Boulevard Baden, Ausgabe Durlach, 12.06.2011

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4 I AKTUELL

BOULEVARD BADEN I 12. Juni 2011 I Nr. 24, 14. Jahrgang

I Forscher am Institut für Transurane nehmen nukleares Beweismaterial ganz genau unter die Lupe

„Die Arbeit hat schon etwas von CSI“, schmunzelt Laborleiter Klaus Mayer. „Allerdings lösen wir unsere Fälle nicht in 45 Minuten.“ Kein Wunder, denn die Analyse des nuklearen Beweismaterials ist umfangreich und aufwändig. „Wir haben rund 20 Jahre Forschungsund Entwicklungsarbeit hinter uns, um die Technik und die Analysemethoden so weit zu bringen“, sagt Mayer. Heute ist man in den meisten Fällen dazu in der Lage, den „Herstellungsort“ von Nuklearmaterial genau zu bestimmen

FOTO I AM/PIXELIO

Breakdancen, was der Körper hergibt

Beim Breakdancen ist voller Körpereinsatz gefragt. Zuschauer werden auch in Ettlingen allerhand Höchstleistungen zu sehen bekommen. Ettlingen (bif). Graffiti und Breakdance stehen in der kommenden Woche in Ettlingen bei den Jugendkulturtagen, die von der Jugendpflege des Landratsamts Karlsruhe mit präsentiert werden, im Vordergrund. Richtig zur Sache geht es dann am Samstag, 18. Juni, bei der Breakdance Europameisterschaft, bei der Spitzen-Breakdancer spektakuläre Akrobatik zeigen. Das Jugendhaus Specht bietet diverse Workshops an. Am Mittwoch, 15. Juni, gibt es von 14 bis 17 Uhr einen DJ Workshop „Technik“ sowie einen Graffiti Workshop für Anfänger. Am Donnerstag, 16. Juni, heißt es Spraydosen in die Hand. Beim Graffiti Contest von 14 bis 18 Uhr

kann jeder Teilnehmer fünf Meter Wandfläche mit zehn Dosen besprühen. Internationale Größen der Breakdance-Szene leiten am 16. Juni von 17.30 bis 18.30 Uhr und von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr Workshops im Jugendhaus: Breakdance Workshop eins unterrichtet die Spanierin Movie One, Workshop zwei Skim aus Südkorea. Mitmachen kann man für fünf Euro. Anmeldungen sind nach Angaben des Jugendhauses auch noch kurzfristig möglich unter Telefon 07243 47 04. Für die „Evolution Europe“, die Breakdance Europameisterschaft, wird am Freitag, 17. Juni, um 20 Uhr im Jugendhaus Specht eine Warm-Up-Party veranstaltet, zu der Jugendliche ab 14 Jahren eingeladen sind. Das Beste aus

Funk, Breaks & Old School gibt es für fünf Euro Eintritt. Am Samstag, 18. Juni, heißt es dann von 14 Uhr bis Mitternacht rund um die Stadthalle Breakdancen, was der Körper hergibt. Dabei geht es in Ettlingen um die offizielle Qualifikation für das Weltfinale des B-Boy-Verbands in New York. 32 Gruppen aus Russland, der Ukraine, Frankreich, Schweden, den Niederlanden und der Schweiz kommen zum Wettstreit. Um 14 Uhr geht es draußen los mit Live Graffiti vom Team Combo and Friends. Von 18 Uhr bis Mitternacht treten in der Stadthalle in wahren Tanzund Arkobatikschlachten, dem sogenannten „8 vs. 8 Battle“, Breakdancer in Gruppen gegeneinander an. Die aus bis zu acht Personen bestehenden Gruppen fordern sich gegenseitig heraus. „Die Gruppen reagieren aufeinander“, sagt Uwe Buchholz vom Verein Farbschall, der die Veranstaltung mit organisiert. „Das ist schon faszinierend.“ Beim Wettkampf kommt es aber nicht nur auf spektakuläre Akrobatik an. „Die Jury legt auch viel Wert auf Technik“, so Buchholz. Mit dabei sind auch der Niederländische Hip-Hop Veteran Mista Sweet, DJ UraGun aus Italien und Gregory Santana aus Saarbrücken. Der Eintritt kostet 15 Euro. Weitere Infos unter www.farbschall.com

