Niemandsland (Leseprobe)

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Zum Geleit

Nach der Schulzeit meines Vaters schickte seine Tante Traut von Fahrenheid-Bey­ nuhnen1 ihn für mehr als ein halbes Jahr nach Italien, um dort die Antike und die Renaissance zu studieren. Mitte der 1930er-Jahre erhielt Vater einen Anruf, dass mein Großvater Jänischken seinen Erbteil habe verkaufen müssen. Auf die Frage: »Was nun?«, sagte ihm sein Vater: »Du hast ja noch die Aufgabe in Beynuhnen und Tante Traut!« Jung verheiratet versprach mir mein Mann, einmal über die 500-jährige Geschichte der Familien Farenheid und Schmidt von Altenstadt zu schreiben – zumal es so viele von meiner Mutter an mich weitergegebene Geschichten über die Familien gab. Die Erzählungen meines Vaters an sie waren damit auch für mich ständig all­ gegenwärtig. Einige Jahre nach der Flucht aus der ostpreußischen Heimat brach leider der Kontakt zu den beiden heute noch lebenden Brüdern meines Vaters ab. Die späteren Begegnungen mit unserer Generation begründeten einen Neuanfang verwandtschaftlicher Nähe. So möchte ich meinem Mann für diese Publikation danken, die für unsere Kinder und Enkel und die Familie Schmidt von Altenstadt von höchstem Wert ist. Der Tod meines Vaters im Juni 1941 in Russland hat meine persönliche Beziehung zur Heimat im Osten tief geprägt. Die nunmehr in diesem Buch vorliegende Dar­ stellung der Geschichte beider Familien ist für mich eine Hoffnung, dass Ostpreußen in unserer Familie nie mehr vergessen wird. Berlin, im Januar 2018 Monica von Voss, geb. Schmidt von Altenstadt

1 Zur unterschiedlichen Schreibweise des Namens F. vgl. S. 71, Anm. 1.

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