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Foto: Fotostudio Keppler/Kassel
Karolin Kolbe, 1993 geboren, schreibt seit ihrer Grundschulzeit gerne Geschichten und Gedichte. Mit ihrer Fantasy-Geschichte „Die Zwillingsquelle“, die sie mit 14 Jahren zu schreiben begann, erfüllt sich ihr Traum von einer ersten Buchveröffentlichung.
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Karolin Kolbe
Die Zwillingsquelle Illustration: Sabine Cherebet LESEPROBE Casimir-Verlag 3
Ein Strom, zusammen und doch immer allein, verzehrt sich nach seinem Zwilling, denn wenn sie erst wieder sind zu zweien, das Gleichmaß wird Bruder des Willens sein. Der Wille, der Weg, die Reise so fern so prachtvoll, so weiß und vollkommen und auch mit Zweifel im tiefen Kern, doch schnell wird das Misstrauen genommen. Das Sorgen und Zweifeln ist nicht mehr an dir, genug andre werden dies tun. Verlier dich nicht selbst im weißen Wir. Lass das Geheimnis in Frieden ruhn. Und wenn deine Heimat nicht mehr die gleich’, dann ist’s wohl langsam dahin. Und wenn du den Ort liebst zugleich, dann bist du bereits gefangen darin. Und falls du bist frei, so rate ich dir, mache das Werkzeug dahin. Es wird dir nicht bleiben einerlei doch ist es der einzig Gewinn.
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Prolog Zitternd setzte Pauline den Füllhalter ab. Im spärlichen Schein der Lampe glänzte ihr zartes Gesicht tränenüberströmt. Ein weiterer Tropfen rollte von ihrer geröteten Wange, direkt auf das Wort Zwilling. Das Papier kräuselte sich und blaue Tinte mischte sich mit der klaren Träne, das Wort verschwamm und zerrann wie Sand in den Händen eines Kindes. Hastig rollte Pauline den Briefbogen zusammen, als könne sie den Anblick ihrer eigenen unsicheren Handschrift nicht länger ertragen. Fahrig band sie ein rotes Samtband um den Brief und strich sich das flachsblonde Haar aus der Stirn, schob es unter die hellblaue Haube. Dann streckte sie den Rücken durch und stieß energisch die Schublade des imposanten Sekretärs zu. Sie schob den Stuhl zurück und stellte sich auf, die Papierrolle haltend. Pauline sah auf den Brief und hinüber zu ihrer Schlafstätte. Entschlossenheit blitzte in ihren hellgrünen Augen auf. Bestimmt durchquerte sie den Raum, doch als sie sich ihrem einfachen Holzbett mit der unschuldig grün karierten Bettwäsche näherte, schüttelte sie erneut ein Weinkrampf und sie musste sich an der geöffneten Kommode festhalten, um nicht in die Knie zu sacken. Sie blickte auf ihre Fußspitzen. Eine Träne tropfte zwischen ihre Füße. Ganz verloren. Plötzlich ertönten Schritte auf der Treppe. Eilig richtete sie sich auf wischte mit dem Handrücken über ihre Augen und steckte den Brief unter ihre Schürze. Sie sah krampfhaft nicht in Richtung Tür, als das Nussholz sich nur einen Spalt breit öffnete, sodass ein bärtiges Gesicht zum Vorschein kam. „Ist alles in Ordnung mit dir, Liebes? Du bist so schnell aufgestanden, dabei waren die Bohnen doch vorzüglich.“ Pauline tat, als würde sie ihr Bett machen und schüttelte eifrig das Kissen auf. Sie sah nicht auf, doch sie bemühte sich um einen gleichgültigen Tonfall. „Nein, alles in Ordnung. Ich bin nur ein wenig müde, wegen un ... unserem Kind“, entgegnete sie erstaunt darüber, wie 5
sicher ihre Stimme tatsächlich klang. Sie legte das Kissen hin und machte sich daran, die Bettdecke erneut zu richten. „Soll ich dir noch irgendwie helfen?“, fragte ihr Mann erneut und zog sorgenvoll die Stirn in Falten. „Ja, du könntest mir vielleicht noch einen Tee bringen“, erwiderte Pauline, doch sie sah ihn immer noch nicht an, aus Angst, er könne ihrem Gesicht die Trauer und den Schmerz ablesen. „Ist gut“, brummte ihr Ehemann und zog die Tür wieder zu. Pauline atmete rasselnd ein und wischte sich noch einmal über das Gesicht. Sie musste fertig sein, bevor er ihr den Tee bringen würde. Behutsam strich sie über ihren gewölbten Leib und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante. Sie griff in die Spalte zwischen Wand und Bett und zog einen unscheinbar zusammengeknüllten Kissenstoff hervor. Erneut kämpfte Pauline mit den Tränen, als sie die Hand in den Bezug schob und sich der kühle Griff des bronzenen Handspiegels in ihre zitternde Handfläche schmiegte. Augenblicklich ergriff die junge Frau ein sicheres Gefühl, wie jedes Mal, wenn sie den Spiegel berührte. Sanft strich sie über den Stein am unteren Teil des Knaufs und zog ihn vollends heraus. Im spärlichen Licht der Tischlampe wirkte der Handspiegel fast golden, wie er so da lag, auf der weiß grünen Bettdecke. Am unteren Ende befand sich ein augapfelgroßer Stein, der seine Farbe je nach Tageszeit änderte. Jetzt, wo es bereits stark dämmerte, war er dunkelblau und glatt, wie ein tiefer See bei Nacht. Er war warm, wie immer, wenn Pauline ihn abends berührte. Weitere schwarze Splitter, wie von einem besonders spröden Edelstein gebrochen, waren rund um das quadratisch geformte Spiegelglas angebracht. Eine Reihe winzig geformter Blüten, schwarz und weiß im Wechsel, wand sich spiralförmig um den Griff und endete schließlich an dem ersten der schwarzen Splitter. Es war ein ungewöhnlicher Spiegel, nicht nur wegen seiner starken Zierde. 6
