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DORNECK BÄTTWIL

Donnerstag, 21. April 2016 Nr. 16

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WITTERSWIL

Der Star aus dem Ghetto

«Erfreuliches Resultat in einem ungemütlichen Umfeld» Die Raiffeisenbank Birsig verbucht in der Bilanzsumme eine enorme Steigerung. Die Standorte Witterswil und Hofstetten erfahren Verbesserungen. Bea Asper

Ibrahimovic-Anhänger in Bättwil: Klasse 4B mit Lehrerin Andrea Rubin. Schüler einer Bättwiler Klasse liessen sich von Superstar Zlatan Ibrahimovic inspirieren, zerpflückten seine Biographie und stellten in einem Workshop eine Rätsel- und Aufgabensammlung über den berühmten Schweden zusammen. jjz. Vorhang auf für Ibracadabra tönte es am Freitagabend, als die Bättwiler Klasse 4B zur Vernissage ihrer Aufgabensammlung einlud. Der schwedisch-bosnische Fussballstar Zlatan Ibrahimovic, gegenwärtig immer noch bei Paris Saint-Germain unter Vertrag, hatte es ihnen angetan und liess sie nicht mehr los. «Ich war ein typischer Jugo, ich hielt mich für unwiderstehlich», zitierte Schülerin Noemi das Grossmaul aus Malmö. Seine Geschichte und Biographie von David Lagercrantz «Ich bin Zlatan Ibrahimovic» ist in der Ich-Form geschrieben und kommt ehrlich und glaubwürdig daher. Er ist in einem Ghetto von Malmö aufgewachsen und hat sich mit allerlei Leuten herumgetrieben. Mit der ersten Million kaufte er sich eine Villa in Malmö und bald darauf musste ein Ferrari Enzo her. «Er ist sehr impulsiv und lässt nichts auf sich sitzen», beschrieb ihn Noemi weiter. Er trainiere aber diszipliniert und nehme keine Drogen, wenn man von seiner Spielsucht an der Play Station absieht. Sogar für das Gymnasi-

FOTO: JÜRG JEANLOZ

um hätte es ihm gereicht, aber es war nicht sein Milieu. Wer die Rätsel- und Aufgabensammlung der Klasse 4B lösen will, muss das unterhaltsame Buch gut verinnerlicht haben. So wird gefragt, ob Probleme mit Spielern, dem Trainer oder der Frau dem Fussballer schlaflose Nächte bescheren (nur Trainer!). Wenn er früher verlor, wollte er sich welcher Sportart zuwenden? Eishockey. Und wie hiess das hübsche Mädchen, das ihm nicht mehr aus dem Kopf ging? Helena, sie wurde später seine Frau und brachte dem Ungehobelten bei, wie Fischbesteck aussieht und wie man Wein trinkt. «Ich bin stolz auf meine elf Schüler und zwei Schülerinnen, die gut gearbeitet hatten», sagte Lehrerin Andrea Rubin, die den Workshop für die 16-Jährigen geleitet hat. Der Deutschunterricht habe davon profitiert. Sie sei heute selbst ein Ibrahimovic-Fan, denn die Biographie sei spannend und für Jugendliche äusserst geeignet. Der zwei Meter grosse Hüne habe Velos geklaut, geflucht, geschlagen und sei doch sich selbst geblieben. Zum Abschluss der Vernissage demonstrierten die Schüler einige Ibrahimovic-Tricks am Ball und servierten den Gästen Selbstgebackenes aus der Schülerküche. Ein Workshop, der alle Facetten des Lebens sinnvoll abgebildet hat.

