Radius_Energie&Umwelt_2024

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Diesel aus „Frittenfett“

Sind Biotreibstoffe wirklich DIE klimafreundliche Treibstoffrevolution ?

ENERGIE & UMWELT

Zaubertrank für Dieseltank

HVO, ein Biokraftstoff aus Altfetten, ist in Südtirol bereits an einigen Tankstellen erhältlich. Es wird als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Diesel präsentiert, doch es bleibt die Frage, ob HVO wirklich eine klimafreundliche Revolution darstellt oder nur eine Zwischenlösung im Wettstreit zwischen Verbrennungsmotoren und Elektroautos ist.

6

Info-PR

12 Alpitronic GmbH, Bozen

21 Soletec GmbH, Bruneck

26 eco center AG, Bozen

29 Niederstätter AG, Atzwang

35 IES Energy GmbH, Wengen

Aktuell

6 Zaubertrank für Dieseltank

10 Mehr als nur Dampf

14 Athesia Home & Living

22 Bau gegen den Klimawandel

PEFC-zertifiziert

DiesesProduktstammt ausnachhaltig bewirtschaftetenWäldern, Recyclingund kontrolliertenQuellen www.pefc.org

PEFC/18-31-166

produziert nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens, Athesia Druck GmbH, UW 1492

IMPRESSUM

Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen, Eintrag LG Bozen

Nr. 26/01, am 27.11.2001

Chefredakteur: Franz Wimmer

Projektleiterin/Koordination: Magdalena Pöder

Verkaufsleitung: Patrick Zöschg

Redaktion: Dr. Nicole D. Steiner, Elisabeth Stampfer, Edith Runer, Nora Ollech, Doris Neubauer, Florian Mair

Konzept und Abwicklung: MediaContact Eppan

Projekte in kursiv

Werbung/Verkauf: Michael Gartner, Elisabeth Scrinzi, Markus Hatzis

Verwaltung: Weinbergweg 7 | 39100 Bozen Tel. 0471 081 561 info@mediaradius.it | www.mediaradius.it

Fotos: Dolomiten-Archiv, shutterstock, verschiedene Privat-, Firmen- und OnlineArchive sowie Verkaufsunterlagen.

Grafik/Layout: Simon Krautschneider

Art Director: Elisa Wierer

Lektorat: Magdalena Pöder

28 Geteilte Mobilität

32 Kraftwerk Schmied: Volle (Wasser-)kraft voraus

36 Bad Gastein mit Brixner Betonfertigteilen modernisiert

40 Reschen: Sicherheit ist wichtig, sie kostet aber auch

44 Für ein behagliches Raumklima

47 Mader Industrieanlagen, Bruneck

48 Vahrn kann bald aufatmen

52 Projekt Klimaschule

58 Gut dämmen, besser Wohnen

Rubriken

38 Fragen an den Experten

54 Gesundheit: Unser kostbarstes Gut

56 Portrait: Karl Pichler

Produktion: Athesia Druck Bozen | www.athesia.com

Vertrieb: Als „Dolomiten“-Beilage und im Postversand

Druckauflage: 24.000 Stück

Preis: Einzelpreis 2,20 Euro, A+D: 2,80 Euro Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte der Werbeseiten, PR-Seiten und der angeführten Webseiten. Athesia Druck GbmH hat gemäß Art. 37 der EU-Verordnung 2016/679 (GDPR) den Datenschutzbeauftragten (Data Protection Officer, DPO) ernannt. Die Kontaktaufnahme für jedes Thema in Bezug auf die Verarbeitung der personenbezogenen Daten ist über dpo@athesia.it möglich.

ATHESIA HOME & LIVING

Historischer Ort mit neuem Leben

ENERGIEAUTARK LEBEN

Bauen gegen den Klimawandel

EDITORIAL

GETEILTE MOBILITÄT

Car- und Bikesharing-Angebote 28

Biodiesel und Wasserstoff. Zwei ganz unterschiedliche Begriffe stehen für eine CO2-neutrale Mobilität der Zukunft. Biodiesel wird in der 2. Produktionsphase nicht mehr nur aus Palmöl und anderen Futterpflanzen erzeugt, sondern in erster Linie aus Abfallprodukten. Eine künftige Produktion aus Algen befindet sich noch im Forschungsstadium. Der Nachteil beim Biodiesel sind leider die anfallenden Stickoxide. Die Wasserstoff-Produktion ist nur sinnvoll, wenn Wasserstoff (H2) aus überschüssiger grüner Energie (Sonne, Wind, Wasser) erzeugt wird. Unter der Leitung vom Südtiroler Wasserstoff-Pionier Walter Huber wurde in Bozen Süd vor knapp 20 knapp Jahren ein Wasserstoff-Pilotprojekt in Betrieb genommen. Seit 2013 fahren Wasserstoffbusse und einige Pkw in Bozen. Auch die Errichtung von Wasserstoff-Tankstellen an der Brennerachse zwischen München und Modena wurde damals angedacht. In den vergangenen Jahren ist dieses innovative Südtiroler Projekt leider nicht weiterentwickelt worden. Neuerdings setzt sich sogar Ministerpräsidentin Meloni für eine Wasserstoff-Niederdruck-Pipeline zwischen München und Modena ein. Ob damit wieder Bewegung in die Sache kommt, wird sich zeigen.

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Es klingt fast wie ein Märchen: Wir lassen uns Pommes, Schnitzel und Fisch schmecken, unterziehen das gebrauchte Frittierfett und die Tierfettabfälle mithilfe von Wasserstoff einem chemischen Prozess, und fertig ist der Zaubertrank für unseren Dieseltank: klimafreundlich, weil fast CO2-neutral, also gut für unser schlechtes Gewissen, außerdem auf demselben Preisniveau wie herkömmlicher Diesel. Nun, ganz so simpel ist die Sache freilich nicht. Dennoch scheint mit HVO ein Kraftstoff gefunden zu sein, der bei seriöser Handhabung, sprich ehrlicher Herstellung eine ziemlich saubere Alternative zum herkömmlichen Diesel sein kann.

Was ist HVO?

HVO steht für Hydrotreated Vegetable Oil (HVO), also hydriertes Pflanzenöl. Für dessen Herstellung werden pflanzliche Öle oder tierische Fette durch sogenannte Hydrierung in Kraftstoff umgewandelt. HVO weist drei große Pluspunkte auf:

1 | SYNTHETISCHER

KRAFTSTOFF

Es handelt es sich um einen synthetischen Kraftstoff, das heißt, er wird nicht aus Erdöl hergestellt. Man benötigt lediglich Pflanzenöl und Wasserstoff, der im besten Fall klimaneutral produziert wurde.

2 | VERWERTUNG

DER RESTSTOFFE

Es können im Unterschied zum herkömmlichen Biodiesel, der aus den Samen von Pflanzen gewonnen wird, auch tierische Abfallfette, gebrauchtes Speiseöl und verschiedene Abfälle und Reststoffe aus der Pflanzenölverarbeitung verwendet werden. Somit entsteht kein zusätzlicher Flächenverbrauch, die Produktion steht nicht in Konkurrenz zu Nahrungs- und Futtermitteln.

3 |

DER HYDRIERUNGSPROZESS

Der Hydrierungsprozess, der bei der Herstellung von HVO eingesetzt wird, ist ein fortschrittliches Verfahren, das den Kraftstoff besonders rein und leistungsstark macht. Diese Technologie unterscheidet sich von den einfacheren Verfahren, die zur Herstellung von Biodiesel der ersten Generation (siehe Kasten) verwendet werden.

CO₂-Gesamtbilanz entscheidend

Ist von HVO die Rede, heißt es immer: Es erzeugt im Vergleich zu Diesel bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen – eigentlich Treibhausgasemissionen (auch weniger Stickstoff u. a.). Ein ansprechender Wert! Aber wie kommt man überhaupt auf diese 90 Prozent?

Die Frage geht an Philipp Kostner, den Geschäftsführer von Kostner Group 1947. „Das heißt nicht, dass beim Ausstoß aus dem Auspuff weniger CO2 erzeugt wird, sondern es geht um die CO2-Gesamtbilanz. HVO wird aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnen, die beim Wachstum CO2 gebunden haben und die zudem im besten Fall nicht eigens für den Kraftstoff produziert wurden, sondern dabei eine zweite Verwertung erfahren.“

In Fachkreisen spricht man von Well-toWheel-Betrachtung, womit die gesamte Kette von Prozessen bei der Herstellung von Energie für den Transportbereich gemeint ist. Die zehn fehlenden Prozent zur 0-Emission würden eben beim Transport und weitere Emissionen in der Lieferkette entstehen. Allerdings räumt Philipp Kostner auch ein: „Man

DREI GENERATIONEN VON BIOKRAFTSTOFFEN

Biokraftstoffe werden in verschiedene Generationen unterteilt, basierend auf den Rohstoffen und der Technologie, die zu ihrer Herstellung notwendig sind.

1. Generation: Die Biokraftstoffe werden aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen hergestellt, etwa aus pflanzlichen Ölen. Dazu zählt u. a. Biodiesel, der zum Beispiel aus Rapsöl, Palmöl, Sojaöl oder tierischen Fetten produziert wird. Auch Bioethanol, das hauptsächlich aus stärkehaltigen Pflanzen wie Mais, Weizen oder zuckerhaltigen Pflanzen wie Zuckerrohr und Zuckerrüben gewonnen wird, gehört zur ersten Generation.

2. Generation: Die Biokraftstoffe werden aus Reststoffen, Abfäl-

spricht von maximal 90 Prozent, allerdings schwankt die Bilanz derzeit noch zwischen 50 und 90 Prozent.“

Es geht um Klimaschutz

Dass viele Mineralölkonzerne heute auch E-Fuels herstellen, also nicht fossile Treibstoffe, hat einen guten Grund: Sie werden quasi dazu gezwungen. Denn die EU-Mitgliedsstaaten haben sich gemeinsam mit fast 200 Ländern der Welt beim Pariser Klimaabkommen 2015 auf Klimaschutzziele verständigt, die dazu verpflichten, fossile durch regenerative Energie zu ersetzen. Auch Benzin und Diesel müssen besser frü-

len und mitunter auch aus anderen erneuerbaren Rohstoffen hergestellt, die nicht direkt für die Nahrungsmittelproduktion geeignet sind. So kann durch die Aufspaltung von Zellulose in Pflanzenabfällen in Zucker und durch anschließende Fermentation Bioethanol erzeugt werden. Auch HVO zählt zur zweiten Generation, weil es aus Abfallund Reststoffen und mit einem fortschrittlichen Verfahren hergestellt wird, das den Kraftstoff reiner und leistungsstärker macht.

3. Generation: Die primäre Rohstoffquelle für diese Biokraftstoffe sind Algen, insbesondere Mikroalgen. Die Technologie zur großflächigen Produktion ist derzeit noch teuer und technisch anspruchsvoll, sie befindet sich noch in der Entwicklungsphase.

her als später aus dem Verkehr gezogen werden. Weil die E-Mobilität aber noch mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hat, forscht man seit Jahren intensiv nach weiteren Möglichkeiten, die CO2Bilanz so schnell wie möglich zu verbessern. HVO ist eines der Ergebnisse aus den Forschungen und einer der ersten Biokraftstoffe der zweiten Generation, die marktreif sind. In Italien ist der Treibstoff seit 2022 und mittlerweile flächendeckend erhältlich. Auch in Südtirol kann man vielerorts bereits HVO tanken. In Österreich wurde HVO 2021, in Deutschland erst vor einigen Monaten zugelassen.

Stichwort Palmöl: Aufgrund bestehender Verbote wird schon seit geraumer Zeit intensiv nach alternativen Rohstoffen gesucht.

„Nur Übergangstechnologie“

Philipp Kostners Unternehmen mit mehreren Tankstellen in Südtirol hat den Biokraftstoff als eines der ersten angeboten. Er ist überzeugt von dessen Vorteilen, sagt aber auch: „HVO soll nicht als Sieg im Kampf gegen die CO2-Emissionen, sondern vor allem beim Leicht- und Schwerverkehr als Übergangstechnologie verstanden werden.“ Aus seiner Sicht wird sich der Leichtverkehr größtenteils in Richtung Elektromobilität entwickeln. Im Schwerverkehr könnten sich je nach Anwendung und Entwicklung verschiedene Technologien durchsetzen. Auch im Flug- und Schiffsverkehr sei vieles noch offen: „Hier könnten HVO oder andere synthetische Kraftstoffe eine längerfristige Lösung sein, weil alternative Antriebe aus erneuerbarer Energie noch in weiter Ferne sind.“

Doch da gibt es noch ein großes Problem, das dem Vahrner Energieexperten bewusst ist und das längst auch Umwelt-

schützer auf den Plan gerufen hat: Es sind längst nicht genug Abfallstoffe vorhanden, um HVO in einer Menge herzustellen, die den Markt einigermaßen befriedigt. Das könnte Hersteller dazu verleiten, Nutzpflanzen eigens anzubauen, um den „Klima“-Diesel zu produzieren. Eine ziemlich kontraproduktive Vorgangsweise, die auch herkömmlichen Biodiesel immer wieder in die Kritik gebracht hat. Stichwort Palmöl. Diese Vorwürfe wurden letzthin von HVO-Produzenten aber dahin gehend entkräftet, dass bereits seit einiger Zeit intensiv an alternativen Rohstoffen wie Algen und Zellulose geforscht wird. Zudem gibt es bereits Verbote für die Verwendung von Palmöl und dergleichen.

Die Aufgabe der Politik

FAKTEN ZU HVO

„HVO SOLL NICHT ALS SIEG IM KAMPF GEGEN DIE CO₂ EMISSIONEN, SONDERN VOR ALLEM BEIM LEICHTUND SCHWERVERKEHR ALS ÜBERGANGSTECHNOLOGIE VERSTANDEN WERDEN.“

PHILIPP KOSTNER, GESCHÄFSTFÜHRER KOSTNER GROUP Foto©Kostner

Philipp Kostner sagt, man informiere die Kunden so transparent wie möglich über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kraftstoffe. Letztendlich müsse jedoch der Kunde bzw. der Markt entscheiden, „und da ist es sicher Aufgabe der Politik, die Konsumenten durch entsprechende Maßnahmen in die richtige Richtung zu lotsen“.

Für die große Masse ist der Preis entscheidend, das ist klar. Aktuell kostet HVO in Italien mehr oder weniger gleich viel wie fossiler Diesel und das, obwohl die Produktion wesentlich teurer ist. Allerdings ist das Angebot derzeit noch höher als die Nachfrage. Außerdem wird die Produktion von HVO indirekt gefördert. Die nächsten Jahre werden zeigen, welche weiteren Fortschritte in der Technologie möglich sind und welche Antriebsarten letztendlich zukunftsfähig sind. HVO zählt aber sicher zu den Pionieren, wenn es um einen akzeptablen Ersatz von fossilem Treibstoff geht.

Keine Umrüstung: HVO 100 (100 steht für 100 Prozent aus Pflanzenölen usw.) ist eine der ersten (umwelt-)technisch ausgereiften Alternativen zu fossilem Diesel. Es kann von modernen Dieselverbrennern ohne Umrüstung genutzt werden, sowohl von Pkw als auch von Lkw. Offizielle Zulassung: Für die Freigabe von Kraftstoffen für einen Motor sind die Fahrzeughersteller verantwortlich. Bei neueren Fahrzeugen sollte überprüft werden, ob der Kraftstofftyp EN15940 in Bezug auf die Garantie des Fahrzeugs zugelassen ist („XTL“ im Wartungsheft oder am Tankdeckel). Grundsätzlich aber kann jeder Dieselverbrenner auch HVO tanken.

Tanken: Das Mischen von herkömmlichem Diesel mit HVO ist kein Problem. An der Zapfsäule ist der Kraftstoff durch die Bezeichnung HVO (meistens ergänzt durch einen Markennamen, z. B. HVOlution von Eni) gekennzeichnet. Der Preis ist in Italien in der Regel gleich oder ähnlich dem Diesel. Verbrennung: HVO verbrennt aufgrund der wesentlich höheren Cetanzahl besser als fossiler Diesel, was ihn effizienter macht und weniger Ruß erzeugt. Dies führt in der Regel zu einer besseren Motorleistung.

Nachhaltigkeit

„Etwas Neues wagen um etwas Neues zu erschaffen“ bedeutet für uns, eine integrative und nachhaltige Zukunft gestalten zu können. Dieser Leitsatz bringt das Engagement von Würth Italia auf den Punkt: Umwelt, Menschen, Innovation und Territorium bilden unsere Grundpfeiler. Der Nachhaltigkeitsbericht ist der Spiegel dessen, was wir tagtäglich gemeinsam bewirken.

