concerti Ausgabe Hessen September 2016

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil

Hessen

207 Konzert- UNd Operntermine

Quatuor Modigliani Ziemlich beste Freunde Ulf Schirmer Blind gehört: »Da gruselt’s mich richtig« «

Daniil Trifonov

»Ich möchte die Menschen durch Musik emporheben«

September 2016



Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Fotos: Ivo von Renner, privat. Titelbild: Nico Carignani

neue Spielzeit, neues Konzert- und Opernglück? Das wäre dann doch allzu salopp formuliert, schließlich sitzen wir nicht am Casinotisch, sondern im Konzert- oder Opernsaal, und die dortigen Spielpläne sind natürlich wohl überlegt. Vielleicht in manchem großen Haus allzu wohl hin- und hergewendet, Gregor Burgenmeister denn Wagnisse werden inHerausgeber/Chefredakteur zwischen eher in der vermeintlichen Provinz eingegangen, wie unser Musiktheater-Experte Peter Krause bei seinem Blick in die Saisonvorschauen der deutschen Bühnen festgestellt hat. Da wagt Daniil Trifonov doch einiges mehr – und zwar allabendlich, wenn er sich an den Flügel setzt. „Wir leben nicht in einer Welt, wo sich irgendetwas exakt wiederholt“, sagt der aktuell wohl meist bestaunte TastenHexenmeister im Interview. Was naturgemäß auch für die Donaueschinger Musiktage gilt, wo Uraufführungen garantiert sind und damit neuen Schwung und neue Farben in unser Musikleben bringen. Letzteres könnte vielleicht auch mancher Frau am Dirigentenpult gelingen – wenn man(n) sie denn ließe: Noch immer aber ist der Taktstock eine Männerdomäne – meine Kollegin Teresa Pieschacón Raphael hat den Gründen einmal nachgespürt. Ein Resümee ist hier indes ebenso schwer wie beim Blick in die Saison-Glaskugel – von daher empfehle ich Ihnen: Studieren Sie Ihr regionales concerti-Programm und wählen Sie sich Ihre Favoriten aus – dann ist das Klassik-Glück ganz sicher mit Ihnen! Ihr

AUS DER REDAKTION Offenbar wird die Musik doch mehr geschätzt als der Fußball. Zumindest im französischen Évian: Als die deutsche Nationalelf während der Europameisterschaft dort im Hotel Ermitage abgestiegen war, genossen zeitgleich im zweiten Haus des Resorts die Musiker des Festivals Rencontres Musicales d’Évian im Royal noch einen Stern mehr – und spielten in ihren Konzerten Weltklasse. War also am Ende der fehlende Luxus und Stil im Kicker-Hotel Schuld am Halbfinal-Aus? Kleine Gedanken-Spielereien … denen wir künftig eine eigene Kolumne widmen:

Siems Luckwaldt, eine feste Größe im deutschen Mode- und Lifestyle-Journalismus, nimmt sich auf unserer Kurz-&-Knapp-Seite ab sofort der Stilfragen in der Klassik an. Viel Spaß bei der Lektüre!

September 2016 concerti   3


Inhalt

Konzert

8 Ziemlich beste Freunde

Porträt Im Quatuor Modigliani haben sich vier Brüder im Geiste gefunden

8

Quatuor Modigliani Auch menschlich harmoniert es

10 »Ich möchte die Menschen

durch Musik emporheben« interview Der pianistische Hexen­meister Daniil Trifonov hat uns seine Geheimnisse erklärt

Oper

16 Aufbruch in der Provinz!

feuilleton Was bringt die Saison

2016/17? Die Regie-Altmeister kehren in die Metropolen zurück, die jungen Wilden mischen die Stadttheater auf

Regionalseiten

10

Daniil Trifonov Versenkung im Lichte des Klangs

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

Die Welt der Klassik

24 Experimente mit Strahlkraft

Festivalguide Auch im 95. Jahr ihres Be­s­tehens widmen sich die Donaueschinger Musiktage allein den noch nie gehörten Klängen

26 Auf den Spuren des Wolferl

28

Dirigentinnen … wie Alondra de la Parra haben es nicht leicht

Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4  concerti September 2016

Getöse meiden möchte, ist beim klein dimen­sionierten Schwetzinger Mozartfest am rechten Ort

28 »Eine Berockte und 100 Mann …

– das wär’ a Gaudi« reportage Das Dirigentenpodium ist eine der letzten Männerbastionen dieser Welt – Frauen tun sich bis heute schwer, den Takt anzugeben

36 »Da gruselt’s mich richtig«

Blind gehört Der Dirigent Ulf Schirmer

hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt

Fotos: Dario Acosta/DG, Marie Staggat, Cicero Rodrigues

Festivalguide Wer jegliches Event-


Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.

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kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Purcell: Dido and Aeneas Ein Meisterwerk der Zeitlosigkeit und Schönheit in Vollendung: Diese Oper ist kurzweilig und berührt doch Simone Kermes zugleich zutiefst. Ich fühle mich sehr als Dido – nur will ich noch nicht sterben ... aber man könnte es wirklich in dem Moment dieser wahnsinnigen Musik der LamentoArie: Wenn eine Frau aus Liebe stirbt, und das so schön – was soll es da noch mehr geben?!

53,82 Sekunden brauchte Jörg Wachsmuth für RimskyKorsakows Hummelflug – neuer Weltrekord! Und das auf einer Tuba ...

Spielen ist silber, schweigen ist Gold Joseph Joachim soll diese Violine 1890 als bislang letzter gespielt haben – für gerade mal eine Stunde. Dennoch gilt die Stradivari „Messias“ als berühmteste Geige der Welt. Nun kehrt das Meisterstück im Rahmen der weltgrößten Geigenmesse in Cremona aus dem Ashmole Museum in Oxford für eine dreimonatige Schau an ihren Entstehungsort zurück. Geschätzter Wert: 26 Millionen Euro.

... Musik ist das Geräusch, das denkt ... STIL-NOTEN mit Siems Luckwaldt

6  concerti Septenber 2016

1989 spazierte Gisele Ben-Dor in die Herrenschneiderei von Otto Perl an der East 64th St. in Manhattan. Perl stattete damals Bernstein und Pavarotti mit feinem Zwirn nach Maß aus. Nun stand dort eine Dirigentin, die vor den Houstoner Symphonikern den Taktstock schwang und für ihren Auftritt Glamour wollte – bei voller Bewegungsfreiheit. Perl löste die ­Aufgabe mit einer Bluse-RockKombi und einem Hosenanzug. 27 Jahre später sind weder die Exotenrolle von Frauen „hinterm Pult“ passé, noch ihr modischer Spagat zwischen Seriosität und Weiblichkeit – und so erinnern auch 2016 die Outfits an die Schulterpolster von Melanie Griffith in Die Waffen der

Frauen. Ausgeschert wird nur en detail: Marin Alsop wagt Blazer mit Stehkragen, Simone Young tiefe Ausschnitte, Xian Zhang plissierte Blusen, Emmanuelle Haim ein Kleid! Natürlich schlicht und schwarz. Als Rebellin präsentiert sich allein Barbara Hannigan, die in ärmellosen, körpernahen und reich bestickten ­Roben über Rhythmus und Einsätze wacht. Nun sollten seit Michelle ­Obama nackte Arme niemand mehr ins MonogrammTaschentuch hüsteln lassen. Doch jeder Kritiker tippt einen Halbsatz zu Hannigans Garderobe. Über Dirigenten ist nie zu lesen: „Er trug einen langweiligen Frack, der nicht mal gut saß.“ Merkwürdig.

Fotos: Sandra Ludewig, gemeinfrei, Stefan Menne

Victor-Marie Hugo, französischer Schriftsteller


3 Fragen an ... Wigald boning

Komiker, Moderator, Extremsportler: Wigald Boning ist einer der schillerndsten Künstler im Showgeschäft

Welche Spuren hat der Klavierunterricht Ihrer Kindheit bei Ihnen hinterlassen? Der Klavierunterricht war das schwarze Kapitel meiner Kindheit. Nie hatte ich genug geübt, um meine Klavierlehrerin zufrieden zu stellen. Zudem hatte ich vor ihrem ewig knurrenden Yorkshire-Terrier Angst. Andererseits schufen die düsteren Stunden die Basis meiner MusikBildung, und mit 14 brachte ich mir Querflöte selber bei, was ohne diesen Unterricht kaum möglich gewesen wäre. Erst heute kann ich einigermaßen angstfrei Klavier spielen, begleite ab und an die Opernsängerin Teresa Tièschky.

Als Jugendlicher entdeckten Sie den Jazz – hat Sie nie eine Jazzer-Karriere gereizt? Jazz machte mir zwar Spaß, aber als Kind der experimentierfreudigen 80er war mir eher danach, verschiedene Stile neu zu kombinieren. Ein Album, das annähernd als Jazz-Platte durchgehen könnte, veröffentlichte ich erst 2008 mit Roberto Di Gioia: „Jet Set Jazz“.

Und was bringt die Zukunft musikalisch? Zu meinem 50. Geburtstag gebe ich für meine Freunde ein klassisches Konzert – und was danach passiert, kann ich noch nicht sagen. Ein Album mit selbstkomponierten und -eingespielten Streichquartetten ist bereits fertig in der Schublade und erscheint demnächst auf unserem Hobby-Label. Unbeackerte Felder jedenfalls gibt es auch weiterhin in Hülle und Fülle: Tango. Hardrock. Blockflötenorchester.


Porträt

Im Einklang seit der Gründung 2003: das Quatuor Modigliani

Ziemlich beste Freunde

S

chon komisch hier zu sitzen.“ Philippe Bernhard blickt zu der Flagge hoch, die in der Hotellounge über ihm hängt: Dunkelgrün und Scharlachrot, in der Mitte das stilisierte Navigationsgerät – Portugal lässt grüßen. Ja, die Niederlage im diesjährigen EM-Finale im eigenen Land wirkt auch bei dem Geiger noch nach … besser also nicht das Thema Fußball weiter vertiefen, sondern lieber über die Königsgattung der Kammermusik sprechen. Wobei „La Mannschaft“ oder etwa die Team-Bildung durchaus auch im Streichquartett ein Thema sind, denn „es ist nicht schwer vier Leute zu finden, die gut 8 concerti September 2016

spielen: Doch diese vier müs- mich wie ein Bruder“. Und das sen sich auch gut miteinander seit mittlerweile dreizehn Jahverstehen“, sagt der Primarius ren: Damals führte der Zufall des Quatuor Modigliani. „So die jungen Männer im Konseretwas kann man nicht nur als vatorium in Paris zusammen Job machen: Wenn wir etwa – und schon mit dem ersten einen Monat gemeinsam auf gemeinsamen Auftritt hatte sie Tour in Australien verbringen, der Quartett-Virus erfasst. „Das kann das schon eine ver- ist etwas ganz Außergewöhndammt lange Zeit sein.“ liches wie bei der ersten SkiAbfahrt: Du hast es zuvor noch »Dann packt es dich und du nie gemacht und dann packt kannst nicht mehr ohne leben« es dich – und von dem Tag an Nun, die vier Franzosen ver- kannst du nicht mehr ohne es stehen sich zweifellos gut – ja, leben“, erinnert sich der smarbei François Kieffer spricht te 32-Jährige lächelnd. Bernhard sogar nicht nur von Nun ist solch Leidenschaft wie einem sehr guten Freund wie auch die Ensemble-Harmonie bei seinem Geigen-Kollegen naturgemäß nur die halbe MieLoic Rio und Bratscher Laurent te – die andere Hälfte in Form Marfaing, der Cellist „ist für eines ebenso schlanken wie

Foto: Sylvie Lancrenon

Ein Streichquartett, das sind im Idealfall mehr als nur vier sehr gute Musiker. Im quatuor modigliani haben sich auch vier Brüder im Geiste gefunden. Von Christoph Forsthoff


transparenten Klangs, künstlerischer Kompetenz und kluger Repertoirewahl erwarben sich die Franzosen beim Ysaÿe und Artemis Quartett sowie dem legendären LaSalle-Primarius Walter Levin. Dass die Studenten dabei schon früh wussten, was sie wollten, zeigt sich auch in ihrer Namenswahl: Nach dem Besuch einer Ausstellung mit Werken des Malers Amedeo Modigliani war der Entschluss klar – „dieser Mann hatte in seinem Schaffen etwas ganz Eigenes und Einzigartiges“, erinnert sich Bernhard. „Und vor eben dieser Herausforderung stehen wir auch als Streichquartett, denn es gibt so viele Quartette, da reicht es einfach nicht, nur gut zu spielen.“ In den Urlaub geht es ohne die anderen

Konzert-TIPPs

Emden Fr. 16.9., 20:00 Uhr Neues Theater Niedersächsische Musiktage: Carmen! Sabine Meyer (Klarinette), Modigliani Quartett u. a. Bizet: Carmen-Suite, Schubert: Oktett F-Dur D 803 Lüneburg Sa. 17.9., 20:00 Uhr Kloster Lüne Programm & Besetzung siehe Emden Melle So. 18.9., 17:00 Uhr St. MatthäusKirche Programm & Besetzung siehe Emden Bamberg Fr. 21.10., 20:00 Uhr Konzerthalle Modigliani Quartett. Werke von Beethoven, Brahms & Dvořák Gauting Di. 25.10., 20:00 Uhr Bosco Bürgerhaus Modigliani Quartett. Werke von Mozart, Schubert & Dvořák online-Tipp

Finale aus Dvořáks Amerikanischem Video & Termine: concerti.de/ quatuormodigliani CD-Tipp

Dvořák: Streichquartett Nr. 12, Bartók: Streichquartett Nr. 2, Dohnányi: Streichquartett Nr. 3 Quatuor Modigliani. Mirare

2016

Letzteren Stand haben die vier zweifellos längst hinter sich gelassen, werden die Modiglianis doch mittlerweile zu den besten Quartetten weltweit gezählt. Allein in Deutschland scheint sich die-

ser Ruf noch nicht so ganz verbreitet zu haben: Manch nationale Alterskollegen wie etwa das Quatuor Ébène sind hierzulande zweifellos schon bekannter. An der Empfindsamkeit im Spiel oder am Farbenspektrum liegt dies sicher nicht, alle vier musizieren auch auf edlen italienischen Instrumenten – der Primarius auf einer Guadagnini von 1780, Marfaing gar auf einer Mariani-Viola von 1660! – und pflegen den typisch französischen, hellseidigen und ein wenig nasalen Klang. Und, nicht ganz unerheblich in unserer medialen Welt, alle vier sind schmucke Jungs. Indes, daheim in Paris in festen Händen und mit Familie – weshalb auch großer Wert darauf gelegt wird, zumindest die Ferien ohne die Streicher-Brüder zu verbringen. „Es ist wichtig, auch einmal Zeit für sich allein zu haben“, sinniert Bernhard. „Eine Auszeit sollte wirklich eine Auszeit sein.“ Was eben selbst für ziemlich beste Freunde gilt.

05. – 07.08. 13.08. 14. – 21.08. 26. – 28.08. 02. – 03.09. 08. – 11.09.

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Interview

»Ich möchte die Menschen durch Musik emporheben« Den pianistischen Hexenmeister DANIIL TRIFONOV umweht der seltene Geist des Genialischen und Unvorhersehbaren. Uns hat er seine Geheimnisse erklärt. Von Peter Krause

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Beethovensonate acht Einspielungen mitbrachte. Wir mussten beschreiben und debattieren, welche Aufnahme welche Vorteile und welche Nachteile hatte. Und wir mussten raten, wer die Interpreten waren. Als ich später bei Sergei Babayan in Cleveland studierte, ermutigte er mich, dieselbe Phrase immer wieder mit einer anderen Energie und einem anderen emotionalen Fokus aufzuladen, um dadurch am Ende zehn verschiedene Geschichten mit denselben zehn Takten erzählen zu können. Diese Übung machte sehr viel Sinn für mich. Wie definieren Sie einen Virtuosen? Der Begriff hat heute ja einen eher schillernden Klang …

Für mich hat der Begriff dann etwas Positives, wenn er mit der inhaltlichen Vision der Musik verbunden wird. Er bedeutet für mich, dass die physische Kraft von der mentalen abhängt. An erster Stelle muss man eine Idee des Ausdrucks der Musik entwickeln. Wenn man sich einem Stück nur von der technischen Seite her annähert, kann einen das zu einer Interpretation verleiten, die einfach nur angenehm, wohlig

Foto: Dario Acosta/DG

E

r ist ein poetischer Ex- laden. Ich brauche körperliche tremist am Piano, der mit Bewegung sehr. Ich habe noch einer so tastenstürmeri- nicht alle Wanderwege entschen Klangmagie zu Werke deckt, freue mich aber jedes geht, dass das Publikum seine Jahr wieder darauf, die herrliKonzerte nicht bloß begeistert, chen Seen da oben zu entdesondern benommen verlässt. cken. Ich wohne hier immer in Erst 25 Jahre jung besitzt Da- einer Privatwohnung, fühle niil Trifonov doch längst Kult- mich also sehr zu Hause. Das status und wird schon mit den sind ideale Bedingungen für russischen Meisterpianisten einen Künstler. der Vergangenheit verglichen. Spielt er Rachmaninoff oder Liszt, lässt Trifonov mit jugend- »In der Kunst steht lichem Übermut, erzählerinur eines fest: scher Fantasie und ungeahnten ständige Evolution« Farben die Effekte explodieren. Im Sommer treffen wir ihn freilich sehr entspannt weit Gibt es Pianisten, die Sie abseits der Musikmetropolen inspirieren? in den Schweizer Alpen, wo er Ich höre sehr gern alte Aufnahbeim Verbier Festival mit Kol- men aus dem 20. Jahrhundert legen Kammermusik spielt und – von Cortot, Schnabel, Sofrosein eigenes Klavierkonzert nizki, Rachmaninoff, Horowitz präsentiert. Und uns plausibel oder Gieseking. Schon in Moserklärt, wie die Werkstatt sei- kau hat mich meine Lehrerin ner Klavier-Hexenküche wirk- Tatiana Zelikman, die eine lich funktioniert – ohne Wahn- große Plattensammlung besitzt, sinn, sondern mit Methode. damit konfrontiert. Ein Stück, das ich mir gerade erarbeitete, Spielt es sich hier im Gebirge musste ich mir in ganz unteranders als in der Großstadt? schiedlichen historischen InMir bedeutet das Wandern sehr terpretationen anhören und ihr viel. Die Bergwelt gibt mir eine dann in meiner Version vorbesondere Kraft für die Auf- spielen. tritte und hilft mir, nach den Es gab damals auch ein SemiKonzerten die Batterien aufzu- nar, in dem der Lehrer zu einer


zur Person

Absolutes Ausnahmetalent – 1991 in Nischni Nowgorod geboren, studiert Daniil Trifonov in Moskau und Cleveland. Er gewann mehrere Klavierwettbewerbe und gab 2013 sein umjubeltes Carnegie-HallDebüt. Fürs Klavierspiel trainiert er liegend unter Wasser mit an den Hangelenken hängenden Billardkugeln. Trifonov lebt in Moskau und mit seiner Freundin in New York.

und behaglich klingt. Wenn aber die Idee einer Farbe zuerst im Kopf entsteht, wird man den einen oder anderen, oft ganz unerwarteten Weg einer konkreten pianistischen Lösung dafür finden, die musikalische Idee umzusetzen. Mir hilft auf diesem Weg übrigens das Üben ohne Klavier – die Imagination des Stücks und seiner Spannungsverläufe, Crescendi und Nuancen im Kopf. Wenn Sie das romantische Repertoire spielen, bringen Sie stets auch die dunkle Seite dieser Epoche zum Ausdruck, bleiben nie nur auf der glanzvoll schönen Oberfläche …

… gerade in der Romantik ist die Musik nie einseitig, dunkel oder hell. Denken wir an die unglaublich kontrastierenden Charakterzeichnungen von

Schumann. Auch hinter den wunderschönen Passagen eines Chopin können enorm tiefgehende Welten lauern und müssen dann auch ausgedrückt werden. Es gibt also in der Romantik diese Spannungstendenz, die Turbulenzen der menschlichen Seele auszuloten. Wie kommen Sie immer wieder an den gefährlichen Rand solcher Stücke, wo der Absturz in die Hölle oder der Aufstieg in den Himmel gleichermaßen möglich scheint? Ist das vorab planbar – oder braucht es die Eingebung des Augenblicks im Konzert?

Die Energie eines Konzerts im Überaum nachzuahmen, ist natürlich sehr kompliziert. Ich versuche diese Nachahmung dadurch zu erreichen, dass ich in der Vorbereitung mit gewis-

sen emotionalen Übertreibungen arbeite. Ich probiere bewusst verschiedene Wege aus, um in den Konzerten die Möglichkeit zu haben, damit zu spielen. Das gibt mir die Sicherheit, später freier sein zu können. Bei Aufnahmen ist es schwieriger, dieses Niveau von Konzentration zu erreichen. Es ereignet sich oftmals erst nach einigen Stunden. Wie viele Wahrheiten gibt es, sich ein Stück zu erschließen?

Rachmaninoff hat sein eigenes zweites Klavierkonzert zweimal eingespielt: einmal 1924, dann nochmal 1929 – in Tempo und Dynamik liegen Welten dazwischen. Oder nehmen wir die Aufnahmen von Bachs Goldberg-Variationen durch Glenn Gould, die ganz anders sind. In der Kunst steht also September 2016 concerti  11


Interview

nur eines fest: ständige Evolution. Von Tag zu Tag ändern sich die Dinge. Wir leben nicht in einer Welt, wo sich irgendetwas exakt wiederholt.

»Ich bin in einem Beruf voller Zweifel« Gleichwohl sind die Interpretationen vieler Ihrer Kollegen absolut vorhersagbar. Wie vermeiden Sie solch gepflegte Wiederholung?

Die Suche hört für mich nie auf. Allein schon die Bühne mit ihrer immer wieder anderen Akustik, von sehr trocken bis sehr warm, ändert die Dinge. Mir macht es zudem Spaß, auf unterschiedlichen Klavieren zu spielen, vom Steinway zum Fazioli oder zum Bösendorfer zu wechseln. In Cleveland regte mein Lehrer an, über den Tag verteilt auf verschiedenen In-

strumenten zu üben: Ich habe mich also stets eine Stunde in diesem Raum, dann in einem zweiten, später in einem dritten eingeschrieben. Ich musste stets auf das Unerwartete vorbereitet sein. Nun komponieren Sie auch. Wie bedingen sich genuine Schöpfung und die Nachschöpfung des Interpreten?

