CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 23 I 175. Jahrgang I Dienstag, 23. März 2021
Freiluft-Ausstellung
Die Kulturkommission Bonstetten bietet der Bevölkerung eine Plattform für Kreatives. > Seite 3
Lockerung möglich
Im Pflegeheim Seewadel sind alle mobilen Bewohnerinnen und Bewohner geimpft. > Seite 3
Identitätssuche
Im letzten Teil der Serie zum Thema Männlichkeit geht es um Machtverhältnisse. > Seite 4
Natürlich nackt
Im Verein SonnenBad Schönhalde baden die Mitglieder im Wasser, an der Luft und in der Sonne. > Seite 5
Ab Ende April können die Gemeinden weiterplanen
Schlagzeilen geliefert
Kantonsrätin Arianne Moser hat die Vorkommnisse am Zürcher Unispital untersucht. > Seite 6
Die letzten Hasen werden hergestellt Seit Wochen bezirzen sie von den Regalen der Grossverteiler ihre Kundschaft: die Schokoladenosterhasen. Die namhaftesten Schweizer Hersteller starten mit der Herstellung Monate im Voraus, um die weltweit nachgefragten Produktionsmengen bewältigen zu können. In den lokalen Konditoreien ist man nicht ganz so früh dran: Im «Pöschtli Beck» in Obfelden wird seit Februar an der Hasenkollektion gearbeitet. Dabei machen die Details den Unterschied, wie ein Werkstattbesuch zeigt. (lhä)
Der Autobahnzubringer verändert die Dorfstrassen – aber wie?
> Bericht auf Seite 5
Einblicke in das Baugewerbe
Die Arbeiten an der künftigen Kantonsstrasse zwischen den beiden Kreiseln Rickenbacher- und der Affolternstrasse zwischen Obfelden und Ottenbach schreiten sichtbar voran. Was die Gemeinden mehr beschäftigt, ist die finanzielle Abgeltung der Übertragung der jetzigen Kantonsstrassen innerorts. (Bild Bernhard Schneider)
In Obfelden müssen nach der Eröffnung des Autobahnzubringers 1,9 Strassenkilometer umgestaltet werden. In Ottenbach hängt die Gestaltung des Dorfkerns mit der Vereinbarung mit dem Kanton zusammen. Wie die Abtretung der Kantonsstrassen finanziell geregelt wird, ist für die Gemeinden von erstrangiger Bedeutung. von Bernhard Schneider Der Autobahnzubringer, der Ottenbach süd-westlich umfährt und via Unterführung Bickwil zum A4-Anschluss in Affoltern führt, wird nach seiner Eröffnung als Kantonsstrasse klassiert. Die ganze Dorfstrasse Obfelden vom Kreisel Unterlunnern bis zur Verkehrssignalanlage Toussen, die Muristrasse vom Dorfeingang bis zum Dorfzentrum Ottenbach sowie die Affolternstrasse ab der Verzweigung Rickenbacherstrasse werden zu Gemeindestrassen abklassiert. Die Gemeinden Obfelden und Ottenbach sollen für die Übernahme dieser Strassen entschädigt werden.
Die Sanierung dieser Strassen wird eine für beide Gemeinden relevante Investition darstellen. Für die Planung der Massnahmen sind daher Höhe und exakte Bedingungen der kantonalen Ausgleichszahlung von Bedeutung. Beide Gemeinden hätten gerne im Juni darüber abgestimmt, doch dies ist längst nicht mehr möglich, da der Kanton den Abtretungsvertrag noch nicht einmal im Entwurf vorgelegt hat.
Auch eine Frage der Kommunikation Für Peter Weiss, den Verantwortlichen im Obfelder Gemeinderat für Verkehr, liegt das Hauptproblem in der Kommunikation des Kantons gegenüber den Gemeinden. Oft erfolgten Informationen so spät, dass sich nichts mehr ändern lasse, ohne den Baufortschritt aufzuhalten. So, wie der Bund sich aktuell kaum von den Vernehmlassungsantworten der Kantone beeindrucken lässt, scheint auch der Kanton bei der Realisation des Autobahnzubringers der Meinung der Gemeinden keine vorrangige Bedeutung beizumessen. Peter Weiss erwähnt neben der Übernahme der Kosten für die Dorfstras-
se die zwei aufwendigen Bachdurchlässe (Lindenbach und Wolserbach), für welche die Gemeinde künftig zuständig ist. Für den Kanton mag die Obfelder Dorfstrasse ein kleines Problem darstellen, aus der Sicht von Obfelden hingegen handelt es sich um ein sehr umfangreiches Projekt.
Alles unklar beim Dorfplatz Ottenbach Die Ottenbacher Gemeindepräsidentin, Gabriela Noser Fanger, rechnet nicht mehr damit, dass noch in diesem Jahr über den Kredit für die Neugestaltung der abklassierten Strassenstücke und des Dorfzentrums entschieden werden kann. Denn neben der Hängepartie mit dem Kanton stellt sich in Ottenbach ein zweites Problem: Drei Viertel des Dorfplatzes gehören der Landwirtschaftlichen Genossenschaft, der LGO. Diese hat ihre ursprünglichen Funktionen, den Verkauf von Saatgut und Geräten für die Landwirtschaft sowie den Betrieb des Volg-Ladens, schon vor Jahren aufgegeben und sich faktisch in eine Immobiliengenossenschaft gewandelt. Die Geschäftsführung der LGO wollte die Genossenschaft mangels Aufgaben
auflösen und das Vermögen der Gemeinde übertragen. Dieser Antrag scheiterte aber am Nein der Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Die Mitglieder der Verwaltung haben daher geschlossen ihren Rücktritt eingereicht. Wegen Corona konnten aber bisher noch keine Nachfolgerinnen und Nachfolger bestimmt werden. Die LGO verfügt daher zurzeit über kein handlungsfähiges Führungsgremium, das mit der Gemeinde über die Dorfplatzgestaltung verhandeln könnte.
Vertragsentwürfe bis Ende April Auf die Fragen des «Anzeigers» nach dem Grund der Verzögerungen und einem Termin, bis wann die Gemeinden die Vorschläge des Kantons erhalten, hat die Baudirektion des Kantons Zürich wie folgt geantwortet: «Die Gemeinden erhalten die Entwürfe Ende April 2021. Der Grund für die Verzögerung sind Anpassungen, die beim Ottenbacher Strassenprojekt im Zusammenhang mit zusätzlichen Bushaltestellen sowie der Zentrumsgestaltung gemacht werden mussten.»
Für Jugendliche auf Lehrstellensuche ist die aktuelle Situation eine Herausforderung. Coronabedingt konnten zahlreiche Berufsmessen nicht stattfinden. Damit die Schülerinnen und Schüler dennoch Einblick in die Baubranche erhalten können, hat der Baumeisterverband Zürich/Schaffhausen in Effretikon einen fünftägigen Event veranstaltet. Dort stellten Instruktoren ihre tägliche Arbeit auf der Baustelle vor. (red.)
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Die Berufslehre während der Pandemie Lehrbetriebe in der Hotellerie, im Gastgewerbe und im Fitnessbereich mussten schliessen. Wie wird sichergestellt, dass der Lehrstoff zuverlässig vermittelt wurde und dass 2021 auf dem Arbeitsmarkt anerkannte Berufsabschlüsse erworben werden können? Lernende, die ihre Berufslehre 2021 erfolgreich abschliessen wollen, sahen sich vor besonderen Herausforderun-
gen: Maskenpflicht, Online-Unterricht, Homeoffice, spezielle wirtschaftliche Lage der Lehrbetriebe, zeitweise Schliessung von Lehrbetrieben und Ungewissheit betreffend des Lehrabschlusses.
Mehr Eigenverantwortung gefragt Wie stellen Ämtler Lehrbetriebe sicher, dass ihre Lernenden den geforderten Lehrstoff vermittelt bekommen und allfällig verpasstes Wissen nachträglich erwerben können? Bildung lässt sich
nicht auf Knopfdruck beschleunigen. Es braucht Zeit, adäquate Unterstützung und Übung. Es gilt nicht nur sicherzustellen, dass der Pflichtstoff erarbeitet wurde, auch andere Kompetenzen mussten optimiert werden. Beispielsweise die Sozialkompetenzen: Die Kunden wurden mit dem Corona-Überdruss oftmals ungeduldiger und fordernder. Viele Jugendliche mussten mehr Eigenverantwortung für das Erreichen der Lernziele übernehmen und die Tagesstruktur selbst einteilen. Lernende wurden
vereinzelt erfinderisch, nicht nur im positiven Sinn. Es fällt in solchen Zeiten leichter, sich vor Arbeit zu drücken und Quarantäne mit Ferien zu verwechseln. Viele Jugendliche aber schätzen es, die Zeit selbst einzuteilen und sich weniger kontrolliert zu fühlen. Der «Anzeiger» berichtet in einer dreiteiligen Serie über die aktuelle Situation von Lernenden im Knonauer Amt.
> Erster Teil der Serie auf Seite 9
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Beschluss der ausserordentlichen Schulgemeindeversammlung vom 15. März 2021
Woche 13 einmalig am:
Mittwoch, 31. März 2021 lnserateannahmeschluss für die Mittwochsausgabe: Dienstag, 30. März, 8.00 Uhr
Genehmigung des Kredits für die Erstellung eines Provisoriums auf dem Schulareal Wolfetsloh in der Höhe von Fr. 399‘000.00 (inkl. MwSt.)
Todesanzeigen: Dienstag, 30. März, 11.00 Uhr
Rechtsmittelbelehrung Gegen diesen Beschluss kann, von der Veröffentlichung an gerechnet, beim Bezirksrat Affoltern, Im Grund 15, 8910 Affoltern a.A., – wegen Verletzung von Vorschriften über die politischen Rechte und ihre Ausübung innert 5 Tagen schriftlich Rekurs in Stimmrechtssachen – und im Übrigen innert 30 Tagen schriftlich Rekurs erhoben werden. Die in dreifacher Ausfertigung einzureichende Rekursschrift muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten. Der angefochtene Beschluss ist, soweit möglich, beizulegen. Die Kosten des Rekursverfahrens hat die unterliegende Partei zu tragen.
Woche 14 am:
Mittwoch, 7. April 2021 lnserateannahmeschluss für die Mittwochsausgabe: Dienstag, 6. April, 8.00 Uhr Todesanzeigen: Dienstag, 6. April, 11.00 Uhr
Freitag, 9. April 2021 lnserateannahmeschluss für die Freitagsausgabe: Mittwoch, 7. April, 16.00 Uhr Todesanzeigen: Donnerstag, 8. April, 11.00 Uhr
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Dienstag, 23. März 2021
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WIR GRATULIEREN Zum 80. Geburtstag Die allerbesten Wünsche für eine gute Gesundheit sowie gute Laune senden wir nach Affoltern, wo heute Dienstag, 23. März, Anneliese Bläuer ihren 80. Geburtstag feiern darf – herzliche Gratulation! In Knonau darf ebenfalls am heutigen Dienstag, 23. März, Maximilian Hofmann auf 80 Lebensjahre zurückblicken. Zum runden Geburtstag gratulieren wir und wünschen für die Zukunft nur das Beste.
