auffüllen, und je nach Geschmack die Oberfläche mit Moos abdecken. Wichtig ist, dass Sie beim Gießen darauf achten, dass keine Staunässe entsteht. Wenn die Zwiebelblumen verblüht sind, lassen Sie sie stehen, bis sich ihre Blät-

ter gelb-braun verfärbt haben. Wenn der Boden frostfrei ist, können Sie sie dann nach draußen pflanzen und sich auf das nächste Frühjahr freuen: Denn dann blühen die Zwiebelblumen wieder! Dorothea Kurz-Kohnert

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Insel- und Strandfest am 22. und 23. Juni Motto: Die Insel, der Strand, das Fest – Party am Strand von Zippendorf und auf Kaninchenwerder Mit der hauspost auf dem Wasser unterwegs Nicht nur am Zippendorfer Strand wird viel los sein, auch die Insel Kaninchenwerder lockt mit vielen Angeboten. Damit die Besucher zwischen beiden Orten pendeln können, fährt auch in diesem Jahr wieder ein Shuttleboot, das gemeinsam von der hauspost und der WEISSEN FLOTTE angeboten wird. Die gemütliche Fahrt über den Schweriner See dauert etwa 15 Minuten und stimmt die Besucher auf die Insel ein. Für die Überfahrt wird um eine Spende von einem Euro pro Person gebeten. Das so eingenommene Geld wird einer gemeinnützigen Einrichtung in der Landeshauptstadt zugute kommen.

Auch in diesem Jahr laden die Stadtwerke Schwerin wieder zu einer großen Sommerparty auf die Insel Kaninchenwerder und an den Strand von Zippendorf ein. Dort erwartet die Besucher ein spannendes und unterhaltsames Zwei-Tages-Programm voller Aktionen mit vielfältigen Sportmöglichkeiten, jeder Menge Spaß für die Kleinen, einem bunten Showprogramm mit viel Musik und überraschenden Bühnenauftritten, einer Strandparty und, last but not least, mit vielen Naturerlebnissen für die ganze Familie. Die Stadtwerke Schwerin haben gemeinsam mit ihren Partnern aus Schwerin und der Region, verschiedenen kommunalen Unternehmen, Vereinen und Künstlern sowie kreativen Akteuren, ein buntes Programm zusammengestellt, um das Insel- und Strandfest zu einem Höhepunkt im Sommer 2013 werden zu lassen, auf das sich die Schwerinerinnen und Schweriner sowie die Gäste der Landeshauptstadt freuen können. Wie gewohnt, ist wieder für alle etwas dabei.

Spiel und Spaß im Kinderland Auf die kleinen Gäste wartet das große WGSKinderland mit vielen Attraktionen, so zum Beispiel die großen bunten Hüpfburgen und 108

Rutschen, auf denen die Kleinen nach Lust und Laune turnen und toben können. Auch an der Kletterwand können sie ihren Mut und ihre Geschicklichkeit ausprobieren. Ob Bastelecke, Kinderschminken oder das Goldwaschen mit der Sparkasse – viele weitere Stände und Stationen versprechen ungeahnte Entdeckungen und jede Menge Spaß. Ein besonderes Highlight wird das Neptunfest der Kita gGmbh am Sonntag.

Sportlich und bunt – das Programm auf der Showbühne Auf der Hauptbühne am Strand wird an beiden Veranstaltungstagen immer etwas los sein. Moderatorin Dörthe Graner von unserem Medienpartner NDR sorgt für gute Laune. Die Gäste können sich auf interessante Aufführungen diverser musikalischer, tänzerischer und weiterer künstlerischer Liveacts, Schweriner Bands, Tanzteams und Vertreter anderer Genres freuen. Weitere Mitwirkende sind der Shanty-Chor und auch der Schweriner Spielmannszug, der inzwischen bei fast allen Stadtwerke-Events für gute Stimmung und Unterhaltung sorgt. Und am Samstagabend wird dann zur großen Strandparty geladen.