Auch meine eigenen Stücke kann ich nie gleich spielen: Die Idee des Improvisatorischen spielt dabei immer eine Rolle. Manchmal nehme ich auch das Material eines fremden Stücks und improvisiere darüber, spiele es in einer anderen Tonart: Wie anders klingen dieselben harmonischen Beziehungen zwischen den Noten, wenn ich sie in eine andere Tonart übertrage? Gerade bei sehr bekannten Stücken bzw. solchen, die man sehr häufig spielt, helfen solche Tricks.

Ein Stück wie das Tschaikowsky-Konzert Nr. 1, das ich schon in ganz jungen Jahren gespielt habe und bis heute häufig aufführe, kann durch die Wiederholung und dadurch, dass ich es einfach zu gut kenne, sehr leiden. Es geht darum, in der Reproduktion eine Bedingung von Schöpfung wiederherzustellen, so als würden die Ideen in diesem Moment entstehen. Dazu ist mir wichtig auszuloten, wie weit der Geist vorandenken, voranhören und voranspielen kann, bevor die Finger dann die Passage spielen. Schon ein halber Takt kann da manchmal enorm helfen. Wie wichtig ist Ihnen zeitgenössische Musik?

Ich erarbeite gerade die Präludien und Fugen von Schostakowitsch und plane ein Programm, das nur aus Musik des 20. Jahrhunderts besteht. Ich will zeigen, wie sehr sich das Schreiben von Klaviermusik vom Anfang bis zum Ende des

Foto: Dario Acosta/DG

In den Metropolen zu Hause: Daniil Trifonov wandelt in der Sonne von New York – obwohl er eher ein Nachtmensch ist

12  concerti September 2016


Jahrhunderts verändert hat. Berg, Bartók, Copland, Messiaen und Ligeti werden auf jeden Fall darunter sein. Das Konzert für Klavier und Streicher von Schnittke war kürzlich ebenso eine ganz starke Erfahrung für mich. Kennen Sie Zweifel?

Der Schöpfungsprozess von Musik ist voller Zweifel, ich bin in einem Beruf voller Zweifel, sozusagen in einem zweifelhaften Beruf. (lacht) Es gibt Versuche, andere Versuche und bessere Versuche … Wie planen Sie Ihr Leben?

terkonzerten mit denselben Werken kann ich mehrere Tage hintereinander auftreten. Was würden Sie tun, wenn Sie sich kurz vor einem möglichen Burn-out ein Sabbatical gönnen?

Ich würde einfach einen Skrjabin-Marathon spielen. Er ist mein Lieblingskomponist: Seine Ideen der Synästhesie, der Transzendenz, der Ekstase begeistern mich. Mein Ziel bleibt, die Menschen durch Musik emporzuheben aus den rein weltlichen Themen ihres Lebens.

Der Zeitplan meiner Auftritte ist eng. Aber ich versuche, mein Leben mehr mit anderen Aktivitäten vereinbar zu machen: Ich möchte komponieren, und ich möchte mein Repertoire erweitern. Ich wünsche mir mehr Zeit für Kammermusik, bin dabei, den richtigen Takt meines Lebens zu finden.

online-Tipp

Sarah Willis trifft Daniil Trifonov Video & Termine: concerti.de/trifonov CD-Tipps

Rachmaninov Variations Daniil Trifonov (Klavier), Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Ltg). DG

Lernen Sie dabei, öfter „nein“ zu sagen?

Ich möchte nicht mehr als 80 bis 90 Konzerte pro Jahr spielen: Das ist das Ziel. Zwischen Rezitals sollten eigentlich zwei freie Tage liegen, bei Orches-

THE G O OD LIFE

Transcendental Liszt: Etüden Daniil Trifonov (Klavier). Erscheint bei Deutsche Grammophon am 7.10.

Konzert-TIPPs

Dresden Fr. 2.9., 20:00 Uhr & Sa. 3.9., 19:00 Uhr Semperoper Daniil Trifonov (Klavier), Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Mozart: Klavierkonzert C-Dur KV 467, Bruckner: Sinfonie Nr. 3 d-Moll Dortmund So. 25.9., 16:00 Uhr Konzerthaus Daniil Trifonov (Klavier), Orchestra Filharmonica della Scala, Riccardo Chailly (Leitung). Schumann: ManfredOuvertüre, Klavierkonzert a-Moll op. 54, Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 Hamburg Mi. 28.9., 19:30 Uhr Laeiszhalle Schumann: Manfred-Ouvertüre, Klavierkonzert a-Moll op. 54, Verdi: Tänze und Sinfonia aus „Les vêpres siciliennes“. Besetzung siehe Dortmund Köln Do. 29.9., 20:00 Uhr Philharmonie Programm & Besetzung siehe Dortmund Baden-Baden Fr. 30.9., 19:00 Uhr Festspielhaus Programm & Besetzung siehe Dortmund Essen So. 2.10., 19:00 Uhr Alfried Krupp Saal Daniil Trifonov (Klavier) Schumann: Kinderszenen op. 15, Toccata C-Dur op. 7 & Kreisleriana op. 16, Schostakowitsch: 24 Präludien und Fugen op. 87 (Auszüge), Strawinsky: Petruschka (Auzüge) Berlin Mi. 5.10., 20:00 Uhr Kammermusiksaal Programm & Besetzung siehe Essen Frankfurt Fr. 7.10., 20:00 Uhr Alte Oper Programm & Besetzung siehe Essen München So. 9.10., 20:00 Uhr Herkulessaal Programm & Besetzung siehe Essen

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Opfer blinder Eifersucht: Jessica Nuccio als Desdemona in der Otello-Inszenierung in Macerato

16_Feuilleton Aufbruch in der Provinz! Was bringt die Saison 2016/17? Die Regie-Altmeister

kehren in die Metropolen zurück, die jungen Wilden mischen die Stadttheater auf 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musik­theaterRezensionen 20_Opern-Tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause September 2016 concerti  15


Feuilleton

Aufbruch in der Provinz! Was bringt die SAISON 2016/17 ? Die Regie-Altmeister kehren in die Metropolen zurück, die jungen Wilden mischen die Stadttheater auf. Von Peter Krause

Immer weniger Uraufführungen in Deutschlands Opernhäusern

Und sind zunächst enttäuscht: Denn die erhoffte Uraufführungs-Kultur findet nicht statt. Weltweit ist die Zahl der neu in Auftrag gegebenen Werke rückläufig. Die rühmlichen Ausnahmen sind da besonders lobenswert, zumal sie alle historische Stoffe im Lichte heu16  concerti September 2016

tiger Probleme behandeln. Die Berliner Staatsoper bringt ab 30. September Comeback von Oscar Strasnoy heraus. Der in Buenos Aires geborene lustvolle Erneuerer des zeitgenössischen Musiktheaters widmet sich dem Schicksal zweier Schauspieler nach ihren frühen Erfolgen im Dritten Reich. Das Theater Chemnitz demonstriert mit der Uraufführung der Operette Südseetulpen des 1973 geborenen Benjamin Schweitzer, dass der musikalisch eingängige Charme der leichten Muse sich sehr wohl mit zeitgenössischen Errungenschaften verträgt. Und Ludger Vollmer beweist am Theater Freiburg mit dem Auftragswerk Crusades als einem modernen Opernthriller, dass der Missbrauch des Glaubens nicht nur zur Zeit der Kreuzzüge die Welt erschütterte, sondern auch die heutige religiös motivierte Gewalt spiegelt. Nicht minder aktuell ist die neue Arbeit des italienischen Neutöners Giorgio Battistelli, der in Hannover in Lot eine Episode des Alten Testaments im Lichte unserer Zeit befragen wird: Abrahams Neffe steht als gottesfürchtiger Mann auch für das fundamentalistische Festhalten an einer höheren Macht.

Zur Abwechslung mal eine Operetten-Regie: Brigitte Fassbaender inszeniert Britten in Frankfurt

Wenig Wagnisse in den Metropolen der Republik

Zumal die Intendanten der ­großen deutschen Opernhäuser in der Saison 2016/17 in die Defensive gehen. Wenn mit Harry Kupfer der letzte lebende Vertreter des Realistischen Musiktheaters von Walter Felsenstein sowohl in Berlin als auch in München die zentralen Premierenproduktionen verantwortet, darf dies als Zeichen einer neuen Solidität verstanden werden. Am Tag der Deutschen Einheit setzt er Beethovens Fidelio an der Staatsoper Berlin neu in Szene – und reist

Fotos: Rupert Larl, Lena Kern

A

ida oder Ausgrabung? Opernintendanten besitzen eine kollektive Intelligenz. Wenn sie ihre Programme planen, treffen sie nur scheinbar individuelle Entscheidungen – in Wahrheit folgen sie Trends. Was gar nicht zum Nachteil des Publikums sein muss. Beispiel: Die Renaissance der Operette ist eine begeisternde Bereicherung des ansonsten immer enger geschnürten und oftmals bierernsten Kanons der Kassenknüller von Bizet bis Wagner. Oder: Das Wagnis von Uraufführungen demonstriert, dass den Machern des Musiktheaters die Zukunft der Gattung sehr wohl am Herzen liegt. Das Neue schärft das Profil. Wenn die deutschen Opernhäuser jetzt nach der Sommerpause wieder ihre Pforten öffnen, blicken wir gespannt in die Spielpläne der Saison. Wer wagt wieder was?.


PREMIEREN

16.17 hernach direkt nach München, um sich des bluttriefenden Opernschockers Lady Macbeth von Mzensk von Schostakowitsch anzunehmen. Die Rückkehr der Altmeister bekräftige die Einladungen von Brigitte Fassbaender, die an der Oper Frankfurt Brittens einzige Operette Paul Bunyan deutet, und jene von Peter Konwitschny, der nicht nur in Nürnberg am 1. Oktober die Saison mit Boris Godunow eröffnet, sondern auch in Augsburg Mozarts Idomeneo neu auflegt. Handwerk hat goldenen Boden – auch im Musiktheater

Wirkliche Aufbruchsstimmung in Form junger Sichtweisen auf altgediente Werke herrscht indes an den mittleren Häusern der Opernrepublik. In ihnen arbeiten die aufregenden Regisseure der nächsten Generation, die nicht als skandalträchtige Dilettanten aus Schauspiel oder gar Film kommen, sondern sehr wohl ihr Musiktheater-Handwerk an den entsprechenden Studiengängen gelernt haben. Da erarbeitet eine Eva Maria Höckmayr in Darmstadt Puccinis Tosca (3. Dezember) und in Frankfurt Die Trojaner von Berlioz (19. Februar). Da traut

sich Hendrik Müller in Regensburg an den Evergreen Carmen und in Frankfurt an den wunschkonzertsatten Rigoletto (19. März). Da startet Florian Lutz in Halle als regieführender Operndirektor mit Wagners gut abgehangenem Der fliegende Holländer durch. Oder eine Sandra Leupold frischt in Heidelberg den doch so deutschen Freischütz auf – und verspricht wie ihre Kollegen, dass diese Häuser ganz neu in den Fokus des überregionalen Interesses rücken. Konzert-TIPPs

Halle Fr. 23.9., 19:30 Uhr Opernhaus Wagner: Der Fliegende Holländer. Josep Caballé-Domenech (Leitung), Forian Lutz (Regie) Regensburg Sa. 24.9., 19:30 Uhr Theater am Bismarckplatz Bizet: Carmen. Tetsuro Ban (Leitung), Hendrik Müller (Regie) Mainz Sa. 24.9., 19:30 Uhr Staatstheater Bellini: Norma. Clemens Schuldt (Leitung), Elisabeth Stöppler (Regie) Berlin Mo. 3.10., 18:00 Uhr Staatsoper Beethoven: Fidelio. Daniel Barenboim (Leitung), Harry Kupfer (Regie) Frankfurt So. 9.10., 19:30 Uhr Bockenheimer Depot Britten: Paul Bunyan. Nikolai Petersen (Leitung), Brigitte Fassbaender (Regie)

THE TURN OF THE SCREW Benjamin Britten, ab Fr, 30.09.2016

WEST SIDE STORY Leonard Bernstein, ab Sa, 15.10.2016

COSÌ FAN TUTTE Wolfgang Amadeus Mozart, ab Sa, 19.11.2016

DIE VERKAUFTE BRAUT Bedrˇich Smetana, ab Sa, 17.12.2016

HERCULES

Georg Friedrich Händel, ab So, 15.01.2017

WOZZECK

Alban Berg, ab Sa, 25.02.2017

GIULIETTA E ROMEO Riccardo Zandonai, ab Sa, 08.04.2017

ROMÉO ET JULIETTE Charles Gounod, ab Sa, 13.05.2017

www.theater-erfurt.de

Will in Regensburg den Klassiker Carmen neu aufmischen: JungRegisseur Henrik Müller


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

Heidenheim 8.7.2016

Verbier 29.7.2016

Triumphaler Hymnus auf die Liebe

Das ganze Glück einer Mondnacht

Bryn Terfel, der große Verführer

Messiaen/Neumeier: Turangalîla Hamburgische Staatsoper. Kent Nagano (Leitung), John Neumeier (Choreografie) Weitere Termine: 20., 22. & 29.10.

Puccini: La Bohème Opernfestspiele Heidenheim. Marcus Bosch (Leitung), Petra Luisa Meyer (Regie), Jesus Garcia/León de la Guardia, Stefania Dovhan/Renata Vari

Verdi: Falstaff Verbier Festival. Jesús López Cobos (Leitung), Claudio Desderi (Regie), Bryn Terfel, Luca Salsi, Erika Grimaldi, Ying Fang, Roxana Constantinescu

Ballett John Neumeier kreiert in seiner jüngsten Uraufführung einen triumphalen Hymnus auf die Liebe. Inspiriert hat ihn dazu Olivier Messiaen: Der sehr katholische Franzose liefert mit seiner kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges komponierten Turangalîla-Symphonie die hochfliegende Vorlage. Deren durch rhythmische Urkräfte vermittelter tänzerischer Impetus ist so überwältigend, dass Neumeier dieser Energie „nur“ sichtbaren tänzerischen Ausdruck verleihen muss – direkt aus der Musik entwächst die ganze unbändige erotische Energie von Ekstase und Entrückung. Dabei bebildert und dramatisiert der Ballettchef nie vordergründig. In wechselnden Konstellationen von Solisten und Gruppentänzern variiert er in Bewegung und Gestik Grundsituationen von Beziehung und Kommunikation in Liebesdingen. (PK)

Oper Puccini lässt La Bohème zwar 1830 spielen, vollendet sie indes erst 1895, als auch in der Oper längst der Realismus die Romantik abgeschafft hatte. Die Inszenierung von Schauspielregisseurin Petra Luisa Meyer beweist es mit größter Konsequenz und perfekter Personenführung. Ein kitschtriefendes Rührstück ist das Meisterwerk im stimmungsvollen Ruinenambiente von Burg Hellenstein auf dem Grünen Hügel von Heidenheim nicht einen Moment lang – und doch berührt uns das Schicksal der Liebenden so stark wie nur selten. Marcus Bosch als dirigierender Intendant outet Puccini als frühen Impressionisten und bringt das traditionsreiche regionale Opernfestival auf Expansions- und Exzellenzkurs und damit vollends auf die überregionale Landkarte der besten Sommerfestivals. So klingt Puccini-Glück. (PK)

Oper Die Reduktion von Kostümen und Requisiten auf das Wesentliche in Verbindung mit der gewieften Regie des einstigen Rossinisängers Claudio Desderi bewirkt, dass dieser Falstaff bei allem Spaß auf Erden, der hier fugenfinal beschworen wird, kein Ritter von der traurigen Gestalt ist: Die Shakespeare-Figur wird zu einem späten Don Giovanni. Bryn Terfel lebt dieses inkarnierte Lustprinzip. Man nimmt dem Sanguiniker in jeder Faser seines Seins und jeder Phrase seines Singens ab, dass er ein großer Verführer ist. Terfel durchdringt die Partie mit einer stimmlichen Wucht und einer deklamatorischen Differenzierung, die er seit seiner CD-Einspielung mit Abbado noch immer weiter ausgefeilt hat und mit der er selbst große italienische Rollenvertreter von einst und heute in den Schatten stellt. (PK)

18 concerti September 2016

Fotos: Kiran West, Oliver Vogel, Nicolas Brodard, Alfredo Tabocchini/Macerata Opera Festival

Hamburg 3.7.2016


Richard Strauss

Salome Macerata 5.8.2016

Big Brothers Bariton-Gift Verdi: Otello Macerata Opera Festival. Riccardo Frizza (Leitung), Paco Azorín (Regie & Bühne), Stuart Neill, Jessica Nuccio, Roberto Frontali

Oper Treibende Kraft des Bösen ist in der Inszenierung von Paco Azorín der Jago des Roberto Frontali – weit mehr als gewohnt. Sein satanisches Credo eines grausamen Gottes stimmt er in der akustisch idealen Arena von Macerata in Begleitung von gleich sechs lemurenhaften Kumpanen an, seinen assistierenden jungen Kerlen, die für eine bedrohliche Allgenwart der Vernichtung sorgen. Frontali senkt sein Bariton-Gift der Intrige so geschmeidig und zunächst fast unmerklich in Otellos komplexbeladene Seele, dass sich dessen Wirkung umso perfekter entfalten kann. Dieser Big-Brother-Bösewicht, der alles hört und sieht, ist so erfolgreich, weil er subtil agiert, den Fortgang der Handlung ruhig beobachtet und gleichsam zwei Gesichter hat: Als psychologisch gebildeter Edelmann der guten Manieren des Bösen trägt er einen blauen Wams, unter dem sich sein wahres Selbst als private schwarze Robe verbirgt. Ja, diese Oper muss gar nicht Otello, sie könnte auch Jago heißen. Otello mutiert so zum Antihelden, der in seiner Gebrochenheit eines Reagierenden das Heft des Handelns schon bald aus der Hand gibt. Klare, farbenpralle Bilder und wellenbewegte, immer wieder blutrote Projektionen schärfen den Sog zum doppelt tödlichen Ende hin. (PK)

Musikalische Leitung

Omer Meir Wellber Regie

Michael Schulz Premiere

24. September 2016 Informationen & Karten T + 49 351 49 11 705 semperoper.de

Vorstellungen

27., 30. September, 28. Oktober & 4. November 2016


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

NÜRNBERG SA. 1.10.2016

Konwitschny und Bosch mischen Mussorgsky auf Oper Bedeutendes Musikthe-

Mussorgsky: Boris Godunow Staatstheater Nürnberg. Marcus Bosch (Leitung), Peter Konwitschny (Regie). Weitere Termine: 5., 9. & 22.10., 3., 14., 22. & 27.11.

Garant für aufregendes Musiktheater: GMD Marcus Bosch 20 concerti September 2016

Manon ist auf der Flucht – auch vor sich selbst? GENF MO. 12.9.2016

Verführte Verführerin Oper Frankreichs Sopranstern Patricia Petibon

singt Massenets Manon in der Regie Olivier Pys

S

ie ist eine Meisterin der Wandlungsfähigkeit: Patricia Petibon bezirzte die Männerwelt als Alban Bergs Lulu ebenso unwiderstehlich wie als Händels Zauberin Alcina. Die Französin mit der umwerfenden Bühnenpräsenz, den roten Haaren und den dramatisch geschossenen Koloraturpfeilen gilt als Expertin der Barockoper und schlüpft ebenso überwältigend in die großen Frauenfiguren des 19. Jahrhunderts. Massenets Manon scheint ihr auf den Leib geschrieben: Ist die verführte Verführerin eine Femme fatale oder doch eine Femme fragile? Petibon ver-

spricht eine schillernde Charakterstudie, die sie gemeinsam mit ihrem Landsmann Olivier Py entwickelt, der in Genf die erste Neuinszenierung dieser Saison auf die Bühne bringt. Während der Renovierung des Traditionshauses des Grand Théâtre de Genève findet die Spielzeit nun komplett in der Opéra des Nations statt, dem akustisch günstigen Holzbau nahe der internationalen Institutionen. Massenet: Manon Grand Théâtre de Genève. Marko Letonja (Leitung), Olivier Py (Regie). Weitere Termine: 15., 17., 19., 21., 23., 25. & 27.9.

Fotos: Ulf Krentz, Silvia Bragagnolo/EyeEm, Arielle Doneson, Hennig Köpke

ater entsteht, wo musikalischer und szenischer Wagemut sich bedingen. Mit Marcus Bosch und Peter Konwitschny haben sich in Nürnberg zwei Neugierige gefunden, die miteinander können. Der GMD kratzte an der Pegnitz zuletzt beherzt die Patina der Aufführungspraxis von Wagners Ring des Nibelungen – Konwitschny schrieb mit seinen Wagner-Deutungen in Hamburg und München Inszenierungsgeschichte. Gemeinsam mit Bosch nimmt sich der Altmeister nun der radikalen Urfassung von Mussorgskys scheinbar buntem Bilderbogen russischer Machtspiele an.


HANNOVER SA. 10.9.2016

Weitere Tipps

Glutvolles Drama Oper Die armenische Sopranistin Karine

Bremen

Parsifal

Babajanyan singt Puccinis fordernde Titelpartie

P

uccinis Verleger Giulio Ricordi war skeptisch. Denn sein Schützling wollte partout die Geschichte des Chevalier Des Grieux und der Manon Lescaut des Abbé Prévost in eine Oper verwandeln – dabei hatte kurz zuvor der längst etablierte Jules Massenet eben dies mit großem Erfolg getan! Doch Puccini ließ nicht locker – und behielt Recht: Mit der Uraufführung feierte er seinen internationalen Durchbruch. Heute steht sein glutvolles Drama häufiger auf den Spielplä-

nen als das lyrischer angehauchte Werk seines französischen Kollegen. So nun auch in Hannover, wo die armenische Sopranistin Karine Babajanyan, bis 2011 im Ensemble der Oper Stuttgart und heute weltweit freischaffend tätig, die fordernde Titelpartie singt, der brasilianische Tenor Ricardo Tamura gibt den Des Grieux. Puccini: Manon Lescaut Staatsoper Hannover. Ivan Repušić (Leitung), Olivier Tambosi (Regie). Weitere Termine: 15. & 24.9., 9., 14. & 28.10.

DRESDEN SA. 24.9.2016

Oper Nach L’elisir d’amore und Idomeneo

inszeniert Michael Schulz nun Strauss’ Salome ie zuvor in der Geschichte der Oper ist die Verbindung von Dekadenz, seelischem Verfall und einer zerstörerischen Liebe so eindringlich ausgedrückt worden wie in diesem einaktigen Meisterwerk von Richard Strauss. „Nichtiger Unfug, vermählt mit Unzucht!“, urteilte Cosima Wagner erbost, als der SalomeSchocker anno 1905 erstmals über die Bühne ging. Am Ort seiner Uraufführung steht mit Strauss: Salome Semperoper. Omer Meir Wellber (Leitung), Michael Schulz (Regie), Weitere Termine: 27. & 30.9., 28.10., 4.11.