Zur goldenen Hochzeit Quasi eine Goldmedaille bedeuten 50 Jahre Eheleben! Diese haben sich Christina und Felix Christen in Affoltern verdient und dürfen morgen Mittwoch, 24. März feiern – herzliche Gratulation auch von unserer Seite!
Zur diamantenen Hochzeit Ihr Eheversprechen liegt 60 Jahre zurück und hat auch heute noch Aktualität – ein wunderbarer Anlass für zwei Paare in Affoltern, um diese lange gemeinsame Zeit zu feiern. Wir gratulieren morgen Mittwoch, 24. März, Sigrid und Manfred Utz und am Donnerstag, 25. März, Elisabeth und Enrico Buzzi ganz herzlich zur diamantenen Hochzeit.
Herausgeberin: CH Regionalmedien AG Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Obere Bahnhofstrasse 5 8910 Affoltern a. A. Leiterin: Barbara Roth Chefredaktor: Thomas Stöckli redaktion@affolteranzeiger.ch Redaktion: Livia Häberling Stefan Schneiter Copyright: Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material Gesamtauflage: 26 633 Beratung und Verkauf Inserate: Elisabeth Zipsin/Christine von Burg Telefon 058 200 57 00, Fax 058 200 57 01 inserat@affolteranzeiger.ch Spezial- und Sonderseiten: Kaspar Köchli Telefon 058 200 57 14, M 079 682 37 61 kaspar.koechli@chmedia.ch Tarife: www.affolteranzeiger.ch
Sie suchen kreative Bonstetter. Von links: Marlies Achermann, Ursula Vergés, Carola Berendts und Erwin Leuenberger von der Kulturkommission. (Bild Thomas Stöckli)
Freiluft-Ausstellung in Bonstetten Die Kulturkommission bietet der Bevölkerung eine Plattform für Kreatives Wetterfeste Bilder, Skulpturen und Installationen sollen in Bonstetten ab 10. Mai das Dorfbild bereichern. Nun sucht die Kulturkommission grosse und kleine Künstler, die an ihrer Freiluft-Ausstellung mitwirken wollen. von Thomas sTöckli Die besten Einfälle kommen oft beim Pedalen. Diese Erfahrung hat Erwin Leuenberger, Gemeindepräsident von Bonstetten und Leiter der letztes Jahr neu formierten Kulturkommission der Gemeinde, gemacht. Auf dem Hometrainer sinnierte er darüber, was sich im Dorf kulturell trotz der aktuellen Corona-Einschränkungen realisieren liesse. So kam er auf das Thema Kunst im Aussenraum. Ersteres weil das Dorf reich ist an namhaften Künstlerinnen und Künstlern, Letzteres um der aktuellen Pandemiesituation gerecht zu werden. In der Kunstkommission fiel die Idee auf fruchtbaren Boden und die Freiluft-Ausstellung «Bonstetten kreativ» nahm – trotz Planung unter erschwerten Bedingungen – schnell Gestalt an.
Vom 10. Mai bis 20. Juni sollen Bilder, Skulpturen und Installationen das Dorfbild bereichern. Dazu sind alle Bonstetterinnen und Bonstetter eingeladen, ihren Garten oder ihre von aussen einsehbaren Fenster kreativ mit eigenen Werken zu gestalten. Und wenn nun jemand keinen solchen Platz hat? «Das soll kein Ausschlusskriterium sein», betont Erwin Leuenberger. So dürfe man gerne bei der Gemeinde anfragen, dann finde sich schon ein Platz. «Wir wollen einfach keine Konzentration an einem Ort, sondern eine Vielfalt auf dem ganzen Gemeindegebiet», erklärt der Leiter der Kulturkommission.
Offenes Thema Die Idee ist, dass Interessierte sich die Werke zu einem beliebigen Zeitpunkt individuell anschauen können. Ein Dorfspaziergang soll so zum abwechslungsreichen und emotionalen Erlebnis werden. Dabei habe man sich von der beliebten Adventsfenster-Aktion im Dorf inspirieren lassen, verrät Carola Berendts von der Kulturkommission. Diese lege auch über die Adventszeit hinaus die Route für so manchen Spaziergang durchs Dorf fest.
Das Thema der Ausstellung ist mit «Ein Bezug zur aktuellen Situation in der Schweiz» bewusst ganz offen gehalten. Bis zum 8. April können sich Interessierte für eine Teilnahme anmelden. Willkommen sind die Werke von Bonstetterinnen und Bonstettern, sei es allein, als Familie oder sonstige Gruppe, als lokaler Verein oder Gewerbebetrieb. Auf jeden Fall etwas beisteuern will Künstlerin Marlies Achermann, allerdings als Mitglied der Kulturkommission ausser Konkurrenz, wie sie versichert. «Auch Kinder dürfen gerne mitmachen», sagt Ursula Vergés von der Kulturkommission. Bei den Schulpräsidentinnen ist Erwin Leuenberger jedenfalls bereits vorstellig geworden: «Sie fanden die Idee toll!» Die Kulturkommission ist nun gespannt, wie gross die Resonanz angesichts der doch eher kurzfristigen Anfrage ist. Je nach Zusammensetzung der Teilnehmenden sei dann durchaus auch eine Sonderwertung für Kinder möglich.
Aufgabe sollen unter anderem eine Galeristin und eine Kulturhistorikerin angefragt werden, heisst es aus der Kulturkommission. Zusätzlich zur Jury-Prämierung ist auch eine Publikumswertung vorgesehen. Dazu werden die Werke nummeriert. Im Sinne der Sicherheit sei es auch wichtig, dass die Werke die Sicht im Strassenraum nicht behindern und dass sie wetter- und sturmfest befestigt werden.
Sponsorenbeiträge willkommen Die Teilnahme an der Freiluft-Ausstellung ist kostenlos. Die Kulturkommission deckt die Kosten aus ihrem ordentlichen Jahreskredit, Sponsorenbeiträge seien aber willkommen und würden im Gemeindemagazin KoBo lobend erwähnt, heisst es in den Teilnahmebedingungen. Bonstetten kreativ – Freiluft-Ausstellung im ganzen Dorf vom 10. Mai bis 20. Juni. Anmeldeformular und Teilnahmeregeln unter www.
Jurierung und Publikumspreis Fundiert bewertet werden die Ausstellungsbeiträge auf jeden Fall. Für diese
bonstetten.ch, Kontakt: kultur@bonstetten.ch, Tel. 044 701 95 92. Der Plan mit allen Standorten der Kunstwerke wird im nächsten KoBo (30. April) veröffentlicht.
Annahmeschluss Inserate: Dienstagausgabe: Montag, 8.00 Uhr Freitagausgabe: Mittwoch, 16.00 Uhr Todesanzeigen: 11.00 Uhr am Tag vor Erscheinen
Pflegeheim Seewadel auf dem Weg zur Normalität
Abonnementspreise: ¼ Jahr Fr. 79.– ½ Jahr Fr. 97.– 1 Jahr Fr. 170.–
Alle mobilen Bewohnerinnen und Bewohner sind geimpft
Aboservice: abo@affolteranzeiger.ch Telefon 058 200 55 86 Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@chmedia.ch Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, www.chmedia.ch Beteiligungen der CH Media AG auf www.chmedia.ch ANZEIGE
Alle mobilen Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims Seewadel in Affoltern wurden vollständig geimpft. Ebenso konnte ein Grossteil der Mitarbeitenden die zweite Impfung empfangen. Dadurch sind nun Lockerungsschritte möglich. Am 5. März 2021 fand im Seewadel – Zentrum für Gesundheit und Alter – der zweite Impftag statt. Bis auf wenige Ausnahmen wurden alle Bewohnenden geimpft. Die Impfung war freiwillig und mit den Angehörigen der Pensionärinnen und Pensionären abgesprochen. Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) muss nach der zweiten Impfung noch zwei Wochen abgewartet werden und dann dürfen Lockerungen vollzogen werden. Somit gelten seit Freitag, 19. März 2021, im Seewadel neue Regelungen. Die Bewohnenden können täglich wieder zwei Besuchende pro Mal empfangen und dies auch für eine längere Besuchszeit. Ebenfalls dürfen sich die Bewohnenden ohne Begleitung draussen bewegen und auch wieder alleine zum
Semira Leuenberger, Mitarbeiterin Administration, entfernt ein hinfällig gewordenes Verbotsschild. (Bild zvg.)
Arzt oder zum Coiffeur gehen, natürlich immer unter Einhaltung der allgemein gültigen Schutzmassnahmen. Auch die bereits seit längerer Zeit stattfindenden Aktivitäten und Gottesdienste dürfen nun weiter ausgebaut werden. Hingegen werden die gemeinsamen Essen, sei es auf den Wohnbereichen oder im Bistro, im Moment noch nicht durchgeführt. Das BAG empfiehlt, die Situation nach vier Wochen erneut zu analysieren und neu zu beurteilen. Dann könnten weitere Schritte in Richtung Normalität gemacht werden. Das Pflegeheim Seewadel wird somit Anfang April die Situation prüfen und falls möglich weitere Lockerungen definieren. Die aktuell geltenden Massnahmen sind immer auf der Website www.seewadel. info zu finden. Das Bistro muss aufgrund der geltenden Vorschriften noch geschlossen bleiben. Allerdings ist weiterhin der allseits beliebte Take-Away der Küche im Seewadel für externe Gäste geöffnet. Die Abholung ist von zwei Seiten möglich, von der Giessenstrasse über den Parkplatz oder über den Fussweg von der Zwillikerstrasse her. Stefan Trottmann, Stadtschreiber
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Bezirk Affoltern
Dienstag, 23. März 2021
Die Krise der Männlichkeit Serie Männlichkeit: Wie sich veränderte Machtverhältnisse auf Männer und die Gesellschaft auswirken Die moderne Männlichkeit, zwischen Beziehung, Familie und Beruf – im fünften und letzten Teil der Serie in Zusammenarbeit mit dem Uerzliker MännerMentor Werner Streicher geht es um Machtverhältnisse.
Verlaufsmodell: Männliche Macht-Dynamiken VERHALTEN: Statt moralischer Kontrolle, moralisches & ethisches Vorbild sein
SYSTEM: Methoden- und Fachkompetenz ausbilden, Umgebungsfaktoren, vitale Abhängigkeiten & unbewusste Glaubenssätze meistern
VERHALTEN
von Salomon Schneider Diese Serie hat mehrere Themenfelder analysiert, weshalb Männer vermehrt Mühe bekunden, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden. Das Hauptproblem besteht dabei darin, dass die impliziten Ansprüche an Männlichkeit – Männer sollen immer noch starke Beschützer sein – und die expliziten Ansprüche – Männer sollen flexibel, sensibel und anpassungsfähig sein – sich komplett voneinander unterscheiden. Durch die feministischen Strömungen wurde die Rolle der Weiblichkeit über Jahrzehnte kritisch reflektiert und hat sich verändert. Dass sich dabei auch die Rolle der Männlichkeit verändert hat, wurde bisher gesellschaftlich noch nicht reflektiert. Dies hat dazu geführt, dass die bisherige männliche Identität nicht mehr gültig ist und noch keine neue Identität entstehen konnte. Darin besteht die Hauptursache der heutigen Krise der Männlichkeit.
