Die Kreuzzüge
Die sieben mittelalterlichen Kriege, die um die Herrschaft in Jerusalem geführt wurden, waren vordergründig religiös bedingt: Das Grab Jesu, Jerusalem und das Heilige Land sollten von der Herrschaft der «heidnischen» Muslime befreit werden. Hinter der religiösen Idee verbarg sich aber der politische Machtanspruch des Papstes. Denn in der Tat konnte dieser zum Weltenherrscher zumindest in der Christenheit aufsteigen, wenn es ihm gelingen würde, die abendländischen Völker vereint im Kampf gegen den Islam anzuführen. Jerusalem konnte im ersten Kreuzzug (1096-‐99) tatsächlich erobert werden; die Stadt fiel jedoch schon 1187 an den muslimischen Sultan Saladin zurück. Dennoch zeigten die Kreuzzüge lang nachwirkende Ergebnisse, vor allem im Aufblühen der italienischen Handelsstädte. Der von Venedig finanzierte vierte Kreuzzug (1202-‐04) führte schon gar nicht mehr nach Jerusalem, sondern begnügte sich, Zara, Venedigs Konkurrenzstadt an der dalmatinischen Küste, vom Erdboden verschwinden zu lassen und Konstantinopel zu plündern.
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