Naturerlebnisse auf der Insel Kaninchenwerder Ruhe und Entspannung erwartet die Gäste des Strand- und Inselfestes auf Kaninchenwerder. Am Besten lässt sich die Insel bei einem Rundgang erkunden. Umgeben von Vogelgezwitscher und dem Rauschen der großen Bäume kann man hier die Seele baumeln lassen und die Natur genießen. Vom Aussichtsturm bietet sich ein schöner Blick über die Insel und den Schweriner See und auch das turbulente Treiben am Strand kann man aus der Ferne beobachten. Mit etwas Glück erhaschen die Inselspaziergänger auch einen Blick auf den Seeadler, der sich in den vergangenen Jahren immer wieder auf der Insel niedergelassen und seinen Nachwuchs dort aufgezogen hat. Während die Eltern die Natur genießen, können die Kinder in die Welt von Kasperle und Co. eintauchen und den Geschichten im Puppentheater lauschen. An verschiedenen Ständen werden außerdem Mitmachaktionen und Gewinnspiele angeboten. Und natürlich ist nicht nur am Strand, sondern auch auf der Insel für das leibliche Wohl gesorgt. Ob ein kleiner Imbiss oder selbst gebackener Knüppelkuchen – für die ganze Familie ist etwas dabei. MECKLENBURG-SCHWERIN delüx 1/2013


N AT Ăœ R L I C H J E D E N T A G . www.stadtwerke-schwerin.de


AUSGELESEN

Annette Leo

Erwin Strittmatter Annäherung an eine umstrittene Biografie Von Astrid Kloock

Kaum einer, der Erwin Strittmatter nicht kennt aus der Generation derer, die in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in der DDR zur Schule gingen. „Tinko“, „Pony Pedro“, „Ochsenkutscher“, „Ole Bienkopp“. Seine Werke wurden in der Schule gelesen. Die Folge der Pflichtübungen war nicht Abneigung, wie man meinen könnte - Strittmatter las man, weil man ihn lesen wollte. Seine Geschichten waren gegenwärtige, seine Sprache - unnachahmlich, voller Bilder. Die Landschaft, in der er lebte, war unsere Landschaft, die Helden seiner Bücher waren unsere Mitmenschen. Der Dichter Erwin Strittmatter galt als ein Stück Nationalgut der einen, der östlichen Hälfte von Deutschland. Die Wende war schon gute zwanzig Jahre alt und das Bedürfnis nach Geschichtsaufarbeitung ungebrochen, als der Literaturwissenschaftler Werner Liersch die Welt darüber unterrichtete, was man ihr vorenthalten hatte: Strittmatters Nähe zur Waffen-SS. Diese Schlagzeilen machten den Lieblingsdichter der Ost-Deutschen im Nu auch im Westen bekannt. Für die Medien willkommene Auslegware. Für die Historikerin Dr. Annette Leo eine Herausforderung. Erwin Strittmatter, erfolgreicher Autor und widersprüchliche Persönlichkeit, 1912 im Kaiserreich geboren, 1994 im vereinigten Deutschland gestorben; Zeitzeuge zweier Weltkriege, einer

Revolution, der Weimarer Republik, der HitlerZeit, des Modell-Versuches Sozialismus - eine Jahrhundertgestalt. Er hinterließ ein umfängliches literarisches Oeuvre. Eine Autobiografie hat er nicht geschrieben, obwohl er dem Goetheschen Gedanken von Dichtung und Wahrheit zuneigte. Annette Leo versucht mit seriöser Recherche die Annäherung an eine Biografie. Das gelingt ihr. Die promovierte Historikerin arbeitete in den 70iger und 80iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts bei der Zeitschrift „Horizont“ und bei der„NBI“ („Neue Berliner Illustrierte“), später als freiberufliche Historikerin und Publizistin. Für die Arbeit an der Strittmatter-Biografie recherchierte sie im Bundesarchiv Berlin die Unterlagen der ZK-Abteilung Kultur, im DDR-Landwirtschaftsministerium, im Nachlass des Gewerkschaftsvorsitzenden Herbert Warnke, im Archiv des Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen, im Archiv der Akademie der Künste. Vor allem las sie auch „ihren“ Strittmatter, „Tinko“, „Ole Bienkopp“ und die späteren Werke ein zweites Mal. Sie wusste jetzt mehr und las manches anders. Was sagt sie uns? – Sie durchleuchtet, legt mit Zeitzeugenberichten ein dokumentarisches Umfeld an, das wir so noch nicht kannten. Sie schreibt einen sachlichen, klugen Stil, betrachtet die Persönlichkeit Strittmatters und die Aspekte seines Handelns im Menschlichen und

