Dramaturgie von Prosa adaptionen
Prosa auf der Bühne
Anders als bei Theaterstücken müssen bei der Bearbeitung von Prosatexten theatrale Momente, Situationen, Spielweisen und Theaterformen herausdestilliert und / oder ergänzt werden. Fragen wie: Wie kürze ich die Vorlage? Welche Aspekte arbeite ich dabei heraus? Wie kann die Lebenswelt der Jugendlichen Eingang finden? Wie narrativ bleibe oder wie assoziativ werde ich? spielen dabei eine Rolle. Anhand von E.T.A. Hoffmanns Kunstmärchen der Schwarzen Romantik „Der Sandmann“ erarbeiten wir in praktischen Übungen Möglichkeiten der Herangehensweise an eine Theateradaption. Dabei werden die unterschiedlichen literarischen Formen (Brief, Dialog, IchErzähler) wie auch die Motive (MenschMaschine, Liebe, Phantasmagorie) Thema sein.
Alles hat seine Grenzen. „Als ob“ genauso wie „echt“. Wenn Menschen, ob im Alltag oder auf der Bühne, zusammenkommen wollen, dann müssen sie aus sich raus. Was heißt dann also: „ganz bei sich“ oder „ganz aus sich“ zu sein? Was heißt das für eine Figurenarbeit im Theater? Gibt es Figuren überhaupt? Oder ist der Weg schon das Ziel und die Annäherung – unattraktiver, aber wahr: der Kompromiss – schon die Figur, mit „echt“ oder ohne? In 2,5 Stunden versuchen wir in die Abgründe der Arbeit an der Darstellung eines „Seins“ auf der Bühne zu blicken und eine Idee ihres Zaubers zu erhaschen. Kann funktionieren − muss aber nicht. Letztlich bleibt es harte Arbeit.
Teil 1: 5. Juni 2014, 9:30 – 12:00 Uhr Teil 2: 5. Juni 2014, 13:30 – 16:00 Uhr
Teil 1: 4. Juni 2014, 9:30 – 12:00 Uhr Teil 2: 4. Juni 2014, 13:30 – 16:00 Uhr
mit Alexander Riemenschneider – geboren und aufgewachsen im Rheinland, lebt in Hamburg. War zunächst als Musiker in Deutschland und Nachbarländern unterwegs. Ab 2003 Theatermusiker und Regieassistent am Theater Bonn; dann Regiestudium in Hamburg; während des Studiums Einladungen zu mehreren europäischen Theaterfestivals, seit 2009 tätig als Theaterregisseur, u.a. am Schauspielhaus Hamburg und am Deutschen Theater Berlin, in Bonn, Oldenburg und Prag. Seit der Spielzeit 2012/13 als Hausregisseur im Schauspiel am Theater Bremen.
mit Sonja Bachmann – studierte Germanistik und Geschichte in Hamburg. Sie arbeitete als Dramaturgieassistentin am Thalia Theater Hamburg und als Dramaturgin beim steirischen herbst, Kampnagel Hamburg, Maxim Gorki Theater Berlin, Schauspiel Leipzig, Theater Bremen und Moks Bremen. Ab der nächsten Spielzeit ist sie Dramaturgin für Kinder- und Jugendtheater und Schauspiel am Deutschen Theater Göttingen.
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