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Menschen

Nr. 08 | Donnerstag, 19. Februar 2015

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FASNACHTSUMZUG IN GRENCHEN MIT VIELEN TOLLEN AUFZÜGEN

Ein stimmungsvoller «Cortège»

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etter ideal, Stimmung toll. Die Guggenmusiken, Wagenbauer und Fussvölker sorgten für einen prächtigen Umzug in den Strassen Grenchens. Und wenn das Wetter stimmt, dann fehlt es auch nicht am Aufmarsch der Bevölkerung. Gute Stimmung herrschte auch schon eine Stunde vor dem Umzugsbeginn. Der Grenchner Stadt-Anzeiger nahm die Narren im Vorfeld ins Visier.

Für Sie unterwegs Joseph Weibel

So eine (Farben-)Pracht. Die Aare-Schnägge-Zunft aus Selzach kam in grosser Zahl und mit tollem Wagenaufzug zum Thema Pistenverlängerung.

Ganz schön keck: Die Hilari Broders sorgen immer für Musik am Umzug. Dieses Jahr gab es zusätzlich noch Cipollatas vom Grill.

22 Mooswichteli an der Zahl. Nein, es waren noch viel mehr. So viel Kleine und Grosse zeigten sich im schönen Kostüm.

Hilaris Wagenbauchef Hanspeter Zumstein (l.) gab für den 40. Wagen unter seiner (Bau-)Ägide alles. Hier mit Urs Siegenthaler.

Ihnen liegt die Aarefähre-Affäre nah. Die Sauzfass-Narren aus Selzach nahmen das Aare-Inseli und seine Fähren-Affäre aufs Korn.

FCG oh weh! Gevatter Tod zeigt auf den Traditionsclub. Ganz lebendig dafür das Wagenvolk mit Speaker Hansruedi Gribi (Mitte).

Ein paar Luna-Zünftler gingen mit der Ar(s)che Noah auf die Piste. Ihr Thema: Der (schlechte) Sommer geht uns am A... vorbei.

Hôtel-de-Ville: Menschen im Blickpunkt: Sandra Joye, Projektleiterin Standortmarketing (3)

Von einem schönen Projekt zum andern GRENCHEN Sie stehen nicht wie Politiker oder Chefbeamte im täglichen Schaufenster. Sie verrichten ihre Arbeit hinter den Kulissen. Der Grenchner Stadt-Anzeiger hat eine Serie lanciert: Hôtel-de-Ville: Menschen im Blickpunkt. In dieser Ausgabe porträtieren wir Sandra Joye, Projektleiterin der Dienststelle Standortmarketing, Kultur und Sport

Spürbares Engagement

JOSEPH WEIBEL (TEXT, BILD)

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chuld, dass die gebürtige Bielerin Sandra Joye seit bald zehn Jahren in der Stadtverwaltung Grenchen arbeitet, ist der heutige Stadtpräsident François Scheidegger. Der damalige Stadtschreiber schätzte ihre Dienste in der Stadtkanzlei und war damals bereit, sie nach der Schwangerschaft mit einer kleinen Teilzeitbeschäftigung weiterhin anzustellen. «Ich war froh, dass er für mein Anliegen das nötige Verständnis aufbrachte», sagt Sandra Joye, die mit ihrem Mann und den beiden Buben (7, 11) in Selzach wohnt. Seit Anfang Jahr arbeitet sie in der Dienststelle Standortmarketing, Kultur und Sport und betreut mit einer 30-Prozent-Anstellung vor allem drei wichtige Jahresanlässe der Stadt: Die Sportlerehrung, die Bundesfeier und die Altersehrung.

