Donnerstag, 12. Mai 2011 Nr. 19
THIERSTEINER WOCHENBLATT
9 BREITENBACH
Sozialpreis für Ferienpass Zum ersten Mal wurde in der Region ein Sozialpreis vergeben. Gewinner aus zwölf Nominierten ist der Ferienpass LaufentalThierstein. Martin Staub
D
ie Spannung war deutlich spürbar, als sich am letzten Freitag der katholische Pfarreisaal allmählich mit Geladenen und die Nominierten füllte. Wer wird nun erster Gewinner des Sozialpreises LaufentalThierstein? Wolfgang Borer, aktueller Präsident des einladenden Kiwanis Club Breitenbach, erklärte in seiner Begrüssung, warum ein solch aufwändiges und kostspieliges Projekt – immerhin handelte es sich um Preisgelder von 6500 Franken – genau zu diesem Club passt. «Das Motto eines jeden Kiwanis Club ist es, Augen zum Strahlen zu bringen», erklärte der Bauunternehmer. Und genau das tat er in der Folge auch. Unter den 12 Nominierten, welche von Silvia Saner und Felix Schenker präsentiert wurden, waren diverse Vereine und Gruppen: die ökumenische Wegbegleitung Laufental, das Familienzentrum Chrättli in Laufen, der Förderverein der Regionalen Musikschule, die Wohnbaugenossenschaft Lingenberg, Büsserach, die Kinderbetreuung Hirzenkäfer Breitenbach und die Freiwilligengruppe AZB. Aber auch Einzelpersonen machten durch ihr langjähriges soziales Engagement auf sich aufmerk-
Die Preisträgerin und die Gratulanten: Cecile Jenzer (mit Blumen) nimmt den Sozialpreis von Felix Schenker, Walter Tschan, Silvia Saner, Helen Gianola und Gerhard Ernst (v. l.) entgegen. FOTO: MARTIN STAUB
sam – Nathalie Borer und Peter Jeker, beide aus Büsserach beispielsweise. Die Jury, ein Ausschuss des Kiwanis Club und als prominente externe Komponenten Felix Richterich und Gerhard Ernst wählten die vier «Kandidaten» für die Endausscheidung aus. Walter Tschan, in Vertretung für den im Ausland weilenden Felix Richterich und Gerhard Ernst verlasen in der Folge die vier Laudationes. Gedanken an etwelche Preisverleihungen für Filmstars in Übersee sollen angeblich nicht beabsichtigt gewesen sein. Das Ehepaar Berta und Urs Hänggi, welches während Jahren fast täglich Freiwilligenarbeit im Nunninger Altersund Pflegeheim Stäglen verrichtet, kam hier als Erstes zum Zug. Die seit 28 Jahren existierende Freizeitgruppe, die regelmässig mit Behinderten aus der Region gemeinsame Abende verbringt, wurde ebenfalls gebührend ins rechte Licht gerückt. Als weiterer Favorit stand der Breitenbacher Verein K5 (Kurszentrum für Menschen aus 5 Kontinenten) im Rampenlicht. Seit 30 Jahren engagiert
sich hier eine Gruppe von Frauen für die Integration von fremdsprachigen Frauen, bietet ihnen Deutschkurse an und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Integration. And the winner is . . . der Ferienpass Laufental-Thierstein, der seit über 30 Jahren alljährlich den daheimgebliebenen Kindern ein umfassendes Angebot an Sport-, Werk- und Freizeittätigkeiten während mehrerer Sommerferienwochen anbietet. «Unsere eigenen Ferien haben wir meistens so legen müssen, dass unsere Kinder hier ja nichts verpassen», erklärte Gerhard Ernst in seiner Ansprache. Cecile Jenzer, Brislach, welche seit vielen Jahren (nach Dani Lutz, Büsserach) den Ferienpass «managt», nahm den Preis sichtlich gerührt entgegen. «Ich will diesen Verdienst sehr gerne meinen unzähligen Helferinnen und Helfern weitergeben», erklärte sie abschliessend. Und wie es sich für eine grosse Feier gehört, gabs anschliessend Blumen, Häppchen und Apéro. Dazu groovige Klänge der Freewheelin Blues Band.
