B&I Die Industrie-Zeitung, Ausgabe 3, Juni 2020

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NACHRICHTEN

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Social Distancing in Produktionswerken

Gegenüber seinen Beschäftigten hat jeder Arbeitgeber laut Arbeitsschutzgesetz eine Schutz- und Fürsorgepflicht. Kurz gesagt bedeutet dies, dass er dafür sorgen muss, die Erkrankungsrisiken und Gesundheitsgefahren im Betrieb so gering wie möglich zu halten. Da diese Regelungen in Bezug auf die Pandemie nicht ausreichen, haben das Bundesministerium für

Arbeit und Soziales und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) im April den Arbeitsschutzstandard Covid 19 für Unternehmen erstellt. Hierin wird unter anderem ein Mindestabstand von 1,5 Metern definiert, der überall einzuhalten ist. Außerdem fordert der Arbeitsschutzstandard auf, Abläufe so zu organisieren, dass die Beschäftigten möglichst wenig direkten Kontakt zueinander haben.

Das fängt bei der Anwesenheit an, geht über die Pausenregelungen und reicht bis zum Thema Homeoffice. Bei einem unvermeidlichen direkten Kontakt soll außerdem durch ergänzende Maßnahmen, wie Mund-Nase-Bedeckungen oder Schutzscheiben, Sicherheit hergestellt werden. Hierfür müssen ein Hygienekonzept umgesetzt und die Mitarbeiter entsprechend eingewiesen werden. Grundlage sind die Hygienemaßnahmen, wie

JJuni 2020

sie im Codiv-19-Arbeitsschutzstandard beschrieben sind. Ergänzend sind die branchenspezifischen Hilfestellungen zu beachten. Diese finden sich online bei der DGUV (www.dguv.de) gelistet. Hier gibt es außerdem Broschüren, Informationsmaterialien und Plakate, die bei der Planung des Wiederhochfahrens in den Firmen unterstützen, denn nur mit Vorsicht schützen wir uns vor einer zweiten Welle. Volker Zwick

Aus FDBR, WVIS und SET wird VAIS

Führungswechsel bei der GIS

Verband der Anlagenbauer und Industriedienstleister mit neuem Namen und Inhalten

André Panné löst Dr. Ansgar Niehof als Geschäftsführer ab

Im Zuge der Neuausrichtung des Fachverbands Dampfkessel-, Behälter- und Rohrleitungsbau e.V. (FDBR), des Wirtschaftsverbands für Industrieservice e.V. (WVIS) und des Wirtschaftsverbands Anlagenbau und Industrieservice e.V. (SET) haben die Mitglieder nun einen neuen Verbandsnamen gewählt. Der zuletzt unter dem Namen SET agierende Verbändeverbund tritt ab sofort als VAIS Verband für Anlagentechnik und Industrieservice e.V. auf. Fünf neue Fachbereiche bilden nun die Kernthemen der Branchen ab.

Der bisherige GIS-Geschäftsführer Dr. Niehof verantwortete als Mitglied der Geschäftsführung seit 2012 den Aufbau des Unternehmensbereichs Industrie, betrieb die Integration der GIS in die Robur und akquirierte Neugeschäft im Bereich Enterprise Asset Management im In- und Ausland. Dr. Niehof wird sich nun neuen Aufgaben außerhalb der Robur widmen.

Der VAIS Verband repräsentiert mit mehr als 700.000 Mitarbeitern und einem Geschäftsvolumen von 65 Milliarden Euro einen bedeutenden Wirtschaftsbereich in Deutschland. Er versteht sich als Fach- und Wirtschaftsverband zur Förderung und Vertretung der fachlichen und wirtschaftlichen Belange seiner Mitglieder. In der Onlineversammlung am 7. Mai 2020 stimmten die Mitglieder unter anderem über die Aufstellung neuer Fachbereiche für

Nachfolger des bisherigen GIS-Geschäftsführers Dr. Nierhof ist seit dem 1. Mai 2020 André Panné, der den Bereich Industrie vor allem in Richtung Industrie 4.0 und Digitalisierung ausbauen will. André Panné zeichnen mehr als 25 Jahre Führungsverantwortung in der Unternehmensberatung und im Interimsmanagement für Unternehmen der ITK Industrie aus. Desgleichen gehören umfassende Managementerfahrung in internationalen Konzernen und in Startups in den Bereichen Geschäftsführung, Digitalisierung und Digitale Transformation, Innovationsmanagement, Strategieentwicklung sowie Projektmanagement zu seinem Portfolio. Er freut sich auf die vor ihm liegenden Aufgaben: „Sehr gerne nehme ich die Herausforderung an, die Zukunft der GIS gemeinsam mit Bernd Heselmann zu moderieren und mit dem Team aktiv zu gestalten. Das Thema Enterprise Asset Management ist eine Schlüsselfunktion für die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft und die GIS ist mit ihrer

Dr. Lothar Meier von Infraserv Höchst, der als Vorsitzender des WVIS in der Vergangenheit aktiv war und nun ebenfalls im Vorstand des VAIS aktiv ist, sieht im Verband nun eine effektive Möglichkeit, die „Anliegen, aber auch die Lösungsangebote unserer Mitglieder nachhaltig in der Wirtschaft und gegenüber politischen Entscheidungsträgern adressieren zu können”. Bild: Infraserv

die interne und externe Arbeit des neuen Verbandes ab.

