concerti Ausgabe Südwest März 2018

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Große Harmonie

Zwiegespräch

Freitagskonzerte am Heiligen Damm Wo Klassik zu Hause ist.

23. & 25.3. Chamber Music Fest am Meer Anastasia Kobekina & Friends 27.4. Rolston String Quartet 25.5. Morgenstern Trio

18209 Bad Doberan-Heiligendamm Telefon: +49 38203 740-7676 www.grandhotel-heiligendamm.de

Bach: Sonaten für Violine und Cembalo Isabelle Faust (Violine) Kristian Bezuidenhout (Cembalo) harmonia mundi

Schumann: Klaviertrio Nr. 1, Dvořák: Klaviertrio Nr. 4, Grieg: Andante con moto c-Moll Trio Shaham Erez Wallfisch Nimbus Records

Kristian Bezuidenhout tritt am Hammerflügel auf oder, wie bei dieser Neuerscheinung, als Cembalist. Nun hat er mit Isabelle Faust die sechs Sonaten für Geige und eben Cembalo von Bach aufgenommen. Es entstehen wunderbar reflektierte Gespräche zu zweit, nachdenklich, melancholisch, freudig erregt, heiter. Faust spielt auf der Stainer-Geige von 1658 ungemein schlank, fettfrei sozusagen, mit sehr feinen dynamischen Abstufungen. Die Dialoge mit Bezuidenhout lassen nichts an Transparenz zu wünschen übrig. Diese Aufnahme besitzt Tiefe und hohen Kunst- und Unterhaltungswert. (CL)

Dass Hagai Shaham, Arnon Erez und Raphael Wallfisch fulminante Kammermusiker sind, die im Triospiel großartig miteinander harmonieren, stellen sie in dieser Einspielung unter Beweis. Sie treffen den romantischen Tonfall des Schumann’schen Trios, wobei das für ein Klaviertrio proportional etwas heikle Zusammenspiel stets ausgewogen und ausdrucksstark ist, ohne sich im Überschwänglichen zu verlieren. Die Interpretation von Griegs Andante con moto überzeugt durch das leidenschaftliche Cellospiel Wallfischs, Dvořáks elegisches Dumky-Trio glänzt durch präzise eingesetzte Dynamik. (JB)

Kurzweilige Unterhaltung

Musikalische Schwingen

Lost in Temptation Werke von Weill, Respighi, Holst, Purcell, Saint-Saëns u. a. Alliage Quintett Sony Classical

Rautavaara: Werke für Cello & Klavier Tanja Tetzlaff (Violoncello) Gunilla Süssmann (Klavier) Ondine

Das Alliage Quintett mit vier Saxofonisten und Jang Eun Bae am Klavier bzw. Cembalo durchkreuzt auf seinem neuen Album „Lost in Temptation“ die Musikgeschichte von Purcell bis Kurt Weill, über Khachaturian und Brahms und Holsts selten zu hörenden Seven Scottish Airs. Das wirkt ein bisschen beliebig, teilweise Erhellung bietet der Text im Beiheft. Musikalisch ist diese Aufnahme ein Gewinn. Sie gehört sicher nicht ins Fach fürs schwere Tafelsilber, dafür umso eher in die Kategorie der anspruchsvollen Unterhaltung – ein Album mit Entdeckerpotenzial und durchweg kurzweilig. (CL)

Tanja Tetzlaff und Gunilla Süssmann blicken auf Einojuhani Rautavaaras Werke für Klavier und Cello, die nach wie vor im Schatten seiner Sinfonien und Opern stehen. Dabei spiegeln die drei Sonaten, deren Entstehung ohne Anstoß durch den finnischen Cellovirtuosen Erkki Rautio undenkbar ist, exemplarisch Rautavaaras Weg von milder Zwölftonmusik über eine postmoderne Romantik zu den Synthesen seines Spätwerks. Tanja Tetzlaff und Gunilla Süssmann breiten musikalische Schwingen über die Kantilenen und bringen so viel Geistesverwandtschaft auf, dass man die Herbheit einfach vergisst. (RD)

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

***** = herausragend


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