W

ährend die Entwicklung zum Negativzins vielen Unternehmen zu schaffen macht, blickt die Raiffeisenbank Birsig auf eines ihrer «besten Geschäftsjahre» zurück, verriet Martin Speiser, Mitglied der Bankleitung. An der Generalversammlung vom letzten Freitag nahmen über 1000 Genossenschafter teil, der Hauptanlass fand im Congress-Center Basel statt, die Versammlungen in Witterswil und Hofstetten wurden über eine Grossleinwand und eine Lautsprechanlage mit Bild und Ton versorgt. Verkabelung und Aufwand waren nicht umsonst – die Technik funktionierte. Verwaltungsratspräsident Reto Forrer (Oberwil) konnte die Drei-Ort-Versammlung problemlos über die Bühne bringen und wurde mit Applaus wiedergewählt in das oberste Organ – wie auch seine Kollegen Stephan Hoch (Hofstetten), Reto Grossheutschi (Hofstetten), Boris Frey (Biel-Benken), Roland Kaufmann (Hofstetten), Alois Müller (Witterswil), René Plüss (Rodersdorf) und Heinz Schumacher (Metzerlen). Der Binninger Georges Fünfschilling verabschiedete sich nach 16-jährigem Engagement aus dem Verwaltungsrat. Geschäftsbericht und Jahresrechnung gaben zu keinen Diskussionen Anlass. Der Gewinn konnte auf 1,270 Millionen Franken gesteigert werden. «Das wirtschaftliche Umfeld war im 2015 turbu-

GV per Videoübertragung: Die Raiffeisenbank Birsig führte letzten Freitag ihre Generalversammlung an drei Standorten durch und sorgte mit Ton- und VideoSchaltung für Verbindungen zwischen Basel, Witterswil und Hofstetten. FOTO: BEA ASPER

lent, zum Teil richtig ungemütlich. Umso mehr freue ich mich, ein sehr gutes Ergebnis präsentieren zu können», sagte Hanspeter Straumann, Vorsitzender der Bankleitung und sprach von einer Steigerung der Bilanzsumme von über 57 Millionen Franken. Dies sei der hohen Nachfrage nach Hypothekarkrediten zu verdanken, doch auch dem Zufluss an Kundengeldern («bei uns gibt es eben noch Zinsguthaben»), betonte Martin Speiser gegenüber dem Wochenblatt. Nachdem der Geldautomat in Flüh im letzten Jahr mehrmals und der Geldautomat in Rodersdorf ebenfalls mit roher Gewalt aufgebrochen und geplündert worden waren, wurde das Risiko trotz Sicherheitsmassnahmen wegen der

Grenznähe als zu hoch eingestuft. So sei die Schliessung der Geschäftsstelle Rodersdorf und des Bancomaten in Flüh unumgänglich gewesen, führte Speiser auf Anfrage aus. Im Gegenzug wurde und werden an den Standorten in Witterswil und Hofstetten Investitionen vor allem auch im Sicherheitsbereich getätigt und das Angebot für die Kunden (Bancomat in Witterswil) weiter verbessert. Er informierte die Mitglieder der Raiffeisenbank, dass die offerierten Reise-Vergünstigungen auch ohne Maestrooder Kreditkarte einlösbar seien, bei Fragen zum Katalog der Vergünstigungen für den Freizeit-Bereich könne man sich an die Mitarbeitenden der Raiffeisenbank wenden.

SEEWEN

VERANSTALTUNG

«GMS soll Geld für besondere Schmuckstücke nutzen»

Die Muppet-Show ist in Metzerlen zu Besuch Am kommenden Wochenende, 22. und 23. April, um 20.00 Uhr, wird zum alljährlichen Jahreskonzert des Musikvereins Metzerlen eingeladen. Auch dieses Jahr hat der Musikverein Metzerlen unter der Leitung von Reto Jeger ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm einstudiert. Wir freuen uns, Ihnen das Selbstwahlstück – des Eidgenössischen Musikfests in Montreux - «Inclusion» von Paul Sharman vorzutragen. Seien Sie gespannt, denn im zweiten Teil des Kon-

zerts liegt der Fokus ganz bei Ihrer Unterhaltung – Kermit und Miss Piggy besuchen uns, Burlesque wird getanzt und vieles mehr erwartet Sie. Die Festwirtschaft bietet ab 19.00 Uhr Braten, Kartoffelstock und Gemüse an und nach dem Konzert lädt die gemütliche Kaffeestube mit selbstgemachten Kuchen zum Verweilen ein. Bevor Sie den Heimweg antreten, können Sie einen Schlummertrunk in unser Bar geniessen. Anja Boog