Zusätzlich wies er auf seiner Rückseite ein zweites Spiegelglas auf, welches jedoch weiß und blind war, als hätte man es in Milch getaucht. Häufig schon hatte Pauline versucht diesen matten Film über dem klaren Glas abzuwischen. Doch das einzige, was sie je erreicht hatte, war, dass das milchige Glas glänzte, als habe man es mit Öl poliert. Hinter der nebelhaften Scheibe konnte man in manchen Nächten dunkle Schemen ausmachen, die sich aber sofort hinter den Rahmen des Glases verflüchtigten, sobald man sie konzentriert ansah. Trotz Tränen in den Augen musste Pauline kurz lächeln, als sie diesen ungewöhnlichen Schatz vor ihr Gesicht hielt und einen sanften Kuss auf die blinde Seite des Spiegels drückte. Liebevoll bettete sie ihn an ihr Herz. „Leb‛ wohl“, flüsterte sie kaum vernehmbar leise und wickelte den Spiegel erneut in den Kissenbezug. Doch schob sie ihn nicht zurück hinter ihre Matratze, wie sie es sonst so gewissenhaft getan hatte. Dieses eine Mal zog sie eine schlichte Holzschatulle mit zwei angelaufenen Scharnieren unter ihrem Bett hervor und legte den Brief, den sie immer noch in der Hand hielt, hinein. Sie griff nach dem in Stoff gewickelten wieder unerkennbaren Gegenstand und legte ihn neben die Schriftrolle. Eine letzte Träne kullerte ihre Wange hinab und fiel auf das Stoffbündel, aber diesmal wischte Pauline sie unwirsch weg. Sie würde nicht mehr weinen. Nicht seinetwegen. Und schon gar nicht wegen ihres gemeinsamen Kindes, das sie nicht mehr lange in sich tragen würde.
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-1Finja senkte den Soßenlöffel tief in die schwere braune Brühe und goss ihn über den beiden weißen Klößen aus. „Danke, Finja“, murmelte ihr Vater und zog den Teller mit dem blauen Rand zurück. Er nahm die Brille ab und begann seinen Kloß mit der Gabel zu teilen. Dann tunkte er ihn noch einmal in die Soße und schob sich den ersten Bissen in den Mund. Er kaute eine Weile, während seine Familie ihn erwartungsvoll ansah. Keiner von ihnen hatte bisher zum Besteck gegriffen. Irritiert blickte der Vater von seiner Frau zu seinen Kindern. „Fangt doch an“, meinte er verwundert, als er bemerkte, dass sie nicht aßen und nahm sich ein weiteres Stück von seinem Kloß. „Kommt schon, das macht mich ja ganz verrückt“. Seufzend legte er die Gabel aus der Hand und wollte anfangen zu sprechen, als er jedoch den Kopf senkte und sich den Mundwinkel abtupfte. „Johannes?“, meinte er auffordernd zu seinem Sohn und griff wieder nach dem Besteck. Johannes zögerte kurz, zuckte aber nur die Schultern und begann sein Essen zu zerlegen. Da Johannes den Protest nicht mehr durchhielt, fing auch Nikola an ihren Kloß zu essen. Sie sah sich fragend nach ihrer Zwillingsschwester Finja um, aber die kniff beharrlich die Lippen zusammen und würdigte ihren Teller keines Blickes. „Martin, findest du nicht, dass wir es ihnen sagen sollten? Ob jetzt oder nach dem Essen ändert doch nichts an der Tatsache“, sagte Barbara vorsichtig zu ihrem Mann. Langsam strich sie sich das angegraute dunkle Haar hinter die Ohren. Der Vater sackte nach hinten in den Stuhl und schob den Teller von sich. „Du hast Recht. Ändern tut es ja doch nichts.“ Er blickte in die neugierigen Gesichter seiner Kinder und wischte sich verlegen ein wenig Bratensoße vom Ärmel. Wie ein 8
kleines Rudel saßen sie dort in der Küche, in der sie schon immer gesessen hatten. Veränderungen standen bevor. Er hätte es ihnen gerne erspart, doch wenn er das schon nicht konnte, wollte er sie wenigstens nicht weiter im Unklaren lassen. Wie zum Schutz schob er sich seine Brille wieder zurück auf die Nase und holte tief Luft, blickte seine Frau an, die ihm behutsam die Hand auf den Arm legte und ermunternd anlächelte. „Kinder, ihr wisst, seitdem Mama ihren Job verloren hat, haben wir weniger Geld“, begann Martin, doch die Worte kamen ein wenig schwer und stolpernd über seine Lippen. „Die Bäckerei läuft im Moment nicht so gut, seit die Filiale dieser Billigkette in die nächste Straße gezogen ist.