Johann-StraußOrchester

Ganz viel Charme

Auch bei der zweiten Business Afterwork waren die Wettervoraussetzungen nicht optimal. Dennoch erlebten 200 Gäste eine charmante Afterwork. Im Mittelpunkt standen die Business Partner, wie die Baugenossenschaft Familienheim, Michael Veiga oder Paul Bosmediano. Michael Veiga präsentierte dabei das neue Projekt Catloft im Citypark, das gerade in aller Munde ist. Paul Bosmediano erklärte Tendenzen an der Börse und wird darüber auch in der aktuellen Ausgabe des PIXX Magazin berichten, das am 17. Juni erscheint. Dazu kamen kurzweilige Elemente wie die SegWay Flitzer von City Seg, die von Jürgen Reiss den ganzen Abend ins „Spiel“

Karlsruhe (bb). Einen musikalischer Liebesreigen aus der Welt der Operette mit Werken von Johann Strauß, Franz Lehár, Emerich Kálmán, Carl Millöcker und anderen gibt es am Samstag, 18. Juni, 19.30 Uhr, im Opernhaus des Badischen Staatstheaters. Es spielt das Johann-Strauß-Orchester aus Wiesbaden unter der musikalischen Leitung von Herbert Siebert. Claudia Grundmann (Sopran) und Armin Kolarczyk (Bariton) sind die Solisten.

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Maßgeblich für die Preiserhöhungen waren die Energiekosten, die im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Prozent gestiegen sind. Die Kraftstoffe sind im Mai 11,4 Prozent teurer gewesen als ein Jahr zuvor, Strom um 7,6 Prozent und leichtes Heizöl um 17,4 Prozent. Deutliche Preissteigerungen gab es aber auch bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken. Hier stiegen die Preise um durchschnittlich 2,7 beziehungsweise 7,1 Prozent. Vor allem für Speisefette und Speiseöle müssen Verbraucher nun erheblich mehr zahlen. Butter kostete im Mai 28,2

Iffezheim (bb). Mit einem Wettumsatzplus von 8,22 Prozent pro Rennen gegenüber dem Jahr 2009 hat das erste FrühjahrsMeeting unter der Regie von Baden Racing abgeschlossen. In den 53 Rennen wurden im Durchschnitt 71 377,14 Euro gewettet. Die Rennwoche zog auch Prominente wie Günther Netzer an. Hier auf dem Foto mit Künstlerin Maria Figiel sowie Reinhard Hoffmann, Berater von Baden Racing und Andreas Jacobs, Mehrheitsgesellschafter bei Baden Racing (von links nach rechts).

Ausgeschlachtet am 26. Juni Mini-Fahrrad entlarvt Dieb Karlsruhe (bb/tra). Nach dem Erfolg der zwei vergangenen Jahre öffnet der Kreativpark Alter Schlachthof am Sonntag, 26. Juni, von 11 bis 18 Uhr wieder die Türen seiner Einrichtungen und lädt zu einem Entdeckungsspaziergang ein. Dabei können die Besucher sehen, wo filigrane Porzellanobjekte entstehen, kunstvoll Eisen geschmiedet wird, Klaviere restauriert werden, Steinskulpturen zu entdecken sind, luftige Stoffkreationen und Möbel entworfen oder köstliche Kaffeebohnen geröstet werden. Aber nicht nur Kunsthandwerk wird präsentiert, auch Filme werden konzipiert, Men-

schenrechte vertreten, Ausstellungen organisiert, Musik gemacht, Theater gespielt, Graphikdesign entwickelt und Kunst vernetzt. In all dies hinein zu schnuppern, dazu bietet der Tag der Offenen Türen, der vom Verein „Ausgeschlachtet“ ausgerichtet wird, ausgiebig Gelegenheit – vom Alten Schlachthof, über die „Alte Hackerei“ und das Substage bis hin zum Tollhaus. Vieles ist noch im Entstehen. Bei Führungen können sich Interessierte über die Perspektiven informieren. Treffpunkt ist um 13 und 15 Uhr am Eingang zur Fleischmarkthalle (Nordseite).

