CX-Sommer Zeitung

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€€PROGRAMM

€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€ Beitrag leisten und die oft besungene Schönheit des Saaletales auf lyrisch­musikalische Weise ins rechte Licht gerückt werden.

CORAX€im€Juli+August Das lyrische Duo Sonntag 1. 7. 18 Uhr

Wenn starke Winde wehen, dann fliegt, vom Schwung erreicht, Papier und dürre Blätter, was irgend leer und leicht. Indes die armen Vögel sich bergen in ihr Nest, weil sie das tolle Treiben denn doch nicht fliegen läßt. Doch wenn die Stürme schweigen, die Sonne wieder lacht, dann sinkt mit eins zu Boden, was hob des Windes Macht. Indes die kleinen Vögel hoch fliegen mit Getön. – Wann wird die Windsbraut schweigen? Wann wird es wieder schön? Lord Helmchen nimmt Lektionen, um das Wetter-Wendische zu lernen. Täglich pilgert er zu den modernen Friedrichshainschen Sprachlehrgrammophonen. Dort lässt Sir Arthur mit vielen andern, welche gleichfalls steile Charaktere (gleich als obs ein Ziel für Edle wäre), sich im Wetter-Wendischen bewandern. Dies Idiom behebt den Geist der Schwere, macht sie unstet, launisch und cholerisch … Doch die Sache bleibt nur peripherisch. Und sie werden wieder – Charaktere. Als Wetter­Wendische bekannt widmen sich die Charak­ tere des lyrischen Duos in dieser Ausgabe den Vorher­ sagen, Vorausfragen bzw. Weissagungen dessen, was sich nicht wirklich vorhersagen, vorausfragen bzw. weissagen lässt, dem alltäglichen Gesprächsstoffs Nummer 1 der Menschen, dem Wetter. Lord Helmchen und Sir Arthur The Angel wandeln mit Unterstützung von Franz Grillparzer und Christian Morgenstern auf den kachel­ mannschen Spuren.

Sonntag 29. 7. 18 Uhr

Wenn Ihr verkörpert wärt zu einem Leibe, mit allen Euren Satzungen und Rechten, die das Lebendig-Freie schamlos knechten, damit dem Toten diese Welt verbleibe; die gottverflucht in höllischem Getreibe, die Sünden selbst erzeugen, die sie ächten, und auf das Rad den Reformator flechten, dass er die alten Ketten nicht zerreibe: Da dürfte Euch das schlimmste Eurer Glieder, Keck, wie es wollte, in die Augen schauen, Ihr müsstet ganz gewiss vor ihm erröten! Der Räuber braucht die Faust nur hin und wieder, der Mörder treibt sein Werk nicht ohne Grauen, Ihr habt das Amt, zu rauben und zu töten. Heute widmet sich das lyrische Duo mit Unterstützung von Friedrich Hebbel u. a. der Gesamtheit der Verhält­ nisse zwischen den Menschen, den allgemeinen Belan­ gen der menschlichen Gesellschaft.

Sonntag 26. 8. 18 Uhr

»Mehr Licht. mehr Licht!« Die Finsternis lässt uns nur zagend vorwärts gehn; wir schreiten langsam, ungewiss, bleiben oft ängstlich tastend stehn. »Mehr Licht, mehr Licht!« Zwar leuchtet uns die Weisheit dieser klugen Weit, doch so. dass sie den Weg zu Euch verdunkelt. aber nicht erhellt. »Mehr Licht, mehr Licht?« Am Glauben nur, an ihm allein, allein gebrichts; ihn scheut die irdische Natur und mit ihm Euch, den Quell des Lichts. Zum diesjährigen Laternenfeste kreisen die Worte des lyrischen Duos ausnahmslos um das, was dieses Fest ursprünglich ausmacht – dem Licht. Auch wenn das Fest am Sonntagabend vorbei ist, wollen Karl May, Lord Helmchen und Sir Arthur The Angel ihren leuchtenden

Für Beiträge zu den Sommer­Themen steht die E­Mail daslyrischeduo@gmx.de wie gewohnt zur Verfügung.

Downtownjazz Samstag 7. 7. 17 Uhr

Duo Mosïk : Gypsy Jam & Chamber Jazz Mosïk – ein Kunstwort. Zusammengemixt aus deutsch Musik und französisch mosaïque. Ebenso verquickt sind die dahinter stehenden Musiker Susann Stephan (Klarinette & Saxophon) und Roman Scholz (Gitarre). Sie verfolgen ihr Projekt seit 2005. Mit Feingefühl begegnen sie den musikalischen Einflüs­ sen aus Jazz, Klezmer und Klassik und unternehmen in erfrischenden Arrangements den Versuch, den Geist dieser Stilrichtungen zu ergründen und wiedererstehen zu lassen. Das Spiel mit vermeintlichen Gegensätzen ist es, was diesem klingenden Mosaik schillernde Leben­ digkeit verleiht: Lyrische Momente erblühen neben expressiven Passagen, virtuose Läufe folgen gefühlvollen Klangperlen — kurzum: Musik wird Mosïk. Mit ihrem stilistisch bunten Programm schaffen sie ein angenehmes musikalisches Ambiente und laden zum Tanz ein. Zu besonderen Anlässen wird die Besetzung um Akkordeon, Violine, Kontrabass, Schlagzeug und Gesang vom Trio bis zum Septett erweitert. Wer ihre Musen sind, welche Ideen sie verfolgen und wohin die Reise gehen soll, wird hier in heiterer Atmo­ sphäre herausgekitzelt.

Samstag 4. 8. 17 Uhr

Downtownspring 2012 Ein Zusammenschnitt der ersten sechs Sendungen seit Mai 2011. Jeden Monat kamen Musiker aus unserer Region ins Studio, um ihre musikalischen Projekte vorzu­ stellen und ihre Sicht auf die Welt der Musik verbal zu artikulieren. Diese sechs ersten Gäste sollen hier klingen und tönen. Da waren Michael Breitenbach, Instrumenta­ list und Komponist im Spannungsfeld von Experimental­ musik und Jazz. Wolfram Dix, der Schlagzeuger und Komponist, der jahrelange Erfahrung bei der Definition und Umsetzung seiner Improvisierten Konzeptmusik mit weiterführenden Studien mannigfaltiger Themen­ gebiete innerhalb und außerhalb musikalischer Zusam­ menhänge bündelt. Sebastian Weber, ein virtuoser Schlagzeuger mit den Füßen, der eine ganz andere, wesentlich modernere Variation des Steptanzes zeigt und seinen ganzen Körper zum Instrument werden läßt. Simone Weißenfels, die gelernte Pianistin und Kompo­ nistin, wohl die profilierteste ostdeutsche Künstlerin, die mit eigenen Werken und Improvisationen sowie mit Werken zeitgenössischer und klassischer Komponisten auf die Bühne geht. Thomas Fellow, ein Musiker mit unglaublicher Energie, der vor nun schon 22 Jahren die klassische Laufbahn verließ, um die Musik zu spielen, die ihn glücklich machte. Und last but not least: Jan Heinke, bei dem es gefunzt hat, als er 1999 aus vier mal Stahl und fertig ist das Quartett machte!


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