montessoribayern MAGAZIN NO. 2

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montessoribayern das MagaZIn no. 2

Montessori landesverband Bayern e.V.

gemeinsam Zukunft gestalten


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Vorwort des Vorstands

Das Sitzenbleiben ist in der aktuellen Diskussion in Bayern. Der bayerische Kultusminister hält es für wichtig, um dadurch den Kindern und Jugendlichen mehr Zeit zum Lernen zu geben. In Wirklichkeit ist das Sitzenbleiben aber nur ein Ergebnis eines fragwürdigen Selektionsprozesses, wobei die Auslese aufgrund von Noten geschieht. Somit sind Noten und damit auch das Sitzenbleiben Instrumente für Pädagoginnen und Pädagogen, um Zukunftsprognosen über individuelle Bildungskarrieren abzugeben. Nicht nur aus der Sicht von Maria Montessori sondern auch aus den Erkenntnissen der Hirnforschung ist bekannt, dass Zukunftsprognosen dieser Art nicht nur fragwürdig sind, sondern vertrackter Weise auch noch dazu neigen, sich selbst zu erfüllen. Trotzdem lohnt es sich durchaus, sich ab und an mit der Zukunft zu beschäftigen, und das hat der Montessori Landesverband Bayern gemacht. Er hat dabei nicht auf individuelle Karrieren geschaut, sondern sich mit seiner eigenen Entwicklung auseinandergesetzt, um für die Zukunft besser gerüstet zu sein (S. 11). Dieses Magazin widmet sich schwerpunktmäßig diesem Thema aus zwei Gründen: Zum einen wollen wir die Ergebnisse offenlegen, und zum anderen wollen wir damit zum Nachahmen anregen. Und offensichtlich ist die Sinnhaftigkeit von einzelnen Vorschlägen erkannt und akzeptiert worden, denn nicht Wenige haben sofort mit der Umsetzung bzw. Konkretisierung begonnen. Aus weiterem aktuellen Anlass finden Sie eine Zusammenfassung von Professor Dr. Dirk Randoll über die Ergebnisse der empirischen Studie über „Bildungserfahrungen an Montessori-Schulen“ (S. 32). Diese Studie ist im Dezember 2012 veröffentlicht worden und beinhaltet u.a. Aussagen darüber, wie Montessori-Schüler und -Eltern Schule und Unterricht erleben. Als ein zentrales

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Ergebnis zeigt sie auf, dass sich Montessori-Schülerinnen und -Schüler deutlich besser individuell gefördert fühlen als Gleichaltrige an staatlichen Schulen. Neben diesem Punkt gibt es weitere erfreuliche Ergebnisse, aber auch problematische. Beides kann für uns nur der Anlass sein, über die Zukunftsfähigkeit der bayerischen Montessori-Bildungseinrichtungen nachzudenken. Eine Maßnahme zur Zukunftssicherung ist die Einrichtung eines Wissenschaftlichen Beirats im Montessori Landesverband Bayern. Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass uns fünf namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Bildungsbereich bei unseren Planungen über die wissenschaftliche Absicherung der Montessori-Pädagogik unterstützen. Dieses Projekt wird keine kurzfristigen Ergebnisse zeitigen, es ist eher langfristig ausgelegt. Dr. Ralf Girg, ein Mitglied aus dem Wissenschaftlichen Beirat, hat auf dem Landesverbandstreffen im Herbst 2012 in Regensburg seine Gedanken darüber, wie Montessori-Pädagogik heute wirken sollte, vorgetragen. Seine neun von ihm dazu entwickelten „Montessori-Essentials“ finden Sie in diesem Magazin (S. 20). Wenn wir mit diesem Magazin einen kleinen Schritt dazu beitragen können, unser Herzensanliegen, die begonnene Arbeit zum Wohle unserer Kinder, fortzusetzen, freuen wir uns. Darüber hinaus bitten wir um Beachtung der Anzeigen, diese unsere Kunden ermöglichen es, dass dieses Magazin kostenlos in Ihren Händen liegt. Margot Boesl, Günter Matthes, Ingeborg Müller-Hohagen, Dagmar Steffan, Wibke Stock Vorstände im Montessori Landesverband Bayern e.V.


Inhalt

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Vorwort des Vorstands

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Montessori-Bayern-Tag Günter Matthes

6 Der MLVB – Vorbild und Professionalisierung

Von einem Verband, der nicht aufhören möchte zu lernen.

Dr. Bernd Geier

11 Die Zukunftswerkstatt 2012

Auslöser – Vorbereitung – Durchführung – Umsetzung

Manfred Burghardt, Günter Matthes, Wibke Stock

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Essentials zur Montessori-Pädagogik Dr. Ralf Girg

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Wissenschaftlicher Beirat Ingeborg Müller-Hohagen

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„Wir stärken die Säule der Eltern“

Gründung einer Montessori-Landeselternvertretung Bayern

Dr. Irene L. Gügel

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sehensWERT! – Drei Jahre Wertebündnis Bayern

Günter Matthes, Wibke Stock, Monika Ullmann 30

Netze knüpfen und pflegen Manfred Burghardt

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Bildungserfahrungen an Montessori-Schulen

Zusammenfassung ausgewählter Ergebnisse einer empirischen Studie

zu Schulqualität und Lernerfahrungen Prof. Dr. Dirk Randoll

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„Wir sind nicht überrascht!“

Gespräch mit Ingeborg Müller-Hohagen und Monika Ullmann

über die Ergebnisse der Studie „Bildungserfahrungen an Montessori-Schulen“

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Montessoribayernstiftung Günter Matthes

44 Impressum

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Montessori-Bayern-Tag

Am Montessori-Bayern-Tag zeigen die Montessori-Einrichtungen einer breiten Öffentlichkeit, was sie als größte reformpädagogische Kraft in Bayern den Menschen bieten. Sie vermitteln, welche Impulse sie im Bildungssystem setzen. Sie positionieren sich als die größte Montessori-Gemeinde im deutschsprachigen Raum, denn viel zu wenige wissen von den Grundsätzen der Montessori-Pädagogik.

Verantwortlichen, ein Sponsorenlauf oder eine Jubiläumsfeier. So bunt wie die bayerische Montessori-Welt sind die Angebote. Durch dieses Puzzle entsteht ein Bild vom Ganzen, in dem alle einen Platz haben, jeder Mensch, jede Einrichtung und der Landesverband bis zur Montessoribayernstiftung. In dem Dreieck von Einladen, Begegnen und Erleben werden am MontessoriBayern-Tag vielfältig und doch einheitlich die Stärken der bayerischen Montessori-Welt kommuniziert.

Deshalb laden die bayerischen Montessori-Einrichtungen viele Menschen ein, der Montessori-Pädagogik zu begegnen und sie zu erleben. Dies geschieht an einem festen Termin im Jahr in ganz Bayern und wird jährlich wiederholt. Am 26. April 2013 setzen die Montessori-Einrichtungen ein starkes Signal dadurch, dass 160 Kinderhäuser und Schulen mit ihren ideenreichen und vielfältigen Aktionen gleichzeitig ihre Kreativität und ihr bürgerliches Engagement zeigen. Die Gesellschafterschulen der Montessori-Fachoberschule München haben mit ihrem auch medial höchst erfolgreichen Pilotprojekt „Montessori-Bayern-Tag 2012“ im vergangenen Jahr den Anstoß dazu gegeben. Es wurden Aktionen durchgeführt, die so bunt waren wie die Welt unser Kinder und Jugendlichen ist. Jede Einrichtung ist frei in der Wahl, welche Aktion sie zu dem Montessori-Bayern-Tag beiträgt. Ob Kunst- oder Sportprojekt, eine Musikaufführung, ob Straßeninterview von Kindern, Jugend-Gala, Bastelwerkstatt, Showbühne, Dialogplattformen oder Erlebniswelten. Ob eine Veranstaltung mit gesellschaftlich

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Einladen

MontessoriBayern-Tag

Erleben

Begegnen


Werbeträger: montessoribayern Format: Satzspiegel 95x175 mm, 4c ET: März 2013

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut! Denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kennen. JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

Geld ist Gestaltungsmittel für Kultur und Bildung  — wenn wir es gemeinsam dazu machen.

e s.d

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Zusammen mit der Montessori-Schule Schweinfurt werden der Montessori Landesverband Bayern und die Montessoribayernstiftung eine gemeinsame Auftaktveranstaltung mit dem Thema „Montessori bewegt“ durchführen. Für die kommenden Jahre ist geplant, dass eine zentrale Auftaktveranstaltung immer mit einer Montessori-Einrichtung irgendwo in Bayern stattfinden soll. Durch den wiederkehrenden Montessori-Bayern-Tag soll die Aufmerksamkeit in den Regionen für die gemeinsame Montessori-Idee verstärkt werden.

Machen Sie’s gut! Werden Sie Mitglied. ww

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Filiale München Herzog-Heinrich-Str. 18

Günter Matthes Vorstand im Montessori Landesverband Bayern e.V. das macht Sinn


Der MLVB – Vorbild und Professionalisierung Von einem Verband, der nicht aufhören möchte zu lernen. Wenn meine Kollegen und Kolleginnen heute auf unsere Zusammenarbeit mit dem Montessori Landesverband Bayern (MLVB) zurück blicken, erscheint es uns wie eine Ewigkeit. Aber so lange ist es noch gar nicht zurück, wo sich eine Tür in eine für uns ganz andere, wert(e)volle Welt öffnete, die wir heute nicht mehr missen möchten. Im Herbst 2009 bekamen wir die Möglichkeit, eine Herbsttagung zu dem Thema „Vernetzung“ zu moderieren. Ab diesem Moment waren wir selbst mitten im Netz der Montessori-Welt – und fühlten uns ab dem ersten Moment sehr wohl darin. Allerdings konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass diese Veranstaltung zugleich der Beginn vieler wunderbarer Freundschaften war. Oder auch, dass sie die eine oder andere weitere Herausforderung für uns mit sich bringen würde.

wieder getroffen haben, war die Tagesordnung voll mit großen Themen, die sich allesamt um die weitere Professionalisierung der Geschäftsstelle und des Verbandes drehten. Für den Verband war es eine Selbstverständlichkeit, von Anfang an das gesamte Team hierzu einzuladen und einzubinden – sie alle zu fordern. Vorstände und Beiräte tagten mit den Angestellten der Geschäftsstelle und der Geschäftsleitung gemeinsam. Sie diskutierten, stritten sich in der Sache und fanden dennoch immer Kompromisse und konstruktive Lösungen. Diese intensiven Workshop-Tage in Thierhaupten waren aus meiner Sicht sowohl prägend für das Team als auch ein Sinnbild für die weitere Zusammenarbeit innerhalb des Verbands. Der gute Teamgeist ist auch heute noch zu spüren, wie sicherlich jeder bestätigen kann, der in der Hirtenstraße einmal persönlich vorbeischauen konnte.

Wir durften im Laufe der vergangen Jahre eine Vielzahl von Montessori-Kinderhäusern und -Schulen begleiten, 5-SäulenKlausuren oder Mitgliederversammlungen moderieren und uns mit den verschiedensten Themen rund um Team und Führung, Leitbilder und Visionen oder auch Werteentwicklung kümmern. Und immer wieder war der Landesverband engagiert dabei, die unterschiedlichen Aktivitäten mit Rat und Tat zu unterstützen. Gerade aber auch der Verband hat in den letzten Jahren so unglaublich viel geleistet und viele nachhaltige Initiativen gestartet, dass es eine Freude für mich ist, an dieser Stelle einige ausgewählte Punkte nachzeichnen zu dürfen, an denen wir von marenas beteiligt waren.