ALS NUR MEHR

DAMPF

Wasserstoff-Tankstellen bald überall in Südtirol?

Vorteile und Risiken dieser gar nicht mehr so neuen Technologie. E-Mobilität mit Batterie betrieben oder mit H2 als Energieträger - am Ende gewinnt hoffentlich die Natur.

Geräuschlose Elektroautos sind mittlerweile schon längst keine Rarität mehr. Geräuschlose und emissionsfreie Hydrogen-Busse, aus deren Auspuff nur Wasserdampf tritt, gibt es in Bozen seit 2013, ebenso die erste Wasserstofftankstelle Italiens. Erst im Juni 2022 wurde eine zweite, von ENI betriebene Tankstelle in Mestre eröffnet. Eine im vergangenen Mai verabschiedete Durchführungsbestimmung sieht nun die Errichtung von monoproduzierenden Wasserstoffproduktionsanlagen entlang des Brennerkorridors vor. Angewandte Science Fiction und mehr als nur Zukunftsmusik? Schon 2005 wurde er angedacht, der Green-Corridor zwischen München, Innsbruck, Bozen und Modena. Das war vor knapp 20 Jahren. Seit Mitte 2006 befasst sich das als Pilotzentrum geborene Institut für Innovative Technologien Bozen, IIT Hydrogen GmbH, mit dem Thema, erneuerbare Energie in Form von Wasserstoff zu speichern. Alle 100 Kilometer eine Wasserstofftankstelle entlang der Autobahn, alle 20 Kilometer entlang der Südtiroler Hauptverkehrsadern, das war der 2015 gefasste Plan bis 2020.

In Bozen steht seit 2013 die H2-Tankstelle Italiens Das IIT ist nicht nur Produzent von Wasserstoff und Betreiber der Wasserstofftankstelle in Bozen, sondern erforscht die Herstellung und Nutzung erneuerbarer Energie im Rahmen verschiedenster Projekte rund um den Wasserstoff. Das von Claudio Vitalini (CEO) und Marco Belloni (CTO) geleitete Institut und sein elfköpfiges Team betreibt das Wasserstoffzentrum, vermietet Wasserstoffautos und managt die Miet-Fahrzeugflotte im Rahmen des LIFEalps-Projektes, betreibt Forschung im Kontakt mit aller Welt, fungiert als Berater und ProjektManager in zahlreichen WasserstoffProjekten und bietet Führungen durch das Wasserstoffzentrum in Bozen an. Südtirol ist mit einer der meistbefahrenen Transitachsen Europas und herausfordernden Bergstrecken ein begehrtes Testzentrum für Fahrzeug- und Truckhersteller wie Daimler Benz, BMW,

Toyota, die ihre Prototypen auf der Straße unter realen Bedingungen ausprobieren möchten.

Wasserstoff hat den Vorteil, in seiner Green-Version nicht nur völlig emissionsfrei zu sein, sondern auch vor Ort produziert werden zu können, aus erneuerbaren Energiequellen wie Solarkraft, Windkraft oder Wasserkraft. Keine die Meere querenden und Tausende von Kilometern lange Pipelines mehr. Ganz ungefährlich ist die Produktion und Lagerung von H2 allerdings nicht. Die geringe Energiedichte pro Volumen dieses Stoffes, der zusammen mit Sauerstoff Wasser bildet, erfordert Kompression und Verflüssigung, was zu Energieverlusten und Sicherheitsproblemen aufgrund seiner hohen Explosivität führen kann.

Produktion ist (noch) aufwändig und nicht ohne Risiken

Die Produktion von Wasserstoff ist zudem sehr energieaufwändig. Ein Problem, das Südtirol vor allem durch seinen

Wasserreichtum und seine zahlreichen privaten und öffentlichen Wasserkraftwerke löst. Nicht von ungefähr ist auch Alperia sehr an dem Projekt interessiert. Die Produktion des grünen Treibstoffes kann tageszeit- und jahreszeitbedingte Probleme der Produktionskapazitäten lösen, indem die Wasserstoffproduktion zum Beispiel vornehmlich um die Mittagszeit und nachts erfolgen soll, eben dann, wenn die Nachfrage im Stromnetz nur gering ist und die Anlagen nicht ausgelastet sind. In der Bozner Produktionsanlage des IIT kann derzeit pro Tag so viel gasförmiger Wasserstoff produziert werden, wie es braucht, um 15 Stadtbusse oder 70 Personenkraftwagen mit ausreichend grünem Treibstoff zu versorgen.

Größere Reichweite als E-Motoren Mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge haben den Vorteil, dass sie eine wesentlich größere Reichweite aufweisen als die meisten Elektroautos, nämlich

400-500 Kilometer und außerdem in wesentlich kürzerer Zeit betankt werden können: Ganze drei Minuten braucht es zum Volltanken. Außerdem sind die Leistungen eines mit Wasserstoff betriebenen Motors unabhängig von den Außentemperaturen. Die ohnehin beschränkte Reichweite von Elektroautos kann im Winter je nach Außentemperaturen und Heizbedarf im Auto um bis zu 50 Prozent sinken. Dennoch ist Wasserstoff zumindest kurzfristig noch keine Konkurrenz für Elektroautos. Die Anschaffungskosten der mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeuge sind noch sehr hoch (Pkw um die 60.000-70.000 Euro), die Kosten für 100 Kilometer liegen derzeit bei der Volltankung eines mit fossilen Brennstoffen betriebenen Fahrzeugs. Elektromotoren werden zumindest in absehbarer Zukunft vor allem im Nahverkehr in jedem Fall den Vorrang vor Wasserstoff-Fahrzeugen haben. Denkbar ist bei einem plangerechten Ausbau des Tankstellennetzes eine vorläufige Nutzung im öffentlichen (Stadt-)Verkehr und im Last-Fernverkehr, vorausgesetzt, das Tankstellennetz wird tatsächlich erweitert. In Italien sollen bis 2026 weitere 36 H2-Tankstellen errichtet werden. Und: Auch der Zugverkehr soll auf Wasserstoff umgestellt werden. Aber das ist vielleicht tatsächlich noch Zukunftsmusik.

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Das Wasserstoff-Zentrum in Bozen Süd

Alpitronic bewegt nachhaltig

Das Unternehmen Alpitronic hat mit seinem innovativen Mobilitätskonzept einen neuen Meilenstein in der Förderung nachhaltiger Mobilität gesetzt.

Der europäische Marktführer von Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nachhaltige, verkehrsentlastende Pendellösungen und nimmt damit auch eine Vorreiterrolle im betrieblichen Mobilitätsmanagement ein. Dazu Andreas Rogger, CHRO Alpitronic GmbH.

Radius: Seit Juni bieten Sie Ihren Mitarbeitenden ein innovatives Mobilitätskonzept. Wie entstand die Idee dafür?

Andreas Rogger: Als sich wachstumsbedingt ein Parkplatzmangel für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ergab, standen wir vor der Wahl, entweder teure Parkplätze zu bauen bzw. anzumieten oder die betriebliche Mobilität neu zu denken und etwas für die Lebensqualität unserer Mitarbeiter und der Stadt Bozen zu tun. Ein Team von begeisterten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeitete mit, brachte Ideen ein und das Mobilitätskonzept entstand.

wachsen und gleichzeitig den Verkehr in Bozen zu entlasten, klingt auf den ersten Blick unrealistisch und nach einem sehr ehrgeizigen Ziel. Aber wir haben es geschafft und das Ergebnis passt zu unserer Unternehmensphilosophie, die auf Innovation und Verantwortung setzt.

Radius: Bei mittlerweile so vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat das eine starke Wirkung –wenn diese mitmachen. War das der Fall?

Foto:KlausPeterli n

Radius: Das ist ein ambitioniertes Ziel, wie wollen Sie das erreichen?

A. Rogger: Das haben wir schon. Zunächst galt es, das Mobilitätsverhalten und die Mobilitätsbedürfnisse der Mitarbeitenden sowie die betrieblichen Anforderungen zu analysieren, um dann flexible und nachhaltige Lösungen anbieten zu können. Das Auto ist ein bequemes, aber umweltbelastendes Verkehrsmittel – und die Herausforderung war: Wie können wir die Mitarbeitenden motivieren, auf nachhaltige Verkehrslösungen umzusteigen? Und so haben wir ein sehr attraktives Angebot entwickelt mit E-Bikes, Südtirol Pass oder Mobilitätsbeiträgen für individuelle Lösungen wie Fahrgemeinschaften. Die Vorstellung, innerhalb eines Jahres als Unternehmen stark zu

A. Rogger: Ja, die Resonanz war sehr positiv und das Angebot wurde sehr gut angenommen: Es wurden 122 Business-Pässe für den öffentlichen Verkehr, 350 E-Bikes und 200 Mobilitätsbeiträge verteilt. Insgesamt haben sich 672 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entschieden, im Alltag auf das Auto zu verzichten und eine umweltfreundlichere Alternative zu nutzen. Das heißt, wenn –ich nehme jetzt einen Durchschnitt – 400 Personen unseres Teams ihren Arbeitsweg von ca. 5 Kilometern nun mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen, werden in Bozen täglich 2.000 Autokilometer weniger gefahren, aufs Jahr gerechnet bei ca. 225 Arbeitstagen ergibt das eine Entlastung von 450.000 Autokilometern pro Jahr, also zehnmal um die Erde. Ein wichtiger Beitrag für uns als Team, für die Stadt, aber auch ein wichtiger Meilenstein für unsere Nachhaltigkeitsziele, im Einklang mit unserer Mission und unseren Unternehmenszielen.

Andreas

ATHESIA HOME & LIVING

WIE EIN HISTORISCHER ORT MIT NEUEM LEBEN GEFÜLLT WIRD

Für Athesia ist es ein besonderer Ort, das Haus in der Museumstraße mit der Hausnummer 42. Ein historischer Standort mit über 100 Jahren Geschichte für das Unternehmen, denn hier befand sich einmal die Athesia-Druckerei, bevor sie in den 1960er-Jahren in den Weinbergweg übersiedelte.

Danach kam in dem Haus zuerst eine Berufsschule unter, später die Büros der zentralen Buchhaltung und die Anzeigenabteilung der Athesia. Nach verschiedenen Unwägbarkeiten in der Konzept- und Planungsphase konnte das Umbauprojekt ab 2016 konkret in die Wege geleitet werden.

Schon 2001 hatte der Vorstand der Athesia-Gruppe eine neue Nutzung ins Auge gefasst und um eine Baugenehmigung angesucht, doch es sollte noch einige Zeit ins Land gehen, bevor 2017 mit dem Rückbau der alten Baukörper begonnen wurde. Nun, im September 2024, 23 Jahre später, ist der deutlich erweiterte Neubau fertig und das Stadtbild hat ein neues, altes, historisch wertvolles Juwel wieder.

Die Projekt-Entwicklung

Das gemeinsame Entwicklungsprojekt der Baulose an der Ecke Museumstraße und Sparkassenstraße der Podini Holding und der Athesia-Gruppe beginnt

im Jahr 2016 nach der Genehmigung des Wiedergewinnungsplans für dieses Gebiet. Mit diesem Plan wurden Abriss, Wiederaufbau und die Erweiterung einiger Baukörper ermöglicht, um unter anderem den Anteil an Wohnfläche im historischen Zentrum zu erhöhen.

2019 wurde das Architekturbüro NOA von der Athesia-Gruppe mit der architektonischen Planung und Bauleitung für den Neubau in der Museumstraße 42 beauftragt. Zu diesem Zeitpunkt war das Bebauungskonzept für das

PLANUNG UND BAULEITUNG DER TECHNISCHEN GEBÄUDEAUSRÜSTUNG

Dr. Ing. Günther Rauch

Handwerkerstraße Süd 1

Gebäude bereits vom Planungsbüro Planpunkt ausgearbeitet und von der Gemeinde erstmalig genehmigt worden.

Mit Wertschätzung für den Bestand Der neue Baukörper spiegelt in seiner Ausdehnung das städtische Gefüge der Bozner Altstadt vollständig wider: Es handelt sich um ein Stadthaus mit einer schmalen, aber fein gestalteten Fassade zur Museumstraße, die mit Spitzbogenfenstern und einem seitlichen Türmchen versehen ist. Diese Fassade wurde aus

Gewerke: Heizung, Lüftung, Sanitäranlagen, Elektro- und Spezialanlagen Klimahaus­berechnung und Begleitung bis zur Zertifizierung

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Historische Postkartenzeichnung der Museumstraße

Gründen des Denkmalschutzes vollständig restauriert, wobei auch eine Reihe von Mosaiken zum Vorschein kam, die zuvor unter Putz verborgen war. Nun erstrahlen die Mosaike in neuem Glanz und tragen viel zum Charme des alten Gebäudes bei.

Die neue Struktur erstreckt sich 75 Meter in Richtung Innenhof, mit den beiden Hauptfassaden nach Osten und Westen ausgerichtet. Die kurze Nordseite des Gebäudes öffnet sich mit einem Blick auf die Herz-Jesu-Kirche in der Rauschertorgasse.

Mehr Wohnraum für die Innenstadt

In Ziegelbetonbauweise mit unterschiedlichen Höhen ergeben sich so sieben oberirdische Stockwerke. Außerdem finden sich in dem Gebäude vier

Untergeschosse, von denen drei als Garage mit zahlreichen Stellplätzen genutzt werden, deren Bau bereits 2021 in einer ersten Bauphase abgeschlossen wurde. Einige wenige Stellplätze sind aktuell noch mietbar.

Die Geschäftsflächen im Erdgeschoss und im ersten Untergeschoss sind an die internationale Modekette New Yorker vermietet. Die Etagen mit den Wohnflächen umfassen 49 Mietwohnungen, von denen ein Drittel konventioniert ist und somit für Ansässige oder Personen mit Arbeitsvertrag in der Provinz zu einem vergünstigten Mietzins vorbehalten bleiben. Nicht zuletzt aufgrund der optimalen Lage sowie angesichts der hochwertigen Ausstattung und Bauweise sind alle Wohnungen schon jetzt vermietet und können pünktlich übergeben werden.

FÜR ATHESIA WAR ES EIN BESONDERES ANLIEGEN, IM HISTORISCHEN STAMMHAUS DES UNTERNEHMENS BEWUSST FREIE UND KONVENTIONIERTE WOHNFLÄCHEN FÜR BOZEN ZUR VERFÜGUNG STELLEN ZU KÖNNEN. DIE FREIGELEGTEN MOSAIKE AN DER HISTORISCHEN FASSADE ERINNERN TROTZ NEUER ZWECKBESTIMMUNG WEITERHIN AN DIE WURZELN DES STANDORTS UND DES UNTERNEHMENS.

DR. MICHL EBNER

Zahlreiche Mosaike kamen bei der Restaurierung zum Vorschein: Das Wappen von Bozen.
Das Wappen der Buchdrucker
Das Wappen von Innsbruck

Für die Grundrissplanung und die Auswahl der Innenausstattungen wie Bodenbeläge, Sanitärobjekte und Kücheneinrichtungen aller Wohnungen zeichnet ebenfalls das Architekturbüro NOA verantwortlich. Das Leitsystem zwischen den verschiedenen Etagen, das ebenfalls vom Studio stammt, bereichert das Design mit farbigen, grafischen Elementen. Zu den Gemeinschaftsflächen gehört eine große grüne Terrasse im ersten Stock.

„Die Wohnungen, die zur Museumstraße hin ausgerichtet sind, sind die geräumigsten. Hier trifft die historische Fassade auf die neue Struktur und schafft sehr eindrucksvolle Räume wie die Wohnküche mit dem Erker, der im historischen Turm geschaffen wurde“, fügt Architekt Francesco Padovan hinzu.

Die Erschließung erfolgt über zwei Treppenhäuser, die durch einen Korridor verbunden sind, der längs zum Gebäude verläuft. Da sich im Erdgeschoss ein Geschäft befindet, beginnt das Treppenhaus in Richtung Museumstraße an einem seitlichen Eingang des neuen Gebäudes und tritt dann im ersten Stock wieder in die Struktur ein. Es handelt sich um einen imposanten Eingang, der auf die historischen Lauben blickt, mit einer neuen Metalltreppe mit Steintrittstufen und einem lichtdurchfluteten Atrium, das im ersten Stock mit Stuck verziert ist. Das zweite Treppenhaus verbindet das Gebäude mit der Garage. Schließlich gibt es auch einen Eingang von der Innenhofseite, wo sich ebenfalls die Rampe zum Zugang zur Garage befindet. Sowohl im Innenhof als auch auf den

AUSFÜHRENDE FIRMEN

Bei den ausführenden Firmen wurde bewusst auf lokale Dienstleister gesetzt. Dazu gehören Plattner Bau als Generalunternehmen, Mader für die HKLS-Lüftung, Elektro Solution für die Elektrotechnik des Gebäudes, Vitralux für die Alufenster sowie Jungmann bei der Inneneinrichtung für die Küchen. Die Haustechnik und Elektroanlage wurde von Energytech geplant und mitbetreut.

