quartier - Berlin, Stadt mit Zukunft

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BERLIN - BRANDENBURG

Selfstorageentstand Ende der 1960er Jahre im Westen der USA  Wohnen  Die Idee des  Wohnen Bilder: MyPlace - SelfStorage / Secur

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Stauraum mieten

Das Angebot des mietbaren Stauraums wird besonders in den Großstädten genutzt

Selfstorage ist die Lösung für alle, die keinen Keller haben oder mit dem zur Verfügung stehenden Platz nicht auskommen.

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as Surfbrett verstaubt in der Ecke, die Umzugskartons stapeln sich auf dem Kleiderschrank und die große, in der Zimmerecke stehende, Malerleiter nervt Laura Elbheim schon lange. Aber wohin mit all dem Krempel, der noch gebraucht wird, aber nicht tagtäglich in der Wohnung stehen muss? „Mein Keller ist feucht und eklig und einen Dachboden habe ich nicht“, sagt die 30-Jährige. Ihre Lösung: Eine Mietbox in einem sogenannten Selfstorage-Haus. Besonders in Großstädten wie Berlin boomt das Geschäft mit dem mietbaren Stauraum. Die Mietzeiten sind flexibel und die Größe ist frei wählbar. Erfolgreiches Konzept. Zwischen 100 und 120 dieser Mietlager gibt es laut dem Verband deutscher Selfstorage Unternehmen in Deutschland – 21 davon in Berlin. Der Verband unterscheidet zwischen Nicht-Premium- und Premium-Anbietern. Letztere sind Mitglieder im Verband und wurden mit dem Gütesiegel Selfstorage DIN EN 15696 ausgezeichnet. Das bedeutet, laut dem Verband, dass sie sicher, trocken und sauber sind, flexible Mietzeiten haben sowie fast rund um die Uhr und beinahe das ganze Jahr über zugänglich sind. Außerdem wahren sie die Privatsphäre, verfügen über Transportwagen und große Aufzüge und bieten Materialen für das Einlagern und Umziehen an. Berlinweit gibt es vier als hochwertig eingestufte Anbieter mit 13 Lagerhäusern in fast allen Teilen der Stadt. Die Idee nach mietbarem Stauraum kommt aus

den Vereinigten Staaten. Seit etwa 15 Jahren gibt es das Angebot in Deutschland. Und die Nachfrage ist groß: „Das Konzept des Selfstorage ist so erfolgreich, dass die meisten Unternehmen expandieren“, sagt Wolfgang Köhnk, Vorstandsvorsitzender des Selfstorage Verbands. Das bestätigt Christian Lohmann, Vizepräsident des Verbands und Geschäftsführer des Selfstorage-Anbieters Secur. „Allein unser Standort an der Stralauer Allee ist zu knapp 50 Prozent ausgelastet.“

75 Prozent der Mieter sind Privatpersonen 1 630 Mietboxen werden dort angeboten. Rund 75 Prozent der Mieter sind Privatpersonen, der Rest sind Gewerbetreibende. Ähnlich sieht es in ganz Deutschland aus. Zwischen einem und 25 Quadratmetern messen die Räume von Secur bei einer Höhe von bis zu drei Metern. Abhängig von Standort, Dauer und Größe variieren die Preise. Ein Beispiel: Die vier Wochen lange Miete einer sechs Quadratmeter großen Box in Berlin kostet 135 Euro. Rabatte gibt es für Neukunden, Studenten und Langzeitmieter. Rabatte sind möglich. Etwas teurer ist es beim Anbieter Pickens mit seinen Häusern in Lichtenberg

und Tempelhof. Anders als die meisten Anbieter rechnet Pickens nicht im Vier-Wochen-Modus, sondern monatlich ab. Neukunden, die mindestens zwei Monate mieten, erhalten einen Monat gratis. Darüber hinaus gibt es Rabatte für Studenten, Senioren und Bundeswehrangehörige sowie Ermäßigungen bei längeren Laufzeiten. Ohne Nachlass kostet eine sechs Quadratmeter große Fläche bei diesem Anbieter 164 Euro im Monat. Hausrat versichern. Eingelagert werden kann alles, was dem Mieter im Weg ist. So finden sich hinter den Türen der Mietboxen Sport- und Campingausrüstung, Motor- und Fahrräder, Möbel, Akten und vieles mehr. Auch als Lager für Wein können viele Boxen genutzt werden. Laut den Premium-Anbietern werden die Habseligkeiten mit Sicherheitssystemen à la Videoüberwachung, Zutritts-Kontrollsystem, Alarmanlage und Mitarbeitern, die sich im Lagerhaus bewegen, gesichert. Teilweise kann direkt vor Ort eine Versicherung abgeschlossen werden. Je nach Anbieter greift auch die Hausratsversicherung. „Der Hausrat darf nur maximal zwölf Monate ausgelagert werden und muss danach wieder in die versicherte Wohnung gebracht werden. Außerdem muss sich der Auslagerungsort in einem Gebäude befinden. Die Entschädigungssumme ist auf 25.000 Euro begrenzt“, erklärt Sprecherin Karin Benning das Angebot der HUK-Coburg zum ausgelagerten Hausrat. ANNA WENGEL

Mit Transportwagen kann der Hausrat innerhalb der Häuser von A nach B bewegt werden

Mit Hilfe von

Zutrittskontroll-Systemen

wird für die Sicherheit gesorgt

Auch Akten können in den SelfstorageHäusern verstaut werden


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