So hoch die selbstgesteckten Ziele 2010 auch waren, die haupt- und ehrenamtlichen Vertreter des Landesverbands gaben sogleich das Motto für 2011 vor, was sich als nicht weniger anspruchsvoll zeigen sollte: „Montessori-Prinzipien leben. Bewährtes stärken. Gemeinsam mit Energie in die Zukunft.“ Im Jahr darauf wurden mehr als 20 Themen aktiv angegangen und ein Großteil davon bereits im selben Jahr erfolgreich umgesetzt. Darunter waren Projekte wie die Gründung der Montessoribayernstiftung, der Ausbau der Montessori Bildungsakademie (MoBil) und deren wirtschaftliche Tragfähigkeit oder auch das erweiterte Krippenkonzept, um nur einige zu nennen. Ganz oben auf der Agenda für 2011 stand die politische Diskussion mit einer Vielzahl von Stellungnahmen, nicht nur zum BayKiBiG (Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz), sondern auch die öffentliche Positionierung des Verbands als Vertreter vieler bayerischer Einrichtungen.

Das Jahr 2010 war für den Verband unter anderem ein Jahr der Neuausrichtung und des weiteren Auf- und Ausbaus der Geschäftsstelle. Als wir uns zur Jahresklausur im September 2010

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Die klare Positionierung des MLVB nach außen, gepaart mit den gewachsenen Qualitätsansprüchen des Verbands an sich selbst, war fortan das übergeordnete Ziel. Der Landesverband suchte ab Ende 2011 Antworten auf zwei, auf den ersten Blick recht einfach klingende Fragen: „Wer sind wir überhaupt und wie wollen wir zusammenarbeiten?“ und „Was erwarten unsere Mitgliedseinrichtungen von uns als Verband?“. Wir haben auch hier intensiv diskutiert und unterschiedlichste Meinungen und Befindlichkeiten gegenübergestellt. Letztlich haben wir uns wieder Ende des Jahres die Zeit genommen, und uns in ein Augsburger Kloster zurückgezogen und nicht eher geruht, bis wir verbindliche und von allen Mitarbeitern, Beiräten und Vorständen und der Geschäftsleitung getragene Antworten gefunden hatten. Die „Innensicht“ des MLVB wurde erarbeitet, indem sich die Vertreter des Landesverbands bewusst und zielgerichtet mit der Zukunftsfähigkeit und den eigenen Werten

auseinandersetzten. In diesem Zusammenhang wurde auch das heute geltende und umfassende Leitbild des MLVB entwickelt (siehe Abbildung oben). Ferner wurden Visionen erarbeitet, die Einblick geben, wo sich der MLVB in Zukunft selbst sieht und wo er als Verband sich hinentwickeln kann und möchte. Konkrete Antworten gab es von nun an auf Fragen wie: „Wie sieht die Organisation und Struktur des MLVB in Zukunft aus?“, „Mit welchen Partnern möchten wir arbeiten, in welchen Netzwerken möchten wir aktiv sein?“, „Welche Visionen haben wir für die Weiterentwicklung und Verbreitung der MontessoriPädagogik?“ oder auch die konkrete Frage nach der zukünftigen Ausstattung des Verbands und der gewünschten Kultur der Zusammenarbeit. Große Fragen. Wichtige Antworten. Die Grundlage für die Entwicklung einer „Unternehmensstrategie“. Wrumms... Da war er wieder, der Graben zwischen unserer Welt der Konzerne, der Industrie und der Wirtschaft, der

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Unternehmensberatung und der Welt der Bildungseinrichtungen und des Landesverbands. Strategieentwicklung stand nun (ungewollt) auf der Agenda des MLVB.

und Sponsoren reichte. Alle hatten ihre ganz spezifischen Forderungen an den Verband. Manche davon offen artikuliert – andere eher implizit.

Und es kam noch „schlimmer“. Wir hatten ja erst eine Frage, die der Innensicht, geklärt. Nun musste ich die Frage stellen, die den Graben noch weiter aufzumachen schien. Die Beraterfrage schlechthin lautete: „Und wer sind Eure Kunden? Und was wollen die von Euch?“. Zwar hatte man immer alle Mitgliedseinrichtungen mit höchster Priorität im Fokus und die eigenen Ansprüche an die zu leistende Arbeit für die Einrichtungen waren stets von hoher Qualität geprägt, aber sind sie deswegen gleich „Kunden“? Was der MLVB macht, ist doch von allgemeiner Bedeutung, wichtig für die Gesellschaft und für eine Vielzahl von Zielgruppen, oder? Aber das ist es, was wir Unternehmensberater immer wieder erleben – vor allem auch im Wirtschaftsleben: Es ist nicht eindeutig, für wen die Organisation die Leistung erbringt. Und noch viel entscheidender ist die sich anschließende Frage, ob eindeutig belegbar ist, was die konkreten Erwartungshaltungen der Anspruchssteller („Kunden“) sind. Übertragen auf die damalige Diskussion im MLVB bedeutete dies, Antworten zu finden, wer die Gruppen oder Personen sind, die Ansprüche oder Erwartungshaltungen gegenüber dem Landesverband äußern, und ob der Verband die entsprechenden Leistungen auch anbietet („Serviceportfolio“).

In den darauffolgenden Wochen und Monaten wurde immer deutlicher, dass es schwierig bis kaum leistbar war, selbst die Bedarfe der „wohlbekannten Kunden“ zu definieren, was die mehr als 160 Mitgliedseinrichtungen, eine Vielzahl an Pädagogen, Eltern, Schüler, politischen Organisationen und anderen Interessengruppen sich von einem professionellen Montessori Landesverband Bayern erwarten. Die Idee der Mitgliederbefragung 2012 wurde geboren.

Die anfängliche emotionale Abwehrhaltung mündete jedoch sehr schnell in konstruktive Diskussionen und hochmotivierte, selbstkritische Auseinandersetzung mit der Außensicht des eigenen Verbands. Schnell war ein sehr buntes „KundenKaleidoskop“ beschrieben, welches von internen Kunden (Mitgliedern, Regionalgruppen, Mitarbeitern, Arbeitskreisen, Projektgruppen, etc.) über Politik, Wirtschaft, andere Verbände und Netzwerke bis hin zu der Vielschichtigkeit der Einrichtungen und deren Vertreter, Zulieferer und Dienstleister, Förderer

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Bereits im Winter 2011/12 wurde diese Idee weiter ausgearbeitet und schließlich erfolgreich umgesetzt. Mehr als 2.400 aktive Kontakte des MLVB wurden mittels eines eigens entwickelten Fragebogens um Beantwortung gebeten, das aktuelle MLVBLeistungsangebot kritisch beleuchtet und offene Erwartungen konnten zielgerichtet adressiert werden. Die Antworten und das Feedback waren überwältigend – positiv, konstruktiv und Mut machend, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Nach Auswertung der Ergebnisse wurden insgesamt 13 Handlungsfelder definiert, die dazu dienen sollten, bestehende Stärken auszubauen und erkannte Schwächen konstruktiv anzugehen und zeitnah zu eliminieren. Es ist wohl selbstredend, dass auch in diesem Falle die Umsetzung nicht lange auf sich warten ließ. Bereits im März desselben Jahres gab es eine erste Zukunftswerkstatt, wo sich eine Vielzahl von „Kunden“ des MLVB traf, um intensiv bereits an den dringlichsten Punkten zu arbeiten: die Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit, den Aufbau, die Sicherung und Evaluierung von Qualitätsstandards, den Aufbau von Ehemaligen-Netzwerken sowie die Förderung der Regionalisierung im Verband. Ein übergeordnetes Thema war die erfolgreiche Kommunikation des Dienstleistungsangebots des Verbands an seine Kunden.


Die Umsetzung dieser Themen sowie das kontinuierliche Abarbeiten der definierten Handlungsfelder prägte fortan die Tätigkeit des Verbands und der Geschäftsstelle – neben dem nicht minder wachsenden Alltagsgeschäft. Eine, wie ich finde, sehr große Herausforderung vor dem Hintergrund der vorhandenen begrenzten finanziellen und personellen Ressourcensituation im Verband, vor allem in der Kombination mit Hauptund Ehrenamt. Der klare Auftrag aus der Zukunftswerkstatt und der Mitgliederbefragung, die Zukunftsfähigkeit des Verbands sicherzustellen, zusammen mit einer sachlichen Analyse des Status Quo der Struktur und Organisation des heutigen MLVB, brachte uns Ende des vergangenen Jahres an den Pelhamer See, wo sich das gesamte Team genau dieser Fragestellung widmete: Wie muss ein erfolgreicher MLVB zukünftig organisatorisch aufgestellt sein, um die Erwartungen der Mitgliedseinrichtungen professionell zu erfüllen und die Montessori-Positionen in Politik und Gesellschaft erfolgreich zu vertreten und zu verankern. Es ging um die Klärung der möglichen Notwendigkeit von strukturellen Änderungen, bzw. von Stärken und Schwächen einer möglichen neuen Verbandsstruktur. Wieder ein großes und wichtiges Themenfeld, dem sich der MLVB heute aktiv stellt. Sicherlich aber auch ein weiterer Schritt in Richtung Professionalisierung gegenüber den Mitgliedseinrichtungen und der aktiven Positionierung des Verbands in allen wichtigen Bereichen des öffentlichen Lebens. So, wie wir von marenas den MLVB nun kennen gelernt haben, sicher auch ein Schritt, der nicht allzu lange auf sich warten lässt und auch selbstbewusst und erfolgreich umgesetzt werden wird. Zu Anfang hatte ich ausgeführt, dass uns die Zeit der Zusammenarbeit mit dem Montessori Landesverband Bayern und dessen Einrichtungen wie eine kleine Ewigkeit erscheint. Vielleicht kommt es ja auch daher, dass sich einfach so unglaublich viel bewegt im MLVB. Stillstand scheint ein Fremdwort zu sein –

und jede noch so große Herausforderung scheint eher Neugierde und positive Energien zu wecken. Vielleicht gibt das Ganze ja auch ein in sich stimmiges Bild. Vor einigen Tagen wurde ich vom Radiosender „Antenne Bayern“ zu einem Interview gebeten, wo ich mich aus Sicht eines Vertreters der Wirtschaft und Unternehmensinhabers über Berufs- und Karrierechancen von Montessori-Schülerinnen und -Schülern äußern sollte. Es fiel mir sehr leicht, hier zu argumentieren, erleben wir dieses doch nun seitdem wir die Montessori-Tür aufgeschlagen haben: Wir erleben sie als im hohen Maße sozialkompetent, teamfähig und teamorientiert und v.a. sich-ihrer-selbst-bewusst. Das vernetzte Lernen, das über Grenzen Denken und die scheinbar nicht zu stillende Freude daran, sich weiterzuentwickeln und zu lernen prägen die Schülerinnen und Schüler für ihr Leben. Ein unschätzbarer Wert. Das habe ich den Journalisten versucht zu beschreiben. Heute denke ich, dass es genau diese Werte und diese Haltung sind, die auch der Landesverband für sich beansprucht und nach innen wie außen vertritt. Ich kann nur meinen höchsten Respekt und meine Anerkennung für das Geleistete aussprechen, und dass es uns eine Freude ist, den MLVB, aber auch dessen Mitgliedseinrichtungen zu unterstützen und immer wieder einmal ein Stück weit zu begleiten. Abschließen möchte ich mit einem kleinen Hinweis, der mir beim nochmaligen Durchlesen meines Beitrags mit einem Lächeln aufgefallen ist: Ich habe immer wieder von „wir“ gesprochen, wenn ich über die Arbeit mit Montessori gesprochen habe. Ist Montessori ansteckend? Vielleicht fühlen wir uns schon etwas „montessorig“ bei marenas – überzeugt haben sie uns auf alle Fälle. Dr. Bernd Geier Geschäftsführender Gesellschafter der marenas consulting GmbH, München; www.marenas-consulting.com

