Kellerstöckel im Burgenland 23
Judith Benzer Architektur | A – Wien
Ein Sommerhaus, das sich auf die Region und die Jah reszeiten bezieht. Es steht archetypisch wie die Urhütte des Abbé Laugier in der Landschaft, gerade im Winter, wenn es verschlossen die kalte Jahreszeit überdauert. Dann fügen sich die Holzläden in die Schraffur der Lärchenrostfassaden und ergeben eine hermetische Skulptur. In den Vegetationszeiten bildet das Winzer haus eine sichtbare Station über dem an der abgegra benen Hangseite befahrbaren Weinkeller. Wir sind im Burgenland, hier prägt die Weinproduktion die regiona le Bauweise, an die sich das kleine Haus anschließt: als traditionelles „Kellerstöckel“. Vom Essplatz am Ende der Küchenzeile hat man die Landschaft und die Einfahrt zum Weinkeller im Blick. Dieser ist nur von außen zugänglich.
Über dem betonierten Weinkeller steht das Gebäude als Holzkon struktion. Das Tragwerk besteht aus Brettsperrholzelementen (BSP), sie sind nicht nur statisch wirksam, son dern bilden gleichzeitig den inneren Raumabschluss. Sichtbeton und eine gefaltete Stahltreppe geben den nötigen Kontrast. Alle Materialien sind unbehandelt und unver kleidet.
Links oben: Die ebenfalls holzbelegte Terrasse wirkt wie ein Schatten des Hauses.
Links unten: Ein schlichtes Holzhaus, das vorwiegend im Sommer bewohnt wird.