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vom 05.03.2015
Die Robin Hoods aus der Walachei BZ-PORTRÄT
der Roma-Kapelle Taraf de Haidouks
Was sie alles ausgelöst haben, kann man kaum abschätzen. Wenn heute eine neue Generation von Tanzwütigen zu den Balkan-Beats von DJ Shantel feiert, die Russendisko besucht oder auf einem Konzert der Freiburger Band Äl Jawala abgeht, dann müssen die Taraf de Haidouks als die Urväter all dieser Balkanbegeisterung gelten. Nun wird die Combo aus dem rumänischen Dorf Clejani 25. Ein Abend im November 1998. Die ersten Zuschauer trudeln im Jazzhaus Freiburg ein. Im Halbdunkel hinter der Bühne sitzt der 74-jährige Nicolae Neacsu, Patriarch der Taraf de Haidouks. Ein einzelnes Bogenhaar zieht er über die Saiten seiner Geige, die kratzige Melodie stellt einem die Nackenhaare auf. Neben ihm der Junior des Clans, er lauscht seinem Opa Ton für Ton ab, wiederholt. „Mündliche Überlieferung“: Schöner könnte der abstrakte Begriff kaum vor Ohren und Augen geführt werden. Nach einem mitreißenden Konzert großartige Szenen: Neacsu ergattert verschmitzt eine riesige Stange Zigarettenpäckchen bei seinen Fans, Manager Michel Winter hat alle Hände voll zu tun, die Bandmitglieder am Verkauf von Cassetten aus der Hosentasche heraus zu hindern. Der Stargeiger mit den glühenden Augen bittet, ob man ihm eine Flasche Rotwein besorgen könne. Minuten später stolziert er aus der Garderobe, den Wein im einen, weibliche Begleitung im anderen Arm. Eine Vielzahl solcher Anekdoten ranken sich um diese Musiker, die so lautma-
nicht der Roma-Tradition“, so Mark Hollander, Chef des Plattenverlags der Haidouks im Interview mit dem Deutschlandradio. „Denn die Lautaris, die Spielleute der Roma, agieren normalerweise eher in kleinen Besetzungen auf Hochzeiten, Beerdigungen, Dorffesten.“ Das Ensemble bekommt einen Namen, kombiniert aus dem rumänischen Wort für Orchester und der Widmung an die Haidouken, Robin-Hood-gleichen Freiheitskämpfern des 18. Jahrhunderts. Rasant wie ihre Musik kommt der internationale Erfolg. Wie damals in Freiburg erlebt das Publikum auf den Bühnen ein Repertoire aus Rebellenballaden, herzzerreißenden Liebesliedern, archaischen Melodien der Bärenbändiger und hochvirtuosen Instrumentals. Staatsgrenzen sind nicht existent, Einflüsse aus dem benachbarten Bulgarien, Ungarn und Jugoslawien selbstverständlich, sogar Orientalisches sickert hinein. Dank der Spielleute aus Clejani entwickelt die Weltmusik einen neuen Hype, auf den bald Brassbands wie die Fanfare Ciocarlia aufspringen, der letztlich auch zur heutigen Balkan-Clubkultur führt. Die Taraf de Haidouks bleiben vom Ruhm scheinbar ungerührt. Inzwischen sind sie durch die ganze Welt getourt, musizierten mit Johnny Depp, traten auf Modeschauen von Yohji Yamamoto auf, ihre Geschichte wurde im Film „Gadjo Dilo“ nacherzählt. Doch immer wieder, trotz Diskriminierung, die sie als Roma auch heute noch in der Heimat erleben müs-
Johnny Depp und die Taraf de Haidouks lerische Namen wie Caliu, Cacurica und Tzagoi tragen. Ihre Geschichte geht zurück auf die beiden abenteuerlustigen Belgier Stéphane Karo und Michel Winter, die sich 1989, noch vor dem Sturz des Diktators Ceausescu, auf den Weg nach Südostrumänien machen. Sie haben gehört, dass es in der Walachei – der wirklichen, nicht der sprichwörtlichen – ein Dorf mit unglaublich virtuosen Musikern geben soll. Dort angekommen, können sie ihren Ohren kaum trauen: Die fliegenden Geigenbögen, flirrenden Flöten, die wirbelnden Tasten des Akkordeons, die Hetzjagd über die Saiten des Hackbretts Cimbalom, dazu ein herzblutiger Gesang aus rauen Kehlen – sie hatten so etwas noch nicht gehört. Und beschließen, ein Dutzend der besten Musiker auf Auslandstournee zu schicken. „Stéphane und Michel haben die Band eigentlich erst geschaffen, denn so ein Konzept entspricht
FOTO: CRAMMED
sen, sind sie in ihr Dorf zurückgekehrt. Heute kümmern sie sich um Jugendarbeit. „Die Band ist ein lebendiger Organismus“, sagt Marc Hollander. „Einige der Alten sind gestorben, die Kinder von damals rücken nach. Viele Roma-Musiker neigen heute dem Manele-Pop zu, doch in Clejani beherrschen sie noch das Handwerk der Lautari.“ Natürlich gibt es zum Bandjubiläum auch ein neues Album, das momentan an der Spitze der Weltmusikcharts sitzt. Ohne Schnickschnack wirbeln hier Schäferund Bauerntänze übers Parkett, frivole Frauen- und handfeste Kneipenlieder werden angestimmt, eine seelenvolle Einsamkeitsklage angestimmt. Auch die Jungen berufen sich auf die Tugenden der Väter. Stefan Franzen – Taraf de Haidouks: Of Lovers, Gamblers And Parachute Skirts (Crammed/Ingido).
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