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Die Zukunftswerkstatt 2012 Auslöser – Vorbereitung – Durchführung – Umsetzung Auslöser und Vorbereitung Auslöser für die Zukunftswerkstatt war die Klausurtagung des Montessori Landesverbands Bayern e.V. (MLVB) im Herbst 2011. Bei dieser Klausur haben wir festgestellt, dass wir als Team aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle, Vorständen und Beiräten bereits sehr gut zusammengewachsen sind und konstruktiv, aber auch (selbst-)kritisch miteinander arbeiten. Mit professioneller Begleitung durch Dr. Bernd Geier von marenas consulting haben wir uns Gedanken gemacht, aus welchen Werten heraus eine solche konstruktive Zusammenarbeit entsteht und wie unser Leitbild aussehen soll. Um einen Leitbildentwicklungsprozess in Gang zu bringen, mussten wir unsere gemeinsamen Ziele und Visionen klären, unsere Werte definieren und festschreiben. Da es sich um einen Prozess handelt, müssen wir jedoch auch regelmäßig darüber diskutieren, ob diese Werte noch tragend und die beschriebenen Visionen noch gültig oder bereits erfüllt sind. Beim Entwickeln der Visionen sind wir recht bald an den Punkt gekommen, zu hinterfragen, ob das Selbstverständnis, das wir von unseren Tätigkeiten, den Funktionen und Wirkungsbereichen des MLVB haben, dafür geeignet ist, die gesteckten Ziele zu

Zeitplan • Beginn der Vorbereitungen Online-Abfrage und Zukunftswerkstatt, November 2011 • Online-Abfrage, Februar 2012 • Aufbereitung der Daten, Februar/März 2012 • Zukunftswerkstatt I, 10. März 2012 • Aufarbeiten der Ergebnisse und Formulieren von Arbeitsaufträgen, April 2012 • Mitgliederversammlung, 11. Mai 2012 • Zukunftswerkstatt II, 12. Mai 2012 • Umsetzung der Arbeitsaufträge und Aufarbeitung der Handlungsfelder, die als Ergebnisse der Zukunftswerkstatt an den MLVB gerichtet werden

erreichen. Wir haben für uns schnell neue Tätigkeitsfelder entdeckt und festgestellt, dass sich die Arbeitsbereiche in den nächsten Jahren verschieben werden. Die Gründungsberatung, lange Zeit Hauptaufgabe des Verbands, tritt immer mehr in den Hintergrund, Image- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Qualitätsmanagement hingegen werden immer wichtiger.

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Unser Selbstverständnis nach Außen, Vertreter der Interessen und Belange unserer Einrichtungen zu sein, stellte uns vor die Frage, ob uns diese Bedürfnisse eigentlich klar sind oder ob es auch da in den letzten Jahren Interessensverschiebungen gegeben hat: Welche Informationen brauchen Politiker, Wissenschaftler und Wirtschaftsunternehmer? Welche „Kunden“ haben wir, von denen wir vielleicht noch gar nichts wissen? Um auf diese Fragen die richtigen Antworten zu finden, war für uns die logische Konsequenz, eine Zukunftswerkstatt zu initiieren, die sich aus mehreren Bausteinen zusammensetzen sollte.

Folgende Bausteine wurden definiert: 1. E rstellung und Durchführung einer Mitgliederbefragung 2. Auswertung der Umfrageergebnisse 3. Z ukunftswerkstatt I – Präsentation der Befragungsergebnisse und Formulierung von Arbeitsaufträgen nach Handlungsfeldern (Schwerpunkte setzen) 4. Mitgliederversammlung – erste Arbeitsergebnisse „auf den Weg bringen“ 5. Zukunftswerkstatt II – konkrete Formulierung von Zukunftsaufträgen an den MLVB durch verschiedene Arbeitsgruppen 6. Umsetzung

„Für mich war es spannend, mit Menschen aus verschiedenen Säulen und Schulen

Für die Vorbereitung der Zukunftswerkstatt haben wir eine interne Arbeitsgruppe gebildet, die Bausteine definieren und ausarbeiten sollte.

trotz der Unterschiede (kleine – große Schule. Schule in Gründung – „Alteingesessen“. Auf dem Land – in der Stadt) viele Gemeinsamkeiten zu entdecken und wie fast immer mit neuen Impulsen wieder heimzugehen.“ Bärbel Weber, Elternbeirat der Montessorischule Hohenbrunn

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Zwölf wichtige Ergebnisse aus der Befragung Bildungskonzept

Bewertung MLVB

Montessori-Bildungskonzept ist in der Gesellschaft bekannt

MLVB wichtig für Verbreitung Montessori-Bildungskonzept

Montessori-Bildungskonzept ist in der Gesellschaft anerkannt

MLVB setzt sich für gesellschaftliche Akzeptanz ein

Montessori-Bildungskonzept entspricht aktuellem Stand der Bildung

MLVB ist wichtig für Montessori -Schulen und -Kinderhäuser

Montessori-Bildungskonzept wird vom Kultusministerium gefördert stimme zu

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 %

Aufgaben MLVB

stimme zu

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 %

Dienstleistungen

Ausbildung Pädagogen Aufgabe MLVB Mitbestimmung der Pädagogen ist

Dienstleistungen und

gewährleistet

Angebote MoBil

Instrument zur Evaluierung entwickeln

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 %

Verstärkte Regionalisierung stimme zu

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 %

zufrieden

Anmerkung: Bei der Bewertung gab es sechs Antwortmöglichkeiten: „stimme

gerechnet, so dass nur noch die beiden positiven und die beiden negativen Ant-

voll zu“, „stimme überwiegend zu“, „stimme überwiegend nicht zu“, „stimme

worten übrig blieben (n=100 %, der absolute Wert variiert wegen der unterschied-

überhaupt nicht zu“, „kann ich nicht beurteilen“ und „keine Aussage“. In den

lichen Werte für die beiden letzten Bewertungsmöglichkeiten). Dargestellt sind

obigen Diagrammen wurden die beiden letzten Antwortmöglichkeiten heraus-

nur die positiven Antworten, die negativen sind immer die Ergänzung zu 100 %.

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Handlungsfelder 1. Vision und Leitbild vorleben 2. Öffentlichkeitsarbeit stärken (politische und pädagogische Themen) 3. Beibehaltung und Stärkung politischer Arbeit 4. Qualitätsmanagement: Aufbau, Sicherung und Evaluierung von Qualitätsstandards 5. Aufbau und Förderung überregionaler Netzwerke (Landeselternvertretung, Landesschülervertretung, Alumni) 6. Förderung der Regionalisierung im Verband (Einbindung regionaler Sprecher, ...) 7. Beibehaltung und Stärkung der Beratungsleistungen des MLVB (Bsp. Verwaltungsthemen, Vereinsangelegenheiten) 8. Kommunikation der Dienstleistungsangebote des MLVB an die Einrichtung in alle Säulen 9. IzEL 10. Zielgruppen- und bedarfsgerechte Kommunikation und Verbreitung der MLVB Leitfäden 11. Verbesserung der Weitergabe von MLVB Informationen innerhalb der Einrichtungen an die 5 Säulen 12. Aufbau Online-Veranstaltungskalender, in dem Termine des MLVB / der Einrichtungen aktuell einzusehen sind 13. Vorbereitung von Themenjahren für Einrichtungen 13 Handlungsfelder wurden aus den Ergebnissen der Befragung entwickelt. Die fünf fett gedruckten wurden in der Zukunftswerkstatt  I bearbeitet, in der Zukunftswerkstatt II wurde alle Handlungsfelder bearbeitet.

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Erster Baustein: Mitgliederbefragung Erster Baustein und wichtigste Grundlage der Durchführung war die Mitgliederbefragung. Um durch die Befragung der Mitglieder eindeutige Ergebnisse zu erhalten, mussten Profis in diesem Bereich helfen. Mit marenas consulting konnten Partner gewonnen werden, die zum einen in der Wirtschaft als Unternehmensberater unterwegs sind und für die zum anderen die „Montessori-Welt“ nicht unbekannt ist. Gemeinsam wurden Fragenbereiche festgelegt, zu denen Antworten gesucht wurden. Aus diesen Bereichen heraus wurden die Fragen so gestaltet, dass sie (hoffentlich) auswertbare Ergebnisse liefern können. Um den Aufwand der Auswertung möglichst gering zu halten, wurde die Mitgliederbefragung als Onlineabfrage aufgesetzt: Man stelle sich nur den Aufwand vor bei einer Befragung per ausgedrucktem Fragebogen: 500 etwa 16-seitige Fragebögen von Hand in ein Statistikprogramm einzugeben: Pro Seite etwa 2  Minuten, pro Fragebogen also 32  Minuten, bei 500  Fragebögen wären dies dann gut 250  Stunden...! Und die textlichen Anmerkungen wären dann noch gar nicht erfasst!


Ein Probelauf vor der Online-Stellung der Befragung stellte sicher, dass Formulierungsfehler in der Fragestellung, technische Hemmnisse in der Bearbeitung oder andere Mängel erkannt und ausgemerzt wurden. Wichtig war, dass die Beantwortung der Fragen völlig anonym erfolgte, denn nur dann kann auch gewährleistet werden, dass jeder Befragte ohne Angst vor Konsequenzen auch Kritik äußern konnte.

Zweiter Baustein: Auswertung der Umfrageergebnisse In den über 500 vollständig ausgefüllten Online-Fragebögen wurden neben den Sachfragen auch Fragen zur Statistik und allgemein zur Montessori-Pädagogik in Bayern beantwortet. Daraus wurde ersichtlich, dass die Beteiligten sowohl in der Verteilung auf die unterschiedlichen Einrichtungen als auch in der Verteilung auf die verschiedenen Regionen in Bayern die Zusammensetzung des MLVB widerspiegeln. Ebenso wurde deutlich, dass sich alle Säulen (Träger, Pädagogen, Eltern, Schüler, Verwaltung) an der Befragung beteiligten. Dritter Baustein: Zukunftswerkstatt I in München Am 10. März 2012 trafen sich gut 60 Personen aus unseren Mitgliedseinrichtungen an einem sehr schönen, sonnigen Tag in München, um sich gemeinsam Gedanken zu machen, wie wir mit den Umfrageergebnissen umgehen sollten. Nach der ausführlichen Präsentation der Umfrage und den daraus entstandenen Schwerpunkten haben wir ein „WorldCafé“ initiiert. Dafür wurden fünf Werkstatt-Themen definiert, im Umlaufverfahren von den Teilnehmern bearbeitet und die Ergebnisse anschließend im Plenum vorgestellt.

„Jede Schule wurde durch die Zukunftswerkstatt inspiriert, im Rahmen ihrer individuellen Ausprägung und mit ihrem ganz eigenen Charme neue Wege und Möglichkeiten zu finden, welche die Gemeinschaft als Ganzes wiederum bereichern wird. Der Stein wurde neu angestoßen und der MLVB als Unternehmen für eine erfolgreiche Schule der Zukunft ist auf einem zukunftsweisenden Weg.“ Christoph Lang, Schulleiter Montessori-Schule Niederseeon

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Wir haben uns mit den Themen • Öffentlichkeitsarbeit, • Qualitätsmanagement, • Netzwerke, • Regionalisierung und • Kommunikation der Dienstleistungen des MLVB beschäftigt. Als Ergebnis wurden für den zweiten Teil der Zukunftswerkstatt 13 Themen für Arbeitsgruppen definiert, die dort noch genauer bearbeitet werden sollten. Des Weiteren wurde eine Satzungsänderung für die Mitgliederversammlung auf den Weg gebracht mit dem Ziel, die Regionalisierung zu stärken.

Vierter Baustein: Mitgliederversammlung Auf der Mitgliederversammlung am 11. Mai 2012 wurden der gesamte Prozess und die ersten Ergebnisse präsentiert, die Satzungsänderung zur Stärkung der Regionalisierung wurde bereits verabschiedet.

