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Die Jugendverbände aus Bonn zeigen, was sie mit ihren Zuschüssen machen

Foto: BDKJ Bonn

(ch) „Soll das ein Witz sein?“, fragte einer der Passanten. Der Bonner BDKJ war mit den Jugend‑ verbänden in die Innenstadt gekommen und verteilte Popcorn und Flugblätter. „Vielen Dank für eure Zuschüsse“ stand darauf. „Nein“, sagte Stephan Fieberg, BDKJ-Stadtvorsitzender. „Das ist kein Witz. Wir wollen uns einfach nur bedan‑ ken.“ Zwar gäbe es immer wieder Vorstö‑ ße, Gelder zu kürzen, aber bislang seien die Signale positiv, dass die verschulde‑ te Stadt Bonn den Jugendverbänden nicht an ihre finanzielle Grundlage gehen wolle. Um dennoch auf die Arbeit der Verbände aufmerksam zu machen, positio‑ nierten sich die Kinder, Jugendli‑ chen und jungen Erwachsenen vor dem Jugendamt. Auf einem Stundenplan konnten die Passanten sehen, wie vie‑ le Gruppenstunden die Verbände jede Woche anbieten und an einer Wäsche‑ leine hingen Zettel, mit denen sich vie‑ le Mitglieder ganz persönlich bedank‑ ten. Eine Woche lang hatte der BDKJ die Ortsgruppen aufgefordert, diese DankesBotschaften aufzuschreiben, gleichzei‑ tig wiesen die Gruppen mit „Achtung Jugendverband!“-Schildern auf sich hin. „Die Reaktionen auf unsere Aktion wa‑ ren durchweg positiv“, sagt Stephan Fie‑ berg. Viele Fußgänger freuten sich, dass es so etwas wie die Jugendverbände überhaupt noch gibt. Ende November werden die Haushalts‑ beratungen im Bonner Stadtrat abge‑ schlossen sein. Dann wird sich zeigen, ob der BDKJ mit seiner Aktion erfolgreich war.

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Angemessen reagieren Die KLJB bildete sich fort im Umgang mit Sexualthemen in der Verbandsarbeit Am letzten Oktoberwochen‑ alität, der Umgang mit dem Thema ende führte die KLJB ei‑ sexueller Missbrauch und eine an‑ ne dreitägige Fortbildung gemessene Reaktion auf eine Kon‑ zum Thema Sexualpädagogik durch. frontation mit diesem Thema. Teilnehmen konnten alle pädago‑ Hinzu kam die Frage nach einer gischen MitarbeiterInnen und eh‑ Absicherung von Gruppenleitern, renamtlichen MultiplikatorInnen um Situationen zu vermeiden, die der Diözesanebene. Im Mittelpunkt zu einer Verletzung der Persönlich‑ stand die Auseinandersetzung mit keitsrechte von Kindern und Ju‑ dem Bildungs‑ auftrag, den der Verband in Bezug auf se‑ xualpädago‑ gische Inhal‑ te gegenüber seinen Mitglie‑ dern hat. Da‑ bei ging es stets um die Frage nach ei‑ ner sinnvollen Bildungsarbeit mit Jugendli‑ chen, damit diese in Grup‑ penstunden Bilder sagen mehr als Worte. Verkehrszeichen manchmal auch. und Ferienla‑ gern in Situationen, in denen das gendlichen führen könnten. Dabei Thema Sexualität eine Rolle spielt, ging es auch um die Frage nach der angemessen reagieren können. Selbstwahrnehmung und der Au‑ Dabei war es sinnvoll, die unter‑ ßenwirkung der eigenen Geschlech‑ schiedlichen Methoden zunächst terrolle. Hinzu kamen viel Spiel und selbst als TeilnehmerIn zu erle‑ Spaß, vor allem abends, als die The‑ ben, um eine Auseinandersetzung men der Schulung in verschiedenen mit der eigenen sexuellen Biogra‑ Spielen aufgegriffen wurden. phie anzuregen. Darauf folgten Re‑ Im Anschluss an diese Fortbildung flexionen der einzelnen Methoden führte der Arbeitskreis Schulungs‑ im Hinblick auf die Anwendbarkeit mitarbeiter eine Tagesveranstaltung im Verband. Der externe Referent durch, in der mehrere Aspekte des brachte viele neue Methoden und Fortbildungsinhalts in das Schu‑ jede Menge theoretische Grundla‑ lungskonzept übernommen wurden. gen zum Thema Sexualpädagogik Zukünftig werden die Teilnehmen‑ ein. Zu den Inhalten der Fortbildung den der Fortbildung diese Inhalte zählten die Entwicklungsstufen von also in verschiedenen Schulungs‑ Kindern und Jugendlichen hinsicht‑ angeboten in den Verband tragen. Christin L­ echtenböhmer lich ihrer Wahrnehmung von Sexu‑

Foto: KLJB

Kein Witz, nur Danke


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