bewegt. Ausgabe 1

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bewegt DAS BINELLI GROUP MAGAZIN

100 JAHRE

Die Erfolgsgeschichte von Binelli Group

NACHHALTIG UNTERWEGS

Energiegeladen durchs Bündner Bergland

VOM VELO ZUM AUTO Occasions-Vertriebsleiter und Ex-Radprofi Hanskurt «Hausi» Brand im Interview



EDITORIAL

Wer bewegt, löst Emotionen aus

S

ei es mit guten Geschichten, innovativen Ideen oder positiven Begegnungen mit anderen Menschen: Wer bewegt, löst Emotionen aus. Im besten Fall Begeisterung. Das tun wir bei Binelli Group bereits seit 100 Jahren (Seite 44). Wir bewegen Menschen – in erster Linie dank unseren erstklassigen Automobilen. Wir wollen über unseren 5-Sterne-Service aber auch ein Erlebnis schaffen. Daran arbeiten wir Tag für Tag. Nur wenn Ihr Besuch bei uns zum Erlebnis wird, können wir uns als grösster BMW Group Partner der Schweiz abheben. Sie halten die erste Ausgabe unseres Magazins «bewegt» in den Händen. Der Name ist also kein Zufall. Denn wir haben viele Geschichten zu erzählen, bewegende Geschichten. Wie zum Beispiel diejenige unseres langjährigen Mitarbeiters Hanskurt «Hausi» Brand. Der ehemalige Radrennprofi ist bei uns mitten in der zweiten Karriere und erzählt über seine berührende Vergangenheit, die ihn zur erfolgreichen Kämpfernatur geformt hat (Seite 12). Bewegend sind auch unsere innovativen neuen Fahrzeuge wie der bald erhältliche, vollelektrische BMW iX (Seite 8) und der MINI Cooper SE Facelift (Seite 26). Oder die zahlreichen weiblichen Persönlichkeiten, die die Automobilbranche in den vergangenen Dekaden mitunter zu dem machten, was sie heute ist (Seite 20). Unser neues Magazin erscheint zwei Mal jährlich, ganz bewusst in gedruckter Form. Denn auch Haptik bewegt – gerade in immer digitaler werdenden Zeiten wie heute. Wir lieben zukunftsträchtige Technologien, genauso gerne halten wir aber etwas in den Händen und spüren Wertigkeit. Wer schon einmal BMW oder MINI gefahren ist, weiss, wovon ich spreche. Erst wenn alle Sinne ange­ sprochen werden, ist ein Erlebnis vollständig. In diesem Sinne hoffe ich, bei Ihnen mit der ersten Ausgabe von «bewegt» etwas Begeisterung auszulösen, und wünsche viel Freude bei der Lektüre.

MARCO C. GRAVA Group CEO und Delegierter des Verwaltungsrates Binelli Group

Marco C. Grava

Das Binelli Group Magazin

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bewegt N⁰ 1 6 COMMUNITY

28 UNTERWEGS

Fünf Mitarbeitende von Binelli Group stellen ihre liebsten Automodelle vor.

Umweltbewusst durch die Bündner Berge mit dem Chefkoch des Valbella Resorts.

8 SHOWROOM BMW

Vollelektrisch, intelligent und wegweisend: Der neue BMW iX hat es in sich. 10 SELECTION

Bühne frei für unsere sportlichen Lieblingsstücke der aktuellen BMW Kollektion.

38 ZUKUNFT

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42 PERSÖNLICHKEIT

Rasantes Tête-à-Tête mit Dario Casari (Country Manager Samsung Schweiz) und seinem Auto.

12 PORTRÄT

Occasions-Vertriebsleiter und Ex-Radprofi Hanskurt «Hausi» Brand im bewegenden Interview. 19 KOLUMNE

«5 Sterne erleben» mit Binelli Group Ambassa­ dorin Anna Maier.

12

Erste Einblicke zum modernsten BMW und MINI Autohaus der Schweiz.

44 JUBILÄUM

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20 INNOVATION

Diese beeindruckenden Frauen haben die Auto­ mobilwelt massgeblich geprägt.

Die 100-jährige Erfolgs­ geschichte von Binelli Group beweist Pioniergeist und Frauenpower. 47 SPOTLIGHT

Der neue BMW iX punktet mit inneren Werten aus edlem Holz und funkelndem Kristallglas. 48 EVENTS

Legendäres Golfturnier, interaktive MINI Roadshow und ein exklusives Gewinnspiel.

26 SHOWROOM MINI

Der elektrisierende MINI Cooper SE erhält ein abgespactes Facelift.

50 DIGITAL

28

Ihre Benefits der praktischen My BMW App in der Übersicht.

IMPRESSUM «bewegt», das Binelli Group Magazin | Oktober 2021 | 1. Ausgabe | Titelbild: Dan Cermak Herausgeberin: Binelli Automobile AG, www.binelli-group.ch, 058 270 77 00, info@binelli-group.ch Redaktion: Binelli Automobile AG, Bühler & Bühler AG | Konzept und Realisation: Binelli Automobile AG, Bühler & Bühler AG | Lithografie und Korrektorat: nc ag Druck: Schellenberg Druck AG | Auflage: 30 000 Exemplare | auf FSC®-Papier gedruckt

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COMMUNITY

NOSTALGISCH BMW 330ci «Beim dumpfen Klang seines Sechszylinders geht mir das Herz auf. Seit 2017 besitze ich den Klassiker und war damit sogar schon auf dem Nürburgring. Unvergesslich!» Yanick Egli, Sachbearbeiter Backoffice

Welches ist dein LIEBLINGSMODELL? LUFTIG BMW Z4 «Ich liebe die Natur und kurve gerne mit dem Auto herum. Im eleganten BMW Z4 kann ich beides gleichzeitig geniessen und dabei ordentlich den Kopf durchlüften.» Manuela Janser, Assistentin CEO/CMO

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COMMUNITY

KULTIG MINI JCW HATCH «Trendy, sportlich und schnittig. Diese drei Worte fallen mir ein, wenn ich an den MINI JCW Hatch denke. Besonders angetan hat es mir das einladende Interieur mit den bequemen Sitzen.» Chantal Schneebeli, Sachbearbeiterin Buchhaltung

Wer den ganzen Tag umgeben von Traumautos verbringt, tut sich schwer mit der Entscheidung für den eigenen Favoriten. Fünf Mitarbeitende von Binelli Group haben es trotzdem geschafft und verraten, welcher BMW oder MINI ihnen am besten gefällt. TEXT JAN GROSS

FOTO ORNELLA CACACE

KRAFTVOLL BMW X5 «Ob zum Wellness nach Südtirol oder für ein Wochenende ins Engadin: Mein BMW X5 ist ein treuer Begleiter mit Präsenz. Die einzigartige Fahrdynamik begeistert mich jedes Mal aufs Neue.» Bruno Marquart, Verkaufsberater BMW

SPORTLICH BMW M2 «Wenn ich im BMW M2 meines Sohnes unterwegs bin, fällt mir immer wieder auf, wie viele Blicke er auf sich zieht. Ich mag seine einzigartige Mischung aus Sportlichkeit und Eleganz.» Rolf Stähli, Kundendienstberater

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SHOWROOM

Elektrisierend

BMW iX

Ausgestattet mit neuster Technologie, intelligentem Operating System und vollelektrischem Allradantrieb, sind die neuen BMW iX xDrive50 und BMW iX xDrive40 wegweisend für die Elektro- und Automobilität.

23 kW/h verbraucht der BMW iX xDrive50 im realitätsnahen WLTP-Standard. Grund für diesen hervorragenden Wert sind seine effiziente Bauweise und seine Aerodynamik. Mit seinem sehr niedrigen Luftwiderstand (cw-Wert 0,25) setzt das Elektroauto sogar einen neuen Rekord in seinem Fahrzeugsegment.

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heisst eine der vielen Neuheiten, die den BMW iX einzigartig machen. Als weltweit erstes Modell verfügt er über den höchsten Mobilfunkstandard inklusive persönlicher eSim. Damit erweitert er die Rolle des klassischen Fortbewegungsmittels und wird zum fahrbaren «Smart Device».

523 PS erreicht der BMW iX xDrive50 dank zwei kraftvollen Elektromotoren und elektrischem Allradantrieb. In nur 4,6 Sekunden beschleunigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h. Besonders gross ist der Fahrspass, weil sich das maximale Drehmoment durch den Tritt ins «Gaspedal» ohne jegliche Verzögerung entwickelt.


SHOWROOM EINER FÜR ALLE

630 km weit kommt der BMW iX xDrive50 mit einer Akkuladung. Das reicht für ausgiebige Spritztouren oder Ferien im Ausland. Zur optimalen Reisevorbereitung lässt sich die Batterie mit der My BMW App oder über die Menüeinstellungen im Voraus einrichten.

36,8 Kilometer – so viel legen Herr und Frau Schweizer im Schnitt täglich mit dem Auto zurück. Mit einer Reichweite von über 400 km (BMW iX xDrive40) und 600 km (BMW iX xDrive50) passt der Pionier für sämtliche Lebenslagen. Ob Stadt oder Land, Wochenendausflug oder Ferien am Strand: Steigen Sie ein und geniessen Sie die Fahrt. Falls Sie unterwegs eine Pause wünschen, freut sich Ihr BMW iX gleich mit: An über 3000 öffentlichen Ladestationen ist er innert kürzester Zeit wieder voller Energie – und es kommen laufend weitere Standorte dazu. WEGWEISEND DESIGNT

Neu gedacht wird bei BMW auch äusserlich: Klare Linien, schmale Scheinwerfer und ein kraftvoll gestalteter Fahrzeugkörper zeichnen den BMW iX aus. Die luxuriöse Innenausstattung mit Curved Display, schwebender Mittelkonsole und hexagonalem Lenkrad verleiht zeitgemässes Ambiente. Noch mehr Freude bereitet der Einsatz von umweltfreundlichen Materialien wie FSC®-zertifiziertem Holz, natürlich behandeltem Oberflächenleder sowie Recyclingkunststoff. Die Produktion der beiden iX-Modelle erfolgt ausschliesslich mit nachhaltiger Energie. WANN GEHT’S LOS?

Ab dem 13. November steht der BMW iX in Ihrem Binelli Group Autohaus bereit, um von Ihnen entdeckt zu werden. Kommen Sie vorbei und testen Sie das Fahrzeug bei einer Probefahrt.

200 KW maximale Ladeleistung

RUND 10 MIN

10 min beträgt die Ladezeit des BMW iX xDrive50 für 150 km Reichweite. Über 3000 High-Power-Ladestationen in der ganzen Schweiz stehen bereit, um die Batterie wieder aufzuladen. An der mobilen Wallbox (11 kW) dauert es unter zwei Stunden.

an der High-Power-Ladestation für 150 km Reichweite

UNTER 1 H 45 MIN an der mobilen Wallbox (11 kW) für 100 km Reichweite

ÜBER 5000 LADEPUNKTE in der ganzen Schweiz

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SELECTION

Zeit für

Begeisterung für BMW zeigt sich auf und abseits der Strasse: Sie hängt im Kleiderschrank, schmückt das Handgelenk oder den Kopf. Bahn frei für unsere Lieblingsstücke der aktuellen BMW Kollektion – erhältlich bei Binelli Group.