im Politischen in Abhängigkeit von der jeweiligen gesellschaftlichen Situation. Ihre Ausführungen geben uns mehr Wissen. Sie schreiben aber kein Urteil vor. Unser Strittmatter-Bild hat, hatte in der Regel eindeutige Konturen: Großer Dichter, starke Bücher, dazu eine Bilderbuch-Kulisse - Dichtergattin Eva, Schulzenhof, Pferde und die Kinder Erwin, Jakob und Matti. Annette Leos Buch bricht das idealische Bild auf. Strittmatter war ein miserabler Vater, tyrannischer Ehemann, charakterlich eher unentschieden als stark, voller Zweifel ein Leben lang bis zum Tod. Das wissen wir nun. Annette Leo versteht sich im Umgang mit Quellenmaterial. Ich empfehle ihr Buch. Ich hätte es nicht gebraucht. Ich bin keine Anhängerin historischer Ausdeutungen bei der Suche nach der „wahren“ Biografie. Die ehrlichsten Antworten sind die Werke selbst, und die von Strittmatter, „Pony Pedro“, „Die Blaue Nachtigall“, „Der Laden“ und all die anderen, werden ihre Interpretationen überleben. Gute Medizin kommt ohne Beipackzettel aus. Annette Leo, Erwin Strittmatter, Biografie, Aufbau-Verlag 2012, 447 Seiten, ISBN 978-3-8412-0513-1

IMPRESSUM

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Verlag: delüx Gesellschaftsmagazin GmbH Geschäftsführer: Detlev Lüth Klöresgang 5 · 19053 Schwerin Telefon: 03 85 / 48 56 30 Telefax: 03 85 / 48 56 324 eMail: info@schwerin-deluex.de www.schwerin-deluex.de

Anzeigenpreise: Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. 1. 2010

Leitende Redakteurin: Christine Mevius (V.i.S.d.P.) Tel. 03860 / 501551 eMail: c.mevius@t-online.de

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Anzeigen: Detlev Lüth (Ltg.) · Ursula Focke · Reinhard Eschrich Magdalena Jauert · Agentur Rainer Prinzler Tel. 0385 / 485630

Verkaufspreis: Einzelheft: 4,- E incl. MwSt. Jahresabo: 15,- E incl. MwSt. + Porto im Voraus Erscheinungsweise: 4 x jährlich

Bankverbindung: Sparkasse Mecklenburg-Schwerin (BLZ 140 520 00) Konto Nr.: 330 074 164

Gesamtherstellung: Wirtschaftsverlag Detlev Lüth Klöresgang 5 19053 Schwerin

Eckdrift 103 19061 Schwerin

Vertrieb: MZV - Mecklenburger Zeitungsvertriebs-GmbH

Die Zeitschrift delüx und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in multimedialen Systemen. Urheberrecht für die von delüx konzipierten Anzeigen liegen beim Verlag. Die einzelnen Beiträge geben die Meinungen der Autoren wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Rücksendung kann nur auf besonderen Wunsch erfolgen und wenn Rückporto beiliegt. Erfüllungsort und Gerichtsstand: Schwerin.

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BUCHTIPP

Lese-Lust auf Mecklenburg Bauernhäuser in Mecklenburg

Geschichte von Neuanfang und Tradition In eindrucksvollen Bildern und atmosphärischen Texten erschließt Christiane Schadewaldt ein Stück Geschichte mecklenburgischer Bauernhäuser und ihre Bewohner - gestern und heute. Obgleich der traditionellen bäuerlichen Wirtschaftsweise enge Grenzen gesetzt wurden, ist das Herzstück bis heute das Bauernhaus geblieben. Der Text-Bildband schildert das Leben in ihnen, das Wirtschaften und die Beiträge ihrer Bewohner zur Erhaltung jener alten Wohn- und Funktionsbauten, die ein wichtiges Element der Landesgeschichte sind.

Perlen der Ostsee Eine inspirierende Reise zu den Perlen der Ostsee bietet der bekannte Aquarell-Maler und Autor Hans-Jürgen Gaudeck. Auf Hiddensee, Rügen und Usedom hielt er Licht und Raum fest, Landstriche, Dörfer und das Meer. Ob raues Wetter oder dramatische Steilküsten, ob sanfte Hügel oder uriges Gehölz, die Aquarelle vermitteln stets das wundervolle Gefühl von Leichtigkeit, ohne subtile Spannung vermissen zu lassen. Kurze tagebuchartige Notizen drücken Gaudecks persönliche Gefühle und Eindrücke aus, nehmen den Betrachter und Leser mit auf eine Reise in den Norden Mecklenburg-Vorpommerns, lassen ihn eintauchen in ein irdisches Eden.