Dankbare Aufgabe Ganz fremd ist ihr die Arbeit im Standortmarketing sowieso nicht. Sie hatte schon vorher ihr Engagement an offiziellen Anlässen einbringen

Sandra Joye in ihrem Büro im dritten Stock des Hôtel-de-Ville: Ihre Arbeit verrichtet sie mit Passion. können. Mit der Neustrukturierung der vor rund sieben Jahren ins Leben gerufenen Dienststelle Standortmarketing bot sich Sandra Joye die Chance, ihre Tätigkeit auf verschiedene Projekte des Standortmarketings zu konzentrieren. Auch die Altersehrung ist für sie nichts Neues. Sie war schon in ihrer früheren Tätigkeit in der Stadtkanzlei damit betraut. «Es ist eine überaus dankbare Aufgabe», sagt sie. Sie schätze die gute Stimmung, die an allen drei Anlässen mit jeweils rund 270 Teilnehmenden herrsche, sehr. Dementsprechend freut sich Sandra Joye auf die Vorbereitungsarbeiten. Sie organisiert das Essen und das ganze Rahmenprogramm, das jedes Jahr mit wenigen Ausnahmen neu aufgestellt wird.

Ehre wem Ehre gebührt Anders verlaufen die Vorarbeiten für die Sportlerehrung. Sandra Joye informiert die rund 50 Sportvereine in Grenchen über die Ehrung und bittet um Rückmeldungen von erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern. Ein entsprechendes Reglement grenzt das Teilnehmerfeld an dieser Ehrung ein: Gefordert sind Podestplätze an Schweizer Meisterschaften oder Teilnahmen an einer Europa- oder Weltmeisterschaft. Zusätzlich informiert sich Joye in der Tageszeitung über allfällige Erfolgsmeldungen von Grenchner Sportlerinnen und Sportlern. «Es gibt immer Sportler oder Vereine, die Hemmungen haben, ihre eigenen Erfolge zu melden», so Sandra Joye. Am grossen Tag bzw. Abend erhalten die

anwesenden Sportler an einer stimmungsvollen Feier ein Geschenk und eine Urkunde mit Handzeichnung vom Grenchner Marcel Bavaud.

Keiner zu klein... Freude herrscht bei Sandra Joye auch, wenn es um die Organisation der Bundesfeier geht. 2014 war sie erstmals voll und ganz dafür zuständig. Als glückliche Mutter von zwei Buben liegen ihr die Bastelecke und der Lampionumzug für Kinder besonders am Herzen: Keiner zu klein, um ein aktiver Eidgenosse zu sein. Mit jeweils konstanten rund 500 Teilnehmenden an der Bundesfeier scheint das gesamte Rahmenprogramm mit viel Swissness jedenfalls recht gut anzukommen.

Im Laufe des Gesprächs kommt Sandra Joye immer mehr auf Touren. Auch wenn sie ihre vielseitige Tätigkeit «nur» mit einem 30-Prozent-Pensum verrichtet, so deutet ihr spürbares Engagement einen höheren Aufwand an. Sie hat kein Problem, wenn sie gewisse Arbeiten auch mal zu Hause verrichtet. Das sei für sie keine Belastung. Im Gegenteil. Und wenn man sie nach ihren Freizeitvergnügen fragt, so nennt sie ohne zu zögern ihre Familie. Sie engagiert sich im Elternrat in Selzach. Wenn sich Sandra Joye für sich selbst Zeit nimmt, nimmt sie die Kamera in die Hand und geht auf Fototour oder stellt Basteleien her. Mit Mann und Buben geht sie gerne in die Natur. «Naherholungsgebiete hat es rund um Grenchen ja genug», schmunzelt sie. Man trifft das Quartett auch häufig auf dem Grenchner Flughafen. Ihr Mann sei begeisterter Modellflieger. Und die Passion färbt auch auf sie und die Kinder ab.

Von Biel in die Grenchner Badi Sie macht keinen Hehl daraus, dass Biel ihre erste Heimat ist. Da sei sie geboren und aufgewachsen, und ihre Eltern und ihr Bruder seien da immer noch wohnhaft. Eingekauft werde aber in erster Linie in Grenchen. «Da gibt es alles, was für den täglichen Gebrauch nötig ist.» Sie schätzt die Kompaktheit der Uhrenstadt und auch die Tatsache, dass es hier auch ohne Altstadt viele Flecken und Gebäulichkeiten gibt, die man nicht alle Tage sieht. Und schliesslich ist es alles andere als selbstverständlich, wenn eine gebürtige Bielerin mit Seebad vor der Haustüre sagt, dass sie schon als Kind immer gerne ins Gartenbad nach Grenchen gekommen sei.


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