“ Johannes lehnte sich auf seinem Holzstuhl zurück, verschränkte die Arme und sah seine Eltern herausfordernd an. Der Vater knüllte angespannt seine Serviette in den Händen und wandte sich hilfesuchend an seine Frau, die im Reden schon immer besser gewesen war, als er. Sie verstand ihn sofort und ergriff das Wort. „Also, es ist so, dass das Haus einfach zu teuer geworden ist. Ständig müssen wir renovieren, die alten Leitungen rosten an vielen Stellen und als wir den Wanddurchbruch für ein größeres Badezimmer machen wollten, hat die Gemeinde das wegen Denkmalschutz nicht erlaubt. Alte Häuser sind einfach teurer zu halten als Moderne und Neue.“ Sie schaute sich in der geräumigen Küche um, die Fachwerkbalken in den weißen Wänden, die so gar nicht zu den vielen modernen Küchengeräten passten. Ihr Blick blieb an der Küchenuhr hängen, die Johannes in der zweiten Klasse im Kunstunterricht gestaltet hatte. Fünf Personen auf einer Wiese hatte er darauf gemalt; seinen Vater Martin mit großer Brille, die Mutter Barbara in einem blauen Kleid, die Zwillinge Nikola und Finja vollkommen identisch mit dunklen Haaren und braunen 9
Augen. Und sich selbst, zwischen seinen Eltern mit Latzhose und breitem Lachen. Die ganze Familie. Barbara riss sich von dem Anblick los und nahm den Faden wieder auf. „Nun, wir haben zu wenig Geld, um weiter die hohen Kosten zu tragen. Die Konfirmation von euch beiden im letzten Jahr war ebenfalls kostspielig, und wenn wir jetzt noch die Rohre neu legen müssten ... das schaffen wir im Moment einfach nicht.“ Sie nickte den Zwillingen zu und Nikola blickte verständnisvoll zurück. Finja jedoch sah trotzig auf ihren Teller und nahm einen halben Kloß auf einmal in den Mund. Er klebte merkwürdig trocken an ihrem Gaumen fest, ihre Kehle fühlte sich irgendwie enger an als sonst. Sie hoffte nur, dass ihre Familie die Tränen nicht sah, die in ihren dunklen Augen schimmerten. Es war unvermeidlich gewesen, doch sie hatte immer noch gehofft, dass ihr ein neues zu Hause und besonders der Wechsel zu einer anderen Schule erspart bleiben würde. Und wieso tat Nikola so verständnisvoll, anstatt sich über die Eltern aufzuregen? Finja versuchte möglichst leise die Nase hochzuziehen, ihre Mutter drehte sich jedoch bei dem leisen Schniefen um und sah sie erschrocken an. Dann wischte sie sich die Hände an ihrer Strickjacke ab und wollte die Hand ihrer Tochter nehmen, schnell zog Finja ihre Finger aus denen der Mutter. „Seht mal, vielleicht müsst ihr die Schule gar nicht wechseln“, sagte sie im beruhigenden Tonfall. „Ein vielleicht reicht mir aber nicht“, schniefte Finja. Erstaunt sah Nikola ihre Schwester an, es war lange her, seit sie Finja zum letzten Mal weinen gesehen hatte. Und jetzt saß sie auf ihrem Küchenstuhl, die Schultern nach vorne gefallen und die Arme um den Bauch geschlungen. Verbissen starrte sie auf ihren Teller, während eine Träne auf den Ärmel ihres grünen Pullovers fiel. „Finja, hast du gehört? Wir müssen vielleicht gar nicht die Schule wechseln“, versuchte Nikola ihre Zwillingsschwester zu beruhigen, in einem Tonfall, wie man ein junges Kätzchen 10
anlockt, um es zu streicheln. Finja schniefte. „Du hast gut reden. Musst es allen immer Recht machen, was? Hast du keine eigene Meinung?“, murmelte sie und blickte sie kurz an. Ihr Mund wirkte verkniffen und ihre Augen starrten wieder wütend auf den Tisch. Dieser Satz traf. Gereizt fuhr Nikola sich durch die dunklen Haare und stieß ihren Stuhl nach hinten um. Einen kurzen Moment herrschte Stille um den Tisch herum. „Kinder, bitte!“, rief Martin und erhob sich schnaufend, mit ärgerlich zusammengekniffenen Augen. „Kinder“, herrschte auch Barbara, als es nicht ruhiger wurde. Sofort wurde es still. Johannes hörte auf zu kippeln, Finja unterdrückte ihr Schniefen und Nikola stellte den Stuhl wieder ordentlich hin und setzte sich leise. „Schön“, meinte Martin nun sachter und ließ sich ebenfalls vor seinen inzwischen nicht mehr dampfenden Klößen nieder. „Morgen gehen wir eine Wohnung besichtigen. Eure Mutter und ich haben sie bereits gesehen und sie gefällt uns gut. Es gibt vier Zimmer, eine Küche mit Platz für den Esstisch und ein Bad. Mit dem Auto kommen wir in circa einer halben Stunde dorthin.“ Johannes kippelte lässig und er hob die Augenbrauen. „Wo liegt sie denn?“, fragte er mit merkwürdig brummender Stimme. „Gar nicht so weit weg ...“, wich der Vater aus. Barbara sah ihn strafend an. „Nördlich von hier, auf dem Land. In Hagenau, Glöcknerpfad, kennst du das?“ Johannes riss die Augen auf und schnellte mit dem Stuhl nach vorne. „Nördlich von hier? Aber meine Schule liegt südlich“, rief er. „Ach, jetzt stellt euch doch nicht so an“, erwiderte Barbara müde und vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Ja, Johannes, du müsstest dann die Schule wechseln. Was Finja und Nikola angeht: Wenn ihr wollt, könnt ihr weiter auf eure Schule gehen, sofern ihr die lange Busfahrt in Kauf nehmt.“ Erleichtert blickte Nikola Finja an, doch die sah nicht auf. „Wieso bleiben wir nicht einfach hier in der Gegend?“, fragte sie leise und hoffte, dass man ihrer Stimme das leichte Beben 11
