BFI Kursbuch Frühjahr 2017

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Gesundheit

Früher war alles anders. Sagt man. Kinder seien unbeschwerter aufgewachsen, alles sei weniger kompliziert gewesen. Heute würden Eltern schneller wegen jedem Husten in die Ambulanz eilen und ein Medikament verlangen. „Irgendwie ist das auch nicht verwunderlich. Man hört und liest so viel Negatives. Das verunsichert“, zeigt Gerhard Aspalter ein gewisses Verständnis für besorgte Eltern. Zumal früher die meisten Frauen ihre Kinder im familiären Umfeld von Mutter und Großmutter erzogen, stehen heute viele alleine mit der Kindererziehung da. „Hilfe ist oft in weite Ferne gerückt und Internetforen verunsichern zumeist mehr, als sie helfen“, weiß der Kursleiter. Als langjähriger diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger in der Kinderintensivstation kennt er die elterlichen Sorgen und Nöte und weiß, wann beispielsweise ein Husten harmlos und wann ein Arztbesuch ratsam ist. Gesunder Hausverstand In den beiden Kursen „Wann soll mein Kind zum Arzt?“ und „Mein Baby – Basiswissen bis zum ersten Lebensjahr“ vermittelt Gerhard Aspalter sein fundiertes Fachwissen, verbunden mit einer gesunden Portion Hausverstand. „Mir geht es darum, dass Eltern und Erziehungsberechtigte mehr Sicherheit in ihrem Tun und ein gewisses Basiswissen erhalten, die ihre Entscheidungen bestärken“ So sei es hilfreich zu wissen, dass im Regelfall ein Infekt etwas völlig Normales sein kann und die Abwehrreaktionen das Immunsystem sogar stärken. Im Kurs „Mein Baby“ erfahren frischgebackene Eltern Wissenswertes u. a. über Pflege, Ernährung und Entwicklung. Die beiden Kurse sind praxisorientiert, gearbeitet wird zur einfacheren Veranschaulichung mit Übungspuppen. Selbstverständlich ist genügend Zeit für Fragen eingeplant. Die Kursteilnehmenden erhalten wertvolle Tipps in schriftlicher Form, auf die sie zu Hause jederzeit zurückgreifen können. Ein Erste-Hilfe-Kurs ist ebenfalls vorgesehen. Aber: „Ich möchte deutlich machen, dieser Kurs darf nicht als Ersatz für ärztliche Beratung oder Behandlung angesehen werden“, betont Gerhard Aspalter. Kinder lernen helfen

Kurs 3: ein Kind m ll so n n a W zum Arzt?

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Im dritten Kurs werden Kinder von zehn bis 16 Jahren angesprochen. Die meisten von ihnen besitzen ein Handy, wissen aber oftmals nicht, wie sie im Notfall damit helfen können. „Ich möchte den Kindern die Angst nehmen und sie ermutigen, eine aktive Rolle zu übernehmen. Denn erste Hilfe ist Teamarbeit und beginnt immer mit einem Hilferuf.“ Die Kinder lernen auf einfache Weise, was in einem Notfall zu tun ist anhand von Fallbeispielen und mithilfe einer Übungspuppe. Kursleiter Gerhard Aspalter, DGKP ist seit 15 Jahren in der Kinderintensivstation im Landeskrankenhaus Feldkirch tätig. Er absolvierte zahlreiche Zusatzausbildungen und gibt sein Wissen auch im Team von SimPaed, im Simulationszentrum LKHF sowie in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule weiter. Gerhard Aspalter wohnt in Dornbirn, ist verheiratet und hat selbst drei Kinder.

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