Wuppertal

Hoffmanns Erzählungen So. 18.9., 18:00 Uhr Wuppertaler Bühnen Gleich vier Regisseure inszenieren die vier Wahnbilder des Dichters E. T. A. Hofmann. Christopher Alden, Charles Edwards, Inga Levant und Nigel Lowery nehmen sich jeweils eines Aktes der Oper an. Köln

Unzucht!

N

So. 11.9., 15:30 Uhr Theater Bremen Mit Peter Grimes eröffneten sie gemeinsam die vergangene Saison – jetzt begeben sich Regisseur Marco Štorman und GMD Markus Poschner (Foto) auf die Suche nach dem Heiligen Gral.

dem israelischen Dirigenten Omer Meir Wellber nun ein junger Weltstar am Pult. Sein Debüt an der Semperoper mit Daphne im Jahr 2010 führte zu einer engen Zusammenarbeit mit dem Opernhaus und der Staatskapelle Dresden.

Debüt an der Semperoper mit der Titelpartie: Jennifer Holloway

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

L’HEURE ESPAGNOLE/ L’ENFANT ET LES SORTILèGES So. 25.9., 18:00 Uhr Oper Köln François-Xavier Roth dirigiert, Béatrice Lachaussée inszeniert den Ravel-Doppelabend. Für ihre Deutung von Wolfgang Rihms Jakob Lenz erhielt die Französin den Götz-Friedrich-Studio-Preis. Darmstadt

HERZOG BLAUBARTS BURG So. 25.9., 18:00 Uhr Staats­ theater Darmstadt Bartóks Mörder-Märchen-Oper stellen zwei Komponisten der 48. Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt ihre Musiktheater-Miniaturen als Prolog voran.

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper September 2016 concerti   21


WAHRHAFTIGKEIT HAT EINEN NAMEN:

ANNA NETREBKO VERISMO DAS NEUE ALBUM AB 02. 09. 16 IM HANDEL! Ltd. CD+ DVD Super Deluxe Version (inkl. Seidentuch & exkl. Artprints) CD / CD+ DVD Deluxe Version 2 LP-Vinyl / Download & Stream Puccini, Catalani, Cilea, Giordano, Ponchielli u.a. Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia Dirigent: Antonio Pappano LIVE IN CONCERT

28.08.2016 Hamburg / 01.09.2016 Köln / www.myticket.de www.anna-netrebko.info


Hessen Das Musikleben in Hessen im September

2 Augustin Hadelich

4 Anna Prohaska

8 Pekka Kuusisto

10 The Blenheim Singers

Fotos: Paul Glickman, Holger Hage/DG, Kaapo Kamu, The Blenheim Singers

… liebt den Puls der Großstadt

… liebt das Baden im See

… liebt das Spiel mit Identitäten

… lieben das historische Ambiente

2_Porträt Metropole und Idylle Aufgewachsen ist Augustin Hadelich tief in der Toskana –

heute wird der Geiger von New York bis Los Angeles gefeiert. Und liebt zum Arbeiten doch nichts mehr als die Ruhe 4_Interview »Die zwei Züge werden mich schon nicht umbringen« Anna Prohaska liebt es, in neue Rollen zu schlüpfen – dafür greift die Sopranistin sogar zur Zigarette 8_Regionale Tipps So klingt Hessen! Die wichtigsten Termine im September, ausgewählt von der concerti-Redaktion 14_ Klassikprogramm concerti 09.16 Hessen 1


porträt

Metropole und Idylle Aufgewachsen ist augustin hadelich tief in der Toskana – heute wird der Geiger von New York bis Los Angeles gefeiert. Und liebt zum Arbeiten doch nichts mehr als die Ruhe. Von Christoph Vratz

Als Kind erlitt Augustin Hadelich bei einer Explosion schwere Verbrennungen – und kämpfte sich mit unglaublicher Willenskraft aufs Konzertpodium zurück 2 Hessen concerti 09.16

Fotos: Sini Pennanen, Luca Valente

R

outine? – „Das Schlimms- Eltern hatten der deutschen te, was passieren kann.“ Heimat Anfang der 80er Jahre Lust am Musizieren? „Je den Rücken gekehrt, um in Italänger ich spiele, desto größer lien Wein und Oliven anzubaudie Freude.“ Adrenalin? „Vor en. „Diese große Ruhe ist fürs hunderten Menschen spielen Arbeiten fantastisch, hier kann zu dürfen, kann pures Glücks- ich mich stundenlang konzengefühl sein.“ Seine Antworten trieren“, schwärmt Hadelich, sind frei von Allüren. Augus- der heute meist in New York tin Hadelich spricht über- lebt und sich kaum größere legt, aber nicht zaghaft. Kontraste zwischen Metropole Mit fünf Jahren entdeckte und Idylle vorstellen kann. „Ich der Knabe die Geige. Seine habe es sehr genossen, in eine beiden älteren Brüder spiel- Stadt zu wechseln, in der so ten bereits Klavier und Cello. viel los ist und wo man ständig „Ein Trio? Das hätte bei uns von anderen Musikern umgenicht wirklich funktioniert.“ ben ist.“ Die Eltern hatten ihm die Violine vorgeschlagen. „Liebe auf »Man muss sich immer sehr den ersten Blick war es nicht, schnell entscheiden« denn die ersten Streichversu- Studiert hat er an der Juilliard che, wenn ein Kind den Bogen School, bei Joel Smirnoff. „In in die Hand nimmt, klingen Ländern wie Deutschland ist wenig verlockend. Erst als ich die Ausbildung flächendeAufnahmen und Konzerte mit ckend sehr gut, in Amerika wirklich guten Geigern gehört dominiert mehr das Elite-Prinhabe, begann meine Liebe zu zip mit nur wenigen Top-Hochdiesem Instrument.“ Der Vater, schulen.“ Aber letztlich hänge ein Hobby-Cellist, hatte Augus- – wie so oft im Leben – alles tin den ersten Unterricht ge- vom einzelnen Lehrer ab. „Mir geben, später ging es einmal war schon in Europa aufgefalim Monat nach Deutschland. len, dass ich am meisten von Mit zwölf Jahren war dann klar, Lehrern inspiriert wurde, die dass er Musiker werden wollte. auch Kammermusiker waren: von ihrer spezifischen HeranEine Kindheit zwischen gehensweise, ein Stück zu lerWeinreben und Olivenbäumen nen, und dann auch von ihrer Aufgewachsen ist Hadelich in Art zu musizieren“, erinnert Cecina, einem Städtchen tief sich der 32-Jährige. „Smirnoff im Westen der Toskana. Seine hat das fortgesetzt. Technik


7. Oktober 2016

Johannes Brahms In stiller Nacht Volkslieder

spielt bei ihm eine untergeordnete Rolle, ihm geht es mehr um die musikalischen Nährwerte der einzelnen Werke.“ In Amerika ist Hadelich längst in den Olymp der ganz Großen aufgestiegen, befördert sicher durch den Gewinn des wichtigsten US-Violinwettbewerbs in Indianapolis 2006 – „ein großer Schritt mit vielen Konzertauftritten in der Folge“ – und 2009 durch den New Yorker „Avery Fisher Career Grant“ sowie zuletzt durch den Grammy für seine Dutilleux-Aufnahme mit dem Seattle Symphony Orchestra. Auch seine spontanen Zusagen haben ihm geholfen: 2008 sprang er in Los Angeles für Julian Rachlin ein, 2010 ergriff er die Chance bei den New Yorker Philharmonikern. „Man muss sich immer sehr schnell entscheiden, ob man sich für solch eine Chance wirklich bereit fühlt. Nur dann sollte man zusagen.“ Hadelich hat die Gelegenheiten beherzt ergriffen, aber auch zweimal überzeugt abgesagt: „Meist wird ein bestimmtes Stück gewünscht, sei es Tschaikowsky, sei es Mendelssohn oder anderes – das macht es nicht unbedingt leichter.“

Bei seiner Repertoire-Auswahl ist Hadelich eher vorsichtig. Klar, die großen Konzerte hat er teils schon relativ früh gelernt, doch Britten etwa erst vor kurzem für sich entdeckt. Demnächst soll nun die BernsteinSerenade folgen. Was zeigt: Hadelich ist kein Hasardeur, kein Glamour-Geiger – der Mann setzt auf natürliches Wachsen. Beste Voraussetzungen für eine nachhaltige Karriere.

Christiane Karg (Sopran) Mauro Peter (Tenor) Helmut Deutsch (Klavier)

14. Februar 2017

Liebestod und Liebesleid Tristan, Isolde & Co. Ansi Verwey (Klavier)

Künstlerische Leitung: Christiane Karg

Konzert-TIPP

Frankfurt Do. 15.9. & Fr. 16.9., 20:00 Uhr hr-Sendesaal Augustin Hadelich (Violine), hr-Sinfonieorchester, Robert Trevino (Leitung). Sibelius: Finlandia, Dvořák: Violinkonzert, Rachmaninow: Sinfonische Tänze online-Tipp

Hadelich spielt Paganini Caprice Nr. 9 Video & Termine: concerti.de/hadelich CD-Tipp

Bartók: Violinkonzert Nr. 2, Mendelssohn: Violinkonzert Augustin Hadelich (Violine), Norwegian RO. Avie

Kulturbüro T 09852 904 44 www.kunstklangfeuchtwangen.de


Interview

»Die zwei Züge werden mich schon nicht umbringen« Anna Prohaska liebt es, in neue Rollen zu schlüpfen – dafür

greift die Sopranistin sogar einmal zur Zigarette. Von Jakob Buhre

Frau Prohaska, neben Ihren Opernengagements sind Sie seit einiger Zeit auch mit der Akademie für Alte Musik und dem Ensemble Il Giardinio Armonico zu erleben. Haben Sie Ihr Faible für Alte Musik entdeckt?

Dieses Faible habe ich eigentlich schon mein ganzes Leben. Ich bin mit Komponisten wie Purcell, Bach, Pergolesi und Händel aufgewachsen, diese Musik haben wir zuhause gehört, es wurde auch viel über die historische Aufführungspraxis diskutiert. Und wenn 4 Hessen concerti 09.16

es da hieß „Aber Harnoncourt hat gesagt …“, war das immer das Totschlagargument. Für mich als Sängerin ist es allerdings relativ schwer, in die Alte-Musik-Szene reinzukommen.

ist auch die Sorge, dass jemand wie ich mit PrimadonnaAllüren ankommt oder dass ich zu romantisch singe – dabei singe ich gerne ohne Vibrato. Auch in Mozart-Opern sage ich manchmal zu Kollegen: Hört aufeinander, singt Warum das? mit weniger Vibrato, wenn da Da man sich in die meisten der „sotto voce“ oder „piano“ steht. Ensembles erst „hineinkämp- So können wir alle besser infen“ muss. Viele sind auf ihre tonieren. eigenen kleinen Inseln und Elfenbeintürme fixiert, für die Geht Ihr Interesse an Alter spielt es keine Rolle, ob man Musik auch einher mit einem anderweitig erfolgreich ist. generellen Interesse für Die wollen einen am liebsten Historie? Ja, ich beschäftige mich schon selber entdecken. sehr lange mit Geschichte, auch mit Kunst- und Musikge»Die Anzahl der schichte. Ich finde, man kann die moderne Zeit auch gar Spitzentöne ist nicht richtig verstehen, wenn endlich« man kein Geschichtsbewusstsein hat. Zum Beispiel den Was vermuten Sie hinter dieser Balkankrieg kann man besser Abschottung? begreifen, wenn man weiß, Ich glaube, sie haben tenden- was im 15. Jahrhundert los war. ziell Angst, dass jemand, der Im Moment suche ich ein Buch, schon in der „Klassikmühle“ das den Nahost-Konflikt mögverarbeitet wurde, musika- lichst unparteiisch behandelt. lisch nicht flexibel genug ist, Ich habe sowohl israelische als nicht offen für ihre Ideen. Es auch arabischstämmige Freun-

Foto: Holger Hage/DG

I

m „Zimt & Zucker“ ist es viel zu laut. Das beliebte Kaffeehaus in Berlin-Mitte ist bis auf den letzten Platz besetzt und angesichts des Geräuschpegels macht sich Anna Prohaska zu Beginn des Interviews Sorgen um die eigene Stimme. Doch ihre Freude an Konversation gewinnt rasch die Oberhand – und die Gedanken der erfolgreichen Sopranistin sind dabei so frisch und klar wie ihre Koloraturen.


zur Person

Posieren mag sie gern – als Barockengel am Bahnsteig oder dunkle Waldelfe tritt Anna Prohaska in ihren Musikvideos auf. Die 1983 geborene Sopranistin studierte an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin und war ab 2006 Ensemblemitglied der Staatsopoer Unter den Linden. Ihre Debüt-CD »Sirène« wurde mit dem Echo Klassik-Preis ausgezeichnet.

concerti 09.16 Hessen 5


Interview

de, bin aber noch nicht genug informiert, was diesen Konflikt anbelangt. Gehören auch Historienromane zu Ihrer Lektüre?

Ja, etwa die von Robert Harris: Ich liebe Pompeji, oder auch

Fatherland, wo er sich ausmalt, was passiert wäre, wenn Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätte. Ich lese aber auch viele englischsprachige Sachbücher, von Christopher Clark oder Antony Beever. Die schreiben sehr

unterhaltsam über Geschichte, während aus dem deutschsprachigen Raum eher etwas schwerfällige und trockene Geschichtsbücher kommen. Alte Musik, Klassik, Moderne – Sie widmen sich allen

Foto: Chris Valentien

Wandlungsfähig: Für ihr neues Album »Serpent & Fire« ist Anna Prohaska in die Rollen verschiedener schicksalshafter Frauengestalten der Opera seria geschlüpft

6 Hessen concerti 09.16


Bereichen sehr intensiv. Ist es schwierig, immer in dieser Bandbreite aktiv zu sein?

bleibe – dabei sei der Text „total dämlich, schlecht gereimt, seichter Humor und Für mich ist es einfach wichtig, redundant bis der Arzt gute Musik zu machen. Denn kommt.“

Sie sind Nichtraucherin, doch in der Berliner Inszenierung von Strawinskys Rake’s Progress rauchen Sie auf der Bühne. Kräuterzigaretten?

es gibt so viel gute Musik, dass das Leben dafür zu kurz ist. Insofern möchte ich auf jeden Fall das Maximum machen, das mir möglich ist. Die Stimme hat aber nur eine gewisse Ausdauer, irgendwann ist man ausgebrannt, daher muss man es sich extrem gut einteilen und die Stimme nicht verschwenden.

Nein, das waren echte Zigaretten.

»Die haben Angst vor PrimadonnaAllüren« Keine Zeit verschwenden mit schlechter Musik?

Ich meine nicht nur, dass man keine Lust hat, billig gestrickte Musik zu singen. Sondern man muss auch aufpassen, dass man nicht übertreibt, nicht nur hohe Sachen, nicht nur Koloraturen singt, sondern auch die Mittellage ausbaut, Liedgesang und Alte Musik pflegt, die Stimme ein wenig ölt und nicht nur in der Höhe herumquietscht. Denn die Anzahl der Spitzentöne, die man im Leben produzieren kann, ist endlich. Das ist wie eine Schale Erdnüsse: Irgendwann sind die alle aufgegessen. Ich kenne kaum 50- oder 60-jährige Koloratursoprane, die immer noch ihr hohes F oder E singen. Der Berliner Klavierkabarettist Bodo Wartke hat vor einiger Zeit beklagt, dass bei einer Oper wie der Zauberflöte das Libretto immer unangetastet

Ich denke, da sollte sich Bodo Wartke einmal mit Schikaneder beschäftigen, mit der Entstehungszeit, der Tiefe und der politischen Brisanz dieses Stücks, wo es auch um Matriarchat versus Patriarchat geht. Es ist bei Schikaneder natürlich wie unter einem Deckmantel – so wie Stanisław Lem einen ScienceFiction-Roman über fremde Planeten schreibt, aber eigentlich das Regime meint, unter dem er leidet: Da muss man zwischen den Zeilen lesen. Doch selbst wenn man das Libretto nur oberflächlich betrachtet, so sind es doch sehr rührende Gestalten. Sie haben also nicht das Gefühl, dass in der Oper nur dogmatisch an Traditionen festgehalten wird?

Heute kämpfen alle um ihre Brötchen. Jede ernstzunehmende Institution ist darum bemüht, neues Publikum anzuziehen – klassisches Beispiel sind die vielen Communityund Education-Projekte, die es gibt. Die Klassik sollte sich aber auch nicht zu sehr anbiedern, denn man darf von ihr nicht den gleichen Effekt erwarten wie von einem LadyGaga-Song: Das ist einfach etwas Anderes. Es muss nicht immer Crossover sein, man muss nicht alles miteinander vermischen und auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bringen. Sonst verliert die klassische Musik ihre Konturen, ihre Persönlichkeit und Botschaft.

Und das ist für Sie kein Problem?

Es kommt drauf an, in welchem Moment der Oper es sein soll – vor einer schweren Arie wäre das für mich nicht möglich. Doch bei dieser Inszenierung gehe ich nach der Szene noch mal ab, kann mir zwischendurch also die Zähne putzen und gurgeln. Ich wurde jetzt auch nicht vom Regisseur dazu gezwungen. Er hat es sich so gewünscht und ich dachte: Die zwei Züge werden mich schon nicht umbringen. Konzert-TIPP

Frankfurt So. 25.9., 20:00 Uhr Alte Oper Anna Prohaska (Sopran), Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini (Leitung). Arien von Purcell, Graupner, Hasse, Händel u. a. online-Tipp

Enchanted Forest Video & Termine: concerti.de/prohaska CD-TippS

Behind the Lines Lieder von Eisler, Wolf, Ives, Rihm, Liszt u. a. Anna Prohaska (So­ pran), Eric Schneider (Klavier). DG Serpent and Fire (Arias for Dido & Cleopatra) Anna Prohaska (Sopran), Il Giardino Armonico. Alpha concerti 09.16 Hessen 7


So Klingt … Hessen. Die wichtigsten Termine im September, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Die Geige lasziv an einem Finger baumeln lassen Wiesbaden Pekka Kuusisto öffnet die Ohren für selten Gehörtes mit Ligetis Violinkonzert

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995 gewann Pekka Kuusisto den Ersten Preis beim Internationalen SibeliusWettbewerb in Helsinki und auch den dortigen Preis für die beste Interpretation des Sibelius-Violinkonzerts. Er verwies damit so starke Mitbewerber wie Lisa Batiashvili und Nikolaj Znaider auf die Plätze. Das Besondere daran: Zum ersten Mal stand ein Finne auf dem Siegertreppchen dieses finnischen Wettbewerbs.

8 Hessen concerti 09.16

Gewonnen hatte aber nicht nur ein exzellenter Musiker, sondern auch ein eigenwilliger Querkopf. Einer, der nicht ins klassische Schema passen will, der gerne mal progressiven Elektronik-Jazz oder Folk-Musik spielt und kritisch auf den Kulturbetrieb schaut. Es liest sich jedenfalls köstlich, wie er in einem Interview den Gedanken spinnt, sich „mit Standardrepertoire und viel Vibrato“ zum Medienstar aufzubau-

en. „Ich habe mit einigen befreundeten Fotografen in Finnland vereinbart, dass wir bald ein Foto-Shooting machen: In einer tollen Location mit Samtsofa und Kronleuchtern und den teuersten Klamotten, und ich räkele mich dann dort und lasse die Geige so lasziv an einem Finger baumeln. Ich hoffe ja insgeheim, dass David Garrett eigentlich mitten in einem Kunstprojekt steckt – und in fünf Jahren spielt er dann nur noch experimentelle zeitgenössische Musik.“ Stefan Schickhaus Mo. 12.9., 20:00 Uhr Kurhaus Pekka Kuusisto (Violine), Junge Deutsche Philharmonie, Jonathan Nott (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 44 e-Moll „TrauerSinfonie“, Ligeti: Violinkonzert, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“

Fotos: Kaapo Kamu, Johann H. Addicks/Wikimedia Commons

Saunieren und schwimmen vor den Proben – so hat er’s am liebsten: Pekka Kuusisto


Den Odem der Geschichte atmen … mit Bachs h-Moll-Messe in der Einhardbasilika Seligenstadt

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er Tag des offenen Denkmals lädt zu Streifzügen in die Vergangenheit ein und will für das kulturelle Erbe sensibilisieren. Dass nun ausgerechnet an diesem Datum auch Johann Sebastian Bachs h-MollMesse in der Seligenstädter Einhardbasilika erklingt, die als eine der bedeutendsten geistlichen Kompositionen selbst als Denkmal angesehen werden darf, kann kein Zufall sein: Zur „Geschichte zum Anfassen“ gesellt sich in der größten karolingischen Basilika nördlich der Alpen dann „Geschichte zum Anhören“. Bach begann mit der Arbeit an seinem Werk während der Staatstrauer nach dem Tod von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen. Warum er die erste Fassung zu einer Vertonung des vollständigen Ordinariums des lateinischen Messetextes ausbaute, ist nicht bekannt. Eine Vermutung ist jedoch, dass er durch das Schaffen eines groß angelegten Werkes mit Modellcharakter zugleich sein musikalisches Vermächtnis an die Nachwelt weitergeben und im Geschichtsbuch verankern wollte – zweifellos erfolgreich. Ohne jedes „Verfallsdatum“ wird seine Musik wohl auf ewig Bestand und Elisa Reznicek Bedeutung haben.

So. 11.9., 15:30 Uhr Einhardbasilika Verena Gropper (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Christian Dietz (Tenor), Thomas Gropper (Bass), Marburger Bachchor, L’arpa festante, Nicolo Sokoli (Leitung). Bach: h-Moll-Messe

Frühe Pilgerstätte: Einhardbasilika in Seligenstadt


Tipps & Termine

Ausflüge in die alte Zeit Kassel & Hofgeismar Festival »La Principessa«

erschließt die lokale Kunst- und Kulturgeschichte

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wischen 1550 und 1630 gehörte Kassel zu den Musikzentren Europas: So galt die landgräfliche Hofkapelle als herausragendes Ensemble, prominente Musiker wie der englische Lautenist John Dowland kamen an die Fulda, außerdem entstand in der Residenzstadt eine bedeutende, noch heute erhaltene Notensammlung. Dieses glanzvolle Erbe pflegen die musikalischen Schatzgräber des Vereins cavata cassel, die in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Hofgeismar zu dem Alte-MusikFestival „La Principessa“ laden.