Drohen und unterdrücken Die Rolle des starken Beschützers stammt aus den Zeiten, als die Menschheit noch aus Jagenden und Sammelnden bestand. Der starke Beschützer bestraft und belohnt und übt dadurch direkte Macht aus, sogenannte Aktionsmacht. Abgesehen von der Armee ist vor allem Bestrafung fast nicht mehr gefragt – auch die Polizei setzt heute primär auf subtilere Machtmittel. Es kann auch auf Versprechungen und Drohungen, sogenannte instrumentelle Machtmittel oder Unterdrückung und Unterwerfung, sogenannte autoritative Machtwirkungen zurückgegriffen werden. Wobei Drohungen und Unterdrückung gesellschaftlich zunehmend geächtet sind. Werner Streicher: «Dies ist aus gutem Grund so. Da dies jedoch gesellschaftlich unreflektiert passiert ist, entstehen Probleme.»
Vom Täter zum Opfer Männer haben historisch mit Gewalt, Drohung und Unterdrückung über die Stränge geschlagen. Deshalb werden diese Mechanismen in der heutigen Gesellschaft nicht mehr akzeptiert. «Männern bleiben also nur die positiven Formen der Machtwirkung, um sich durchzusetzen. Bei Frauen wird tendenziell eher akzeptiert, wenn sie sich oder ANZEIGE
anderen gegenüber gewalttätig werden oder drohen. Für aufgeklärte Männer sind diese Machtmittel absolut tabu. Da Gewalt und Drohung die Voraussetzung für Unterdrückung darstellen, werden Männer in asymmetrischen Beziehungen immer häufiger in die Unterwerfung gedrängt. Wenn Männer in Krisensituationen nicht mehr Täter sein dürfen, werden sie schnell zu Opfern», erläutert Werner Streicher.
Chancengleichheit der Machtmittel
WIR
WIR: Sozialkompetenz und kollektives Bewusstsein entwickeln: „Was mehr wird, wenn wir teilen“
SYSTEM
ICH: Selbstkompetenz als Emotionale Kompetenz, Selbstführung, Ganzheit und Sinn stärken
ICH
Wenn Individuen Probleme auf allen Ebenen der Gesellschaft kritisch reflektieren, kann eine Veränderung der Mentalität stattfinden. Dabei kommt männlichen Machtdynamiken eine zentrale Rolle zu. (Grafik Werner Streicher)
Was für Säuliämtlerinnen und Säuliämtler Männlichkeit bedeutet Die Hauptthese dieser Artikelserie war, dass sich die Anforderungen und Wünsche an und für Männlichkeit verändert haben, dies aber nicht reflektiert wurde. Der «Anzeiger» hat zu dieser These eine nicht repräsentative Umfrage bei Säuliämtlerinnen und Säuliämtlern verschiedener Altersstufen gemacht. Wie unterschiedlich die Bilder von Männlichkeit in den Köpfen der Säuliämtler und Säuliämtlerinnen sind, zeigt sich bei den Antworten. Die Antworten werden nach Alter gegliedert, mit dem Jüngsten zuerst. Alle wurden gefragt: «Sagen Sie spontan, was für Sie Männlichkeit bedeutet und welche Anforderungen Sie an Männlichkeit stellen.» Alle mussten nachdenken, haderten mit einer schnellen Antwort und nicht alle haben auf beide Fragen geantwortet. Dem 13-jährigen Vitus Venzin ist Männlichkeit (noch) egal. Die Mettmenstetter SP-Kantonsrätin Hannah Pfalzgraf, die schon mehrere Vorstösse zu Gleichstellungsfragen im Kantonsrat eingereicht hat, meint: «Männlichkeit bedeutet für mich, den Mut zu haben, mit bestehenden Geschlechter-
rollen zu brechen.» Für den Ottenbacher Nicola Schäppi hat Männlichkeit primär mit dem Hormonhaushalt zu tun, der bereits im Mutterbauch bestimmend für die Entwicklung sei. Für den Uerzliker Martin Platter wird der Diskurs zu stark mit Fokus auf Unterschiede geführt: «Für mich als Mann ist Männlichkeit schlicht authentisch zu sein und mich nicht zu verbiegen, nur weil jetzt gerade der nächste Trend in ist. Vielleicht müsste man die Begrifflichkeit umdeuten. Anstatt Fraulich- und Männlichsein einfach Menschsein.» Die Hauptschuld am auf Differenzen und Stereotypen fokussierten Diskurs verortet er bei der Werbung, wo Frauen immer seltener objektiviert würden. Bei Männern sei dies jedoch immer noch normal.
Männlichkeit ist altersabhängig «Männlichkeit hat für mich viel mit Alter zu tun. Im fortgeschrittenen Alter macht Männlichkeit für mich Ruhe, Gelassenheit, Verlässlichkeit, Offenheit, humorvolle Selbstreflexion, Erfahrung und daraus erwachsene Autorität aus», erklärt der Aeugster Thomas Beck und ergänzt: «Junge Männlichkeit ist für mich mehr mit unnötigem Konkurrenzverhalten, Aggression, und Sportlichkeit geprägt. Diese haben
sicherlich auch ihren Platz, jedoch nur in einem Masse, das die Grenzen der Mitmenschen respektiert.» Die Mettmenstetterin Brigitte Metzger hat seit Jahren nicht mehr über Männlichkeit nachgedacht: «Für mich bedeutet Männlichkeit vor allem technisches Verständnis und eine helfende Hand, die auch etwas Schweres heben kann. Ich nehme aber an, dass Jüngere anders denken. Gesellschaftlich ist für mich wichtig, dass Verhaltensweisen, die von Frauen verlangt werden, auch für Männer gelten, beispielsweise zu sich und seinem Umfeld zu schauen.»
Primär Mann oder Mensch? Für den Hausemer Georges Köpfli bedeutet Männlichkeit sicher im Leben zu stehen und an seinem Umfeld sowie an der Gesellschaft teilzunehmen: «Das ist aber nicht primär männlich, sondern menschlich. Wenn ich an Männlichkeit denke, kommt mir zuerst Macht in den Sinn. Männlichkeit hat – wie Menschlichkeit auch – ganz viele Seiten. Sie kann auch ohne Widerspruch ganz viele Ausprägungen annehmen. So gesehen ist Männlichkeit primär Potenzial, das ganz unterschiedlich gesehen und genutzt werden kann und auch wird.» (sals)
Gesellschaftlich ist es wünschenswert, dass mit Belohnung und Versprechung positive Machtmittel den Negativen vorgezogen werden. Da sie jedoch ebenfalls missbräuchlich eingesetzt werden können, müssen Mechanismen entwickelt werden, wie systematische Unterwerfungsmechanismen verhindert werden können. Werner Streicher: «Dafür muss die Gesellschaft gleichberechtigt zusammenstehen und die Politik muss das System so verändern, dass Chancengleichheit möglich ist. Nur so können wir als Gesellschaft ein Bewusstsein für das Wohl aller Menschen entwickeln und das Verhalten so anpassen, dass die Mehrheit der Individuen Gleichberechtigung und Gleichbehandlung lebt.»
Auch Unterwerfung kritisch hinterfragen Momentan stehen die Chancen gut, dass die Krise der Männlichkeit als gesamtgesellschaftliche Chance genutzt werden kann, hin zu einer Gesellschaft, die nicht nur Unterdrückungs- sondern auch Unterwerfungsdynamiken kritisch hinterfragt. Auch in der Schweiz gibt es jedoch Anzeichen, dass viele Menschen auf die Krise der Männlichkeit mit Rückkehr zur Unterdrückung reagieren wollen. Männer und Frauen aus konservativen Kreisen wollen eine schnelle Lösung für die momentane Verunsicherung – eine Rückkehr in die gute alte Zeit. Doch einfache Lösungen für gesamtgesellschaftliche Fragen haben es an sich, dass sie nur für eine Minderheit zufriedenstellend sind. Werner Streicher bittet deshalb um Geduld: «Feminismus war eine unglaublich wichtige gesellschaftliche Entwicklung. Wenn wir es nun auch der Männlichkeit ermöglichen, ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln, in dem Männer sowohl sensible Begleiter als auch starke Beschützer sein dürfen, kommen wir einer Gesellschaft ohne systematische Unterdrückung und Unterwerfung einen grossen Schritt näher.» Moderne Männlichkeit zwischen Beziehung, Familie und Beruf. Bereits erschienen: Konfliktbewältigung (12. Januar), Depression (22. Januar), Sucht (2. Februar) und Missbrauch (26. Februar).
Bezirk Affoltern
Jubiläumsdividende für Selbstständige Finanzdirektor Ernst Stocker hat die Frist zum Bezug von Geldern aus der ZKB-Jubiläumsdividende des Kantons bis Ende September verlängert. Zurzeit hat die Finanzdirektion rund 12,7 Mio. Franken zur Unterstützung von Selbstständigerwerbenden an die Gemeinden überwiesen. Damit ist die auf 15 Mio. Franken limitierte Summe noch nicht ausgeschöpft. 51 von 162 Gemeinden haben von dieser Möglichkeit bisher keinen Gebrauch gemacht. Sie und jene Gemeinden, welche die Hilfe noch nicht voll ausgeschöpft haben, können diese nun bis zum 30. September nachbeziehen, wenn sie Selbstständigerwerbende unterstützen wollen, die sonst Sozialhilfe in Anspruch nehmen müssten. Massgebend für die Zuteilung der Mittel ist die Bevölkerungszahl der Gemeinden. (red.)
Scheune im Vollbrand
Scheunen-Vollbrand in Mühlau. (Bild Kapo AG)
Am Freitagmittag stand in Mühlau (Reusstal, AG) eine Scheune in Flammen. Es wurde niemand verletzt. Die Feuerwehr konnte trotz Grossaufgebot nicht mehr verhindern, dass das betroffene Objekt vollständig zerstört wurde. Die Brandursache ist noch unbekannt. Die Kantonspolizei Aargau hat ihre Ermittlungen aufgenommen. (red.)
Dienstag, 23. März 2021
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Natürlich nackt – nicht sexy nackt Serie «Vereinsleben»: Der Verein SonnenBad Schönhalde In einer ständig auf Sexyness getrimmten Gesellschaft stösst der Naturismusgedanke – das ganz natürliche Nacktsein – noch immer vielerorts auf Skepsis. Die Mitglieder des Vereins SonnenBad Schönhalde jedoch baden im Wasser, an der Luft und in der Sonne – und das alles so, wie sie einst zur Welt kamen: natürlich nackt.