nicht anhören konnte. „Die meisten Wohnungen hier sind entweder zu teuer oder zu klein. Ihr könnt glücklich sein, wenn wenigstens nur einer von euch auf eine neue Schule gehen muss.“ Sie sah ihrem ältesten Sohn ins Gesicht, doch der blickte zur Seite. „Glücklich sein“, brummte er in sich hinein und nickte ironisch. Dann nahm er seine kalten Klöße und ging aus der Küche. „Morgen sehen wir uns die Wohnung gemeinsam an. Alle zusammen!“, rief seine Mutter ihm nach. „Es ist noch nichts entschieden!“ Wie eine Drohung hallten die Worte noch immer in Finjas Kopf nach, obwohl sie nun schon so lange alleine in ihrem Zimmer war. Die Worte ihrer Mutter, die sie hatten beruhigen sollen, lösten das Gegenteil in ihr aus, eine Mischung aus Widerwillen und einer dunklen Ahnung, wie sie ein schwerwiegendes Versprechen mit sich zog. Es war eben doch schon einiges entschieden. Sie würden ausziehen, das Haus verlassen, welches ihre Heimat war, das ihr Schutz bot und in dem sie sich wohl fühlte. Doch es war in Ordnung. Finja strich sich durch das schwarze Haar und lehnte den Kopf gegen den Fensterrahmen. Ihr Blick verlor sich in der mondbeschienen Nacht. Ein leises Schluchzen entfuhr ihr und schnell presste sie die Hand vor den Mund. Sie wollte nicht, dass die anderen Familienmitglieder wach wurden, aber in Wahrheit wusste sie selbst, dass sie einfach dieses Zeichen ihrer eigenen Verletztheit zu unterdrücken versuchte. Es machte sie zum Untertan ihrer Gefühle. Nein, es war nicht schlimm, auszuziehen. Das, was Finja so sehr überrascht hatte, war die Selbstverständlichkeit gewesen, mit der ihre Eltern den bereits gefassten Beschluss nur noch mitteilten, ohne Vorwarnung, ohne darüber gesprochen zu haben. Es fühlte sich an wie Verrat. 12
Sie hatte es beim Essen unter patzigen Bemerkungen versucht zu verbergen, sogar, als Nikola sich bemühte zu schlichten. Nikola. Es machte Finja so wütend, wie verständnisvoll ihre Schwester war. Wahrscheinlich, weil sie selbst nicht so handeln konnte. Nikola war so lieb, so erwachsen und entgegenkommend, wodurch Finja sich selbst klein und kindisch fühlte. Ein Grund mehr, sich auch so zu verhalten, dachte sie und erneut schossen Tränen in ihre braunen Augen. Schnell barg sie ihr Gesicht auf den angezogenen Knien und schniefte leise. Das Weinen schmeckte bitter auf der Zunge. Wenn die anderen diese Seite von ihr erwarteten, hatte sie kein Problem damit, in die eine Rolle zu schlüpfen. Die Rolle der widerspenstigen Finja. Sie würde sich niemals mit Nikolas großzügigem Maß an Verständnis messen können, wieso sollte sie es dann überhaupt versuchen? Nein, da wählte sie lieber einen anderen Weg. Sie beging keinen Verrat, schon gar nicht sich selbst gegenüber. Ein Windstoß kam auf und zerrte an den Ästen der Bäume, die vor Finjas Fenster standen, ließ sie erzittern und riss einige Blätter ab, die sich noch an sie klammerten. Durch die Glasscheibe hörte Finja das leise Säuseln und schloss die Augen, um ihm zu lauschen. Unruhig warf sich Nikola in ihrem Bett auf die andere Seite und drückte ihr Kuschellamm an sich, das sie zur Geburt von ihrem Onkel Frederick bekommen hatte. Normalerweise lag es am Fußende der oberen Etage des Hochbetts und war das einzige Kuscheltier, das sie in ihrem Bett duldete. Heute war eine der Nächte, in denen sie es von ihren Füßen geangelt hatte, schlaftrunken zwar, aber durchaus in der Hoffnung, dass es ihr den Weg ins Reich der Träume zeigen würde. Vergeblich! Bestimmt schon zwei Stunden lang rollte sie sich von einer 13