POWER

MOTORSPORT CHRONOGRAPH Zuerst ins Auge sticht das Silikon­ armband in Reifen-Optik. Diese Armbanduhr ist ein einzigartiges Glanzstück: wasserdichtes Uhrwerk, Motorsport Spirit Flag auf dem Ziffernblatt und Krone mit BMW Logo. Ein Muss für Designfans. CHF 310.–, ARTIKELNUMMER: 80 26 2463267

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SELECTION

BABY RACER III Früh anfangen lohnt sich – das gilt auch beim Autofahren. Auf dem schwarz-orangen «Baby Racer» aus hochwertigen Materialien leuchten Kinderaugen. Mit komfortablem Softsitz, ergonomischem Lenkrad und sogar einer Hupe. Los geht’s! CHF 145.–, ARTIKELNUMMER: 80 93 2413782

BMW M LOGO CAP BMW schützt vor prallem Sonnenschein oder leichtem Regen? Das beweist dieses stylische Cap aus Polyester. Dank Metall-Clip und Verstell­ band passt es auf jeden Kopf. Ein besonderer Blickfang mit farbigem Logo auf der Front. CHF 40.–, ARTIKELNUMMER: 80 16 2467729

BMW HOODIE Die Bezeichnung «bequem» hat dieser schwarze Hoodie aus 100% Baumwolle mehr als verdient: Mit prakti­ scher Kapuze und regulärer Passform ist er der perfekte Begleiter für gemütliche Stunden und sportliche Auftritte. S BIS XXL, VON CHF 115.– BIS 119.– ARTIKELNUMMER: 80 14 2466281-285

ALLE ARTIKEL SIND BESTELLBAR UNTER INFO@BINELLI-GROUP.CH ODER 058 270 77 00. PREIS UND ANGEBOT KÖNNEN VARIIEREN.

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PORTRÄT

«Ich bin zäher als andere»

HANSKURT «HAUSI» BRAND (55) ist ein ehemaliger Schweizer Radrennfahrer. 1998 wurde er Europameister im Steherrennen. Heute arbeitet er erfolgreich als Leiter Vertrieb Gebrauchtfahrzeuge bei Binelli Group.


PORTRÄT

Bauernsohn HANSKURT «HAUSI» BRAND erlebte eine Kindheit voller körperlicher Arbeit. Die harte Lebensschule habe ihm zu seiner erfolgreichen Radrenn-Karriere verholfen, ist der ehemalige Europameister überzeugt. Heute leitet der frühere Profisportler den Occasions-Vertrieb der gesamten Binelli Group. INTERVIEW ANNA MAIER

FOTO DAN CERMAK

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Was für Gefühle kamen da bei dir auf? Es war hart. Vor allem für meinen Ehrgeiz war es eine totale Ernüchterung. Danach trainierte ich viel. Mehr als alle anderen. Wenn die anderen vier Stunden fuhren, radelte ich sechs. Machten die andern 150 km, waren es bei mir 200. Ich fing mit 23 Jahren viel zu spät an. Meine Muskulatur war weniger ausgeprägt als bei den andern. Und die Grundkondition fehlte mir. Ab diesem Tiefpunkt begann ich, meinen Körper systematisch aufzubauen.

Wie fing es mit deiner Sportkarriere an? HAUSI BRAND Ganz merkwürdig. Ein Kollege nahm mich mit an ein Bergrennen. Er sagte: «Du bist so dünn, das ist etwas für dich!» So organisierte ich mir ein Rennrad, fuhr den Berg rauf und gewann. Ich war 21. Das war das erste Mal überhaupt, dass ich «richtig» Fahrrad fuhr (lacht).

Was geht in einem vor, wenn man 150 km abfährt? Du bist die ganze Zeit allein mit dir und deinen Gedanken. Da studierst du acht bis neun Stunden. Über das Leben, über die Eltern, wie hart diese es hatten. Mein Vater starb früh, als ich 30 war. Das Leben hatte ihn stark geprägt.

Wie ging es weiter? Ich fuhr mein nächstes Rennen – und wurde Zweiter. Da sagte mir mein Kollege, jetzt müsse ich trainieren, ich solle mit ihm Runden fahren. Wir fuhren also über den Col du Pillon (12 km, 1546 m. ü. M.), den Col des Mosses (45 km, 1445 m. ü. M.), all die wichtigen Pässe. Aber aus Freude, nicht aus Ehrgeiz. Erst mit 23 Jahren löste ich eine Lizenz. Ich ging das erste Mal an einen Start bei den Amateuren und wurde gleich komplett abgehängt.

Wie war das für dich, als dein Vater starb? Ich war in meinem Radsport drin. Aber für meinen jüngeren Bruder war es einschneidend. Es war schon in seiner Jugend klar, dass er nach dem Tod meines Vaters den Hof übernehmen würde. Papa sagte zu mir: «Du bist zu schwach.» So musste mein Bruder die entsprechenden Ausbildungen machen, da gab es kein Wenn und Aber. Er wollte Koch werden. Aber das ging nicht.

Da hattest du die freiere Entscheidung. Ja, ich hatte es besser, Dank meiner schmächtigen Statur. Obwohl ich als Bub damit haderte, verhalf sie mir später zu einem freieren Leben. Wie war das für dich, dass dein jüngerer Bruder stärker war und sozusagen «über dich hinauswuchs»? Ich war eingeschüchtert. Gab es mal ein Gerangel, hatte ich keine Chance. Allerdings war ich dank meiner Schmächtigkeit der Erste der Familie, der sich seinen Job selber aussuchen durfte. Ich entschied mich für Automechaniker. Warum wolltest du Automechaniker werden? Ein Auto empfand ich als Symbol der Freiheit. Ich durfte zwar als Bauernkind schon mit 14 Jahren Traktor fahren. Da aber mein Bruder der Stärkere war, übernahm er das stets und ich musste hinten den Rechen nachziehen. Wie empfindest du deine Kindheit rückblickend? Das ist ein wunder Punkt, welchen ich mit dem Sport überwinden konnte. Meine Kindheit war nicht schön. Ich konnte selten einfach Kind sein, sondern musste schon früh mit anpacken. Wir wurden während der Ferien auf andere Bauernhöfe geschickt, um zu arbeiten und zu helfen, die Familie durchzubringen.

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Oben: 1999 belegte «Hausi» den 1. Platz an den Schwei­ zerischen Bahnmeisterschaften im Steherrennen in ZürichOerlikon. Unten: Einer der Höhepunkte seiner Karriere war die Aufnahme ins deutsche Team Coast neben Grössen wie Jan Ullrich und Alex Zülle.

Das war hart, vor allem für mich als feingliedrigen Jungen. Musste ich Heuballen schleppen, sah man nur noch zwei staksige Beinchen unten hervorschauen.

Hast du deinen Eltern oder dem Leben verziehen, dass du eine harte Kindheit erleben musstest? Wie soll ich das sagen? Erst vor 15, 20 Jahren konnte ich das. Als ich für mich merkte, dass wir es im Vergleich zu meinem Vater gut hatten, und heute sogar sehr gut, auch dank der strengen Erziehung. Da ich selber sehr hart mit mir war, kam ich viel weiter und wurde zäher als andere, welche nie kämpfen mussten. Bei uns hiess es: «Du musst!». Wir haben gespurt, sonst gab es Schläge. Nicht, dass

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ich diese Art der Erziehung verteidigen möchte, doch ich kann die Situation heute differenzierter sehen. Das war für mich wichtig in der Verarbeitung. Auf dem Rad gab es so viele Momente, die ich nur wegen meines Willens und einer gewissen Härte mir selber gegenüber überhaupt durchstand. Die Lebensschule, die ich durch meine Erziehung und den Sport absolvierte, sehe ich heute als Fundament für meine Widerstandskraft.

Auch im Radsport warst du einer strengen Struktur unterworfen. Ja. Ich war im gleichen Team wie Alex Zülle (CH), Jan Ullrich (DE), Fernando Escartín (ES). Die oberste Liga. Ich war ihr Wasserträger.

Was macht ein Wasserträger genau? Du gibst den Leadern die Trinkflasche, du radelst mit ihnen mit, fährst zurück zum Mannschaftsauto, holst Verpflegung, Kleider, was auch immer. Du warst als Wasserträger im Einsatz während deiner Zeit als Profi? Ja, und diese Funktion ist wichtig. Kein Einziger, auch kein Jan Ullrich oder kein Lance Armstrong (US), hätte ohne Helfer je gewinnen können. Man muss sich auf die Etappen konzentrieren, geht in die Attacke, kann nicht selber nach hinten das Getränk holen und danach wieder an die Spitze zurück. Du brauchst das Team.


PORTRÄT

«Du musst irgendwann abschliessen und weiter­ gehen.»

Wie fühlt es sich an als Profi, wenn du dich so unterordnen musst? Ich wollte mich nie in der Rolle des Leaders sehen. Diese Verantwortung ist riesig. Du startest mit einem 35-Millionen-Team an einem Rennen und musst den Sieg einfahren, da hängt alles dran. Da musst du sehr ehrlich mit dir sein und wissen, ob du diese Leistung bringen kannst. Ob du – mental und körperlich – so stark bist, eine Tour de France oder ein anderes hoch dotiertes Rennen zu gewinnen. Der Druck, auch von den Sponsoren, ist so hoch, dass ich dies nie suchte. Und trotzdem musste ich diese Rolle plötzlich ausfüllen, als ich Europameister wurde. Ich war der Stärkste während der ganzen Saison, hatte fast alle Steherrennen gewonnen, und dann bestimmte der Radsportverband, dass die Schweiz an die Europameisterschaften geht. Mit mir als Leader, die andern mussten also für mich fahren. Ich ging an den Start. Und ich wusste, dass ich gewinnen muss, sonst wären meine drei Teamkollegen für nichts gefahren. Die waren alle auch gut, aber mussten sich

Ab und zu schwingt sich Hanskurt Brand auch heute noch auf den Sattel.

bei diesem Rennen mir unterordnen. Dieser Druck ist enorm.

Aber du hast gewonnen. Ja, aber von dieser Stunde fuhr ich während 58 Minuten mit einem Puls von über 206 herum, voll am Limit. Ich brauche zwar den Druck, auch heute in meinem Leben. Aber wenn sich andere für mich opfern, ihr eigenes Potenzial wegen mir nicht ausschöpfen dürfen, und ich bringe die Leistung nicht, dann krieg ich mit mir selbst ein Problem. Dann warst du Europameister, und machtest dir vermutlich Gedanken darüber, wie weit du als Sportler noch kommen könntest, oder? Das war so. Ich hatte noch einen Zweijahresvertrag. Kurz nach dem Titel mussten wir alle Leistungstests machen. Die Resultate kamen, der Trainer wertete sie aus und dann wurde ich zitiert. Man sagte mir, alles was erlaubt sei, hätte man schon ausgereizt. Wenn ich weitere TopZiele erreichen wolle, müsse ich einiges mehr tun. Und dann fragte ich mich


PORTRÄT ernsthaft, ob ich mir dies antun wolle, diese Grauzone zu beschreiten. Ich war zudem auch schon 35. Will ich das oder will ich es lieber sein lassen? Ich zerriss den Vertrag und hörte von heute auf morgen auf.

