Jahresendnummer 2011

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23. Dezember 2011

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BÖRSE EXPRESS

2011

CORPORATE BONDS, IPOS, KAPITALERHÖHUNGEN

Volumen von Emissionen von Aktien und Bonds liegt aber über 2010

2012

Ein Gedränge sieht anders aus

Amag-Chef Falch zog IPO durch Die gute Nachricht zuerst: Im zurückliegenden Jahr wurde zumindest die bislang längste IPO-Flaute seit Berechnungsstart des Wiener ATX gebrochen. Der Alukonzern Amag zog im April den Börsegang durch, obwohl weniger Altaktien als geplant platziert und der Ausgabepreis am untersten Ende der Preisspanne angesiedelt werden musste. Isovoltaic, mit der die Wiener Börse erstmals Zugang aus der Solarbranche bekommen hätte, kam nicht so weit. Am letzten Tag der Zeichnungsfrist zog das Unternehmen bzw. der Eigentümer die Bremse und cancelte den Börsegang. Die Preisvorstellungen zwischen Käufern und Verkäufern dürften gar weit auseinander gelegen sein. Das war’s dann aber auch schon wieder in Wien. Zwar hätte es einige weitere IPO-Interessenten gegeben, der Spielekonzern Novomatic etwa war ein heisser Kandidat. Der fortschreitende Stimmungsverfall an der Börse, die Unsicherheiten rund um die Entwicklung der Verschuldungskrise der EuroStaaten und die Unlust der Investoren, auf die Preisvorstellungen der Unternehmen einzugehen, standen weiteren Neuzugängen aber im Wege.

Lenzing nahm zwei Mal einen Anlauf für das sogenannte Re-IPO, das neben der Ausgabe junger Aktien auch die Platzierung von Aktien aus dem Besitz der B&C Holding vorsah. Die Titel wurden auch hier schlussendlich am unteren Ende der PreisBandbreite platziert. „Die Investoren haben die Taschen nicht so weit aufgemacht“, sagte CEO Peter Untersperger damals. Unterm Strich wurde im zurückliegenden Jahr via Kapitalerhöhungen und IPOs bzw. SPOs aber mehr Volumen an die Börse gebracht als 2010 mit 1,25 Mrd. Euro. Um einiges höher ist auch das Emissionsvolumen bei den Corporate Bonds: 2011 waren es rund 3,25 Mrd. Euro nach 2,3 Mrd. Euro im Jahr davor.

WAS ERWARTET UNS 2012? Die Wiener Börse geht von vier bis fünf Neuzugängen im kommenden Jahr aus. Jene Unternehmen, die nicht dringenden Kapitalbedarf haben, werden aber wohl noch zuwarten. Die Preisvorstellungen dürften nach dem Kursrutsch im zurückliegenden Jahr nur noch weiter auseinanderklaffen. Raiffeisen und Erste Group gelten als Kapitalerhöhungskandidaten, auch wenn die Institute die Kapitallücken ohne einen solchen Schritt füllen wollen. Spannend bleibt es auch bei der Telekom Austria, die zumindest am Bondmarkt eine Refinanzierung holen könnte. (bs)

CORPORATE BONDS 2011

Amag (IPO, April) Staatsdruckerei (November) Lenzing (SPO, Juni)

411,37 0,13 582,80

WEB Windenergie (5%) voestalpine (4,75%) Egger (5,625) Knapp (4,875%) Immofinanz (Wandler, 4,25%) Intercell (Wandler, 6%) ZBI Immobilien (5%-6,5%) HTI (Hybrid, (4,25%) Frauenthal (4,875%) Aquarius Water (7%) Strabag (4,75%) Bundesimmobilienges. (4,45%) Alpine Holding (5,25%) Wienerberger (5,25%) Ring International Holding (5,5%) OMV (4,25%) UBM (6%) AT&S (5%)

Summe (in Mio. Euro)

994,30

Summe (in Mio. Euro) Daten Wr. Börse

KAPITALERHÖHUNGEN 2011 Sanochemia (April) OMV (Juni) Lenzing (Juni) KTM (Juni) Kapsch TrafficCom (August)

4,48 750,00 75,90 19,06 49,00

Summe (in Mio. Euro)

898,44

IPOS/SPOS 2011

10,20 500,00 200,00 10,00 515,10 33,00 7,70 18,05 100,00 10,00 175,00 21,00 90,00 100,00 41,00 500,00 75,00 100,00 3256


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