Serie: Vereinsleben Vereine sind ein Kitt der Gesellschaft. Hier begegnen sich Menschen, die sich sonst vielleicht nicht begegnen würden und hier finden Neuzugezogene Anschluss ans Dorfoder Stadtleben. Der «Anzeiger» besucht in loser Folge Vereine im Säuliamt. (san) Bereits erschienen: Bezirzchor, Bienenzüchter, FC Hausen, Gero Clowns, Vollgashöckler Gugge,
Von nepita Santiago
Hornusser, KiTi Hof, Natur- und Vogelschutzverein, Orientierungsläufer, Pontoniere, Quilt,
Schneegestöber und kalter Wind lassen bei der Begehung des Geländes in Aeugst nicht besonders naturistische Anwandlungen auf kommen. Im nahen Wald hämmert ein Specht, das Schwimmbad – Herzstück der Anlage – liegt verwaist, die Wohnwagen der festen Standplätze scheinen verlassen – aber erste Blümchen schauen keck aus dem Schnee und so werden wohl schon bald die ersten Mitglieder die Natur hier hüllenlos erleben und geniessen können, denn der Verein SonnenBad Schönhalde ist ein Naturistenverein. Dazu Urs Blattmann, seit letztem Sommer Vereinspräsident: «Der Naturismus ist eine Lebensart in Harmonie mit der Natur. Sie beinhaltet Selbstachtung, Respekt vor den Mitmenschen und der Umwelt. Ein Aspekt davon ist das natürliche Nacktsein», erläutert er. Momentan zählt der Verein rund 80 Mitglieder. Das war in den 70er-Jahren anders, da waren es 200 Erwachsene und 100 Kinder. So ist eines seiner Anliegen, dass wieder vermehrt jüngere Menschen und Familien Mitglieder werden. «Ich bin da gutes Mutes, denn ich denke, dass Naturismus im Trend liegt: Gesunde Ernährung oder der Schutz der Umwelt ist zum Glück bei vielen jünge-
Rhönrad, Samariter, Säulistrom, Seniorenwandern.
Noch lässt das «Naturistenwetter» etwas auf sich warten. (Bild Nepita Santiago) ren Menschen wieder mehr im Fokus», beobachtet der 65-jährige Ökonom, der noch in einem Teilzeitpensum an einer Hochschule als Dozent und Projektleiter tätig ist.
Frei und natürlich bewegen Selber kam Urs Blattmann vor rund 40 Jahren über seine Frau zum Naturismus. «Die ersten zwei Tage war das noch etwas ungewohnt. Aber das verlor sich rasch und ich fühlte mich sofort richtig wohl, mich frei und natürlich bewegen zu können.» Und so wurden später dann auch mit der Familie und Freunden Naturistenferien gemacht. Für Kinder sei es herrlich, sich so ungezwungen in der Natur bewegen zu können. Für sie gibt es in der Schönhalde neben dem Schwimmbad, einigen Spielgeräten und einem Fussballplatz vor allem viel Raum, um die Natur zu entdecken. «Geplant ist zum Beispiel auch ein Beach-Volleyball-Feld, um das Gelände für Jüngere attraktiver zu gestalten.»
Den Verantwortlichen im Verein ist es ein zentrales Anliegen, dass sich alle Mitglieder auf dem Gelände sicher fühlen können. «Pädophilie, sexueller Missbrauch, sowie sexuelle Belästigung, aber auch Rassismus werden nicht geduldet», wie der Präsident erklärt. Im Verein geht es jedoch nicht nur ums Sonnen und Baden, der Zusammenhalt wird auch beim gemeinsamen Grillieren und Essen gepflegt. «Zudem finden regelmässig Anlässe wie Ostereierfärben, geführte Velotouren, Schmuckworkshops, Filmabende, Vorträge oder Tischtennisturniere sowie im Winterhalbjahr ein monatlicher Höck statt, momentan selbstverständlich alles coronakonform.» Auch die Arbeitstage, an denen in einer guten Stimmung Sträucher geschnitten sowie an Gebäuden und Gelände Unterhaltsarbeiten durchgeführt werden, schaffen Gemeinschaft. «Da arbeiten dann Jung und Alt sowie Akademiker mit Arbeitern zusammen», denn die Naturisten seien ein bunt gemischtes Völkchen.
Jeder darf so sein, wie er ist Und warum ist so vielen Menschen das natürliche Nacktsein suspekt? «Das hat mit der verloren gegangenen Trennung von Nacktheit und Sex zu tun. Für viele ist das ein und dasselbe», meint der Präsident. Aber er ist sicher, dass sich auf dem Aeugster Gelände viele Menschen wohler fühlen, als in manch herkömmlichem Schwimmbad, weil jeder so sein darf wie er ist. Oder nach Goethe: «Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.» Um das ausprobieren zu können, finden Tage der offenen Tür statt, an denen Interessierte das Gelände kennenlernen können. «Potenzielle Neumitglieder», so erklärt Blattmann, «werden durch ein bestehendes Mitglied sorgfältig eingeführt. Mit dem Schnupperabo können sie dann herausfinden, ob sie sich bei uns wohlfühlen.» Der Verein freut sich über neue Mitglieder, welche den Naturismusgedanken mittragen. Weitere Infos unter www.sbs-schoenhalde.ch.
Zu Besuch in der Osterhasenfabrik Das Osterwochenende naht – die Konditoreien sind mit ihrer Hasenproduktion im Endspurt Wie kommt der Osterhase zu seinen Gesichtszügen, und wie kommt der Glanz in sein Schokoladenfell? Der «Pöschtli Beck» in Obfelden gewährt einen Einblick. Von liVia häberling Das Hasendasein beginnt mit zwei dunklen Tupfern. Silvia Osoko drückt die Kuvertüre vom Spritzsack in die ausgebuchtete Kunststoffform. Die Pupillen! Je ein Klecks Weiss hinterher – fertig sind die Augen. «Schminken» nennt die Confiseurin diese Prozedur. Dabei entstehen nicht nur die Gesichtszüge, sondern all die Details, die am Osterhasen – je nach Sujet – später in einer anderen Schokoladenfarbe hervorstechen: Die Kutte, die Pfoten, oder auch die Ohren. Die Kunststoffformen verwendet Silvia Osoko an diesem Morgen zum zweiten Mal. Seit sechs Uhr steht die Confiseurin im Keller des «Pöschtli Beck» am Chromstahl-Pult. Dort hat sie bereits eine Serie schokoladiger Draufgänger und Spassmacher, Jungspunde und Traditionalisten kreiert. 20 Stück – in vier Stunden. Seit 21 Jahren arbeitet Silvia Osoko für den «Pöschtli Beck», hat manche Hasenproduktion miterlebt und ist jedes Jahr aufs Neue überrascht, wie viel Arbeit dahintersteckt. Bereits Stunden, bevor das erste Hasen-Auge getupft wird, werden die drei Kuvertüren – hell, dunkel und Milch – ein erstes Mal bei 45 Grad im Topf erhitzt. Kurz vor der Produktion werden sie auf 28 Grad heruntergekühlt – bevor die Temperatur erneut um vier, fünf
Die Kunststoffform wird ausgepinselt, bevor die Schalen mit Schokolade gefüllt werden. Am Schluss werden die Hasen mit Marzipan-Gras und Eiern dekoriert. (Bilder lhä) Grad erhöht wird, bis die Kuvertüren mit rund 32 Grad verarbeitet werden. Das Prozedere des zweimaligen Aufwärmens möge zwar aufwendig erscheinen, doch es lohne sich, erklärt Benjamin Foster, der den «Pöschtli Beck» seit Januar gemeinsam mit seiner Frau Annica führt: «Nur wenn die Kuvertüre richtig temperiert wird, glänzt der Osterhase.» Ist die Schokolade zu warm oder zu kalt, härten die im Kakaobutter enthaltenen Kristalle nicht richtig aus: Die Oberfläche wirkt gräulich matt. Ebenfalls wichtig sei, dass die Kunststoffform vor dem Gebrauch mit dem Lappen auspoliert werde.
Mit dem Pinsel gegen Luftblasen Hat die Kuvertüre die richtige Verarbeitungstemperatur erreicht, kann das
Schminken beginnen. Danach legt Silvia Osoko die Kunststoffschalen für ein paar Minuten zur Seite, damit die Schokolade auskühlen kann. Nun ist der Hasenkörper an der Reihe: Bevor sie die beiden Kunststoffschalen zusammenklipst und den Hohlraum mit Schokolade füllt, pinselt sie beide Hälften mit der Milchschokoladenkuvertüre aus. Das geschieht zu ästhetischen Zwecken, wie die Confiseurin erklärt: «Würde ich die Schokolade direkt in die Form eingiessen, könnten sich an den Wänden Luftbläschen bilden.» Dann heisst es nochmals: warten. Damit sein Körper hohl bleibt und sich die Schokolade nur an den Wänden festsetzt, steht der Hase nun auf einem Gitterrost. Dort bleibt er, bis keine Kuvertüre mehr aus der Form tropft. Um den
Boden zu verschliessen, streicht Silvia Osoko Kuvertüre auf ein Backpapier und stellt die Hasen mit der Form in die Schokolade. Nach einigen Minuten ist diese getrocknet und löst sich allmählich von der Kunststoffschale. Dann entfernt Silvia Osoko die Klammern und nimmt den Hasen aus der Form. Wie viele verschiedene Hasenarten im «Pöschtli Beck» genau produziert werden, kann Benjamin Foster nur grob schätzen: «30 dürften es schon sein.» Ganz sicher aber weiss er, wie viel der grösste Hase auf die Waage bringt: 987 Gramm. Zwei Exemplare hat Silvia Osoko dieses Jahr produziert, den einen von beiden erst vor ein paar Stunden. Obwohl er längst ausgekühlt ist, muss sie beim Riesenhasen besonders vorsichtig sein. Keinesfalls soll er vor dem letz-
ten Produktionsschritt noch zerbrechen. Das kommt vor. Es gebe eine Form, die es in sich habe, sagt sie. Bei dieser bekomme die Schokolade am Hasenbauch manchmal nach dem Trocknen einen Riss. «Dann heisst es zurück auf Feld eins – also zurück in den Kuvertürentopf.» Alle unversehrten Hasen werden nach dem Austrocknen mit Marzipangras und bunten Zuckereiern dekoriert, bevor sie in Klarsichtbeutel eingepackt und im Verkaufslokal aufgestellt werden. Knapp fünfhundert Hasen wird der «Pöschtli Beck» dieses Jahr für Ostern produzieren. Und was passiert mit den Hasen, die nicht verkauft werden? Sind die dann die nächsten Schokoladen-Samichläuse? Da müssen Silvia Osoko und Benjamin Foster lachen: «Nicht bei uns!»
