BPW Jahresjournal 2012

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BPW engagiert sich für mehr Frauen in leitenden Positionen

Die Initiatorinnen der Berliner Erklärung

Berliner Erklärung

FidAR

Die Berliner Erklärung ist ein Aufruf zu einem breiten gesellschaftlichen Bündnis für die Verwirklichung der Gleichberechtigung in Deutschland, insbesondere der Chancengleichheit in der Wirtschaft. Die Berliner Erklärung wurde von Bundestagsabgeordneten aller Parteien und sechs maßgeblichen Frauenverbänden gemeinsam initiiert und formuliert. Ziel der Initiative ist es, mehr Frauen in die Entscheidungsprozesse der Wirtschaft einzubeziehen – paritätisch und gleichberechtigt. Angesichts des Scheiterns aller bisherigen Versuche, dieses Ziel mit freiwilligen Vereinbarungen zu erreichen, fordert die Berliner Erklärung eine verbindliche gesetzliche Regelung zur geschlechtergerechten Besetzung von Entscheidungsgremien der Wirtschaft, in einem ersten Schritt eine Quote für die Aufsichtsräte der börsennotierten, mitbestimmungspflichtigen und öffentlichen Unternehmen, die zunächst mindestens 30 Prozent betragen soll. Die Initiatorinnen der Berliner Erklärung sind Rena Bargsten , Vorstands-Sprecherin, European Women‘s Management Development Dorothee Bär, MdB Ekin Deligöz , MdB Carlotta Köster-Brons , Geschäftsführerin, Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. Sibylle Laurischk , MdB Cornelia Möhring , MdB Rita Pawelski, MdB Ramona Pisal , Präsidentin, Deutscher Juristinnenbund e.V. Henrike von Platen , Präsidentin, Business and Professional Women BPW Germany e.V. Brigitte Scherb, Präsidentin, Deutscher LandFrauenverband e.V. Monika Schulz-Strelow, Präsidentin, FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e.V. Dagmar Ziegler, MdB www.berlinererklaerung.de

Die Initiative FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e.V. – wurde Ende 2006 von Frauen in Führungspositionen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik mit dem Ziel gegründet, den Frauenanteil in den deutschen Aufsichtsräten signifikant und nachhaltig zu erhöhen. FidAR ist unabhängig, überparteilich und überregional. FidAR leistet nachhaltige, kompetente Überzeugungsarbeit, um Entscheider in Wirtschaft und Politik für die Durchsetzung von Maßnahmen für einen höheren Frauenanteil in den Führungsebenen der Wirtschaft zu gewinnen. Große Beachtung finden die regelmäßigen Veranstaltungen wie das FidAR-Forum sowie der Women-onBoard-Index (WoB-Index), mit dem FidAR Transparenz bei der Besetzung der Aufsichtsräte und Vorstände börsennotierter Unternehmen herstellt. FidAR fordert wirksame Maßnahmen, um den Frauenanteil in den Aufsichtsräten und im Top-Management deutscher Kapitalgesellschaften deutlich zu steigern, insbesondere eine verbindliche gesetzliche Quote von mindestens 30 Prozent für die Aufsichtsräte aller der Mitbestimmung unterliegenden Gesellschaften. FidAR unterstützt den Plan von EU-Kommissarin Viviane Reding, eine europaweite Geschlechterquote für die Aufsichtsräte der großen europäischen Unternehmen und Staatsbetriebe einzuführen. www.fidar.de

Nürnberger Resolution Der Inhalt der Nürnberger Resolution, wie 2008 erstellt, besteht aus vier Forderungen: entsprechend dem norwegischen Modell im Aktiengesetz festzulegen, dass die Aufsichtsräte deutscher Aktiengesellschaften bis zum Jahr 2013 jeweils mindestens zu 40 Prozent mit Frauen und Männern besetzt sein müssen, die Definition von Qualifikationsstandards für männliche und weiblliche Aufsichtsratsmitglieder und die entsprechende gesetzliche Verankerung, den Auf bau und die Weiterentwicklung einer zentralen Datenbank, in die sich potentielle Aufsichtsratsmitglieder eintragen können und ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft u.a. zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen Die Nürnberger Resolution ist parteiübergreifend und die Unterschrift erfolgt als Privatperson. Wenn ganze Organisationen sich anschließen, wird dies speziell kenntlich gemacht. Mit dem Update von 2012 erkennt die Nürnberger Resolution explizit die 30% -Forderungen der Berliner Erklärung als möglichen Zwischenschritt zur Erreichung der paritätischen Besetzung in Aufsichtsräten an. Der breite Konsens aller Parteien wird als wichtiger angesehen, als endgültige Lösung zu fordern. Deswegen ruft die Nürnberger Resolution dazu auf die Berliner Erklärung zu unterzeichnen und die Nürnberger Erklärung, wenn die 40% bevorzugt werden. www.nuernberger-resolution.de

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