crescendo 2/2012, Ausgabe März / April / Mai 2012

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Gods and Dogs

Fotos: Bill Cooper; Wilfried Hösl (2); Charles Tandy; Daisy Komen

Scènes de Ballet

Tanzliteratur ist in England entstanden. In den 50er bis 70er Jah- die dürfen, ja sollen – in der typisch britischen Nichtbeachtung ren galt das Londoner Royal Ballet als Vorbild für viele Ensembles der E- und U-Klassifizierung – durchaus unterhaltsam sein. Bintley kommt mit drei Stücken, die sicher dem „U“-Ziel in Europa. Gerade das Ballett der Bayerischen Staatsoper wurde zwischen 1954 und 1986 geprägt von den jeweils auch selbst cho- entsprechen, und zugleich einen historischen Bogen schlagen: „Checkmate“ (1937), von der Urmutter des reographierenden britischen Ballettchefs British Ballet Ninette de Valois, gestaltet Alan Carter, John Cranko (kommissarisch BallettFestwoche 2012 den Kampf zwischen Liebe und Tod als leitend), Ronald Hynd und Lynn Seymour, des Bayerischen Staatsballetts Schachspiel. „The Dream“ des wohl wichdie damals gleichzeitig aktive Royal-Balletvom 22. bis 29. April 2012 tigsten britischen Choreographen der ersBallerina war. Die Cranko-Klassiker „OneInformationen und Kartenservice: ten Stunde Frederick Ashton ist eine auf die gin“ und „Romeo und Julia“ sind bis heute Tel.: +49-(0)89-2185 1920 Mendelssohn Bartholdy-Musik eingehende Eckpfeiler des Repertoires. Ebenso wie die Fax: +49-(0)89-2185 1903 romantisch-biedermeierliche Nacherzähnoch heute getanzte „Giselle“ des Briten tickets@staatsoper.de lung von Shakespeares „SommernachtsPeter Wright. www.staatsballett.de traum“ von 1964. Und schließlich das jazAber was nun ist das Charakteristische 22./26. April zige „Take Five“ vom Birmingham-Ballettam britischen Ballett? Aus italienischer „Goldberg-Variationen / Gods and Dogs“ Chef selbst, 2007 kreiert für zehn Tänzer, und russischer Schule und der insularen 24./25. April die Dave Brubecks titelgebender Jazzmusik Mentalität entwickelte sich dank Pionierin Gastspiel Birmingham Royal Ballet die locker-flitzige Optik von Bintleys NeoNinette de Valois, die noch bei dem italie27. April klassik geben werden. nischen Großmeister Enrico Cecchetti stu„Illusionen - wie Schwanensee“ Zum Abschluss der diesjährigen Baldiert und 1926 in Diaghilews Ballets Russes 28. April „Steps & Times“, ein Vierteiler mit lettfestwoche bestreitet die erst im letzten getanzt hatte der typisch „englische Stil“. „Scènes de Ballet“, „FrühlingsstimmenJahr von Staatsballett, Heinz-Bosl-Stiftung Ein Stil, der auf Verhaltenheit, auf Walzer“ und „Five Brahms-Waltzes in the und Hochschule für Musik und Theater lyrische Eleganz und formale Akkuratesse Manner of Isadora Duncan“ und „Das München gegründete Junior Company in setzt, ganz im Gegensatz zur Virtuosität, Lied von der Erde“ einer Matinee unter anderem die Uraufzum Brio und Pathos der Russen. Und 29. April Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung / führung von „Gli Uccelli“ des russischen während das amerikanische Ballett eines Junior Company Choreographen Slava Samodurov – und Balanchine und Robbins sich vor allem als 29. April setzt damit den kontinuierlichen Weg des Sichtbarmachung von Musik versteht, geht „Mein Ravel“, ein Zweiteiler mit Staatsballetts durch tänzerische Zeiten es den britischen Choreographen vorran„Wohin er auch blickt ...“ und „Daphnis und Stile fort. gig ums Erzählen von Geschichten. Und und Chloé“ n 43


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