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AG „Gründung Landeselternvertretung“ als Beispiel für einen Arbeitsauftrag und Ergebnis Auftrag für die Zukunft Wir gründen im Sommer 2012 eine Montessori-Landeselternvertretung und schaffen damit die Voraussetzungen für alle Montessori-Eltern, sich zu vernetzen und auf politischer Ebene direkt Einfluss zu nehmen.


„Wundern und staunen • genial vorbereitet von Profis • v iele interessierte und aktive Teilnehmer aus allen Säulen der Vereine •h och informative Präsentation der Umfrage-Ergebnisse Nachdenken, miteinander reden und handeln • effektiv arbeitende Kleingruppen • lustige Vorstellung der Gruppenergebnisse •k onkrete Arbeitsvorhaben (z.B. Gründung einer Montessori-Schüler- bzw. Eltern-Vertretung) •e h manches inzwischen umgesetzt und anderes weiter in Arbeit

Fünfter Baustein: Zukunftswerkstatt II in Dachau Der zweite Teil der Zukunftswerkstatt fand im Rahmen unseres traditionellen Frühjahrstreffens – Gastgeber war diesmal die Montessori-Schule in Dachau – im Mai 2012 statt. Der Interessentenkreis war mit rund 200 Teilnehmern, die alle Säulen unserer Einrichtungen repräsentierten, groß. Es bildeten sich 13 Arbeitsgruppen, die den Auftrag hatten, aufgrund der Ergebnisse der Umfrage und der Handlungsaufträge der Zukunftswerkstatt I Themenschwerpunkte zu diskutieren, zu dokumentieren und konkrete zukunftsfähige Aufträge an den Montessori Landesverband zu formulieren. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden anschließend dem Plenum vorgestellt und konkrete Projekte konnten bereits in die Wege geleitet werden: So wurde beispielsweise in einer Arbeitsgruppe die Gründung einer Montessori-Landeseltern-Vertretung vorbereitet, eine andere nahm sich der Qualitätsentwicklung und -sicherung in den Mitgliedseinrichtungen an, zwei bearbeiteten die Weiterentwicklung der gemeinsamen Konzepte für Kinderhaus und Schule.

So sind wir!“ Sonja Spiegler, Geschäftsführerin Montessori-Schule Wertingen

Ein wichtiger Punkt wurde auch an diesem Tag wieder „heiß“ diskutiert: die Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit der Einrichtungen. So wurde eine breite Basis geschaffen, auf der die Beratungsleistungen des MLVB den Bedürfnissen seiner Mitgliedseinrichtungen entsprechend angepasst und ausgebaut werden können.

Sechster Baustein: Umsetzung der Ergebnisse Es gibt einige Aufträge aus diesen Arbeitsgruppen, die sich relativ einfach und zeitnah realisieren lassen wie die Gründung einer Landeselternvertretung oder einer Landesschülervertretung. Die Landeselternvertretung ist bereits gegründet und hat ihre Arbeit aufgenommen. Sie wird von den Mitgliedseinrichtungen angenommen und mit Leben gefüllt.

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„Die Zukunftswerkstatt (Teil II Mai 2012) war meine persönliche Premiere. Die Arbeitsatmosphäre und Produktivität fand ich sehr erfreulich, auch das Gefühl, teilweise offene Türen einzurennen. Die Erwartungen für das nächste Mal sind hoch, vielleicht suche ich aber lieber eine Arbeitsgruppe Kaffeetrinken und Erfahrungsaustausch´.“ Andreas von Eichhain, Elternbeirat Integrative Montessori-Schule an der Balanstraße

An den Aktivitäten in der Geschäftsstelle lassen sich im Alltag schon viele Ergebnisse der Zukunftswerkstätten I und II erleben – so ist zum Beispiel die neue Internetpräsenz nach Zielgruppen strukturiert. Die wachsende Anerkennung unserer Arbeit auf politischer Ebene und in den verschiedenen Netzwerken gibt uns Sicherheit im Auftreten nach Außen und Innen. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit haben wir erste Kontakte geknüpft, um ein entsprechendes Konzept mit professioneller Unterstützung zu erstellen.

Die inhaltliche Ausrichtung der großen Verbandstreffen im Frühjahr und im Herbst haben wir mit der pädagogischen Reihe der Montessori-Basics gut gestartet und auch den Wunsch nach den Themenjahren werden wir schon im Frühjahr 2014 auf den Weg bringen. An den Konzepten für Kinderhaus und Schule sowie an den Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess (IzEL) wird in Projektgruppen kontinuierlich weitergearbeitet. Andere Themen wie die Leitbildentwicklung der Einrichtungen,


Besinnen wir uns auf den Anfang dieses Artikels, so wird die Arbeit des MLVB und seiner Einrichtungen immer auch ein Prozess sein, der nie wirklich enden wird, weil wir uns in regelmäßigen Abständen immer noch einmal selbst hinterfragen und unsere Visionen und Ziele überprüfen sollten. Manfred Burghardt, Günter Matthes, Wibke Stock Vorbereitungsteam der Zukunftswerkstatt

Experimentierfreudige Schüler? Genervte Lehrer? Wie viel Jugendschutz hat Ihr EDV-System?

Beiträge in diesem Magazin zu den ergebnissen aus der Zukunftswerkstatt Die folgenden Beiträge in diesem Magazin basieren auf Initiativen aus der Zukunftswerkstatt bzw. wurden dort vertieft: • Montessori-Bayern-Tag, Seite 4 • Wissenschaftlicher Beirat, Seite 24 • „Wir stärken die Säule der Eltern“, Seite 26 • Montessoribayernstiftung, Seite 42

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das Qualitätsmanagement, die Kriterien für die Mitgliedschaft im MLVB oder die Profilschärfung unserer Einrichtungen werden sicher noch einige Zeit und viel gemeinsames Arbeiten benötigen.


Essentials zur Montessori-Pädagogik

Vorbemerkung der Redaktion Die folgenden Essentials hat Dr. Ralf Girg entwickelt und auf dem Herbsttreffen des Montessori Landesverband Bayern 2012 in Regensburg vorgestellt. Montessori-Essential I Montessori-Pädagogik 2012 schafft unterstützende Atmosphären. In ihnen kann sich das lernende Leben individuell und gemeinschaftlich ereignen. Montessori-Essential II Montessori-Pädagogik 2012 erkennt zu Bewahrendes und den Erneuerungsbedarf in ihren Einrichtungen. Die Handelnden der Montessori-Einrichtungen wandeln sich mutig und dynamisch. Impulse auch außerhalb der Montessori-Pädagogik werden bewusst wahrgenommen und genutzt.

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Montessori-Essential III Montessori-Pädagogik 2012 versteht den Impuls des „Inneren Bauplans“ als unabsehbare, offene, dynamische und individuelle Potentialentfaltung beim Kind, Jugendlichen und Erwachsenen. Die Potentialentfaltung ereignet sich in den tiefen Begegnungen mit der natürlichen, kulturellen und menschlichen Mitwelt.  Montessori-Essential IV Montessori-Pädagogik 2012 erweitert die Polarisation der Aufmerksamkeit auf das Entstehen von konkreativen Feldern. In ihnen werden transpersonale und transformierende Vorgänge spürbar und erfahrbar.  Montessori-Essential V Montessori-Pädagogik 2012 basiert auf der Wahrnehmung der Ungetrenntheit aller kosmischen Abläufe. Alles ereignet sich in wandelnden Situationen des Jetzt im Horizont eines unabsehbaren kosmischen Ganzen.


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Montessori-Essential VI Montessori-Pädagogik 2012 nimmt die Einzigartigkeit der dynamisch sich konstellierenden Bildungssituationen wahr. Alle Mitwirkenden nutzen einfühlsam integrale Handlungskulturen. Montessori-Essential VII In der Montessori-Pädagogik 2012 ermöglichen Freiarbeit, freies Arbeiten, freies Spiel oder freie Studien transformierende individuelle und gemeinschaftliche Erfahrungs- und Lernprozesse in offenen, wie auch systematisch vorbereiteten Lernumgebungen. Montessori-Essential VIII Freiarbeit eröffnet in der Tiefendimension Prozesse des konkreativen lebenslangen Lernens im gemeinsamen Miteinander. Die Resonanz zum vor sich gehenden Leben wird wahrnehmbar.  Montessori-Essential IX Montessori-Pädagogik 2012 dient dem existenziellen Wachsen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Sie unterstützt das kosmische Öffnen eines integralen Bewusstseins des gemeinsamen Wandels im Sein.

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Wissenschaftlicher Beirat

Im Rahmen der Aktivitäten im Landesverband zur Qualitätsentwicklung und -sicherung in den Kinderhäusern und Schulen ist im Vorstand die Idee entstanden, einen wissenschaftlichen Beirat zu installieren. Die Mitgliederversammlung hat diesem Vorschlag am 11. Mai 2012 zugestimmt. Es war eine große Freude, dass alle Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die für dieses Projekt angesprochen wurden, spontan und herzlich zugesagt haben.

Erfahrene Entwickler im Einsatz

Dies sind: • Dr. Ralf Girg, Universität Regensburg, Institut für Pädagogik •P rof. Dr. Andreas Hartinger, Universität Augsburg, Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik • Prof. Dr. Christina Schenz, Universität Passau, Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik •D r. Richard Sigel, LMU München, Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik •P rof. Dr. André Frank Zimpel, Universität Hamburg, Institut für Erziehungswissenschaften Der Wissenschaftliche Beirat ist unabhängig. Er hat vorrangig die Aufgabe, den Montessori Landesverband Bayern bei seiner Schwerpunktsetzung in Forschungsprojekten zu beraten und diese zu begleiten. Zudem unterstützt er Kontakte und Kooperationen zwischen dem Montessori Landesverband Bayern mit Forschungs- und Fördereinrichtungen. Nach längeren Gesprächen im Vorstand, gepaart mit den Erfahrungen aus den bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungen in bayerischen Montessori-Einrichtungen, wurde beschlossen, als erstes Projekt für eine wissenschaftliche Untersuchung


ein Basic der Montessori-Pädagogik zu wählen, nämlich die Freiarbeit. Mit dem Wissenschaftlichen Beirat wurde dies auf dem Treffen am 8. Februar 2013 erörtert. Es wurde vereinbart, die Möglichkeiten eines Forschungsprojekts über das Gelingen von Freiarbeit auszuloten. Hintergrund hierfür ist, dass mit der seit Jahresende 2012 vorliegenden Studie „Bildungserfahrungen an Montessori-Schulen – eine empirische Studie zu Schulqualität und Lernerfahrungen“ von Barz, Randoll und Liebenwein eine über Bayern hinausgehende Untersuchung über die Qualität unserer Schulen vorgelegt wurde (Näheres siehe S. 32). Mit einer weiteren wissenschaftlichen Untersuchung will der Vorstand erreichen, dass daraus auch fundierte und möglichst konkrete Handreichungen für die Arbeit an den Schulen entwickelt werden können. Hierzu soll in diesem Jahr ein entsprechendes Forschungsdesign konzipiert werden. Darüber hinaus muss überlegt und geklärt werden, welche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Durchführung dieses Projekts in Frage kommen und wie dies finanziert werden kann. Ingeborg Müller-Hohagen Vorstand im Montessori Landesverband Bayern e.V.