Karlsruhe-Durlach (pol). Ein 21-Jähriger fiel in der Nacht zum Donnerstag gegen 2.50 Uhr einer Funkstreife des Durlacher Polizeireviers in der Killisfeldstraße auf, als dieser mit einem Fahrrad wild in die Pedale tretend in Richtung Hildebrandstraße unterwegs war. Die Körpergröße des Radlers von geschätzten 1,82 Meter passte nicht so richtig zu dem 22-Zoll Jugendfahrrad, zumal der Sattel auf der niedrigsten Stufe eingestellt war. Angesichts der späten Stunde wollten die kontrollierenden Beamten die vorgetragene Story des jungen Mannes, es handle sich

Alles teurer, trotzdem wird gekauft Wiesbaden (bif). Die Verbraucher haben wenig zu lachen: die Preise steigen weiter an. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitgeteilt hat, lagen die Preise im Mai um 2,3 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Positives gibt es trotzdem zu vermelden: Die Inflationsrate war seit acht Monaten erstmals wieder rückläufig, im April lag sie bei 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

gebracht wurden. Tommy Strohmayer, Fahrtrainer beim Hockenheimring, kitzelte die Nerven der Gäste, in dem er mit ihnen Fahrübungen der Extraklasse durchführte. Mit 120 km/h auf die Hindernisse, plus Spurwechsel, war eine heiße Sache. Heiß war das Stichwort des Abends, hatten wir doch mit Holger Blank aus Neustadt einen exklusiven Kaffeeanbieter erstmals am Platz. Dazu verwöhnte Dieter Körkel die Gäste mit ausgezeichneten Zigarren. Der Höhepunkt war aber die spektakuläre Feuershow von Ruven Nagel aus München, der in der Nacht ein Feuerwerk aus verschiedenen Elementen zauberte. Es hat mir wieder viel Spaß gemacht, alle Partner und Gäste zu unterhalten, so dass jeder auf seine Kosten gekommen ist. Networking mit Spaß und Unterhaltung auf guten Niveau sehen wir als unsere Aufgabe. So ging eine tolle Nacht gegen halb drei zu Ende, so dass ich mich erst einmal erholen musste.

Erfolgreiches Frühjahrs-Meeting

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I Von Pascal Schütt

chung von gefundenem Material kommen von Behörden und Institutionen aus ganz Europa und darüber hinaus. „Die Detektion, Kommunikation und länderübergreifende Zusammenarbeit ist in den vergangenen Jahren sehr viel besser geworden“, sagt Mayer. Daher genieße auch das Training von Experten in anderen Ländern – speziell aus der EU, aus Osteuropa sowie Asien – einen hohen Stellenwert. Die Atomdetektive aus dem Hardtwald sehen sich mit ihrer Arbeit aber nicht als „Terroristenjäger“. Vielmehr sei es Ziel, mögliche Lecks und Sicherheitslücken aufzuzeigen, damit „in den Anlagen nicht wieder Material abgezweigt werden kann“. In den Jahren der Forschungsund Entwicklungsarbeit sind in dem Forensik-Labor zahlreiche Prototypen und Einzelstücke entSicherheit an erster Stelle: Laborleiter Klaus Mayer erläutert die Funktion der Handschuh-Boxen, die standen. „Wir sind die einzige Einverhindern sollen, dass strahlendes Material an oder in den Körper gelangt. richtung, die Fingerabdrücke von radioaktiv verstrahltem Material oder zumindest auf wenige Anla- der letzten chemischen Reini- durch selten vorkommende Ele- nehmen kann“, so Mayer. Derzeit gen einzugrenzen. „Auch das Alter gung“, erläutert Mayer. mente. „Aus diesen beiden Punk- arbeite man unter anderem daran, des Materials können wir sehr ge- Meist interessieren sich die For- ten lassen sich zahlreiche Schlüsse ein Verfahren für radioaktiv konnau feststellen. Alter bezieht sich scher dabei mehr für die Zerfalls- ziehen“, so der Experte zur Vorge- taminierte DNA-Proben zu entwiin unserem Fall auf den Zeitpunkt produkte und Verunreinigungen hensweise. Anfragen zur Untersu- ckeln. FOTO I PASCAL SCHÜTT