Dessen Namensgeberin ist Elisabeth von Hessen-Kassel (1596–1625), älteste Tochter des kunstsinnigen Landgrafen Moritz und selbst musikbegeisterte Aristokratin. Europäisch im besten Sinne wird das Festivalwochenende: Präsentiert doch die britische Sopranistin Emma Kirkby – Grande Dame der Alten Musik und künstlerische Schirmherrin von „La Principessa“ – in Hofgeismar unter anderem ein erlesenes Eröffnungskonzert um die Kasseler Elisabeth und deren Taufpatin Königin Elisabeth I. von Georg Pepl England.

Namensgeberin des Festivals: »La Principessa« Elisabeth von Hessen La Principessa 23.–25.9.2016 Dame Emma Kirkby, camerata cavata, Jochen Faulhammer, Neue Hofkapelle Graz u. a. Kassel & Hofgeismar

Wo Harry Potter posierte

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Gründer und Leiter der Blenheim Singers: Tom Hammond-Davies Fr. 9.9., 20:00 Uhr Kaiserdom The Blenheim Singers and Players, Tom Hammond-Davies (Leitung). Händel: Dettinger Te Deum & Coronation Anthems

10 Hessen concerti 09.16

it britischem Understatement wird dieses Anwesen als „Country House“ bezeichnet, aber „Schloss“ würde es doch besser treffen: Blenheim Palace, im frühen 18. Jahrhundert in der Grafschaft Oxfordshire erbaut, verfügt über e i n e Wo h n f l ä c h e v o n 12 000 Quadratmeter und gibt ein derart stattliches Bild ab, dass schon Harry Potter und James Bond vor dieser Kulisse gute Figur machten. In der Schlosskapelle debütierte vor zehn Jahren mit Händels Messiah ein Vokalensemble aus professionell ausgebildeten

Barockstimmen, das sich seitdem The Blenheim Singers nennt. Nicht allzu häufig ist die vom Countertenor Tom Hammond-Davies gegründete Formation im Ausland zu erleben, nun treten sie in Frankfurt und im Elsass auf. Singen wird das so klein wie fein besetzte Ensemble auch Händels Coronation Anthems, also für den englischen König komponierte Krönungshymnen. Keine schlechte Wahl für eine Aufführung in Frankfurts Dom, in dem seit 1562 die römischdeutschen Kaiser gekrönt wurden. Stefan Schickhaus

Fotos: gemeinfrei, Nick Rutter, Ugur Takoz/Sector3 Media GmbH

Die Blenheim Singers and Players lassen sich von Händel nach Frankfurt tragen


Enthüllungskrimi zwischen Sein und Schein

Foto: Lutz Sternstein

Strauss’ Fledermaus stellt in Wiesbaden die Welt der feinen Leute auf den Kopf

Die Hemdfarbe stimmt schon mal: Lutz van der Horst gibt den Frosch

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ie Fledermaus ist die Operette der Operetten. Schaut man nur flüchtig in die Rezeptionsgeschichte, könnte sie als Oper unter den Operetten durchgehen – zumindest mit Blick auf ihre berühmten Regisseure, ob nun Ruth Berghaus, Herbert Wernicke, Hans Neuenfels oder Christof Loy. Die Operettenspezialisten haben sie jedenfalls nicht gepachtet Dazu ist die Musik zu gut. Die Story zu doppelbödig. Die Herausforderung zu verlockend, genau die Geheimtür zu finden, durch die man vom bürgerlichen Enthüllungskrimi in die rauschende Ballnacht und die Verkleidungsorgie schlüpfen kann. Um dann doch im Knast zu landen. Was nicht so schlimm ist, weil angeblich alles nur eine Champagnerlaune sein soll. Wenn dann noch einer wie heute-Show-Reporter Lutz van der Horst den Gefängniswärter Frosch spielt, darf man gespannt sein, was der mit einer Dosis Slibowitz intus

über Wiesbaden und das Hier und Heute ausplaudert. Regisseurin Gabriele Rech hat sich über eine Auswahl von illustren Opern-Damen der besonderen Art bis zur Fledermaus vorgearbeitet: Carmen, Salome, Norma und zuletzt Halevys Jüdin – da ist einiges zu erwarten, wenn sie sich nun Adeles Künstlerinnen-Ehrgeiz annimmt oder der Frage, wie weit bei ihr Rosalinde in ihrem Rachefuror gehen wird, um ihrem Gatten das Fremdgehen zu verleiden und ihren Tenor warm zu halten … Mit dem düsteren Ambiente des Gefängnisaktes hat Rech jedenfalls schon die verschiedensten Erfahrungen gesammelt. Aber wie heisst es so schön: „Es lebe Champagner Joachim Lange der Erste!“ Fr. 16.9., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater J. Strauss: Die Fledermaus. Michael Helmrath & Lynn KaoSpeth (Leitung), Gabriele Rech (Regie) Weitere Termine: 18., 21. & 24.9., 1., 7., 13. & 26.10, 4., 11. & 26.11., 10. & 31.12.

25. September bis 2. Oktober 2016 in Kronberg im Taunus (bei Frankfurt am Main) mit Frans Helmerson Gary Hoffman Ivan Monighetti Wolfgang Emanuel Schmidt Steven Isserlis Marie-Elisabeth Hecker und vielen weiteren Freunden der Kronberg Academy Karten 06173 – 78 33 77


Tipps & Termine

Den Schnabel aufreißen Darmstadt Michala Petri und ChorWerk Ruhr spielen mit Amsel, Drossel und Nachtigall

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ptisch ist die Nachtigall eher unauffällig. Ihr rötlich braunes Gefieder – die perfekte Tarnung. Doch ihr Gesang sticht umso mehr hervor. Er umfasst, so heißt es, über 250 abwechslungsreiche „Strophen“ mit vielen verschiedenen Ton- und Dynamik-Abstufungen. Triller-, Pfeif- und Schnarr-Geräusche sind ebenso darunter wie richtige kleine Melodien, die des nachts aus dem Unterholz erklingen. Das Ziel des Trällerns: Die männlichen Singles unter den Singvögeln wollen eine gefiederte Schöne in der Nähe betören.

Doch ihre Klänge zeigen nicht nur bei Artverwandten Wirkung. Seit vielen Jahrhunderten inspiriert das liebliche Gezwitscher auch Komponisten zu Höhenflügen, darunter Beethoven, Chopin, Strawinsky und eben auch den lettischen Klangarchitekten Ug´is Praulin‚š (*1957). Seine musikalische Umsetzung des Märchens Die Nachtigall von Hans Christian Andersen aus dem Jahr 2010 wird getragen von einer virtuos gespielten Blockflöte und einem gemischten Gesangsensemble. Elisa Reznicek

Tönender Spiegel der Nachtigall: Blockflötistin Michala Petri Do. 29.9., 20:00 Uhr Staatstheater (Kleines Haus) Der Gesang der Nachtigall. Michala Petri (Blockflöte), ChorWerk Ruhr, Florian Helgath (Leitung), Angela Winkler (Erzählerin). Werke von Janequin, Eyck, Prauliņš u. a.

Fit für die Öffentlichkeit Frankfurt Ensemble Modern verleiht

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Dem Ensemble eng verbunden: Dirigent Jonathan Stockhammer Do. 29.9., 20:00 Uhr Alte Oper (Mozart Saal) Anna Palimina (Sopran), Ensemble Modern, Jonathan Stockhammer (Leitung). Werke von Debussy/Zender, Ohana, Nunes & Vivier 12 Hessen concerti 09.16

enn Ende September die Alte Oper Frankfurt in die neue Saison startet, markiert sie damit wie in den letzten Jahren den Beginn eines vielteiliges Musikfests, das sich diesmal Claude Debussys Schlüsselwerk Prélude à l’après-midi d’un faune widmet. Wie immer ist auch das Ensemble Modern, Frankfurts Institution für zeitgenössische Musik, am Musikfest beteiligt. Und auf dessen Konzertprogramm findet sich ein Komponistenname, der ansonsten bei diesen ganz aufs Heute spezialisierten Musikern nie auf-

taucht: eben jener Claude Debussy. Fünf seiner KlavierPréludes hat Hans Zender in den 1990er Jahren für kleines Orchester bearbeitet. In neue Farbe getaucht, gibt er ihnen durch einen umfangreichen Schlagzeugapparat überraschende Perspektiven mit, quasi als ein Stück Selbstbewusstsein. Manche seiner Werke, hatte Debussys einmal gesagt, sollten nur unter vier Augen gespielt werden. Die Préludes gehören sicher dazu. Doch Zender hat sie sozusagen fit gemacht für die Öffentlichkeit. Stefan Schickhaus

Fotos: Søren Solkær, Marco Borggreve, gemeinfrei, Dan Hannen

Debussys Préludes neues Selbstbewusstsein


Gigant unter Riesen Friedberg Bruckners Fünfte verteidigt als

Platzhirsch ihr Territorium beim Musiksommer

I

hre Schwestern sind wahrhaftig keine Zwerge – doch selbst unter ihnen ragt sie noch heraus an Größe und Gewicht. Dabei erschöpft sich Anton Bruckners fünfte Sinfonie nicht in schierer Masse. Vielmehr bildet sie ein beziehungsreiches Gewebe aus vier Sätzen: Themen und Motive kehren wieder, bilden gleichsam ein Kaleidoskop aus Rückschau auf Gewesenes und Vorausschau auf Kommendes. Choral und Fuge krönen die gewaltige Architektur, die sich nicht nur als Ausdruck Brucknerscher „Gelehrsamkeit“ lesen und hö-

ren lässt. Sondern gleichermaßen als Wanderung durch des Komponisten Seele, die sich Mitte der 1870er Jahre tief verschattet darbot. Nach der Trias der letzten Sinfonien des Meisters von St. Florian steht nun der sinfonische Riesenbau der B-Dur-Sinfonie, gleichsam Bruckners erste sinfonische Zwischenbilanz, als Zentralwerk des Friedberger Musiksommers auf dem Programm. Ort der Aufführung ist die neoromanische Kirche St. Jakob, errichtet zur selben Zeit, als Bruckner seine Fünfte komponierte. Ulrich Boller

Hat seine Fünfte im Konzertsaal selbst nie erlebt: Anton Bruckner Friedberger Musiksommer 7.–11.9.2016 Richard Galliano, Alexandra Petersamer, Karl-Heinz Steffens, Dt. Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz u. a. Friedberg

An der Quelle der Kunst In Meisterkursen und Konzerten der Kronberg Academy sind über 150 Cellostudenten zu erleben

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Aufgehorcht: Cellokurs mit Gary Hoffmann in Kronberg Cello ohne Grenzen 25.9.–2.10.2016 Wolfgang Emanuel Schmidt, Benedict Kloeckner, Marie-Elisabeth Hecker, Anastasia Kobekina u. a. Kronberg

andschaften des Vordertaunus und Alltagsszenen aus dem Leben der Bewohner halten die Bilder an den Wänden fest. Die Galerie im Obergeschoß der barocken Streitkirche beherbergt eine Sammlung der Kronberger Malerkolonie, die sich während des 19. Jahrhunderts hier etablierte. Wie die Gegend hier einst aussah und die Menschen lebten, darüber geben Ölgemälde und Zeichnungen beredt Aufschluß. Kaum weniger aufschlußreich sind die Meisterkurse der Kronberg Academy, die unter anderem in den Ausstellungs-

räumen der Streitkirche stattfinden. Im Unterschied zu den Bildern, die eine abgeschlossene künstlerische Auseinandersetzung mit ihrem Gegenstand vorführen, läßt sich im Verlauf der Unterrichtsstunden erleben und mitverfolgen, wie sich Nachwuchstalente mit einem Kunstwerk beschäftigen, es deuten und sich aneignen. Wie der Maler mit dem Pinsel fügen sie mit Saite und Bogen Ton um Ton zu einem sinnhaften, aussagefähigen Ganzen, gefordert und gefördert von international renommierten Dozenten. Ulrich Boller concerti 09.16 Hessen 13


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im September

Tipp

Frankfurt

19:30 Alte Oper (Großer Saal) Gershwin: Porgy and Bess

2.9. Freitag Bad Sooden-Allendorf

19:00 Altes Kurhaus Clair de Lune. Maya Ando (Klavier). Werke von Scarlatti, Beethoven, Debussy u. a. Frankfurt

19:30 Alte Oper (Großer Saal) Gershwin: Porgy and Bess 20:00 Oper (Holzfoyer) K oreanisches Musikfest in Deutschland: Eröffnungskonzert. Hyo Young Kim (Saenghwang & Piri), Byung Og Oh (Danso, Daegeum & Janggu)

3.9. Samstag

10.9. Samstag

20:00 Alte Oper Frankfurt (Großer Saal) R. Strauss: Salome (konzertant). Peter Bronder, Benjamin Bruns (Tenor), Michaela Schuster (Mezzosopran), Emily Magee (Sopran), Wolfgang Koch (Bariton), hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung) Jugendträume: Als Junge spielte Andrés Orozco-Estrada viel Fußball – „aber ich bezweifle, dass ich so erfolgreich gewesen wäre, dass ich es nach Europa geschafft hätte“.

Beerfelden

Otzberg

19:00 Ev. Martinskirche Kultursommer Südhessen. Markus Eichenlaub (Orgel)

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Otzberger Sommerkonzerte. Anna Sophie Dauenhauer & Weizhi Wang (Violine), Luke Turrell (Viola), CharlesAntoine Duflot (Violoncello), Roberto Domingos (Klavier)

Frankfurt

14:30 Alte Oper (Großer Saal) Gershwin: Porgy and Bess 17:00 Oper (Holzfoyer) K oreanisches Musikfest in Deutschland. Seonghee Lee (Violoncello), Yeseul Kim & Mihee Kim (Klavier) 19:30 Alte Oper (Großer Saal) Gershwin: Porgy and Bess 20:00 Oper (Holzfoyer) K oreanisches Musikfest in Deutschland. Ensemble Interface 19:30 Palmengarten (Musiktheater) J. Strauss: Die Fledermaus. Papapageno Musiktheater Geisenheim

19:00 Rheingauer Dom Neue Rheingauer Kantorei, Musica Antiqua Frankfurt, Tassilo Schlenther (Leitung). Bach: Missa g-Moll BWV 235, Händel: Dixit Dominus HWV 232 14 Hessen concerti 09.16

4.9. Sonntag

Eberbach

18:00 Kloster (Basilika) Eröffnungskonzert 50 Jahre Deutsche Philharmonie Merck. Máire Flavin (Sopran), Duncan Rock (Bariton), Philharmonie Merck, Joseph Bastian (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll „Die Unvollendete“, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 1 „A Sea Symphony“ Frankfurt

14:00 Alte Oper (Großer Saal) Gershwin: Porgy and Bess 18:30 Oper (Opernhaus) B izet: Carmen. Mark Shanahan, Sebastian Zierer & Björn Huestege (Leitung), Barrie Kosky (Regie) 19:00 Alte Oper (Großer Saal) Gershwin: Porgy and Bess 15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert. Studierende der HfMDK Geisenheim

17:00 Rheingauer Dom Christine Fürniß & Janina Möller (Sopran), Rüdiger Ballhorn (Tenor), Johannes Hill (Bariton), Neue Rheingauer Kantorei, Musica Antiqua Frankfurt, Tassilo Schlenther (Leitung). Bach: Missa g-Moll BWV 235, Händel: Dixit Dominus HWV 232

Bad Arolsen

Höchst

19:30 Fürstliches Residenzschloss Arolser Schlosskonzerte. Sebastian Wittiber (Flöte), Hába Quartett. Mozart: Flötenquartette C-Dur KV 285b & D-Dur KV 285, Janáček: Streichquartett Nr. 2 „Intime Briefe“, Smetana: Streichquartett Nr. 1 e-Moll „Aus meinem Leben

17:00 Justinuskirche Höchster Orgelsommer: Abschlusskonzert. Andreas Böhlen (Blockflöten), Masato Suzuki (Orgel). Werke von Graf, Mingus, Rodgers, Böhlen, Pachelbel u. a.

Bad König

20:00 Kurzentrum (Wandelhalle) Andrew Joy (Horn), Alexander Zolotarey (Klavier), Kammersinfonieorchester Darmstadt, Christhard Janetzki (Leitung). Werke von Beethoven, Chopin, Saint-Saëns & Janetzki

Neu-Isenburg

17:00 Marktplatz Moment Musical. Ulrike Fröhling (Fagott), Thomas Peter-Horas (Akkordeon) Nieder-Moos

17:00 Ev. Kirche Nieder-Mooser Konzertsommer. Günther Kaunzinger (Orgel). Werke von Bach, Franck u. a.

Foto: Martin Sigmund

1.9. Donnerstag


Otzberg

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Otzberger Sommerkonzerte. Anna Sophie Dauenhauer & Weizhi Wang (Violine), Luke Turrell (Viola), CharlesAntoine Duflot (Violoncello), Roberto Domingos (Klavier)

7.9. Mittwoch Friedberg

20:30 Rothenberghalle Friedberger Musiksommer. Ellington/Strayhorn: Such Sweet Thunder Wiesbaden

20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) B arnabás Kelemen (Violine), Hessisches Staatsorchester Wiesbaden, Zsolt Hamar (Leitung). Zender: Kalligraphie II & IV, Brahms: Violinkonzert D-Dur & Sinfonie Nr. 4 e-Moll

10.9. Samstag Dieburg

20:00 Schloss Fechenbach Dieburger Schlosskonzert. Dimiter Ivanov (Violine), Friederike Richter (Klavier). Werke von Mozart, Beethoven u. a. Frankfurt

20:00 Unitarische Freie Religionsgemeinde (Unitarische Weihehalle) Opera Divina. Julia Cramer (Sopran), Louise Fenbury (Mezzosopran), Igor Palmov (Klavier). Werke von Mozart, Bellini, Bizet, Wagner, Porter, Piaf u. a. 19:30 Palmengarten (Musiktheater) J. Strauss: Die Fledermaus Friedberg

18:30 Oper (Opernhaus) Bizet: Carmen 20:00 Alte Oper (Großer Saal) R. Strauss: Salome (konzertant). hr-Sinfonieorchester, Andrés OrozcoEstrada (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikreise zum Hindukusch. Ensemble Safar & Gäste

19:00 Ev. Stadtkirche Benefizkonzert. Andrea Seeger (Violine), Cordula Mangelsdorf (Violoncello), Ulrich Seeger (Orgel). Werke von Bibl, Karg-Elert, Rheinberger u. a. 19:30 Rothenberghalle Friedberger Musiksommer. Re’ut Ben-Ze’ev (Mezzosopran), Karl-Heinz Steffens (Klarinette), Michal Friedlander (Klavier). Werke von Berio, Fauré u. a.

8.9. Donnerstag Bensheim

20:00 Michaelskirche Bensheimer Orgelwochen. Etienne Walhain (Orgel) Friedberg

19:30 Rothenberghalle Friedberger Musiksommer. Alexandra Petersamer (Sopran), Richard Galliano (Akkordeon), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Werke von Debussy/Ravel, Chausson & Galliano Hanau

19:30 Congress Park Pekka Kuusisto (Violine), Junge Deutsche Philharmonie, Jonathan Nott (Leitung). Haydn: Sinfonie e-Moll Nr. 44 Hob I:44 „Trauer-Sinfonie“, Ligeti: Violinkonzert, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“

16.10. DAS GOLDENE ZEITALTER 06.11. DER HELLE BACH 18.12. DER NUSSKNACKER 22.01. DORNRÖSCHEN 05.02. SCHWANENSEE 19.03. A CONTEMPORARY EVENING 09.04. EIN HELD UNSERER ZEIT

9.9. Freitag Frankfurt

20:00 Dom The Blenheim Singers and Players. Händel: Dettinger Te Deum HWV 283 & Coronation Anthems, Bach: Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 Friedberg

19:30 Stadtpfarrkirche St. Jakob Friedberger Musiksommer. Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Bruckner: Sinfonie Nr. 5 B-Dur WAB 105, Vaughan-Williams: Phantasy on a Theme by Thomas Tallis Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

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concerti 09.16 Hessen 15


Klassikprogramm

Otzberg

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Otzberger Sommerkonzerte: Musik der Fünfziger. Christoph Schickedanz & Zoya Nevgodovska (Violine), Roland Glassl (Viola), Mathias Beyer-Karlshoj (Violoncello), Alexei Petrov (Klavier) Seeheim

19:00 Laurentiuskirche Hildrun Wunsch (Blockflöte), Judith Portugall (Traversflöte), Lydia Blum (Barockcello), Wolfgang Portugall (Cembalo) Seligenstadt

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Verdi: La Traviata (Premiere). Michael Hofstetter (Leitung), Wolfram J. Starczewski (Regie) Otzberg

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Otzberger Sommerkonzerte: Musik der Fünfziger. Christoph Schickedanz & Zoya Nevgodovska (Violine), Roland Glassl (Viola), Mathias Beyer-Karlshoj (Violoncello), Alexei Petrov (Klavier)

19:30 Wartburg Sheik: Frühlings Erwachen. Iris Limbarth (Choreografie), Frank Bangert (Leitung)

11.9. Sonntag Auerbach

17:00 Bergkirche Konzert zum Tag des offenen Denkmals. Werke von Vivaldi, Buck, Bach u. a. Birkenau

18:00 Ev. Kirche Sounds and Groofs. Werke von Gershwin

Wiesbaden

Frankfurt

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: La Traviata

11:00 Oper (Holzfoyer) Oper Extra: Der Sandmann

Tipp

15:30 Oper (Opernhaus) Bizet: Carmen. Barrie Kosky (Regie) 15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert. Studierende der HfMDK Friedberg

17.9. Samstag

17:00 Hofreite Zipfen Otzberg (Gartensaal) Otzberger Sommerkonzerte: Musik der Fünfziger. Jonian Ilias Kadesha (Violine), Lena Eckels (Viola), Vashti Hunter (Violoncello), Markus Krusche (Klarinette), Amanda Kleinbart (Horn), Daniel Mohrmann (Fagott), Martin Klett (Klavier) Liebt den argentinischen Tango: Martin Klett hat nicht nur das Cuarteto SolTango gegründet, sondern besucht auch regelmäßig Milongas zum Tangotanzen.