NOA

Grundrissgestaltung und Interior Design, Fassadengestaltung, künstlerische Bauleitung

PLANPUNKT

Einreichung, Ausschreibung, Ausführung, Bauleitung Tiefbau (Baulos 1)

BAUBÜRO

Bauleitung Hochbau (Baulos 2), Projektmanagement

BAUHERR

Athesia Druck GmbH

PROJEKTVERANTWORTLICHE

Dr. Michl Ebner, Peter Stürz, Benjamin Huber

Im historischen Turm trifft historische Fassade auf die neue Struktur und schafft Wohnräume.
Fotos © Baubüro Ingenieurgemeinschaft

Danke. Grazie.

Dächern ist eine Begrünung der Flächen mit verschiedenen Lösungen vorgesehen: Pflanztröge, extensive Begrünung, intensive Begrünung und Rasenflächen mit Bepflanzung.

Die Historie stets im Blick

Das beauftragte Architekturbüro ging an das Projekt heran, indem es parallele Fassadenstudien und Layout-Proben für die Anordnung der Wohnungen durchführte. Im Kontext des historischen Stadtzentrums wurden die Architekten mit der Typologie des Stadthauses konfrontiert und untersuchten detailliert die charakteristischen Elemente der benachbarten historischen Gebäude: jene in der Museumstraße, die 1910 gepflastert wurde, und jene in der Sparkassenstraße, die im Laufe des 19. Jahrhunderts gebaut wurde.

„Die städtischen Häuser aus dem 19. Jahrhundert in Bozen weisen eine klare Differenzierung zwischen Sockel, Fassadenfläche und Gebäudedach auf. Es ist ein architektonisches Sprachmittel mit tiefen Wurzeln in der Geschichte der ersten Renaissancepaläste, das bis in die Gegenwart fortbesteht und die wir auch in diesem Projekt umgesetzt haben“, erklärt Andreas Profanter, Architekt und Partner bei NOA.

Die unterschiedliche Behandlung der Fassadenteile ist in diesem Fall subtil und elegant und wird durch eine spezielle Art von Putz mit unterschiedlichen Körnungen umgesetzt. Um die Länge der Hauptfassade abzuschwächen, hat NOA in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege außerdem einen leichten Farbwechsel an der Stelle vorgesehen, an der das Volumen hervortritt.

Auf den Balkonen sind die Brüstungen aus Glas, um das kompositorische Raster nicht zu unterbrechen.

„Das Sockelgeschoss, das 4,5 Meter hoch ist, ist mit einem Reliefputz in Erdtönen versehen. Es simuliert nahezu ein Bossenwerk und verleiht dem Gebäude ein geerdetes und urbanes Aussehen. Eine dünne Fuge, die an die Gesimsbänder erinnert, trennt es vom darüberliegenden Putz, der eine feinere Körnung und eine

dunklere Punktierung aufweist und der Fassade einen kontrastreichen Akzent verleiht“, erklärt Architekt Profanter. Das Attikageschoss, das eine Wohnung beherbergt, ist in einer dritten Farbe gehalten, ebenfalls in der BrauntönePalette, jedoch dunkler. Dank seiner zurückgesetzten Position tritt es gegenüber

der darunterliegenden Fassade in den Hintergrund. Die Fassade wird durch die Fenster- und Loggiaöffnungen rhythmisch gegliedert, in einer puristischen Komposition, bei der nichts dem Zufall überlassen wird.

„Wir haben die Öffnungen der Fassade genutzt, indem wir in der Dicke der

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Außenwand Trichterfensterlaibungen geschaffen haben, um den Eintritt von natürlichem Licht zu maximieren und den Blickwinkel nach außen zu erweitern. Diese Lösung erinnert an die Gewände typischer antiker Gebäude in den historischen Zentren des Alpenbogens“, erklärt Architekt Francesco Padovan. Das raumhohe, innen flächenbündige Fenster mit Holzrahmen ist daher das architektonische Element, auf dem das Fassadenkonzept basiert. In den Loggien und auf den Balkonen sind die Brüstungen aus Glas, um das kompositorische Raster nicht zu unterbrechen.

Im Jetzt an die Zukunft gedacht Dank neuester Techniken und ausgesuchten Standards wie dem KlimaHaus A Natur ist das Gebäude höchst energieeffizient. Zudem wurde eine Flächengeothermieanlage verbaut, die besonders nachhaltig und ressourcenschonend ist. Dazu wurden die im Boden befindlichen Bohrpfähle mit Geothermiesonden ausgestattet, die – je nach Jahreszeit – sowohl heizen als auch kühlen. Wärmepumpen bringen zusätzliche Wärme oder Kälte in das Gebäude. Nur die fehlende Energie, speziell um Spitzen abzudecken, wird über Gas eingespeist.

EIN JAHRELANGES

BAUVORHABEN MITTEN IN DER ALTSTADT STELLT BAUHERRN, FIRMEN UND VOR ALLEM DIE NACHBARSCHAFT VOR GROSSE BELASTUNGEN. DANK DES ANDAUERNDEN DIALOGS ZWISCHEN DEN PROFESSIONELLEN PLANERN, FIRMEN UND FACHKRÄFTEN AM BAU UND DANK DER GROSSEN GEDULD DER ANRAINER KÖNNEN WIR DAS GROSSPROJEKT NUN ERFOLGREICH ABSCHLIESSEN. PETER STÜRZ

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Im Innenhof und auf den Dächern ist eine Begrünung mit vielfältigen Konzepten geplant –Pflanztröge, extensive und intensive Begrünung sowie Rasenflächen mit zusätzlicher Bepflanzung.

Ihr Dach kann mehr!

Photovoltaik gilt als eine der wichtigsten Säulen der Energiewende. In Zeiten des unaufhaltsam voranschreitenden Klimawandels steigen die Rufe nach nachhaltigen Lösungen kontinuierlich. Durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen leistet Soletec einen wesentlichen Beitrag zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Lohnend für alle – auch für Sie! Werden Sie Teil der Energiewende!

Gemeinsam schaffen wir es, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Eine Solaranlage spart viele Tonnen CO2 pro Jahr und verschafft Ihrem Betrieb oder Ihrem Zuhause ein grünes Image. Zudem halten Sie Ihre

Betriebskosten gering, indem Sie unabhängiger von den klassischen Energieversorgern werden. Bei Betrieben mit hohem Eigenverbrauch rechnet sich die Investition bereits nach sechs bis sieben Jahren und liefert bis zu 30 Jahre Strom.

Soletec unterstützt Sie dabei, wirtschaftlich rentable Anlagen über Jahre hinweg zu betreiben, oder lässt Sie durch die Nutzung Ihrer Dachflächen von attraktiven Mietzahlungen profitieren.

Solarstrom für Unternehmen und zu Hause

Photovoltaikanlagen von Soletec bieten jedoch nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privathaushalte die Möglichkeit, Solarstrom selbst zu produzieren. In Kombination mit verschiedenen Speicherbatterien schaffen Sie sich heute den Luxus, rund um die Uhr mit Strom versorgt zu sein und gleichzeitig Ihr Portemonnaie zu schonen.

Maßgeschneiderte Lösungen von Anfang bis Ende Von der Beratung über die Planung bis hin zur finalen Realisierung begleitet und unterstützt Soletec Sie bei Ihren individuellen Anforderungen und Bedürfnissen.

„Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft“

„Wir von Soletec sind mehr als nur ein Dienstleister – wir sind Ihr verlässlicher Photovoltaik-Partner, der sich auf Wunsch auch zukünftig um die Wartung und Überwachung Ihrer PVAnlage kümmert. Sie können sich entspannt zurücklehnen und wir erledigen den Rest. Zuverlässig, kompetent, sorglos und nachhaltig”, so Alexander Niederkofler, Geschäftsführer von Soletec.

Hotel Leitgam, Kiens

Über uns wabert das Wissen, dass rasch und effektiv gehandelt werden müsste, um die Klimakrise zu bewältigen. Das Ziel des Pariser Abkommens von 2015, das von Italien und den meisten Ländern der Welt ratifiziert wurde, setzt eine Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf möglichst 1,5 Grad Celsius bzw. deutlich unter 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau fest. Und dennoch, fast zehn Jahre später, sind wir nicht auf dem Weg zur Halbierung der CO2-Emissionen.

Es bräuchte viel weitreichendere Maßnahmen, zum Beispiel die Implementierung von erneuerbaren Energien und das baldige Verbot von fossilen Heizungen und Verbrennungsmotoren. Auch der Bausektor muss radikal umdenken und neue Wege finden, zum Wohle aller in Nachhaltigkeit zu investieren. „In diesem Sinne gibt es Bemühungen von Bauträgern, Investoren, Bauherren und unterschiedlichsten Institutionen, neue Wege zu gehen und Häuser zu bauen, die mit sehr wenig Energie auskommen und Sonnenenergie oder Wasserkraft sowie Geothermie ausnützen“, erläutert Dr. Ivan Bocchio, Architekt und Experte auf dem Gebiet der nachhaltigen Architektur. Energieautarkie ist hier das Stichwort.

Über die Grenzen

Wie es funktionieren kann, machen Beispiele aus dem Ausland eindrucksvoll sichtbar. „Besonders das weltweit erste

„IN DIESEM SINNE GIBT ES BEMÜHUNGEN VON BAUTRÄGERN, INVESTOREN, BAUHERREN UND UNTERSCHIEDLICHSTEN INSTITUTIONEN, NEUE WEGE ZU GEHEN UND HÄUSER ZU BAUEN, DIE MIT SEHR WENIG ENERGIE AUSKOMMEN UND SONNENENERGIE ODER WASSERKRAFT SOWIE GEOTHERMIE AUSNÜTZEN.“ DR. ARCH. IVAN BOCCHIO (ETH)

Vorstudie der energieautarken Siedlung in Amsterdamm – entwickelt von Arch. Marthijn Pool, Gründer von „Space & Matter“

energieautarke Mehrfamilienhaus, das 2016 in Brütten in der Schweiz errichtet wurde, gilt es zu erwähnen“, erzählt Bocchio. „Dieses Mehrfamilienhaus von Architekt Réne Schmid mit neun Wohnungen galt als Leuchtturmprojekt. Selbst heutzutage hat es noch immer keinen Anschluss ans öffentliche Stromnetz und braucht weder Öl noch Gas. Der gesamte Energiebedarf wird alleine durch die Kraft der Sonne gedeckt.“ Auch in den Niederlanden gibt es einige erfolgreiche Projekte: „Das junge Architekturbüro Space & Matter aus Amsterdam ist hier an vorderster Front mit dabei“, weiß Bocchio, der selbst gut vernetzt ist. „Nach dem Motto ,Wir schaffen lebenswerte Nachbarschaften‘ hat er viele Einfamilienhäuser auf dem Wasser realisiert. Mit Wärmetauscher im Wasser, schwimmender Bioraffinerie, 500 Sonnenkollekto-

ren und Elektroauto-Sharing.“ Als weiteres Beispiel wurde in Karlsruhe unter dem Titel „Re-use“ ein solar-betriebenes Versuchsgebäude, „RoofKIT“ genannt, realisiert, das den renommierten europäischen Preis „Solar-Decathlon“ errang. Der Architekt und Professor Dirk Hebel zusammen mit dem „Institut für Technologie“ der Universität Karlsruhe punktete mit einem Gebäudekonzept, das ganz vom Gedanken der Kreislaufwirtschaft geprägt war. Das Experimentiergebäude wurde mit recycelten Fenstern aus dem Lager eines Fensterbaubetriebs versehen, die Fassadenverkleidung bestand aus Altholz, die Wandverkleidungen aus recycelten Joghurtbechern und eine Stahltreppe wurde von einem Nachbargebäude ausgeliehen – all diese Elemente komponierten zusammen einen überaus stringenten Entwurf. „Intelligent in eine grüne

DR. ARCH. IVAN BOCCHIO (ETH)

Ivan Bocchio ist Architekt, ehemaliger „Director Research" am Institut für Technologie in der Architektur der ETH Zürich und koordiniert seit 2019 das Projekt „The Future of Urban Planning“ zwischen dem Amt für Städtebau Zürich und der ETH Zürich. Seit 2024 freischaffender Architekt in Südtirol.

Auch „Schwimmende Nachbarschaft“ genannt –energieautarke Siedlung, geplant vom Büro „Space & Matter“ in Amsterdam.

Zukunft zu blicken, heißt eben auch ein altes Fenster nochmals zu verwenden. Somit hat man die verwendete Energie selbst beim Bauen reduziert. Dazu gehöre auch der Ausbau dieses Prinzips, bekannt als ,Urban Miningg‘“, denkt Ivan Bocchio einen Schritt weiter.

Spannend ist auch, dass wir den Blick gar nicht zwingend in die Gegenwart oder Zukunft richten müssen, um energieautarkes Wohnen zu verstehen oder gelungene Beispiele zu finden. Wenn man Bocchio fragt, ob das Thema denn überhaupt so neu ist, wie es wirkt, schüttelt er energisch den Kopf: „Nein, im Gegenteil. Schließlich funktionierten schon unsere Bergbauernhöfe als autarke Siedlungen. Das Material wurde von der umliegenden Landschaft herbeigetragen. Die Gemeinschaftsgüter, zum Beispiel Weiden oder Wälder, wurden mit den Nachbarn geteilt oder bewirtschaftet. Mit den Le-

Einige Impressionen – vom Büro „Space & Matter“ auch „die Gemeinschaft“ genannt

bensmitteln wurde es so gehandhabt, dass sie lange haltbar waren, denn es gab keine Konservierungsmittel, Emulgatoren oder Aromastoffe. Und mit erneuerbaren Energien zum Beispiel Sonne, Wind und Wasser wusste man auch wie umgehen.“

Energieautarkie in Südtirol

Nachdem die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Energiewende auch Südtirol mit steigenden Preisen konfrontiert hat, wird energieautarkes Wohnen und Bauen auch hierzulande vermehrt diskutiert. Bocchio, selbst Beiratsmitglied von der 2023 von der Messe Bozen gegründeten Klimahouse, meint dazu: „Das Thema wird aktuell als Leitgedanke von den eingeladenen internationalen Expertinnen und Experten und lokalen Institutionen wie der Kammer der Architekten der Provinz Bozen oder VIVIUS als Innovationscluster für nachhaltiges Bauen für die angängigen Trends der Baubranche avisiert.“ Er gibt jedoch auch zu bedenken, „dass von den Experten aus der Schweiz, wie Prof. Sacha Menz, und aus Deutschland, etwa von Prof. Steffen Feirabend, sehr wohl betont wurde, dass energieautarkes Wohnen nur funktionieren kann, wenn Südtirol in Zukunft auch genug leistbaren Wohnraum verwirklichen wird. Als soziologischer Aspekt funktioniert energieautarkes Wohnen, Nachhaltigkeit und Sicherheit nur, wenn man sich heutzutage das „Wohnen“ leisten kann. Jetzt müssen wir intensiv über neu zu entwickelnde Innovationsprojekte nachdenken - jede Bemühung lohnt sich.“

So hat sich das Land Südtirol dem Aktionsplan für ökologische Nachhaltigkeit des Verbrauchs im Bereich der öffentli-

Wandverkleidungen aus recycelten Joghurtbechern: Um Ressourcen zu schonen, brauchen wir eine nachhaltige Bauplanung, die auf Langlebigkeit und Recycling setzt.

chen Verwaltung verschrieben und ebenso dem Green Public Procurement (umweltorientiertes öffentliches Beschaffungswesen). Darin sind unter anderem die Mindestumweltkriterien (MUK) zur Vergabe von Planungs- und Baudienstleistungen für Neubau, Sanierung und Instandhaltung öffentlicher Gebäude enthalten. Die Anwendung dieser MUK ermöglicht der Vergabestelle, die Umweltauswirkungen der Bauleistungen für Neubau, Renovierung und Instandhaltung von Gebäuden im Hinblick auf deren gesamten Lebenszyklus zu reduzieren.

Bauingenieur und Head of Unit Building im NOI Techpark in Bozen, Dr. Christian Cont, sieht die Einhaltung der Mindestumweltkriterien als ersten Schritt in die richtige Richtung, gibt aber zu bedenken, dass dabei oft der gesamte

Christian Cont, studierter Bauingenieur, ist nach langer Tätigkeit für die Deutsche Bahn AG seit 2021 Head of Unit Building im NOI Techpark. Dort macht er sich stark für eine nachhaltige Bauweise und Entwicklung der NOI Struktur.