Christiane Schadewaldt ca. 200 Seiten, über 200 Farbfotos, 21 x 23,5 cm, Festeinband, ISBN 978-3-942477-34-5 www.steffen-verlag.de

Baumriesen zwischen Berlin und Rügen Baumriesen sind das Gewaltigste, was belebte Natur hierzulande hervorbringt. Wer durch den Nordosten Deutschlands reist, begegnet ihnen so häufig wie in keinem anderen Teil der Bundesrepublik. Eichen sind es, die den Blick über Feld und Koppel bannen. Von Stürmen zerzaust und Blitzschlägen gezeichnet, nehmen sie sich wie trotzige Recken aus. Dieses Buch stellt die Eindrucksvollsten vor. Sie weisen das spektakuläre Maß von acht Meter Stammumfang und mehr auf. Es sind Naturdenkmale, auf die der niederdeutsche Dichter Fritz Reuter auch heute seine Hymne vom »Eikbohm« anstimmen würde. Doch zur Liga der »Super-XL-Formate« zählen nicht nur Eichen, Linden, Ulmen – die Buchen und Pappeln steuern ebenfalls Giganten bei. Karl-Heinz Engel ca. 176 Seiten, ca. 100 Abbildungen, 13,5 x 20,5 cm, Flexocover, ISBN 978-3-942477-38-3

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Hans-Jürgen Gaudeck ca. 84 Seiten, ca. 40 farb. Abb., 24 x 21 cm, Festeinband, ISBN 978-3-941683-26-6 www. steffen-verlag.de

Kindermund Mein Papa ist Tischler und Schrankler und Bettler Karsten Steckling, passionierter Autor und Schelm, hat den Kindern sprichwörtlich aufs Maul geschaut und das Gehörte niedergeschrieben. Entstanden ist eine Sammlung herzerfrischender, heiterer Geschichten, die in vielerlei Hinsicht Überraschungen und Herzenswärme bieten. Schelmisch und volksnah zeichnet der Autor das Alltagsleben der Kleinsten nach, deren Weltbild, Probleme und Freuden in der Schule, auf dem Spielplatz und im Familienkreis. Der neue »Steckling« bietet beste Lektüre zum Lesen am heimischen Herd, Vorlesen im Kreise von Freunden und Bekannten und natürlich auch zum Weitererzählen. Daran hindern auch skurrile Wortschöpfungen wie »Rotkohlschmetterling« oder »Katzenbock« nicht. 14 x 14 cm, Festeinband ISBN 978-3-941683-20-4 www.steffen-verlag.de

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VERANSTALTUNGEN

Frühling 2013 April 1.4. 5.4. 6.4. 7.4. 7.4. 12.4. 12.4. 13.4. 13.4. 16.4.

Dammereez Schwerin Boltenhagen Boizenburg Zarrentin Schwerin Ludwigslust Plau am See Schwerin Schwerin

20.4. 21.4. 25.4. 27.4. 28.4. 28.4. 304.

Parchim Parchim Schwerin Schwerin Schwerin Parchim Schwerin

Osterspaziergang Landschaftspark Dammereez Comedy Nacht (SPEICHER) Kneipennacht Hyazinthenfest Biosphäre-Schaalsee-Markt (PAHLHUUS) Ralf Schmitz mit „Schmitzpiepe" (Capitol) Messe des Handels- und Gewerbevereins (Sporthalle) Staffel - Plau kocht Cavewoman - Comedy (Capitol) Gartenstammtisch mit anschließendem Picknick (Freilichtmuseum Mueß) Oldieparty (Stadthalle) Kabarett Herkuleskeule (Stadthalle) Modenschau - Antik trifft Mode (Auktionshaus) HEY TONIGHT - Live 2013 (Capitol) „Mueß blüht“ - Pflanzenmarkt (Freilichtmuseum) Über 7 Brücken - Rock/Pop/Jazz (Stadthalle) 23. Filmkunstfest M-V (Capitol

Hasenwinkel Sternberg Redefin Dömitz Zarrentin Ludwigslust Ludwigslust Lübz Schwerin

Konzer Salut Salon - „Die Nacht des Schicksals" (Schloss) Landesrapsblütenfest Pferdefestival - CSI Redefin (Landgestüt) Frühjahrsmarkt Biosphäre-Schaalsee-Markt (PAHLHUUS) Konzert am Vorabend des Barockfestes (Stadkirche) Barockfest (Schlosspark) Internationaler Museumstag Guido Cantz mit „Cantz schön clever“ (Capitol)