Du warst Profisportler, hast ständig Adrenalin ausgeschüttet, bist um die Welt gereist, auf Tribünen gestanden, wurdest bejubelt, erhieltest Wert­ schätzung – und plötzlich fällt das alles weg. Wie war das für dich? Ich habe es nicht bereut. Weil ich wusste, dass ich auf meinem Zenit angekommen war. Im letzten Jahr meiner Radsport-Karriere sass ich 31 000 km im Sattel für Trainings. Das macht müde, auch mental. Du bist ständig dran zu suchen, wo noch ein Quäntchen mehr geht. Die Zitrone war ausgepresst. Es war für mich eine Art Erlösung, als es fertig war. Du hast dich nicht mehr frei gefühlt? Nein, ich hatte ständig Verpflichtungen. Flog hierhin und dorthin. Einmal ging’s nach Montréal an ein Rennen, und kaum war ich zurück in der Schweiz, hiess es umpacken und den nächsten Flieger besteigen für die Japan-Rundfahrt. Es war schön, top, die beste Lebensschule. Aber mit 35 musste ich einfach sagen, jetzt ist auch mal gut. Wie reagierten deine Eltern auf deinen Weg vom einfachen Bauernsohn zum gefeierten Europameister? Sie waren sehr unterstützend. Anfangs nicht, weil sie wollten, dass ich «richtig arbeite». Aber als ich schnell an die Spitze fuhr, waren sie stolz. Vor allem, wenn es ab und zu einen kleinen Zeitungsartikel gab. Du wirkst sehr bescheiden. Hast du dir selbst das Gefühl des Stolzes zugelassen? Nicht unbedingt. In den Momenten selbst hatte ich schon Freude. Die Europameisterschaft zum Beispiel war speziell. Es war das 100-Jährige der Radrennbahn Forst, weit oben, fast an der polnischen Grenze. Da gab es einen Lokalmatador, Carsten Podlesch, x-facher Weltmeister, und ich schlug ihn auf seiner Bahn. Da gab es auch ein Buch dazu,

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tiert hatte, da kannst du nicht ständig darüber nachdenken. Du musst irgendwann abschliessen und weitergehen.

«Ein Auto empfand ich schon immer als Symbol von Freiheit.»

das machte mich stolz. Aber gegen aussen möchte ich das gar nicht zeigen. Ich wurde bezahlt dafür, ich arbeitete, es war mein Beruf. Ich sah es als «normale Leistung».

Wenn du siehst, wie gross der Personenkult heute ist, was für Stargehälter die Profis haben, wie ist das für dich? Ich finde es übertrieben. Es tut mir leid, wenn ich das so ehrlich sage, aber der Sportler ist ein Mensch, welcher eine Leistung bringt. Klar ist seine Profi-Zeit begrenzt und er versucht, das Beste aus sich rauszuholen, aber trotzdem sind diese hohen Gehälter von einer Million und mehr nie und nimmer gerechtfertigt. Bist du dem Radsport noch verbunden? Nein. Du verfolgst auch keine Rennen mehr? Ich schau die Tour de France, ab und an. Aber nur die Zusammenfassungen, ich setz mich nicht mehr vier, fünf Stunden vor den Fernseher. War das Teil deiner Verarbeitung? Ja. Es war ein Lebensabschnitt, an den ich mich nicht klammern wollte. Die ganze Zeit, welche ich jahrelang inves-

Du hast als Profi aufgehört und nahtlos einen neuen Job in der Automobilbranche angenommen. Warum hast du dir dazwischen keine Zeit gegönnt? Warum hast du diesen radikalen Schnitt gemacht? Ich hatte zwei, drei Kollegen, welche die Zeit nach der Karriere ein Jahr lang ausklingen liessen. Sie stürzten komplett ab. Inwiefern? Der eine betäubte sich mit Drogen und sein Leben entglitt ihm völlig, auch ein anderer nahm jahrelang verbotene Substanzen, verübte einen Suizidversuch und verstarb kurz darauf. Du bist auch nach der Aktivzeit noch voller Adrenalin und das Training fehlt. Für mich war klar: Ich musste von einem Extrem ins andere. Zu lange überlegen bringt nichts. Ich musste mich ablenken. Du hast in der Mitte des Lebens einen radikalen Umbruch erlebt. Wie schwierig war es, dir nach der Sportkarriere einen neuen Lebensinhalt zu geben? Ich vollzog einen kompletten Wechsel in ein neues Leben. Ich kam aus Berlin, stellte zuhause meinen Koffer ab, duschte, ging schlafen und am nächsten Tag begann ich bei Fiat, einem meiner langjährigen Sponsoren. Ich stand im Showroom und dachte: Was mache ich hier? Aber ich wusste, dass dies jetzt mein neues Leben sein würde. Es war wie Tag und Nacht. Vorher der durchdefinierte Tagesablauf: Du weisst, wann du trainierst, wann du isst, wann du massiert wirst, wann du schläfst. Und dann musst du deinem Tag selber eine Struktur geben. Ich brauchte dafür den ersten Monat. Nach sechs Wochen verkaufte ich mein erstes Auto. Und dann kam der Ehrgeiz. Viele Möglichkeiten hatte ich auch gar nicht. Mit dem Radsport verdiente ich zwar, wurde aber nicht Millionär. Dann hast du plötzlich einen «richtigen Job» und bist dir bewusst, dass du dir damit nun etwas aufbauen musst.


Früher Profisportler, jetzt passionierter Occasions-Vertriebsleiter bei Binelli Group.


PORTRÄT Was hast du dir damals für ein Ziel gesetzt? Ich sah, wie mein Kollege Autos verkaufte, und wusste sofort: Ich will es besser machen. Er sagte ständig zu seiner Kundschaft: «Heute habe ich keine Zeit, kommen Sie morgen wieder!» Du standest also auch abends und am Wochenende auf dem Platz? Genau. Und so überholte ich meinen Kollegen im zweiten Jahr, weshalb ich im Hauptsitz in Turin wahrgenommen wurde, weil ich so viele Autos verkaufte. Man beförderte mich in eine leitende Funktion, überliess mir den Occasionsplatz in Genf. Ich mochte Titel aber nie, wollte immer nur, dass «Gebrauchtwagenverkäufer» auf meiner Visitenkarte stand. Wie kamst du zu Binelli Group? UL-Mitglied Roberto Casari holte mich aus der Westschweiz, in die ich während vier Jahren pendelte. Am Montag fuhr ich jeweils um 4 Uhr los, um dort um 7 Uhr anzufangen, lebte in einem kleinen Hotel mit Etagendusche und -WC. Ich war damals als Direktor angestellt bei einem Betrieb, welcher auch BMW und MINI im Angebot hatte, aber wie schon erwähnt, sind Titel für mich nicht von Bedeutung. Bei Binelli Group ist alles viel familiärer und gelassener, obwohl der Stressfaktor sehr hoch ist. Fuhrst du nach deiner Sportlerkarriere noch Rad? Während der ersten drei Monate setzte ich mich nicht mehr aufs Fahrrad. Ich wollte nichts mehr davon wissen. Danach musste ich, denn mein Körper rebellierte. Durch das viele Training waren mein Herz und meine Lungen vergrössert. Da ich von einem Tag auf den andern nicht mehr trainierte, klappte ich im Showroom zusammen. Eigentlich hättest du diese Reaktion deines Körpers als Profi kennen sollen, oder? Ja, aber als Sportler denkst du sowieso, dass du alles besser weisst, was deinen Körper anbelangt. Aber es ist schon so: Du kannst den Körper nicht von einem Extrem ins andere fallen lassen. Der Stoffwechsel funktionierte auch über-

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späteren Abend. Dann mache ich etwas Sport, lese und geh ins Bett.

«Ich sehe heute, wie die strenge Erziehung mir im Leben geholfen hat.»

haupt nicht mehr. Ich musste meinen Körper entgiften, begann mein Herz abzutrainieren, meine Muskeln, das Lungenvolumen ging zurück. Dieses inten­ sive Training mit ärztlicher Begleitung dauerte insgesamt zwei Jahre.

Gehst du heute behutsamer mit dir um? Nein, ich kann das nicht. Ich bin tatsächlich sehr streng mit mir selber. Im Umgang mit Mitmenschen viel zu lieb. Aber mit mir gehe ich hart ins Gericht. Warum? (Überlegt lange) Das kann ich gar nicht sagen. Ich möchte nicht so werden wie mein Vater. Er war Alkoholiker und streng. Gegenüber meinen Arbeitskollegen möchte ich fair und loyal sein. Manchmal bin ich dann aber zu weich. Dann nerve ich mich nach Feierabend jeweils, dass ich es bei anderen zulasse, wo ich bei mir so selbstkritisch bin. Was hast du für ein Leben neben deinem Job? Da kann ich mich kurzfassen: Ich beginne frühmorgens und arbeite bis am

Du hast kein Privatleben? Nicht gross, nein. Möchtest du auch nicht? Doch, ich muss beginnen, es mir einzurichten. Ein Schritt, den ich mir zugestehen möchte. Warum ist dies für dich so schwierig? Ich war eigentlich immer zufrieden, wie es ist, habe nichts vermisst. Aber nun denke ich, dass es nicht mehr so lange geht, bis meine Zeit hier auf der Welt zu Ende geht. Und ich möchte nicht erst mit 70, 75 Jahren – falls ich dieses Alter überhaupt erreiche – zu leben beginnen.


KOLUMNE

I L LUSTRATI ON DIRK SCHMIDT

5 STERNE erleben

VON ANNA MAIER «Binelli Group – 5 Sterne erleben». Bestimmt haben Sie diesen Slogan schon gehört und hoffentlich auch persönlich erfahren. Denn er ist mehr als ein schöner Werbespruch. Er steht für eine Haltung, eine neue Ära der Kundenbeziehung. Der Kontakt mit Ihrem Autohaus soll sich so anfühlen, wie wenn Sie in ein Hotel der Extraklasse einchecken. Wofür die 5 Sterne stehen?

Binelli Group = Gastgeberin Kund*innen sind geschätzte Gäste und erhalten die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt – denn sie sind «der Motor». Dienstleistung = Dienst & Leistung Wer zuhause Gäste empfängt, bedient zuvorkommend, hört fokussiert zu und gibt Rat, wenn danach gefragt wird. Im Autohaus soll sich die Kundschaft «wie daheim» fühlen. Extrameile = Extra-Kundenbindung Eine Extraleistung bringt einen unschätzbaren Gewinn: Kundenbindung. Wer ernst genommen, respektvoll behandelt und überrascht wird, kehrt gerne zurück. Und immer wieder. Führung = Vorbild Im Kundenkontakt bestehen ist die Königsklasse. Wenn Vorgesetzte die eigenen Vorgaben verinnerlichen und sich auch

in aussergewöhnlichen Situationen empathisch und nahbar zeigen, schätzen dies Kund*innen UND Mitarbeitende.

Vertrauen = Zeit Wenn nach einem aussergewöhnlichen Sterne-Erlebnis weitere folgen und die Erfüllung höchster Ansprüche als selbstverständlicher Standard erkannt wird, entsteht Vertrauen. Und oftmals auch eine langjährige Beziehung. Eine Beziehung auf Augenhöhe verlangt nach einem zugewandten Miteinander. Deshalb: Teilen Sie sich mit, wenn Sie Verbesserungspotenzial sehen – und gerne auch, wenn Sie sich so richtig wohlfühlen. «5 Sterne erleben» soll keine Floskel sein, sondern gelebte Herzlichkeit.