DR. CHRISTIAN CONT

Lebenszyklus eines Gebäudes vernachlässigt wird und man sich im Wesentlichen nur auf die Nutzungsdauer des Gebäudes konzentriert. „Genauso wichtig sind die Phasen vor und nach der Nutzung, d. h. die Errichtungsphase sowie die Abbauphase. Man sollte die Planung daher auch auf diese zwei Phasen ausweiten, um zu vermeiden, beim Abbruch eines Gebäudes vor einem Haufen Restmüll zu stehen.“

Wo liegt die Zukunft?

Was also könnte man unternehmen, um diese Problematik zu vermeiden? Cont blickt voraus und kommt zum selben Schluss wie auch Bocchio: „Es gibt verschiedene Theorien und Modelle, wie man dem entgegenwirken könnte. Eines davon ist mit Sicherheit das Urban Mining, wo man versucht, die Bestandteile der Neubauten zu „katalogisieren“. Man schafft sich ein Archiv mit allen Daten der neu errichteten Gebäude, wo man genau weiß, welches Material wo eingebaut ist und wann das Gebäude

möglicherweise abgebrochen werden wird. So können gewisse Materialien wieder aus dem alten Gebäude entnommen und neu eingesetzt werden. Die Rohstoffe werden mit der Zeit immer knapper werden, sodass ein solches Archiv in Zukunft große Vorteile mit sich bringen wird“.

Wenn man nun einen Blick auf die Gebäude des NOI Techparks wirft, die sich bekanntlich in ständiger Erweiterung befinden, wird klar, welche Schwierigkeiten zu überwinden, aber auch, wo bereits erste Erfolge in Bezug zur Energieautarkie großer Industrie- und Büroflächen sichtbar sind: „Die Gebäude der NOI AG werden so energieeffizient wie möglich gebaut. Eine Photovoltaikanlage ist bei der Planung nicht wegzudenken, genauso wie die Fernwärme sowie andere energiesparende Maßnahmen. Die Gebäude müssen vielen verschiedenen Anforderungen genügen, es sind nicht nur reine Bürokomplexe. In diesem Fall wäre es viel einfacher, energieautark zu

„DIE GEBÄUDE DER

NOI AG WERDEN SO ENERGIEEFFIZIENT WIE MÖGLICH GEBAUT. EINE PHOTOVOLTAIKANLAGE IST BEI DER PLANUNG NICHT WEGZUDENKEN GENAUSO WIE DIE FERNWÄRME, SOWIE ANDERE ENERGIESPARENDE MASSNAHMEN.“

DR. CHRISTIAN CONT

bauen. Man darf nicht vergessen, dass circa 30 Prozent der Flächen von Laboreinrichtungen besetzt sind. Solche Einrichtungen erfordern ganz besondere klimatische Bedingungen, was zur Folge hat, dass man auf bestimmte neue Konzepte wie die der Low-Tech-Gebäude verzichten muss.“ Es ist also ein Ringen mit dem Für und Wider, mit Utopien und Wunschvorstellungen sowie der harten Realität von Vorgaben und Bürokratie.

Kläranlage Bozen: Erweiterung der Klärschlammbehandlungslinie

In der Kläranlage Bozen wurden die Arbeiten zur Verbesserung der Klärschlammbehandlungslinie abgeschlossen. Es wurde ein dritter Faulturm errichtet, der Behandlungsprozess wurde optimiert und die elektrische Anlage wurde zur Gänze erneuert.

Die Kläranlage Bozen ist die größte Abwasserreinigungsanlage der Provinz Bozen: Alljährlich reinigt sie über 14 Millionen Kubikmeter Kommunalabwässer der Gemeinden Bozen, Eppan, Terlan, Nals, Gargazon, Burgstall, Karneid, Jenesien, Tisens, Ritten, Kastelruth, Andrian und Tiers. Sie ging 1987 mit einer Reinigungskapazität von 120.000 Einwohnergleichwerten in Betrieb und wird seit 2006 von eco center geführt. Im Laufe der Jahre war die Anlage Gegenstand

verschiedener Verbesserungseingriffe unter technischen, Betriebsführungs- und Umweltaspekten und erreichte eine Reinigungskapazität von 450.000 Einwohnergleichwerten. Die Klärschlammbehandlungslinie der Anlage erwies sich jedoch als unterdimensioniert gegenüber der Zunahme der Einwohnergleichwerte, daher begann man im Herbst 2022 das Projekt der Erweiterung dieses Teils der Anlage. Die Arbeiten wurden Ende Juli des heurigen Jahres abgeschlossen und brachten eine Gesamtinvestition von ca. 5,7 Millionen Euro mit sich, wovon 90 Prozent von der Autonomen Provinz Bozen zugeschossen werden.

Die Kläranlage Bozen verfügte über zwei parallel betriebene Faultürme mit 12.000 Kubikmeter Gesamtvolumen; dieses Volumen erwies sich als unterdimensioniert gegenüber der derzeitigen Reinigungskapazität der Anlage.

Die Faultürme
Die Schlammeindicker

Die richtige Bemessung der Faultürme ist von grundlegender Bedeutung, denn in ihnen werden die organischen Substanzen, die in dem aus dem Abwasserreinigungsprozess zurückbleibenden Schlamm vorhanden sind, mittels biochemischer Prozesse in Biogas, Kohlensäure und Biomasse umgewandelt. Mittels Gasmotoren wird das Biogas in Strom und Wärme umgewandelt.

Die Schlammfaulungsstation wurde somit erweitert durch den Bau eines dritten Faulturms aus Stahlbeton von 6.200 Kubikmeter Rauminhalt, 22 Metern Durchmesser und mehr als 19 Meter Höhe. Der dritte Faulturm gestattet die abwechselnde Außerbetriebsetzung der beiden bestehenden Faultürme während außerordentlicher Wartungsarbeiten, ohne eine der zwei Klärschlammbehandlungslinien übermäßig zu belasten und ohne die Biogasproduktion zu unterbrechen. Außerdem gestattet er allfällige Schlammanlieferungen seitens externer Anlieferer.

Parallel dazu wurden die Vorbehandlungen der Schlämme, die der anaeroben Vergärung zu unterziehen sind, verbessert. Insbesondere wurde die Pasteurisierungsphase eingefügt, um krankheitserregende Mikroorganismen und jene Mikroorganismen zu beseitigen, die den ordnungsgemäßen biologischen, anaeroben Vergärungsprozess behindern. Die Schlammeindicker, in denen die Pasteurisierung erfolgt, wurden wärmegedämmt und verkleidet. Diese Maßnahmen werden die Effizienz der Vergärung der Klärschlämme erhöhen: Insgesamt wird nämlich ein stärker entwässerter Schlamm erzielt, mit geringerem Einsatz von Chemikalien und mit Erhöhung der Biogasproduktion.

Erweitert wurde auch der Raum, in dem die Kompressoren installiert sind, die das Biogas in die Faultürme rezirkulieren: Es wurden zwei weitere Kompressoren installiert, einer für den neuen Faulturm und der andere im Dienste aller Faultürme, der im Notfall zu nutzen ist. Das Gebäude wird durch ein begrüntes Dach bedeckt.

Der unterirdische Technikraum, in dem die Pumpen für das Laden des Schlammes in die drei Faultürme und die Wärme-

Der Technikraum

tauscher untergebracht sind, wurde erneuert und die elektrische Anlage zur Gänze modernisiert. Nächstes Jahr wird das Projekt zur Verstärkung der Blockheizkraftwerksanlage in Angriff genommen, um die höhere Biogasproduktion in bestmöglicher Weise auszunutzen.

Weitere Maßnahmen

Fertiggestellt wurde in der Kläranlage auch der Bau einer Vorbehandlungsanlage für Abfälle, die bei der Kanalisationsreinigung übrig bleiben. Diese Anlage entnimmt dem Abfall das vorhandene grobe Material (Kies, Steine und Äste), bevor es ihn zur Kläranlage weiterleitet, und schützt auf diese Weise die Vorbehandlungsprozesse der Kläranlage. Die Investition beträgt ca. 630.000 Euro, wovon 90 Prozent von der Autonomen Provinz Bozen zugeschossen werden.

KLÄRANLAGE BOZEN

Kapazität

450.000 Einwohnergleichwerte

Angeschlossene Gemeinden

Bozen, Eppan, Terlan, Nals, Gargazon, Burgstall, Karneid, Jenesien, Tisens, Ritten, Tiers, Kastelruth, und Andrian

Gereinigte Abwässer (2023) 14,4 Mio. m3

Durchschnittliche Abbauwerte (2023)

99 % Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB5)

96 % Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)

89 % Stickstoff, gesamt (Ntot)

93 % Phosphor, gesamt (Ptot)

eco center AG

Rechtes Eisackufer 21 A I 39100 Bozen

Tel. 0471 089 500 info@eco-center.it | www.eco-center.it

Die Vorbehandlungsanlage für Abfälle aus der Wartung der Kanalisation

GETEILTE MOBILITÄT

Was die Sharing Economy in Sachen Fortbewegung in Südtirol bereithält

Längst ist auch in Südtirol das Teilen-Prinzip in Hinblick auf Mobilitätsangebote angekommen. Wer kein eigenes Auto unterhalten möchte, weil die meisten Wege sowieso mit dem Fahrrad, zu Fuß oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden, muss dennoch nicht auf dessen Annehmlichkeiten verzichten, wenn es drauf ankommt. Auch für Fahrräder gibt es ausgereifte Verleihsysteme, die sowohl Touristen als auch Einheimische unkompliziert mit einem eigenen Drahtesel auf Zeit ausrüsten. Wie die Car- und Bikesharing-Angebote aussehen und welche Vorteile sie mit sich bringen, haben wir zusammengefasst.

Der Bedarf an kurzzeitig nutzbaren Mobilitätsangeboten ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. So gibt es in den großen Ballungszentren ein stetig wachsendes Car-, aber auch Bikesharing-Angebot – also die Möglichkeit über eine Mitgliedschaft, Autos oder Fahrräder mithilfe einer App oder Mitgliedskarte zu mieten. Dabei kann man ganz unkompliziert ein passendes Fahrzeug in der Nähe auswählen und zahlt nach gefahrenem Kilometer oder pro Minute oder Stunde. Das System hat Erfolg: In den Städten, aber eben auch in ländlichen Regionen und abgelegenen Ortschaften gehört das Modell längst zum Gesamterlebnis „Verkehr“ dazu.

Laut dem Bundesverband CarSharing e.V. gibt es aktuell in Deutschland rund

5,5 Millionen registrierte Nutzer und Nutzerinnen von Carsharing-Services –das sind gut 2 Prozent mehr als 2023; Tendenz weiterhin steigend. So ein Angebot bietet nicht nur Flexibilität im Alltag, es hat auch direkte Auswirkungen auf den Flächenbedarf. Ein Carsharing-Auto ersetzt – je nach Region – den Platz von drei bis zehn Privatwägen. Das ist gerade in dicht besiedelten Gebieten ein echter Mehrwert und macht die Anbieter zu starken Partnern in der Verkehrswende.

Der Umwelt zuliebe

Gerade in Hinblick auf die Autoindustrie gewinnt das Modell des Carsharings in Sachen Umweltfreundlichkeit ganz klar. Bedenkt man, dass ein Privatauto im Durchschnitt die meiste

Zeit des Tages einfach rumsteht und nur circa eine Stunde im aktiven Gebrauch ist, nimmt es unnötig Fläche ein und weg und steht kaum im Verhältnis, was Kosten und Nutzen betrifft. Zudem sind die Autos der Carsharing-Anbieter oftmals energieeffizienter und moderner als private Pkw. Wer daher insgesamt auf intermodale Fortbewegung setzt, also auf das Nutzen verschiedenster Verkehrsmittel, um von A nach B zu kommen, hinterlässt einen geringeren CO2-Abdruck als diejenigen, die stets – vielleicht sogar alleine – im eigenen Auto durch die Gegend fahren.

Carsharing in Südtirol

Auch hierzulande hat das Prinzip Fuß gefasst. Die Flotte des Anbieters „AlpsGo Carsharing“ wird kontinuierlich ausgebaut, sodass immer mehr Städte und Gemeinden hinzukommen, von wo aus die Autos genutzt werden können. Wer eines der Fahrzeuge mieten möchte, registriert sich ganz einfach beim Anbieter und kann dann über die eigene oder die Flinkster-App oder das Buchungsportal auf www.alpsgo.it ein Fahrzeug auswählen. Auch das Bezahlmodell ist denkbar simpel. Neben einer jährlichen Grundgebühr und einmaligen Registrierungskosten belaufen sich

Energie auf der Baustelle –speichern und später nutzen

Mit geringen Kosten hohe Stromspitzen abdecken! Die Lärmbelastung in urbanen Gegenden verringern! Für Maschinen am Bau oder in der Industrie hat Niederstätter jetzt eine effiziente Lösung parat: Mit einem Energiespeicher können sie auch ohne Generator oder leistungsstarken Stromanschluss betrieben werden.

Beim Energiespeicher handelt es sich um ein Gerät, das ähnlich wie eine Powerbank für das Smartphone elektrischen Strom vor Ort speichert. Beim Einsatz von Baumaschinen gibt es große Spitzen im Strombedarf. Ein Fixanschluss oder auch ein Generator muss jene Potenz liefern, die der größten Spitze entspricht. Ein Energiespeicher kann den Strom nach Bedarf abgeben. Für das Aufladen ist ein Haushalts-Stromanschluss oder ein Generator, der nur wenige Stunden am Tag läuft, ausreichend. Die Lösung ist daher ressourcensparend. Weiterhin entsteht eine geringe Umweltbelastung mit Abgasen oder Lärm. Ein Energiespeicher kann weiterhin als mobile Stromquelle bei Events oder als temporäre Schnellladestation für Elektroautos zur Anwendung kommen. Die Niederstätter-Experten arbeiten stets daran, Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten, und sind nach langjährigen Tests davon überzeugt, dass der Energiespei-

die Ausleihgebühren auf die Summe von Stundenpreis und Kilometerpauschale. Dann kommt es noch darauf an, welchen Autotyp man wählt – hier gilt, je kleiner, desto günstiger – und über welchen Zeitraum, denn auch hier wird es ab dem zweiten Tag günstiger. So oder so: Wer das Auto nicht allzu häufig braucht, das heißt, im Jahr weniger als 10.000 Kilometer fährt, hat hiermit eine kostengünstigere Alternative und vermeidet hohe Fixkosten. Mit dem Südtirol Pass wird es noch günstiger und dank des Ausbaus der Elektrofahrzeug-Flotte auch umweltfreundlicher.

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Mit einem Energiespeicher kann elektrischer Strom vor Ort gespeichert und später in benötigter Potenz wieder abgegeben werden.

cher in vielen Anwendungsfällen die beste Lösung ist. Das Produkt wurde gemeinsam mit dem Partner Atlas Copco ausgereift und ist praktikabel und anwenderfreundlich. Die Mietflotte wird nun ausgebaut, um vom kleinen bis zum großen Energiespeicher eine komplette Spannweite anbieten zu können.

Niederstätter AG

Blumauer Straße 6 | 39040 Atzwang Tel. 0471 061 107 sales@niederstaetter.it | www.niederstaetter.it

Mieten mit dem Smartphone.

Bike-Sharing

Wer in Bozen wohnt, darf von sich behaupten, in der fahrradfreundlichsten Stadt Italiens zu leben. Auf gut 50 Kilometern kann man sich in der Landeshauptstadt mit dem Drahtesel fortbewegen, entlang dem Eisack- oder Talfererufer, durch die Wohngebiete und

Koordinator Radmobilität im Bereich Green Mobility in der STA, studierter Wirtschaftsingenieur (M. Sc.) in Karlsruhe und Grenoble, ursprünglich aus Deutschland, seit 5 Jahren in Südtirol, Arbeitserfahrung in Deutschland und Luxemburg, selbst begeisterter Radfahrer und Bikesharing-Nutzer (letzteres in größeren Städten).

in der autofreien Innenstadt. Aber auch außerhalb des Stadtgebiets, in ganz Südtirol gibt es ein hervorragend ausgebautes Fahrradwegenetz, das einem erlaubt, auch ohne Auto bequem von einem Ort zum anderen zu kommen. So wird das Pendeln vom Wohnort zur Arbeitsstelle für manch einen auch gleich das tägliche Sportprogramm. Für alle, die kein eigenes Fahrrad besitzen, nur temporär in Südtirol sind oder spontan darauf zurückgreifen wollen, gibt es insgesamt 55 Stationen, an denen man das Zweirad ausleihen kann. 20 davon fallen auf den Anbieter „Südtirol Rad“ und 35 auf „PapinSport“. Meist an strategisch günstigen Orten wie Bushaltstellen und Bahnhöfen erfolgt der Verleih über die Bikemobil Card. Eine Auswahl an 3.000 Fahrrädern und 1.000 E-Bikes steht dafür bereit. Ausgerichtet auf das Bedürfnis von Touristen, die die Gegend erkunden wollen, können natürlich auch Ansässige auf das Angebot zurückgreifen und sich tageweise ein Radl ausleihen.