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„Wir stärken die Säule der Eltern“ Gründung einer Montessori-Landeselternvertretung Bayern Die erste Zukunftswerkstatt hatte ich leider versäumt, deshalb war meine Freude besonders groß, als ich auf der Tagesordnung des Frühjahrstreffens des Montessori Landesverband Bayern im vergangenen Jahr in Dachau im Rahmen der Zukunftswerkstatt II den Vorschlag zu einer Arbeitsgruppe zur „Gründung einer Montessori-Landeselternvertretung“ fand. Blicke in mein Montessori-Tagebuch vergegenwärtigten mir, mit welch einem Engagement, einer bunten Vielfalt und Kompetenz Eltern unterstützend und fördernd für ihre Kinder in den Montessori-Einrichtungen tätig sind. Ich gestattete mir ein erleichtertes „Endlich“. Es bahnte sich offensichtlich dem schwelenden Bedürfnis unserer Montessori-Eltern, die Säule der Eltern in der Montessori-Pädagogik sowohl nach „Innen“ als auch nach „Außen“ sichtbar zu machen und landesweit zu stärken, ein konkreter Weg. Montessori-Landestreffen fungieren in meiner Erfahrung als Schmelztiegel für neue Ideen und Entwicklungen in der Montessori-Pädagogik. Deren konkrete Ausarbeitung und Umsetzung in die Tat ist mit einem besonderen „Willen und Wollen“ ausgestattet. Wir, die Eltern, sind auch hier eine wichtige Säule für diesen lebendigen und fortschreitenden Prozess. Die Ideen aus der vorangegangenen Zukunftswerkstatt zur Verstärkung der Säule der Eltern waren jetzt reif, um nun „angepackt“ zu werden. Die Inhalte der Friedberger Erklärung aus dem Jahr 2007 „WISSEN, VERSTEHEN, VERANTWORTEN – Naturwissenschaftliche Bildung im ganzheitlichen Kontext der Montessori-Pädagogik“, die anlässlich eines Treffens des Montessori Dachverband Deutschland e.V. veröffentlicht wurden, können und werden in Zukunft als Grundlage für das gemeinsames Handeln der Eltern in der Montessori-Landeselternvertretung dienen. Die Erklärung

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steht als pdf.file auf der Homepage des Dachverbands zur Verfügung (www.montessori-deutschland.de). Der Wille zur Gründung der Montessori-Landeselternvertretung wurde von allen Mitgliedern der Arbeitsgruppe deutlich


Betriebliche Altersvorsorge. geäußert. Im Zentrum der Gedanken zur Gründung stand der Wunsch nach Vernetzung der Eltern in den Montessori-Einrichtungen. Das Netzwerk soll es ermöglichen oder auch erleichtern, gemeinsam vom bereits langjährig erarbeiteten Know how zu profitieren, gemeinsame Ziele zu formulieren und diese vor Ort oder auch landesweit zu verwirklichen. Wir stimmten in der Auffassung überein, dass das sich entwickelnde Netzwerk und die Stärkung der Elternsäule unseren Zielen in einem größeren Rahmen mehr Gewicht verleihen kann und wird. Eine klare Organisationsstruktur wird es den Eltern der Einrichtungen zukünftig ermöglichen, jederzeit darauf zurückgreifen zu können. Die Gründung der Montessori-Landeselternvertretung fand am 28. Juni 2012 in den Räumen des Montessori Landesverband Bayern statt. Die aus der Taufe gehobene MLEV Bayern wurde unter dem Dach des MLVB mit eigener Geschäftsordnung angesiedelt. Unsere erste Delegiertenversammlung fand im Herbst 2012 statt. Die Geschäftsordnung des MLEV Bayern wurde von den Delegierten nach kurzer Aussprache einstimmig verabschiedet und trat am 23. Oktober 2012 in Kraft. Als Vertreter des MLEV Bayern wurden Barbara Schneider (Lauingen), Andrea Grabe (Dinkelscherben), Andreas von Eichhain (München, Balanstraße), Christian Zahler (Wertingen) und Dr. Irene L. Gügel (München, Olympiapark, Sprecherin der Vertreter) gewählt. Die Schriftführung übernimmt Claudia Herwegh (Starnberg). Für die Unterstützung bei unserer Arbeit bedanken wir uns ganz herzlich beim Vorstand des MLVB und im Besonderen bei den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle. Dr. Irene L. Gügel Sprecherin der Montessori-Landeselternvertretung Bayern

Öko? Logisch! Auch am Kapitalmarkt geht der Trend seit Jahren zunehmend zu ökologischem Engagement. Grüne Geldanlagen werden immer öfter nachgefragt, deutlich zu erkennen am wachsenden Anlagevolumen. Nachhaltig begründete Geldanlagen sind ein Instrument, wirtschaftliche Veränderungen und umweltfreundliche Innovationen zu fördern. Gerade die langfristig angelegten Produkte der kapitalmarktgedeckten betrieblichen Altersversorgung eignen sich hervorragend für die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien und sind das beste Beispiel für eine verantwortungsvolle und zukunftssichernde Anlageform.

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sehensWERT! Drei Jahre Wertebündnis Bayern „Seit seiner Gründung im März 2010 hat sich das Wertebündnis Bayern zu einem deutschlandweit einmaligen Erfolgsmodell entwickelt“, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer in seiner Eröffnungsrede. „Und das Geheimnis des Erfolgs ist der aktive Bürgergeist der Bündnispartner.“ Auf dem Kongress sehensWERT am 13. März 2013 im Congresscentrum der Messe München zog das Wertebündnis Bayern eine Zwischenbilanz seiner Tätigkeit. Unter den nahezu 1.500 Gästen war auch die halbe Schülerschaft der Montessori-Schule Marktleuthen (Fichtelgebirge) mit ihrem Leiter Alexander Rheindorf angereist, um die vielfältigen Aktivitäten des Wertebündnisses zu erfahren. Die Montessori-Schülerin Josefa Ruesch konnte dem Ministerpräsidenten die wichtige Frage stellen: „Warum gibt es Werte?“. In dem Wertebündnis sind über einhundert Bündnispartner zusammengeschlossen. Im Foyer des Congresscentrums haben sich die Bündnispartner an Gemeinschaftsständen vorgestellt. Der Montessori Landesverband Bayern war am Stand „WERTE bilden“ gut vertreten. Auch im Foyer waren die Verpflegungsausgaben aufgebaut,

Schüler der Montessori-Schule Marktleuthen

so dass hier immer viel Bewegung war. So konnte man auch den einen Gast oder die andere Gruppe aus einer bayerischen Montessori-Einrichtung treffen. In verschiedenen Sälen wurden die sieben aktuellen Projekte des Wertebündnisses vorgestellt. An weiteren sechs Orten gab es Mitmach-Aktionen. Um mit den anwesenden 500 Kindern und Jugendlichen in direkten Kontakt zu kommen, gab es einige Mitmachstationen.

Rechts: Monika Ullmann am Stand „WERTE bilden“ Unten: Montessori-Schülerin Josefa Ruesch (links) im Gespräch mit Ministerpräsident Horst Seehofer


Ein langer Tag mit vielen Angeboten und eine gute Gelegenheit, wieder einmal über den Tellerrand hinaus zu schauen und auch Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen. Noch lebendiger und geistig bereichernder könnte es sein, wenn das Potential der Besucher mittels verschiedener Workshop-Methoden konstruktiv genutzt werden würde.

Franziska Holzheimer bei ihrem Poetry Slam

Dort wurden Werte in Form von Spielen erlebt, gepuzzelt und beschrieben. In ernsthaften Diskussionen gingen aber auch die Jugendlichen ins Gespräch mit den Erwachsenen. Beim Finale am Nachmittag gab es nochmals vielfältige musikalische Angebote auch zum Mitsingen – und die Preisverteilung für die Kinder und Jugendlichen, die am Gewinnspiel mitgemacht haben.

Abschließend noch eine Bemerkung von Wertebündnispatin Franziska Holzheimer, die im Festakt einen sehr lebendigen Poetry-Slam über Werte vorgetragen hat. „Wertefragen sind Entscheidungsfragen. Das macht sie so kompliziert. Jeder Wert, jede Tugend erweist sich bei näherer Betrachtung als ambivalent – als versuche man, mit bloßen Händen Fische zu fangen.“ Wibke Stock und Günter Matthes, Vorstände und Monika Ullmann, Pädagogische Referentin im Montessori Landesverband Bayern e.V.

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Netze knüpfen und pflegen

Eingebunden in folgende Netzwerke vertritt der Montessori Landesverband Bayern e.V. mittels Knüpfen neuer Kontakte und der ständigen Pflege der Kontakte die Interessen seiner Mitgliedseinrichtungen in einer breiten Öffentlichkeit. Der Montessori Dachverband Deutschland e.V. (MDD) vertritt die Interessen der Landesverbände und bundesweiten Ausbildungsorganisationen. Im MDD werden einheitliche Qualitätsstandards für die Montessori-Einrichtungen entwickelt. Für den Bereich der Montessori-Ausbildungseinrichtungen werden gemeinsame Rahmenbedingungen erarbeitet. Der bayerische Landesverband ist im MDD nicht nur als Vertreter der bayerischen Montessori-Einrichtungen, sondern auch mit seiner Bildungsakademie (MoBil) als deutschlandweit agierende Ausbildungsinstitution vertreten. Er beteiligt sich aktiv an den laufenden Projekten und der Dachverbandsarbeit im Vorstand. Montessori Europe (ME) dient der europaweiten Vernetzung und des Austauschs über die Montessori-Bewegung, insbesondere über direkte Kontakte und Kongresse. Neben der regelmäßigen Teilnahme bereichern Referenten aus dem Montessori Landesverband Bayern seit Jahren das Programm der internationalen Kongresse. Das Wertebündnis Bayern wurde auf Initiative des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer ins Leben gerufen und umfasst inzwischen 100 Bündnispartner, die sich mit einem gemeinsamen Bündnispapier und gemeinsamen Projekten für die Stärkung der Werteorientierung junger Menschen einsetzen. Neben der Vernetzung über den klassischen Bildungsbereich

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Projekt1:Layout 1

01.03.2011

15:36 Uhr

hinaus bietet die Mitgliedschaft im Wertebündnis die Möglichkeit, mit anderen Bündnispartnern gemeinsame Aktionen und Projekte zur Wertebildung der nachfolgenden Generationen zu initiieren und sich an der Umsetzung zu beteiligen.

Seite 1

Das Forum Bildungspolitik umfasst derzeit etwa 45 Organisationen und Verbände aus dem Bereich Bildung. Hier werden in regelmäßigen Sitzungen bildungspolitische Themen und Gesetzesentwürfe kritisch diskutiert, klare Positionspapiere bzw. Petitionen formuliert und bei den Parteien bzw. im Landtag eingereicht. Das Forum Bildungspolitik ist außerdem Mitglied im Bayerischen Bündnis für Toleranz.

Arbeitsgemeinschaft

Freier Schulen

In der Arbeitsgemeinschaft der Freien Schulen in Bayern (AGFS-Bayern) arbeiten öffentliche gemeinnützige Schulen in freier Trägerschaft zusammen. Die bayerische Arbeitsgemeinschaft ist eine Untergliederung der AGFS der Bundesverbände. Sie vertritt die gemeinsamen Interessen der Ersatzschulen in freier gemeinnütziger Trägerschaft in Bayern und unterstützt die Kooperation und Vernetzung dieser Schulen untereinander. Das adz-Netzwerk wurde von Reinhard Kahl ins Leben gerufen und ist ein lebendiges Netzwerk zur „Intelligenz der pädagogischen Praxis“ mit einer aktiven Münchner Regionalgruppe und einem mehrtägigen Bildungskongress alle zwei Jahre. Hier sind auch viele Mitglieds-Einrichtungen und Personen aus dem Umfeld der Montessori-Einrichtungen Mitglied.

Arbeitsgemeinschaft

Freier Schulen

Weitere Informationen zu den Netzwerken unter http://www.montessoribayern.de/netzwerke.html Manfred Burghardt Geschäftsleiter Montessori Landesverband Bayern e.V.

