The BrandFellas Interviews 2011

Page 49

Brand

Create

Innovate

Consult

49

Bei mir herrscht ein Gefühl der Begeisterung vor — Matthias Schrader CEO SinnerSchrader

Wie der Name schon vermuten lässt, ist Matthias Schrader Mitbebegründer und CEO der Interaktivagentur SinnerSchrader in Hamburg. Dass neue Technolgien die Branche verändern, liegt auf der Hand. Hier verrät Schrader, wie sie sein Leben verändern. • Sie sagten einmal mit einem Augenzwinkern, als Agentur könne man den aktuellen Entwicklungen nur noch „hinterher hecheln“. Wie lautet Ihr Gegenrezept? Die gesamte Internetrevolution wird getrieben durch die Nutzer. Es gewinnen diejenigen Unternehmen, die am besten und schnellsten die Bedürfnisse der Konsumenten erkennen und produktiv verwandeln. Für digitale Marketingdienstleister wie SinnerSchrader ist das eine extrem spannende Aufgabe: Wir verstehen uns sowohl als Übersetzer als auch als Katalysator dieser Entwicklung. • Was verstehen Sie unter einem Game Changer? Game Changer verändern durch digitale Technologien eingefahrene Spielregeln von Branchen radikal. • Wie wird die radikalste Veränderung in der nahen Zukunft aussehen? Durch Smartphones und Tablets wird sich die Nutzungszeit von digitalen Diensten noch einmal massiv ausweiten, dieses wird starke Auswirkungen auf die bestehenden Medien, aber auch auf die bisherigen Out-of-home-Aktivitäten wie Shopping und Freizeitgestaltung haben. • Sie nennen das Internet, vor allem das mobile und Apps, disruptive Innovationen, die den Alltag verändern. Wie haben diese Technologien Ihr privates Leben verändert? Zu meiner eigenen Verwunderung denke ich das erste Mal seit 20 Jahren darüber nach, meine Tageszeitung abzubestellen. Auch abends haben es Bücher immer schwerer, sich gegen die Sogwirkung des iPads und gegen den sich immer aktualisierenden Inhaltestrom des Netzes durchzusetzen. • Wer oder was war 2011 der größte Game Changer? 2011 war ganz sicherlich das Jahr, in dem Cloud Computing endgültig in den Köpfen des Mainstreams angekommen ist. Noch sind die Potenziale dieser Technologien bei Weitem nicht ausgeschöpft. Weder auf der Consumer-Seite,

z.B. mit Apples iCloud, noch auf der Unternehmensseite, wo sich inzwischen viele etablierte Player tummeln. Als App richtig abgehoben hat im vergangenen Jahr ganz sicher WhatsApp, die weltweit Spitzenplätze bei den Verkäufen belegte und den Telekommunikationsunternehmen das Leben schwer macht, weil die SMS-Umsätze wegbrechen. Ein echter Game Changer.

„2011 war sicher das Jahr, in dem Cloud Computing in den Mainstream gerückt ist.” • Was sehen Sie kritisch? Eigentlich herrscht bei mir ein Gefühl von Begeisterung vor. Jeden Tag aufs Neue faszinieren mich die Zeit, in der wir leben und die ungeahnten Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben. Das Netz macht unsere Welt besser. Es ermöglicht Menschen Freiheit, die Jahrzehnte geknechtet wurden, bietet Zugang zum Wissen der Welt und bildet die Grundlage für Wohlstand kommender Generationen. Sorge bereiten mir jedoch ein wenig die Rahmenbedingungen. Staat und Politik reagieren häufig feindselig angesichts der Freiheiten des Web und wollen immer mehr Kontrollen einrichten. Das sollte aufhören – in unser aller Interesse. • Was ist Ihr Fetisch und was möchten Sie uns dazu verraten? Ich bin Daten-Fetischist. Das ist der Nerd in mir. Ich liebe Daten. Alles vernetzt sich miteinander: Nicht nur Menschen, sondern auch Dinge. Nie zuvor wussten wir mehr über uns und die Welt heute. Die durch das Netz gewonnenen Daten bieten ein unglaubliches Potenzial, wenn sie richtig verknüpft werden. www.sinnerschrader.de


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.