Wer im Alltag nur für eine kurze Strecke, vielleicht zum Arzt oder um schnell etwas einzukaufen, ein Fahrrad benötigt, kann in Meran und Bozen auf ein Bikesharing-Angebot zurückgreifen, das speziell für die Bewohner und Bewohnerinnen der Gemeinden entwickelt wurde. In Meran ist dieses kostenlos, in Bozen beträgt die Ausleihgebühr 1 Euro pro Stunde. „Es gab in der Vergangenheit bereits Überlegungen, ein einheitliches System für Südtirol zu entwickeln“, wirft David Felz, Koordinator Radmobilität der Green Mobility in der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG, einen Blick in die Zukunft des Bike-Sharings in Südtirol, „allerdings ergab eine genauere Überprüfung keine positive Kosten-Nutzen-Bilanz für ein größeres BikesharingSystem in Südtirol. Es wird hingegen an einer MaaS-Plattform (Mobility as a Service) gearbeitet, wo verschiedene Dienste angebunden werden können.“ Ob es eine Vereinigung von Bike- und Carsharing-Plattformen geben soll, wie es in anderen großen Städten oft schon der Fall ist, wird bisher nicht geplant, „ist aber durchaus ein interessanter Ansatz, auch in Hinblick auf die Integration von Lastenrädern“, merkt Felz an.

SO KÖNNEN SIE

CARSHARING IN SÜDTIROL NUTZEN

Gehen Sie auf www.alpsgo.it und wählen Sie ein passendes Sharing-Angebot aus. Halten Sie für die Registrierung den Führerschein, Ausweis und Ihre Kreditkarte bereit. Nach der Anmeldung können Sie ganz einfach über die Website oder die App ein Fahrzeug am gewünschten Standort aussuchen und den Buchungszeitraum auswählen. Mit der App lässt sich das Auto auch entriegeln. Den Schlüssel finden Sie im Handschuhfach. Und dann kann es auch schon losgehen. Bringen Sie das Auto nach Ihrer Fahrt zurück an den Abholplatz und beenden Sie die Buchung mit der App, womit sich das Fahrzeug auch wieder verriegelt.

CARSHARINGSTATIONEN

Brixen: Bahnhof

Bozen: Carduccistraße, Drususallee, Mazziniplatz, NOI Techpark, Piavestraße, Schlachthofstraße I & II, Trientstraße, Zwölfmalgreinerstraße

Bruneck: Bahnhof

Kuppelwies: Ulten

Lana: Zentrum

Meran: IV.-Novemberstraße, Garibaldistraße

Mals: Zentrum, Bahnhof

Schenna: Dorfzentrum

Schlanders: Zentrum

Steinegg: Hotel Steineggerhof

DAVID FELZ
Foto © IDM Südtirol, Alex Filz

VOLLE (WASSER-) KRAFT VORAUS

In St. Johann im Ahrntal geht dieser Tage erstmals Strom aus dem neuen Kraftwerk Schmied ins Netz. Es handelt sich um ein kleines, aber hochmodernes und vor allem zukunftsweisendes E-Werk.

Schon vor Jahrtausenden haben die Menschen versucht, die Kraft des Wassers zu nutzen. Mithilfe von Schaufelrädern wurde mechanisch Energie erzeugt, die dann zum Beispiel Maschinen von Schmieden oder

auch Mühlen direkt angetrieben hat. Auch beim „Schmied“ in St. Johann im Ahrntal geht die Nutzung der Wasserkraft bis in das 18. Jahrhundert zurück. Im 20. Jahrhundert wurden dann eine Turbine und ein Generator angeschafft, womit eine Nennleistung von ca. 20 Kilowatt erzielt wurde. Bis zum Jahr 2008 betrieb die Familie Voppichler die Schmiede, die mehreren Generationen das Einkommen und damit das Leben gesichert hat.

Noch vor der Einstellung des Betriebes, bereits 2004, wurden Pläne für eine Erweiterung des kleinen Kraftwerks im wahrsten Sinn des Wortes „geschmiedet“. Die Eigentümerfamilie und einige Interessenten beschlossen, an derselben Stelle ein modernes und vor allem leistungsstarkes E-Werk zu errichten. Doch trotz des technischen Fortschrittes mahlen die bürokratischen Mühlen bis heute äußerst langsam, weshalb 20 Jahre vergingen, bis das neue „Kraftwerk Schmied“, wie es genannt wurde, in diesen Tagen in Betrieb geht.

Sicherheit als Herausforderung

Die entsprechenden Bauarbeiten sind abgeschlossen, die eigens gegründete Kraftwerk Schmied GmbH kann nun endlich mit der Stromproduktion beginnen. Im August 2023 haben die Arbeiten nach der Sicherstellung sämtlicher Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Die große He-

Per Me Domani

DEINE PFLEGEVERSICHERUNG

Konkrete Unterstützung bei Verlust der Selbstständigkeit. Eine Geste der Liebe für Sie und für die Personen, die Ihnen nahestehen.

Beginnen Sie heute damit, Ihre Zukunft zu schützen!

rausforderung bestand zunächst darin, das gesamte Krafthaus als befahrbaren Betonbau an der orografisch rechten Flussseite unterirdisch und damit von außen nicht einsehbar zu verbauen, ohne dabei den Flusslauf zu stören oder die Arbeiten durch möglichen Wassereintritt an der Baustelle zu gefährden. Noch dazu befand sich diese Baustelle in unmittelbarer Nähe eines Wohnhauses. Eine Spezialfirma wurde damit beauftragt, die Baugrube zu errichten, in der die weiteren Arbeiten dann durchgeführt werden konnten. Die Bauherren hatten (Wetter-)Glück, denn abgesehen von Weihnachten bis Ende Jänner mussten die Arbeiten nie unterbrochen werden. Freilich fuchste es da und dort, sodass der Abschluss letztendlich mit einer geringfügigen zeitlichen Verzögerung erfolgte. Doch insgesamt, so die Bauherren, habe alles wie am Schnürchen geklappt. Insbesondere die Sicherheits-

KENNDATEN

DER ANLAGE

Maximale Wasserableitung: 13.000 l/s

Mittlere Ableitung: 5.081,15 l/s

Fallhöhe: 3,90 m

Mittlere

Nennleistung: 194,28 kW

Energieverteilung

Wasserversorgung

Wasserkraftanlagen

Inselanlagen

Mittelspannungsanlagen

Niederspannungsanlagen

Automatisierungen

Regelungen

Schutztechnik

maßnahmen, die bei einem solchen Bauprojekt im Vordergrund stehen, stellten sich als wirksam heraus.

Leistung verzehnfacht

Was ist nun neu am neuen Kraftwerk Schmied in St. Johann? Nun, das unterirdische Krafthaus beinhaltet neben einer hochmodernen, doppelt regulierten Horizontal-Kaplan-S-Turbine mit Generator auch die notwendigen Steuerungsund weiteren Anlagen, die Zählerkabine sowie die Kabine des Energieversorgers. Die Kaplanturbine eignet sich bestens für den Einsatz bei niedrigen Fallhöhen und großen Wassermengen. Sie ersetzt die ehemalige Francisturbine, die eine maximale Wasserableitung von 1000 Litern pro Sekunde (l/s) ermöglicht hatte. Die maximale Ableitungsmenge liegt heute hingegen bei 13.000 l/s, wobei eine mittlere Nennleistung von fast 200 Kilowatt erzielt wird. Das ist 10-mal so viel wie vorher.

Wie alle anderen Teile der Anlage ist die Turbine mit Generator eine Einzelanfertigung für genau dieses E-Werk, was natürlich hohe Kosten mit sich gebracht hat.

Schutz der Fische gewährleistet

Aufgrund der örtlichen Situation und des geringen Gefälles wurde für das E-Werk eine Wasserfassung mit seitlicher Entnahme vorgesehen und dann so gewählt, dass die Entnahme an der

Kurvenaußenseite des Baches erfolgen kann. Die Wasserreduzierung in der Ahr erfolgt auf einer sehr kurzen Strecke, weshalb das Projekt auch das zuständige Landesamt für Wildbachverbauung überzeugte.

Wichtig war es zudem, die Fischpopulation in der Ahr nicht durch Behinderung der Laichwanderungen zu beeinträchtigen. Deshalb wurde auf der Höhe der Ableitung der Bereich an der orografisch linken Flussuferseite eine sogenannte

Planung / Konstruktion Wasserkraftanlagen

Haus interne Fertigung von: Hochdruck-Turbinen

Niederdruck-Turbinen

Inselanlagen

Anlagen Revitalisierung Service & Montage

Für den Einbau der Turbine mit Tauchgenerator war ein Spezialkran notwendig.

raue Rampe für die Fischpassierbarkeit eingebaut, die in den nächsten Wochen noch entsprechend gestaltet wird. Im gesamten Anlagenbereich und auch oberhalb der Anlage wurden zusätzlich die Hochwasserschutzbauten erneuert und verstärkt.

Energienutzung

In diesen Tagen geht der Strom aus dem Kraftwerk Schmied erstmals ins Netz. Wasserkraft ist CO2-frei und eine von mehreren erneuerbaren Energiequellen. Der Vorteil gegenüber Photovoltaik oder Windenergie ist aber, dass Wasser Tag und Nacht an 365 Tagen im Jahr fließt. Ein zusätzlicher Vorteil ist die lokale Produktion dieser erneuerbaren Energie, die für die lokale Energieversorgung zur Verfügung gestellt wird.

Die Kraftwerk Schmied GmbH ist überzeugt, mit der Errichtung des neuen E-Werks in die Zukunft zu denken. Sie bedankt sich bei allen an den Arbeiten beteiligten Firmen für die Verlässlichkeit und die Qualität von Produkten und Ausführungen. Auch die zuständigen Landesämter, darunter jene für Wildbachverbauung, Wassergut, nachhaltige Gewässernutzung und Gewässerschutz,

hätten das Projekt stets unterstützt und die Umsetzung beratend begleitet, ebenso die Gemeinde Ahrntal und die Fraktionsverwaltung, die voll hinter der Errichtung dieser Anlage gestanden hätten.

Unser Tätigkeitsfeld

• Rechenreinigungsmaschinen, Schützen & Stauklappen

• Rohrbrucheinrichtungen & Einlaufrechen

• Komplette Wasserfassungssysteme

• Patentiertes Coanda-System GRIZZLY

Wild Metal GmbH www.wild-metal.com

Handwerkerzone Mareit 6 info@wild-metal.com 39040 Ratschings +39 0472 759 023

Ansicht des Einleitungsbauwerkes taleinwärts: Die Turbine und die gesamten Anlagen des E-Werkes befinden sich unter dem Flussbett.

Heizen und Kühlen ausschließlich mit erneuerbaren Energien

Ein großes Kondominium aus den 1960er-Jahren wurde dank des Engagements von ies energy GmbH, einem innovativen Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien, saniert. Durch eine 90-kWp-Photovoltaikanlage wird die größte und modernste Wärmepumpenanlage Italiens mit über 250 kW Wärmeleistung CO₂-neutral betrieben. Dadurch werden alle 160 Wohnungen über Heiz- und Kühldecken klimatisiert.

Der Heiz- und Kühlbedarf sowie der Warmwasserbedarf des gesamten Gebäudes wird durch eine leistungsstarke Wärmepumpenanlage gedeckt, die die Wärmeenergie der Außenluft zum Heizen und Kühlen der Räume nutzt und so den CO2-Ausstoß minimiert.

Energetische Nachhaltigkeit mit Photovoltaikanlage auf dem Dach

Durch die Installation einer 90-kWp-Photovoltaikanlage auf dem Dach kann ein erheblicher Teil des Stroms, der für den Betrieb der Wärmepumpen benötigt wird, selbst produziert werden, wodurch sauberer Strom erzeugt und Rechnungen gespart werden.

Erneuerbare Energie für Komfort

Durch ein vernetztes Überwachungssystem wird die Wärmepumpenanlage von der Ferne überwacht, angepasst und gegebenenfalls instand gesetzt. Die Photovoltaikanlage wird durch eine eigens entwickelte Software und durch eine ausgewählte Sensorik überwacht und nach Fehlfunktionen untersucht. Durch die Abhängigkeit zwischen der Wettervorhersage, dem Parameter der Wechselrichter und der Sensorik wird die Alterung der Photovoltaikmodule untersucht, um mögliche Schäden an der Anlage frühzeitig zu erkennen. Diese Software ermöglicht es auch, automatisierte Statistiken für jegliche Art der Auswertungen zu erstellen.

Ökologisch nachhaltige Sanierung

Mit dieser Sanierung hat die Firma ies energy GmbH es geschafft aufzuzeigen, dass es möglich ist, Tradition und Innovation miteinander zu verbinden, indem nachhaltige und leistungsstarke Gebäude geschaffen werden, die eine langfristige Investition sowohl für die Eigentümer als auch für die gesamte Gemeinde darstellen.

BAD GASTEIN

MIT BRIXNER BETON FERTIGTEILEN MODERNISIERT

Die historischen Gebäude Badeschloss und Hotel Straubinger in Bad Gastein, Österreich, wurden renoviert und durch einen innovativen Neubau aus Betonfertigteilen ergänzt.

Bad Gastein ist bekannt für sein heilendes Thermalwasser und seit Jahrhunderten ein beliebter Kurort für Adelige und prominente Gäste. In den letzten Jahren verstaubte das malerische Örtchen am Wasserfall aber zusehends. In der Pandemie wurden Projekte gestartet, um dem historischen Ort neues Leben einzuhauchen. Eines der größten Investitionsprojekte ist der Straubingerplatz, an dem die historischen Hotels Straubinger und Badeschloss renoviert und durch einen Neubau ergänzt wurden, errichtet mit innovativen Fertigteilen aus Beton.

Neubau für Neustart

13 Obergeschosse sowie jeweils ein Dachgeschoss und ein Erd- und Untergeschoss wurden in kürzester Zeit mit Betonfertigteilen der Progress AG aus Brixen gebaut. Pro Geschoss wurden ca. zwei Wochen Bauzeit geplant. Insgesamt wurden 6.300 Kubikmeter Wände und 3.000 Kubikmeter Decken verbaut. Das schwerste Element brachte ganze vier Tonnen auf die Waage. Innovative Fertigteile wie die Green Code Thermowand Plus ®, die als Fassadenelement das neue Gebäude schmückt, aber auch Elementdecken, Doppelwände und die Green Code Thermodecke ®, die als Untersicht des Skypools auf dem Dach ihren Platz gefunden hat, kamen hier zum Einsatz. Dieses Projekt soll den Straubingerplatz wieder zum lebendigen Herzstück von Bad Gastein machen. Die direkt am Wasserfall gelegenen Hotels wurden 2023 unter der Marke Travel Charme Hotels & Resorts wiedereröffnet.

„DIE FASSADE WURDE ALS ZWEISCHALIGE, GEFÄRBTE BETONKONSTRUKTION GEPLANT. DURCH DIE UNTERSCHIEDLICHEN STÄRKEN DER SCHALEN WIRD EIN LEBENDIGES FASSADENBILD UND EIN RELIEFARTIGER CHARAKTER ERZEUGT, WELCHER SICH IN DIE ALPINE KULISSE EINGLIEDERT.“

ARCHITEKT MARKUS KAPLAN, ARCHITEKTURBÜRO BWM

Bauen mit Betonfertigteilen – Bauen für die Zukunft Betonfertigteile haben sich längst nicht nur als Symbol für Stabilität und kurze Bauzeiten etabliert, sondern erweisen sich zunehmend als Schlüsselkomponente für nachhaltiges und innovatives Bauen. Sie sind Garant für eine zukunftsweisende und ökologisch verträgliche Bauweise und genau darin ist ein Brixner Unternehmen Experte und Marktführer – die PROGRESS AG. Das Bauen mit Betonfertigteilen ist in vielerlei Hinsicht nachhaltig. Bessere Arbeitsbedingungen bei der Herstellung, die energieeffiziente Bauweise, eine lange Lebensdauer sowie die energetisch optimierten Bauteile sind entscheidende Faktoren. Hierbei gestaltet die PROGRESS AG in entscheidender Weise das Bauen der Zukunft.