ANNA MAIER ist Medienschaffende mit 25 Jahren Erfahrung. Neben ihrer Tätigkeit als Moderatorin und Autorin ist sie auch Künstlerin, Mutter von drei Kindern – und seit 2020 Botschafterin von Binelli Group.

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INNOVATION

FRAUEN, die die Automobilwelt massgeblich geprägt haben Ob durch Erfindungen, technische Innovationen, Führungskraft, Mut oder beeindruckende Erfolge hinter dem Steuer – wir stellen elf weibliche Vorbilder vor, die die Faszination «Autofahren» massgeblich beeinflusst haben. TEXT MARKUS LÖBLEIN

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ILLUSTRATION ORIANA FENWICK


INNOVATION

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eibliche Pioniere hatten in der Geschichte des Automobils einen entscheidenden Anteil am Erfolg und am Fortschritt der Entwicklung bis zum Fahrspass der heutigen Zeit. Technische Errungenschaften wie Scheibenwischer oder Fahrzeugheizung, Pionierfahrten mit den ersten Motorwagen um 1900, die erste Weltumrundung mit einem Auto 1927–1929 oder das Durchsetzen als Transgender im Motorsport und eine damit verbundene Vorbildrolle – all diese Leistungen sind eng verknüpft mit den Biografien starker Frauen aus aller Welt. Hier sind elf beeindruckende Charaktere, die die Automobilgeschichte und den Rennsport grundlegend verändert haben.

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INNOVATION

WILHELMINE EHRHARDT Wegen des Ehemanns hinter dem Steuer, durch ihre Leidenschaft der Zeit voraus. Als im Frühjahr 1899 die deutsche Fahrzeugfabrik Eisenach ihre erste grosse Ausfahrt mit allen bisher erzeugten Motorwagen startete, lenkte einen der vier Wartburg-Motorwagen Wilhelmine Ehrhardt, die Ehefrau des Eisenacher Fabrikdirektors. Wilhelmine (1866–1945) war sehr selbstbewusst und ihre Automobilbegeisterung nur schwer zu bremsen. Am 3. August 1901 schrieb sie mit ihrer Teilnahme an der AutomobilGebirgsfernfahrt Eisenach–Meiningen–Eisenach Motorsportgeschichte. Trotz unterlegener Motorisierung verfehlte sie das Podium dabei nur knapp.

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STEPHANIE KWOLEK Per Zufall einen Grundstein für die Entwicklung der Auto­ mobilindustrie gelegt. Am 22. November 1968 ging beim Deutschen Patentamt eine Patentanmeldung mit der Bezeichnung «Masse und aus ihr hergestellte Fasern oder Fäden» ein. Was dort beschrieben wurde, ist eine Superfaser, die noch heute im Automobilbau und in der Raumfahrt eingesetzt wird. Mutter der Erfindung ist die Chemikerin Stephanie Kwolek (1923–2014). Anfang der 60er-Jahre arbeitete sie in einem Textilfaserlabor von DuPont in Buffalo an einer Faser zur Verstärkung von Radialreifen. Durch einen glücklichen Zufall entdeckte sie ein Material namens Kevlar, das sich als fünf Mal so stark wie Stahl bei gleichem Gewicht bewies.

CLÄRENORE STINNES Die lebens­ gefährliche Expedition einer Frau, für die Umkehren keine Option war. Clärenore Stinnes (1901–1990) vertrat schon immer den Standpunkt, dass Frauen das Gleiche leisten können wie Männer. Im Alter von 26 Jahren begab sich die Draufgängerin aus gutem Hause auf ihr grösstes Abenteuer: Als Erste fuhr sie in einem Auto um die Welt. Von Frankfurt durch den Balkan über den Kaukasus nach Sibirien, durch die Wüste Gobi nach China und Japan, über die Anden, durch die USA und schliesslich per Schiff zurück nach Europa. 25 Monate und 46 758 Kilometer dauerte die Tour de Force mit 35 PS durch Eis und Hitze, Schlamm und Geröll. Oft gab es weder Strassen noch Karten, Tankstellen oder Werkstätten.


INNOVATION

MARY ANDERSON Freie Sicht bei jeder Witterung dank einer cleveren Beobachterin mit Erfindergeist. In den Strassen New Yorks bemerkte Mary Anderson (1866–1953), dass Autofahrende bei Regen und Schnee ständig aussteigen und ihre Frontscheibe abwischen mussten. Für die junge Frau stand fest: Ein mechanisches Wischblatt musste her. Zeitgleich mit Robert Douglass und John Apjohn meldete sie das Patent auf ihre Erfindung an. Zugesprochen wurde es ihr, da nur ihre Vorrichtung wirklich funktionierte. Am 10. November 1903 erteilte das Patentamt Mary Anderson das US-Patent Nr. 743 801 für ihre «Fensterreinigungsvorrichtung für Autos zur Entfernung von Schnee, Eis oder Graupel von der Scheibe».

BERTHA BENZ 106 Kilometer durch Deutschland, die das Leben ihres Gatten für immer veränderten. 1886 hatte Carl Benz in Mannheim das Automobil erfunden. Die Resonanz fiel jedoch nicht so euphorisch aus wie erwartet. Seine Frau Bertha Benz (1849–1944) setzte sich daraufhin kurzerhand ans Steuer und machte sich mit dem Gefährt von Mannheim auf nach Pforzheim. Es gab nur eine Handvoll befestigter Strassen, Eisenbahnschienen halfen bei der Orientierung. Am Ende gelang die spektakuläre Mission dank improvisierten Reparaturen mit Hutnadel und Strumpfband. So machte Bertha Benz erfolgreich Werbung für das Gefährt ihres Mannes und der Siegeszug des Automobils konnte starten.

MARGARET A. WILCOX Sagte be­schlagenen Scheiben und kalten Fahrzeug­ räumen den Kampf an – und siegte. Dass bereits die ersten Automobile zur Komfortzone wurden, ging auf die kreative Entwicklung einer Amerikanerin zurück: Margaret A. Wilcox, geboren 1838 in Chicago. Sie gilt als Erfinderin der Autoheizung und zählte zu den ersten Maschinenbau-Ingenieurinnen. Ihre für die Automobilindustrie immens wichtige Erfindung schlug zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie erleichterte das Fahren bei nebligem und kühlem Wetter, indem sie einerseits die Scheiben beschlagfrei und andererseits den Innenraum des Autos auf der gewünschten Temperatur hielt.

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INNOVATION

DANICA PATRICK Ein aufre­ gendes Leben auf der Überholspur mit über 190 absolvierten Auto­ rennen.

SUZANNE VANDERBILT Dank Durchhaltevermögen und Hartnäckigkeit in die Chefetage von General Motors.

CHARLIE MARTIN Mehr Diversi­ tät auf der Rennstrecke durch diese ausser­ gewöhnliche Botschaf­ terin.

Die amerikanische Rennfahrerin Danica Patrick (*1982) gehörte zu den erfolgreichsten Frauen im NASCARund IndyCar-Motorsport. Zwischen 2005 und 2018 war sie in beiden Serien aktiv. 2008 feierte sie ihren ersten IndyCar-Sieg im japanischen Motegi. Bis 2011 fuhr Patrick weiter in der IndyCar-Serie, wagte sich jedoch parallel an das NASCAR-Programm. In sieben Jahren bestritt sie ganze 191 Rennen. Für einen Platz ganz oben auf dem Podium reichte es leider nie, dennoch konnte sich Danica Patrick sieben Platzierungen unter den Top 10 ergattern. Als erste Frau sicherte sie sich im Jahr 2013 ausserdem die Pole-Position beim Daytona 500 in Florida.

Mitte der 1950er-Jahre holte General Motors zehn Frauen an Bord, um die neuen weiblichen Konsumentinnen besser zu erreichen. Die meisten davon verliessen das Team Anfang der 60er-Jahre wieder, nachdem ihre Abteilung von Bill Mitchell übernommen wurde. Dieser sagte angeblich: «Keine Frau wird neben einem meiner Senior-Designer stehen.» Trotz dieser Äusserung blieb Suzanne Vanderbilt (1933–1988) hartnäckig und stieg die Karriereleiter hinauf, bis sie 1972 den Titel der Chefdesignerin von Chevrolets Interior Studio erhielt. Sie arbeitete als Führungskraft an Kleinwagen wie dem Nova und der Chevette sowie am sportlichen Camaro.

Als erste Transgender-Rennfahrerin hat Charlie Martin im September 2020 beim 24-Stunden-Rennen auf dem legendären Nürburgring Geschichte geschrieben. Mit ihrem BMW M240i Racing fuhr sie auf der Nordschleife auf den vierten Rang. Doch diese Platzierung war für die 39-Jährige Nebensache. Sich im männerdominierten Sport als Frau zu beweisen, war (und ist heute noch) ihr Antrieb. Ein ganz besonderer allerdings – geboren wurde Charlie Martin 1981 im englischen Leicester als Junge. Ihren Mut möchte sie weitergeben und für mehr Diversität und Wandel im Motorsport werben, um damit weiteren Frauen den Weg zu ebnen.

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INNOVATION

FRAUENPOWER BEI BINELLI GROUP Die Geschichte von Binelli Group begann ebenfalls mit einer aussergewöhnlichen Frau: Luise BaumgartnerEhrsam. Gemeinsam mit dem Automechaniker Martin Binelli eröffnete sie 1921 das Autohaus Binelli & Ehrsam im Zürcher Seefeld. Er starb 1930 bei einem tragischen Unfall. Sie leitete den Betrieb bis 1979 weiter und blieb Teil der Geschäftsleitung.

LELLA LOMBARDI Benzin in den Adern und der eiserne Wille, möglichst viele Rennstrecken zu bewältigen.

JUTTA KLEINSCHMIDT Einmal quer durch die Wüste und zurück – diese Powerfrau hat Nerven aus Drahtseilen.

In der Formel 1 ist Lella Lombardi (1941–1992) bis heute die einzige Frau in den WM-Punkten. Dabei kam die Italienerin über Umwege zum Rennsport: Als sie nach einer Sportverletzung mit dem Krankenwagen abtransportiert wurde, faszinierte sie dessen Geschwindigkeit so, dass ihr der Gedanke kam, Autorennen auszuprobieren. Sie fuhr von 1974 bis 1976 zwölf WM-Rennen. Am 27. April 1975 belegte die damals 34-Jährige beim Grossen Preis von Spanien Platz sechs und bekam einen halben WM-Punkt. Einen halben Punkt deshalb, weil das Rennen nach einem Unfall des Kölners Rolf Stommelen vorzeitig beendet wurde.

Klischees über Frauen und Autos kann man in die Wüste schicken. Genau dort hat sich Jutta Kleinschmidt hinter dem Steuer eines Rallye-Fahrzeugs in die Geschichtsbücher gefahren. 1988 absolvierte sie ihre erste Rallye Paris–Dakar mit dem Motorrad, 2001 gewann sie als erste Frau die härteste Wüsten-Rallye der Welt. 10 000 Kilometer und 159 Sekunden Vorsprung. Mit Mut und technischem Verstand drückte die Bayerin dem Wettbewerb fast 20 Jahre lang ihren Stempel auf. Als Gaststarterin bei Strassenrennen ist Jutta Kleinschmidt heute noch dem Motorsport treu. Zusätzlich hält sie als Motivationstrainerin Vorträge und Seminare.