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Bildungserfahrungen an Montessori-Schulen Zusammenfassung ausgewählter Ergebnisse einer empirischen Studie zu Schulqualität und Lernerfahrungen

In Deutschland gibt es derzeit 225 Montessori Grund- und 156  Sekundarschulen. Sie sind eine bekannte und zunehmend beliebte Alternative zu staatlichen Regelschulen. Am Fachbereich Bildungswissenschaft an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn wurden in einer groß angelegten empirischen Studie gemeinsam mit der Universität Düsseldorf Schulqualität, Lernerfahrungen, Wertevermittlung sowie kulturelle und gesundheitliche Bildung an Montessori-Schulen der Sekundarstufe untersucht. Als Vergleichsbasis dienten dabei u.a. ausgewählte Ergebnisse einer vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) vorgenommenen Befragung von Schülern an Regelschulen. Das Forschungsdesign ist auf Anregung der Montessori-Verbandsvertreter im wissenschaftlichen Beirat der Studie so gewählt worden, um auch einen Vergleich zwischen den privaten Montessori-Schulen in Bayern mit den öffentlichen Montessori-Schulen in Nordrhein-Westfalen zu ermöglichen. Insgesamt konnten im Rahmen der Studie 643 von Montessori-Schülern ausgefüllte Fragebögen ausgewertet werden. Der Fragebogenerhebung vorgeschaltet waren 97 qualitative Leitfaden-Interviews mit Eltern (n=43) und Schülern (n=54) der neunten und zwölften Klassen.

Wer die Montessori-Schüler sind und was Eltern dazu veranlasst, diese Schulform für ihr Kind zu wählen Etwa zwei Drittel der Montessori-Schüler sind sog. Quereinsteiger, die die Montessori-Schule nicht von der 1. Klasse an besucht haben. Dies zeigt, dass Montessori-Schulen für viele Kinder und Jugendliche eine wichtige Alternative zur staatlichen Regelschule darstellen. An bayerischen Montessori-Schulen gibt es allerdings

32

mehr Quereinsteiger aufgrund schlechter Schulerfahrungen an Regelschulen als in NRW: dem Schulwahlmotiv „weil ich selbst schlechte Erfahrungen an einer staatlichen Schule gemacht habe“ wird dort zu 35 % zugestimmt, im Vergleich zu 13 % in NRW. Hingegen wird die Montessori-Schule in NRW häufiger als in Bayern aufgrund ihres „guten Rufes“ von den Eltern gewählt (NRW: 50 %, Bayern: 13 %). „Weil die Schule in der Nähe ist“ stellt für Montessori-Eltern gleichermaßen ein häufig genanntes Schulwahlmotiv dar (v.a. in NRW: 29,5 %; Bayern: 11,1 %). Bei der Schulwahlentscheidung steht für die Eltern am häufigsten die Erwartung im Vordergrund, dass an MontessoriSchulen mehr auf den einzelnen Schüler eingegangen wird (49,8 % Zustimmung). Die Elternschaft der Montessori-Schulen ist in NRW durch den Regelschulcharakter sozial stark durchmischt, allerdings mit einer leichten Tendenz hin zu gut bürgerlichen, gehobenen bzw. etablierten Elternhäusern. In Bayern scheinen an MontessoriSchulen dagegen eher die sog. „alternativ-postmateriellen“ Elternhäuser zu dominieren. Auch finden sich in beiden Bundesländern überdurchschnittlich viele Alleinerziehende.

Schulzufriedenheit Kennzeichnend für die Montessori-Schulen ist eine deutlich höhere Schulzufriedenheit im Vergleich zur Regelschule. Während die Regel- und Montessori-Schüler die Frage „Ich fühle mich in meiner Schule wohl“ gleichermaßen zu 80 - 90 % bejahten, werden größere Unterschiede zugunsten der Montessori-Schule bei der Aussage „Ich finde meine Schule sehr einladend und freundlich“ mit bis zu 20 % Differenz erkennbar (vgl. Abb. 1).


Abbildung 1: „Ich finde meine Schule sehr einladend und freundlich“ („trifft voll zu“/„trifft eher zu“, in %)

100

50 48

80 60

Abbildung 3: „In der Schule / im Unterricht langweile ich mich oft“ („trifft voll zu“/„trifft eher zu“, in %)

82,8 71,8 62,1

46

48,2

47,1

44

60,7

42

40

40 20

40,3

38

41,2

36

0

DIPF Kl.8 (n=1.580)

DIPF Kl.12 (n=1.051)

Montessori Kl.7-10 (n=380)

DIPF Kl.8 (n=1.580)

Montessori Kl.11-13 (n=262)

Auch die Lernfreude ist bei Montessori-Schülern deutlich stärker ausgeprägt als bei Schülern aus der Regelschule. Zudem wird das, was in der Schule gelernt wird, von den Montessori-Schülern als deutlich interessanter und weniger langweilig erlebt als Regelschüler dies in ihren Antworten zum Ausdruck bringen (vgl. Abb. 2, 3 und 4).

Montessori Kl.7-10 (n=380)

Montessori Kl.11-13 (n=262)

Abbildung 4: „Was wir in der Schule machen finde ich meistens interessant“ („trifft voll zu“/„trifft eher zu“, in %) 80 70

71

60 50

Abbildung 2: „Unsere Lehrer gestalten die Schulstunden interessant und spannend“ („trifft voll zu“/„trifft eher zu“, in %)

DIPF Kl.12 (n=1.051)

53

56,6

58,4

40 30 20 10

60

0

50

51,1

40

42,1

DIPF Kl.8 (n=1.580)

DIPF Kl.12 (n=1.051)

Montessori Kl.7-10 (n=380)

Montessori Kl.11-13 (n=262)

30 20

24,7

21

10 0

DIPF Kl.8 (n=1.580)

DIPF Kl.12 (n=1.051)

Montessori Kl.7-10 (n=380)

Montessori Kl.11-13 (n=262)

Schulische Belastungen Die von den befragten Jugendlichen empfundenen und mit Schule in Zusammenhang stehenden Belastungen (z.B. Angst vor Prüfungen) sind bei Montessori-Schülern deutlich geringer ausgeprägt als bei Schülern an Regelschulen. Allerdings liegen

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die Montessori-Schulen in NRW auf einem eher für Regelschulen vergleichbaren Niveau: „Ich habe Schlafstörungen aufgrund der schulischen Leistungsanforderungen“ – dieser Aussage stimmen an bayerischen Montessori-Schulen 7,0 % zu, an MontessoriSchulen in NRW hingegen 27,7 %. Es ist wohl eher den Vorgaben des regulären staatlichen Schulbetriebs in Nordrhein-Westfalen als der dort in Ansätzen verwirklichten Montessori-Pädagogik zu Schulden, dass sich dort auch die „normalen“ schulischen Probleme besonders ausgeprägt im Erleben der Schüler wiederfinden (vgl. Abb. 5).

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Abbildung 5: „Wie oft hast du folgende Schulprobleme in den letzten beiden Schuljahren erlebt?“ („sehr oft“/„oft“, in %)

Schlafstörungen, z.B. vor Prüfungen Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Übelkeit vor Prüfungen Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Übelkeit vor und nach der Schule Unfaires Verhalten von Lehrern Mont-BY Mont-NRW

0 10 20 30 40 50 60

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Lehrer-Schüler-Verhältnis Besonders ausgeprägt erscheinen die Vorzüge der MontessoriSchule in denjenigen Bereichen zu sein, die die Lehrer-SchülerBeziehung und das individuelle sowie differenzierte Eingehen auf die Besonderheiten, Stärken und Schwächen jedes einzelnen Schülers betreffen (vgl. Abb. 6 und 7). Auch die Möglichkeiten, eigene Ideen und Meinungen in den Unterricht einzubringen, werden von Montessori- im Vergleich zu Regelschülern deutlich günstiger beurteilt (vgl. Abb. 8). Die positivsten Einschätzungen


hinsichtlich Differenzierung und Individualisierung werden dabei immer wieder von den bayerischen Montessori-Schülern abgegeben, während die Antworthäufigkeiten der Montessori-Schüler in NRW vergleichbar zu den Regelschülern ausfallen. Abbildung 6: „Unsere Lehrer erkennen auch die schlechten Schüler an, wenn sie merken, dass sie sich verbessern“ („trifft voll zu“/„trifft eher zu“, in %)

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

Abbildung 8: „Unsere Lehrer geben uns Gelegenheit, unsere Meinung zu sagen“ („trifft voll zu“/„trifft eher zu“, in %)

100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

Mont-BY

DIPF Kl.8 (n=1.580)

DIPF Kl.12 (n=1.051)

Montessori Kl.7-10 (n=380)

Montessori Kl.11-13 (n=262)

Abbildung 7: „Unsere Lehrer interessieren sich für den Lernfortschritt jedes einzelnen Schülers“ („trifft voll zu“/„trifft eher zu“, in %)

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

Mont-BY

Mont-NRW

DIPF

Mont-NRW

DIPF

Größere Lernfreude und ein interessanterer Unterricht an Montessori-Schulen weisen darauf hin, dass dort wesentliche Aspekte eines zeitgemäßen Unterrichts verwirklicht werden. Die hohe Zustimmung der Schüler in Bezug auf die Förderung persönlichkeitsbezogener Aussagen, wie z.B. Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen, bestätigen dies. Auch stimmt ein hoher Prozentsatz der Aussage zu: „Ich habe in der Schule vermittelt bekommen, dass ich Stärken habe“ (MontessoriSchüler Bayern: 80,1 %; Montessori-Schüler NRW: 71,8 %). Und trotz der oft im Rahmen der pädagogischen Konzeption eher als Fremdkörper erlebten Prüfungen, die zudem bisweilen – in Bayern ausschließlich − extern abgenommen werden, demonstrieren Montessori-Schüler auch hier Selbstbewusstsein: „Ich bin überzeugt, dass ich in Prüfungen gute Leistungen erzielen kann“ (Montessori-Schüler Bayern: 82,5 %; MontessoriSchüler NRW: 82,8 %). Die Frage „Wie gut fühlst du dich auf staatliche Abschlussprüfungen vorbereitet?“ wurde von 72,5 % der Montessori-Schüler in Bayern und von 80,1 % der Montessori-Schüler in NRW mit „sehr gut“ oder „gut“ angegeben (im Vergleich zu 81 % der Regelschüler aus der DIPF-Studie).

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Problembereiche Trotz der von den Schülern als überaus positiv eingeschätzten individuellen Förderung und dem von den meisten Schülern bekräftigten Eindruck, dass die Lehrer im Unterricht leistungsstarke wie leistungsschwächere Schüler berücksichtigen, werden aus den Daten auch einige Probleme erkennbar: Während sich annähernd je ein Viertel der Montessori-Schüler regelmäßig in Mathematik, Deutsch oder Englisch unterfordert fühlt, nimmt ein ebenso großer Anteil regelmäßig Nachhilfe in Anspruch. Konkret haben in den letzten 12 Monaten 18,7 % der Montessori-Schüler in Bayern und 26,6 % in NRW regelmäßig Nachhilfe in Anspruch genommen. Hinzu kommen etwa 20 %, die nach eigenen Angaben gelegentlich Nachhilfe erhalten. Bundesweit repräsentative Vergleichszahlen aus der Shell-Jugendstudie zeigen, dass 24 % der Schüler aus Regelschulen regelmäßig oder gelegentlich Nachhilfeunterricht erhalten (vgl. Shell Deutschland 2010, S. 81). Allerdings sind die Antwortmöglichkeiten in beiden Studien unterschiedlich und die Ergebnisse deshalb nicht unmittelbar miteinander vergleichbar. Zu berücksichtigen ist zudem, dass Quereinsteiger an Montessori-Schulen häufiger Nachhilfe in Anspruch nehmen als Schüler, die von der ersten Klasse an eine Montessori-Schule besucht haben. Als häufigster Grund für Nachhilfe (72,9 %) werden daher „Lücken aus früheren Schuljahren“ genannt.

richt lernen würden. Generell werden die Bedingungen des Lernens von den Schülern aus NRW häufiger als unzureichend erlebt. Lediglich 37,9 % sind der Auffassung, dass in allen oder den meisten Schulstunden „eine ruhige, entspannte Atmosphäre“ herrsche, während ein erheblicher Anteil der Schüler (in NRW 47 %) die Freiarbeitsstunden oft als laut und unruhig beschreibt. Dennoch gibt eine Mehrheit von 62,7 % der befragten Montessori-Schüler aus beiden Bundesländern an, nicht auf die Freiarbeit verzichten zu wollen.