BAUEN MIT INNOVATIVEN BETONFERTIGTEILEN

UMWELTFREUNDLICH

Das Green Code Bausystem optimiert den Materialeinsatz und minimiert die Umwelteinflüsse

Innovative Betonfertigteile – die nachhaltige Art zu bauen. Der Baustoff Beton wird aus natürlichen Ressourcen wie Kies, Sand, Zement und Wasser hergestellt. Mit optimierten Zementen und Betonrezepturen kann bereits jetzt bis zu 20 % an CO2 eingespart werden. Innovative Betonfertigteile ermöglichen einen effizienten Materialeinsatz

mit bis zu 25 % weniger Beton und 15 % weniger Stahl. Weniger Abfall in der Produktion und die 100%ige Recyclingfähigkeit der verwendeten Bestandteile sorgen für Nachhaltigkeit in jeder Phase. Energieeffizienz in der Gebäudenutzung und verkürzte Bauzeiten reduzieren zudem die Umweltauswirkungen dieses ressourcenschonenden Bausystems. www.progress.cc

FRAGEN AN DEN EXPERTEN

Die Radius-Themenausgaben informieren und vermitteln zeitgemäßes Wissen in kompakter Form. In dieser Rubrik beantworten unsere Experten aktuelle Fragestellungen. In dieser Ausgabe werden zum übergeordneten Thema „Neue Beiträge für Energieeffizienz-Maßnahmen“ spezielle Detailfragen geklärt.

Waltraud, Algund: Wir sind ein familiär geführter Handwerksbetrieb. Unser Maschinenpark und unsere Produktionshalle sind in die Jahre gekommen und es ist Zeit für Modernisierung. Ist es korrekt, dass man nunmehr öffentliche Beiträge für Energieeffizienz-Maßnahmen bekommt? Hier haben wir besonders

Handlungsbedarf – schon allein der laufenden Kosten wegen.

Philipp J. Gamper: Liebe Waltraud, in der Tat hat der italienische Gesetzgeber mit dem Gesetzesdekret 19/2024 für die Jahre 2024 und 2025 eine neue Investitionsbeihilfe (Piano Transizione 5.0) in Form eines Steuerguthabens vorgesehen, welche die Energieeffizienz in den Unternehmen fördern soll. Die staatlichen Maßnahmen sind eine Art Weiterentwicklung der bisherigen Beihilfen „Industrie 4.0“, müssen jedoch zusätzlich noch eine Energieeinsparung nachweisen. Diese Investitionsbeihilfen betreffen grundsätzlich alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Rechtsform, die in Produktionsstätten in Italien Investitionen zur Energieeinsparung vornehmen. Es werden auch Investitionen zur Eigener-

DER EXPERTE

Philipp J. Gamper ist Steuerund Unternehmensberater in der Kanzlei Lanthaler+Berger+ Bordato+Wallnöfer+Partner in Meran und Latsch. Mehr unter www.lanthaler-berger.it.

DU TRÄUMST VOM NACHHALTIGEN

Schlüsselfertige Bauvorhaben . Privater Wohnbau . Hotelbauten . Öffentliche Bauten . Nachhaltiges Bauen

zeugung und Speicherung von Energie aus erneuerbaren Quellen für den Eigenverbrauch gefördert (mit Ausnahme von Biomasse), insofern diese zusammen mit der Realisierung eines Investitionsprogrammes zur Energieeffizienz durchgeführt werden (sekundäre Maßnahmen). Der Geltungsbereich umfasst dabei immaterielle Investitionen (z. B. Softwarelösungen) wie konkrete Investitionen in materielle Anlagegüter.

Die Höhe der Steuergutschrift hängt von den Energieeinsparungen ab und ist in drei Stufen unterteilt. Die Energieeinsparung ist auf Jahresbasis im Vergleich zum Vorjahr zu berechnen:

1. Projekte mit einer Reduzierung des Energieverbrauchs um mindestens drei Prozent (Produktionsstätte) oder mindestens 5 Prozent (Produktionsprozess):

• 35 Prozent für Investitionen bis zu 2,5 Millionen Euro

• 15 Prozent für Investitionen zwischen 2,5 und 10 Millionen Euro

• 5 Prozent für Investitionen zwischen 10 und 50 Millionen Euro

2. Projekte mit einer Reduzierung des Energieverbrauchs um mindestens 6 Prozent (Produktionsstätte) oder mindestens 10 Prozent (Produktionsprozess):

• 40 Prozent für Investitionen bis zu 2,5 Millionen Euro

• 20 Prozent bei Investitionen zwischen 2,5 und 10 Millionen Euro

• 10 Prozent für Investitionen zwischen 10 und 50 Millionen Euro

3. Projekte mit einer Reduzierung des Energieverbrauchs um mindestens 10 Prozent (Produktionsstätte) oder mindestens 15 Prozent (Produktionsprozess):

• 45 Prozent für Investitionen bis zu 2,5 Millionen Euro

• 25 Prozent bei Investitionen zwischen 2,5 und 10 Millionen Euro

• 15 Prozent für Investitionen zwischen 10 und 50 Millionen Euro

Das Antragsverfahren gestaltet sich dabei durchwegs komplex. Um die Steuerbegünstigung in Anspruch nehmen zu können, muss nämlich ein besonderes Prozedere eingehalten werden, welches die Einreichung von Mitteilungen an die staatliche Energiebehörde (GSE) vorsieht. Zehn Tage nach der Abschlussmitteilung kann das Steuerguthaben über das Zahlungsformular F24 genutzt werden. Achtung: Die neue Beihilfe darf nicht mit der Investitionsbeihilfe laut „Industrie 4.0“ kumuliert werden!

Heiz- und Kühldecke

Heizen und Kühlen mit einem System - flexibel einsetzbar im Massiv- und Holzbau

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SICHERHEIT IST WICHTIG, SIE KOSTET ABER AUCH

„Es ist ein Projekt für die Sicherheit“, sagt Landesrat Daniel Alfreider kurz und bündig über ein Großprojekt im oberen Vinschgau: Konkret geht es um die Verlegung der Staatsstraße im Bereich der Schutzgalerien am Reschensee samt Radweg auf einer Länge von etwa eineinhalb Kilometern um rund 70 Meter in Richtung Gewässer.

Voraussetzung dafür war die Ende Juni abgeschlossene Aufschüttung eines etwa 2,5 Millionen Kubikmeter umfassenden Damms, die zwei Frühjahre in Anspruch genommen hat. Mit der Verlegung des Trassenverlaufs geht die Landesabteilung Tiefbau in Zusammenarbeit mit der Landesagentur für Bevölkerungsschutz einen völlig neuen Weg: Anstatt die jahrzehntealten, dringend sanierungsbedürftigen Galerien auf der linken Seeseite, die die Straße vor Steinschlag schützen sollen, auf dem Sanierungsweg wieder auf Vordermann zu bringen oder neu zu errichten, will man durch den eingeleiteten Eingriff in erster Linie noch mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer schaffen, da durch die Verlegung die Straße auch vor Mu-

ren und Lawinen geschützt wird, welche vor und nach bzw. zwischen den heutigen Galerien abgehen können. Zugleich erreicht man mehr Lebensqualität für die Einheimischen, und die Attraktivität des Gebiets für Tagesgäste und Urlauber wird nachhaltig erhöht – mit der Errichtung von Grünflächen und eben mit der Radwegverlegung. Das Ganze soll sozusagen eine Win-win-Situation darstellen, obwohl die Gesamtkosten, die mit rund 21,5 Millionen Euro beziffert werden, zweifelsohne beträchtlich sind.

Land spart Geld

Künftig wird sich die Landesverwaltung, und damit der Steuerzahler, dank dieses neuen Weges die hohen Instandhaltungskosten für die Galerien sparen. Für

die Aufschüttung des 70-85 Meter breiten, mittlerweile geschotterten Dammes (Stärke zwischen 20 und 22 Meter), die in den Frühjahren 2023/24 planmäßig erfolgt ist, war es notwendig, den Pegel des Reschensees zu senken, einerseits um das für die Dammaufschüttung nötige Material zu entnehmen und andererseits um das Erdbauwerk errichten zu können. In den beiden Frühjahren haben Fachunternehmen im Schnitt täglich mehr als 35.000 Kubikmeter Material verarbeitet. Wenn es während der Arbeiten eine starke Windbelastung gab, stellte die damit verbundene Staubentwicklung, der man versucht hat, möglichst entgegenzuwirken, ein Problem für die Anrainer und Gäste dar – nicht nur für jene im Vinschgauer Oberland.

Diese Belastung war im vergangenen Jahr ein größeres Problem als heuer, weil das Frühjahr bekanntlich verregnet war.

Bietergemeinschaft gebildet

Für die Entnahme des Erd- und Sandmaterials, den Einbau in die komplexe Dammstruktur und die Verdichtung mussten mehrere Unternehmen (Mair Josef, Marx, Brunner & Leiter, Erdbau, Hofer Tiefbau und Karl Wieser) unter dem Dach einer Bietergesellschaft mit schweren Maschinen anrücken: Zahlreiche Greifbagger, Muldenkipper, Schubraupen, Laderaupen und Walzen sowie eine mobile Brechanlage standen monatelang im Dauereinsatz. Der korrekte Einbau gemäß dem Projekt von Ingenieur Siegfried Pohl wurde von

Bauleiter Fabio De Polo, Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung der Agentur für Bevölkerungsschutz, überwacht. Derzeit gibt es am neuen Damm einen provisorischen Radweg. Und beim bekannten Reschenseelauf im vergangenen Juli konnte der Damm bereits genutzt werden.

2026 neue Straße befahrbar

Aber wie geht es nun weiter? 2025 wird das zweite und letzte Baulos dieses großen Bauvorhabens in Angriff genommen. „Derzeit läuft die Projektierung“, berichtet Johannes Strimmer, der stellvertretende Direktor der Landesabteilung Tiefbau. Die Planungsarbeiten seien komplex, weil man neben der neuen Straße beispielsweise auch verschiedene

Wasserdurchlässe für in Richtung See fließende Bäche sowie Schutzdämme verwirklichen müsse. Das Projekt wird schlussendlich den Bau des neuen Straßenteilstücks samt parallel verlaufendem Radweg umfassen, um dann den Verkehr auf die neue Trasse zu verlegen. Dadurch könne in naher Zukunft auch der Gefahrenbereich für Steinschlag, Murgang und Schneelawinen umfahren werden, betont Strimmer, der als einziger Verfahrensverantwortlicher für dieses Großvorhaben im Vinschgauer Oberland verantwortlich zeichnet. Damit gestalte man eine wichtige, grenzüberschreitende Verkehrsverbindung sicherer. Laut derzeitigem Stand dürfte die neue Straße samt Fahrradweg 2026 für den Verkehr freigegeben werden.

Foto © Andrea Pozza Foto © Pfeifer Partners

Projekt für die Fischwelt

Dieses zweite Baulos wird mit Geldern aus dem staatlichen Fonds für Entwicklung und Kohäsion („Fondo per lo Sviluppo e la Coesione“, kurz Fsc) finanziert. Dazu wurde ein entsprechendes Abkommen zwischen Staat und Land unterschrieben. Darüber hinaus sind im Zuge des zweiten Bauloses die Errichtung von zusätzlichen Schutzbauten in Form von Dämmen und der Abbruch der bestehenden Schutzgalerien vorgesehen. Auch die Tier- bzw. Unterwasserwelt wird nicht vergessen: „Als Ausgleichsmaßnahme für den großen Eingriff im Seebereich und die Beeinträchtigung der Fischerei aufgrund der Seeabsenkung wird im Zuge der Arbeiten am Rojenbach eine Fischrampe gebaut. Sie wird nach ihrer Fertigstellung die Fischpassierbarkeit vom See in den Rojenbach ermöglichen. Der Rojenbach kann damit von Seeforellen und anderen Fischen als Laichplatz genutzt werden. Die Arbeiten erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Wildbach-

und Lawinenverbauung West unter der Leitung von Direktor Peter Egger. In diese Ausgleichsmaßnahme werden 410.000 Euro investiert“, kündigt Amtsdirektor Johannes Strimmer an.

Ist der Reschensee ein Natursee?

Der etwa sechs Kilometer lange Reschensee, der rund 120.000.000 Kubikmeter Wasser fassen kann, ist ein Stausee zur Stromproduktion im Kraftwerk Glurns, das zwischen den Dörfern Schluderns und Tartsch liegt. Aus dem See ragt ein versunkener Kirchturm. Doch die Geschichte hinter dem bekannten Postkartenmotiv, dem „Turm im See“, ist weit weniger idyllisch: Das romanische Kirchlein aus dem 14. Jahrhundert ist stummer Zeitzeuge der See-Stauung kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Seit 1922 wütete in Italien und somit auch in Südtirol der Faschismus. 1939 reichte der Großkonzern Montecatini ein Projekt ein, den Reschen- und Grauner See um 22 Meter zu stauen. Die Bevölkerung von Reschen und Graun wurde dabei völlig

übergangen. Der ausgebrochene Zweite Weltkrieg verzögerte dann allerdings das bereits in Angriff genommene Bauvorhaben. Die Bewohner glaubten damit, dieses Schreckgespenst für immer los zu sein. Doch zur Bestürzung der betroffenen Einwohner wurde 1947, nur zwei Jahre nach Kriegsende, seitens der Montecatini bekannt gegeben, dass die Arbeiten am Stauprojekt unverzüglich wieder aufgenommen werden. 1950 im Sommer war es dann so weit. Die Schleusen wurden geschlossen und der Reschensee gestaut. 677 Hektar Grund und Boden wurden überflutet, beinahe 150 Familien beraubte man ihrer Existenz, und die Hälfte davon sind zur Auswanderung gezwungen worden. Die Entschädigungen waren sehr bescheiden. Teile der gesprengten Gebäude, vor allem die Keller, kommen immer wieder zum Vorschein, wenn der Pegel des Stausees gesenkt wird. Mit seiner Fläche von 6,6 Quadratkilometern ist der Reschensee nicht nur der größte künstliche Stausee, sondern auch der größte See Südtirols.

FÜR EIN BEHAGLICHES RAUMKLIMA

Flächenbasierte Heizsysteme haben sich längst etabliert. Sie bieten gegenüber Heizkörpern viele Vorteile und können Räume auch kühlen. Wand-, Fußboden- und Deckenheizungen haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Die Entscheidung für ein System sollte gut überlegt sein.

Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und Behaglichkeit – das sind die wesentlichen Gründe dafür, dass flächenbasierte Heizsysteme die klassischen Heizkörper mehr und mehr ablösen. Um diese Vorteile zu verstehen, kurz ein paar technische Details: In der Regel bestehen flächenbasierte Heizungen aus einem Rohrsystem, das sich innerhalb der Gebäudestruktur befindet, was zuallererst Platzersparnis bedeutet. Durch die Rohre fließt warmes Wasser. Die Warmwasserbereitung erfolgt über einen Heizkessel, der mit einer Wärmequelle funktioniert, zum Beispiel mit einer Wärmepumpe.

Strahlungswärme hat viele Vorteile

Die mit dem Wasser erwärmten Rohre geben die Wärme an die Wand bzw. die Decke oder den Fußboden ab, von wo aus sie in den Raum strahlt und damit Gegenstände und Personen erwärmt. Diese Gegenstände und Personen geben ihrerseits wieder Wärme ab. Man spricht von Strahlungswärme, die sich gleichmäßig im Raum verteilt, im Gegensatz zur Konvektionswärme, die den Raum von einem Punkt aus erwärmt und für die Austrocknung der Luft sorgt (siehe Erklärung in der Infobox). Vor allem aber verringert die Strahlungswärme die Bewegung der Luft. So wird kaum Staub

DIE VOR- UND NACHTEILE VON WAND-, DECKEN- UND FUSSBODENHEIZUNG

Fußbodenheizung

Vorteil: Was gibt es bei Kälte Schöneres, als in Socken durch die Wohnung zu laufen? Die Fußbodenheizung erlaubt das.

Nachteil: Wärmedämmende Bodenbeläge wie Teppiche sind weniger geeignet. Wandheizung

Vorteil: Die seitliche Wärmestrahlung ist physiologisch günstiger als jene, die von oben oder unten kommt.

