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Bezirk Affoltern

Freitag, 31. März 2017

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All IP und neue Medien Informativer Apéro des Gewerbeverbandes Bezirk Affoltern Mit dem Mettmenstetter Reto Odermatt und Bernhard Schneider aus Ottenbach sprachen an der entspannten Frühjahrs-Zusammenkunft des Ämtler Gewerbes zwei Fachreferenten über aktuelle Kommunikationsthemen.

Neue Medien: Social Media und Mary Woodbridge im Blickpunkt

Odermatt machte auch darauf aufmerksam, dass einigen «Sonderanwendungen», wie Lifttelefonie, Alarmanlagen, Haustechnik, Frankiermaschinen etc., besondere Beachtung geschenkt werden muss. «Für deren Umstellung ist der Lieferant oder Hersteller der bestehenden Anlage beizuziehen», ergänzt er dazu. Gleichzeitig stellt er klar, dass die Swisscom Kunden, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf ein IP-Produkt umgestellt haben, begleitet (www.swisscom.ch/ip).

Kommunikationsspezialist Bernhard Schneider seinerseits informierte vorab über die rasante Entwicklung der Medien seit 1994. Danach lenkte er den Blick speziell auf die Welt der Social Media, welche sich ebenso rasant ändert. Anhand von Beispielen belegt Schneider, dass Informationsverbreitung via Social Media zwar längst keine Hexerei mehr ist – «In den meisten Fällen reicht dazu ein Smartphone» – aber durchaus nicht in jedem Fall verfängt oder gar riskant sein kann. Er erinnert an Mary Woodbridge, die 85-jährige britische Lady, die mit ihrem Dackel eine Everestbesteigung ankündigte und damit in Foren, Newsportalen, in Printmedien und im Radio weltweit für Schlagzeilen sorgte … Das Ganze entpuppte sich schliesslich als ungewöhnlicher Werbefeldzug des Bergsportausrüsters Mammut, mit dem allerdings der gewünschte jugendliche Link zur Marke nicht gelang. Schneiders abschliessende Thesen zu Suchmaschinen und Social Media wie Google, Instagram, Facebook, Twitter, You Tube oder Snapchat etc.: «Individual-, Unternehmens- und Massenkommunikation fliessen ineinander, wobei es immer schwieriger wird, die Herkunft einer Information zu beurteilen, da sich die Content-Lieferanten von den Distributoren trennen. Gerade deshalb ist es grundsätzlich wichtig, sich bei jedem Text zu fragen, ob dieser authentisch und plausibel ist, um damit den Bezug zur Realität zu behalten.»

in der Anklageschrift dargestellten Sachverhalt vollumfänglich anerkennt, wurde er im abgekürzten Verfahren zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt – wie von der Staatsanwaltschaft beantragt. Dies unter Ansetzung einer Probezeit von vier Jahren. Damit kommt er vergleichsweise gut weg, weil ihm Gerichtspräsident Peter Frey zwei Vorstrafen vorhielt. So wurde er im Kanton Basel-Stadt wegen mehrfacher Urkundenfälschung zu sechs Monaten Gefängnis (zwei Jahre Probezeit) verurteilt, von der Staatsanwaltschaft Limmattal-Albis 2015 wegen rechtswidriger Einreise/Aufenthalt zu einer bedingten Geldstrafe von 40

Tagessätzen à 50 Franken. Diese wurde nun vom Bezirksgericht Affoltern widerrufen; er muss zahlen, genauso wie die aktuellen Gerichtskosten. Weil es sich um mehr als zwölf Gramm des starken Betäubungsmittels handelt, ist der Fall als «schwer» einzustufen. «15 Monate Gefängnis sind angemessen», sagte der Vorsitzende, den Angeklagten darauf hinweisend, dass nun gar nichts mehr passieren dürfe. «Sonst müssen Sie ernsthaft mit dem Vollzug der Gefängnisstrafe rechnen», mahnte er. Die frühere Geldstrafe wurde widerrufen, weil der Mann innerhalb der Probezeit delinquiert hat.

