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Donnerstag, 1. November 2012 Nr. 44

WB Z

Anwälte und Ärzte unter Verdacht

Jung und Alt im Flohmi-Fieber

Eva Rüetschi geht mit ihrem fünften Kriminalroman den menschlichen Schwächen in Sachen Geld und Sex nach. Die Basler Kommissarin Tina Merz ermittelt dabei in Akademikerkreisen. Ina Kunz

D Grosser Andrang: Der WBZ-Flohmarkt war wiederum sehr gut besucht. WoB. Wenn ein jüngerer Mann ein älteres Sofa ergattert und sich freut wie ein Schneekönig und wenn ein nicht ganz so alter Schmuck die Augen einer älteren Dame glänzen lässt, dann ist WBZFlohmarkt. Während dreier Tage hiess es im WBZ «suchen, finden, kaufen». Der Flohmarktverein WBZ bot auf über 1400 Quadratmetern Tausende von Artikeln an. Ein Flohmarkt-Paradies für den guten Zweck: Der Erlös des Flohmarktes kommt den Menschen mit Behinderung direkt zugute. Der Floh-

FOTO: ZVG

marktverein WBZ bedankt sich bei den zahlreichen Besuchern und freut sich, diese 2013 wieder begrüssen zu dürfen, wenn vom 25. bis 28. Oktober 2013 der nächste WBZ-Flohmarkt seine Tore öffnet. Der unabhängige Flohmarktverein WBZ macht den jährlichen WBZ-Flohmarkt möglich – und zwar mit viel Herzblut und 14000 Stunden Freiwilligenarbeit im Jahr. Personen, die Lust und Zeit haben, beim Flohmarkt als freiwillige Helfer mitzuwirken, sind herzlich willkommen.

E B M-DELEGIERTENWAHL

Strom geht uns alle etwas an! Mit dem geplanten und beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie wird sich die Struktur der Stromzusammensetzung in der Schweiz bedeutend verändern. Es gilt nun aktiv zu steuern und mitzugestalten, dass dieser Ausstieg für die Privathaushalte wie auch für künftige Generationen optimal ausgestaltet und finanziell tragbar ist und bleibt. Zu-

sätzlich müssen Anreize geschaffen werden, um den Wechsel auf erneuerbare Energien zu fördern. Konkret muss auch der Umstieg auf energieeffiziente Haushalts- und Unterhaltungsgeräte attraktiv werden. Das Ziel muss sein, unsere Energieversorgung nachhaltig zu sichern. Ende letzter Woche haben Sie als Eigenheimbesitzer die Unterlagen zur Delegiertenwahl 2013 erhalten. Gerne würde ich diese Positionen aktiv als Delegierter unserer Gemeinde einbringen. Als Familienvater mit zwei kleinen Kindern ist mir die nachhaltige und kosteneffiziente Entwicklung im Energiesektor besonders wichtig. Ich würde mich deshalb sehr über Ihre Stimme und die Wahl zum Delegierten freuen. Michael L. Baumberger

KANTONALE ABSTIMMUNG

3 × Nein zu den «Bildungsinitiativen» Gross steht der Slogan «Nein zum Bildungsabbau» auf den Plakaten der Bildungsinitiative-Befürworter geschrieben, über deren drei Initiativen wir am 25. November befinden dürfen. Der eben erwähnte Slogan ist fast schon ein Ohrwurm und wird mittlerweile bei allen Vorlagen als Schlaghammer benutzt, um Anliegen von mehrheitlich linken Kreisen im Bildungsbereich durchzubringen (Harmos lässt übrigens grüssen). Wenn ich die Sache nun richtig interpretiere, haben wir jetzt ohne diese drei Initiativen eine ungenügende Bildung genossen. Interessant, da werden sich sicher viele bei der Regierung beschweren. Bauen wir das ganze Schulsystem also nochmals um. Das Gleiche wird bei den Kosten gepredigt. Keine Sparübung bei der Bildung. Auch hier habe ich