Fünf neue Fachbereiche Die neuen Fachbereiche bilden mit ihren Schwerpunkten „Anlagenbau & Komponenten“, „Industrie- & Anlagenservice“, „Digitalisierung & Künstliche Intelligenz“, „Neue Technologien & Umwelt“ sowie „Wirtschaftspolitik & Imageförderung“ die Kernthemen der Branche ab. Insbesondere für den neu eingerichteten Fachbereich „Wirtschaftspolitik und Imageförderung“ hat Dr. Lothar Meier klare Vorstellungen: „Wir benötigen ein effizientes Netzwerk innerhalb der serviceorientierten Zielbranchen und qualifizierte Kontakte nach Berlin, um die Bedeutung unserer Branche für die deutsche Industrie zu verdeutlichen und die Anliegen, aber auch die Lösungsangebote unserer Mitglieder nachhaltig in der Wirtschaft und gegenüber politischen Entscheidungsträgern adressieren zu können.“ Den Vorstandsvorsitz übernimmt Jörg Klasen (Standardkessel Baumgarte Holding GmbH), der bereits seit 2013 das Verbandsgeschehen als Vorsitzender für den FDBR verantwortete und ge-

meinsam mit Dr. Lothar Meier (Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, vormals WVIS) und Klaus Dieter Rennert (Hitachi Power Europe GmbH, vormals SET) die Fusion umsetzte. Dr. Lothar Meier wurde im April vom derzeit 14-köpfigen Vorstand zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Als Schatzmeister wurde Niklas Wiegand (Bilfinger SE) bestimmt. Die neue Webseite des VAIS ist in Vorbereitung. www.wvis.eu www.fdbr.de www.set-online.de

VAIS-Vorstandsvorsitzender Jörg Klasen geht davon aus, dass nach der Zuordnung der Mitgliedsunternehmen zu den neuen Fachbereichen bereits vor der Sommerpause die Arbeit an den neuen Themen beginnen kann. Bild: SET

Wir betreuen als Spezialist für Instandhaltungslösungen, Serviceprojekte jeder Komplexität – inkl. der Installation, die laufende Anlagenüberwachung bis hin zur Datenanalyse, Reparatur und Optimierung einzelner Komponenten. Off-Highway Powertrain Services sind unser Metier. www.powertrain-services.de

Erfahrung und ihrem Portfolio somit Türöffner für die Industrie 4.0.“ www.gis-systemhaus.de www.robur-industry-service.com

Leadec übernimmt IVG Göhringer IVG Göhringer ist auf Messtechnik spezialisiert. Seit dem 1. Juni 2020 gehört das Unternehmen nun zu

WORAUF SIE SICH VERLASSEN KÖNNEN AUS LEIDENSCHAFT FÜR PERFEKTEN POWERTRAIN SERVICE

Bezugnehmend auf die aktuellen Herausforderungen durch die Corona-Krise betont das neue Mitglied der GIS-Geschäftsführung André Panné: „Wir können alle aus dieser Not eine Tugend machen und interne Optimierungsprojekte angehen. Welche Maßnahmen zur Prozessoptimierung oder Effizienzsteigerung lassen sich jetzt vorbereiten? Wo könnte Digitalisierung oder Automatisierung helfen? Welche seit Langem liegen gebliebenen Projektideen können jetzt begonnen werden?“ Bild: GIS

Leadec. Mit der Übernahme verstärkt der Industriedienstleister seine technische Kompetenz im Bereich Predictive Maintenance. Der Messtechnikspezialist ergänzt das Portfolio von Leadec um professionelle Dienstleistungen wie Prüfungen, Abnahmemessungen vor Ort bis hin zu Schulungen der Instandhaltungsmitarbeiter und vertreibt Messgeräte zur Fehlersuche in Produktionsanlagen. „IVG Göhringer vereint HardwareVertrieb und tiefes Expertenwissen über industrielle Netzwerke und Feldbussysteme. Beides ist sehr wertvoll, um unser Angebot rund um Predictive Maintenance voranzutreiben“, kommentiert Markus Glaser-Gallion, CEO von Leadec, den Zukauf. www.leadec-services.de


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