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Forum
Dienstag, 23. März 2021
ÄMTLER KANTONSRÄTE MEINEN
Arianne Moser, FDP, Bonstetten
Schlagzeilen mehr wert als Inhalt? Letzten Sommer war das Zürcher Universitätsspital (USZ) aufgrund besonderer Vorkommnisse an mehreren Kliniken in den Medien sehr präsent. Daraufhin wurde entschieden eine kantonsrätliche Subkommission einzusetzen um diese Geschehnisse zu untersuchen. Am 4. März durfte ich, als Präsidentin dieser Subkommission, den von der Aufsichtskommission für Bildung und Gesundheit (ABG) einstimmig verabschiedeten Bericht über diese Untersuchung der Öffentlichkeit vorstellen. Dabei möchte ich vorausschicken, dass die überwältigende Mehrheit der gut 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am USZ ausgezeichnete Arbeit leistet. Im Bericht wurden die medial angesprochenen Vorkommnisse umfassend aufgearbeitet und sachlich dargestellt. Er zeigt, dass beim USZ (v. a. in der Führungsstruktur und Fehlerkultur) und an der Schnittstelle zwischen USZ und Universität (gemeinsame Anstellungen) tiefgreifende Reformen dringend notwendig sind. Er macht deutlich, wo systemischer Handlungsbedarf besteht und adressiert in 75 Empfehlungen die Verantwortlichen. Dabei ist der Bericht auch selbstkritisch, denn auch der Kantonsrat hat seine Aufgaben unzureichend wahrgenommen. (Interessierte Leser finden den Bericht auf www.kantonsrat.zh.ch bei der
Medienmitteilung vom 4.3.21 oder unter dem Geschäft 58/2021) Medien, die Missstände öffentlich machen und kritisch begleiten, leisten einen wichtigen Beitrag, dass diese Missstände erkannt und behoben werden. Dabei gilt aber auch, dass die journalistischen Sorgfaltspflichten gegenüber allen Protagonisten und Institutionen wahrgenommen werden. Wir Mitglieder der Subkommission waren, nach der Lektüre von Medien aus dem Hause Tamedia, genau wie das breite Publikum empört über die darin beschriebenen Verhaltensweisen vor allem einer Person. Dann haben wir begonnen uns in die Themen zu vertiefen. Haben viele Beteiligte aus unterschiedlichen Lagern und Perspektiven angehört und mehrere tausend Seiten Protokolle, Berichte und Regularien gelesen. Je umfassender wir uns ins Thema eingearbeitet haben, umso mehr hat uns die personalisierte und einseitige Berichterstattung irritiert. Die auslösenden Vorwürfe waren vom Hinweisgeber persönlich der Spitaldirektion übergeben worden. Diese hatte umgehend eine externe Untersuchung eingeleitet, welche die Vorwürfe mehrheitlich nicht bestätigte. Wir gewannen mehr und mehr den Eindruck, dass sich TA-Medien im
Machtkampf zwischen verschiedenen Herzspezialisten einseitig zum Sprachrohr des sogenannten Whistleblowers instrumentalisieren liessen, der als Leitender Arzt selber Teil dieses Machtkampfs war. Die Indizien für diesen Machtkampf hätten für Recherche-Journalisten gut erkennbar sein sollen. Dennoch wurde die Berichterstattung, auch nach der Erscheinung des Berichtes, in der gleichen Einseitigkeit weitergeführt, um die eigene Story aufrechtzuerhalten. Mehrmals habe ich mir die Frage gestellt, weshalb eine sogenannte Qualitätszeitung sich so verhält. Meine Antwort lautet: Es geht um Leads und Klicks. Denn offenbar belohnen wir Leser einseitige Sensationsschlagzeilen viel mehr als ausgewogene Berichterstattung. Aber dürfen uns Schlagzeilen mehr wert sein als Inhalt? Genau die gleiche Frage lässt sich im Übrigen auch in die Politik übertragen, gegenüber Politikern und Parteien. Diese Untersuchung leiten zu dürfen, war die bisher spannendste, aber auch anspruchsvollste Aufgabe in meiner politischen Tätigkeit. Sie hat mir aber auch eindrücklich bestätigt, wie wichtig es ist, ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln anzusehen, um einer Sache gerecht zu werden und mir selber eine Meinung bilden zu können.
Ein exklusiver «Schwumm» in der Badi Mettmenstetten
Frühlingsgefühle? (Leserbild Albert A. Stahel)
Die Hitzesommer kommen nicht von Sonnenaktivitäten Der Kinderkreuzzug der Klimajugend, Leserbrief vom 19. März. Der Leserbrief ist so falsch, dass er im Hinblick auf die Abstimmung über das CO2-Gesetz nicht unwidersprochen bleiben darf. Die menschengemachte Klimaerwärmung ist eine Tatsache und bedroht durch die Gletscherschmelze, Trockenperioden und das Ansteigen des Meeresspiegels nicht nur das Leben von unseren Fischen und Wäldern, sondern von mehreren hundert Millionen Menschen. Von den 10 wärmsten je gemessenen Jahren lagen 9 in diesem Jahrtausend! Die heutige CO2 -Konzentration in der Atmosphäre ist höher als in den letzten 600 000 Jahren. Das Klima erwärmt sich derzeit hundert Mal schneller als nach der letzten Eiszeit. Der Einfluss von Vulkanen und Sonnenaktivitäten auf die aktuelle globale Erwärmung ist im Vergleich zur Verbrennung von Kohle und Erdöl minimal. Das ständige Wiederholen von unwissenschaftlichen Teil-
wahrheiten durch Klimaskeptiker verändert die wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht. Wer sich sechs Minuten Zeit nimmt, findet diese Zusammenhänge auf dem ARD-Video «Ursachen der Erderwärmung» sehr gut erklärt. Das Video findet man leicht, wenn man: «Video, Fakten zur globalen Erwärmung» googelt. Der Wissenschaftsjournalist und Meteorologe Karsten Schwanke analysiert und kommentiert auf verständliche Weise die verschiedenen Einflüsse auf unser Klima. Meinungsfreiheit ist das eine: Es ist erlaubt, zu denken, die Erde sei eine Scheibe. In seriösen Medien haben Unwahrheiten jedoch keinen Platz. Die ehrwürdige britische Radio- und Fernsehgesellschaft BBC hält dazu fest: «Der Klimawandel ist menschengemacht. Darum braucht es keine ‹falsche Fairness› und Klimaleugner müssen bei uns nicht mehr zu Wort kommen.» Hans Wiesner, alt Kantonsrat Grünliberale, Bonstetten
Rasante Veränderung ist das Problem Der Kinderkreuzzug der Klimajugend, Leserbrief vom 19. März.
Ob sich Ente und Erpel so wohl fühlen, weil das Wetter trotz Kälte doch recht freundlich ist oder weil sie im Schwimmbad für «Schwimmer» am richtigen Ort sind? Jedenfalls haben sie das ganze Schwimmbecken für sich alleine und durch die Absperrung kann ihnen auch kein Feind zu nahe kommen! (Leserbild Susanne Baer)
Herr Hafner hat recht, wir müssen uns vor dem Klimawandel schützen. Das tun wir am besten, wenn wir alles Menschenmögliche tun, um ihn so klein wie noch möglich zu halten. Was aber aus seinem Leserbrief nicht klar hervorgeht ist Folgendes: Der Klimawandel, über den wir heute sprechen, hat nichts zu tun mit Vulkanen, Sonnenflecken und Ähnlichem, sondern mit dem CO2 aus fossilen Energiequellen. Wir verbrennen seit 150 Jahren Kohle, Erdöl und Erdgas. Das CO2 aus diesen Quellen ist für den aktuellen Temperaturanstieg verantwortlich. Der zweite Punkt ist der Zeitraum. Es ist zwar richtig, dass sich das Klima schon immer verändert hat. Jedoch passierte dies im Verlauf von tausenden von Jahren oder noch viel langsamer. Die Veränderung, mit der wir es jetzt zu tun haben, passiert im Vergleich dazu rasend schnell. Das ist das Problem. Die
Bewohner reicher Länder, zum Beispiel der Schweiz, können sich mit technischen Mitteln relativ gut davor schützen. Die Natur kann das nicht und die Bewohner armer Länder erst recht nicht. Politisch geht es weder um Kinderkreuzzüge noch um Subventionsjäger. Es geht darum, das CO2 zu reduzieren, möglichst schnell und um möglichst viel. Das will das neue CO2-Gesetz. Es mag sein, dass der Beitrag der Schweiz nicht matchentscheidend sein wird. Das Vorbild aber schon. Wer soll denn nach Ihrer Meinung anfangen? Die indische Bevölkerung vielleicht? Ein Inder ist bereits heute für etwa 8,5-mal weniger CO2-Ausstoss verantwortlich als ein Schweizer (Quelle: Wikipedia, CO2-Emission in Tonnen CO2 pro Person und Jahr nach dem Produktions- und Konsumprinzip, 2016). Ich glaube nicht, dass Sie mit Ihrer Argumentation dort auf Verständnis stossen werden. Balint Berg, Hedingen
Gewerbe
Ausgebremst
Grosse Herausforderung: Lernende in vom Shutdown betroffenen Branchen. > Seite 9
Dienstag, 23. März 2021
Historisches Wasserrad Start mit Sieg
Ende Jahr soll das Restaurierungsprojekt in Birmensdorf abgeschlossen sein. > Seite 11
Der Auftakt in die Olympiasaison ist Petra Klingler überzeugend gelungen. > Seite 11
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Fragen zum Thema Druck? Ich habe die Antworten! Irene Wyss, Kunden- und Projektberaterin 044 700 18 42 Stallikon /Affoltern a.A. Ihre Druckerei im Amt
kæser.ch DIE DRUCKER
Einblick in die Baubranche Heuschnupfen und An den Bau- und Action-Tagen durften Jugendliche anpacken
Hier erhielten Schüler Einblick in das Handwerk des Mauerns. (Bild zvg.) durften sich die Jugendlichen bei einem feinen Mittagessen in der hauseigenen Kantine stärken. Voller Elan, Neugier und Motivation besuchten die Schülerinnen und Schüler am Nachmittag weitere vier Posten und lernten das Handwerk von Schalungen, Überzug und der Bewehrung kennen. Zusätzlich lernten die Jugendlichen, dass das Bauhauptgewerbe, wie kaum eine andere Branche, zahlreiche Weiterbildungs- und somit auch Karrieremög-