Seite auf die andere und dachte nach, über das, was morgen geschehen würde. Das Haus aufgeben kam ihr jetzt nicht mehr so schrecklich, so unvorstellbar vor, seit sie wusste, dass die Wohnung, die sie ansehen würden, nicht allzu weit von ihrer Schule entfernt war, dass es keinen Wechsel für sie und Finja geben würde. Es hatte so lang gedauert allen dort zu zeigen, dass sie und ihre Zwillingsschwester keineswegs eine Person waren, sondern zwei eigenständige Menschen, zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten. Natürlich, Finja hatte ihre Grundschulfreundin Berit auch wieder in der fünften Klasse gehabt, während Nikolas beste Freundin auf die örtliche Gesamtschule gehen sollte. Im Stillen beneidete sie Finja manchmal dafür. Zwar hatte Nikola mehr Freundinnen und war meistens auch die Beliebtere der beiden und doch hatte sie nie so eine Freundin, wie Berit für Finja eine war, ein richtiger Halt, auf die sie sich blind verlassen konnte. Sie hingegen musste aufpassen, welche Geschichte sie wem erzählte, um auch sicherzugehen, dass sie nicht an die falsche Person geriet. Nikola seufzte und schlug die Augen auf, ob mit geschlossenen oder mit geöffneten Lidern; machte es einen Unterschied? Der Schlaf würde nicht kommen. Sie starrte auf ihre dunkle Zimmerdecke. Ein Auto fuhr vorbei und warf seinen Schein auf den größten Holzbalken im Zimmer. Er war vollgepinnt mit Fotos: Nikola groß, Nikola klein, Nikola auf ihrem ersten Fahrrad, Nikola im roten Kleid neben Finja im grünen an ihrem ersten Schultag, Nikola, die stolz ihren Mund aufriss, um die erste Zahnlücke zu zeigen, Nikola in der neunten Klasse mit ihren beiden besten Freundinnen Sabrina und Wiebke. Als sie dieses Bild sah, seufzte sie vor Erleichterung auf. Solange sie die beiden nicht verlieren würde, machte ihr der Umzug kaum etwas aus. Trotzdem, dachte sie und kratzte sich an der Stirn, wieso hatten ihre Eltern nicht früher etwas gesagt? Sie waren sich der 14
Situation schon längere Zeit bewusst, wie es um die Finanzen stand und jetzt fielen sie direkt mit der Tür ins Haus und verlangten von ihren Kindern, dass sie gleich morgen die erste Wohnung ansehen würden, dass Johannes wahrscheinlich die Schule wechseln sollte und ihre Nachbarschaft nicht mehr lange ihre Nachbarschaft sein würde. Wieder warf sich Nikola auf die Seite und blickte die Wand direkt vor ihrer Nase an. Sie rieb sich noch einmal den Knöchel und setzte sich auf. Einen kurzen Moment ergriff sie ein Schwindel, doch sie ignorierte dieses Gefühl und klemmte sich ihr Lamm unter den Arm. Sie schlang ihre Bettdecke um den Bauch und griff mit der Hand nach ihrem Kissen. Dann drehte sie sich, vorsichtig, damit ihr nichts herunterfiel und stieg leise die kurze Leiter von ihrem Bett hinunter auf den weichen Teppich. Wieder fuhr ein Auto vorbei und die Scheinwerfer zeichneten zwei sich drehende Lichtspalten auf der Zimmertür ab, doch Nikola brauchte diesen Schein gar nicht, um durch ihr Zimmer, vorbei am Kleiderschrank und am Computer, zur Tür zu gelangen. Seit ihrer Geburt lebte sie in diesem Raum und kannte jeden Winkel auswendig, von den Balken in der Wand bis zu den Löchern im Holzboden und den Flecken im Teppich. Langsam öffnete sie ihre Zimmertür, sie knarrte ein wenig, wie ein ungeöltes Gartentor. Dann stand sie auch schon auf dem Flur, ihre Füße fühlten den kühlen, unregelmäßigen Parkettboden. Mit tapsenden Schritten lief sie an den Zimmern von Johannes und ihren Eltern vorbei an die Stirnseite des kleinen Ganges. Dahinter war es ruhig, doch Nikola konnte sich durchaus vorstellen, dass auch Finja nicht in den Schlaf fand. Sie drückte die kühle Klinke lautlos herunter und öffnete die Tür nur einen Spalt breit, gerade so, dass sie hineinschauen konnte. „Finja?“, flüsterte sie und streckte ihren Kopf durch die Tür. Es ertönte ein Rascheln und Nikola wusste, dass ihre Schwester sich umgewandt hatte. 15
„Komm rein“, antwortete sie wispernd. Nikola schmiss die Tür nun ganz zurück, nun nicht mehr so sehr auf Ruhe bedacht, sodass die Klinke auf der anderen Seite gegen die in der Dunkelheit liegende Wand stieß. Finja saß in ihrem Fenster und sah den Mond an, wie so häufig, wenn sie nicht schlafen konnte. Rund und fast voll hing er über den Laubbäumen des Parks und machte ihre Silhouetten zu dunklen langen Fingern, welche nach ihm griffen, wie ein Kind nach einem zu hoch hängenden Apfel. Sie schwang die Beine ins Zimmer und ließ die Füße nach unten baumeln. Stumm sah sie Nikola zu, die eine Matratze unter Finjas Bett hervorzuzerren versuchte, bis sie schließlich aufsprang, um ihrer Schwester zu helfen. Endlich ließ sich Nikola stöhnend auf die halb ausgezogene Matte sinken und befreite sich von ihrer Decke. Sie blieb stur darauf sitzen, obwohl ihre Schwester sich weiter abmühte und stand erst auf, als Finja kichernd nach hinten umfiel. Schnell breitete sie ihre Bettsachen aus und setzte sich auf das Bett ihrer Zwillingsschwester. „Kannst du auch nicht schlafen?“, fragte sie und blickte zu ihrer Schwester hoch. Die nickte und ging zurück zum Fenster, um sich wieder in den Rahmen zu setzen. „Ich weiß gar nicht wieso“, meinte sie achselzuckend und schlug mit den nackten Fersen gegen die Heizung unterhalb des Fensterbretts. Sie überlegte kurz und sah auf. „Vielleicht hänge ich doch mehr an diesem Haus, als mir bewusst ist“, gab sie dann zu und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. „Eigentlich finde ich’s gar nicht so schlimm, solange ich weiter mit Berit in einer Klasse bleibe. Es ist nur ... irgendwie hab ich mir doch nie richtig vorstellen können, hier wegzuziehen. Wir haben einfach schon immer hier gelebt, sogar Johannes war erst ein Jahr alt, als Papa das Haus von Opa geerbt hat.“ Nikola nickte zustimmend. Es entstand eine kurze Pause. Sie hatten wieder einmal ähnliche Gedanken gehabt. Wie so häufig. „Glaubst du, es wäre schlimm für Johannes, wenn er auf eine 16
