BeneFit Nr. 43

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BESSER ESSEN BeneFit

Das sind die wichtigsten Siegel und wesentliche Punkte, die den Unterschied machen:

Bei den Discountern entsprechen sie der EG-Öko-Verordnung. Darüber hinaus tragen einige Produkte weitere Verbandssiegel. Die konkreten Richtlinien ihrer eigenen Biomarken stellte keiner der Konzerne auf Nachfrage von BeneFit zur Verfügung.

Der gesamte Betrieb muss zu hundert Prozent nach den Bioland-Richtlinien arbeiten. So dürfen unter anderem Blut-, Fleisch- und Knochenmehle nicht zum Düngen genutzt werden. Denn diese gibt es nur aus konventionellen Quellen. Pro Hektar sind 140 statt 230 Legehennen, 280 statt 580 Hähnchen und 10 statt 14 Mastschweine erlaubt. Im Sommerhalbjahr muss frisches Grünfutter angeboten werden. In der Regel über den Weidegang. Auch auf die Art der Verpackung wird geachtet. Hier gibt es individuelle Regelungen. Beispielsweise ist der Einsatz von Aluminium am Flaschenhals von Bierflaschen verboten.

Thomas Bonrath, Pressesprecher der REWE Markt GmbH schreibt in seiner E-Mail an BeneFit: „REWE Bio betreibt Deutschlands größten Bio-Vertragsanbau. Langfristige Partnerschaften sichern Existenzen und gewährleisten gleichbleibend hohe Qualitätsstandards, die die Anforderungen der EU-Bio-Verordnung häufig übertreffen: Das Obst und Gemüse wird ständig auf Pestizid-Rückstände überprüft. Da Rückstände auf der Frucht oft nicht nachweisbar sind, wird zusätzlich eine Analyse der Blätter gefordert, die noch eindeutiger zeigt, dass keine verbotenen Mittel eingesetzt wurden. Regelmäßige Betriebskontrollen, auch von externen Sachverständigen, gehen weiter als amtliche Bio-Kontrollen und geben ein klares Bild von der Situation vor Ort.

Die Tiere bekommen zu hundert Prozent Bio-Futter. Mindestens 90 Prozent der Zutaten müssen aus Demeter-Herstellung sein. Zwei Drittel davon soll Demeter-Futter sein, bei Wiederkäuern muss der Demeter-Anteil bei mindestens 80 Prozent liegen. Kühe dürfen nicht enthornt werden. Eigene Sorten und Züchtungsarbeit im Bereich Getreide, Gemüse und Geflügel sind erlaubt. Nur unverzichtbare Zusatzstoffe und Hilfsmittel werden verwendet. Zum Beispiel wird Torf ohne synthetische Zusätze zur Jungpflanzenanzucht genutzt, es werden mechanische Schneckenfallen aufgestellt oder ätherische Öle auf Tieren angewendet, um Schädlinge in den Stallungen zu bekämpfen. Versteckte Zutaten wie Milchpulver in Joghurt müssen als Zutat angegeben werden.

Zudem sind REWE-Bio-Produkte frei von zugesetzten Aromastoffen und enthalten keine Hefeextrakte als Geschmacksverstärker. Als Besonderheit tragen rund 1/3 aller Produkte der Eigenmarke REWE Bio mittlerweile das Naturland-Siegel. Die Mitglieder des Bio-Anbauverbands bewirtschaften nach strengeren Regeln, als die entsprechende EU-Bio-Verordnung vorgibt, und geben damit den Verbrauchern mehr Sicherheit und Vertrauen. Der Naturland-Anteil soll weiter ausgebaut werden. […]“ Edeka-Sprecherin Andrea Ebert erklärt auf Anfrage: „Alle EDEKA Bio-Produkte erfüllen die gesetzlichen Vorschriften des ökologischen Landbaus und entsprechen mindestens den Richtlinien der EU-Öko-Verordnung, teilweise sogar weitergehenden, wie z.B. Naturland oder Bioland. Teils erfüllen zertifizierte EDEKA BioProdukte weitere zertifizierte Standards, tragen z.B. das Fairtrade-Siegel. Selbstverständlich müssen mit Blick auf hohe Produktqualität und Lebensmittelsicherheit grundsätzlich alle gesetzlichen Vorgaben sowie häufig darüber hinaus gehende spezifische EDEKAAnforderungen eingehalten werden, z.B. bezüglich qualitativer Produktspezifikationen wie dem Fruchtanteil.“

Es werden effiziente und wassersparende Bewässerungssysteme eingesetzt. Wassermanagementpläne werden erstellt, um Ressourcen zu schonen. Altlasten wie zum Beispiel Klärschlamm aus häuslichen Abwässern dürfen nicht auf die Äcker gebracht werden. Es gibt eine Positivliste mit zulässigen Reinigungsmitteln für Maschinen, Geräte und Anlagen im Pflanzenbau. Für die Berechnung der Auslaufflächen werden nur tatsächlich genutzte Flächen berücksichtigt. Der Auslauf ins Freie für Legehennen ist ständig vorgeschrieben. Es muss ganzjährig einen überdachten Außenbereich geben. Elektrische Erziehungshilfen bei Kühen sind verboten.

Zukunft Ökolandbau 20 Prozent Ökolandbau ist das mittelfristige Ziel der Bundesregierung. Sie unterstützt Deutschlands Landwirte durch Förderungen, damit diese sich der hohen Verbrauchernachfrage anpassen können und gleichzeitig damit Tierwohl und Umwelt schonen. Doch wann genau dieses Ziel erreicht werden soll, wird nicht näher definiert.

Bio bei Eigenmarken Supermärkte wie Aldi, REWE, Lidl und Edeka haben auf ihren Eigenmarken eigene Biosiegel.

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