SEEWEN Aktuar, Präsident und neues Ehrenmitglied: Peter Jeger, Hans Büttiker und Daniel Widmer (v.l.). dust. Die Gesellschaft des Museums für Musikautomaten (GMS) steht auf guten Beinen. «Ende Jahr standen uns noch immer über 80 000 Franken Vermögen zur Verfügung», erklärte Hans Büttiker anlässlich der Generalversammlung vom vergangenen Freitag. Damit wollte der Präsident der GMS andeuten, dass immer noch genügend Geld vorhanden sei, um die Gelegenheit wahrzunehmen, ein seltenes noch fehlendes Stück für das Museum anzukaufen. 32 000 Franken hat die GMS 2015 für sechs neue Musikdosen ausgegeben. Und auch für das laufende Jahr wurden 40 000 Franken für Ankäufe von neuen Exponaten vom Vorstand budgetiert. Diese Informationen führten zur Frage, ob man solch neue Exponate an dieser Stelle nicht den Mitgliedern präsentieren könne, und zur Wortmeldung von Museumsgründer Heinrich Weiss persönlich: «Ich finde das keine gute Sache, einfach für einen bestimmten Betrag

neues Museumsgut einzukaufen und wenn man mal Gelegenheit hätte, ein besonders wertvolles Schmuckstück zu kaufen, hat man kein Geld mehr», übte der bald 96-Jährige Kritik. Der Rest der 25. Generalversammlung erlebten die 94 anwesenden Mitglieder gewohnt zügig. Schliesslich konnte Präsident Büttiker – der Solothurner FDP-Kantonsrat amtet seit zwei Jahren als Präsident der GMS – durchwegs Positives vermelden. « Wir haben die magische Grenze von 400 Mitgliedern auf Ende Jahr mit 413 endlich deutlich übertroffen», freute er sich. Gemischte Gefühle kamen bei der Bilanz der sieben Sonntagsmatineen im vergangenen Jahr auf. 1275 Personen besuchten diese. Mit der freien Kollekte, welche an diesen Anlässen jeweils erhoben wird, zeigte sich der Vorstand aber weniger erfreut. Nicht einmal 5 Franken pro Person und Anlass, erinnere doch eher an

FOTO: MARTIN STAUB

ein Almosen, fand Büttiker, der gleich noch seine Vorstellung von einer würdigen Kollekte platzierte: «Zwischen 10 und 20 Franken kann man doch bei solch prominenten Auftritten, wie wir sie hier an einem Sonntagmorgen präsentieren, wohl erwarten.» Verdiente Ehrenmitgliedschaft Und zu einem echten Höhepunkt kams an diesem Freitag auch noch. Daniel Widmer, viele Jahre Vorstandsmitglied und Vizepräsident der GMS sowie 12 Jahre lang Programmmacher der Sonntagsmatinées wurde unter viel Beifall die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Der abtretende Vizepräsident bedankte sich mit zwei fetzigen Stücken auf dem Instrument des Mainzer Drehorgelbauers Franz Oehrlein mit dem schlagzeugspielenden Clown Charlie. Seinen Posten als GMS-Vizepräsident wird fortan Patrik Stalder übernehmen.

Ein Star der Milchzucht

Auszeichnung: Die fünfjährige Eros-ET Esparcette von Gody Bachmann vom Hof Rechtenberg in Seewen erhielt an der Jahresversammlung 2016 von Braunvieh Baselland und von Braunvieh Schweiz den Titel «Economy Star 2015». Dieser Titel geht an Tiere mit wirtschaftlich hochstehenden Kennzahlen ab der zweiten Laktation. Sie müssen besonders hohe Anforderungen bezüglich Leistung und Fitness erfüllen, wie Merkmale für Milchleistung, Eiweissgehalt, Milchgesundheit, dauerhafte Leistung und Fruchtbarkeit. FOTO: BENILDIS BENTOLILA


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