Nachteil: Fest eingebaute Möbel könnten bei einem Schaden zum Problem

Energie aus der Umgebung - von der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich - nutzen Mit der Wärmepumpe können Sie Ihr Gebäude im Winter heizen, im Sommer kühlen und mit Warmwasser versorgen. Wir als Firma Imperial sind überzeugter Partner der KNVWärmepumpe. Sie bietet ideales Raumklima zu jeder Jahreszeit und punktet mit Energieeffizienz, minimalen Energiekosten, Eleganz und Umweltfreundlichkeit. Unsere qualitativ hochwertige KNV-Wärmepumpe ist die effizienteste Art der Wärmegewinnung. Wir haben das Know-How für die fachgerechte Planung, Inbetriebnahme und Wartung von Wärmepumpen. Melden Sie sich - Wir begleiten und beraten Sie gerne!

werden. Auch beim Einschlagen von größeren Nägeln ist Vorsicht geboten.

Deckenheizung

Vorteil: Während Fußboden- und Wandheizungen oft teilweise von Möbeln und Wohndeko verdeckt und deshalb mitunter weniger effektiv sind als gewünscht, gibt die Deckenheizung über die komplette Fläche Strahlungswärme ab.

Nachteil: Man sollte schon bei der Installation wissen, wo sich die Lampen für den Raum befinden, denn das Bohren und Verlegen von Stromkabeln ist etwas kompliziert.

aufgewirbelt, was unter anderem ein wesentlicher Vorteil für Allergiker und Asthmatiker ist.

Die langwellige Strahlungswärme empfinden Menschen als besonders angenehm und behaglich. Auch werden die Temperaturen bei dieser Art von Wärme generell höher empfunden, als es die Lufttemperatur aussagt. Bei Heizkörpern ist es genau umgekehrt. Fachlich korrekt spricht man also bei einer Wandheizung von einer „erhöhten thermischen Behaglichkeit“.

Nicht zuletzt wirkt sich die Strahlungswärme positiv auf die Energieeffizienz aus, die durch die geringe Vorlauftemperatur (35–45 °C, je nach Heizsystem) und die geringen Verluste beim Energie-

transport noch höher wird. Das senkt freilich die Kosten.

Das im wahrsten Sinn des Wortes „Coolste“ dieser flächenbasierten Systeme ist die Möglichkeit, im Sommer kaltes Wasser durch die Rohre zu leiten und den Raum damit sogar umweltfreundlich zu kühlen. Auch hier gilt dann: niedrige Temperatur, noch niedrigeres Empfinden.

Höhere Anschaffungskosten

Gegenüber herkömmlichen Heizungsanlagen haben flächenbasierte Systeme die Nachteile der höheren Anschaffungskosten und des größeren Installationsaufwandes. Auch ist der Aufwand, der zur Behebung eines möglichen Schadens bei Wand-, Fußboden- oder Deckenheizun-

gen notwendig ist, höher. Wichtig ist zudem: Sie funktionieren nur einwandfrei, wenn Wand, Decke und Fußboden gut gedämmt sind. Ist das nicht der Fall, dringt der Großteil der Wärmeenergie über die Fassade nach außen. Andererseits sind die Systeme wartungsarm und zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer aus. Es reicht, regelmäßig zu überprüfen, ob keine Luft in den Leitungen ist. Es gibt übrigens neben den wassergeführten auch elektrische Flächenheizsysteme. Sie haben den Vorteil, dass sie keinen Heizkessel benötigen, sondern nur einen Stromanschluss. Oft werden sie als Zusatzheizung für die Übergangszeit eingebaut, wenn das gesamte Heizsystem noch nicht eingeschaltet ist.

WÄRME IST NICHT GLEICH WÄRME

Konvektionswärme: Heizkörper geben die Wärme großteils über Konvektion ab. Sie erwärmen praktisch die rund um den Heizkörper befindliche kalte Luft, die aufsteigt, sobald sie eine gewisse Temperatur erreicht hat. Weiter oben im Raum kühlt sie wieder ab, fällt nach unten, und der Kreislauf beginnt von vorn. Man spricht von Thermodynamik. Dadurch entsteht ein Luftstrom, der jeglichen Staub in

der Raumluft aufwirbelt. Strahlungswärme: Dabei wirken die langwelligen Strahlen nicht auf die Luft, sondern auf Objekte und Personen, die sich im Raum aufhalten. Sie werden nach demselben Prinzip erwärmt, wie bei Sonnenstrahlen, und genau das fühlt sich angenehm an. Außerdem ist diese Art von Wärme effizienter. Das heißt, wenn im Raum 18 Grad Celsius herrschen, fühlen sich diese wie 21 Grad Celsius an.

Innovation bei Mader & Partner

Die Mader GmbH blickt auf 35 Jahre Erfolg in Gebäudetechnik, Bauwesen, Elektrotechnik und Immobilien zurück. Ihre Grundwerte sind Pünktlichkeit, Sauberkeit, Freundlichkeit und Flexibilität. Ebenso wichtig sind Innovation und Mitarbeiterentwicklung.

Vier Angestellte – Daniel Volgger, Erwin Knapp, Michael Reinalter und Philip Sterchele – konnten hier ihre Visionen für technologische Fortschritte und nachhaltige Lösungen verwirklichen. Ihre Begeisterung führte zur Gründung von zwei neuen Unternehmen in Südtirol: Mader Industrieanlagen und PROWATECH. Zudem wurde zusammen mit anderen Partnern die Lambda Heat Pumps ins Leben gerufen. Diese Firmen wollen neue Maßstäbe in Technologie und Fortschritt setzen und stehen für „made in Südtirol“.

Innovation „made in Südtirol“

Mader Industrieanlagen, seit 2017 in Bruneck ansässig, ist ein führender Anbieter im Anlagenbau mit Lösungen in Lüftungs-, Kälte- und Klimaanlagen, Rohrleitungsbau, Fernwärme- und Dampfanlagen sowie Druckluftsystemen. Das Portfolio um-

fasst auch Automatisierungs- und Regelungstechnik für gebäudetechnische Anlagen. PROWATECH, 2022 gegründet und ebenfalls in Bruneck ansässig, spezialisiert sich auf Wasserstoff-Komplettlösungen. Diese reichen von der Erzeugung und Speicherung bis zur Rückverstromung und Betankung. Dabei werden Drücke von bis über 1000-mal den Atmosphärendruck bewältigt. Lambda Heat Pumps, ebenfalls 2022 gegründet und mit Sitz in Lana, bietet Luftwärmepumpen an. Ihre effizienten Produkte sind sowohl für Neubauten als auch Bestandsgebäude ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll. Das herausragende Energieeinsparpotenzial ihrer patentierten Technologie – welche 26 Prozent effizienter als vergleichbare Modelle ist – wurde mehrfach ausgezeichnet.

Die enge Zusammenarbeit der Gründer von Mader Industrieanlagen, PROWATECH und Lambda Heat Pumps fördert Innovation, beschleunigt Projekte und erschließt neue Märkte. Ein starkes Netzwerk und lokale Partner stärken Unternehmen und Wirtschaft. Gemeinsam mit den Anteilhabern und Partnern planen die Gründer, ihre Unternehmen weiter auszubauen und Südtirol als Vorreiter für innovative und nachhaltige Technologien zu etablieren.

VAHRN KANN BALD AUFATMEN

Der Bau der Umfahrung Vahrn geht in die Schlussphase. Die Umsetzung des Projektes bedeutet für viele Menschen mehr Sicherheit und Lebensqualität.

Bauarbeiten beim Nordportal des Tunnels im Bereich der Autobahnraststätte.

Naturns und Welsberg, Bruneck und Leifers, St. Leonhard in Passeier und Brixen – die Bewohner dieser und mehrerer anderer Südtiroler Orte haben in den vergangenen Jahrzehnten erleben dürfen, welch hoher Gewinn an Lebensqualität mit einer Umfahrungsstraße verbunden ist. Mehr Sicherheit, weniger Lärm, vielleicht die Wiederbelebung eines Dorfkerns und der Ausbau von Rad- und Fußwegen sind unmittelbare Vorteile, die aus der

Verlagerung des Durchzugsverkehrs erwachsen können. Die nächsten Glücklichen werden die Vahrner Bürger sein. Voraussichtlich noch innerhalb dieses Jahres werden die ersten Fahrzeuge den 1,5 Kilometer langen Abschnitt mit den zwei Tunneln passieren, der das 3. und letzte Baulos der Brixner Westumfahrung darstellt und an dem seit 2022 gearbeitet wird. Das Bauende – danach sind nur noch Details fertigzustellen –ist für März 2025 vorgesehen.

Idee ist 30 Jahre alt

Es wird der Abschluss eines StraßenGroßprojektes sein, dessen Idee auf den Verkehrsentwicklungsplan für die Stadt Brixen von 1992 zurückgeht. 1995 definierte die damalige Landesregierung die technischen Voraussetzungen und Eigenschaften der Umfahrung, womit das Projekt in die Hände der Landesabteilung Tiefbau überging. Fast genau 30 Jahre später ist die Umfahrung Brixen bzw. Vahrn nun Realität.

Das ist freilich eine lange Zeit, die allerdings mehr den permanenten wirtschaftlichen, gesetzlichen und politischen Veränderungen zuzuschreiben ist als den Planern und den Baufirmen. Letztere haben stets sehr gute Arbeit geleistet und die 3 Baulose jeweils innerhalb von maximal 3 Jahren umgesetzt. Im nördlichsten und letzten Baulos sind die Verzögerungen von rund 3 bis 4 Monaten laut Projektsteurer Florian Knollseisen auf notwendige Abweichungen von den genehmigten Plänen zurückzuführen. „Die Voraussetzungen für die Verlegung von Hochspannungsleitungen mussten geschaffen werden“, erklärt der Direktor des Landesamtes für Straßenbau Nord/Ost. „Die geplanten T-Knoten im Norden und Süden dieses Abschnittes wurden durch Kreisverkehre ersetzt. Im Bereich des Schalderer Baches kam aufgrund des neuen Gefahrenzonenplanes ein neues Konzept zum Tragen, und beim Bau eines Tunnels sorgten unvorhergesehene

DAS PROJEKT IM ÜBERBLICK

Die Umfahrung Vahrn ist die nördliche Anbindung an die Umfahrung Brixen. Das 1,5 Kilometer lange Teilstück beginnt am Knoten Brixen Nord auf der Höhe des Fernheizwerkes Vahrn. Es verläuft von dort parallel zur Brennerautobahn und bindet nördlich von Vahrn wieder an die Landesstraße an. Mehr als die Hälfte der Strecke verläuft im Tunnel. Ein Tunnel im Bereich der Autobahnraststätte und des Sportplatzes ist 255 Meter lang, der 2. im Bereich des Schalderer Baches misst 590 Meter. Im freien Streckenabschnitt zwischen den Tunneln dient ein Erdwall als Lärmschutz. Im Bereich des Sportplatzes wurde ein Geh- und Radweg errichtet. Er führt zum unterirdischen Durchgang, der das Unterdorf mit dem Oberdorf von Vahrn verbindet.

Ihr Partner für Tiefbau, Erdbewegungen, Asphalt und Materialverkauf in Südtirol

Die Gesamtkoordination des Projektes „Umfahrung Vahrn“ obliegt Abteilungsdirektor Umberto Simone, die Projektierung wurde dem Ingenieurbüro EUT aus Brixen sowie weiteren lokalen Ingenieurbüros zugesprochen. Architekt Matteo Scagnol, der 2013 bereits für die Gestaltung der südlicheren Bauabschnitte mit dem Architekturpreis der Architekturstiftung Südtirol ausgezeichnet worden war, übernahm auch in diesem Abschnitt die Gestaltung. Kein internationaler Player, sondern eine Bietergemeinschaft der lokalen Firmen Goller Bögl und Wipptaler Bau ist für die Bauarbeiten verantwortlich und wird dabei, insbesondere bei den Betonarbeiten, von der Firma Gasser Markus aus Mühlen in Taufers unterstützt.

Seit über 30 Jahren setzen wir Maßstäbe im Südtiroler Bausektor: Goller Bögl – Ihr Partner für Qualität, Vertrauen und Nachhaltigkeit.

Unser umfassendes Know-how im Tiefbau, bei Abbrucharbeiten und Erdbewegungen macht uns zur ersten Wahl in der Region. Neben unseren Bauleistungen bieten wir auch noch eine große Auswahl an hochwertigen Baumaterialien wie Sand, Kies, Steine und Erden sowie recycelte Baustoffe an. Wir sorgen für termingerechten und zuverlässigen Transport. Unsere langjährige Erfahrung, kombiniert mit einem hochmodernen Maschinenpark, der es uns ermöglicht, Ihre Projekte effizient und partnerschaftlich umzusetzen zeichnet uns aus, ihr Bauvorhaben ist bei uns in besten Händen.

Untergrundverhältnisse für Verzögerungen.“ Insgesamt werden dadurch auch die Baukosten etwas ansteigen, von veranschlagten 38,5 auf voraussichtlich rund 42 Millionen Euro.

Tunnelbau als Herausforderung

Neben den genannten Varianten stellte insbesondere der Bau eines der beiden Tunnel die Projektanten und die Baufirmen vor große Herausforderungen. Während der kürzere Tunnel bei der Sportzone in herkömmlicher Kasten -

Betonarbeiten – Errichtung Seitenwände und

bauweise errichtet werden konnte, war beim längeren Tunnel die aufwändige Deckelbauweise erforderlich. Das ist ein Tiefbauverfahren, bei dem noch vor dem eigentlichen Aushub von Baugruben der obere Abschluss des Bauwerks hergestellt wird. „Dafür mussten zahlreiche Großbohrpfähle verbaut werden, wofür die Baufirma Goller Bögl ein 180 Tonnen schweres Bohrgerät vom Partner aus Deutschland organisiert hat“, berichtet Florian Knollseisen.

Betonarbeiten – Errichtung Seitenwände und Deckel

Schwerpunkt Lärmschutz

Aktuell sind für die Umfahrung von Vahrn noch zahlreiche Detailarbeiten zu erledigen. Der gesamte Abschnitt kann aber bereits von Dienstfahrzeugen befahren werden. Bei Redaktionsschluss wurden die Lärmschutzpaneele – es handelt sich um schallabsorbierende Elemente aus Porenbeton – an den Tunnelportalen und an den Stützmauern verbaut. Sie sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Umfahrung, zumal sich der Schall der Motoren an diesen Stellen verstärkt. Im offenen Bereich wur-

Lokalaugenschein Ende August an einer der Baustellen für die Umfahrung Vahrn mit Landesrat Daniel Alfreider

Mühlen Gewerbegebiet 15 39032 Sand in Taufers (BZ) T. +39 0474 678228

info@gsr.eu

www.gsr.eu

Errichtung Fundament Tunnel Vahrn Nord
Die Tunnel müssen statischen Belastungsprüfungen ausgesetzt werden –im Bild die Lkw auf der Tunneldecke.
Deckel Tunnel Autobahnraststätte
Tunnel Vahrn Nord

den ursprünglich geplante Lärmschutzwände in Abstimmung mit der Gemeinde Vahrn hingegen durch einen Erdwall ersetzt, der anschließend auch mit Pflanzen gestaltet werden kann. „Das stellt landschaftsökologisch eine Verbesserung dar und erfüllt dieselbe Funktion“, erklärt Florian Knollseisen. Im Rahmen eines Bepflanzungskonzepts wurden vier alternative Pflanzpläne entwickelt. Insgesamt kamen rund 67 Hecken, 622 Sträucher, 1.870 Büsche sowie 2.650 Laubgehölze zur Umsetzung.I nsgesamt werden für die neue Umfahrung rund 120.000 Kubikmeter Material bewegt und 50.000 Kubikmeter Beton, mehr als 5000 Tonnen Bewehrungsstahl und 6800 Laufmeter Großbohrpfähle verbaut. Für Infrastrukturlandesrat Daniel Alfreider ist die Umfahrung Vahrn ein weiterer wichtiger Baustein im Mobilitätsplan für den Großraum Brixen-Vahrn-Schabs. „Mit der baldigen Fertigstellung werden die verkehrsgeplagten Bürger von Vahrn wieder aufatmen können“, so der Landesrat.

Tunnel Nordportal – Autobahnraststätte
Kreisverkehr mit Zufahrt Tunnel Vahrn Nord
Teil des Bepflanzungskonzeptes

PROJEKT KLIMASCHULE

Wie können Kinder und Jugendliche frühzeitig für Klimaschutz sensibilisiert werden?

Seitdem Italien „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ verpflichtend auf den Stundenplan gesetzt hat, gilt es als internationaler Vorreiter im Bereich Klimabildung. Das Projekt KlimaSchule der Agentur für Energie Südtirol – KlimaHaus geht einen Schritt weiter: Gemeinsam entwickeln Schüler, Lehrkräfte und Verwaltung Maßnahmen, um den Alltag nachhaltiger zu gestalten –auch über die Schulmauern hinaus.

