BE-Magazin Spezial 3 - 14. Oktober 2012

Page 143

männlichen und unamerikanischen Art sowie seinen X­Beinen, die wie dazu ge­ eignet wären, Unruhe zu stiften, das öf­ fentliche Ärgernis, wird vom Richter ab­ gewiesen. Der Polizist, der Dagobert hin­ ter Gitter brachte, wird stattdessen zu 30 Tagen Rocktragen verurteilt, denn der Richter Scouty McGuillycarty trägt unter seiner Robe selbst einen Schottenrock. Den Kreuzer erhält Dagobert natürlich auch wieder.

So konnte Dagobert per Anhalter zu sei­ nem erfolgreichen Onkel fahren, doch die­ ser entpuppt sich trotz Besitz eines Dampfbootes als eher arm, seinen Spitz­ namen Plattfisch soll er durch seinen strengen Geruch haben. So gehöre ihm die Hälfte der Cornpon Gables­Plantage, doch Ol’ Man Ribbit hat ihn um seine Hälfte betrogen. Doch Dagobert schlägt ein Wettrennen zwischen ihren Flussboo­ ten vor und wird Plattfischs Kompagnon auf seiner „Baumwollqueen“ (basiert wie­ der auf Barks’ „Wettfahrt auf dem Missis­ sippi“). Doch Ribbit setzt mehr auf Tricks als auf Motorenstärke: Ein Teil seiner Bieber­Mannschaft fällt einen Baum, der die Baumwollqueen abdrängt, rammt sie mehrfach und wirft ein Seil in das gegne­ rische Schaufelrad. Doch Dagobert bastelt aus einem Fahrrad und dem Hosenträger seines Onkels einen Apparat, der schnel­ ler Kohlen schaufeln kann als er selbst, was die Ducks wieder in Führung bringt und gewinnen lässt.

Doch die beiden waren nur Partner fürs Rennen und nicht für die Farm, so lernte Dagobert bei der Auszahlung eines halb­ en Talers als Lohn (basiert auf Barks’ „Die Königin der Sieben Meere“) die wich­ tige Lektion, dass er zum Reichtum allei­ ne und als eigener Chef ins Geschäft ein­ greifen müsste.

So kam Dagobert nach Kanada, um am Klondike nach Gold zu graben (basiert auf Barks’ „Wiedersehen mit Klondike“ und „Der arme, alte Mann“). Er war dort lange nicht der Erste und das Wetter machte ihm das Buddeln schwer, doch er gab nicht auf, während andere schon lan­ ge das Lang verließen. So verdiente er endlich genug, um seinen Eltern etwas Geld schicken zu können. Diese zeigten sich wenig begeistert: „Sehr lobenswert, McPapa, ich frage mich nur, was wir mit dem amerikanischen Geld in Schottland anfangen sollen.“

Als erste Investition leistete sich Dago­ bert ein Waldstück in Oklahoma, der Makler setzt mit „Sie werden soviel Geld verdienen, dass Sie einen Speicher bauen müssen, um es unterzubringen“ die Er­ wartungen hoch. Beim draufgesetzten, mitverkauften Zug wird Dagobert das ers­ te Mal negativ überrascht, denn der Zug steht auf keinen Schienen. So verspricht Dagobert ein paar Arbeitern einen an­ ständigen Lohn, sobald sie den Wald er­ reichen, und lässt sie Stück für Stück die Schienen bauen. Das lief auch ganz gut, bis Oma Knack und ihre Panzerknacker­ jungs den Trupp überfiel und Dagoberts Kreuzer und Kilt klauen. Dagobert foltert beides wieder aus der

143

Bande raus, indem er seinen Dudelsack spielte, sodass die Schurken wieder hinter Gitter konnten. In Oklahoma angekom­ men bemerkt Dagobert ein zweites Mal, dass er vom Makler betrogen wurde: Sein angeblicher Wald ist eine leere Wüste mit gerade genug Holz für ein Lagerfeuer, mit der man seine Arbeiter jedenfalls nicht auszahlen kann. Als Dagobert in seiner Verzweiflung wenigstens seinen Kreuzer vor den wütenden Arbeitern schützen wollte, stößt er auf Öl und konnte sie ent­ lohnen. Das übrige Geld schiebt Dagobert locker unter seine Matratze. Doch Rohöl war kein so angesehenes Ge­ schäft wie Diamanten, so kaufte Dagobert ein Kohlegebiet in Afrika (basiert auf Barks’ „Wudu­Hudu­Zauber“ oder „Der reichste Mann der Welt“), um dort mit Erdnüssen Elefanten über sein Land zu locken und aus der Kohle Diamanten zu pressen. Zwei befreundete, namenlose Millionäre zeigen sich beeindruckt. Die Erdnüsse stammen übrigens von Ducks­ Erdnuss­Import, was darauf hinweist, dass Dagobert wohl noch weitaus mehr Geschäfte in petto hat als die gezeigten. Da Dagoberts Matratze nicht zuletzt dank dem verdienten Geld zwar größer wurde, aber nicht weicher (basiert wieder auf Barks’ „Die Geschichte von Onkel Da­ goberts Bett“), musste sich Dagobert einen Geldspeicher bauen lassen. Hier konnte er nach Herzenslust im Gelde schwimmen. Doch Dagobert fühlte sich nicht reich, ohne seine Eltern fühlte er sich ärmer denn je. Als Donald sich dann entschloss, zur See zu fahren und die Kinder bei Ber­ tel ablieferte, schließlich Frieda und Nicky auftauchten und auch Johann sei­ nen Teil beitrug, hat Dagobert endlich wieder eine Familie. „Und eine Familie zu haben und mit ihr den Reichtum teilen zu können, das macht einen erst wirklich reich.“ Das heißt aber dennoch keine Ta­ schengelderhöhung für die Kinder, denn „wir haben uns gegenseitig.“ Andere Barks­Geschichten, die Don Rosa in seine SLSM­Reihe einband, wurden auch in eigenständige DuckTales­Folgen eingearbeitet. Diese offizielle Anordnung der Dagobert­Erzählungen, die Barks in seinen Comics verteilte, dürfte aber gut und gerne eine Premiere bilden.


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.