nicht den Eindruck, dass wir irgendwo gespart haben (hier lässt Harmos ebenfalls grüssen). Diese drei Initiativen reden ein Bildungssystem schlecht, welches von sehr vielen bis heute als gut bis sehr gut befunden wird. Dass die Kosten im Bildungsbereich in den letzten Jahren nur zunahmen, wird verschwiegen. Ebenfalls verschwiegen wird die finanzielle Lage des Kantons. Packen wir also nochmals Millionen auf den Schuldenberg drauf. Eingespart wird dann irgendwo anders, wo sich dann mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit auch wieder Widerstand regt. Ein Teufelskreis. Bei uns wird nicht an der Bildung gespart. Harmos beweist uns übrigens das Gegenteil. Darum 3 × Nein zu den Bildungsinitiativen. Adrian Billerbeck, Einwohnerrat SVP Reinach

er Krimi «Familienbande» führt die Leser in eines der guten Wohnquartiere von Basel und der ältere Herr, der von jungen Rowdys überfallen wird, weckt zunächst die Sympathie der Leser. Aber es stellt sich immer mehr heraus, dass der distinguierte Alexander Schönherr ein Mann mit einer zweifelhaften Vergangenheit war und sein Tod nichts mit dem Überfall zu tun hat, zumal noch zwei weitere Personen aus dem Umfeld des pensionierten Anwalts sterben. Der Kreis der Verdächtigen, die für einen Mord infrage kommen erweitert sich ständig und die Kommissarin Tina Merz und ihr treuer Assistent Mario Biasotti sehen sich immer wieder neuen Ermittlungsfragen gegenüber, die auch über die Kantons- und Landesgrenze hinaus gehen. Nach der Themenfindung gefragt, sagt Eva Rüetschi: «Viele Themen finden sich im medizinischen Bereich, mein Mann ist Arzt. Ich bin ein kommunikativer und neugieriger Mensch, das führt zu vielen spannenden Gesprächen, die in einem Roman zusammenfliessen können.» Dabei versteht es die Autorin bestens, den Spannungsbogen immer weiter zu ziehen, sodass der Kriminalroman bis zum Ende fesselt.

Lebenserfahrung fliesst hinein Wie auch in den ersten vier Krimis der Reinacher Autorin liefern Gesellschaftsund Sozialkritik den Hintergrund zu den Romanen. Eigentlich sind es Gesellschaftsromane, in denen Verbrechen stattfinden. Bei Eva Rüetschis Krimis mit Basler Lokalkolorit kreisen die Themen immer wieder um die Gleichstellung der Geschlechter. Was sich in der Position der eigenwilligen Kriminalkommissarin Tina Merz manifestiert, die das in einem von Männern geprägten Arbeitsfeld, nämlich bei der Polizei, und insbesondere von dem Kollegen Schär zu spüren bekommt. Zudem ist die Kommissarin alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen und übt sich im Spagat zwischen Beruf und Familie. Und dass die Autorin dem Leser auch Einblicke in das Privatleben und die Vorlieben der Romanfigur Tina Merz gewährt, bringt den Alltag einer entschlossenen und attraktiven Kommissarin ein Stück näher.

Mord in Akademikerkreisen: Eva Rüetschi mit ihrem neuen Krimi «Familienbande». Auch Themen wie Ausländerintegration, Jugendgewalt, Männerseilschaften und politische Ränkespiele lässt Eva Rüetschi mit viel innerem Engagement aus ihren Lebenserfahrungen einfliessen – die promovierte Juristin wirkte viele Jahre im Zivil- und am Strafgericht, und war jahrzehntelang als Personalberaterin und Politikerin tätig. «Meine Protagonisten sind reine Fantasie, die Begeg-

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nungen mit Menschen inspirieren mich und ich kann mir gut vorstellen, welche Charaktereigenschaften zu welchen Handlungen führen können», so die die ehemalige Reinacher Gemeindepräsidentin. Jedenfalls bilden die beiden Kommissare Tina Merz und Martin Biasotto ein gutes Team – auch wenn Biasotto seine Kollegin zuweilen mit «Chefin» anspricht – spasseshalber.