16 Hessen concerti 09.16

10:30 Rothenberghalle Friedberger Musiksommer. Karl-Heinz Steffens im Gespräch mit Solisten des Festivals Hattenheim

11:00 Weinprobierstand am Rheinufer Klassik am Mittag. Jessica Fründ (Sopran), Alexander Winn (Bariton) Kassel

18:00 Opernhaus Preludio – Vorspiel Opernkonzert. Musiker des Staatstheaters, Ursula Benzing (Moderation) Nieder-Moos

17:00 Ev. Kirche Nieder-Mooser Konzertsommer. Trombone Unit Hannover, Rolf Henry Kunz (Orgel)

12.9. Montag Wiesbaden

20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) P ekka Kuusisto (Violine), Junge Deutsche Philharmonie, Jonathan Nott (Leitung). Haydn: Sinfonie e-Moll Nr. 44 Hob I:44 „TrauerSinfonie“, Ligeti: Violinkonzert, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“

13.9. Dienstag Fulda

20:00 Schlosstheater Pekka Kuusisto (Violine), Junge Deutsche Philharmonie, Jonathan Nott (Leitung). Haydn: Sinfonie e-Moll Nr. 44 Hob I:44 „Trauer-Sinfonie“, Ligeti: Violinkonzert, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“

14.9. Mittwoch Frankfurt

18:30 Oper (Opernhaus) Bizet: Carmen

15.9. Donnerstag Bensheim

20:00 Michaelskirche Bensheimer Orgelwochen. Konja Voll (Orgel) Frankfurt

19:30 Dr. Hoch’s Konservatorium (Clara Schumann Saal) Karen Tanaka & Marc Pierre Toth (Klavier). Werke von Rachmaninow, Beethoven u. a.

Foto: Marco Borggreve

GieSSen

15:30 Einhardbasilika Bach: Messe h-Moll. Verena Gropper (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Christian Dietz (Tenor), Thomas Gropper (Bass), Marburger Bachchor, Barockorchester L’arpa festante, Nicolo Sokoli (Leitung)


20:00 Hessischer Rundfunk (hr-Sendesaal) Augustin Hadelich (Violine), hr-Sinfonieorchester, Robert Trevino (Leitung). Sibelius: Finlandia, Dvořák: Violinkonzert, Rachmaninow: Sinfonische Tänze Kassel

10:00 Staatstheater (Orch.raum) Orchester-Rallye. Staatsorchester Kassel, Constanze Betzl (Leitung)

16.9. Freitag

17.– 25. SEPTEMBER 2016 17.09. ORGEL UND BLÄSER | 18.09. REGER-NACHMITTAG | 19.09. ORGEL UND FILM | 20.09. ORGEL UND LESUNG | 23.09. ORGEL UND MARIMBA | 24.+25.09. ORATORIUM ELIAS

Frankfurt

19:30 Holzhausenschlösschen KREISLERismen. Sandra Kreisler (Gesang), Tilo Augsten (Klavier) 20:00 Hessischer Rundfunk (hrSendesaal) Augustin Hadelich (Violine), hr-Sinfonieorchester, Robert Trevino (Leitung). Sibelius: Finlandia, Dvořák: Violinkonzert, Rachmaninow: Sinfonische Tänze GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Verdi: La Traviata Offenbach

WEITERE TERMINE UND INFORMATIONEN:

WWW.ORGELFESTIVAL-FUGATO.DE TICKETS: TOURIST INFO + SERVICE IM KURHAUS BAD HOMBURG, TEL. 06172-178 3710 UND WWW.FRANKFURT-TICKET.DE, TEL. 069-13 40 400 GieSSen

18:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Gilbert/Sullivan: Die Piraten von Penzance. Kinder- und Jugendchor des Stadttheaters, Musikschule Gießen, Martin Gärtner (Leitung), Oliver Meyer-Ellendt (Regie) Kassel

19:00 Kulturhalle Rödermark Kultursommer Südhessen: Abschlusskonzert. Männerchor der Harmonie Froschhausen, Vox Musica

15:00 Schloss Wilhelmshöhe (Gemäldegalerie) L aut(en)malereien. Familienkonzert. Andreas Düker (Laute)

Wiesbaden

Marburg

19:30 Hessisches Staatstheater (Großes Haus) J . Strauss: Die Fledermaus (Premiere). Michael Helmrath (Leitung), Gabriele Rech (Regie)

19:30 Schloss (Fürstensaal) Marburger Schlosskonzerte: Tres Morillas. Maria Jonas (Gesang), Les trois mains

17.9. Samstag Bad Homburg

19:30 St. Marien Orgelfestival Fugato. hr-brass, Christian Schmitt (Orgel). Werke von Gabrieli, Widor, Reger u. a.

Otzberg

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Otzberger Sommerkonzerte: Musik der Fünfziger Weitere Infos siehe Tipp Seligenstadt

19:30 Wartburg Through Pina‘s Eyes. Posterino Dance Company

18.9. Sonntag Bad Homburg

10:00 Erlöserkirche Orgelfestival Fugato: Festgottesdienst zur Festivaleröffnung 15:00 St. Marien Orgelfestival Fugato: Ein Nachmittag rund um Max Reger. Kammerchor Bad Homburg, Susanne Rohn (Leitung) 16:00 Schlosskirche Orgelfestival Fugato: Ein Nachmittag rund um Max Reger. Aris-Quartett, Damian Barnett (Flöte), Nina Junke (Violine), Tobias Reifland (Viola) 17:00 Erlöserkirche Orgelfestival Fugato: Ein Nachmittag rund um Max Reger. Kay Johannsen (Orgel) Bad Nauheim

20:00 Jakobsaal Kleines Streicherfestival. Reeta Aho (Violine), Alan Brown (Klavier). Resphigi: Violinsonate h-Moll, Chausson: Poème Es-Dur, R. Strauss: Violinsonate Es-Dur, Schubert: Rondo brillant h-Moll D 895

16:30 Dolce Theater Valentin Garvie (Trompete), Kammerphilharmonie Bad Nauheim, Uwe Krause (Leitung). Händel: Wassermusik Suite Nr. 2, Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 2, Arnold: Serenade for Small Orchestra, Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B-Dur

Wiesbaden

Bad Soden

20:00 Unitarische Freie Religionsgemeinde (Unitarische Weihehalle) Opera Divina. Julia Cramer (Sopran), Louise Fenbury (Mezzosopran), Igor Palmov (Klavier). Werke von Mozart, Bellini, Bizet, Wagner, Porter, Piaf u. a.

20:00 Kurhaus (Friedrich-vonThiersch-Saal) A lexandra ConunovaDumorti (Violine), Rundfunk SinfonieOrchester Prag, Ondrej Lenárd (Leitung). Glinka: Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmilla“, Brahms: Violinkonzert D-Dur, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll

17:00 Ev. Kirche Benefizkonzert. Miriam Burkhardt (Sopran), Christine Dobmeier (Trompete), Verena Zahn (Orgel)

19:30 Palmengarten (Musiktheater) J. Strauss: Die Fledermaus. Papapageno Musiktheater

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: La Traviata. Daniela Musca (Leitung), Nicolas Brieger (Regie)

Bickenbach

19:00 Rathaus (Bürgersaal) La Reveuse. Barockensemble La Tirata. Werke von Marais, Hotteterre u. a. Frankfurt

18:30 Oper (Opernhaus) Bizet: Carmen

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Darmstadt

16:00 Georg-Büchner-Platz Eröffnungskonzert Open Air. Staatsorchester Darmstadt, Mitglieder des Staatstheaterensembles, Will Humburg & Michael Nündel (Leitung) concerti 09.16 Hessen 17


Klassikprogramm

17:00 Ev. Johanneskirche Dan Zerfaß (Orgel) 17:00 Pauluskirche Bach-Chor Darmstadt, Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg. Brahms: Schicksalslied & Deutsches Requiem Frankfurt

11:00 Oper (Holzfoyer) K ammermusik zu „Der Sandmann“. Trio Comet 18:00 Oper (Opernhaus) S cartazzini: Der Sandmann (DEA). Hartmut Keil (Leitung), Christof Loy (Regie) 11:00 Hessischer Rundfunk Backstage für alle! Tag der offenen Tür 15:30 Palmengarten (Musikpavillon) Promenadenkonzert. Studierende der HfMDK 19:30 Festeburgkirche Festeburgkonzerte. Abegg Trio. Schubert: Klaviertrio Es-Dur op. 100 D929, Dvořák: Klaviertrio e-Moll op. 90 „Dumky-Trio“ Ginsheim

17:00 Ev. Kirche Andreas Zopf (Orgel) Jungenheim

17:00 Ev. Bergkirche Herbstkonzert. Monika Hölzle-Wiesen (Leitung). Werke von Vivaldi, Buck, Bach u. a.

Kassel

Tipp

11:00 Staatstheater (Opernfoyer) Vorgestellt: Le nozze di Figaro. Mitglieder des Staatstheaters Neu-Isenburg

15:00 Marktplatz Offenes Singen für Alle. Ilka Bauersachs (Leitung) 16:30 Anjas Scheune Gitarrenduo Con Fuoco 18:00 Constanzas Bar Junge Musiker aus Neu-Isenburg Neuenhain

17:00 Ev. Kirche Jubiläumskonzert. Julia Raasch (Orgel). Werke von Reger & Bach Offenbach

18:00 Paul-Gerhardt-Haus Nur nicht aus Liebe weinen ... Ruth Zetzsche (Alt), Werner Fürst (Klavier) Otzberg

17:00 Hofreite Zipfen (Gartensaal) Otzberger Sommerkonzerte: Musik der Fünfziger. Jonian Ilias Kadesha (Violine), Lena Eckels (Viola), Vashti Hunter (Violoncello), Markus Krusche (Klarinette), Amanda Kleinbart (Horn), Daniel Mohrmann (Fagott), Martin Klett (Klavier)

21.9. mittwoch

20:00 Alte Oper Frankfurt (Gro iana Damrau (Sopran), ßer Saal) D Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Leitung). Wagner: Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“ WWV 96, R. Strauss: Vier letzte Lieder, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 Schock zum Studienbeginn: Infolge einer Vollnarkose entstand bei Diana Damrau ein Ödem auf den Stimmbändern. Erst nach eineinhalb Jahren konnte sie wieder singen. Wiesbaden

11:00 Hessisches Staatstheater (Orchesterproberaum) Babykonzert: Brüderchen, komm tanz mit mir! Fagottissimo. Werke von Mozart, G. Jacob, Ridout u. a

In vielen Ländern, zum Beispiel in Kolumbien, Tschad und Kongo, werden Menschenrechte mit Füßen getreten. Wir wollen das ändern, weil jeder Mensch das Recht auf ein würdevolles Leben hat. brot-fuer-die-welt.de/wuerde

18 Hessen concerti 09.16

Foto: Simon Fowler/Warner Classics

Würde sollte kein Konjunktiv sein.


11:00 Hessisches Staatstheater iana Schmid (Foyer Großes Haus) D (Mezzosopran), Christine Seiler & Judith Hiller (Violine), Lorna Wilson (Viola), Susanne Tscherbner (Violoncello), Cornelia Thorspecken (Flöte), Dörte Sehrer (Klarinette). Hindemith: Die junge Magd, Genin: Alkestis, Schubert/Reimann: Mignon, Respighi: Il tramonto 19:30 Hessisches Staatstheater (Großes Haus) J. Strauss: Die Fledermaus

19.9. Montag Bad Homburg

20:00 Erlöserkirche Orgelfestival Fugato: „Die Ferien des Monsieur Hulot“ mit Livemusik. Emmanuel Le Divellec (Orgel) Frankfurt

14:00 Oper Familienworkshop: Carmen 20:00 Heiliggeistkirche Chormusik der Romantik. Kurt-Thomas-Kammerchor Frankfurt, Andreas Köhs (Leitung) Kassel

17:00 Staatstheater (Studio) TANZ MIT! Lauren Rae Mace (Leitung)

Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

19:00 Opernhaus Kostprobe: Le nozze di Figaro Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Christopher Bolduc (Bariton), Benjamin Schneider (Klavier). Werke von Schumann, Wolf, Britten u. a.

20.9. Dienstag Bad Homburg

19:30 Schlosskirche Orgelfestival Fugato: Mozart auf der Reise nach Prag. Martin Sander (Orgel), Susanne Schäfer (Lesung) GieSSen

20:00 Stadttheater (Großes Haus) Marie Friederike Schöder (Sopran), Philharmonisches Orchester Gießen, Michael Hofstetter (Leitung). Ligeti: Poème Symphonique & Mysteries of the Macabre, Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93

21.9. Mittwoch Eschbach

11:45 Ev. Kirche Orgelfestival Fugato. Susanne Rohn (Orgel), Gregor Maier (Vortrag)

Frankfurt

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Diana Damrau (Sopran), Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Volkslieder: Schönes Steppenland, meine Heimat. Chor der Inneren Mongolei Merzhausen

14:45 Ev. Kirche Orgelfestival Fugato. Susanne Rohn (Orgel), Gregor Maier (Vortrag) Wehrheim

10:15 Ev. Kirche Orgelfestival Fugato. Susanne Rohn (Orgel), Gregor Maier (Vortrag) Wiesbaden

19:30 Hessisches Staatstheater (Großes Haus) J . Strauss: Die Fledermaus. Michael Helmrath (Leitung)

22.9. Donnerstag Bad Homburg

19:30 Erlöserkirche Orgelfestival Fugato. Preisträgerkonzert um den Publikumspreis der Rotary Bad Homburg-Schloss-Stiftung

concerti 09.16 Hessen 19


Klassikprogramm

Bensheim

20:00 Michaelskirche Bensheimer Orgelwochen. Heike Ittmann (Orgel), Falk Zimmermann (Trompete) Frankfurt

18:30 Oper (Opernhaus) B izet: Carmen. Barrie Kosky (Regie) 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Prüfungskonzert. Internationale Ensemble Modern Akademie. Werke von C. Goldschmidt, Koumara, Goebbels, Dragicevic, Ulus & Klartag

23.9. Freitag Bad Homburg

19:30 St. Marien Orgelfestival Fugato: Between Dusk and Dawn. Katarzyna Mycka (Marimba), Franz Raml (Orgel) Frankfurt

19:30 Oper (Opernhaus) Verdi: Falstaff 19:30 Musikhochschule (Kleiner Saal) Prüfungskonzert. Internationale Ensemble Modern Akademie. Werke von Grisey, Andre, Furrer, Richter de Vroe & Zafra

20:00 Jahrhunderthalle HipHop trifft Klassik. EINSHOCH6, Lorenz Blaumer (Violine), Jakob Haas (Violoncello), Sebastian Hollunder (Klavier), Andreas Hiermeyer (Bass), Ekhart Wycik (Leitung). Werke von Berlioz, Bernstein, Strawinsky u. a. Hofgeismar

19:00 Evangelische Tagungsstätte (Synodalsaal) L a Principessa: Eröffnungskonzert. Dame Emma Kirkby (Gesang), Sofie van Eynde (Laute), Neue Hofkapelle Graz Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Verdi: La Traviata. Daniela Musca (Leitung), Nicolas Brieger (Regie) 21:45 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Salón Tango

Bad Vilbel

18:00 Christuskirche Simon Harden (Orgel) Frankfurt

19:30 Oper (Opernhaus) Scartazzini: Der Sandmann. Hartmut Keil (Leitung), Christof Loy (Regie) 19:00 Jüdisches Museum simkhat hanefesh 19:30 Palmengarten (Musiktheater) Styne: Sugar – Manche mögen’s heiß. Papapageno Musiktheater GieSSen

20:00 Stadttheater (taT-studiobühne) Gravitas. Tarek Assam (Choreografie) Hofgeismar

24.9. Samstag Bad Homburg

19:30 Erlöserkirche Orgelfestival Fugato. Maria Bengtsson-Ramsthaler (Sopran), Katharina Magiera (Alt), Hans Jörg Mammel (Tenor), Thomas Gropper (Bariton), Bachchor der Erlöserkirche, L’arpa festante, Susanne Rohn (Leitung). Mendelssohn: Elias

14:00 Evangelische Tagungsstätte (Synodalsaal) L a Principessa: Kinderkonzert. Andreas Düker (Laute) 19:00 Evangelische Tagungsstätte (Synodalsaal) L a Principessa: Cassel – Graetz – Venetia. Dame Emma Kirkby (Sopran), Neue Hofkapelle Graz. Werke von Schütz, Ahle, Farina, Rosenmüller, Uccellini u. a.

Überall in Deutschland laden Orchester Geflüchtete zu Veranstaltungen ein, schaffen Begegnung durch Musik und engagieren sich in interkulturellen Projekten. Viele geflüchtete Familien erleben dort Ruhe, schöpfen neue Kraft und erfahren ihre eigene Kreativität. Die Deutsche Orchester-Stiftung unterstützt die vielfältigen Aktivitäten der Orchester.

Mit Musik Menschen erreichen – Helfen Sie mit einer Spende!

www.orchesterstiftung.de

20 Hessen concerti 09.16

Spendenkonto: IBAN: DE35 1004 0000 0114 1514 05 BIC: COBADEFFXXX Stichwort: Musik überwindet Grenzen

Foto: Harald Hoffmann/Hänssler CLASSIC

Musik überwindet Grenzen


Tipp

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Lippa: The Addams Family (Premiere). Frank Bangert (Leitung), Iris Limbarth (Regie), Myriam Lifka (Choreografie)

25.9. Sonntag Bad Homburg

25.9. sonntag

11:00 Alte Oper Frankfurt (Gro usikfest Nachmittag ßer Saal) M eines Fauns. Frank Peter Zimmermann (Violine), Sarah Louvion (Flöte), Sebastian Weigle (Leitung). Debussy: Syrinx & Prélude à l’après-midi d’un faune, Bartók: Violinkonzert Nr. 2 Sz. 112, Strawinsky: Feuervogel-Suite Edle Tropfen: 2000 Flaschen Bordeaux und Burgunder sollen in Frank Peter Zimmermanns Weinkeller lagern – und der Geiger ersteigert fleißig weiter interessante Weine. Kassel

19:00 Staatstheater (Opernhaus) Mozart: Le nozze di Figaro (Premiere). Patrik Ringborg (Leitung), Tobias Theorell (Regie) Rüsselsheim

20:00 Theater (Großes Haus) Rossini: Der Barbier von Sevilla. Kammeroper München, Alexander Krampe (Leitung), Tristan Braun (Regie) Wiesbaden

19:30 Hessisches Staatstheater (Großes Haus) J. Strauss: Die Fledermaus

17:00 Erlöserkirche Orgelfestival Fugato. Maria Bengtsson-Ramsthaler (Sopran), Katharina Magiera (Alt), Hans Jörg Mammel (Tenor), Thomas Gropper (Bariton), Bachchor der Erlöserkirche, L’arpa festante, Susanne Rohn (Leitung). Mendelssohn: Elias. Burgholzhausen

18:00 Altes Rathaus miniature. Duo Saxophilie Darmstadt

18:00 Staatstheater (Großes Haus) Bartók: Herzog Blaubarts Burg (Premiere). Michael Nündel & Dirk Schmeding (Leitung), Isabel Ostermann (Regie) Frankfurt

10:00 Alte Oper (Albert Mangels usikfest Nachmittag dorff Foyer) M eines Fauns. Hauke Harder (Konzept & Regie). Lucier: Music on a Long Thin Wire 11:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns. Frank Peter Zimmermann (Violine), Sarah Louvion (Flöte), Sebastian Weigle (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 11:00 Oper (Holzfoyer) Oper Extra: Paul Bunyan

www.kronbergacademy.de

Cello Meisterkurse & Konzerte 25. September bis 2. Oktober 2016

17:00 Alte Oper (Albert Mangels usikfest Nachmittag dorff Foyer) M eines Fauns: Das Quartett der Kritiker 18:30 Oper (Opernhaus) Bizet: Carmen. Mark Shanahan, Sebastian Zierer & Björn Huestege (Leitung), Barrie Kosky (Regie) 19:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns. Christian Tetzlaff (Violine), Tadashi Tajima (Shakuhachi), London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski (Leitung). Debussy: Prélude à l‘aprèsmidi d‘un faune & Images, Szymanowski: Violinkonzert Nr. 1, Strawinsky: Symphonies d‘instruments à vent, Traditionelle Musik für Shakuhachi 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Serpent & Fire: Dido & Cleopatra. Anna Prohaska (Sopran), Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini (Leitung). Arien von Purcell, Graupner, Hasse, Händel u. a. 21:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns: Nach(t)konzert. Tadashi Tajima (Shakuhachi)

Sonntag, 25. September 2016 │ 20 Uhr │ Alte Oper Frankfurt

SERPENT & FIRE Dido & Cleopatra Arien aus Opern von Henry Purcell, Christoph Willibald Graupner, Johann Adolph Hasse, Georg Friedrich Händel

Karten zu € 59 / € 49 / € 39 / € 27 über Frankfurt Ticket unter Telefon 069/1340-400 oder www.frankfurt-ticket.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse 2016 FBK 01 AnzConcerti Prohaska.indd 1 Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

© Harald Hoffmann DG

In Zusammenarbeit mit der Alten Oper Frankfurt

Anna Prohaska Sopran Il Giardino Armonico Giovanni Antonini Leitung

www.frankfurter-bachkonzerte.de 13.07.2016 08:44:37 concerti 09.16 Hessen 21


Klassikprogramm

18:00 Hessischer Rundfunk … von wegen Abschied. hr-brass, Hába Quartett, Brass Band Hessen, Mitglieder des hr-Sinfonieorchesters, Hans-Reiner Schmidt (Leitung)

Kassel

Rüsselsheim

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Swing in Concert – The Reunion (Premiere). Patrik Ringborg (Leitung)

11:00 Theater (Foyer) Sonntags um 11: Canzone napoletana. Katharina Blattmann (Sopran), Emilio Ruggerio (Tenor), Albrecht Schmidt (Klavier)

GieSSen

Lützel-Wiebelsbach

15:00 & 18:00 Stadttheater (taTstudiobühne) Gilbert/Sullivan: Die Piraten von Penzance. Kinder- und Jugendchor des Stadttheaters, Musikschule Gießen, Martin Gärtner (Leitung), Oliver Meyer-Ellendt (Regie)

18:30 Ev. Kirche Kammerchor BadenWürttemberg, Jochen Woll (Leitung). J. Bach: Unser Leben ist ein Schatten, J. C. Bach: Fürchte dich nicht, J. S. Bach: Komm, Jesu, komm BWV 229, Nystedt: Immortal Bach, Brahms: Drei Motetten, Reger: Ach, Herr strafe mich nicht op. 110,2

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Hairspray. Theater Traumstern Hofgeismar

Marburg

11:00 Evangelische Tagungsstätte (Synodalsaal) L a Principessa. camerata cavata. Werke von Caccini, Strozzi, Legrenzi, Castello, Picchi u. a.