Diese Grundhaltung prägt Binelli Group bis heute: Als 100. Mitglied des Schweizer Unternehmensverbands «Advance – Gender Equality in Business» setzt sie sich mit zahlreichen anderen Konzernen aus dem In- und Ausland für Chancengleichheit in der Arbeitswelt ein. Ausserdem ist ein Platz in der Unternehmungs­ leitung immer noch durch eine Frau besetzt. Mehr zur 100-jährigen Geschichte von Binelli Group lesen Sie auf den Seiten 44 bis 46.

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SHOWROOM

WOW

FACELIFT FÜR DEN MINI COOPER SE Power Zu 100% mit Elektrizität betrieben. Erstmals elektrisch verfügbar ist auch die Parkbremse. Drive Noch mehr Fahrfreude dank aktiver Geschwindigkeitsregelung mittels Stop&Go-Funktion. Look Die frisch reduzierte Ästhetik bringt das puristische Front-Design stärker zur Geltung. Price Seit Juli 2021 erhältlich ab CHF 37 900.–

Was 2019 schon begeisterte, glänzt dieses Jahr noch mehr: Der MINI Cooper SE Facelift ist die perfektionierte Version seines Vorgängers MINI Cooper SE. Beibehalten hat er den vollelektrischen Antrieb, die technische Ausstattung und das packende Fahrgefühl. Neu ist der futuristische Look, der die optische Grenze zu den Modellen mit Verbrennungsmotor erneut aufweicht.

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SPORTLICHE LEISTUNG

Mit 96 Zellen und einer Kapazität von 32,6 kWh muss sich die Lithium-IonenBatterie – das Herzstück des MINI Cooper SE Facelift – nicht verstecken. Sie tut es trotzdem im Fahrzeugboden und bringt insgesamt 184 PS zustande. Möglich ist diese Leistung durch die Technik des Münchner Mutterkonzerns BMW. Der E-Antrieb sowie die Batterietechnik des MINI Cooper SE Facelift stammen vom E-Pionier BMW i3. ABGESPACTES DESIGN

Beim Starten des neuen MINI Cooper SE Facelift fühlt man sich wie in einem Raumschiff: Das aufgefrischte Cockpit mit 5-Zoll-Display fährt hoch, ein leichtes Rauschen erfüllt das Fahrzeug. Felgen in futuristischem Design und das weltweit einzigartige Multitone Roof unterstreichen dieses Feeling. Ebenfalls neu sind die attraktiven Zierblenden sowie die überarbeitete Heckschürze ohne Auspuffrohre. FLINK UNTERWEGS

Für das Fahrgefühl gibt es viele Begriffe: aufregend, zackig, dynamisch. Am treffendsten ist aber der Vergleich mit Autoscooter und Gokart. Dank tiefem Schwerpunkt und enormer Gelenkigkeit kriegt der Wagen jede Kurve. Springt die Ampel auf Grün, beschleunigt der kraftvolle Stadtflitzer in 7,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Das Bremspedal spielt dabei nur eine Nebenrolle: Durch die Schubumkehr verlangsamt das Fahrzeug automatisch, da der Elektromotor zum Gene-

11 KW

maximale Ladeleistung

234 KM

Reichweite mit einer Akkuladung

UNTER 30 MIN

am öffentlichen CCS-Stecker für 100 km Reichweite

RUND 5 H

an der haushaltsüblichen Steckdose für 100 km Reichweite

rator wird und Bremsenergie zurückgewinnt. Noch mehr Sicherheit gewähren die neue Spurverlassenswarnung und das Schlechtwetterlicht. GRÜNE DENKWEISE

Nachhaltigkeit ist bei MINI seit Beginn ein Thema: Schon das erste Modell von 1959 war im Vergleich zu anderen Vehikeln sparsam im Verbrauch. Diese zukunftsorientierte Haltung steht beim britischen Autohersteller immer noch an oberster Stelle. Mit den vollelektrischen MINI Cooper SE und MINI Countryman

lancierte er zwei grüne Vorreiter. Der neue MINI Cooper SE Facelift geht noch einen Schritt weiter: Die zweistufige Rekuperation und der «Green+»-Modus tragen zu einer besonders stromsparenden Fahrweise bei. Dadurch ist der Beitrag zur globalen Erwärmung über seine gesamte Lebensdauer bis zu 70% geringer als der eines MINI mit Verbrennungsmotor. BESTENS VERSORGT

Alleine in der Schweiz stehen über 5 100 Ladestationen bereit, um den MINI Cooper SE Facelift mit neuer Energie zu befüllen. Weltweit sind es mittlerweile über 180 000 – und es kommen laufend mehr dazu. Wo sie sich genau befinden, zeigt die MINI App auf einen Blick.

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UNTERWEGS

Genuss geht nachhaltig – auch im grösseren Gastro-Stil. Das beweist André Mühlhausen, Küchenchef des Valbella Resort 4****S. Er bereichert das beliebte Feriengebiet Lenzerheide mit ökologisch sinnvoller Kulinarik und setzt bewusst auf regionale Zutaten. Bei einer energie­ geladenen Fahrt durch die Bündner Berge erzählt der 43-Jährige von seiner Lebensreise. TEXT JAN GROSS

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FOTO DANIEL HAGER

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GRÜNE FAHRT

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ünktlich um 6.30 Uhr läutet der Wecker. Während die meisten um diese Zeit noch schlummern, ist André Mühlhausen schon hellwach. Wahrscheinlich, weil sein morgendliches Ritual (eine Tasse Kaffee auf dem Balkon mit traumhafter Sicht auf die Berge) ansteht. Vielleicht auch, weil er es kaum erwarten kann, seine Gäste kulinarisch zu verwöhnen. Seit 2013 wohnt der gebürtige Paderborner im Bündner Örtchen Malix und schwingt im Valbella Resort 4****S den Kochlöffel. Zuerst als Küchenchef, mittlerweile als Leiter der gesamten Gastronomie. Neben den beiden Hotelrestaurants Capricorn und Fastatsch gehören dazu der Catering-Service sowie schmackhafte Auftritte an Events in der ganzen Region. Ist die Kaffeetasse leer und genügend Bergluft eingesaugt, macht sich André Mühlhausen auf den Weg zur Arbeit. Aus zeitlichen Gründen mit dem Auto, denn der Aufstieg zu Fuss dauert rund zwei Stunden. Mit dem kraftvollen, phytonicblauen BMW X3 xDrive30e braucht er dafür 10 Minuten. Der komfortable SUV unterstreicht die dynamische Art des deutschen Meisterkochs und passt als Plug-inHybrid zu seiner umweltbewussten Denkweise. Denn für André Mühlhausen spielt Nachhaltigkeit in der Küche eine ebenso grosse Rolle wie der Genuss. Diese Grundhaltung spiegelt sich im gesamten Hotelbetrieb des Valbella Resort 4****S wider, wodurch es eine gewisse Vorreiterrolle in der Gastronomie einnimmt. Selten schenken Betriebe dieser Grösse (130 Zimmer und bis zu 380 Gäste in beiden Restaurants) Themen wie Klimaschutz, Energieeffizienz und Regionalität derart viel Aufmerksamkeit. Genau diese zukunftsgerichtete und visionäre Einstellung verbindet das Bündner Naherholungsziel seit vielen Jahren mit Binelli Group. Als Kooperationspartner wie auch als Freunde. AUS GROSSMUTTERS KÜCHE

In die Wiege gelegt – oder in den Teller geschöpft – wurde André Mühlhausen dieser grüne Gedanke von seinen Grosseltern. Er wächst auf in einem Vier-Generationen-Haus mit grossem Garten voller Obst und Gemüse. Besonders gerne nascht der Knirps Süsskirschen. Auch Tomaten, Kohlrabi und Radieschen schmecken ihm gut. Beim Kochen schaut er seiner Oma, die ihn neben der Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln diverse Techniken wie das Konservieren, Trocknen und Einkochen lehrt, oft über die Schulter.

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«In meiner Küche braucht es Offenheit und eine Wertschätzung gegenüber jedem einzelnen Produkt.» André Mühlhausen

Im Alter von 10 Jahren wandert seine Familie nach Australien aus und wohnt in Caloundra, einer Küstenstadt nördlich von Brisbaine. Neben dem tropischen Klima schätzt André Mühlhausen an seinem Leben an der Sunshine Coast vor allem das kulinarische Angebot: saftige Papayas, frisch gefangene Meeresfrüchte und weitere Spezialitäten in allen möglichen Farben und Formen. Die kulinarische Verschmelzung der verschiedenen Kulturen, die in Australien zusammenkommen, inspiriert ihn – damals wie heute. Zurück in seiner ursprünglichen Heimat Deutschland, entscheidet sich der 18-Jährige nach dem Abitur zuerst für ein Wirtschaftsstudium. Weil er etwas Kreativeres und Erfüllenderes sucht, landet er schliesslich doch in der Küche. Zuerst als Lehrling in einem 4-Sterne-Superior-Haus, dann als Saucier in luxuriösen Gourmettempeln. Was ihn schon damals störte: Die Zutaten werden oft von den gleichen Adressen bezogen und um die halbe Welt geflogen. Das möchte er ändern. Durch einen guten Freund kommt er vor 8 Jahren ins Valbella Resort 4****S und zieht mit ihm das Restaurant Fastatsch auf. Einige Zeit später tut es ihm seine damalige Freundin und jetzige Frau gleich und kommt ebenfalls nach Malix. Auch sie arbeitet im Hotel. Allerdings nicht in der Küche, sondern als Head of Marketing.

BMW X3 xDrive30e Der dynamische Plug-in-Hybrid beweist, wie viel Spass nachhaltige Automobilität macht. Dies dank geschmeidigem Zusammenspiel aus E-Motor und kraftvollem Ver­ benner-Motor sowie grosszügigem Stauraum. In 6,1 Sekunden beschleunigt der SUV mit Allradantrieb auf 100 km/h, rein elektrisch schafft er bis zu 135 km/h.


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Gastronomieleiter André Mühlhausen schätzt den Austausch mit seinen Produzent*innen und stattet ihnen gerne einen Besuch ab, wenn die Zeit reicht.

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Grüne Feinkost auf dem Grill: Das Valbella Resort 4****S setzt auf Regionales und ökologisch Sinnvolles.

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Das Markenzeichen des Meisterkochs: ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen.