Ludwigslust Zarrentin Schwerin Wismar Ludwigslust Ludwigslust Hasenwinkel Schwerin Rehna Grevesmühlen Parchim Schwerin Schwerin

Gesundheitsmarkt (Lindencenter) Biosphäre-Schaalsee-Markt (PAHLHUUS) Cordula Stratmanns „Ansichten einer Maus“ (Capitol) Hafentage Peter Maffay - Open Air (Schlosspark) David Garrett - Open Air (Schlosspark) Queenz of Piano - Tasta Tour Klassik meets Kabarett Schlossfestspiele:„Die Fledermaus“ (Alter Garten) Klosterfest (Klosteranlage) Piraten Open Air Theater: „Der alte Freibeuter“ Festspiele MV: Carnegie-Hall-Projekt (St. Georgen-Kirche) Offene Gärten M-V (landesweit) Offene Gärten M-V (landesweit)

Dömitz Ludwigslust Zarrentin Sternberg

Dömitzer Musiknacht Meck Proms on tour - Picknickkonzert Schlosspark Biosphäre-Schaalsee-Markt „PAHLHUUS“ Festspiele MV: Thomanerchor Leipzig (St. Maria- und St. Nikolaus-Kirche) Hafenfest Dömitz Festspiele MV: Landesjugendjazzorchester MV (Kloster-Innenhof)

filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern

Mai 1.5. 3.5. 3.5. 4.5. 5.5. 11.5. 12.5. 19.5. 26.5.

Juni 1.6. 2.6. 6.6. 7.6. 8.6. 9.6. 14.6. 14.6. 15.6. 21.6. 21.6. 22.6. 23.6.

Juli 6.7. 7.7. 7.7. 10.7.

Foto: Helmut Wachtel Fotos rechts: Capitol (2), Archiv

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12.7. Dömitz 21.7. Dobbertin

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wir bieten Ihnen abenteuerliche Zoonächte in unserem exotischen Baumhaus. Der LĂśwe brĂźllt, die Faultiere und Ameisenbären werden nachts erst richtig wach und Nachtschwärmer sind im Zoo unterwegs. Hier schlafen Sie idyllisch und auĂ&#x;ergewĂśhnlich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Zootieren. Das Baumhaus ist wie die ForscherhĂźtte Alexander von Humboldts gestaltet, bietet Platz fĂźr 6 Personen, ist mit zwei Schlafräumen, einem Wohnraum/Kochnische sowie Bad/WC ausgestattet. Wer hier eindringt lässt das Erwachsenendasein weit hinter sich. Tierpaten gesucht Unsere Ameisenbären „Carlos“ und „Felice“ haben sich gut eingelebt und genieĂ&#x;en ihre Zweisamkeit. Noch haben wir keinen Tierpaten fĂźr sie gefunden. Auch unser Faultierbaby „Chris“ sucht einen Paten. Sie kĂśnnen „Chris“ im Humboldthaus immer in Obhut seiner „Mama“ bewundern.

IMMER WAS LOS IM ZOO ... 23. März 13 - 17 Uhr SCHLAFMĂœTZENFEST FrĂźhlingsfest fĂźr Winterschläfer 31. März/01. April OSTERFEST „Mit dem Osterhasen durch den Zoo“

MĂśchten Sie eine Tierpatenschaft fĂźr einen Ameisenbären, das Faultierbaby „Chris“ oder auch fĂźr andere Tiere in unserem Zoo Ăźbernehmen, dann rufen Sie an. Frau Mohnwitz berät Sie gern.

Tel.: 0385 - 399551-32

01. Mai 15 Uhr MAIFEST MIT BLASMUSIK BAUSTELLEN-BAUMHAUSFEST 19./20. Mai PFINGSTFEST „Mit Kind und Kegel in den Zoo“ 01. Juni 10 - 16 Uhr ZOOSPEKTAKEL ZUM KINDERTAG

Mal andere Gesichter sehen ...

www.zoo-schwerin.de


MECKLENBURG SCHWERIN REGIONALMAGAZIN 18. JAHRGANG · Frühjahr 2013 · E 4,-

EINE ADRESSE MIT STERNCHEN

HOCHZEITSHOF GLAISIN

MATTHIAS

SCHORN MIT DER KLARINETTE IM DIALOG

AMBITIONIERTER KOCH

BENJAMIN PAUL VOM NIEDERLÄNDISCHEN HOF w w w. s c h we r i n - d e l u e x . d e


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