Brixner 255 - April 2011

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die Verlegung des Bozner Bahnhofs und den Verkauf der frei werdenden Fläche in der Größe von 31 Hektar zu finanzieren. Für Bergmeister ist klar: „Die Zulaufstrecken müssen gemeinsam mit dem BBT in Betrieb gehen, ansonsten macht die Infrastruktur keinen Sinn.“ Immerhin hat es zuletzt wieder Bewegung in der Angelegenheit gegeben: Es gab erste Treffen mit der RFI, den beteiligten Landesämtern und der BBT-SE. „Nun werden die Vorprojekte von 2003 wieder herausgeholt und überarbeitet“, erklärt Martin Außerdorfer von der Beobachtungsstelle des BBT. In drei Jahren soll ein Einreichprojekt vorliegen.

Wissensaustausch mit der Schweiz. Zeitliche Verzögerungen,

wie es sie beim BBT immer wieder gegeben hat, sind für die Glaubwürdigkeit eines Projektes nicht förderlich, sie können aber auch Vorteile mit sich bringen. Im konkreten Fall des BBT bedeutet dies, dass man von den umfangreichen Erfahrungen profitieren kann, die die Schweizer beim Bau ihrer drei Basistunnel erworben haben und auch heute noch erwerben. Dort ist der Lötschbergtunnel 2007 in Betrieb gegangen und hat 2010 bereits die maximale Auslastung erreicht. Der Gotthardtunnel soll 2016, der Ceneritunnel 2019 fertiggestellt werden. Die Planer des BBT stehen in regem Kontakt mit den Verantwortlichen dieser Bauvorhaben und lassen neue Erkenntnisse stetig in die Planung mit einfließen. Dazu gehören auch die Erfahrungswerte zum Betriebssystem, das maßgeblich für das Funktionieren eines Tunnels ist: „Mit modernen Signalisierungssystemen fahren Züge ferngesteuert. Man kann die Züge viel dichter durch den Tunnel schicken“, weiß Konrad Bergmeister. Damit hätte der BBT die Kapazität, den gesamten heutigen Güterverkehr von 45 Millionen Tonnen aufzunehmen. An der Konzeption für dieses BBT-Betriebssystem wird bereits gearbeitet. Das ist darauf zurückzuführen, dass die 42 Kilometer lange Unterinntaltrasse in Nordtirol, von der drei Viertel unterirdisch verläuft, Ende 2012 in Betrieb gehen wird. Bei der Betriebssimulation für diese Trasse wird der zukünftige Betrieb des BBT bereits mit einkalkuliert.

Riggertal wird nicht aufgefüllt. Überhaupt hat die technische Entwicklung dafür gesorgt, dass das

eine oder andere drastische Szenario nicht Realität werden wird. So sprach man am Anfang der Planungen davon, dass das Riggertal wegen des zu deponierenden Materials um 20 Meter aufgefüllt werden müsse. „Das wird nicht geschehen. Beinahe das gesamte Aushubmaterial des 16 Kilometer langen Erkundungsstollens bis Mauls ist verkauft. Davon sind wir selbst überrascht worden“, erklärt Konrad Bergmeister. Mit dem Material des BBT wird es nicht anders sein. Einzig jenes Material, das entlang der periadriatischen Naht aus dem Berg geholt werden muss, wird zu deponieren sein. Dieses wird aber nur etwa sechs bis sieben Prozent des gesamten Aushubmaterials ausmachen. Der Transport des Aushubmaterials erfolgt weiterhin mit dem Förderband durch den Erkundungsstollen bis ins Riggertal.

seit dal

1930

Projekte rund um den BBT haben Klärungsbedarf. Damit

scheint trotz aller Befürchtungen, die in den vergangenen Jahren gebetsmühlenartig wiederholt wurden, der Bau des BBT endlich in Fahrt zu kommen. Doch so ausgereift die Planung zu diesem 55 Kilometer langen Tunnel ist, so groß und schemenhaft sind die Projekte rundherum. Da muss nicht nur die Planung zu den Zulaufstrecken forciert werden – zum richtigen Funktionieren des BBT braucht es Terminals vor allem in Trient und Verona, ein ausgefeiltes Logistikprogramm und ein konkurrenzfähiges Angebot für den Transport des Güterverkehrs. Hier ruhen die Hoffnungen von Konrad Bergmeister unter anderem auf die von der EU erzwungene Bahnliberalisierung und die private Konkurrenz, die die Staatsbahnen unter Zugzwang bringt. Mit dem Beginn der Phase III werden übrigens auch die Gelder für die Umweltausgleichsmaßnahmen frei, die an die vom Bau des BBT betroffenen Gemeinden gehen. Es handelt sich dabei jeweils um mehrere Millionen Euro, die beispielsweise die Gemeinde Natz-Schabs zum größten Teil für den Bau einer Lärmschutzwand entlang der bestehenden Brennereisenbahnstrecke ausgeben will. Nach Auskunft von Bergmeister wird in den nächsten Monaten ein neuer Finanzplan dazu ausgearbeitet, danach werden die Gelder freigegeben.

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