lichkeiten bietet. Nach einem spannenden Tag voller neuer Eindrücke traten die jungen Bauberufe-Interessierten nach einem Zvieri und einer Feedbackrunde zufrieden und erschöpft den Nachhauseweg an. Für den Baumeisterverband Zürich/Schaffhausen steht fest, dass solche Schnuppertage auch in Zukunft angeboten oder gar ausgebaut werden. Baumeisterverband Zürich/Schaffhausen
Mit Sonnenenergie unterwegs
Stöckli & Partner Baumanagement AG hat fünf neue Elektro-Autos Stöckli & Partner Baumanagement AG aus Merenschwand hat sich auf das Jahr 2021 eine Öko-Charta zur Orientierung für ihre Tätigkeiten geschenkt und setzt auch in der Mobilität konsequent auf solare Energie. Seit bald 15 Jahren behauptet sich die Stöckli & Partner Baumanagement AG in der Region mit hochwertigen Wohnund Gewerbebauprojekten erfolgreich im Markt. Seit jeher liegen der Firma die ökologischen Aspekte in ihrer Tätigkeit sehr nah. Damit zusammenhängend auch eine ganzheitliche Betrachtung und Reflexion ihrer Tätigkeiten im Jetzt und in der Wirkung für die Zukunft. Bauen hinterlässt bekanntlich nachhaltige Spuren. So sollte ein Bauwerk nicht nur einer heutigen Betrachtung im (grossen) Ganzen standhalten, es soll auch im ganzen Lebenszyklus, bis hin zum Rückbau, für kommende Generationen sinnvolle Bedingungen bieten können. In diesem Kontext sind durch die Firmengruppe in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte nach diversen Minergie-Labeln umgesetzt worden und viele weitere sind nach den Grundsätzen der neuen Öko-Charta in Planung. Auch in der Realisierung von Fotovoltaikanlagen auf den Wohn- und Gewerbebauten ist die Firma in der Region führend. In
Das Shindo Zentrum Affoltern bietet Hilfe Nun wäre es wieder Zeit, um den Frühling zu geniessen. Wer jedoch unter Heuschnupfen leidet, hat stattdessen mit laufender Nase und tränenden Augen zu kämpfen. Das muss nicht sein.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnten zahlreiche Berufsmessen nicht stattfinden. Um den Schülerinnen und Schülern trotzdem einen vielseitigen Einblick in die Baubranche zu geben, hat der Baumeisterverband Zürich/Schaffhausen die Bau- und Action-Tage ins Leben gerufen, die vom 15. bis 19. März im Baumeister-Kurszentrum in Effretikon stattfanden. Pro Tag nahmen zwischen 20 und 30 Schülerinnen und Schüler am Geschehen teil. Nach einer kurzen Begrüssung und Einführung durch Daniel Martin, Leiter Kurszentrum, durften sie bereits anpacken. An zehn verschiedenen Posten geben die Instruktoren des Kurszentrums und zahlreiche Lernende von diversen Mitgliederfirmen des Verbands einen Einblick in ihre tägliche Arbeit auf der Baustelle. In Dreiergruppen und unter Einhaltung der Corona- und allgemeinen Sicherheits-Massnahmen lernten die Jugendlichen, was alles zur Berufslehre des Maurers und des Strassenbauers gehört. Sie durften einen Bagger bedienen, mit einer Walze durch einen Parcours fahren und lernen, wie man richtig vermisst. Sie stiegen in einen Strassengraben und verlegten selber Rohre. An weiteren Posten ging es um mauern, asphaltieren und pflästern. Nach sechs actionreichen Posten am Vormittag,
japanische Akupunktur
Immer mehr Menschen leiden an einer sogenannten Pollenallergie. Die Symptome reichen von einer tropfenden Nase, beständigem Niesen, brennenden und juckenden Augen bis zu richtigen Asthma-Attacken. Müdigkeit, Gereiztheit und teilweise niedriges Fieber sind weitere Begleiterscheinungen. Die Symptome können so schlimm werden, dass sie einen Aufenthalt im Freien zur Tortur werden lassen. Das Immunsystem reagiert auf die herumfliegenden und an und für sich harmlosen Pollen mit einer übertriebenen Abwehrreaktion. Als Gründe für gehäuftes Auftreten von Pollenallergien werden unter anderem ein überreiztes und durch Umweltbelastungen zusätzlich strapaziertes Immunsystem vermutet. Allerdings kann auch eine falsche Ernährung ein zusätzlicher Faktor sein. Bei der Anwendung der japanischen Akupunktur kann das Immunsystem durch eine gezielte Behandlung in den meisten Fällen wieder harmonisiert werden. In den ersten Sitzungen wird die Grundkonstitution gestärkt und harmonisiert. Eine Erleichterung für die Augen, Nase und Atemwege wird über die symptomatische Behandlung klassischer Hilfspunkte erreicht. Nach einigen Sitzungen stabilisiert sich das energetische Gleichgewicht im Körper und das Immunsystem kommt zu einer gesunden Ruhe. Die Akupunktur kennt übrigens ausser bei falschen Behandlungen keinerlei Nebenwirkungen. Schmerzlos
Bhavito Jansch verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Komplementärmedizin. (Bild zvg.) und angenehm ist im Besonderen die japanische Akupunktur, die mit sehr dünnen Nadeln und sanften Techniken auskommt. Sie wird auch von Kindern und älteren Menschen sehr gut toleriert. Es ist sinnvoll, mit den Behandlungen zu beginnen, bevor die jeweilige Pollensaison ihren Höhepunkt erreicht hat. Das Shindo Zentrum hat über 20 Jahre Therapieerfahrung in der Komplementärmedizin. Die Behandlungen werden von allen Krankenkassen mit Zusatzversicherung anerkannt. Es braucht in der Regel keine ärztliche Überweisung. Shindo Zentrum Affoltern Für weitere Auskünfte und Informationen: Shindo Zentrum für Alternativmedizin und Kampfkunst. Bhavito Jansch und Team. Zürichstrasse 49, Affoltern. Telefon 044 760 11 71 www shindo ch.
Käsekonsum in der Schweiz steigt Der Pro-Kopf-Konsum ist in der Schweiz im vergangenen Jahr um 5.5 Prozent gestiegen. 2020 konsumierte jede Schweizerin und jeder Schweizer im Durchschnitt 23.1 Kilogramm Käse.
Fünf Elektro-Corsa gehören seit Neuestem zur Flotte von Stöckli & Partner Baumanagement AG. (Bild zvg.) Dintikon durfte sie mit der Überbauung «Sonnenpark» an der Dorfstrasse eine der schweizweit ersten Eigenverbrauchsgemeinschaften zur Solarstromoptimierung planen und umsetzen. Seither sind bereits weitere Eigenverbrauchsgemeinschaften unter der Regie der Totalunternehmung entstanden. Nun hat die konsequente Haltung auch in der Mobilität der Firma Einzug gehalten. Seit Kurzem sind die Bauleiter mit Elektro-PW auf den Baustellen unterwegs. Mit dem Fahrzeugwechsel verbunden ist die Förderung und Unterstützung von privaten Solaranlagen bei den Liegenschaften der Mitarbeiter so-
wie einer Ladestelle mit Ökostrom aus Merenschwand am Bürostandort. Ziel ist der maximal mögliche Fahrbetrieb mit Solarstrom aus lokaler Produktion ohne weitere Stromnetzbelastung. Für Fahrten während der Arbeit sind nun fünf Opel Corsa Elektro der Garage Mäder aus Merenschwand unterwegs. Die offizielle Übergabe der neu beschrifteten Fahrzeuge fand letzte Woche statt. Stöckli & Partner Baumanagement AG Weitere Infos auf www.derbaumanager.ch/ ueber-uns/#oeko-charta.
Die ortsansässige Schweizer Bevölkerung (8.79 Mio.) hat im vergangenen Jahr insgesamt 202 848 Tonnen in- und ausländischen Käse verbraucht. Das sind 13 816 Tonnen (+7.3 %) mehr als im Vorjahr. Der Pro-Kopf-Konsum ist somit um 1.2 Kilogramm (5.5 %) gestiegen. Die Hälfte des Mehrkonsums kann der Kategorie Frischkäse und Quark (+640 Gramm) zugeordnet werden. In diesem Teilmarkt hat der Detailhandel um ungefähr 16 Prozent zugelegt. Mit diesem grossen Wachstum konnte der coronabedingte Einbruch im Gastgewerbe mehr als kompensiert werden. Die aufgrund der Pandemie zeitweise geschlossenen Grenzen führten dazu, dass generell mehr Lebensmittel im inländischen Detailhandel eingekauft wurden, so auch Käse. Die Schweizer Käseproduktion ist um 4.4 Prozent und
der Gesamtkonsum um 7.3 Prozent gestiegen. Die Differenz deckte der Detailhandel mit zusätzlichem Importkäse ab. Denjenigen Käse, welcher vermutlich bis anhin im Ausland eingekauft wurde, fanden Schweizer Konsumenten 2020 neu auch in Schweizer Regalen. Da dieser Käse, importiert durch Einkaufstouristen, in den letzten Jahren in keiner Statistik erschien, ist der ausgewiesene Pro-Kopf-Konsum nur bedingt mit den Vorjahren vergleichbar. Schweizer Milchproduzenten
23 kg Käse werden pro Kopf in der Schweiz konsumiert. (Bild zvg.)
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Dienstag, 23. März 2021
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Vom Shutdown ausgebremst Eine Lehre absolvieren, wenn das Unternehmen geschlossen ist Lernende in der Gastronomie, Hotellerie und im Fitnessbereich konnten im Lehrbetrieb vielerorts nur teilweise arbeiten. Der Bund hat am 12. März mitgeteilt, dass Lernende nach dem vollwertig anerkannten Berufsabschluss im Herbst einen weiterführenden Studiengang auf Tertiärstufe aufnehmen können.
schule innert 24 Stunden auf qualitativ hochstehenden Fern- oder Halbklassenunterricht umstellen», führt Christoph Bühlmann weiter aus. Er sieht sich mitten in einer nachhaltigen Wende im Bildungsbereich. «In diesem Sinne betrachte ich 2020/21 in jeglicher Hinsicht als Paradigmenwechsel. Diese Chance packen wir!»
Sich selbst an der Nase nehmen
von Regula ZellwegeR Die Pandemie stellt Lernende, Lehrfirmen und Berufsschulen vor organisatorische, lerntechnische und psychische Herausforderungen. Restaurants und Fitnessbetriebe mussten schliessen. Der Berufsschulunterricht wurde mit besonderen Schutzmassnahmen aufrechterhalten. Wer seine Berufslehre 2021 abschliesst, wird noch seinen Enkeln über dieses letzte, oft schwierige Pandemiejahr erzählen. Wie sie darüber berichten, hat viel mit den Entscheiden und den Strategien der Lehrbetriebe und den Berufsschulen, aber auch mit ihrem eigenen Engagement zu tun.
