/Das-Nautische-Kroatien-2011

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Dalmatien

Die Zadarer Gewässer

Wenn wir auf unserer Fahrt nach Süden Premuda, Silba und Olib erreichen, sind wir im Archipel von Zadar angekommen, der noch zahlreiche andere Inseln umfasst. Zu ihm gehört auch der Südteil der Insel Pag, aber den haben wir ja gerade gemeinsam mit dem Nordteil der Insel bereist. Erneut treffen wir auf eine flache, fruchtbare Küste und auf einige der ältesten städtischen Siedlungen an der Adria. Hier liegen Nin, Zadar und Biograd mit ihren reichen geschichtlichen Spuren, und davor wiederum etliche Inseln: Dugi Otok, Iæ, Ugljan, Paπman, Vrgada und andere. Ob uns die kleineren Inselorte interessieren, ob wir die Einöde suchen oder ob wir in Buchten wie Pantera oder TelaπÊica, die den Status eines Naturparks besitzt, vor Anker gehen mögen - all das finden wir auf diesen Inseln. Und hier gibt es auch wieder zahlreiche moderne Marinas.

Silba und Olib

Normalerweise läuft man von Ilovik in die Zadarer Gewässer ein. Wir nehmen Kurs auf Silba, fahren weiter nach Premuda, ©karda, Ist und Molat. Silba ist eine alte Hafenstadt auf der gleichnamigen Insel. Zumeist legt man im Hafen Mul im Osten von Silba an, dessen hoher Wellenbrecher guten Schutz vor nördlichen Winden bietet. Man kann aber auch an der Südseite im Haupthafen der Insel, ÆaliÊ, festmachen. Wegen des Passagierschiffsverkehrs und seiner Ungeschütztheit vor Nordwestwinden ist jedoch die erstgenannte Möglichkeit die bessere. Silba liegt

auf einer flachen Landenge inmitten der Insel. Einstige Kapitäne bauten hier ihre Häuser, umgeben von großen Gartenanlagen, in denen exotische Pflanzen wachsen, die sie aus allen Teilen der Welt mitgebracht hatten. Sie errichteten auch sechs Votivkirchen. Außer vor dem Ort kann man auch im Norden Silbas, in der Bucht Pernastica, und im Süden im Hafen Sv. Ante ankern. Der Hafen besteht aus zwei Buchten, der westlichen Sv. Ante und der südlichen Porat. Am Ufer der westlichen Bucht steht eine Kapelle, nach der die Bucht auch benannt wurde, während es in Porat einen schönen Sandstrand gibt. Östlich von Silba liegt Olib, eine flache Insel, die die meisten Nautiker zu Unrecht umgehen. Vielleicht tun sie es deswegen, weil diese Insel im Unterschied zur Kapitänsinsel Silba ein Eiland der Landarbeiter war und deswegen weniger bekannt geworden ist. Die Oliber lebten einst vom Holzfällen und dem Verkauf von Feuerholz nach Venedig und Zadar. Da man von Holz und Landwirtschaft nur schwer leben konnte, sind viele Bewohner der Insel nach Amerika ausgewandert. Heute kehren ihre Nachfahren zurück und verbringen so manchen Sommermonat hier. Sie genießen ebenso wie wir die Sandstrände, die sich von den weißen Kieselstränden der Nachbarinseln unterscheiden. Der alte Inselhafen ist ausgebaut und dient heute zum Anlegen von Personenschnellbooten und zum Festmachen für Nautiker. 27

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