andere Schule gehen müsste?“, fragte Finja in die Stille hinein und setzte sich auf ihre Hände. Nikola legte ihr Kinn aufs Knie. „Ich weiß nicht. Ich glaube, er hat ein größeres Problem damit, seine Kumpel hier aus der Gegend nicht mehr zu sehen. In seiner Klasse hat er ja nur ein oder zwei richtige Freunde.“ Finja drehte den Kopf wieder nach draußen und sah unter der Straßenlaterne eine Katze herumschleichen. „Glaubst du, ich kann aus meinem neuen Zimmer den Mond sehen?“, fragte sie zum Fenster gewandt. Sie saß so nah vor der Glasscheibe, dass um ihren Mund das Glas weiß beschlug und Finja mit dem Finger Herzen darin malen konnte. „Das ist mir gar nicht wichtig“, gab Nikola zurück. „Hauptsache, ich hab genug Platz für meine Fotos. Das wird morgen mein Hauptkriterium sein.“ „Meins der Ausblick“, erwiderte ihre Schwester. „Aber eigentlich ist das auch unwichtig. Hauptsache, Mama und Papa finden eine Wohnung in der Nähe zu einem guten Preis. Ich glaube, das macht ihnen wirklich Sorge. Manchmal reden sie noch mitten in der Nacht“, entgegnete Nikola schnell und versuchte ihre Schwester eindringlich anzusehen. Verächtlich verdrehte Finja die Augen. „Ich finde, sie hätten uns früher Bescheid geben müssen. Gleich von Anfang an, uns im Unklaren zu lassen, war echt fies.“ „Nein“, gab Nikola prompt zurück. „Sie wollten uns nur schützen und warten, bis es wirklich sicher ist.“ Ärgerlich schnippte Finja eine Mücke von ihrer Wade und streckte sich auf der Fensterbank aus. „Ich finde, wir sollten morgen bei dieser Wohnungsbesichtigung total desinteressiert sein, damit wir es ihnen nicht zu einfach machen. Die sollen schon spüren, dass wir sauer sind“, flüsterte sie zur Decke, ehe sie den Kopf aufstützte und Nikola wieder ansah. „Ich bin nicht sauer.“ Sie blickte Finja direkt in die Augen. „Ach, bist du etwa auf ihrer Seite?“, meinte Finja kampflustig und funkelte sie an. „Hier geht’s nicht um diese Seite oder um eine andere Seite“, 17
erwiderte ihre Zwillingsschwester genervt. „Ich finde auch nicht gut, dass sie es uns nicht sofort erzählt und uns darauf vorbereitet haben. Aber wir dürfen es ihnen nicht noch schwerer machen.“ „Ach ja? Mal wieder auf der Seite des Feindes“, murmelte Finja mehr zu sich selbst, doch Nikola hatte es gehört. „Hör auf“, meinte sie ärgerlich. „Ich gehe jetzt ins Bett.“ Auch Finja sprang von dem Fensterbrett und stieg über die Matratze auf ihre Bettkante. Nikola stand wortlos auf und kroch auf der Matte unter ihre Decke, während ihre Schwester noch einmal das Kissen aufschüttelte, um dann den Kopf in die weichen Federn zu betten und die tauben Zehen aneinander zu reiben. „Gute Nacht“, hörte sie Finja murmeln. „Gute Nacht“, gab sie leise zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Hell schien der Mond in ihre Augen, wie eine Silbermünze in einem Becken voll tiefen Wassers. Die große Felswand war der einzige Punkt Noirigäsuas, von dem aus man den breit glitzernden Fluss mit einem Blick erhaschen konnte. Behände schlängelte er sich weit durch die Lande und es schien, als pflüge er eine scharfe Furche mitten durch die sonnendurchfluteten Wiesen und ausgelaugten Gesteinsebenen. Woher er kam, wusste niemand so recht, es war auch nicht wichtig, denn die einzige Bedeutung des breiten Stroms lag darin, eine exakte Grenze zu ziehen. Einige meinten, er habe keinen Ursprung, während andere sagten, irgendwann hätte er sich einen Weg aus der hohen Felswand gebahnt, ans Licht, sei hervorgekrochen aus Gestein und Geröll. Noirigäsua glich im Gegensatz zu dem anmutigen Fluss eher einer kargen Landschaft ohne viel Pflanzenwuchs, ohne Äcker, ohne Wiesen und Wälder. Ohne Freude. Die Zeiten waren hart für die, die gezwungen waren auf solch einem Boden zu leben, zu arbeiten und ihr Dasein zu fristen. 18
