Das Bozner Netzwerk der Dienste für Frauen in Gewaltsituationen – Erstes Tätigkeitsjahr

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erlittene Gewalt sexuelle Ausbeutung und/oder Ausbeutung als Arbeitskraft Mobbing (auf dem Arbeitsplatz) Gelegenheitsangriffe Häusliche Gewalt

Was die Großkategorie der häuslichen Gewalt anbelangt, so betrifft diese in erster Linie italienische Frauen, gefolgt von Frauen aus Osteuropa, während Frauen aus anderen Ländern weniger davon betroffen sind. Weitere Risikofaktoren, die die Bozner Frauen für häusliche Gewalt anfällig machen, sind folgende: feste Partnerschaft (Ehe), Alter zwischen 30 und 45 Jahren, hoher Studientitel, arbeitslos, Rentnerin. Italienische Frauen sind auch in Bezug auf Mobbing besonders anfällig (insbesondere, wenn es sich um Angestellte handelt), während afrikanische und osteuropäische Frauen stärker sexuell und beruflich ausgebeutet werden. Gelegenheitsangriffe scheinen hingegen nicht von der geografischen Herkunft der Opfer abzuhängen, sondern von ihrem Alter und dem Familienstand (unverheiratet).

Modalitäten der Gewaltausübung Wie aus Untersuchungen und Studien bereits bekannt, summieren und überschneiden sich laut Angaben der Dienstnutzerinnen verschiedene Gewaltmodalitäten, die eine Art Kontinuum bilden. Geht man von den Daten der ausgefüllten Fragebögen aus, so ist die meistverbreitete Form der Gewalt die psychologische Gewalt, gefolgt von der körperlichen Gewalt und – mit weitem Abstand – von der ökonomischen Gewalt. Sexuelle Gewalt und Stalking sind weniger signifikant, sexuelle Belästigung ist selten. Diese Rangordnung entspricht sowohl den Ergebnissen der Bozner Erhebung


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