16:00 & 19:30 Schloss (Fürstensaal) Marburger Schlosskonzerte. Maximilian Mangold (Gitarre), Stefan MüllerRuppert (Erzähler)

DA BIST DU JA!

Wiesbaden

18:00 Staatstheater (Großes Haus) R. Strauss: Die Frau ohne Schatten 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Lippa: The Addams Family 19:30 Villa Cementine Wenn kein Abend dich kennt – Geschichten über das Fremdsein. Ellen Dorn (Schauspiel), Dirk Schäfer (Schauspiel & Gesang), Bettina Rohrbeck (Klavier)

26.9. Montag Frankfurt

12:30 Oper (Holzfoyer) Lunchkonzert 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns. Frank Peter Zimmermann (Violine), Sarah Louvion (Flöte), Sebastian Weigle (Leitung). Debussy: Syrinx & Prélude à l’après-midi d’un faune, Bartók: Violinkonzert Nr. 2 Sz. 112, Strawinsky: Feuervogel-Suite 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns. GrauSchumacher Piano Duo. Werke von Debussy, Zimmermann, Ravel u. a.

Meron, 5 Jahre

22:10 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns: Nach(t)konzert. Ensemble Interface. Feldman: Four instruments Kassel

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) Trio Abaton. Maike Schmersahl (Violine), Johannes Raab (Violoncello), Ricarda Schmersahl (Klavier), Enrique Keil (Lesung). Werke von Schumann, Beethoven & Rachmaninow

27.9. Dienstag Bad Homburg

20:00 Theater (Foyer) Taracea Gitarrenduo

Viele Kinder wie Meron suchen Hilfe.

WERDE PATE!

22 Hessen concerti 09.16

Zukunft für Kinder !

WORLDVISION.DE

19:30 LAB Musikfest Nachmittag eines Fauns: Balthazar Kronberg

19:00 Stadthalle Cello ohne Grenzen. Hayoung Choi, Benedict Kloeckner & Anastasia Kobekina (Violoncello) u. a. Klassik Academy

Foto Benjamin Ealovega

Frankfurt


Tipp

28.9. Mittwoch

20:00 Johanniskirche Kronberg Cello ohne Grenzen. Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier). Bach: Cellosonate Nr. 3 g-Moll BWV 1029, Strawinsky: Suite Italienne, Brahms: Cellosonate Nr. 1 e-Moll Soziales Engagement: Mit ihrem Verein „Music Road Rwanda“ unterstützen Marie-Elisabeth Hecker und ihr Mann Martin Helmchen eine Musikschule in Ruanda. Rüsselsheim

20:00 Theater (Großes Haus) Lloyd Webber: Evita. Schauspielbühnen in Stuttgart, Altes Schauspielhaus

28.9. Mittwoch Bad Homburg

11:30 St. Marien Orgelfestival Fugato. Collegium Vocale Bad Homburg, Helmut Föller (Leitung). Pärt: Berliner Messe. Frankfurt

19:30 LAB Musikfest Nachmittag eines Fauns: Balthazar. David WeberKrebs (Regie) 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns. Michael Wollny (Klavier), The Norwegian Wind Ensemble, Geir Lysne (Leitung), Hans-Jürgen Linke (Moderation). Prélude à l‘après-midi des trolls Kronberg

20:00 Johanniskirche Cello ohne Grenzen. Marie-Elisabeth Hecker (Violoncello), Martin Helmchen (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp

29.9. Donnerstag Bensheim

20:00 Michaelskirche Bensheimer Orgelwochen: Abschlusskonzert. Stefan Göttelmann (Orgel) Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Darmstadt

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Der Gesang der Nachtigall. Michala Petri (Blockflöte), ChorWerk Ruhr, Florian Helgath (Leitung), Angela Winkler (Erzählerin). Janequin: Le Chant des Oiseaux, Eyck: Engels Nachtegaeltje, Couperin: Le Rossignol en amour & Le Rossignol Vanqeur, Josquin/Ortiz: Mille regretz, Rore: Ancor che col partire, Prauliņš: The Nightingale Frankfurt

12:00 Alte Oper (Mozart Foyer) Musikfest Nachmittag eines Fauns: Klang-Installation. Inge: 9 Beet Stretch 19:00 Alte Oper (Albert Mangels usikfest Nachmittag dorff Foyer) M eines Fauns. Das Konzert in der Forschung (Vortrag) 19:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns. Jean-Efflam Bavouzet (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Juraj Valčuha (Leitung). Strawinsky: Le chant du rossignol, Ravel: Klavierkonzert für die linke Hand D-Dur, Debussy: La mer 19:30 Oper (Opernhaus) Verdi: Falstaff 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns. Anna Palimina (Sopran), Ensemble Modern, Jonathan Stockhammer (Leitung). Debussy/Zender: 5 Préludes, Ohana: Signes (DEA), Nunes: Omens II, Vivier: Trois airs pour un opéra imaginaire 22:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns: Nach(t)konzert. Jean-Selim Abdelmoula (Klavier). Schubert: Moments musicaux D 780 Kronberg

20:00 Johanniskirche Cello ohne Grenzen. Gary Hoffman (Violoncello), David Selig (Klavier). Werke von Godard, Beethoven & Bridge Wiesbaden

19:00 Staatstheater (Großes Haus) R. Strauss: Die Frau ohne Schatten. Vassilis Christopoulos (Leitung)

30.9. Freitag Frankfurt

12:00 Alte Oper (Mozart Foyer) Musikfest Nachmittag eines Fauns. Inge: 9 Beet Stretch 19:30 Oper (Opernhaus) Scartazzini: Der Sandmann

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns. Jean-Efflam Bavouzet (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Juraj Valčuha (Leitung). Strawinsky: Le chant du rossignol, Ravel: Klavierkonzert D-Dur, Nikodijevic: ABSOLUTIO (UA), Debussy: La mer 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns: Annettes Daschsalon. Annette Dasch (Sopran & Moderation), Michaela Schuster (Mezzosopran), Katrin Dasch & Ulrich Naudé (Klavier), Markus Meyer (Schauspiel) 22:00 Alte Oper (Mozart Saal) Musikfest Nachmittag eines Fauns: Nach(t)konzert. Moritz Müllenbach (Violoncello). Lucier: Music for Cello with One or More Amplified Vases GieSSen

20:00 Johanneskirche Concertare. Main-Barockorchester Frankfurt, Martin Jopp (Leitung). Werke von Gnocchi, Vivaldi, Facco & Albinoni Kronberg

19:00 Stadthalle Cello ohne Grenzen. Ivan Monighetti (Violoncello), Claudio Martínez (Klavier). Schubert: Cellosonate a-Moll D 821 „Arpeggione“, Reinecke: Cellosonata Nr. 1 a-Moll 20:30 Stadthalle Cello ohne Grenzen. Frans Helmerson (Violoncello), Plamena Mangova (Klavier). Fauré: Élégie, Webern: Zwei Stücke & Drei kleine Stücke, Chopin: Sonate g-Moll Offenbach

20:00 Capitol Theater Faust – Die Rockoper Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Aschenputtel. Benjamin Schneider (Leitung). Tim Plegge (Choreografie). Musik von Prokofjew & Gollasch 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Lippa: The Addams Family. Frank Bangert (Leitung), Iris Limbarth (Regie), Myriam Lifka (Choreografie) www.kronbergacademy.de

Frans Helmerson Gary Hoffman Ivan Monighetti Wolfgang Emanuel Schmidt Steven Isserlis Marie-Elisabeth Hecker

25. September bis 2. Oktober 2016 concerti 09.16 Hessen 23


Klassik gut finden. Auch in Hessen.

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Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Den Festival-Sommer idyllisch ausklingen lassen: im Schlosshof bei den Tutzinger Brahmstagen

Fotos:

24_Donaueschingen Experimente in der Provinz Überraschungen sind hier Programm: Auch

im 95. Jahr ihres Bestehens widmen sich die Donaueschinger Musiktage allein den noch nie gehörten Klängen 26_Schwetzingen Auf den Spuren des Wolferl Wer jegliches Event-Getöse meiden möchte, ist beim klein dimensionierten Schwetzinger Mozartfest am rechten Ort Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

September 2015 concerti   23


Festivalguide

Experimente mit Strahlkraft

Räume neu erfahren: Klangkunst von José Antonio Orts in Donaueschingen 2015

A

n jedem dritten Oktoberwochenende verwandelt sich das beschauliche Schwarzwaldstädtchen Donaueschingen in das Mekka der Neuen Musik. Ausgerechnet hier in der badischen Provinz steht dann die musikalische Avantgarde im Mittelpunkt. Hier werden Grenzen ausgelotet und Experimente gemacht. Hier können sich die Besucher in vielen Konzerten und Performances überraschen und verstören lassen, um dann bei einem entspannten Spaziergang ent24 concerti September 2016

lang der Brigach wieder ihre Gedanken zu ordnen. Schöner scheitern im Schwarzwald

Bis heute hat das 1921 gegründete, älteste und vielleicht auch bedeutendste Neue-Musik-Festival der Welt dabei keinerlei Rost angesetzt. Seit 1950 prägt das SWR-Sinfonieorchester das Festival und hat Musikgeschichte geschrieben. Denn alles, was hier ertönt, erklingt zum allerersten Mal. Dabei ist nicht alles Gold, was glänzt: Es gibt auch unfreiwil-

lig Komisches zu sehen und hören – etwa wenn in Erwin Staches Fußballperformance Ball schön flach oben rein die Spieler Rucksacklautsprecher aufgeschnallt haben, die ihre Laufwege in ein Wimmern und Wummern transformieren. Doch in Donaueschingen darf man scheitern. Indes birgt jeder Jahrgang mit seinen rund zwanzig Uraufführungen eben auch Schätze wie 2010 Georg Friedrich Haas’ geniales Orchesterstück limited approximations für sechs im Zwölftelton-Abstand gestimmte Konzertflügel, das trotz des enormen Aufwands in den Folgejahren etliche Male vom SWR-Sinfonieorchester BadenBaden und Freiburg wieder aufgeführt wurde. Künstlerischer Leiter des jährlich stattfindenden Festivals ist seit 2015 Björn Gottstein. Der SWR-Redakteur für Neue Musik musste sein Amt früher als geplant antreten, als sein Vorgänger Armin Köhler, der das Festival seit 1992 geleitet hatte, 2014 verstarb. Köhler hatte den jeweiligen Ausgaben Themen gegeben und die Donaueschinger Musiktage einem breiteren Publikum geöffnet – nicht zuletzt durch spannende Ideen wie etwa die Klanginstallationen, die in die Stadt hinausstrahlen. = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: Ralf BrunnerMonika Maier/SWR

Überraschungen sind hier Programm: Auch im 95. Jahr ihres Bestehens widmen sich die Donaueschinger Musiktage allein den noch nie gehörten Klängen. Von Georg Rudiger


seines Vorgängers, zumal noch der überwiegende Teil des diesjährigen Programms von Köhler geplant wurde. Beibehalten möchte er auch die Grundstruktur mit den beiden Orchesterkonzerten zu Festival-Anfang und -Ende in der Baar-Sporthalle, dem Jazzabend in den Gewerbeschulen, den kammermusikalischen Formaten in den schicken Donauhallen und Intendant der Musiktage: der thematischen VerklammeBjörn Gottstein rung durch ein Motto – „Rausch und Verführung“ lautet das »Rausch und Verführung« in Thema für 2016. »Kommodengesprächen« Kleinere Veränderungen sind „Auch vom Künstlerischen her aber dennoch zu bemerken. sind die Klanginstallationen „Es wurde mir nicht genug geein hochinteressantes Format, redet in Donaueschingen“, weil das Experimentelle im sagt Gottstein. „Mir fehlten die Vordergrund steht“, sagt Gott- diskursiven Formate.“ Desstein. Der neue Mann sieht sich halb gibt es seit 2015 kurze also durchaus in der Tradition „Kommodengespräche“ mit

Komponisten. Auch neue Spielstätten wie die Flüchtlingsunterkunft oder das Anton-Mall-Stadion hat Gottstein für das Festival entdeckt. Und mit Spannung wird der erstmalige Auftritt des frisch fusionierten SWR-Symphonieorchesters erwartet: War doch gerade in Donaueschingen diese Fusion heftig kritisiert worden. Einen Chefdirigenten gibt es indes noch nicht. So werden Pierre-André Valade und Alejo Pérez die beiden Konzerte leiten und versuchen, an eine große Tradition anzuknüpfen. Donaueschinger Musiktage 14.–16.10.2016 Mike Svoboda, SWR Vokalensemble, SWR Symphonieorchester, Arditti String Quartet, IRCAM u. a. Donaueschingen

Sparpreis Kultur: per Bahn zur Kunst – besonders günstig!

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21.06.16 16:37 | ET : 26.08.2016 | *Der September 2016 Rhein concerti *  25


Festivalguide

Auf den Spuren des Wolferl

Schmuckkästchen des Mozartfestes: das Rokokotheater im Schwetzinger Schloss

T

ouristen sind hier schon Tempi passati, mittlerweile länger wohl bekannt. heißt besagter Raum MozartMozart selbst gehörte zu saal, finden hier Konzerte statt. den ersten: 1790 gönnte er sich Im Frühjahr bei den internatieinen kleinen Ausflug in den onal bekannten SWR-FestspieSchlosspark, während er für len und im Herbst beim kleiner kurze Zeit im nahen Mann- konzipierten Mozartfest, das heim weilte, um seinen Figaro seit 1975 gefeiert wird. Dessen zu dirigieren. Sehr viel früher, Träger ist ein Eingetragener 1763, hatte er im kurpfälzi- Verein, die Schwetzinger Moschen Schwetzingen bereits zartgesellschaft. (Wunder-)Kinderarbeit verrichtet und für den Kurfürsten Alte Instrumente Carl Theodor und dessen An- und neue Werke hang in der „Salle de jeu“ des „Unsere Verwaltungsausgaben Schlosses gespielt, in der liegen bei Null, der größte Possonst oft Glücksspielabende ten sind wahrscheinlich noch die Briefmarken“, sagt Nikogegeben wurden. 26  concerti September 2016

laus Friedrich, der das Festivalprogramm verantwortet. Über ein riesiges Budget verfügt der künstlerische Leiter nicht – was bedeutet: Mit extrateuren StarSolisten kann er eher nicht aufwarten, mit guten (Kammer-)Musikern indessen immer. Und gerne dürfen diese auf alten Instrumenten spielen. Friedrich, der im Hauptberuf seit vielen Jahren Soloklarinettist im Mannheimer Nationaltheater-Orchester ist, pflegt aber auch ein Faible für das Zeitgenössische. So gelingt es ihm sogar beim Mozartfest mit schöner Regelmäßigkeit, Musik von aktuellen Tonsetzern wie Manfred Trojahn oder Magnus Lindberg einzuschmuggeln – unter all die Wiener Klassik, die oft nur gelegentliche Abstecher in die sie vorbereitende „Mannheimer Schule“ zulässt. Ja, manchmal kommt es gar zu einer Uraufführung. Wo die vermeintliche Provinz groß herauskommt

Dafür geht das Festival in Sachen Mozart stets auf Nummer sicher. Jedes Jahr wird eine seiner Opern aufgeführt, und immer ist es eine der bekanntesten – das Publikum darf nicht verschreckt werden. Für bloße „Presseaufhänger“ seien die großen Opernhäuser zuständig, befindet der künstlerische Leiter. Dafür sind beim = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Staatl. Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, EAT-Archiv

Wer jegliches Event-Getöse meiden möchte, ist beim klein dimensionierten Schwetzinger Mozartfest am rechten Ort. Von Hans-Günter Fischer


Schwetzinger Mozartfest 23.9.–9.10.2016 Leipziger Streichquartett, Maximilian Hornung, Minguet Quartett u. a. Schwetzingen

Weitere Tipps Dresden

Tonlagen 19.–29.10.2016 Zehn Tage im Zeichen der zeitgenössischen Musik: In Dresden suchen Komponisten und Künstler Bezüge zu anderen Epochen, Musikrichtungen und Kunstformen.

Über 60.000 Veranstaltungen Karten unter: www.reservix.de

Tutzing

9.–23.10.2016 Für Johannes Brahms war Tutzing ein Erden­ paradies, obwohl er nur für einen Sommer dort weilte. Für die oberbayerische Gemeinde Grund genug, ihm alljährlich ein Festival mit vielen Stars zu widmen. Oxford

Oxford Lieder

Foto: S. v. Vergau

Tutzinger Brahmstage

The 12 Tenors Jubiläums-Tour ab 28.11.2016 verschiedene Termine in ganz Deutschland

14.–29.10.2016 In der Themsestadt südwestlich von London steht 2016 Robert Schumann im Fokus. Erwartet werden viele der bedeutendsten Lied­interpreten, darunter Christian Gerhaher, Juliane Banse und Felicity Lott. Berlin

ID Festival 21.–23.10.2016 Im letzten Jahr wurde das ID Festival aus der Taufe gehoben: ein Forum für in Deutschland lebende israelische Musiker und Künstler. 2016 steht das Thema „Migration“ im Vordergrund.

Foto: J. Njankouo

Mozartfest meistens noch fast premierenfrische GastspielProduktionen zu besichtigen: Häufig aus der vermeintlichen „Provinz“ – doch diese Inszenierungen legen immer wieder überraschend große Ehre mit der Mozart-Pflege in der kleinteiligen deutschen Stadttheater-Landschaft ein. In Schwetzingen treffen diese Produktionen dabei auf einen idealen Ort: das Rokokotheater, einziges im Zeitstil der Erbauung unverändert konserviertes „Rangtheater“ in Europa, mit adretten kleinen Logen und Balkonen und sehr eigener, da knochentrockener Akustik. Mit dem ganzen Schlosskomplex in Schwetzingen (samt des berühmten Parks) ist dieses Schmuckkästchen nur knapp am Status eines Weltkulturerbes vorbeigeschrammt. Das muss dann aber auch an Prunk reichen. Denn jegliches Event-Getue, alles laute und knallbunte Drumherum ist nicht der Stil des Mozartfests. Das Einzige, was hier passieren kann, ist das vereinzelte Erscheinen von Personen, die Perücken und Kostüme aus dem 18. Jahrhundert vorführen und in der Regel von der Schlossverwaltung engagiert sind. Und auch das wäre im Grunde gar nicht nötig. Ja, Mozart würde sich zweifellos noch immer gut zurechtfinden, denn es hat sich nicht so furchtbar viel verändert hier im Schlosspark. Nur ein paar Touristen mehr sind mittlerweile unterwegs.

Lust auf Klassik?

Valletta

Ludwig Güttler

International Baroque Festival

ab 01.11.2016 verschiedene Termine in ganz Deutschland

12.–28.1.2017 Zu Jahres­beginn übernimmt Malta die EU-Ratspräsidentschaft. Zeitgleich startet in der Hauptstadt des kleinsten EU-Staats eines der renommiertesten und spannendsten Barock-Festivals der Musikwelt.

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide


Reportage

»Eine Berockte und 100 Mann … – das wär’ a Gaudi« Das Dirigentenpodium ist eine der letzten Männerbastionen dieser Welt – Frauen tun sich bis heute schwer, den Takt anzugeben. Von Teresa Pieschacón Raphael

E

ine Berockte und 100 Mann zum Unisono bringen – das wär’ a Gaudi“, spottete einst Richard Strauss. Heute spottet zumindest öffentlich keiner mehr über eine Frau am Pult. Und doch bleibt der Helden-Mythos des Maestro, das heroische Bild des Zauberers und Gottes im Frack fest verankert im Bewusstsein. Zahlen bestätigen dies: Auf gerade einmal drei Prozent wird derzeit die weltweite Repräsentanz von Dirigentinnen geschätzt, nur eine einzige war bisher für die Chefposition bei einem großen Traditionsorchester im Gespräch – Susanna Mälkki bei den New Yorker Philharmonikern. Stattdessen 28  concerti September 2016

zur Premierministerin gewählt werden, einem hohen Gericht vorsitzen oder in der Kirche die Sakramente spenden – ein Sinfonieorchester darf man ihr aber offenbar nicht anvertrauen“, hat Kult-Kritiker Norman Lebrecht festgestellt. Bereits 170 Jahre früher hatte Abraham Mendelssohn seine Tochter Fanny Hensel, die in den familiären Sonntagsmusiken ihre Fähigkeiten als Dirigentin bewies, ermahnt: Musik dürfe nur „Zierde, niemals Grundbass“ ihres „Seins und Tuns“ sein. Zum Taktstock habe sie denn auch nicht gegriffen, schrieb sie 1834 – weil sie sich „so entsetzlich geschämt und bei jedem Schlag geniert“ hätte. »Gehen Sie dahin, wohin Sie hingehören – in die Küche!«

Selbst als zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine ganze Generation weiblicher Begabungen heranwuchs, blieben diese im alten Europa ohne Chancen, denn viele der im 19. Jahrhundert aus bruderbündlichen Vereinsgedanken heraus gegründeten Orchester verstanden sich fast bis zum Ende des 20. Jahrhunderts als „Herren-

Foto: Nikolaj Lund, Kadri Tali

Deutschlands einzige Generalmusikdirektorin: Joana Mallwitz

wird sie nun Chefdirigentin der Helsinkier Philharmoniker. Besonders düster an der Spitze sieht es in Deutschland und Österreich aus, den Mutterländern des klassischen Repertoires – trotz steigenden Frauenanteils in den etwa 130 Kulturorchestern. Nach dem letztjährigen GMD-Rückzug von Simone Young in Hamburg und Karen Kamensek an der Staatsoper Hannover hält derzeit allein Joana Mallwitz die Bastion, seit 2014/15 als Generalmusikdirektorin am Theater Erfurt. Eine gegen den Rest der Welt? Als die Schweizerin Sylvia Caduff 1977 zur ersten GMD des Städtischen Orchesters Solingen ernannt wurde, war die Euphorie groß – heute ist die Schülerin von Karajan und Kubelik den meisten unbekannt. Auch die Laufbahn Romely Pfunds begann vielversprechend, als die Dresdnerin 1987 GMD der Neubrandenburger Philharmonie wurde; doch der Aufstieg ins DirigentenWalhalla gelang ihr ebenso wenig wie der Amerikanerin Catherine Rückwardt, die von 2001 bis 2011 als GMD am Staatstheater Mainz tätig war. „Eine Frau kann inzwischen


31.8.2016

Einreichungsschluss Jetzt bewerben!

club“. Und so halten sich bis heute die Vorurteile hartnäckig – auch wenn sich keiner mehr solche Ausraster erlauben wird wie der legendäre „Dirigentenmentor“ Hans Swarowsky in den 1970er Jahren. „Gehen Sie dahin, wohin Sie hingehören, in die Küche!“, herrschte er die junge Dirigentin Elke Mascha Blankenburg an. Und Olga Géczy bekam in den 1980ern von Wolfgang Sawallisch zu hören, er könne nicht erlauben, dass sie „vor diesen Männern stehe“ – während sich ein Vasily Petrenko, Dirigent des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, noch 2013 um die „sexuelle Energie“ einer Dirigentin sorgte. Dabei beträgt der Frauenanteil an den Musikhochschulen heute rund 51 Prozent und auch in den Dirigierklassen sind sie keine Ausnahme mehr. In Meisterkursen und Assistenzen können sie sich ausprobieren: Schließlich wird man nicht vor dem Spiegel ein guter Dirigent, sondern in „zwanzigjähriger Ausbildung vor Publikum“, wie Herbert von Karajan einst

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3.11.2016

TIPI am Kanzleramt,Berlin Jetzt Tickets sichern!

