Daffodil - Die Vampiragentin (Leseprobe)

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Stimmt nicht, Arminda. Ich hab mich geändert. Schöne Frauen interessieren mich nicht mehr! So kannst du mich nicht behandeln! Ich liebe dich, Arminda! Du bist mein Ein und Alles!

Dein Ein und Alles?! Das sagst du wahr‑ scheinlich zu allen Mädchen, Rocco!

Stattdessen interessierst du dich für mich … Na danke, sehr schmeichel‑ haft!


Brrr! Wo kommt das denn her? So ein unheimliches Schiff hab ich ja noch nie gesehen!

Nein, Arminda, warte! Wenn da jemand hinauf‑ gehen sollte, dann ich! Pass auf!

Du tust mir unrecht, Arminda!

Aufpassen? Worauf? Gefähr‑ licher als du kann gar nichts sein, Rocco!


Der Gesuchte ist ein Vampir der älteren Generation! Blutgruppe A, Rhesus-negativ. Auch bekannt als „rumänischer Blutsauger”, „Ungeheuer von Venedig” …

Berlusk?!

Nein!

Im Jahre VIII der Ära der Restriktionen häutete er 13 junge Frauen in einer halben Nacht …

… und wäre dabei fast an seiner eigenen Kotze erstickt!

Gunther Khol!

Pfff! Wieder so einer, der sich nicht an Quoten hält und sich zu fein ist, beim Parlament eine Ausnahmege‑ nehmigung zu beantragen!

Richtig! Die zwölfte war keine Jungfrau! Das ist ihm auf den Magen ge‑ schlagen!

Einer von der alten Schule!

Das waren noch Zeiten, als man alles vertilgte, was einem in die Finger fiel!

Und was wirft man ihm diesmal vor? Keine Ahnung! Einen Anfall von geistiger Umnachtung ver‑ mutlich!


Ha! Ha! Ha!!!

Gunther!

?!

Ha, ha, ha! Mich kriegt ihr nicht, ihr Vipern!!!


BIEP!

BIEP!

BIEP!

BIEP! BIEP! BIEP!

BIEP! BIEP! BIEP!


Unsere Gesellschaft, die Gesellschaft der Vampire, unterliegt Gesetzen! Und wer diese übertritt, gefährdet das Gleich‑ gewicht des Lebens!

Dieses Parlament bestand einmal aus sieben Lords, doch einer hat uns verraten! Nun sind wir nur noch sechs!

Nosferatu ist der Verräter!

Kennt ihr AddioColonnello?

Ist das ein Lied?

?!

Auf jeden Fall scheint es wichtig genug zu sein, um uns von einem Einsatz abzuberufen! Wir stan‑ den kurz davor, Gunther Khol festzuneh‑ men!

Nein, Globuline, es ist kein Lied!

In der Tat, Daffodil!


Addio-Colonnello ist ein abge‑ legener Ort, eine Hafenstadt jenseits der Meere, viele Meilen von unserer böhmischen Heimat entfernt!

Und dort trug sich ein beunruhigender Vorfall zu!

Mehr als beunruhigend! Apokalyptisch! Nosferatu hat mit sämtlichen Vampiren seiner Grafschaft einen Angriff auf die Stadt ge‑ startet!

Wir befürchten einen allgemeinen Aufstand anderer Vampir­ gemeinden!

Nosferatu ist der Verführer!

Ich musste es auch schon in meiner eigenen Grafschaft feststellen. Das Cha‑ os greift um sich! Es wirkt verführerisch!

Doch es gibt Regeln! Kein Angriff auf Menschen ohne Zustimmung des Parlaments! Keine Angriffe in der Gruppe oder! Keine Angriffe auf Gruppen!

Noch nie hat eine Aus‑ einandersetzung, in die wir verwickelt waren, unseren Interessen gedient!

Und manche Opfer wer‑ den selbst zu Vampiren! Zu viele Tote, weniger Lebende, mehr Vampire! Ungleichgewicht von Fauna und Flora! Mangel an Blut!!!

Will Nosferatu uns etwa zu ewigem Darben verdam‑ men?!

Woah!


Das Problem mit dem Klein­ adel ist, dass er nach der Herrschaft drängt, jedoch weder über die Kultur noch über die nötige Finesse verfügt! Nosferatu verfällt dem Wahn‑ sinn, die Macht frisst ihn auf!

… und ich würde gern herausfinden, was!

Werdet ihr ihn aufhalten?

Jawohl, Lords!

Im Gegenteil. Nosferatu ist ein berechnen‑ des Wesen. Sein Aufstieg war langsam, aber wohlüber‑ legt. Es muss etwas anderes dahinter‑ stecken …

Verzeihung?

Stammt sie nicht aus der Grafschaft des Angeklag‑ ten?

Du auch, Achilles?

So von unseren Agentinnen zu reden … Deine Worte sind belei‑ digend, Freund Lord!

Ich wollte ja nur darauf auf‑ merksam machen!

Wenn ihr versagt, meine Hübschen, wisst ihr ja, was euch erwartet! Ihr erinnert euch doch sicher noch an meine Bömbchen?

Passt nur auf, dass Ihr sie rechtzeitig auslöst. Sonst werdet Ihr mein erstes Opfer!


Nun denn …

Mit anderen Worten: Exterminiert ihn, pulverisiert ihn, wenn er sich eurem Eingreifen widersetzt!

Wir wollen erfahren, was Nosferatu antreibt! Und wir wollen, dass ihr ihn aufhaltet!

Und zwar binnen zweier Monde! Mehr Zeit habt ihr nicht!

Genug!!!

Sonst … Bumm! … gehen die Bömbchen in euren Köpfen hoch!

Hm …

Wir sollten uns etwas überlegen!

Zu dumm, dass wir sie nicht direkt überwachen können!

Ich frage wegen der Schutzmaß‑ nahmen …

Welche Augengröße habt Ihr?

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Na ja … Immerhin haben wir die Bomben. Die sollten gewährleisten, dass sie ihr Bestes geben!


Schusswaffen! Schrecklich!

Wie kann der Mensch Befriedigung daraus ziehen, aus der Ferne zu töten …

… ohne den Atem der Beute zu spüren? Pfff …

Hm … Davon krieg ich Hunger. Ihr nicht?

Westküste an Magnum, wir brauchen Verstärkung! Die Vampire massakrieren uns! Sie haben das ganze Viertel eingekreist!


Westküste an Magnum, meldet euch endlich!

Bedaure, Westküste, wir werden angegriffen! Ihr seid auf euch selbst gestellt!

Weiß ich doch nicht! Genau das sollen wir doch herausfinden, oder?

Da stimmt was nicht! Sie benehmen sich, als ob sie keinen Anführer hätten!

Nosferatu ist aber hier irgend‑ wo! Wo sollte er sonst sein?

Ich kann’s kaum erwarten, von den Einheimischen zu kosten!

Sehen wir mal nach? Bitte, Daffodil!

Gut, gehen wir!

Klasse!

Du kennst die Regeln, Globuline! Nichts anfassen!

Und denk an deine Diät!


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