Zertifikate und Optionsscheine

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3.2 Die verschiedenen Produkte

Call wäre dies die Long-Position, Anleger würden den Basiswert also auf Termin kaufen. Bis zur Fälligkeit vollzieht dabei der Future dessen Kursbewegungen nahezu exakt nach. Der Hebel eines Turbo-Calls resultiert nun daraus, dass Anleger für den Kauf des Basiswertes nur einen Teilwert als Sicherheit (die Margin-Leistung beim Future-Geschäft) hinterlegen, nämlich die Differenz zwischen aktuellem Kurs des Basiswertes und dem Basiskurs. Dies ist, angepasst um die Bezugsmenge, auch der Hauptbestandteil des Preises eines Turbo-Calls. Das hinzukommende Aufgeld entspricht dagegen im Wesentlichen den so genannten „Cost of Carry“. Dabei handelt es sich um die Finanzierungskosten für den Kapitalanteil, den die Anleger nicht bereitstellen, in dessen Höhe sie also durch Einnahme der Long-Position anstelle des Direktkaufs des Basiswertes eine Kapitalbindung vermeiden. Sie kaufen den Basiswert gewissermaßen auf Kredit. Abgezogen werden von den Finanzierungskosten allerdings gegebenenfalls laufende Dividenden, die den Anlegern damit gutgeschrieben werden. Die Dividenden werden im Folgenden aus Gründen der Vereinfachung aber außer Acht gelassen. Das Aufgeld eines Turbo-Calls ist hierbei von der Volatilität des Basiswertes unabhängig; es wird bis zum Laufzeitende kontinuierlich abgebaut. Da es zudem in der Regel einen vergleichsweise geringen Anteil am Preis eines Turbo-Calls hat, bleibt der Hebel nach dem Kauf eines Turbo-Calls für die Anleger über die Laufzeit nahezu konstant. Wie beim Standard-Optionsschein errechnet sich der Hebel nach der Formel:

Hebel =

Kurs des Basiswertes • Bezugsmenge Preis des Turbo-Calls

Er gibt näherungsweise an, um welchen Faktor mit einem Turbo-Call wegen des geringeren Kapitaleinsatzes im Vergleich zum Direktkauf des

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