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Kämpferin: Anu Tali hat sich im TaktstockBusiness durchgesetzt

konstatierte. Trotzdem kommen Frauen kaum über den Rang der Kapellmeisterin hinaus. Tatsache ist, dass nur wenige Stipendiatinnen des Dirigentenforums sich für das OrchesterDirigieren entscheiden und somit für eine „sichtbare“ Karriere. Höher liegt hingegen der Anteil jener, die sich für eine Fortbildung als Chordirigentin interessieren und damit für weniger komplexe Ensembles, in denen es besonders auf „soft skills“ wie Empathie ankommt. Eine Entscheidung mit Folgen, denn dort erwartet sie musikalische Kärrnerarbeit – als Sänger-Korrepetitorin an Institutionen und Education-Einrichtungen sowie in „prestige-

3./4.11.2016

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Anmeldung:

kulturmarken.de

Veranstalter:

causales®

Premiumpartner:


Reportage

»Auch mal ein Schwein zu sein, fällt Männern leichter«

Rattle geprägt, der sich Ende der 1980er Jahre bereits für die Karriere der Kollegin Sian Edwards eingesetzt hatte.

Auf Rattles Spuren: Mirga Gražinytė-Tyla leitet nun die Sinfoniker in Birmingham

Keine Regel indes ohne Aus- „Es gibt keinen logischen Grund, nahme. „Unser Star“, freut man warum Frauen nicht dirigieren sich beim Dirigentenforum können“, sagt denn auch Ameüber die ehemalige Stipendia- rikas „First Lady des Takttin Mirga Gražinyte˙-Tyla, die stocks“ Marin Alsop. „Der Takt2016 zur Chefin des City of stock wiegt kaum mehr als 25 Birmingham Symphony Or- Gramm, man braucht keine chestra ernannt worden ist. übermenschliche Kraft – nur Dort dürfte sie ein „frauen- eine musikalische Vision.“ freundliches“ Klima erwarten, Doch auch bei ihr murmelten schließlich wurde das Orches- die Männer aus der Bläsergrupter maßgeblich von Simon pe nur „Oh man, it’s a girl!“, als

Notendownload

Notenversand

sie sich erstmals ans Pult wagte. Weit stärker wog aber die Förderung durch Leonard Bernstein: „Am Pult war er weder Mann noch Frau“, erinnert sich Alsop. „Er war einfach Mensch!“ Seit 2007 führt sie nun das Baltimore Symphony Orchestra, tritt weltweit als Gastdirigentin auf. „Nur die Berliner Philharmoniker haben noch nicht angerufen.“ Als Vorzeige-Frau unter den Dirigentinnen gilt indes Simone Young. Die Australierin dirigierte als „erste Frau“ die Wiener Philharmoniker und „als erste Frau in Deutschland“ Wagners kompletten Ring. Ihre Folgerung: „Wir machen einen Fehler, wenn wir Männlichkeit mit Stärke verbinden und Weiblichkeit mit Sensibilität – der Künstler braucht beides.“ Nur wird das eben bis heute Frauen nicht zugetraut. Übrigens auch von den eigenen Geschlechtsgenossinen: So ergab eine empirische Untersuchung unter Orchestermusikerinnen, dass „Sicherheit und Führung“ mit Männlichkeit assoziiert wird. Oder wie

CD Versand

Musikinstrumente, Musikgeschenkartikel, u.v.m. Köln: Zeughausstraße 24, 50667 Köln - 0221 925475-0 Bonn: Acherstraße 26, 53111 Bonn - 0228 98390-13

http://musik-tonger.de 30 concerti September 2016

Musik fürs Leben

Foto: Vern Evans/LA Phil

armen“ Familienkonzerten; vielleicht einmal ein Auftritt im dunklen Operngraben, doch nur selten im Scheinwerferlicht des Konzertsaals. Oder an den Rändern des Repertoires, in der Alten wie in der Neuen Musik. „Grundsätzlich ist der Beruf des GMD von Frauen zu machen“, hat Catherine Rückwardt, von 2001 bis 2011 GMD am Staatstheater Mainz, für sich festgestellt. „Aber es ist kein einfaches Leben. Nicht jede Frau will sich das antun.“ Was auch etablierte Dirigentinnen wie Simone Young und Anu Tali bestätigen.


es eine der Befragten formuliert hat: „Bei manchen Werken muss der Dirigent auch Kraft und Gewalttätigkeit zeigen, manchmal Arroganz oder Dekadenz, auch mal ein Schwein sein. Das fällt Männern offenbar leichter.“

(Leitung). Debussy: Pelléas et Mélisande-Suite, Žuraj: Tango, Ibert: Flötenkonzert, Berlioz: Drei Orchesterstücke aus „Roméo et Juliette“ Simone Young

München Sa. 1.10., 19:00 Uhr Nationaltheater Beethoven: Fidelio. Simone Young (Leitung), Calixto Bieito (Regie) Weitere Termine: 4. & 6.10.

buch-TIPP

Vom Dirigieren Hrsg. Dirigentenforum, Deutscher Musikrat. 136 Seiten. Erscheint am 16.9. im Universitätsverlag Winter Heidelberg Konzert-TIPPs

Alondra de la Parra

Bonn Do. 15.9., 20:00 Uhr Beethovenhalle „Caballos de vapor“ – Pferdestärken. Pablo Garibay (Gitarre), Daniel Todd (Tenor), Juanra Urrusti (Bariton), Daniel Pannermayr (Bass), LandesJugendChor NRW, Bundesjugendorchester, Alondra de la Parra (Leitung). Márquez: Leyenda de Miliano, Distler: Der Feuerreiter, Chapela: Zimmergramm (UA), Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3, Chávez: Caballos de Vapor Berlin So. 4.12., 20:00 Uhr Konzerthaus Annika Schlicht (Mezzosopran), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Alondra de la Parra (Leitung). De Falla: El sombrero de tres picos, Ravel: Pavane pour une infante défunte, Strawinsky: Le Sacre du printemps Joana Mallwitz

Wuppertal So. 25.9., 11:00 Uhr & Mo. 26.9., 20:00 Uhr Historische Stadthalle Tobias Feldmann (Violine), Valentin Radutiu (Violoncello), Hardy Rittner (Klavier), Sinfonieorchester Wuppertal, Joana Mallwitz (Leitung). Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56, Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur Erfurt Mi. 19.10., 19:30 Uhr Theater Puccini: Madama Butterfly. Joana Mallwitz (Leitung), Matthew Ferraro (Regie) Weitere Termine: 6.11., 1. & 27.12. Erfurt Do. 27.10. & Fr. 28.10., 20:00 Uhr Theater Matvey Demin (Flöte), Philharmonisches Orchester Erfurt, Joana Mallwitz

Frankfurt Fr. 20.1. & So. 22.1.2017, 19:00 Uhr Opernhaus Alfred Kim (Tenor), Quinn Kelsey (Bariton), Kihwan Sim (Bass), Elza van den Heever (Sopran), Maria Pan­ tiukhova (Sopran), Chor der Oper Frankfurt, Frankfurter Opern- und Museums-orchester, Simone Young (Leitung). Verdi: Ernani (konzertant) Mirga Gražinytė-Tyla

Heidelberg Mi. 26.10., 20:00 Uhr Stadthalle Lena Neudauer (Violine), Philharmo­ nisches Orchester Heidelberg, Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung). Weinberg: Ouvertüre zum Ballett „Der goldene Schlüssel“ op. 55, Mozart: Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219, Haydn: Sinfonie Nr. 6 D-Dur Hob I:6 „Le Matin“, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10 Berlin Fr. 31.3.2017, 19:30 Uhr Komische Oper Bizet: Carmen Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung), Sebastian Baumgarten (Regie) Weitere Termine: 13.4., 12. & 20.5., 2. & 17.6. Anu Tali

München Fr. 13.1.2017, 20:00 Uhr Herz Jesu Kirche Paradisi gloria. Münchner Rundfunkorchester, Anu Tali (Leitung). Pärt: Festina lente & Summa, Sumera: Sinfonie Nr. 6 München Do. 19.1.2017, 20:00 Uhr Herkulessaal Alexej Gorlatch (Klavier), Münchner Symphoniker, Anu Tali (Leitung). Sibelius: Karelia-Suite op. 11 & Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105, Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16, Nielsen: Ouvertüre zu „Maskarade“ Emmanuelle Haïm

Berlin Di. 2.5.2017, 20:00 Uhr Konzerthaus Sandrine Piau (Sopran), Akademie für Alte Musik, Emmanuelle Haïm (Leitung). Rameau: Suite mit Arien und Orchestermusik aus den Opern „Castor et Pollux“ und „Platée“, Händel: Kantate „Delirio amoroso“ HWV 99

die Stuttgarter LiedSaiSon 2016/17 SaLome Kammer rudi Spring I am a Stranger Here Myself 13.10.2016, Wilhelma Theater

ChriStoph pohL marCeLo amaraL Schubert: Schwanengesang 17.11.2016, Staatsgalerie Stuttgart

WinterreiSe Staged Johannes Held (Bariton) u.a. 20./21.01.2017, Theaterhaus Stgt.

SoiLe iSoKoSKi iLKK a pa ananen Schumann, Strauss, Grieg u.a.

12.02.2017, Staatsgalerie Stuttgart

Birgid SteinBerger roman treKeL marCeLo amaraL Der ganze Hugo Wolf: GoetheVertonungen I 09.03.2017 Staatsgalerie Stuttgart

oLivia vermeuLen Jan phiLip SChuLze Schubert, Schumann, Wolf u.a.

14.05.2017 (Muttertagskonzert) Staatsgalerie Stuttgart

...und vieles mehr!

10. internationaLer WettBeWerB für LiedKunSt Stuttgart 20.–25. September 2016 Musikhochschule Stuttgart

JuBiL äumSKonzert zum 10. int. Wettbewerb für Liedkunst Stuttgart 18. September 2016 Musikhochschule Stuttgart

Karten & info www.ihwa.de tel. 0711.72 23 36 99


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Öfter mal was Neues: Auch in Sachen Garderobe geht Anna Netrebko neue Wege ...

Im Zeichen des Verismo

I

hre Skeptiker dürften es immer schwerer haben. Wer die PR-Maschine rund um Anna Netrebko vergisst und nur ihrem Gesang lauscht, muss gestehen, wie sehr sich ihre stimmlichen und musikalischen Möglichkeiten noch erweitert haben: die gerundeten Übergänge, die samtigglutvollen Töne, ihre Wärme selbst in den Trompetenstößen als Turandot, ihre natürliche Einbindung des Textes in die extremen Ausdrucksbereiche 32 concerti Monat 2016

– all das gelingt ihr herausragend. Mit „Verismo“ und Arien von Puccini, Leoncavallo, Boito und anderer Dramatiker meldet sich Netrebko im CD-Markt zurück: einfühlsam, mitunter vielleicht etwas samtig-pauschal von der Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Antonio Pappano begleitet. Netrebkos instrumental geführte Stimme paart Durchschlagskraft mit klaren musikalischen Linien auf höchstem Level. Im kompletten vierten

Akt von Manon Lescaut ist Des Grieux ihr Geliebter – im wahren Leben heißt der Yusif Eyvazov und ist ihr Ehemann. Als gleichwertiger Opern-Partner fällt er jedoch durch. Das sollte trotz einer herausragenden Leistung der Protagonistin nicht ganz verschwiegen werden. Christoph Vratz Verismo – Arien von Cilea, Giordano, Leoncavallo, Puccini u. a. A. Netrebko (Sopran), Y. Eyvazov (Tenor), Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, A. Pappano (Ltg). DG

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Harald Hoffmann/Dirk Rudolph

CD des Monats Wunderstimme Anna Netrebko erkundet mit ihrem Gatten die dramatischen Töne


Rezensionen

Sensationell

Visionär?

Ungewöhnlich

Debussy: Lieder nach Gedichten von Paul Verlaine, Britten: Les Illuminations op. 18 Eva Resch (Sopran), Francois Salignat (Klavier). Genuin

Scriabin: Sinfonien Nr. 1 & 2 Ekaterina Sergeeva (Mezzo-Sopran), Alexander Timchenko (Tenor), London Symphony Chorus & Orchestra, Valery Gergiev (Leitung). LSO

Mahler: Sinfonie Nr. 7 Düsseldorfer Symphoniker Adam Fischer (Leitung) CAvi

Debussys verspielte Coolnes, seine lyrische Innigkeit, durch die gelegentlich nackte Verzweiflung scheint, formt die junge Sopranistin Eva Resch genauso selbstverständlich wie Brittens wilde Orientierungslosigkeit, die sich in den Illuminations artikuliert wie kaum sonst in seinem reichen Werk. Besonders frappiert die klangliche und inhaltliche Durchdringung der französischen Texte von Rimbaud und Verlaine, mit denen Eva Resch jedem Lied einen eigenen Charakter verleiht – und so die eigentlich schwere Kost extrem sinnlich und scheinbar vollkommen mühelos serviert. (AF)

Valery Gergievs Zyklen-Sammlung wird nun um die Scriabin-Sinfonien erweitert. Nach der Dritten liegen jetzt die episch breiten Sinfonien Nr. 1 und 2 vor. Gergiev ist stets zu hundert Prozent dabei: Doch klingt das Visionäre – Scriabin war der erste russische Komponist, der den Chor in die Sinfonik integriert hat – hier wirklich visionär? Natürlich gelingen die großen Steigerungen, natürlich ergibt sich ein farbenreicher Ton: All das darf man von einem Orchester wie dem London Symphony erwarten. Und alles auf hohem Niveau. Doch ein letztes Mehr an Hingabe, an Versenkung fehlt. (CV)

Ungewöhnlich ist es schon, eine Gesamteinspielung der Mahler-Sinfonien ausgerechnet mit der umstrittenen Siebten zu beginnen. Deren C-Dur Finalpathos trauen viele Dirigenten bis heute nicht recht – anders als Adam Fischer, der mit den Düsseldorfer Symphonikern das Finale eher gut gelaunt ausspielen lässt; dem dämonischen Scherzo aber bleibt er viel an klanglich-gestischer Zuspitzung schuldig. Und wer in den beiden Nachtmusiken das unheilvolle Grummeln unter der Oberfläche der Klangidylle spüren möchte, sollte lieber zu Jonathan Notts Aufnahme mit den Bambergern greifen. (FA)

Herrlich anmutender Lehárklang!

cpo 777 749–2 »Hier wird kein antiquierter Mummenschanz aufgeführt, sondern man nimmt die Musik ernst und gerade dadurch gewinnt dieses Werk unter der Leitung von Schirmer seine Leichtigkeit und seinen Charme. So bereitet das Hören von Operetten wieder richtig Freude.« (Sven Godenrath, Juni 2016)

cpo

Ulf Schirmer Seit 2009 ist Ulf Schirmer Generalmusikdirektor, seit 2011 auch Intendant an der Oper Leipzig. Seit 2006 ist Ulf Schirmer Künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters, mit dem er ein weites Repertoirefeld abgesteckt hat. Die Bandbreite reicht dabei von Operette, Oper, Melodram und Filmmusik bis hin zur geistlichen Musik des 20./21. Jahrhunderts.

CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327 cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

September 2016 concerti  33


Rezensionen

Ziemlich schwieriger Auftritt

Ziemlich große Liebe

The Kreisler Story Kreisler-Bearbeitungen von Werken von Bach, Falla, Paganini, Tartini u. a. Daniel Röhn (Violine), Paul Rivinius (Klavier). Berlin Classics

Romantic Cello. Schubert: ArpeggioneSonate, Brahms: Lied-Transkriptionen, Schumann: Fantasie-Stücke u. a. David Geringas (Cello), Tatjana Geringas (Klavier). Es-Dur

Der Honig fließt in Maßen, und die Luftlöcher sind nicht wetterwechselgefährdend. Daniel Röhn hat sich auf schwieriges Terrain begeben – mit einer Hommage an Fritz Kreisler. Ob bei den Paganini-, Schubert- und Tartini-Bearbeitungen oder beim originalen Kreisler: Röhn spielt mit klarem, fokussiertem Ton, flexibel bei plötzlichen Stimmungsumschwüngen, expressiv und dennoch leicht, flink, schlank und ohne ächzende Vibratolast. Wenn man etwas vermisst, dann die Lust am ganz Leisen, am Geheimnis dahinter. In diesen Momenten ist Pianist Paul Rivinius fast eine Spur mutiger. (CV)

Zu seinem 70. Geburtstag hat sich David Geringas mit „Romantic Cello“ selbst das schönste Geschenk gemacht: Duos des Meistercellisten mit seiner Frau, der Pianistin Tatjana Geringas. Wie unglaublich zart und mit leichtem Herzen kommt da Schuberts Arpeggione-Sonate daher, doch nie leichtfertig – und im elegischen Adagio wird einmal mehr deutlich, dass Schubert wahrlich einer „Lost Generation“ angehörte. Bei Schumann gerät der Dialog zwischen Cello und Klavier noch inniger, ergeben sich berührende instrumentale Gespräche, wie auch bei den Brahms-Liedern. Eine CD zum Verlieben. (EW)

Ziemlich beste Freunde

Ziemlich viel Eindruck

Duo Sessions. Kodály: Duo op. 7, Schulhoff: Duo, Ravel: Sonate, Händel/Halvorsen: Passacaglia Julia Fischer (Violine), Daniel MüllerSchott (Violoncello). Orfeo

Solo Piano. Beethoven: WaldsteinSonate, Liszt: Consolations Nr. 1 & 2, Tannhäuser-Ouvertüre u. a. Sophie Pacini (Klavier) Warner Classics

Schon seit ihrer Jugend miteinander vertraut, haben sich Julia Fischer und Daniel Müller-Schott nun mit diesem ebenso anspruchsvollen wie außergewöhnlichen Duo-Programm einen Herzenswunsch erfüllt. Kodálys Spannungsbögen folgen sie voller Ausdruckskraft, Schulhoffs mitreißender Rhythmik voller Leichtigkeit. Und in Ravels Sonate entsteht eine Schwerelosigkeit, in der die Noten geradezu zu schweben scheinen! Auf nur acht Saiten erschafft das Duo so einen schier unendlichen Klangkosmos und taucht tief hinein in die unterschiedlichen Charaktere der einzelnen Kompositionen. (JH)

Sophie Pacini präsentiert sich bei neuem Label mit Beethovens Waldstein-Sonate und einigen Liszt-Klavierwerken. Viel Beeindruckendes hat sie im Angebot: klarer Anschlag, hammerflügelartige Behandlung des Klaviers bei Beethoven, Versenkung ins Fantasieartige bei Liszt, Rasanz ohne falsches Draufgängertum, effektgeladenes, doch nie affektiertes Klavierspiel. Es gibt herausragende Passagen, Momente der Versenkung, des sphärischen Gesangs, aber auch Momente – bei Beethoven – wo sich ihre Jugendlichkeit Bahn bricht, wo die Musik etwas vordergründig rauscht und vorbeizieht. (CV)

34 concerti September 2016

Kurz Besprochen Mendelssohn: Violinkonzert, Schumann: Violinkonzert Carolin Widmann (Violine), Chamber Orchestra of Europe. ECM Silbriger Ton, leuchtend, aber nie blendend, singend, schlank: So spielt Carolin Widmann die beiden Konzerte. Und vergisst doch wie das Orchester auch die Poesie nicht. (CV) Glasunow: Violinkonzert, Schostakwitsch: Violinkonzert Nr. 1 N. Benedetti (Violine), Bournemouth SO, K. Karabits (Ltg). Decca Britisches Understatement? Fein, zurückhaltend, tonschön spielt Nicola Benedetti – zu wenig für Konzerte dieses Kalibers. Und ihre Landsleute gegnügen sich in der Begleitrolle. (CV) Höller: Streichquartette Nr. 1 & 2, Zwiegestalt, 3 Fragmente Minguet Quartett, Markus Bellheim (Klavier). Neos Nah ans Geräuschhafte treibt Höller seine harmonischen Experimente – und komponiert doch sehr klangsinnlich. Die Minguets formulieren dies ebenso lustvoll wie subtil aus. (AF) Buxtehude 21 Werke von Buxtehude, Händel u. a. Bernd Ruf (Saxophon), Franz Danksagmüller (Elektronik & Orgel). CP Arts Den Barockmeister und dessen Beziehungsgeflecht nimmt dieses CrossoverProjekt ins Visier: Das sorgt hier und da für ungeheure Intensität, doch zumeist eher für Langeweile. (EW) Online-Tipp

Ausführliche sowie täglich neue Rezensionen finden Sie im Internet Scannen Sie den Bild-Code mit einem Smartphone und einer App für QRCodes oder gehen Sie im Browser auf www.concerti.de/rezensionen

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

***** = herausragend


Top 20 Klassik-Charts September (8.7.– 4.8.2016)

1

Cameron Carpenter

2

Jonas Kaufmann

3

Ludovico Einaudi

4

Olga Scheps

5

Jonas Kaufmann, Adrianne Pieczonka, Claus Guth

6

Nikolaus Harnoncourt & Concentus Musicus Wien

(2)

(5)

(3)

(6)

(Neu)

(1)

All You Need is Bach Sony Classical

Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical

Elements We Love Music

Satie RCA Red Seal

7

Mariss Jansons & Wiener Philharmoniker

12

Grigory Sokolov

13

Christian Gerhaher

14

Jordi Savall

Beethoven: Missa Solemnis Sony Classical

Christian Thielemann, Bayreuther Festspiele

Wagner: Tristan und Isolde Deutsche Grammophon

Yannick Nézet-Séguin, Chamber Orchestra of Europe

9

Jonas Kaufmann

(Neu)

(8)

10 (7)

Mozart: Le nozze di Figaro Deutsche Grammophon Du bist die Welt für mich Sony Classical

Semyon Bychkov & Wiener Philharmoniker Sommernachtskonzert 2016 Sony Classical

Schubert & Beethoven Deutsche Grammophon

(16)

Nachtviolen - Schubert: Lieder Sony Classical

(WE*)

Granada 1013-1526 Alia Vox

(Neu)

Auf ins mittelalterliche Granada! Jordi Savall reist durch die wechselvolle (Musik-)Geschichte des einstigen Königreichs. Enthusiastisch, klagend, schmachtend – faszinierend!