Schon lange waren die wenigen kleinen Quellen, die sich irgendwann einmal durch Noirigäsua gebahnt hatten versiegt oder so weit ausgetrocknet, dass kaum mehr ein Tier Wasser heraus schlürfen konnte. Doch von oben, von der hohen Felswand aus gesehen, konnte man herunterblicken auf den Fluss, der Fluss, der ihnen immer versagt sein würde, denn niemand wagte es herunterzuspringen, in die kalten nassen Fluten, die einen umarmen würden, wie eine Welle aus starken Strudeln und Wassermassen und zerquetschen zwischen den starken Armen. Wenige Häuser hatten sich an dieser Felswand angesiedelt, schmutzige Gebäude mit kleinen Stuben und verwahrlost wirkenden Vorgärten, in die dennoch, ohne dass man es ihnen ansehen konnte, eine Menge Arbeit floss, um wenigstens ein bisschen trockenes Gemüse zu ziehen. Ließ man den Blick über die grauen Dächer gleiten, kam dort nichts mehr, außer staubigem Flachland und vereinzelten toten Bäumen, die klagend ihre abgebrochenen Äste in den blauen Himmel streckten. Wandte man seinen Blick aber in die entgegengesetzte Richtung, war man überrascht von der Pracht, mit der das Land auf der anderen Seite des Flusses gesegnet war. Blancira lag direkt am Wasser, ohne durch schroffen Fels von ihm getrennt zu sein, wodurch sein Boden vom Uferschlamm fruchtbar gemacht worden war und die Äcker in reichlichen Ähren standen. Überall blühten jetzt die Obstbäume mit ihren zartweißen Blümchen und einer wirkte überladener, als der andere. Weit zogen sich grüne Wiesen und Felder in die Lande, soweit, dass man mit bloßem Auge irgendwann nur noch grüne Flächen wahrnahm, die von hellblauen Quellen gespeist wurden. Doch das Prunkvollste von Blancira war das auf einem Hügel thronende Schloss mit kleinen Türmen, Erkern und Winkeln. Von der Sonne beschienen strahlte es einen beinahe weißen Glanz aus und überschattete mit seiner Größe Teile des zu seinen Füßen liegenden Städtchens. Gepflegte Häuser reihten sich wie eine Perlenkette um das Schloss herum, rankten sich in langen Reihen hintereinander 19
und glichen sich doch sehr mit ihren schimmernden Dächern und blumigen Gärten. Einige wenige Häuser standen auch etwas abseits und wirkten beinahe verloren, wenn sie plötzlich mitten auf dem hellen Gras standen, aber auch sie hatten prachtvolle Blumen und Gewächse gepflanzt und das ganze Städtchen wirkte so paradiesisch und makellos, dass jeder sofort in seinen Bann gezogen wurde. Von der höchsten Schlosskuppel aus konnte man ebenfalls den langen Fluss sehen und hinter ihm auf das graue Land Noirigäsua. Eine kleine Gestalt stand dort oben und das weiße Kleid, welches sie trug, wurde von einer rauen Windböe nach hinten gerissen, zerrte an den roten Locken und ließ sie erschaudern. Sie richtete ihre Augen auf den Fluss. Trotz der großen Entfernung konnte sie ein Fischerboot ausmachen, auf dem zwei starke Männer mit einem prall gefüllten Netz silbriger Leiber kämpften. Aus den vollen Lippen ertönte ein tiefes Seufzen. Es hatte sich noch immer nichts getan. Wie jeden Tag. „Wie lang muss ich bloß noch warten?“, fragte sie mit glockenheller Stimme, doch der Wind riss die Worte von ihren Lippen, ehe sich ihr Klang vollends entfalten konnte.
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Auszüge aus
Karolin Kolbe
Die Zwillingsquelle 1. Auflage: November 2010 © by Casimir-Verlag, Carsten Krause, Trendelburg 2010 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen und fotomechanischen Nachdrucks, vorbehalten. Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Einwilligung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung, reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Umschlagabbildung/Illustrationen: © Sabine Cherebet Lektorat/Layout: Carsten Krause & Bianca Krause-Ritter Druck und Bindung: docupoint GmbH Barleben Printed in Germany 2010 ISBN 978-3-940877-04-8
www.casimir-verlag.de 21
Casimir Verlagsprogramm: Charlotte Arnoldi Die Gefangenen von Kasadevra „Als die 14-jährige Samia die Grausamkeit des bösartigen Herrschers Hensis am eigenen Leib erfährt, zögert sie keine Minute. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Morlem reitet sie nach Kasadevra, der dunklen Burg, in der Hensis herrscht. Doch was haben die seltsamen Träume zu bedeuten, je näher sie Hensis kommt? Helfen sie Samia, seine finsteren Pläne zu durchkreuzen? Oder sind sie düstere Vorzeichen ihres Scheiterns? Softcover, 150 S., 13,95 € [D] ISBN 978-3-940877-06-2
Nikolas Bierbaum Die 1000 Stimmen Jagd „Ein unheimlicher Besuch in der Nacht reißt Eron in das Abenteuer seines Lebens. Saga Legendia steht kurz davor von den bösen Mächten beherrscht zu werden. Eron wird vom Zauberer Merlin beauftragt das „Buch der 1000 Stimmen“ zu den Steinkreisen zu bringen, doch es wurde gestohlen. Auf seiner Suche beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, erst spät erkennt Eron, dass er sein Leben aufs Spiel setzen muss, um das Böse zu besiegen.“ Softcover, 126 S., 9,95 € [D] / 10,30 € [A] / 15,00 sFr., ISBN 978-3-940877-02-4