Region. Sie suchen nach Hinweisen, nach kleinen Details. Sie zerlegen ihr Beweismaterial in seine Bestandteile, wenn es sein muss auch in einzelne Atome. Es werden Fingerabdrücke untersucht oder Elemente im Massenspektrometer analysiert. Was klingt wie die Szenen aus einer amerikanischen Krimiserie, gehört zum Alltag im Labor für Nukleare Forensik, das im Gebäude des EUInstituts für Transurane (ITU) im Hardtwald nördlich von Karlsruhe beheimatet ist.

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Wie im Hardtwald die Welt sicherer wird

I Axel Kahn über die zweite PIXX-Business Afterwork

Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Auch Molkereiprodukte sind vom Preisauftrieb betroffen. Die Preise für Molkereiprodukte stiegen um 5,2 Prozent. Milch ist nun sechs Prozent teurer, Sahne zwölf Prozent. Kommen Fisch und Fischwaren auf den Tisch sind nun 4,4 Prozent mehr fällig als im Mai 2010. Die Obstpreise stiegen um 4,4 Prozent. Die Gemüsepreise blieben auf den Durchschnitt bezogen zwar gleich, aber wer gerne Kartoffeln verzehrt muss für diese nun 15,8 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. Günstiger wurden Tomaten (minus 15,9 Prozent) und Kopf- und Eisbergsalat (minus 11,3 Prozent). Im Vergleich zum April gingen die Gemüsepreise um 0,5 Prozent zurück. Tomaten kosteten im Mai 16,7 Prozent weniger als im April, die Gurkenpreise stiegen jedoch um 16,4 Prozent. Bei den alkoholfreien Getränken stiegen vor allem die Preise für Kaffee (plus 21,7 Prozent) und Fruchtsäfte (Fruchtsaft aus Zitrus-

früchten: plus 13,6 Prozent). Auch für Dienstleistungen muss man tiefer in die Taschen greifen. Durchschnittlich erhöhten sich diese um 1,2 Prozent. Versicherungsdienstleistungen kosteten im Mai 3,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr, Nettokaltmieten stiegen um 1,2 Prozent. Günstiger wurden aber Nachrichtenübermittlungen (minus 2,7 Prozent) und Pauschalreisen (minus 0,4 Prozent). Auch wenn Kunden durchschnittlich mehr für Kaffee und Co. ausgeben müssen, die Kauflaune minderte dies nicht: der Einzelhandel erzielte ein Plus. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes stieg der Einzelhandelsumsatz in Deutschland im April nominal um 5,1 Prozent und real, das heißt unter Berücksichtigung der Preisentwicklung, um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Baden-Württemberg erzielte der Einzelhandel im April gegenüber dem Vorjahresmonat ein nominales Umsatzplus von 6,2 Prozent, real von 4,2 Prozent.

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um sein eigenes Fahrrad und er sei gerade beim Training, nicht wirklich abnehmen. Zudem hatte er keinen Schlüssel für ein an dem Zweirad angebrachtes, geöffnetes Schloss. Letztlich räumte der „Nachtsportler“ ein, das Rad „ausgeliehen“ zu haben – leider wusste er aber nicht, von wem. Glücklicherweise fiel ihm noch der Ort ein, an dem er sich das Trainingsgerät „ausgeliehen“ hatte. Der rechtmäßige Eigentümer des Fahrrads im Wert von 150 Euro war dann auch rasch ermittelt. Den Dieb erwartet nun eine Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft.


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