Lernen fürs Leben «Es geht den Lernenden wahrscheinlich wie uns allen: Das Leben ist eingeschränkt, kein Ausgang, keine Kultur, keine Konzerte, keine spontanen Treffen, wenige Besuche, keine Feste und Partys», das ist Christoph Bühlmann, Mitglied der Schulleitung der Berufsschule für Detailhandel, Zürich, bewusst. «Natürlich gibt es Ängste, vor allem bei Lernenden, die ihre Ausbildung in Betrieben absolvieren, die wechselnd und nur kurzfristig vorhersehbar offen oder geschlossen sind. Das ist für alle Betroffenen zermürbend und verunsichert betreffend beruf liche Zukunft.» Dass Lernende früh mit den Unwägbarkeiten der Privatwirtschaft konfrontiert werden, ist einerseits lehrreich, anderseits kommen Ohnmachtsgefühle auf. «Von diesen Gefühlen müssen wir unsere Lernenden möglichst befreien, ihren Glauben an sich selbst stärken und ihnen Perspektiven aufzeigen, damit sie in kommenden Krisensituationen gewappnet sind», so Christoph Bühlmann.
Viel Zeit zum Lernen Leonie Annen hat viel Zeit, denn sie lernt Restaurationsfachfrau EFZ, früher Servicefachangestellte genannt, in Zukunft Restaurantfachfrau. Ihr Arbeitsort, das Restaurant Central in Affoltern, ist zurzeit weitgehend geschlossen. Die Lernende sieht Vor- und Nachteile: Einerseits hat sie viel Zeit zum Lernen auf die Lehrabschlussprüfung im Sommer, anderseits vermisst sie die Gäste und den strukturierten Alltag. «Ich freue mich sehr, wenn wir wieder öffnen dürfen!» Sie geniesst es, mehr mit der Familie zusammen zu sein, denn gemütliche Abendessen sind eher selten, wenn jemand im Gastgewerbe arbeitet. Abends gibt es im «Central» TakeAway: Tatar sowie verschiedene Speisen auf Anfrage. Am Mittwochabend ist sie vor Ort, bedient die Kundschaft und bereitet selbst die verschiedenen Tatars zu. Über Mittag bewältigen ein bis zwei Köche und Geschäftsführerin Els Imhof das Take-Away. Leonie Annen will einen guten Lehrabschluss machen, auch Els Imhof, der Geschäftsführerin des «Central», zuliebe, die sie sehr schätzt. Sie ist die letzte Lernende, die Els Imhof vor ihrer Pensionierung im «Central» ausbildet. Leonie Annen lernt gern und selbstständig. Zurzeit werden für Lernende im Gastgewerbe viele Online-Kurse angeboten, die sie belegen kann. Viel Spass macht ihr beispielsweise der Dienstagnachmittagskurs «Verkaufskunde».
Leonie Annen (links) ist eine gute Schülerin. Sie will einen guten Abschluss machen, auch aus Dankbarkeit gegenüber Els Imhof, der Geschäftsführerin des Restaurants Central in Affoltern. (Bilder Regula Zellweger) Zudem bereitet sie sich mit dem angebotenen Intensivkurs «Lehrabschlussprüfung» vor. Auch im Lehrbetrieb wird sie unterstützt. Lehrmeister Jan Studer, zurzeit in einer Sommelier-Ausbildung, unterstützt sie betreffend Wissen zu Wein. «Wir haben eine super Klasse», erzählt Leonie Annen. «Nicht alle anderen werden so intensiv unterstützt. Insbesondere Kollegen aus anderen Kulturen haben es schwerer und wir helfen einander gern.» Sie ist glücklich, wenn sie wieder voll arbeiten kann, denn ihr Berufsalltag bringt Bestätigung und er beinhaltet auch sinnstiftende Anteile. Sie liebt es, dazu beizutragen, dass sich die Gäste im «Central» wohlfühlen.
Neue Herausforderungen Auch der Lehrbetrieb von Kerstin Gut ist teilweise geschlossen, nur die Trainings und Therapien, die auf ärztlicher Verordnung beruhen, finden noch statt. Der gewohnte Fitnessbetrieb im Gesundheitszentrum Gut in Mettmenstetten ist eingestellt. Die Lernende wird im Sommer ihre Ausbildung zur Fachfrau Bewegungs- und Gesundheitsförderung EFZ abschliessen. Sie hat im Moment
mehr Zeit, die sie zum Lernen nutzen kann, und sie eignet sich auch neue Kompetenzen an. An der Produktion von Online-Kursen und an Livestream-Lektionen wirkt sie aktiv mit. Neu sind auch Outdoor-Angebote wie beispielsweise ein Kafi-Walk, bei dem sie sich mit einer Gruppe im Freien bewegt – und Kaffee und Tee offeriert. Damit erfüllt sie auch soziale Aufgaben, was ihr Spass macht. Ihr Vater, Christian Gut, unterrichtet sie zudem in Personal Coaching, damit sie ihn in diesem Bereich entlasten kann. Kerstin Guts Schulkolleginnen hatten teilweise am Anfang des Shutdown etwas Mühe, sich an die Aufgabenstellung über Mail zu gewöhnen. Sie aber lernt gern in eigener Regie zu Hause. «Es war ein guter Lernprozess, die Zeit selbst einzuteilen.» Am liebsten erledigt sie alles diszipliniert am Morgen und der Nachmittag bleibt dann oft frei. Sie interessiert sich – über den Prüfungsstoff hinaus – für Themen rund um Bewegung und Gesundheit und eignet sich Wissen intern im Lehrbetrieb und in Online-Kursen an. «Im Shutdown vor einem Jahr waren die Leute lockerer», erklärt Kerstin Gut. Jetzt ist eher Ungeduld zu spüren, man hat genug von den Restriktionen.»
Kerstin Gut steht vor ihrem Abschluss als Fachfrau Bewegungs- und Gesundheitsförderung. Sie arbeitet im elterlichen Gesundheitszentrum in Mettmenstetten.
«Wir zeigen unseren Kunden: Wir sind da. Jetzt ganz besonders!» Nicht vor Ort sind aber viele Fitnessgeräte. Sie wurden Kunden während der Zeit der Schliessung für das Training zu Hause zur Verfügung gestellt. Relativ wenig Zeit verbringt Kerstin Gut mit administrativen Arbeiten. Am liebsten arbeitet sie mit Menschen – nun fehlt ihr der Kundenkontakt sehr. Existenzängste kennt sie nicht, das Gut Gesundheitszentrum positioniert sich auch in der Krise mit innovativen Ideen. Sie hat mit ihren Eltern wertvolle Vorbilder. Auf das, was sie jetzt gelernt hat, kann sie ihr Leben lang zurückgreifen, denn wie es weitergehen wird, weiss niemand.
Chancen wahrnehmen Auch an den Berufsschulen waren die Herausforderungen zu Beginn der Pandemie gross. «Die Planungssicherheit war vor einem Jahr massiv eingeschränkt. Wir mussten von Tag zu Tag organisieren, denn die Spielregeln änderten sich häufig, die Einschränkungen, Unsicherheiten und das Nichtwissen erschwerten eine mittel- und langfristige Planung», erzählt Christoph Bühlmann. «Heute kann unsere Berufs-
Deborah Meier absolviert im Restaurant Rüssbrugg in Ottenbach eine Kochlehre. Nach einigen Jahren Arbeiten im Büro entschloss sie sich für die Küche. Heute ist die 30-Jährige im zweiten Lehrjahr als Köchin und stark von der Pandemie betroffen. Seit dem 22. Dezember 2020 ist ihr Lehrbetrieb geschlossen und sie hat eine Menge Freizeit. «Man muss sich selbst an der Nase nehmen, sich selbst organisieren», lacht sie und lobt ihren Lehrbetrieb, der ihr hilft, dranzubleiben. Jeweils am Freitag steht sie in der «Rüssbrugg» in der Küche und lernt. Sie kocht Speisen, die oft an der Abschlussprüfung gefordert sind. Beispielsweise Coq au vin oder Brandteig-Nocken. Sie filetiert Fische, die dann tiefgekühlt darauf warten, bis wieder Gäste kommen dürfen. Oder sie lernt, frisches Geflügel fachgerecht zu zerteilen, was nicht ganz dasselbe ist wie – in Kochsprache – ein Huhn zu dressieren. Das Gekochte essen der jüngere Lernende, ihr Lehrmeister und sie – einfach alle, die trotz der Schliessung im Restaurant sind. Auch sie belegt zusätzlich OnlineKurse. Den Schulstoff schafft sie mit Leichtigkeit, sie ist in eine so genannten Talent-Klasse eingeteilt. Diese Lernenden erwerben die theoretischen Inhalte schnell und erhalten zusätzlich weitere Förderung in der Schulküche. Ihre Klassenkameraden sind auch sehr motiviert und engagiert. Nicht so gut geht es Lernenden in anderen Klassen, manche fühlen sich von den Lehrbetrieben im Stich gelassen. Deborah Meier lobt ihre Berufsschule in Zürich. Im Shutdown hätten die Verantwortlichen innert zwei Wochen super Online-Lektionen gestaltet. Zudem sei man schnell zum Präsenzunterricht zurückgekehrt. Jetzt wechseln sich Tage mit Online-Unterricht und Tage mit Präsenzunterricht ab. Auch sie freut sich, bis wieder Gäste kommen. «Wichtig ist, dass wir jetzt gemeinsam durchhalten.»
Deborah Meier, Lernende Köchin im zweiten Lehrjahr im Restaurant Rüssbrugg in Ottenbach, trägt die Maske mit Humor.
Oster-Rezept mit Gelinggarantie ERGIBT 12 Stück VORBEREITUNGSZEIT: 40 Minuten KOCH-/BACKZEIT: 20–25 Minuten OFENKÜCHLEIN: 2½ dl Wasser ¼ Teelöffel Salz 60 g Butter 150 g Mehl 3 grosse Eier
WETTBEWERB: «Kochen» verlost unter alle
Vermischtes
Dienstag, 23. März 2021
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Das Wasserrad läuft bald wieder Bis Ende Jahr soll die Restaurierung in Birmensdorf abgeschlossen sein Das Birmensdorfer Ortsmuseum restauriert sein historisches Wasserrad. 880 Arbeitsstunden und viel Kreativität hat die Heimatkundliche Vereinigung bereits investiert.
Auch das Bemalen von Eiern darf zu Ostern nicht fehlen. (Bild zvg.)
«Es oschteret i de Chile»
von virginia Kamm Nachdem es mit einem Hochdruckreiniger herausgeputzt wurde, muss es jetzt zwei Monate trocknen, das 140 Jahre alte Wasserrad des Birmensdorfer Ortsmuseums. Es ist ein Teil der Mühle Birmensdorf, die 1347 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im Sommer 2018 begann die Heimatkundliche Vereinigung Birmensdorf mit den Vorbereitungen für die Restauration. Das 1878 errichtete Rad war bis 1956 in Betrieb für die Drechslerei Wismer. «Danach war das Wasserrad 40 Jahre lang der Feuchtigkeit ausgesetzt», sagt Albert Wey, Kurator des Ortsmuseums und Hauptrestaurator des Wasserrads. Dadurch wurden Eichenund Lärchenholz teilweise morsch, die Eisenteile rosteten. Seit Ende 2019 ist die Heimatkundliche Vereinigung mit der Restaurierung beschäftigt.