Als konzeptionelle Besonderheit der Montessori-Pädagogik zählt die Freiarbeit in einer vorbereiteten Umgebung. Diese wird von den Schülern tendenziell als problematisch beschrieben. So gibt etwa ein Drittel bis etwa die Hälfte der Schüler an, dass es in der Freiarbeit laut und unruhig zugehe oder dass es in der Klasse unordentlich sei (vgl. Abb. 9). Damit ist das Montessori-Ideal der konzentrierten Aufmerksamkeit nicht unbedingt erfüllt. Dies trifft insbesondere auf die staatlichen Montessori-Schulen in NRW zu. So sind 37,8 % der Schüler aus NRW (in Bayern nur 17 %) der Meinung, dass sie in der Freiarbeit weniger gut als im Fachunter-

Werteorientierung In Bezug auf zentrale Lebensziele ergab sich die gleiche Rangfolge wie in der Shell-Jugendstudie: (1) Gute Freunde haben, die einen anerkennen und akzeptieren; (2) Einen Partner, dem man vertrauen kann; (3) Eigenverantwortlich leben und handeln; (4) Das Leben in vollen Zügen genießen. Den sog. materialistischen Lebenszielen (hoher Lebensstandard, Sicherheit) stimmen Montessori-Schüler allerdings etwas häufiger zu als die Referenzstichprobe. Dabei zeigt sich wiederum, dass die „konventionelleren“ Einstellungen von Quereinsteigern generell stärker befürwortet werden.

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Abbildung 9: Positive Aspekte und Probleme in der Freiarbeit („in allen Stunden“/„in den meisten Stunden“, in %)

In der Klasse ist es unordentlich

Mont-BY Mont-NRW

In unserer Klasse ist es laut und unruhig Es herrscht eine ruhige Atmopsphäre Es halten sich die meisten an die Regeln Die Schüler helfen sich gegenseitig Es gibt genügend Aufgaben 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100


In den analog zur Wertetypologie der Shell-Jugendstudien von 2002 und 2006 gebildeten Wertetypen ergeben sich die in Abbildung 10 dargestellten auffälligen Häufigkeiten bei den Montessori-Schülern. Abbildung 10: Wertetypen bei Montessori-Schülern und Shell 2006 (in %)

45

Mont-BY

40

Mont-NRW

35

Shell

30 25 20 15 10 5 0

Idealisten

Unauffällige

Macher

Materialisten

Zusammenfassung Die Befunde dieser Studie zeigen, dass Montessori-Schulen aus der Perspektive der Lernenden ihr Anliegen einer kindgemäßen Pädagogik in vielerlei Weise realisieren. Schulängste und Unzufriedenheit mit dem schulischen Lernen treten bei Montessori-Schülern eher selten in Erscheinung, während Lernfreude und schulisches Wohlbefinden im Vergleich zu Regelschülern deutlich ausgeprägter sind. Mit Ausnahmen der Vorbereitung auf staatliche Prüfungen fühlen sich die Schüler an MontessoriSchulen von ihren Lehrern besser individuell gefördert und die Lehrer-Schüler-Beziehungen werden dort positiver eingeschätzt. Aus der Studie geht aber auch deutlich hervor, dass MontessoriPädagogik an Regelschulen ihr Potential nicht voll entfalten kann. Damit verliert das Argument gegen die Privatisierung schulischer Bildung an Bedeutung, reformpädagogische Ansätze ließen sich ohne weiteres auch an staatlichen Regelschulen verwirklichen. Eine wichtige methodische Besonderheit in der

Buchvorstellung auf der didacta 2013 Auf der diesjährigen didacta in Köln, der weltweit größten Bildungsmesse, wurde auf einer Pressekonferenz am 19. Februar die Studie vorgestellt. Teilnehmer an der Presekonferenz waren von links Prof. Dr. Andre Zimpel, Dr. Gudula Meisterjahn-Knebel, Prof. Dr. Dirk Randoll, Dr. Jörg Boysen, Ingeborg Müller-Hohagen und Günter Matthes Liebenwein, Sylva / Barz, Heiner / Randoll, Dirk: Bildungserfahrungen an Montessorischulen - Empirische Studie zu Schulqualität und Lernerfahrungen. Springer-VS Wiesbaden 2013, 270 S. ISBN: 978-3-531-18507-1

Montessori-Pädagogik, die Freiarbeit, lässt aufgrund der Befunde in der Schulpraxis allerdings noch Optimierungsbedarf erkennen. Ein weiterer Problembereich ist die innere Differenzierung, d.h. das Eingehen auf unterschiedliche Leistungsmöglichkeiten bei Schülern im Unterricht: Sowohl die beträchtliche Zahl derjenigen, die sich unterfordert fühlen, als auch der relativ hohe Anteil derjenigen, die Nachhilfe in Anspruch nehmen muss, sind in dieser Hinsicht als Herausforderung für die Zukunft zu betrachten. Dr. Dirk Randoll Professor für Empirische Sozialwissenschaft im Fachbereich Bildungswissenschaft der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn und Initiator dieser Studie, die von der Software AG-Stiftung in Darmstadt finanziert wurde

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Zeitlose Qualität. In unserer 80-jährigen Firmengeschichte hat ein Aspekt immer eine wesentliche Rolle gespielt: die Qualität unserer Produkte. Die Kombination aus Qualität und pädagogischem Wert sorgen für ein Sortiment von Montessori-Materialien, das bis zum heutigen Tage noch immer unvergleichlich ist. Vermutlich kennen Sie das Schwarze Band: Die 46 m lange Stoffbahn ist gleichzusetzen mit 4,6 Milliarden Jahren Erdgeschichte, deren Entstehung in Montessoris Erzählung den Kindern dargeboten wird. Das Ende des Schwarzen Bandes schließt mit zwei cm rotem Stoff ab, welcher das Leben der Menschen auf der Erde symbolisiert. Somit erfährt das Kind mit allen Sinnen, wie lange die Entwicklung der Erde und der Menschheit dauerte. Nienhuis sorgt für ständige Qualitätssicherung der Montessorimaterialien und entwickelt darüber hinaus hochwertige Ergänzungsmaterialien. Unser Sortiment erweitert sich ständig. Die neuen Produkte sprechen die Kinder an und tragen zu einer verantwortungsvollen Entwicklung bei. Die Qualität unserer Produkte überzeugt in ästhetischer und technischer Ausführung, entspricht den pädagogischen Ansprüchen in besonderem Maße. Wir nennen dies zeitlose Qualität.

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„Wir sind nicht überrascht!“

Das Magazin im Gespräch mit Ingeborg MüllerHohagen und Monika Ullmann über die Ergebnisse der Studie „Bildungserfahrungen an MontessoriSchulen“ und eventuelle Konsequenzen daraus. Magazin: Seit Ende letzten Jahres liegt die Studie zu Bildungserfahrungen an Montessori-Schulen von Barz/ Liebenwein/Randoll nun vor. Wie ist es überhaupt zu dieser Studie gekommen? Müller-Hohagen: Prof. Dr. Dirk Randoll von der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn hat den Montessori Landesverband Bayern dazu eingeladen, sich bei dieser empirischen Studie zu Schulqualität und Lernerfahrungen zu beteiligen. Es wurden zugleich Waldorfschulen und Montessori-Schulen in Nordrhein-Westfalen, die staatlich anerkannt sind, in die Studie aufgenommen. Was sind aus Ihrer Sicht die positivsten Ergebnisse und was bedeuten diese für die bayerischen MontessoriSchulen?

Müller-Hohagen: Die Studie zeigt, dass Stärken der Montessori-Pädagogik besonders in der Lernkultur liegen. Hier einige Zahlen zum Schüler-Lehrer-Verhältnis: Besonders herausragend sind die Aussagen zum schulischen Lernen, da geben 82,5 % der Schülerinnen und Schüler an, gern in ihrer Montessori-Schule zu lernen. Die Lernzufriedenheit liegt bei 82,8 %. Sehr interessant und erfreulich sind ebenfalls die Aussagen zum Schüler-LehrerVerhältnis: 87,1 % sagen aus, dass die Lehrer viel tun, um ihnen zu helfen. 85,4 % geben an, dass die Lehrer etwas so lange

erklären, bis die Schüler es verstanden haben. 89,5 % sagen, dass die Lehrer ihnen die Gelegenheit geben, ihre Meinung zu sagen. Bei 81,9 % heißt es, dass sich ihre Lehrer für den Lernfortschritt jedes Einzelnen interessieren. 80,1 % erkennen an, dass die Lehrer auch ihre Stärken sehen. 83,0 % geben an, dass sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Lehrern haben. Darüber hinaus zeigt die Studie auch ein erfreuliches Ergebnis zur Leistungsentwicklung und Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler: 72,5 % sagen aus, dass die Montessori-Schule sie gut auf die staatlichen Prüfungen vorbereitet, 76,6 %, dass die Montessori-Schule sie gut auf das Leben vorbereitet und 82,5 %, dass sie in Prüfungen gute Leistungen bringen können. Diese Ergebnisse bedeuten für die Montessori-Schulen in Bayern eine große Anerkennung ihrer Arbeit und sind Anlass zur Freude. Sie sind eine wichtige Bestärkung dafür, sich nicht beirren zu lassen durch Ängste und Befürchtungen, ob dieser Montessori-Weg des Lernens der richtige für unsere Kinder und Jugendlichen ist. Es sind sicherlich auch problematische Fakten ermittelt worden. Welche sind das und wie sollen die bayerischen Montessori-Schulen diesen begegnen?

Müller-Hohagen: Ehe ich diese Frage beantworte, sollen hier die Ergebnisse der Schulwahlentscheidung der Eltern und Kinder genannt sein: 37,8 % der Schülerinnen und Schüler an Montessori-Schulen in Bayern sind Quereinsteiger, 36,6 % bei den Waldorfschulen. Es scheint also so zu sein, dass die reformpädagogischen Schulen zum Teil als Reparaturbetrieb für die staatlichen Schulen dienen. Es sind tatsächlich auch problematische Fakten ermittelt worden, insbesondere was die Freiarbeit betrifft.

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Zunächst sagen 29,2 % der Schülerinnen und Schüler in Bayern, dass sie „sehr gut“ in der Freiarbeit lernen, 52,6 %, dass sie hier „gut“ lernen. Die weiteren Befragungen ergaben, dass 38 % der Schüler aussagen, dass es in der Freiarbeit laut und unruhig ist, und 29,2 %, dass es in der Klasse unordentlich ist. Auch der Anteil der Schüler, die in einem oder mehreren Fächern Nachhilfe benötigen, ist mit 18,7 % auffallend. Der Montessori Landesverband reagiert auf diese Zahlen damit, dass er diese Thematik an den neu gegründeten Wissenschaftlichen Beirat weitergegeben hat mit der Bitte, die Situation der Freiarbeit mit dem Vorstand zusammen in den Fokus zu nehmen und ein Forschungsdesign zu konzipieren. Können Sie einen Schluss aus der Studie ziehen, inwieweit die Schulen ihre Gestaltungsfreiheit, die durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen vorgegeben sind, zur Umsetzung der Montessori-Pädagogik im Schulalltag nutzen?

ullmann: Unsere Montessori-Schulen sind in freier Trägerschaft und staatlich genehmigt. Das bedeutet, sie arbeiten im Unterschied zu anderen Bundesländern nicht nur nach einem besonderen pädagogischen Konzept, sondern haben auch in der Umsetzung eine hohe Gestaltungsfreiheit. Die Studie zeigt, dass dies tatsächlich in großem Umfang genutzt wird. Besonders große Wirksamkeit zeigt sich im Lehrer-Schüler-Verhältnis und in der Lernkultur. Beides setzt voraus, dass die Unterrichtsgestaltung auf der „Freien Arbeit“ und im engen Dialog zwischen Schülern und Lehrern aufgebaut ist. Das freie Lernen ohne Noten erfordert zwingend eine gute Feedbackkultur, die dem Lehrer zeigt, wo Hilfe und nächste Schritte angebracht sind. Dem Schüler wird über das Feedback das eigentliche Lernen ermöglicht, wenn anhand detaillierter Rückmeldungen sein Wissensund Leistungsstand ersichtlich wird. Diese Art der Lernbegleitung und Lernorganisation kann nicht im 45-Minuten-Takt erfolgen.


