Direct Urbanism

Page 137

Stadtwerk Lehen 2006–2012 Salzburg-Lehen (A)

2006 gewann transparadiso den städtebaulichen Wettbewerb (basierend auf einem Masterszenario von Max Rieder). 2007 erhielt das Projekt gemeinsam mit touzimsky herold mit Wolfram Melem und Halle 1 den Otto-Wagner-Städtebaupreis. Von 2009 bis 2011 wurden von transparadiso im nördlichen Teil des Stadtwerk-Areals 149 von insgesamt 300 Wohnungen errichtet sowie 2012 der urbane Boulevard mit Rampe, Boulder-Zentrum, Atelierhaus und Galerie Fotohof fertiggestellt.

Kooperationspartner Cooperation partners ARGE Partner: Bernd Vlay, Forsthuber/ Scheithauer, Feichtinger Architectes Ausführungsplanung Detail planning Andreas Pöstinger Landschaftsarchitektur Landscape architecture Thomas Proksch/ Land in Sicht Statik Structural engineering Karlheinz Wagner Bauphysik Building physics Zwittlinger&Spindler Team (inkl. Wettbewerb incl. competition) Florian Lang (Projektleitung project management); Matthias Jahn, Philipp Rudigier; Marie-Teres Genser, Isabelle Zuefle, Markus Taxer, Vinzenz Dreher, Daniel Springer, Konrad Wolf; Andrea Börner, Paul Hebenstreit, Laura Hochhäusl, Sophie Hochhäusl, Michael Klein, Anna Kovacs, Christina Lenart, Katharina Melchert, Veronika Neubauer, Katharina Oberleitner, Marlene Rutzendorfer, Franz Stibli, Rüdiger Suppin, Julia Wieger Auftraggeber von Client of transparadiso Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft mbH (gswb) Bauvolumen 17 Millionen Euro Construction volume 17 million Euros

134

© Photos Rainer Iglar, Andrew Phelps, Hermann Seidl, transparadiso

Die zentrale Aufgabenstellung bei der städtebaulichen Planung sowie bei der Errichtung der Wohnbauten bestand darin, ein urbanes Viertel zu realisieren, das über die Grenzen des Stadtwerkareals hinaus eine zukunftsorientierte neue Identität für Lehen und einen zeitgenössischen Gegenpol zum historischen Stadtzentrum von Salzburg schaffen sollte. In Lehen als traditionellem Arbeiterbezirk sollte eine neue Form von Urbanität mit Angeboten im öffentlichen Raum sowie einem differenzierten Freiraumkonzept entwickelt werden. Der Außenraum ist durch einen Grün-Korridor, der über das Viertel hinaus bis zum Lehener Park im Norden und zu den kulturellen Einrichtungen im Süden reicht, definiert. Gequert wird diese Durchwegung von einem großzügigen, von West nach Ost verlaufenden, öffentlichen Boulevard (Inge-­MorathPlatz) mit Kultur- und Vereins- / NGO-­Nutzungen in den Erdgeschosszonen. transparadiso bezog die vielfältigen innovativen Handlungsansätze in die Gestaltung mit ein, um die besonders hohen Qualitätsansprüche für diesen neuen Stadtteil umzusetzen. Eine Steuerungsgruppe mit allen „­Stakeholdern“ – den BauträgerInnen, Abteilungen der Stadt Salzburg, dem Wohnungsamt, den PolitikerInnen, den privaten ProjektentwicklerInnen und anderen – wurde einberufen. Zur Begleitung des Projektes wurde ein Soziologe eingesetzt. transparadiso erarbeitete auch Konzepte für spezielle Wohnnutzungen wie 55-Plus- oder Allein­ erzieherIn-Kind-Wohnen und diesen zugeordnete Gemeinschaftsbereiche. Um die vielfältige öffentliche Nutzung der Erdgeschosszonen zu unterstützen, wurde eine spezielle Förderung für einen Ausbau im „Edelrohbau“ ausgehandelt: Etabliert wurde eine gemeinschaftlich genutzte Zone mit kulturellen Institutionen (Galerie Fotohof, Galerie der Stadt Salzburg) und diversen gemeinnützigen Einrichtungen (Volkshochschule, Boulder-Zentrum, Atelierhaus, Hilfswerk, Café, Kindergarten). Die Gemeinschaftsräume in den Wohnbauten stehen über die Hausgemeinschaften hinaus für das Quartiersmanagement und NGOs zur Verfügung, um die soziale Dichte zu erhöhen. Der relativ beengte Freiraum wurde mit hohen Aufenthaltsqualitäten mit diversen Aneignungsmöglichkeiten


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.