Seither bemüht sich André Mühlhausen laufend um die Weiterentwicklung des kulinarischen Angebots, damit es möglichst ökologisch und sinnvoll daherkommt. Von Fertigwaren und chemischen Zusatzstoffen hält er nichts. Dafür umso mehr von schmackhaften Produkten aus der Region. Diese wählt er mittels Kreissystem aus – je näher, desto besser. Ist eine geeignete Kooperationspartnerschaft gefunden, achtet er auf gegenseitiges Vertrauen und Vorteile für beide Parteien. Ein Beispiel: Der Gemüsebauer ruft zwei Mal wöchentlich an und gibt Bescheid, was gerade auf seinen Feldern wächst. Daraus stellt André Mühlhausen mit seinem Team das Menü der kommenden Tage zusammen. So hat der Landwirt einen Abnehmer für seine Ware und das Valbella Resort 4****S muss nicht auf eingeflogene oder «fremde» Lebensmittel zurückgreifen. Reicht die Zeit, schaut der deutsche Küchenchef gerne selber auf den Höfen vorbei und sucht den Austausch. Foodtrends deckt er mit Schweizer Alter-

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nativen ab («Wer braucht schon Superfood, wenn Hühnereier existieren?») oder findet – wie im Falle der Gojibeere aus dem Rheintal – eine lokale Lösung. Das Resultat? Saisonale, schmackhafte Gaumenfreuden aus und für die Region. Auf eine bestimmte Küche will er sich sowohl im Capricorn als auch im Fastatsch nicht festlegen, weil er so mehr Spielraum bei der Beschaffung der Lebensmittel hat. Im Sommer mag er es mediterran. Im Winter gibt’s Herzhaftes für die Seele. Mit Fleisch und Fisch, vegetarisch und selbstverständlich auch vegan. OFFENHEIT AM HERD

Mittlerweile ist es Mittag und die knurrenden Mägen sind bis in die Küche zu hören. Für André Mühlhausen und sein Team, das durchschnittlich aus 22 Personen besteht und in der Hochsaison bis auf 35 anwächst, ist dies neben dem Abendservice die intensivste Phase des Tages. Pfannen scheppern, Flammen zischen und der ganze Raum ist erfüllt von


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einem Gemisch aus lauten Stimmen und würzigen Gerüchen. Um diese Zeit werden nicht nur die Mittagsmenüs zubereitet, sondern bereits aufwändigere Speisen für den Abend. André Mühlhausens Aufgabe besteht darin, den Überblick zu behalten. Mit einem Löffel probiert er sich durch sämtliche Gerichte, segnet die angerichteten Teller ab und stellt alle notwendigen Zutaten sicher. Fehlt etwas – was oft der Fall ist –, hüpft er ins Auto und organisiert schnellstmöglich einen regionalen Ersatz. Für Aussenstehende mag das zermürbend und stressig tönen. Der 43-Jährige sieht diesen herausfordernden Alltag als Antrieb und Lebenselixier. Damit alles rundläuft, achtet André Mühlhausen bei der Zusammenstellung seines Teams auf gewisse Aspekte, die ihm besonders am Herzen liegen. Zeigt die Person genügend Wertschätzung gegenüber den Lebensmitteln? Wird mit Herz gekocht?

«Nachhaltigkeit ist für mich eine Geschichte ohne Anfang und Ende. Das wird uns immer beschäftigen.» André Mühlhausen

Bringt sie genügend Kreativität mit? Eines seiner obersten Gebote lautet, täglich etwas Neues dazuzulernen – oder wie er selber sagt: «Viele Wege führen nach Rom und Tausende zu einem Gericht.» Deshalb hat er für neue Rezeptideen und Verbesserungsvorschläge immer ein offenes Ohr. Überzeugt ihn eine Idee, wird sie gleich ins Menü oder in den Arbeitsalltag aufgenommen. Egal, ob sie vom Lehrling, Souschef oder der Aushilfe kommt. WEITER GEHT DIE REISE

Obwohl sein Betrieb schon vieles richtig macht, plant André Mühlhausen bereits die nächsten Schritte. Er möchte künftig noch mehr auf vegetarische und vegane Küche setzen. Auch dem Kampf gegen Food-Waste soll verstärkt Beachtung geschenkt werden, obwohl das Hotel jetzt schon sensationelle Werte vorweist. Sein grösster Traum ist schon länger die Eröffnung eines hyperregionalen Restaurants, das ausschliesslich Produkte aus einem bestimmten Umkreis verarbeitet. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht, steht zum jetzigen Zeitpunkt in den Sternen. Vielleicht kommt ihm der Umbau eines Teils des Valbella Resort 4****S im nächsten Jahr gelegen. Gegen 14.00 Uhr beginnt für André Mühlhausen die wohlverdiente Zimmerstunde, bei der er sich vor dem Abendservice ausruht. Wie er das schafft, hängt von seiner Tagesstimmung ab. Meistens geht der Koch nach Hause, manchmal für einen ausgiebigen Spaziergang an die frische Luft. Heute entscheidet er sich für eine spontane Spritztour mit dem BMW X3 xDrive30e. Beeindruckt von dessen Kraft und Gelenkigkeit, flitzt er mit dem sportlichen Plug-in-Hybrid durch die Lenzerheide und lässt seinen Blick über die Landschaft schweifen. Das gefällt ihm beim Autofahren am besten: den Gedanken freien Lauf zu lassen und die malerischen Kulissen in sich aufzunehmen. Davon gibt es hier mehr als genug. Bergseen reihen sich an Arvenwälder und leuchtend grüne Wiesen, gespickt mit kleinen Dörfchen und steinigen Wanderwegen. Besonders gerne lässt er sich Richtung Lantsch/Lenz treiben, weil sich die Umgebung hier mit jeder Fahrtminute verändert. Ausserdem warten viele kurvige Passstrassen darauf, von ihm bezwungen zu werden. Ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit, das ihn den anstrengenden Gastronomiealltag für einen kurzen Moment vergessen lässt. Allzu lange wegdriften liegt für André Mühlhausen nicht drin. Schon um 17.00 Uhr geht es wieder zurück ins Valbella Resort 4****S. Mittlerweile sind die Besucher*innen von ihren Wanderausflügen

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und Biketouren zurück. Auch erste externe Gäste begrüssen sich in der Lobby. Gut gelaunt und mit spitzbübischem Grinsen grüsst der Gastronomieleiter jede einzelne Person, die ihm begegnet, und bahnt sich seinen Weg zur Küche. Hier geht es schon wieder zu und her wie in einem Wespennest. André Mühlhausen bemerkt das schon fast nicht mehr. Er kramt seine Uniform aus dem Schrank, wäscht sich die Hände und denkt die nächsten Schritte noch einmal durch – denn es gibt noch einiges zu tun. Heute Abend in seiner Küche und generell in der Gastronomie. Mit seinen Kreationen transportiert er Emotionen und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Einerseits, weil die Geschmacksexplosionen Tage später noch nachklingen. Andererseits, weil er beweist, dass Gourmet auch regional und umweltbewusst geht. Ganz nach dem Motto seiner Grossmutter: «Das war früher gut und wird es für immer sein.»

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VALBELLA RESORT Mit traumhafter Umgebung, grosszügigem Wellness­ bereich und nachhaltiger Grundhaltung begeistert uns das 4-Sterne-SuperiorHotel schon lange. Ideal gelegen in der Lenzerheide, ist es das perfekte Reiseziel für Naturbegeisterte und Genussmenschen. www.valbellaresort.ch

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MOVE ZUKUNFT

Ein Vorzeige-Autohaus auf 5-Sterne-Niveau. Konsequent auf das Kundenerlebnis und eine einzigartige Arbeitsatmosphäre ausgerichtet. MARCO C. GRAVA spricht im Interview über die Hintergründe des Grossprojekts «MOVE 2023» und verrät seine ganz persönlichen Wünsche an den Neubau in Zürich. INTERVIEW RAPHAEL BÜHLER

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FOTO PAOLO DUTTO


2023 ZUKUNFT

H

Herr Grava, was kommt Ihnen als Erstes in den Sinn, wenn Sie an den Neubau denken, den Sie 2023 an der Badenerstrasse 527 eröffnen? MARCO C. GRAVA Vorfreude, einfach pure Vorfreude. Klar steht man bei einem Bauprojekt dieser Grössenordnung immer auch vor unvorhergesehenen Hürden. Diese konnten wir jedoch überwinden. Heute liegen wir im Zeitplan. Unserem Ziel, in der zweiten Jahreshälfte 2023 zu eröffnen, steht also nichts im Weg. Ich kann es kaum erwarten, das neue Gebäude einzuweihen. Die Rede ist vom modernsten Autohaus der Schweiz. Sie stecken sich hier ein hohes Ziel. GRAVA Auf jeden Fall. Gerade wir als grösster BMW Group Partner der Schweiz müssen und wollen uns hohe Ziele stecken. Wir feiern heuer unser 100-jähriges

Jubiläum, worauf wir auch stolz sind. Das ist einer der Gründe für eine grosse Investition in die Zukunft – aber nicht der Hauptgrund. Sie müssen sich vorstellen: Wir befinden uns in einem umkämpften Markt mit rasanten Entwicklungen. Das erfordert wohlüberlegte Investitionen.

bisherigen, sehr alten Gebäude nicht mehr in jedem Bereich möglich. Es war schlicht nicht mehr zeitgemäss. Neben den Fahrzeugen und Antriebsvarianten entwickeln sich auch die Kundenbedürfnisse laufend weiter. Darauf gehen wir ein.

Sie sprechen es an: Der Automobil­ branche wurden in den letzten Jahren nicht nur rosige Zeiten vorausgesagt. Sie sind also überzeugt, dass eine solch grosse Investition nicht ein zu grosses Risiko ist? GRAVA Grosse Investitionen sind immer mit einem Risiko behaftet. Unsere Premiummarken BMW und MINI setzen derzeit aber mit viel Innovationspotenzial auf eine möglichst emissionsfreie Mobilität. Die Flotte an Fahrzeugen mit alternativem Antrieb wächst kontinuierlich – darauf sind wir sehr gespannt. Wir gehen davon aus, dass die BMW Group im Jahr 2023 bereits 25 elektrifizierte Modelle im Portfolio haben wird. Die Hälfte davon vollelektrisch. Kurz: Wir sind sehr gut aufgestellt mit unseren Marken. Also müssen wir es auch im Bereich der Dienstleistung sein. Mit dem «MOVE 2023» zeigen wir Stärke und beweisen, dass wir voller Elan in die Zukunft gehen.

Was genau möchte die Kundschaft erleben, wenn sie ein Autohaus betritt? GRAVA Wir sprechen gerne vom «5-Sterne-Erlebnis» – angelehnt an ein 5-SterneHotel, in dem Sie bestens umsorgt werden und sich wohl fühlen. Wenn Sie beispielsweise während des Services kurz auf Ihr Auto warten, tun Sie das gerne in einer inspirierenden und einladenden Umgebung. Sie trinken einen erstklassigen Kaffee und fühlen sich in der bequemen Kundenlounge umsorgt. Dahin wollen wir gehen. Zudem richten wir natürlich auch die Werkstatt auf dem neuesten Stand ein. Damit können wir unsere Workflows optimieren, die Arbeitsqualität steigern und für unsere Mitarbeitenden ein tolles Umfeld schaffen.

Wie genau unterstreicht das Projekt diese Zukunftsperspektiven? GRAVA Wir hatten von Anfang an ein Vorzeige-Autohaus vor Augen – eines, das die 5-Sterne-Philosophie von Binelli Group auf den ersten Blick ersichtlich und vor allem erlebbar macht. Für unsere Kundinnen und Kunden soll jeder Besuch zum Erlebnis werden. Das war im

Das Gebäude scheint sehr gross mit acht Stockwerken. Wofür benötigen Sie so viel Platz? GRAVA Wir nutzen den unteren Teil des Gebäudes für unser Autohaus – konkret das Erdgeschoss und zwei Untergeschosse. Dennoch wird die neue Filiale

MARCO C. GRAVA Group CEO und Delegierter des Verwaltungsrates Binelli Group

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ZUKUNFT

Die grosse, bequeme Kundenlounge macht den Besuch bei Binelli Group zum 5-Sterne-Erlebnis.