15

Herbert von Karajan & Berliner Philharmoniker

16

Herbert von Karajan & Berliner Philharmoniker

17

Anna Prohaska, Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini

Wagner: Ring der Nibelungen DG (Eloquence)

(Neu)

Beethoven: The 9 Symphonies Deutsche Grammophon

(Neu)

Serpent & Fire Alpha

(4)

Szenisch hielt sich das Gelingen in Grenzen, in Orchester und Ensemble klingt und singt es um so überzeugender. Groß gedacht und flüssig entwickelt, zugleich äußerst transparent.

8

Neujahrskonzert 2016 Sony Classical

(11)

Beethoven: Fidelio Sony Classical

Einst hatte Nikolaus Harnoncourt das „leere Pathos“ der Missa beklagt – nun hat er mit dem Werk sein klingendes Vermächtnis hinterlassen. Durchdacht, widerborstig, erschütternd.

(Neu)

11

Ausdrucksstark die Farben, makellos die Technik – und geistreich die Ideen! Nun leiht Anna Prohaska zwei Barock-Heroinen die Stimme und trifft einmal mehr jede ihrer Emotionen.

18

Lang Lang

19

Grigory Sokolov

20

Leonard Bernstein, Neeme Järvi, Herbert von Karajan

(19)

(WE*)

(Neu)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Lang Lang in Paris Sony Classical

Complete Recordings Naïve

Sibelius Edition Deutsche Grammophon

September 2016 concerti   35


Blind gehört

»Da gruselt’s mich richtig« Der Dirigent Ulf Schirmer hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt. Von Christoph Forsthoff

zur Person

36  concerti September 2016

Band dort spielt …“ Doch zum Glück ging es nicht um solch schlichte Antworten, und so war nicht nur der Bremer er-

leichtert, sondern auch das Publikum begeistert ob seiner ebenso klugen wie anekdotischen Ausführungen. Lehár: Giuditta. Freunde das Leben ist lebenswert Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer (Ltg). cpo 2012

Das ist der Neil Shicoff – und ich fürchte, ich dirigiere da, oder? (lacht) Giuditta – ist grad kürzlich erschienen und seit der Einspielung habe ich es nicht wieder gehört: Das ist

Foto: Gregor Burgenmeister

A

m Ende klingt ein wenig Erleichterung bei Ulf Schirmer durch: „Der Abend hat andere Wendungen genommen, als ich im Vorfeld befürchtet hatte.“ Denn der Dirigent hatte „ewig lange“ mit sich gerungen, ob er sich unserem „Blind gehört“ wirklich stellen sollte – und dann noch live vor concerti-Lesern im Münchener Bang & OlufsenStudio in der Maxburgstraße! „Mein Albtraum ist bei Günther Jauch zu sitzen und dann die 25-Euro-Frage nicht beantworten zu können, welche Pop-

Meister üppiger Orchesterfarben – Ulf Schirmer, Schüler von György Ligeti und Christoph von Dohnányi und später Assistent von Lorin Maazel, wird 1959 in Eschenhausen bei Bremen geboren. Als Chefdirigent leitet er von 1995 bis 1998 das Dänische Radio-Sinfonie-Orchester, bevor er 2006 die künstlerische Leitung des Münchner Rundfunkorchesters übernimmt. Seit 2011 ist der Wagner- und StraussSpezialist Intendant und GMD der Oper Leipzig.


präsentiert

ganz überraschend jetzt – ich würde es alles anders machen … Ich bin in letzter Zeit durch das Gewandhausorchester, durch diese intensive, mehrjährige Zusammenarbeit auf bestimmte klangliche Dinge gekommen, die mich anders anfangen zu interessieren. Die Operette hat eine Besonderheit: Dies hier ist die sogenannte Staatsopern-Fassung – Lehár hatte sie für die Wiener Staatsoper geschrieben, und sie ist schlichtweg überinstrumentiert. Eine Schwäche der Instrumentation, aber auch charmant, weil man in jedem Takt seine ungeheure Verehrung für die Wiener Philharmoniker raushört und -spürt. Als Dirigent muss man da eingreifen, um es aufführbar zu machen – und das wehte mir eben beim Hören herüber: Das kann man noch feiner, anders machen. Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, 2. Satz Daniel Hope (Violine), Thomas Hengelbrock (Ltg). DGG 2006

Das für mich Unangenehme ist, dass ich diese Musik sogar selber schon dirigiert habe und mir fällt nicht ein, wie das Stück heißt … und dann gibt es etwas an dieser Art zu musizieren, was mich an meinem eigenen Musizieren bei Aufnahmen auch oft stört: Seitens der Technik wird gefordert, dass solch eine melodieführende Stimme mit der Harmonie immer millisekundengenau übereinander passen muss – womit die Bewegung von Musik extrem stark mechanisiert und eingeschränkt wird. Das heißt, da ist kein

Solist, der sich aussingt und von daher ganz natürlich Tempoverzögerungen und -beschleunigungen in jedem Takt drin hat; sondern man spürt ganz genau: Das haben sie nochmal probiert und das und das ... Nur entsteht dadurch eben eine musikalische Neutralität, die Aufnahmen und Klänge, Solisten, Dirigenten und Orchester austauschbar macht. Donizetti: Lucia di Lammermoor, Percorrete le spiagge vicine. RCA Italiana Orchestra, Georges Pretre (Ltg). RCA 1966

Ich kenne das gar nicht – aber im Musizieren tun sich so viele Widersprüche auf, dass ich einfach gern wissen möchte, was das ist und wer da gegen wen musiziert … Das ist wirklich schräg: Die Klanglichkeit dieser Musik kommt aus einer Zeit, als man diese Instrumente noch nicht hatte, die da spielen – das wunderte mich schon in den ersten Takten. Die Pauke ist eine moderne Pauke, spielt aber alte Musik; jetzt kommen dann die Bläser dazu, spielen aber nicht zusammen. Dann spielen die alle moderne Instrumente, distonieren aber trotzdem – als die Klarinette da so reintrötete: Da hat’s mich richtig gegruselt … Das ist also von 1965: Da hat die Leute das alles nicht geschert, auch solch eine Widersprüchlichkeit nicht – aber hier passt wirklich gar nichts zusammen. Wenn die heute hier in München an der Oper so spielen würden, das würde man nicht akzeptieren – da wäre das Publikum konsterniert.

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Blind gehört

Das hat mir außerordentlich gut gefallen, ohne dass ich jetzt die Komposition benennen könnte – haben Sie im Publikum das erkannt? Am Musizieren hat mir hier genau das gefallen, was mir bei den anderen Aufnahmen gefehlt hat: Es war kein Takt wie der andere. Er – ich denke, es ist ein Mann, der gespielt hat – hat das Tempo in jedem Takt modifiziert, je nach Höhepunkt der Linie und welche Note herausgearbeitet werden sollte, so dass das Ganze immer sinnfällig ein musikalisches Sprechen bleibt. Ein enormer harmonischer Reichtum, obwohl der Satz ja nie mehr als zwei Stimmen gleichzeitig klingen hatte, aber er war dann in sich drei- bis vierstimmig, also zeitlich versetzt – und das hat er eben durch ein Hinein- und Herausgehen aus dem Tempo auch herausgearbeitet. Und das ist das ewig Menschliche am Musizieren, was sich so völlig unterscheidet von diesem monströsen Metronomischen der großen Apparate. R. Strauss: Rosenkavalier Suite SO des Bayerischen Rundfunks, Lorin Maazel (Leitung). BMG Classics 1995

Was soll ich denn jetzt sagen? (lacht) Rosenkavalier, erster Aufzug, Einleitung – und sehr starr und statisch, geradezu klinisch. Wobei ich bemerkenswert fand, dass dieses Klinische in dem Moment in die Hose ging, als der Höhepunkt vorbei 38 concerti September 2016

war: Da müssen die Orchesterhälften zeitversetzt spielen – und gerade wenn man Präzision mag und Strenge, kann man das üben. … Maazel also – das wundert mich gar nicht: Ich habe ja mit ihm zusammengearbeitet und bin immer einer seiner größten Bewunderer gewesen wegen seiner immensen Fähigkeiten. Aber er hatte es eben auch mit diesem Herunterbuchstabieren – vor allem wenn er keine Lust hatte. Und wenn er etwas machte, was er vorher nie dirigiert hatte: Das habe ich selbst in extenso erlebt. Ich habe für ihn in Wien die Lulu einstudiert und er hat das alles so genommen, wie ich es einstudiert hatte und stand dann wirklich so den ganzen Abend da: Da war nicht ein eigener Impuls. Piazzolla: Vier Jahreszeiten, Frühling Astor Piazzolla (Bandoneon). Bella Musica 1994

Ich vermute mal, dass das Astor Piazzolla ist – unerreicht. Ich habe es nie geschafft, Tango zu lernen: Ich habe es versucht, redlichen Herzens, und auch immer wieder Anläufe unternommen mit meiner Frau. Denn ich bin ja Chef an einem Haus, das einen Opernball hat, und da gehört es zu den Verpflichtungen, dass ich am Anfang nicht nur kluge Reden schwinge, sondern nachdem das Ballett eine Runde Wiener Walzer gedreht hat, werden die Promis gebeten und müssen auch Wiener Walzer tanzen – und als Erster ich mit meiner Frau. Also habe ich mir etwas einfallen lassen, das konnte sie erst gar nicht glauben: Bei uns

in der Provinz, wo wir wohnen, habe ich den besten Tanzschullehrer privat engagiert und wir haben Einzelunterricht gehabt. Das hat zu meiner Überraschung großen Spaß gemacht, aber es ging natürlich immer wieder um Walzer: An Tango war da nicht zu denken … Wagner: Die Walküre, 2. Aufzug Vorspiel Philharmoniker Hamburg, Simone Young (Leitung). Oehms 2008

… (beim Einsatz des Gesangs) Aha, das wollte ich wissen – Sie können es ausmachen. Das gefällt mir überhaupt nicht – ich komme mit dem Hören gar nicht hinterher: Das ist ja wie Rossini! Und dann, wenn der Wotan einsetzt, da schreibt Wagner oben drüber: dasselbe Zeitmaß. Und ich habe das deswegen solange laufen lassen, weil ich dachte: Da bin ich mal gespannt, wie die dann rauskommen – es ist ein neues Zeitmaß, weil kein Wotan das in dem Tempo singen könnte. Man kommt eben gar nicht raus, sondern macht es einfach neu – und da werde ich schlecht gelaunt, weil bestimmte Ansprüche an Durchdringung gar nicht erkannt sind, die diese Partitur stellt. Gounod: Cinq-Mars, 2. Akt Introduktion Rundfunkorchester München, Ulf Schirmer (Leitung). Singulares 2015

… Ich rätsel’ die ganze Zeit und komme doch nicht drauf … (als der Gesang einsetzt) Oh – irgendwann musste ja mal einer anfangen zu singen, das war mir schon klar: Gounod – ja, das

Foto: Kirsten Nijhof

Reger: Suite für Violoncello Nr. 2, 1. Satz (Präludium) Jan Vogler (Cello). Berlin Classics 1997


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Mehr Klangfaszination!

»Als Dirigent muss man da eingreifen«: Nun, auch als »Blind gehört«-Kritiker hielt sich Ulf Schirmer nicht zurück

kenne ich nun: Cinq-Mars. Diese Oper wird in Leipzig aufgeführt werden, wir haben sie ja ausgegraben und in Versailles gespielt und tatsächlich geht die jetzt über die Theaterbühnen: Es gibt andere Häuser, die sich auch interessieren. Das ist insofern schön, als dann diese Ausgraberei mal einen richtig tiefen Sinn macht. In den 1880er und 1890er Jahren ist diese Oper sehr häufig gespielt worden, auch in Deutschland – es war, wie man heute sagen würde, ein Welterfolg. online-Tipp

Ulf Schirmer über den Ring-Zyklus Video & Termine: concerti.de/ ulfschirmer CD-Tipps

Lehár: Giuditta Christiane Libor, Laura Scherwitzl, Nikolai Schukoff u. a. Münchner RO, Ulf Schirmer (Leitung). cpo Gounod: Cinq-Mars Mathias Vidal, Veronique Gens u. a. Chor des BR, RO München, Ulf Schirmer (Leitung). Singulares

Konzert- & Opern-TIPPs

Leipzig Sa. 17.9., 18:00 Uhr Opernhaus Oper für alle. Gewandhausorchester, Ulf Schirmer (Leitung). Highlights aus dem Repertoire der Oper Leipzig

So. 18.9., 18:00 Uhr Opernhaus R. Strauss: Arabella. Betsy Horne (Sopran), Markus Franke (Tenor) u. a. Ulf Schirmer (Leitung), Jan SchmidtGarre (Regie)

SIEGER

Weitere Termine: 15.10., 16.12. München So. 9.10., 19:00 Uhr Prinzregententheater Véronique Gens, Marie-Adeline Henry & Clémence Tilquin (Sopran), Frédéric Antoun, Mathias Vidal & Artavazd Sargsyan (Tenor), Andrew FosterWilliams (Bassbariton), Tomislav Lavoie & Jean Teitgen (Bass), Flemish Radio Choir, Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer (Leitung). Saint-Saëns: Proserpine (konzertant)

Fr. 11.11., 20:00 Uhr Herz-Jesu-Kirche Susanne Bernhard (Sopran), Wallis Giunta (Mezzosopran), Tobias Haaks (Tenor), Peter Schöne (Bariton), via-nova-chor München, Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer (Leitung). Weinberger: Préludes réligieux et profanes (Auszüge), Neubert: Von menschlichen Schwächen, Vasks: Musica adventus, Krása: Die Erde ist des Herrn Leipzig So. 4.12., 11:00 & 15:00 Uhr Opernhaus Humperdinck: Hänsel und Gretel. Ulf Schirmer (Leitung), Birgit Eckenweber (Regie)

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TV-Tipps

sprung in die freiheit

Die Einspringerin

Mi. 31.8., 21:50 Uhr Dokumentation 1961, der Kalte Krieg tobt. Das weltberühmte Kirow-Ballett geht auf Europatournee, soll der Sowjetunion einen Propagandacoup bescheren – doch stattdessen nutzt der neue Star des Ensembles das Gastspiel zur Flucht und bittet in Paris um Asyl. arte

mozart superstar So. 4.9., 17:35 Uhr Dokumentation Schon zu Lebzeiten war Mozart ein Star – und bis heute stellt der Salzburger alle Komponisten und Musiker danach in den Schatten. Wie mit ihm das Starsystem entstand, erzählt Patricia Petibon. 3sat

aida in verona Sa. 10.9., 20:15 Uhr Festivalsommer Kein Verdi-Werk ist berühmter, kein Spielort beliebter: Aida in der Arena di Verona lässt Opernfans aus aller Welt zu den Festspielen nach Italien pilgern.

Mythos Norma: Auftritt für die gallische Druidin in Covent Garden

S

chlagzeilen hat diese Inszenierung schon vorab gemacht – als nämlich Anna Netrebko im Frühjahr ihr NormaEngagement am Royal Opera House überraschend absagte. Ihre Stimme habe sich in eine andere Richtung entwickelt, verkündete die Starsopranistin – und wer die Russin zuletzt

Bayern auf Europatour

F Sa. 17.9., 22:30 Uhr Film Sie wird als beste Sängerin der Welt gefeiert – und scheut doch die Öffentlichkeit. Dem Filmemacher Christian Betz hat Anja Harteros für dieses Porträt nun erstmals Einblicke in ihren Alltag erlaubt.

40 concerti September 2016

Mo. 26.9., 20:15 Uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

online: live-webcast

3sat

Harteros’ Welt

gehört hat, vermag dies durchaus nachzuvollziehen. An ihrer Stelle übernimmt nun Sonya Yoncheva die Titelrolle in der Neuinszenierung Alex Ollés, ihr zur Seite stehen mit Dirigent Antonio Pappano und Tenor Joseph Calleja gleich zwei große Namen. Als Einspringerin für Netrebko hat Yoncheva schon Erfahrung, und auch damals hatte ihre Karriere mächtig Auftrieb genommen. Diesmal indes hat die Bulgarin selbst ein kleines Opfer bringen und fünf Mimis an der Met absagen müssen. Frau kann eben nicht alles haben.

rüher wurden von Reisen Fotos und Filme mitgebracht und daheim musste die Familie geduldig die Dia-Schau über sich ergehen lassen. Im digitalen Zeitalter werden heute solche Bilder gleich gepostet oder die Filmchen online gestellt – natürlich auch beim Bayerischen Staatsorchester, das im September auf Europa-

tournee durch zehn Städte geht. Vom 5. bis 21.9. gibt’s auf der Orchester-Webseite Reiseberichte, Schnappschüsse und Musikergeschichten – und zum Abschluss sogar eine LiveÜbertragung des Heimspiels im Münchener Nationaltheater. Di. 20.9., 20 Uhr, Akademiekonzert Live-Übertragung unter: www.staatoper.de/tv

Fotos: Marco Borggreve, Royal Opera House, Jacob Sello, Kristian Schuller/Metropolitan Oper, Puck

arte


online: S.T.R.e.a.m.-Festival

Radio-Tipps

Konferenz der Soundtüftler

A

ktuelle Entwickungen im Bereich von Musik und Technik stehen im Zentrum der „13. internationalen Sound and Music Computing Conference“ in Hamburg. Begleitet wird die Konferenz von öffentlichen Vorträgen und Diskussionen, vor allem aber vom Festival „S.T.R.E.A.M. – Sound, Technology, Room, Emotion, Aesthetics, Music“. 13 Konzerte sind dabei geplant, die verschiedene Schwerpunkte setzen: Sei es mit elektroakustischer Musik oder im menschlichen Dialog mit der Elektronik, mit experimentellen Stücken oder in der neuen Praxis der Echtzeitkomposition und -notation. In der Partynacht wird Jacob Sello

deutschlandfunk

Hexenwerk? Nein, Hexenkessel: Jacob Sellos interaktive Pauke

seine neu entwickelten interaktiven Instrumente vorstellen. Und wie es sich in Zeiten von Streaming und Computing gehört, gibt’s die Festival-Highlights im Nachhinein im Netz zu sehen und zu hören. 31.8.–3.9. Infos zum Programm und später die Konzertmitschnitte unter: www.smc2016.net

Verlorene Kindheit?

Sa. 10.9., 10:05 Uhr KlassikPop-et cetera Freizeit? Nein, die gab es für Viktoria Mullova in ihrer Kindheit nicht, stattdessen hieß es seit ihrem fünften Lebensjahr: üben, üben, üben. Warum die Geigerin dafür heute dennoch dankbar ist, erzählt die Russin in dieser Sendung. deutschlandradio kultur

Tristans Weltreise remiere war im Frühjahr in Baden-Baden – doch wem das zu weit oder auch die Tickets zu teuer gewesen sind, der hat nun im Kino Gelegenheit, sich Simon Rattles Tristan-Dirigat hinzugeben. Denn die düstere Inszenierung von Mariusz Trelinski kommt nach Warschau nun auch nach New York – und wird von dort aus der Met in die hiesigen Kinosäle übertragen – und anschließend noch nach Peking. Entsprechend abstrakt und allgemein sind die Bilder, schließlich soll das Verständnis ja in Europa, Amerika und Asien garantiert sein: Politische Deutungen wären da fehl am Platze gewesen und so wird die

bachs nachfolger Do. 1.9., 22:00 Uhr Chormusik Einst sang Gotthold Schwarz selbst im Thomanerchor, später kehrte der Zwickauer als Stimmbildner zurück. 64-jährig ist er nun zum Thomaskantor ernannt worden und damit 17. Amtsnachfolger Johann Sebastian Bachs.

kino: übertragung

P

deutschlandradio kultur

Geschichte auf ein universales Kriegsschiff verlegt. Stimmlich indes gibt’s keine Kompromisse, sondern mit Nina Stemme, Stuart Skelton, Ekaterina Gubanova und René Pape die Crème der Wagner-Sänger.

Laien mit tradition So. 18.9., 22:00 Uhr Musikfeuilleton 150-jähriges Jubiläum feiert das Orchester Berliner Musikfreunde – und ist das viertälteste Laienensemble der Republik. ­Wobei in seiner Geschichte auch Namen wie Joseph Joachim und Sergiu Celibidache auftauchen. deutschlandradio kultur

gewinn fürs leben Sa. 24.9., 19:05 Uhr Themenabend Musik Ein Sieg beim ­Internationalen Musikwettbewerb der ARD ist Gold wert für die Karriere. 2016 stehen die Kategorien Kontrabass, Harfe, Horn und Streichquartett an – und viele Gespräche und Geschichten. deutschlandradio kultur

Auf hoher (Stimm-)See: Nina Stemme als Isolde Sa. 8.10., 18 Uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.metimkino.de/nc/kinos

prinzip ciaconna Di. 27.9., 22:00 Uhr Alte Musik Bernhard Schrammek erläutert die Musikform, die auf einem immer gleichen Bassmotiv fusst.

September 2016 concerti   41


Vorschau

concerti Abonnenten erhalten die OktoberAusgabe am 23. September

Impressum Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Textchef Christoph Forsthoff (CF) Chef vom Dienst Jörg Roberts Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Leitung Termin- und Onlineredaktion), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Bleibler, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Emilia Kröger Autoren der September-Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Ulrich Boller, Jakob Buhre, Hannah Duffek, Verena Düren, Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Dr. Oliver Geisler, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke, Julia Hellmig (JH), Dr. Klemens Hippel (KH), Christoph Kalies, Gottfried Franz Kasparek, Katherina Knees, Dr. Joachim Lange, Kirsten Liese (KL), Stefan Musil, Sabine Näher (SN), Dr. Matthias Nö­ther, Stefanie Paul, Georg Pepl, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa Reznicek, Antje Rößler, Thomas Schacher, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Dr. Eckhard Weber (EW), Hellmut Weiß, Christoph Vratz (CV) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck und Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH

Signum Quartett Neuorientierung: Seit 2016 ist Florian Donderer (2. v. r.) Quartett-Primarius

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Elīna Garanča Die lettische Mezzosopranistin stellt sich unserem »Blind gehört«

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José Carreras Star-Tenor wird 70 – und nimmt Abschied von der Opernbühne


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