Eva Rüetschi liest in der Bibliothek WoB. Am 7. November, 19.30 Uhr, liest und signiert Eva Rüetschi in der Schul- und Gemeindebibliothek Reinach ihr neustes Buch «Familienbande» (Spalentor Verl. 2012, S.341, Fr. 29.00). Von der Krimireihe mit Tina Merz

sind bisher erschienen: «Sesseltanz mit Dame» (Opinio Verlag 2002; vergriffen), «Geld kostet Leben» (Opinio Verlag 2004, Fr. 28.00), «Eine Pille zum Glück» (Schardt Verlag 2006, Fr. 19.80), «Hadramaut» (Spalentor Verlag 2008, Fr. 29.00).

AUS DER GEMEINDE

Reinach erwartet 2013 positive Zahlen Der Gemeinderat Reinach rechnet für das kommende Jahr mit einem leichten Erlösüberschuss von 0.8 Millionen Franken. Wegen den hohen anstehenden Investitionen startet er ein Stabilisierungsprojekt. Vergangene Woche legte der Gemeinderat dem Einwohnerrat den Jahres- und Entwicklungsplan 2013 - 2017 vor. Darin setzt er die Arbeitsschwerpunkte fürs kommende Jahr fest und weist die geplanten Kosten und Erlöse aus. Mit einem Erlösüberschuss von rund 0.8 Millionen Franken präsentieren sich die fürs 2013 geplanten Zahlen im steuerfinanzierten Bereich der Gemeinde Reinach positiv und entsprechen den finanzpolitischen Zielen des Gemeinderats. Inhaltliche Schwerpunkte sind unter anderem die Sanierung des Gartenbads, die Umgestaltung der Hauptstrasse sowie die Entwicklung einer Strategie für das Kultur- und Begegnungsangebot der Gemeinde. Der de-

taillierte Jahres- und Entwicklungsplan steht auf www.reinach-bl.ch zum Herunterladen zur Verfügung. Indikatoren deuten auf leicht zunehmende Steuereinnahmen Das positive Ergebnis ist unter anderem auf geplante Steuermehrerträge von 1.8 Millionen Franken zurückzuführen. Bei den natürlichen Personen geht der Gemeinderat von einem moderaten Wachstum aus. Bei den juristischen Personen weisen einige Indikatoren auf eine weitere Verbesserung der Ertragslage hin. Zudem rechnet der Gemeinderat damit, dass sich neue Firmen im Kägen ansiedeln. Auf der Kostenseite fallen hauptsächlich die Ausgaben für die Werterhaltsquote des Strassen- und Leitungsnetzes, der Finanzausgleich wie auch die Kosten für die neue Kindesund Erwachsenenschutzbehörde Birstal ins Gewicht. Der Steuerfuss kann mit 52.5 % der Staatssteuer beibehalten bleiben.

Kostenverschiebungen und hohe Investitionen sind Herausforderung Die anhaltenden Kostenverschiebungen vom Kanton auf die Gemeinden im Bereich der Pflegefinanzierung und der Bildung, der steigende Finanzausgleich, die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde sowie die Sanierung der Pensionskasse stellen für die Gemeindefinanzen grosse Herausforderungen dar. Zudem stehen hohe Investitionen im Bildungs- und Sportbereich an. Aus diesem Grund startet der Gemeinderat ein Stabilisierungsprojekt, in dessen Rahmen die Kosten in allen Leistungsbereichen optimiert werden. Auf der Einnahmenseite schliesst er auch die Prüfung einer Steuererhöhung nicht aus. Über die konkreten Konsequenzen aus dem Stabilisierungsprojekt wird der Gemeinderat ihm Rahmen des Jahres- und Entwicklungsplanes 2014–2018 berichten.

Gemeinderat Reinach


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