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Dr. Peter Assmann exklusiv für „DAS SCHULBLATT“
„Damnatio memoriae“ Kulturgüter in – beständiger – Kriegsgefahr
D
ie aktuellen Kriegshandlungen in Syrien werden nunmehr in der medialen Reflexion der europäischen Öffentlichkeit immer häufiger auch unter kulturgeschichtlichen Aspekten betrachtet. Nicht so sehr die differenzierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichen islamischen Kulturen und ihrer wechselseitigen Abgrenzung – bzw. ihrer unterschiedlichen spezifischen Nähe und Distanz zu einer christlich
basierten europäischen Leitkultur – stehen hier zur Diskussion, sondern es sind einmal mehr die prägnanten Bilder der
Vernichtungswut radikaler islamischer Kämpfer vorsätzlichen Zerstörung von großen, auch großflächig bekannten Bauten und Denkmälern, über die berichtet
wird. Speziell die Zerstörungen in Palmyra haben vielfache Betrachtung erfahren, in ähnlicher Weise wie 2001 die Zerstörung der großen Buddha-Statuen von Bamiyan in Afghanistan durch die Taliban. Eine Art „Aufschrei des Westens“ ist hier stets formuliert worden, die blinde Vernichtungswut radikaler islamischer Kämpfer an solchen zeichenhaften Vernichtungsaktionen von Kulturgütern im öffentlichen Raum fest-