Die topmoderne Werkstatt mit 44 Hebebühnen.

einheiten ist aufgrund der wachsenden Zahl an Single-Haushalten enorm – gerade in urbanen Zentren. Das kam in der langen Planungsphase mit unseren Partnern aus offiziellen Studien hervor. richtig gross. Wir setzen mit den Dimensionen neue Massstäbe: Alleine der BMW und MINI Showroom weist eine Fläche von rund 1 500 m2 aus und in der Werkstatt befinden sich 44 Hebebühnen. Auf den darüberliegenden Etagen errichten wir zusammen mit unserem Investitionspartner Allianz Suisse 140 attraktive und hochwertige 1,5- bis 4,5-Zimmer-Mietwohnungen. Und das an einer äusserst attraktiven, urbanen Lage.

Also fördern Sie mit Binelli Group direkt bezahlbaren Wohnraum in der Stadt Zürich? GRAVA Ja, das war uns von Anfang an ganz wichtig. Zürich braucht das zwingend. Die Nachfrage für kleinere Wohn-

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Da hatte aber sicherlich auch die Stadt Zürich ein Wort mitzureden? GRAVA Ja, und die Zusammenarbeit war äusserst partnerschaftlich und konstruktiv. Wir suchten von Anfang an immer gemeinsam Lösungen und haben diese auch gefunden. Nur so ist ein solches Projekt realisierbar. Heute können wir alles genau so realisieren, wie wir uns das wünschten. Wenn Sie zum Abschluss noch einen Wunsch formulieren können in Bezug auf die zukünftige Heimat der Binelli Group Filiale Zürich, wie lautet dieser? GRAVA Dass wir unsere Kundinnen und Kunden, aber auch unsere Mitarbeitenden vollumfänglich zufrieden machen


ZUKUNFT

Die Badenerstrasse 527 in Zürich: ab 2023 das neue Zuhause von Binelli Group und 140 hochwertige, attraktive 1,5- bis 4,5-Zimmer-Mietwohnungen unter einem Dach.

damit. Denn darüber haben wir noch nicht gesprochen: Der neue Standort bietet auch 150 topmoderne, attraktive Arbeitsplätze. Die Teams der beiden aktuellen Filialen Zürich und Zürich-City werden zu einer neuen, starken Einheit. Wir von der Unternehmensleitung sind davon überzeugt, dass Binelli Group damit seine Stellung als grösster und stärkster BMW und MINI Group Partner der Schweiz weiter nachhaltig festigen kann.

MOVE 2023 DAS MODERNSTE AUTOHAUS DER SCHWEIZ Unter dem Projektnamen «MOVE 2023» realisiert Binelli Group das «modernste Autohaus der Schweiz». Eröffnet wird der Neubau an der Badenerstrasse 527 in der zweiten Jahreshälfte 2023. Er vereint die beiden heutigen Filialen Zürich und Zürich-City. Das Autohaus wird ganz auf die Bedürfnisse der Kundschaft ausgelegt. Das Ziel ist ein Erlebnis auf 5-Sterne-Niveau. Zudem entstehen topmoderne Arbeitsplätze für rund 150 Mitarbeitende. Nebst dem Autohaus im Erdgeschoss realisiert Binelli Group zusammen mit ihrem Investitions­ partner Allianz Suisse auf den oberen Etagen 140 hochwertige und attraktive 1,5- bis 4,5-Zimmer-Mietwohnungen.

Mehr Informationen, Bilder und Videos

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DARIO CASARI Als Sohn italienischer Einwanderer in Zürich geboren, machte er an der Universität seiner Heimatstadt den Executive MBA mit Fokus Internationales Management. Seit 2007 ist er im Management von Samsung Schweiz tätig, seit 2019 in der Leitungsfunktion als Country Manager.

Autofan mit LEIB und SEELE Das erste Auto hat sich DARIO CASARI schon mit 17 durch Nebenjobs finanziert. Bis er damit fahren durfte, war es für ihn ein Rückzugsort zum Lesen, Erledigen von Hausaufgaben und Musikhören mit Freunden. Seine Lieblingsmusik von damals begleitet ihn heute noch auf der Strasse. TEXT CLEMENS FACHINGER

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FOTO DANIEL AMMANN

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PERSÖNLICHKEIT Fahren Sie mit Ihrem Auto zur Arbeit? CASARI Ja, mein Fahrtweg beträgt etwa 45 Autominuten. Am Morgen nutze ich die Zeit, um zu telefonieren und mich via Radio über das Weltgeschehen zu informieren. Am Abend lasse ich auf dem Heimweg, wenn nicht Dringendes ansteht, den Tag bei guter Musik ausklingen. Was ist auf Ihrer Playlist für lange Autofahrten zu finden? CASARI Bruce Springsteen, unbedingt. Der «Boss» ist seit langer Zeit einer meiner Lieblingskünstler und hat mich durch meine gesamte Jugend begleitet. Am liebsten höre ich ein ganzes Konzert am Stück. Das erinnert mich an all seine Live-Shows, die ich erlebt habe. Wenn er mal in der Schweiz gespielt hat, habe ich ihn selten verpasst. Verraten Sie uns Ihre persönliche Lieblingsstrecke? CASARI Die mit dem wenigsten Verkehr! (Lacht.) Nein, Spass beiseite: In der Schweiz haben wir so viele schöne Landschaften, da fällt mir eine Entscheidung schwer. Ich geniesse malerische Landschaften mit Bergen, Seen und viel Natur. Da ich viel Zeit in den Bergen verbringe, gehört eine Fahrt auf einer Passstrasse mit anschliessendem Restaurantbesuch zu meinen Highlights. Welches war der schönste Moment, den Sie je in einem Auto erlebt haben? CASARI Es gibt zwei. Der erste war die Rückfahrt mit meiner Frau aus dem Spital nach Hause, als ich zum ersten Mal Vater geworden bin. Ebenfalls magisch war, als ich nach bestandener Fahrprüfung meinen Vater von der Arbeit abgeholt habe. Daran erinnere ich mich sehr gerne.

Was bedeuten Autos und Autofahren in Ihrem Leben? DARIO CASARI Ich bin Autofan, seit ich denken kann. Mit 17 habe ich neben der Schule diverse Jobs angenommen, um mir meinen grossen Traum zu erfüllen: mein erstes Auto zum 18. Geburtstag. Dabei habe ich derart Gas gegeben, dass es sogar schon ein halbes Jahr vorher geklappt hat. So hatte ich zwar ein eigenes Auto, aber leider noch keinen Führerschein. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihr erstes Auto? CASARI Es war ein silberner Alfa Romeo 33 Quadrifo­ glio. Praktisch keine Elektronik und die, die da war, hat oft nicht richtig funktioniert. Bis auf das Autoradio. Das war mir sehr wichtig, denn ich habe mit Freunden stundenlang im Auto gesessen und Musik gehört. Für den Führerschein war ich ja noch zu jung. Entsprechend gross war die Freude, als ich endlich den Lernfahrausweis in den Händen hielt.

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an Binelli Group denken? CASARI Definitiv die Menschen, die dort arbeiten. Ich bin langjähriger Kunde und werde jedes Mal sehr freundlich empfangen. Ich schätze dieses herzliche Klima und die angenehme Stimmung enorm.

KOMPAKT BMW X3 M40i Das aktuelle Lieblingsauto von Dario Casari ist der brandneue X3 seiner Frau. Die Neuauflage des kompakten SUV-Klassikers sorgt mit modernster 48-Volt-Technik und innovativem iDrive für noch mehr Fahrfreude, optisch unterstrichen durch eine kraftvolle Linienführung und die markante Niere.

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100 JAHRE

Oben: Martin Binelli gewinnt 1927 das legendäre Klausenrennen im damaligen Trendfahrzeug «Itala». Unten: Zukunftsmodelle wie der BMW Vision M Next zeigen, wie die Erfolgsgeschichte von Binelli Group weitergehen könnte.


JUBILÄUM

Was 1921 in einem umgebauten Pferdestall begann, entwickelte sich in 100 Jahren zum grössten BMW und MINI Group Partner der Schweiz. Die Hauptrolle der packenden Firmengeschichte von Binelli Group ist von einer aussergewöhnlichen Frau besetzt. TEXT ANNA MAIER

Binelli Group GESCHICHTE 1921

Startschuss Martin Binelli und Luise Ehrsam steigen mit Binelli & Ehrsam in den Autohandel ein.

FOTO BINELLI GROUP ARCHIV UND BMW

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Schauplatz ist ein ehemaliger Pferdestall im Zürcher Seefeld-Quartier. Hier beginnt die Erfolgsgeschichte von Binelli Group. Die kaufmännische Angestellte Luise Ehrsam und der Automechaniker Martin Binelli eröffnen ihr Autohaus Binelli & Ehrsam. Sie setzen auf Pferdestärken statt Pferde und sind damit ihrer Zeit voraus. Autohandel? Kaum existent. Einen Wagen kann sich nur leisten, wer der wohlhabenden Oberschicht angehört. Binelli, ein Zürcher mit italienischen Vorfahren und einem Faible für Motorsport – er gewinnt 1927 das legendäre Klausenrennen in der Kategorie Tourenwagen –, bringt das technische Wissen mit und seine Abenteuerlust. Neben ihm, an vorderster Front in dieser stark auf Männer ausgerichteten Branche, positioniert sich Luise Ehrsam. Bemerkenswert, da noch 100 Jahre später nur wenige Frauen an der Spitze von Autohäusern zu finden sind. Ehrsam gilt als mutige, selbstbewusste Unternehmerin, mit klaren Zielen und der Gabe, ein hochwertiges Netzwerk zu knüpfen und zu pflegen.

Schicksalsschlag und Neuanfang

Es verwundert wenig, dass Binelli & Ehrsam schnell wächst und in den Folgejahren an Standorte mit mehr Platz umzieht. TURBULENTE ZEITEN

1930 kommt die einschneidende Wende: Martin Binelli stürzt im Betrieb von einer Leiter und verstirbt. Aufgeben? Kommt für Mitbegründerin Ehrsam nicht in Frage. Sie führt weiter. Zuerst allein, dann mit Unterstützung ihres Ehemannes Hans Baumgartner, dessen Nachnamen sie mit der Heirat 1933 annimmt und mit dem sie fortan die Geschäftsleitung teilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gibt es zusätzliche Hilfe von Jean-Louis Müller, den sie 1949 als Buchhalter einstellt und der sie 30 Jahre später als Geschäftsführer entlasten wird. Luise Baumgartner arbeitet hart und erwartet dies auch von ihrer Belegschaft. Freizeit benötigen in ihren Augen nur Menschen, die keiner Arbeit nachgehen. Mit Widerstandskraft und Willen führt sie das Unternehmen durch Wirtschafts- und Handelskrisen, die kommen und gehen. Genauso wie die Automarken: Hispano-Suiza und Minerva, Itala und Fiat, Nash und Studebaker, Bentley und Rolls-Royce. 1963 wird der erste BMW (ein 700 LS für 5 640 Franken) verkauft. Es ist der Anfang einer bis heute funktionierenden Symbiose, zu der 2001 MINI stösst. FRAUENPOWER IM AUTOHAUS

Wer war Luise Baumgartner-Ehrsam? Einer, der die inzwischen verstorbene «Grande Dame» kennenlernte, ist der frühere Geschäftsleiter und VR Delegierte André Aggeler: «Sie war eine zielstrebige Frau, die ihre Mitarbeitenden führte

1930

Firmengründer Martin Binelli verstirbt. Luise Ehrsam führt das Unternehmen weiter – zuerst allein, dann mit Hans Baumgartner, den sie 1933 heiratet.

