Braunschweiger Judo Club – Vereinsheft Ausgabe 4/19

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AIKIDO

BJC News 4 /2019

Damaskus-BraunschweigBudapest-Tokyo? Geschrieben von Günther Müller

Im Heft 2/2019 hatten wir über Fares als neues Mitglied der Bundesligamannschaft des BJC geschreiben. Heute berichten wir über die glückliche weitere Entwicklung der Ereignisse. Wo kann die Reise noch hingehen? Nun, vor der Weiterreise bleibt erst einmal festzustellen, dass die Familie: Mutter, Vater, zwei Brüder und Fares, jetzt in Deutschland zusammen leben. Damit das gelingen konnte, hat Fares zusammen mit seinen Eltern viele Stunden bei Behördengängen verbracht. Ein vierter Bruder lebt in Schweden. Wohin die Reise von Fares geht, hängt von seinen sportlichen Leistungen und von der Unterstützung durch die internationale Judo Vereinigung (IJF) ab. Derzeit sprechen die IJF und das olympische Komitee über die Teilnahme der Flüchtlingsmannschaft an den olympischen Spielen in Tokyo 2020. Dabei hilft, dass ein iranisches Mitglied der Judo Flüchtlingsmannschaft gerade bei dem European Cup in Malaga den dritten Platz in der Gewichtsklasse bis 60 kg errungen hat. Das zeigt, die Mannschaft hat international durchaus Chancen. Als Test für die Teilnahme der Judo Flüchtlingsmannschaft an der Olympiade diente die kürzliche Teilnahme an der Judo Weltmeisterschaft in Tokyo. Dort wurde die Mannschaft nach der WM

überraschend vom Präsidenten des IJF zum Gespräch eingeladen. Das Auftreten und Kämpfen als Mannschaft gefiel den Offiziellen. Die sehen auch, wie schwer sich andere Sportarten tun, eigene Flüchtlingsmannschaften aufzustellen. Bis Februar 2020 erhofft sich nun Fares Klarheit darüber, ob er bei der Olympiade dabei sein kann. Auf der WM traf Fares einen erfahrenen Österreicher mit Teilnahme an ungefähr 15 internationalen Turnieren viel erfahreneren Gegner. Für Fares war das als Erwachsener ja erst das zweite internationale Turnier. Der Kampf ging leider verloren. Da heißt es allgemein „aus Niederlagen lernt man“, aber zu viel Niederlagen sind dann doch Gift. Diese Erkenntnis hat Konsequenzen für die weitere Vorbereitung. Nämlich besser auf europäischer Ebene. Trotz der schmerzlichen Erfahrungen sind Fares und ein weiter Judoka (-73 kg) aus Hamburg weiterhin in der Auswahl der IJF. Die Vorbereitung kann nicht bis zur Nominierung (vielleicht im Frühjahr 2020) warten, dann wäre es schon zu spät. Zum einen trainiert Fares jetzt 4 x pro Woche, davon 1 x im BJC. Zum anderen arbeitet er an seiner internationalen Erfahrung. In Japan war dieses Erfahrung sammeln noch recht aufwendig, lange Reise, viele Tage Zeitaufwand für einen Kampf von wenigen Minuten. Da war die Teilnahme am European Cup


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