................................................... von urs e. kneubühl Internet Protokoll, kurz IP und «ausgedeutscht» die weltweit etablierte Technologie für die Datenübertragung, sowie die «neuen Medien» standen thematisch im Zentrum des traditionellen Gewerbe-Apéros des Gewerbeverbandes Bezirk Affoltern. Anlässlich der in lockerem Rahmen stattfindenden Plattform, mit dem Ziel, die Gewerbler im Bezirk zusammenzuführen und den gegenseitigen Gedankenaustausch zu pflegen, durfte Präsident Olivier Hofmann am Montagabend im Gasthof zum Rössli, Mettmenstetten, gegen 50 Interessierte zu den Fachreferaten von Reto Odermatt, Swisscom Gebietsmanager Zürich-West, und Bernhard Schneider, Kommunikationsexperte und Lehrbeauftragter, begrüssen. Anschliessend übergab er das Wort den beiden Vortragenden – ihre Beiträge standen ganz im Zeichen einer sich in raschem Umbruch befindlichen, zukunftsgerichteten Kommunikation.

«All IP verändert die Schweiz …» Reto Odermann informierte über das angebrochene und sich rasch entwi-

Olivier Hofmann, Präsident des Bezirks-Gewerbeverbands (Mitte), mit den Fachreferenten Reto Odermatt (rechts) und Bernhard Schneider, anlässlich des Gewerbe-Apéros im «Rössli», Mettmenstetten. (Bild Urs E. Kneubühl) ckelnde neue Zeitalter der Festnetztelefonie. Die herkömmliche TDMTechnologie (Time Division Multi plexing), die noch aus der Zeit vor dem Internet stammt, ist veraltet, weltweit wird seit Längerem auf die zukunftsorientierte IP-Technologie umgestellt. «Auch bei Swisscom hat der Wechsel auf ‹All IP› längst begonnen. Es ist geplant, bis Ende 2017 alle Dienste wie Festnetz, TV, Mobilfunk und Internet einheitlich in die IP-Technologie zu überführen. Ab 2018 wird

die alte Telefonie-Infrastruktur schrittweise ausser Betrieb genommen», erklärte Odermatt. «All IP» bezeichnet er als Grundlage für ganz neue Möglichkeiten, wie flexiblere Kommunikation – «Man kann standortunabhängig und geräteübergreifend kommunizieren und arbeiten …» –, einfachere Abläufe – «Die Komplexität wird dank einheitlichem IP-Protokoll reduziert…» – und transparentere Kosten – «Durch höhere Effizienz können Investitions- und Betriebskosten optimiert werden».

Für «Giorgio» Drogen aufbewahrt Bezirksgericht Affoltern: 15 Monate bedingt für 60-Jährigen Für einen nicht näher bekannten «Giorgio» hat ein 60-Jähriger aus einer Ämtler Gemeinde fast 100 Gramm Heroin aufbewahrt. Dafür hat das Bezirksgericht den aus der Türkei stammenden Schweizer mit 15 Monaten Gefängnis bedingt bestraft. ................................................... von werner schneiter In der Türkei, die der Kurde 1988 in Richtung Schweiz verliess, arbeitete der siebenfache, inzwischen geschiedene Vater als Bauer. Im Säuliamt war anzeige

er als Produktionsmitarbeiter tätig, wurde aber wegen Bandscheibenproblemen im Jahr 2002 arbeitsunfähig und lebt seither von Sozialhilfe. Ob er sich wegen seiner Schulden bei Bekannten in der Höhe von 25 000 Franken auf einen Deal mit dem sogenannten «Giorgio» einliess, stand am Bezirksgericht nicht zur Debatte. Jedenfalls geriet er im Juni 2016 im Säuliamt in eine Polizeikontrolle. Dabei trug er einen verknoteten Knistersack mit 99,8 Gramm Heroin mit einem Reinheitsgehalt von 31 Prozent auf sich. Für dessen Aufbewahrung habe ihm «Giorgio» einige hundert Franken angeboten. Doch dieser sei nicht auf-

getaucht, sagte er vor Gericht. 15 Tage sass der Angeklagte in Untersuchungshaft.

Zweifach vorbestraft Für die Gerichtsverhandlung war eine Dolmetscherin vorgesehen. Sie hätte aus Zürich anreisen sollen, verschlampte aber den Termin in Affoltern. Mit dem Einverständnis von Pflichtverteidiger und dem relativ gut Deutsch sprechenden Angeklagten fand die Verhandlung am Montagmorgen schliesslich ohne Übersetzerin statt. Weil der Mann, der inzwischen den Schweizer Pass besitzt, den


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