Carsten Krause (Hg.) Casimirs Geschichtenerfinder-Werkstatt 2008-2010 Dieser Sammelband enthält den Geschichtenschatz von 26 jungen Geschichtenerfindern im Alter von 8-12 Jahren, die im Rahmen des NRW Landesprogramms „Kultur und Schule“ in den Schuljahren 2008-2010 an: „Casimirs Geschichtenerfinder-Werkstatt“ teilgenommen haben. Softcover, 80 S., 10,90 € [D] / 11,30 € [A] / 16,20 sFr., ISBN 978-3-940877-05-5
Vorschau 2012/13: “Die Königsprophezeiung“ von Karolin Kolbe Als Finja in das Land der Ungeborenen zurückkehrt, erwartet sie dort ein gefährlicher Auftrag: Sie ist laut einer geheimnisvollen Prophezeiung die Anführerin im Kampf gegen Königin Melsane und soll das Volk zum Sieg führen. Doch was hat es mit dem alten Papier wirklich auf sich? Wie kann Finja das gespaltete Land vereinen? Und wieso entwickelt sie plötzlich diese ungewohnten Gefühle für Yamus, ihren Freund und Retter mit den weißen Augen? ET: NN / ISBN 978-3-940877-07-9
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Bianca Krause-Ritter Der kleine Kater Casimir eine Woche voller Dummheiten Ein kleiner Kater, ein gemütliches Zuhause bei Oma Sophie und Tag für Tag jede Menge Katerdummheiten. „Ein kleines Buch für kleine und große Dummheitenmacher/innen, denn gerade weil du so bist wie du bist, wirst du geliebt.“ Hardcover Bilderbuch ab 3 Jahre ET: NN ISBN 978-3-940877-03-1
Postkartenedition Künstlerin: © Jennifer Fehsel
Öko-Postkarten DIN A6 (105 × 148 mm) 350g seidenmatt Recycling-zertifiziert, chlorfrei, ressourcenschonend produziert, Biodruckfarben auf Pflanzenölbasis
Preis (inkl. MwSt.): 0,95 € pro Stück, 6er Set: 4,95 €
CASIMIR: 100 % ÖKO 100 % SPANNUNG 100 % FANTASIE 23
Casimirs Geschichtenerfinder-Werkstatt für Kinder von 8 bis 12 Jahren
Du erfindest oder erzählst gerne Geschichten und möchtest diese auch aufschreiben oder spielen? Dann melde Dich doch einfach an!! Kinder lieben Geschichten und der Traum vom eigenen Buch muss keiner bleiben! Erzählen, Schreiben und Theater spielen gehören zusammen und machen Spaß!! Diese Werkstatt wendet sich an alle Geschichtenerfinder, welche die Grundlagen des Freien Erzählens, Kreativen Schreibens und Improvisationstheaters kennenlernen möchten, weil sie selber gerne Geschichten erfinden oder erzählen und diese auch aufschreiben möchten, denn: Geschichten Erzählen + Schreiben kann jeder lernen! Mit oder ohne Vorkenntnisse sollen die Kinder befähigt werden, die Methoden des „Freien Erzählen“, „Kreativen Schreiben“ und „Improvisationstheater“ spielerisch zu erlernen. Sie werden angeleitet eigene Geschichten zu erfinden, weiter zu erzählen, nach zu spielen, als Theaterstück aufzuführen oder zu malen. Dabei lernen sie gleichaltrige Geschichtenerfinder kennen und können ihre Ideen austauschen. Am Ende der Werkstatt (Modul: I-III) sollen die Kinder ihren geschriebenen “Geschichtenschatz“ in einem gemeinsamen Buch, das sie selber illustrieren, drucken und binden können, veröffentlichen. Abschluss-Präsentation: Lesung bzw. Erzählung vor Publikum + Internet-Veröffentlichung von Textauszügen unter: www.casimir-verlag.de KiKuSS-Abschlusszertifikat bei erfolgreicher und regelmäßiger Teilnahme! Leitung: Carsten Krause (Musik-, Theater- u. Schreibpädagoge) Zeit und Ort nach Vereinbarung in den Regionen: Nordhessen, HSK, Südniedersachsen, MK und Ostwestfalen Dauer je Modul: 6x 120 Min. Modul I: ERZÄHLEN • Modul II: SCHREIBEN • Modul III: SPIELEN Preis pro Modul: 59€ inkl. MwSt. (max. 8-10 TN) + Materialkosten für das Binden/Drucken ca. 10 €/TN je nach Umfang der Texte Alle Module (I-III) können auch einzeln gewählt werden und sind als Projekt für Ihre Einrichtung (Schule, Bücherei, geeignet. Die Geschichtenerfinder-Werkstatt wurde bereits erfolgreich in mehreren NRW „Kultur und Schule“-Projekten in Grundschulen durchgeführt. s. Sammelband: „Casimirs Geschichtenerfinder-Werkstatt 2008-2010“ Jugendliche ab 13 Jahren auf Anfrage möglich!
Unser aktuelles ausführliches Programm schicken wir Ihnen gerne zu!
KinderKunstSchule-Sauerland zur Förderung von kreativen, ästhetischen, sozialen und kommunikativen Kompetenzen von Kindern zwischen 6 bis 12 Jahren in den Bereichen:
THEATER ● MUSIK ● WORT ● BILDENDE KUNST
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Du schreibst? Wir freuen uns 端ber Dein Manuskript!
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Verlag f端r Kinder und Jugendliche
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