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MAI 2017 | TREFFPUNKT GRENCHEN | 35

PETER GASSLER Seit 61 Jahren gibt es die Bäckerei-Konditorei Gassler in Grenchen. Seit 1988 führt Peter Gassler den Familienbetrieb in zweiter Generation und auch sein Sohn Oliver bereitet sich vor, eines Tages in die Fussstapfen seines Vaters zu treten. Mit vier Lokalitäten – darunter das Café Eldorado – sind

Auf einen Kaffee sie in Grenchen vertreten. «Daneben ist die Erreichbarkeit des Geschäfts heute wichtiger denn je», erklärt Peter Gassler. Was nicht bedeutet, dass Kunden wegen eines leckeren Brotes nicht auch einen Umweg in Kauf nehmen. Zum Beispiel, um in den Genuss des Grenchnerbrotes zu kommen. Oder für

mit … die hauseigenen Spezialitäten wie die Gassler-Würfel. «Unsere langjährigen Mitarbeiter nehmen sich auch gerne Zeit, zu erklären, was in den Spezialitäten steckt», sagt der Bäcker- und Konditormeister. «Vielleicht nicht alles», schmunzelt er, «denn es ist ja auch ein Stück Betriebsgeheimnis.» (DOM)

Die ersten drei Sekunden sind matchentscheidend Seit geraumer Zeit weht den Gewerbetreibenden ein rauer Wind um die Ohren. Insbesondere im Detailhandel scheint die Krise noch längst nicht ausgestanden. Heinz Westreicher, Präsident des Gewerbeverbandes Grenchen, über leere Schaufenster, erfolgreiche Anlässe und die Auswirkungen von Onlinehandel und Einkaufstourismus. Text und Foto: Markus Kocher

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err Westreicher, seit gut drei Jahren sind Sie Präsident des Gewerbeverbandes Grenchen. Zufrieden mit dem Erreichten? Heinz Westreicher (lacht): teils, teils. Einerseits haben wir in dieser Zeit diverse neue Aktionen und Anlässe ins Leben gerufen, die auf grosse Resonanz gestossen sind. Andererseits tut jeder Austritt eines Mitglieds extrem weh. Und insgesamt haben wir in Sachen Solidarität unter den Gewerbetreibenden noch viel Luft nach oben. Bleiben wir zuerst bei den erfreulichen Ereignissen. Ihre persönlichen Highlights der letzten drei Jahre? Die gemeinsamen Aktionen und Anlässe wie der Cüpli-Samstag, die Kinonacht, der Neujahrsapéro, der Osteranlass, die «Grenchner Einkaufstäsche» oder der Wirtschaftstag, der ganz im Zeichen der Schulabgänger von Bettlach und Grenchen steht und der dieses Jahr bereits zum 5. Mal durchgeführt wird. Und nicht vergessen möchte ich die Gewerbeausstellung anlässlich des letztjährigen Grenchner Festes. Sie war ein absoluter Erfolg und wird im nächsten Jahr ganz sicher ihre Reprise finden.

Weniger Freude machen Ihnen sicherlich die vielen leeren Schaufenster. Wie begegnet der Gewerbeverband der Krise im Detailhandel? Eine ganz schwierige Frage. Vorab möchte ich festhalten, dass die Probleme des Detailhandels in Grenchen nicht grösser sind als in anderen vergleichbaren Städten. Aber es schleckt keine Geiss weg: Insbesondere Möbel- und Modegeschäfte, aber auch Schuhhandlungen und Kosmetikfirmen, Papeterien oder Lebensmittelgeschäfte haben in Zeiten des unbegrenzten Onlinehandels und grenzüberschreitenden Einkaufstourismus einen schweren Stand. Was tun? Ich bin der festen Überzeugung, dass die persönliche Beziehung zum Kunden der beste Garant fürs wirtschaftliche Überleben ist. Wenn ein Passant einen Laden betritt, entscheidet sich in den ersten drei Sekunden, wie sich der Besuch weiterentwickelt. Diese drei Sekunden muss man nutzen, um mit dem potenziellen Kunden in Kontakt zu treten. Denn letztlich sind es zwischenmenschliche Aspekte, die uns vom Internet abheben.

«Der Detailhandel macht schwere Zeiten durch», sagt Heinz Westreicher, Präsident des Gewerbeverbandes Grenchen.

Und welchen Beitrag leistet der Gewerbeverband für ein lebendiges Gewerbe in Grenchen? Einen grossen! Einerseits kann man als Mitglied des GVG sein Netzwerk aktiv pflegen und ausbauen. Andererseits ist man dank regelmässigen Newsletters immer über die Aktivitäten des GVG sowie gewerberele-

vante Neuerungen informiert. Darüber hinaus pflegen wir eine enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und der politischen Behörde, koordinieren gemeinsame Anlässe, pflegen den Kontakt zu den Medien oder unterstützen die Gewerbetreibenden bei der Suche nach geeigneten Lehrlingen.


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