Sie verbindet Fächer nicht, sondern beinhaltet sie von vornherein, benötigt ein hohes Maß an Lehrer-Schüler-Zuwendung und braucht vor allem Zeit. Es ist eine ganz besondere Struktur einer Schule nötig, um eine Lernzufriedenheit von 82,8 % zu erreichen. Dieses Ergebnis zeigt auch, dass in unseren Schulen die individuelle Gestaltungsfreiheit wohl sehr intensiv genutzt wird. Können in dem Spannungsfeld der gesetzlichen Rahmenbedingungen und dem Anspruch der Montessori-Pädagogik die pädagogischen Ziele durch die Pädagogen hinreichend umgesetzt werden?

Ullmann: Die Anforderungen, die an Bildung und Erziehung insgesamt gestellt sind, beziehen sich immer auf Kompetenzen und Fähigkeiten, die in einer Zukunft benötigt werden, die nur vage beschrieben werden kann. Dieser Umstand gibt der Persönlichkeitsentwicklung und Charakterbildung einen enorm hohen Stellenwert. In sich gefestigte Menschen können den an sie gestellten Anforderungen mit einem hohen Maß an Sicherheit und Vertrauen und auch mit großer ethischer Verantwortung begegnen. Die Montessori-Pädagogik hat die Schulung dieser persönlichen Kompetenzen im Vordergrund. Es ist eines der wichtigsten Ziele, dass Kinder und Jugendliche in einer neuen Zuordnung von Freiheit und Verantwortung ihr Handeln im Zusammenhang von Generationen denken und gestalten. Deshalb ist die Struktur einer Montessori-Schule so, dass genau diese Ziele erreichbar sind. Der Gesetzgeber hat für seine Schulen gleich hohe Ziele, die Umsetzung sehen wir in Montessori-Einrichtungen jedoch deutlich besser gewährleistet. Denn obwohl alle Montessori-Schulen in Bayern dem bayerischen Lehrplan verpflichtet sind, haben sie ein eigenes pädagogisches Konzept, das an vielen Stellen weit über die geforderten Ziele des Lehrplans hinausgeht. Die konzeptionell definierte Altersmischung, zusätzliche pädagogische Fachkräfte und eine weitgehend aufgehobene Lernzielgleichheit ermöglichen eine hinreichende

Umsetzung des Anspruchs der Pädagogen. Da alle unsere Schulen in freier Trägerschaft sind, werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht nur erfüllt und genutzt, sondern immer auch durch „private“ Investitionen (Beispiel Schulgeld) ergänzt. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen können Sie kaum beeinflussen. Was muss an der Montessori-Ausbildung der Pädagogen geändert werden um den Bildungsanspruch besser realisieren zu können?

Müller-Hohagen: An der Montessori-Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen muss nichts Wesentliches verändert werden. Es ist aber offensichtlich sehr wichtig, dass alle an Montessori-Schulen tätigen Pädagogen eine Montessori-Ausbildung erwerben. Es erscheint dringend notwendig, die Montessori-Pädagogen darauf hinzuweisen, dass die Montessori-Prinzipien an den Schulen auch gelebt werden. Gestärkt durch die Aussagen der Hirnforscher Prof. Dr. Manfred Spitzer, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. André Zimpel, können die Pädagogen Kinder und Jugendliche zu selbstorganisiertem Lernen hinführen, die Verantwortung für ihr Lernen bei ihnen lassen und sie als Beobachter, Berater und Helfer begleiten.

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Montessoribayernstiftung

Wer ist und wem dient die Montessoribayernstiftung? Die Montessoribayernstiftung ist die Stiftung von derzeit 160 Montessori-Kindergärten und Montessori-Schulen im Freistaat Bayern. Der Stiftungszweck ist die Förderung der Montessori-Pädagogik in Bayern. 
 Das Ziel der Montessoribayernstiftung ist die nachhaltige Sicherung der profile- aber nicht profitorientierten Bildungseinrichtungen in der Gesellschaft von morgen. Es lohnt sich, die Montessoribayernstiftung zu unterstützen, beispielsweise mit Spenden und Zustiftungen. Durch die Übernahme persönlicher Mitverantwortung erhalten die Kinder an den MontessoriEinrichtungen die Chance für den Aufbau einer verantwortungsvollen Persönlichkeit. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind die Gestalter der Zukunft. Durch die Montessori-Pädagogik lernen sie Verantwortung für sich und das Gemeinwohl zu übernehmen. Sie lernen, in demokratischen Strukturen zu leben und diese mitzugestalten. Die Montessori-Organisationen wollen mit dieser Stiftung auf besondere Weise das Motto Maria Montessoris „Hilf mir, es selbst zu tun“ zur Geltung bringen. Mit den Mitteln der Stiftung werden Montessori-Einrichtungen befähigt, vor allem die Weiterentwicklung der Montessori-Pädagogik aus eigener Kraft zu verwirklichen. Die Montessoribayernstiftung ist gemeinnützig anerkannt und im März 2012 mit einem Anfangskapital von 25.000 Euro gegründet worden. Mit inzwischen einem Kapital von rund 100.000 Euro steht sie noch am Anfang ihrer Entwicklung. Die finanzielle Unterstützung der Stiftung durch Freunde und

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Förderer der Montessori-Pädagogik – natürliche wie juristische Personen – kommt ausschließlich der Montessori-Bewegung zugute. Nahezu alle bayerischen Montessori-Einrichtungen sind von Eltern gegründet worden, ein Zeichen für bürgerliches Engagement, in dem Einzelne aus ihrer Freiheit heraus Verantwortung übernehmen. Durch diese Kindergärten und Schulen wird ein Beitrag zur positiven Entwicklung und Zukunftssicherung unserer Gesellschaft geleistet. Dies ist nach meiner Ansicht als Initiator und Vorsitzendem der Montessoribayernstiftung das wichtigste Argument ihrer Daseinsberechtigung. Und als Vorstand im Montessori Landesverband Bayern weiß ich, dass der Bedarf an finanzieller Unterstützung auch aufgrund sinkender staatlicher Zuschüsse noch steigen wird.

Welche Aufgaben hat die Montessoribayernstiftung? Mit den Stiftungsmitteln wird die Montessoribayernstiftung sowohl den Betrieb der von den Mitgliedsorganisationen getragenen Schulen, Kinderhäuser und aller weiteren Einrichtungen unterstützen als auch besondere Projekte fördern. Schwerpunkte dieser Projektarbeit sind: 1. Die Förderung ausgewählter Forschungsvorhaben im Zusammenhang mit der Montessori-Pädagogik Es ist uns ein besonderes Anliegen, das pädagogische Konzept Montessoris auch im Hochschulbereich zu etablieren, um die vielfältigen Möglichkeiten der Montessori-Pädagogik zum festen Bestandteil in der Ausbildung junger Pädagogen werden zu lassen. Langfristiges Ziel ist die Schaffung eines Montessori-


Lehrstuhls, mit dem unsere Pädagogik im Schul- und Ausbildungssystem Bayerns institutionalisiert werden kann.

Die Anlage des Stiftungsvermögens und die Vermögensverwaltung liegen in den Händen der Stiftung „Stifter für Stifter“.

2. Die Unterstützung ausgewählter Projekte der Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft Ein wichtiger Schwerpunkt der Montessori-Pädagogik ist es, Kinder und Jugendliche auf die Anforderungen der modernen Wissensgesellschaft vorzubereiten. Maria Montessori hat dies in ihrer Vision des Erdkinderplans beschrieben. Verständnis für die wirtschaftliche Realität entwickeln die Jugendlichen bei betrieblichen Praktika und vielen weiteren Kontakten mit Betrieben, beispielsweise im Rahmen von Schülerfirmen.

Warum hat die Montessoribayernstiftung einen Stiftungsverbund? Es war von Anbeginn eine der grundlegenden Ideen, wegen der sinkenden staatlichen Zuschüsse den Stiftungsgedanken bei den bayerischen Montessori-Einrichtungen zu fördern. Um dies zu realisieren übernimmt die Montessoribayernstiftung die Funktion einer Dachstiftung. Unter dieser Dachstiftung können sich Stiftungen verschiedener Art als finanziell eigenständige Organisationen ansiedeln, sei es als Stiftungsfonds, als Treuhandstiftung oder als Stiftung in rechtsfähiger oder nicht rechtsfähiger Form.

3. Die besondere Würdigung der Leistung einzelner Schüler und Schülerinnen Kriterien für die Vergabe individueller Stipendien können neben sozialen Gesichtspunkten auch besondere Leistungen sein, etwa im Rahmen schulinterner Projekte oder bei der Erstellung der sogenannten „Großen Arbeit“.

Wie ist die Montessoribayernstiftung organisiert? Unmittelbar nach der Gründung – in der Aufbauphase – ist die Organisation sehr schlank und die Aufgaben werden überwiegend durch einen ehrenamtlichen Vorstand als einzigem Gremium geleistet. Dies sind aktuell:

Die Montessoribayernstiftung unterstützt diese Organisationen in allen Fällen durch Werbemaßnahmen und übernimmt – soweit erforderlich und gewünscht – die Treuhandfunktion. Günter Matthes Vorsitzender Vorstand Montessoribayernstiftung

Alceste Avonda, Geschäftsführerin im Montessori Landkreis Freising e. V., Günter Matthes, Unternehmensberater und Vorstand im Montessori Landesverband Bayern e. V. und Ulrich Reinhard, Dipl. Volkswirt, Lehrer an der Montessori-Fachoberschule München In Verwaltungsaufgaben wird der Stiftungsvorstand durch die Geschäftsstelle des Montessori Landesverbands unterstützt.

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Impressum

Herausgeber Montessori Landesverband Bayern e. V. Hirtenstraße 26 80335 München E-Mail info@montessoribayern.de Internet www.montessoribayern.de Redaktion Margot Boesl, Manfred Burghardt, Günter Matthes, Ingeborg Müller-Hohagen, Wibke Stock, Monika Ullmann Externe Autoren sind mit vollem Namen im Magazin genannt Anzeigen Joana Beschorner, Günter Matthes Bildnachweis Bildmaterial aus dem Archiv des Montessori Landesverband Bayern e.V. und seiner Mitglieder Titel: © contrastwerkstatt – Fotolia.com Layout Corporate Design Solutions, München Auflage 15.000

Wir richten unseren Blick auf’s Ganze – das schärft die Sinne für zukunftweisende Lösungen im Detail. Wir können etwas für Sie tun. Johannisplatz 12 81667 München Telefon (089) 473424 www.c-d-s.de 44

© Montessori Landesverband Bayern e.V. Eine Verwendung des urheberrechtlich geschützten Magazins und aller in ihm enthaltenen Beiträge sowie Abbildungen, insbesondere durch Vervielfältigungen und/oder Verbreitung ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Montessori Landesverband Bayern e. V. ist unzulässig und strafbar. Alle Rechte vorbehalten.


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Seit mehr als 25 Jahren hilft die Montessori-Bewegung in Bayern Kindern und Schülern, sich selbst frei zu entwickeln. Dafür möchten wir uns im Namen der vielen Kinder und ihrer Eltern herzlich bedanken und alles Gute für eine erfolgreiche Zukunft wünschen.


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