Mit dem Bunsenbrenner das Holz dunkel gefärbt Seither ist viel geschehen: Zwölf der 30 sogenannten Wasserschaufeln mussten ersetzt werden. «Mit 100 Grad heissem Wasserdampf wurde das Holz weich und biegbar gemacht», erklärt Albert Wey. So konnten neue Wasserschaufeln hergestellt werden. Das Holz färbte er mit einem Bunsenbrenner dunkler. Mit einem Hobel hat er das Holz so strukturiert, dass es nicht mehr glänzt. Löcher in den alten Wasserschaufeln hat er ebenfalls mit altem Holz verdübelt. Der kantonale Heimatschutz hat in Aussicht gestellt, sich mit 15 000 Franken an der Restaurierung des Wasserrades zu beteiligen. Um das Geld zu erhalten, mussten Wey und der als Fachmann beigezogene Mühlendoktor Kurt Fasnacht jedoch möglichst mit originalen Materialien und nach den ursprünglichen Macharten arbeiten. Die Schrauben des Wasserrads, die ebenfalls aus dem Jahr 1878 stammen, waren so verkalkt, dass Wey sie nicht einfach herausnehmen konnte. «Ich
Seit gestern, 22. März, gibt es in und rund um die reformierte Kirche Affoltern verschiedene Stationen zum Verweilen, Tun und Sinnieren zu entdecken.
Die Schrauben musste er schon mal selber herstellen: Hauptrestaurator Albert Wey vor dem Birmensdorfer Wasserrad. (Bild Britta Gut)
musste sie dafür zersägen», sagt er. «Danach habe ich ein neues Innengewinde geschnitten und sie wieder eingesetzt.» Die löchrigen Blechplatten des zwei Tonnen schweren Wasserrads hat er ersetzt, vernietet und mit einer Rostimitation behandelt.
Mit medizinischer Spritze den Leim aufgetragen Albert Wey musste während der Restaurationsarbeiten immer wieder einmal kreativ werden. «Um den Holzleim ganz präzise auftragen zu können, habe ich beim Arzt nach einer Spritze gefragt», erzählt er. Der gelernte Landwirt hatte für die handwerklichen Schritte keine Anleitung, er musste sich alles selber beibringen. Wenn er Ersatzteile im Handel nicht fand, hat er sie einfach selber hergestellt, so zum Beispiel spezielle Schrauben, die er benötigte. Rund um das Wasserrad wird nun noch eine Absturzsicherung montiert.
Danach wird eine Farbspezialistin mit pigmentiertem Leinöl die Holzteile des Mühlrads konservieren. Bis zum Herbst wird der Mühlendoktor Kurt Fasnacht einen abschliessenden Bericht zur Restaurierung zuhanden des Heimatschutzes verfassen. «Wenn es die Coronasituation wieder erlaubt, wollen wir ein grosses Fest zur Feier der fertigen Restaurierung veranstalten», kündigt Wey an. Die Kosten der Restaurierung hat die Heimatkundliche Vereinigung zu Beginn des Projekts auf 68 000 Franken geschätzt. Nun geht Wey davon aus, dass die tatsächlichen Kosten etwa 70 000 Franken betragen werden. Neben Beiträgen der Heimatkundlichen Vereinigung und der Gemeinde Birmensdorf waren auch Spenden für die Finanzierung nötig: «Die benötigten 32 000 Franken hatten wir innerhalb von zwei bis drei Monaten durch Spendenbriefe und Sammlungen am Herbstmarkt zusammen», sagt Wey. Er freut sich, dass viele Privatpersonen gespendet haben. Das
Rad habe eine grosse Bedeutung für Birmensdorf. Er sagt: «So gehört das Wasserrad jetzt vielen Birmensdorferinnen und Birmensdorfern ein bisschen.»
Wenn das Wasserrad läuft, kommen viele Besucher Bisher haben alle Beteiligten insgesamt etwa 880 Stunden Arbeit in die Restaurierung des Mühlrads investiert. «Mir war klar, dass das Wasserrad laufen muss, damit viele Besucher ins Ortsmuseum kommen», sagt er. Mit ihm waren zahlreiche Helferinnen und Helfer tätig. «Es hat mir Spass gemacht, mit verschiedenen Leuten zusammenzuarbeiten und mein handwerkliches Können unter Beweis zu stellen», sagt Wey. Wann das Birmensdorfer Ortsmuseum Besuchern wieder offensteht, ist wegen der Umsetzung der Coronamassnahmen noch unklar. Wey rechnet aber damit, dass es in der zweiten Maiwoche aufgehen kann.
Erst kürzlich hiess es noch «Es chlauset i de Chile», und da waren es vor allem Familien, die während einem Samstag in der Kirche aus- und eingingen, an verschiedenen Posten verweilten, spielten und miteinander ins Gespräch kamen. Dieses Angebot wurde rege besucht und motivierte alle Involvierten, ein weiteres anzupacken: Dieses Mal über mehrere Tage hinweg während der Passionszeit und unter dem Namen «Es oschteret i de Chile». Aktuell gibt es nun während zwei Wochen verschiedene Stationen um und in der reformierten Kirche Affoltern zu entdecken. Diese sind frei zugänglich und können einfach so besucht und genutzt werden. Sei es Ostersteine bemalen, etwas pflanzen, Zeitraffer-Filmli bestaunen, den Osterweg gehen, Bilderbücher anschauen, Ostereier anmalen, Belastendes ans Kreuz schreiben, Ostertexte lesen, Fadenbild nageln, Ostergruss schreiben, verweilen und zuschauen – für jede Altersgruppe ist etwas dabei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen: einmal, zweimal, mehrmals! Reformierte Kirche Affoltern «Es oschteret!» vom 22. März bis 5. April um und in der reformierten Kirche Affoltern. Täglich von 9 bis 19 Uhr (ausser am Karfreitag) Sonntags von 12 bis 19 Uhr. Spezielle offene Osterangebote: Osterkerzen verzieren: Samstag, 3. April, ganzer Tag. Oster-Zopfteig zum Mitnehmen ab 11 Uhr – «s‘hät solang s‘hät!» Gespräche am (Oster-)feuer auf der Terrasse vom Chilehuus: Donnerstag, 1. April, ab 20.15 Uhr; Karfreitag, 2. April, ab 20 Uhr; Samstag, 3. April, ab 20 Uhr; Ostersonntag, 4. April, ab 8 Uhr
Ämtler wanderten im Prättigau
Souveräner Saisonstart für Petra Klingler
Die bekannteste Winterwanderung im ganzen Prättigau verbindet die beiden Walserdörfer St. Antönien und Pany miteinander.
Am Start in die nationale Klettersaison in Bulle siegte Petra Klingler souverän, womit ihr der Auftakt in die Olympiasaison gelang.
Das Prättigau liegt im Kanton Graubünden und ist das Tal des Flusses Landquart. Durch die attraktive Landschaft führen zahlreiche Wander- und Bikerouten mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Bekannt ist vor allem der Rätikon mit seinen einladenden Gipfeln für Höhenwanderer, Bergsteiger und Kletterer. Die Wanderung begann in der kleinen Walsersiedlung St. Antönien, das auf 1450 Meter inmitten einer einzigartigen Bergwelt liegt. Im Winter ist es auch ein beliebter Ausgangspunkt für Ski- und Schneeschuhtouren. Bereits auf den ersten Metern gewann man rasch an Höhe, wie ein Blick zurück auf das Dorf eindrücklich zeigte. Nach einem Aufstieg durch den lichten Wald durchschritt man eine romantische Waldlichtung und im Hintergrund erschienen die ersten Berggipfel. Den Wald hinter sich lassend, wurde bald die Hochebene unterhalb der Valpuner Alp erreicht. Von hier gab es
Der erste Wettkampf einer Saison ist immer etwas Spezielles. Es ist der erste Vergleich nach dem Aufbautraining. Dieses Jahr fand dieser Wettkampf unter speziellen Corona-Bedingungen statt. So startete die Elite am Samstag zum Bächli-Swiss Climbing Cup in Bulle (FR), die U18-Athletinnen und -Athleten waren am Sonntag im Einsatz. Damit konnte die Anzahl Personen in der Halle stark reduziert werden. Bereits in der anspruchsvollen Qualifikation zeigte Petra Klingler (Bonstetten) eine starke Leistung. Als einzige Athletin konnte sie vier von fünf Boulderproblemen toppen und erreichte alle fünf Zonen. Im Final konnte sie an diese Leistung anknüpfen und toppte als einzige Athletin alle vier Boulderprobleme. Während sie Boulder eins, drei und vier Flash toppen konnte, brauchte sie, wie letztes Jahr, beim zweiten Boulder mehr als einen Versuch, nämlich drei. Mit dieser Topleistung gewann Klingler den
Mächtige Berggipfel und schmucke Walserdörfer
Die Walsersiedlung St. Antönien, eingebettet in eine einzigartige Bergwelt. (Bild zvg.) eine Aussicht von der Schesaplana bis zu den Bergen von Österreich. Unterhalb vom Chrüz, einer der Schiefervorberge südlich des Rätikon-Hauptkamms, verpflegte man sich aus dem Rucksack auf drei Sitzbänken. Nebenan bekam eine Gruppe von Schneeschuhläufern Anweisungen von ihrem Leiter und Skitourenfahrer bestiegen den leicht begehbaren Gipfel. Er formt eine gleichmässige Pyramide über den Bergdörfern Pany, Stels und St. Antönien und wird deshalb auch als Rigi des Prättigaus bezeichnet. Nun
wanderte man auf der sonnigen Hochebene am Fusse des Chrüz entlang. Im leichten Auf und Ab ging es erneut durch lichten Wald und das Gelände wurde zunehmend offener und flacher. Der gewalzte Weg führte ab hier zunächst eben, dann leicht abwärts bis hinunter nach Pany, wo es mit dem Postauto und der Bahn wieder nach Hause ging. Dölf Gabriel, Wanderleiter www.miteinanderwandern.ch.
Wettkampf souverän vor Andrea Kümin (Winkel) und Natalie Bärtschi (Chur). Bei den Herren gewann Kevin Heiniger (Schwarzenbach) vor Julien Clémence (Gisikon) und Sascha Lehmann (Burgdorf). Die beiden Athleten des Regionalzentrums Zürich, Michel Erni (Affoltern a.A.) und Christian Leser, (Winterthur) erreichten die Ränge 17 und 19. Martin Rahn-Hirni, SAC
Saisonauftakt geglückt: Petra Klingler. (Archivbild)
Unsere Nachbarn Den geschätzten Inserenten ein herzliches Dankeschön, gute Gesundheit und viel Erfolg. Nächste Erscheinung dieser Spezialseite ist am 27. April 2021. Haben Sie Interesse, Ihre Werbung zu platzieren? Copyright/Promotion/Verkauf/Layout: Kaspar Köchli
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