BREITENBACH
BREITENBACH
Altersheimgalerist eröffnet Ausstellung
Was Dinge erzählen – Museumstag 15. Mai
Vernissage: Noch-Heimleiter Urs Spielmann mit Thomas Woodtli, Willy Menth und Daniel FOTO: JAY ALTENBACH Gaemperle (v. l.) freuen sich über die gelungene Ausstellung. ja. Heimleiter Urs Spielmann hat zum letzten Mal vor seiner Pensionierung die Bilder von Daniel Gaemperle und Thomas Woodtli im Kulturforum 10 im Alterszentrum Bodenacker aufgehängt und die Vernissage mit einer launigen Laudatio eröffnet. Eine 20-jährige Freundschaft verbindet Spielmann mit den beiden Künstlern, deren Bilder noch bis zum 13. Juni im Kulturforum zu bestaunen sind. Beide Künstler hat der Heimleiter kennen gelernt, als er 1991 im Alterszentrum seine Tätigkeit aufnahm und die Kunstkommission das Konzept für das Kulturforum 10 entwickelte . Die Kommission mit Rolf Haefeli, Willy Menth und Iris von Arb wurde von Daniel Gaemperle künstlerisch beraten. Thomas Woodtli hatte seinerzeit bereits die Aufenthaltszone des Alterszentrums künstlerisch ausgestaltet und im vergangenen Jahr bei der Umgestaltung des Wohlfühlbads seine Handschrift erneut hinterlassen. Einen besonders schönen Schlusspunkt der langjährigen Zusammenarbeit bildet das neue Buffet mit einem von Daniel Gaemperle gestalteten Glasbild als Rückwand. In Anwesenheit der Kunstinteressierten stellte Spielmann auch seinen Nachfolger Hannes
Spirig vor, der auf Anfang Mai seine Tätigkeit aufgenommen hat. Für Gaemperle ist völlig klar, dass der Betrachter weiss, welche Bilder von wem stammen. Für Outsider sei vermerkt, dass Gaemperle ungegenständlich malt und Woodtli häufig Fotos verwendet und gegenständlich malt. Woodtli bezeichnet sich selbst als «manischen Fotografen». Er habe immer einen Fotoapparat bei sich und würde immer und überall Bilder knipsen und archivieren. «Als gelernter Laborant habe ich zudem immer noch ein Interesse für die Medizin und verwende für meine Bilder auch Röntgenbilder», führt Woodtli weiter aus. Manche Bilder verwende er dann für seine Kunstwerke. Mithilfe von Fotoshop arbeite Woodtli daran und manchmal entstehe etwas Gutes, das er als Teil eines Kunstwerks verwenden könne. Seine Arbeit als Künstler sei sehr unterschiedlich. Zu 50 Prozent sei er Dienstleister und arbeite für andere Künstler, Architekten oder als Innendekorateur. Die objektbezogene Kunst fasziniere ihn sehr. Dies zeigt sich auch in seinen Bildern, wo er Gebäude als Kunstobjekte mit einbezieht. Das Kulturforum ist täglich von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet.
WOS. Zum internationalen Museumstag am Sonntag, 15. Mai, laden 200 Museen in der ganzen Schweiz ein. Davon stehen 19 im Kanton Solothurn. Die Besucher können durch interessante, facettenreiche und lustige Aktivitäten die Beziehung zwischen Museumsobjekten und Gedächtnis entdecken. Viele Häuser sind an diesem Tag kostenlos zu besuchen. «Was die Dinge erzählen» ist das Thema des diesjährigen Museumstages. Er lädt alle ein, diese erinnerungsreichen Objekte zu entdecken, neue Kenntnisse zu gewinnen und mit anderen Erinnerungen auszutauschen. Um die 20 000 Museen werden weltweit am Internationalen Museumstag teilnehmen. In diesem Jahr organisieren 19 solothurnische Museen unter ihrem Verband «Museumsverbund des Kanton Solothurn» einen gemeinsamen Auftritt. Darunter das Museum Breitenbach, welches einen Film über die industrielle Entwicklung im Schwarzbubenland zeigt (10–16 Uhr geöffnet). Weitere Angebote gibts am 15. Mai unter anderem im Museum Haarundkamm in Mümliswil, im Kunstmuseum, im Naturmuseum und im Archäologischen Museum in Solothurn oder im Historischen Museum in Olten. www.museum.ch