1963 BMW-Ära Mit dem Verkauf eines BMW 700 LS Luxus hält die deutsche Premiummarke Einzug.

1973

Stiftung Luise Baumgartner-Ehrsam gründet eine Stiftung für benachteiligte Menschen und soziale Projekte in der Schweiz.

1997– 2021

Übernahme und Fusion Aus den Autohäusern Binelli & Ehrsam, Titan, Bavaria und Autocenter Zürich-Süd wird Binelli Group, der grösste Schweizer BMW Group Partner.

100 Jahre Binelli Group

2021

Gemeinsam mit unserer Kundschaft blicken wir gespannt in die Zukunft und freuen uns auf viele weitere 5-Sterne-Momente.

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JUBILÄUM

Am Anfang war der Pferdestall: das erste Autohaus Binelli & Ehrsam im Zürcher Seefeld. Luise (links) und Hans Baumgartner-Ehrsam (in der Mitte) unterzeichnen Fabrikverträge in Anwesenheit von zwei befreundeten Studebaker-Vertretern.

wie eine Familie. Vielleicht war sie manchmal etwas zu vorsichtig, was Expansionsgedanken anbelangt. Als ich 1987 dazustiess, war die Stammkundschaft vermögend. Luise Baumgartner erlaubte nicht, dass man Autos auf Kredit verkauft.» Dies änderte sich mit einer erweiterten Kundschaft: Aus Binelli & Ehrsam wird – nach der Übernahme der Autohäuser Söhner, Titan und Bavaria – Binelli Group, der grösste Schweizer BMW Group Partner der Premiummarken BMW und MINI. Was bleibt: der Service-Anspruch, den man eher in einem Hotel als in einer Werkstatt vermuten würde. «Die Kundenbeziehung stand für Luise Baumgartner an erster Stelle. Sie betreute viele Kunden selbst, war sehr aufmerksam und bedankte sich regelmässig dafür, dass diese ihr auch in schwierigen Zeiten beigestanden sind. Sie sah sich als Dienstleisterin und wurde nicht müde, sich einzusetzen. Damit war sie ein grosses Vorbild.» 5-STERNE-ERFOLGSREZEPT

Wer forscht, was den Erfolg der heutigen Binelli Group über all die Jahre ausmacht, erhält dann auch häufig die Antwort: die Freundlichkeit der Mitarbeitenden. «Wir bemühten uns stets zu wissen, wo der Schuh drückt. Dafür führten wir

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fein säuberlich Karteikarten, damit die Kundschaft nicht jedes Mal ihre Historie erzählen musste. Ein Auto von Binelli zu fahren, war häufig mit Stolz verbunden.» Diese Kundenzufriedenheit verpflichtet. Früher wie heute. Das weiss niemand besser als der Group CEO und Delegierte des Verwaltungsrates Marco C. Grava. Er feiert 2021 sein 20-jähriges Firmenjubiläum und ist massgeblich für den Erfolg und die stetige Weiterentwicklung der Gruppe verantwortlich: «Unsere Kundschaft soll sich bei uns wohlfühlen und gerne wiederkommen. Das ist das Ziel und Teil des 5-Sterne-Erlebnisses.» 5 Sterne für einen privilegierten Kreis? Das ist nur die halbe Wahrheit. Was viele nicht wissen: Hinter Binelli Group steht eine von Luise Baumgartner gegründete Stiftung. Die Unterstützung von benachteiligten Menschen und sozialen Projekten in der Schweiz als Herzensangelegenheit der Unternehmerin wird – fast unbemerkt von der Öffentlichkeit – weitergeführt. Sie sah es als Pflicht, ihren Erfolg zu teilen. Eine bemerkenswerte Frau – und eine aussergewöhnliche Firmengeschichte, die 1921 in einem Pferdestall ihren Anfang nahm.

DYNAMISCHES DUO Sie gehören zu den Pionieren ihrer Zeit: der Autofachmann Martin Binelli und die kaufmännische Angestellte Luise Ehrsam, die 1921 die Firma Binelli & Ehrsam für Autohandel und Autoreparaturen gründen. Nachdem Binelli 1930 tödlich verunglückt, führt Ehrsam das Unternehmen weiter, mit Willen und Widerstandskraft durch Krieg und Krisen.


SPOTLIGHT

Elegant bedient Der vollelektrische BMW iX punktet neben revolutionärer Technologie mit hochwertigem Innendesign und stilvollen Details. Ein besonderes Glanzstück ist die Mittelkonsole aus Kristallglas und Holz.

FUNKELNDER AUFTRITT Wie das gesamte Interieur des neuen BMW iX kommt die geräumige Mittelkonsole im einladenden LoungeLook daher. Mit einer grossen Bedienfläche und nur vier Knöpfen beweist der deutsche Autohersteller Mut zu Understatement mit Klasse. Auch bei den gewählten Materialien: Edles Holz aus FSC®-zertifizierter Produktion prägt das gesamte Bedienungs­ element, die Knöpfe funkeln dank edlem Kristallglas. Genau das richtige Setting für die weltneue Techno­ logie des Fahrzeugs: Das intelligente BMW Operating System 8 geht individuell auf die fahrende Person ein und passt sich laufend an deren Bedürfnisse und Fahrverhalten an. Ein wegweisender Startschuss zur Ära der elektrisch betriebenen BMW Modelle. Weitere Informationen zum BMW iX finden Sie auf den Seiten 8 und 9.

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EVENTS – RÜCKBLICK

BMW GOLF CUP

ELEGANTER ABSCHLAG

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UG 2 5. A 202 1

Schon länger geniesst der internationale BMW Golf Cup absoluten Kultstatus. Wer sich den ersten Platz erspielt, qualifiziert sich sogar fürs grosse Weltfinale. Binelli Group hat dieses Jahr ebenfalls ihr Glück versucht. Gemeinsam mit der Kundschaft ging es auf den Rasen von Golf Kyburg und danach zum exquisiten Nachtessen ins Restaurant.

ZÜRI

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UG 2 8 . A 20 2 1 KT & 2. O ZUG

MINI ROADSHOW

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DER KLEINE GANZ GROSS Leuchtende Augen und glückliche MINI Fans: So lautete das Motto der diesjährigen MINI Roadshow im Sihlcity Zürich und im Einkaufscenter Zugerland. Neben dem zweistöckigen MINI Bus begeisterte die vielfältige MINI Family, welche nach Lust und Laune getestet werden durfte. Dazu gab es leckere Snacks und feinen Kaffee sowie ein exklusives Gewinnspiel für alle.

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EVENTS – AUSBLICK

JETZT gewinnen

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WINTERFAHRTRAINING

SICHER unterwegs im Winter Die verschneite Engadiner Bergwelt bietet die perfekte Kulisse für einen Event der Extraklasse: Beim Winterfahrtraining 2022 in St. Moritz lernen Sie von den BMW Profis wichtige Manöver für maximalen Fahrspass und Sicherheit bei Schnee und Eis. Und das ist noch längst nicht alles. Was tun, wenn das Fahrzeug ins Schleudern kommt? Wie erkenne ich kritische Situationen frühzeitig? Welche Tricks gibt es für ideale Stabilität auf der Strasse? Genau für solche Fragen lohnt sich die Teilnahme. HEISS AUF SCHNEE UND EIS

Die BMW Instruktoren erwarten Sie auf einem riesigen, eigens präparierten Areal beim Flughafen Samaden. Die erlernten Manöver helfen Ihnen im winterlichen Strassenverkehr. Unter herausfordernden Bedingungen üben Sie Brems- und Lenktechniken und das frühzeitige Erkennen gefährlicher Situationen. Zudem erleben Sie die Sicherheit, die Ihnen die technischen Innova-

tionen von BMW bieten. Sie fahren mit den besten BMW Fahrzeugen – von klein und sportlich bis gross und luxuriös. Der exklusive Kurs bietet nicht nur sehr viel Fahrfreude: Im attraktiven, geheizten Aufenthaltsbereich erhalten Sie nebst einer einführenden Theorieschulung ein erstklassiges Mittagessen mit exklusivem Rahmenprogramm – und zum Abschluss übernachten Sie im luxuriösen 5-Sterne-Hotel.

Dieser lehrreiche Spass tönt ganz nach Ihrem Gusto? Versuchen Sie Ihr Glück und gewinnen Sie begehrte Plätze für das BMW Winterfahrtraining 2022 in St. Moritz. PREIS Die Teilnahme für zwei Personen (Fahrer*in plus Begleitung) am BMW Winterfahrtraining 2022 inklu­ sive Übernachtung und Frühstück in einem ausgewählten Hotel sowie exklusivem Rahmenprogramm. SO GEHT’S Einfach den untenstehenden QRCode mit dem Smartphone scannen und das Formular ausfüllen. Teil­ nahmeschluss ist der 30. November 2021. Binelli Group wünscht viel Glück! BEDINGUNGEN Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren mit gültigem Führerausweis der Kategorie B und eigenem Fahrzeug. Die Gewinner*in wird per Los ermittelt und schriftlich benachrichtigt.

Code scannen Glück versuchen

Die Binelli Group Kundschaft profitiert von einem attraktiven Spezialtarif von CHF 640.– anstatt CHF 1250.– pro Person. Sichern Sie sich Ihren Platz unter www.binelli-group.ch/de/ winterfahrtraining-2022 Das Binelli Group Magazin

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DIGITAL

My BMW App

Ihre BENEFITS # 1 Direkter Zugang zum BMW Service Wer weiss besser als Ihr BMW selbst, wann ein Service nötig ist? Die My BMW App informiert Sie laufend über den Status und gibt rechtzeitig Bescheid. Wählen Sie in der App Ihr Binelli Group Autohaus und vereinbaren Sie direkt einen Termin. Mit dem Newsfeed «Discover BMW» erhalten Sie ausserdem spannende Infos zu Neuheiten und Angeboten rund um BMW.

#3 Steter Zugriff auf Status und Funk­ tionen Das Auto mühsam im Parkhaus suchen? Jetzt nicht mehr: Mit der My BMW App haben Sie es immer im Blick. Ist genügend Treibstoff vorhanden? Habe ich wirklich abgeschlossen? Dank Remote Services greifen Sie sogar aus der Ferne auf Ihren BMW zu. Lüften Sie schon mal vor oder überprüfen Sie mittels 3D-Ansicht, ob alles in Ordnung ist.

#2 Volle Fahrt voraus dank Routenplanung Einsteigen und los geht’s? Nicht ganz. Geduld, bis die Strecke ins Navigationssystem eingetippt ist. Hier hilft die My BMW App: Planen Sie Ihre Fahrt im Voraus bequem auf dem Smartphone und übertragen Sie alles mit einem Klick in die Navigation Ihres BMW. Sie können auch bestehende Ziele aus anderen Karten-Apps (z.B. Google Maps) via SharingFunktion importieren.

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Die My BMW App ist mit allen Modellen ab Baujahr 2014 kompatibel.

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