Ja, ja wir schaffen das, wir kümmern uns um unsre Welt“, laut und voller Inbrunst singen die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Jenesien den Refrain ihres eigens komponierten Lieds. Wie dieses Kümmern aussieht, stellen sie im dazugehörigen Video szenisch klar: Die 6- bis 10-Jährigen sammeln entsorgte Plastikverpackungen, Glasflaschen und Dosen im Wald ein, kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad

in die Schule und schalten das Licht aus, wenn sie das Klassenzimmer verlassen. „Tag für Tag und Schritt für Schritt” könne man so die Welt retten, laden die Kinder aus Jenesien Dorf, Glaning, Vorderafing und Nobls zum Mitmachen ein: „Ja, ja, wir schaffen das, gemeinsam sind wir stark“, lautet ihre motivierende Botschaft. Diese wird nicht nur auf YouTube® gerne angehört, das Klimalied hallt immer wieder mal durch die acht Klassen der Grundschule.

Nachhaltigkeit als zentrales Bildungsziel: Note null, setzen! Die Kinder und Jugendlichen von heute sind von den Auswirkungen des Klimawandels am meisten betroffen. Sie werden im Laufe ihres Lebens eine zunehmende Erwärmung und einen Anstieg extremer Wetterereignisse wie Dürren, Waldbrände, Überschwemmungen erleben. Schon jetzt sind 99 Prozent aller Kinder weltweit mindestens einer Aus-

wirkung des Klimawandels ausgesetzt, 1 Milliarde von ihnen gelten laut UNICEF als extrem stark gefährdet. Um den jungen Menschen frühzeitig das notwendige Werkzeug für diese Zukunft in die Hand zu geben, ist Nachhaltigkeit als zentrales Bildungsziel fest in der UN-Agenda 2030 verankert. Allerdings kommen nur wenige Staaten dieser Forderung auch nach: Laut einer Studie der UNESCO aus dem Jahr 2021 wurde nur in der Hälfte der nationalen Lehrpläne der Klimawandel erwähnt – und das häufig am Rande. Etwa 70 Prozent der befragten jungen Menschen gaben an, nicht über genügend Wissen zu verfügen, um den Klimawandel zu verstehen oder zu erklären.

Junge Italienerinnen und Italiener sollen zu den restlichen 30 Prozent gehören:

Seit dem Schuljahr 2020/21 steht „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ verpflichtend für alle Klassenstufen auf dem Stundenplan. In der Grundschule Jenesien ist es damit jedoch nicht getan.

Seit etwa zwei Jahren beschäftigen sich Schulleiter Gerhard Hofer und sein Team auch außerhalb des Fachs mit Themen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit. „Die Schule will Kinder und Eltern für den Klimaschutz sensibilisieren“, wird der Lehrer in der Tagesschau der Rai zitiert. „Wir haben das Glück gehabt, von der Klima-Agentur (Anm.: Agentur für Energie Südtirol – KlimaHaus) begleitet und beraten zu werden“, fügt er hinzu.

Kinder und Eltern für Klimaschutz sensibilisieren

Nach dem Vorbild der Schweizer Energieschule hat sie Agentur für Energie Südtirol – KlimaHaus 2020 in enger Abstimmung mit der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz die Initiative „KlimaSchule“ entwickelt. „Nach der Einführung zahlreicher Nachhaltigkeitsprotokolle gab es – auch auf Wunsch der Südtiroler Landesregierung – Überlegungen, ein Nachhaltigkeitszertifikat für Schulen einzuführen“, beschreibt Projektkoordinator Benjamin Auer die Entstehung der Idee, „dies sollte nicht das Schulgebäude betrachten, sondern den Schulbetrieb und den Unterricht. Die gesamte Schulgemeinschaft sollte in die Erhaltung des Zertifikats eingebunden werden“. Bei der KlimaSchule seien deshalb Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Verwaltung in einen ganzheitlichen Prozess involviert, „im Zuge dessen während eines Schuljahres durch unterschiedliche Aktionen und Projekte der Schwerpunkt auf das Thema Klima und Nachhaltigkeit gelegt wird“, erklärt er. Wie dieses Jahresprogramm aussieht, ist den Schulen überlassen. Für die Entwicklung und Umsetzung sind Klimateams verantwortlich, die aus Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Schulleitung, Elternvertretenden und nicht unterrichtendem Personal bestehen. Die Agentur begleite den Prozess und biete Hilfe in Form von Vernetzung mit Projekten und Referenten oder liefere Ideen für Aktionen.

„Dadurch ergeben sich teilweise sehr unterschiedliche, auch originelle Maßnahmen“, meint Auer. Das Klimalied „Wir kümmern uns um unsre Welt“ der ersten Klima-Grundschule Jenesien zählt in jedem

Fall zu Letzterem. Weniger YouTube®tauglich, aber effektiv war das Messen des Raumklimas der Klassenzimmer in der ersten KlimaSchule, dem Herz-Jesu-Institut in Mühlbach. Mithilfe eines CO2-Messgerätes, das von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz im Rahmen des Projektes „Dicke Luft im Klassenzimmer“ zur Verfügung gestellt wurde, konnte die Schule das Lüftungsverhalten optimieren, mit geeigneten Pflanzen das Raumklima verbessern und so eine angenehme Lernatmosphäre schaffen.

Nachhaltige Veränderung

Am Realgymnasium Bozen und der Fachoberschule für Bauwesen wiederum wurden Klimaregeln eingeführt, für deren Einhaltung die Klimasprecherinnen und Klimasprecher jeder Klasse verantwortlich waren. Zudem fanden dort in den letzten Jahren Workshops zur nachhaltigen Ernährung statt, und es gab Expertenvorträge zum Klimawandel. Doch auch konkrete Maßnahmen wurden in Bozen umgesetzt: Schülerinnen und Schüler der 2. Klassen verwandel-

Ein Klimaschutzprojekt der Grundschule Jenesien

„ZU DEN BISHER VIER AUSGEZEICHNETEN KLIMASCHULEN KOMMEN IN DIESEM JAHR ZWEI NEUE SCHULEN. DREI BIS FÜNF WEITERE STARTEN IM SCHULJAHR 2024/25 DURCH.“
BENJAMIN AUER, PROJEKTKOORDINATOR

ten den Schulgarten mit dem Forstamt und einem professionellen Gärtner in einen botanischen Wildgarten. Und die Kaffeeautomaten wurden so umgerüstet, dass ab sofort keine Plastikbecher mehr notwendig sind. „Viele der Initiativen der vergangenen beiden Jahre werden wir auch in Zukunft weiterführen und ausbauen“, betont Ingrid Keim, Direktorin an der Schule anlässlich der Verleihung der Auszeichnung, „unter anderem haben wir die fixe Einführung eines jährlichen ‚Klimatags‘ an der Schule beschlossen.“ Weitergeführt und ausgebaut werden soll auch die Initiative KlimaSchule. Zu den bisher vier ausgezeichneten KlimaSchulen kommen in diesem Jahr zwei neue Schulen. Drei bis fünf weitere starten im Schuljahr 2024/25 durch, verrät Auer. Um mit der Quantität gleichzeitig die Qualität des Angebots zu steigern, steht die Agentur mit nationalen und internationalen Partnern im permanenten Austausch. „Neben allgemeinem Erfahrungsaustausch wird teilweise auch konkret an der Entwicklung gemeinsamer Angebote für Schulen gearbeitet“, berichtet Auer. All das soll dazu beitragen, nicht nur an möglichst vielen Bildungseinrichtungen den Alltag nachhaltig zu gestalten. „Ziel ist auch, über den Schulalltag hinaus eine Strahlkraft zu entfalten“, hofft Auer auf einen Welleneffekt. Oder um in den Refrain der Schülerinnen und Schüler der Grundschule Jenesien einzustimmen: „Ja, ja, wir schaffen das, gemeinsam sind wir stark!“

Kaum zu glauben, aber wahr. Denn eine zehnminütige Dusche verschlingt circa 150 Liter Wasser, Zähneputzen und die WC-Spülung jeweils um die 15 Liter und eine Tasse Kaffee schlägt – wenn man den Herstellungsprozess der Bohne mit einbezieht – sage und schreibe 130 Liter Wasser. Sie sehen schon, unser – wohlgemerkt europäischer (!) – Alltag ist geprägt von hohem Wasserverbrauch, ohne dass wir es groß merken. Angesichts der Klimakrise und der damit einhergehenden Wasserknappheit, auch in Europa, wie beispielsweise die aktuell extreme Dürre auf Sizilien zeigt, ist der Blick auf den eigenen Wasserkonsum notwendig. Mit kleinen Aktionen und Veränderungen können auch Privatpersonen problemlos Wasser einsparen und so ihren Beitrag leisten.

So sparen Sie Wasser

Meist ist es guter Hausverstand, der hilft, geringere Wassermengen zu verbrauchen. Einiges braucht vielleicht etwas mehr Überwindung oder auch Wissen. Und doch lassen sich folgende Tipps und Tricks einfach in den Alltag eingliedern.

UNSER KOSTBARSTES GUT

Nach dem Aufstehen erst mal ein Glas Wasser trinken, Zähne putzen mit laufendem Wasserhahn, Toilettengang und Hände waschen, dann zehn Minuten duschen. Anschließend? Kaffee kochen, abspülen. So oder so ähnlich sieht auch Ihr Start in den Tag aus? Dann haben Sie, noch bevor Sie aus dem Haus sind, schon knapp 300 Liter Wasser verbraucht.

DUSCHEN

STATT BADEWANNE

Ein Vollbad fasst ungefähr 150 bis 180 Liter. Beim Duschen werden pro Minute zwölf bis 15 Liter ausgegeben. Wer also zügig in fünf Minuten duscht, nutzt nur 75 Liter. Mit modernen Duschköpfen, die das Volumen auf sechs bis neun Liter pro Minute reduzieren, wird es noch weniger.

STETER TROPFEN

Ein tropfender Wasserhahn kann schnell zu einem richtigen Wasserverschwender werden. Bei einem Tropfen pro Sekunde kommt man da schnell auf ganze 17 Liter Wasserverlust pro Tag. Das kostet Geld und Energie und sollte daher schnellstmöglich repariert werden.

DURCHSCHNITTLICHER WASSERVERBRAUCH

Der tägliche Wasserverbrauch einer Person beträgt im Schnitt ca. 130 Liter Trinkwasser. Hinzukommt der Verbrauch von sogenanntem virtuellen Wasser. Wasserverbrauch also, der benötigt wird, um das herzustellen und zu produzieren, was wir im Alltag nutzen, wie das Beispiel der Tasse Kaffee zu Beginn zeigt. Ein T-Shirt braucht bei der Produktion um die 4.000 Liter, ein Auto ganze 40.000 Liter und ein Kilogramm Rindfleisch 15.400 Liter.

REGENZEIT

Bei der sommerlichen Hitze braucht auch der Garten oder der Tomatenstrauch auf dem Balkon ausreichend Wasser. Hier gibt es einen ganz einfachen Trick, den eigenen Wasserverbrauch zu minimieren: Sammeln Sie Regenwasser! Ob nun in den Monaten vor dem Sommer oder bei den kurzen, aber heftigen Gewittern: Hier gibt es gratis Wasser für alle. Mit einer Regenwasseranlage lässt sich das kostenlose Wasser noch effizienter im Haushalt, etwa für die Toilettenspülung, nutzen.

DIE MASCHINE DIE ARBEIT MACHEN LASSEN

Tatsächlich ist das Abspülen per Hand deutlich wasser- und damit auch energieintensiver, als wenn die Spülmaschine genutzt wird. Anstatt der sieben Liter einer Handspülung benötigt die Maschine circa 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Energie. Weniger Arbeit für Sie und positiv für das Klima. Eine Win-win-Situation also.

ABKÜHLUNG

Vermeiden Sie, unnötig warmes Wasser zu benutzen. So sparen Sie Energie und Warmwasser. Zähneputzen und Hände waschen ist ebenso reinlich mit kaltem ie mit warmem Wasser. Auch in der Küche lassen sich einige Handgriffe wie Gemüse und Obst abwaschen auch mit kaltem Wasser erledigen.

SPARTASTE

Bei einer durchschnittlichen, etwas älteren Toilette werden bis zu 14 Liter Wasser gespült. Mit der Spartaste und modernen Systemen kann die Menge auf sechs oder sogar drei Liter verringert werden.

ENERGIEEFFIZIENZ

Achten Sie bei Ihren Geräten wie Spülund Waschmaschine auf eine gute Energieeffizienz. Sie wirkt sich auch auf den Wasserverbrauch aus. Eco-Programme laufen zwar oftmals länger, verbrauchen aber deutlich weniger Energie und Wasser als die üblichen Schnellwaschgänge.

PAUSE BEIM ZÄHNEPUTZEN

Wer während des Zähneputzens den Wasserhahn laufen lässt, verbraucht pro Minute gut zwei Liter Wasser, das wären pro Tag bei zwei mal dreiminütigem Zähneputzen schon sechs Liter. Also: Wasser aus beim Zähneputzen!

WASSERFESTE FAKTEN

Circa 71 Prozent der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt.

Etwa 97,5 Prozent davon sind Meerwasser und nur 2,5 Prozent Trinkwasser. Ein Großteil von den 2,5 Prozent ist in Gletschern, Berggipfeln oder Eisbergen gebunden.

Damit bleiben nur rund 0,03 Prozent an frei zugänglichem Süßwasser, das sich in Flüssen, Seen und Bächen befindet.

Nur 30,8 Prozent des Trinkwassers sind im Grundwasser, 68,9 Prozent sind vereist.

WASSERAUFBEREITUNG NEU GEDACHT

mit der revolutionären Entsalzungsanlage ionliQ

Energiesparend bis zu 75 % energieeffizienter als übliche Verfahren

Umweltschonend keine Zugabe von Chemikalien oder Salz

Vielfältiger Einsatz von Gastronomie über Gesundheitswesen bis Wasserstofferzeugung

400 MILLIONEN KILOWATTSTUNDEN MISTER

Karl Pichler ist vor allem eines: Wirtschaftsberater und -prüfer und das mit Leib und Seele. Und es ist ihm gelungen, ein Interesse, das ihn schon als Jugendlicher beschäftigt hat, zu einer seiner Haupttätigkeiten werden zu lassen: die Energieerzeugung.

Der Familienbetrieb in dritter Generation

SEIT 1957

Wir decken die gesamte Wertschöpfungskette in der Baubranche ab und stehen für Qualität, Innovation und Zuverlässigkeit.

Zusammen mit seinem Alter Ego und Geschäftspartner Helmuth Frasnelli hat er nicht nur mit Erfolg politischem und gesellschaftlichem Druck getrotzt, sondern auch ein Energie-Imperium sondergleichen aufgebaut. Die beiden Wasserkraftwerke St. Anton bei Bozen und Mühlbach zählen zu den effizientesten und modernsten Italiens, St. Anton ist auch das größte, das in den letzten 40 Jahren in Italien gebaut wurde.

„Mich interessiert, was andere gemacht haben und wie ich es mithilfe der modernen Technologien besser machen kann.“

Karl Pichler bezeichnet sich selbst als neugierigen Menschen. Offen nach allen Seiten, liebt er Herausforderungen. Wie zwei Wasserkraftwerke so zu erneuern und zu bauen, dass sie nicht nur effizienter und sicherer, sondern auch umweltfreundlicher und zudem noch ökonomisch stemmbar sind. Denn der Wirtschaftsberater in ihm wacht über alles, was er tut!

Karl Pichler sieht sich selbst als eher verschlossenen und nicht spontanen Menschen, der im Hintergrund steht. Backoffice und Frontoffice nennt er die jahrzehntelange und sehr verbundene Partnerschaft mit Helmuth Frasnelli. „Jeder für sich alleine hätte es nicht geschafft, aber gemeinsam sind wir einfach ein gutes Gespann!“ Gemeinsam führen sie heute die beiden Kraftwerke St. Anton und Mühlbach, die 300 Millionen bzw. 100 Millionen Kilowattstunden im Jahr produzieren, gemeinsam haben sie den Mehrheitsanteil der Wochenzeitung FF erworben und gemeinsam haben sie vor mehr als zehn Jahren den SEL-Skandal ins Rollen gebracht und erfolgreich für sich entscheiden können.

„MICH INTERESSIERT, WAS ANDERE GEMACHT HABEN UND WIE ICH ES MITHILFE DER MODERNEN TECHNOLOGIEN BESSER MACHEN KANN.“
KARL PICHLER

Zielstrebig, empathisch und überzeugend

Die Bezeichnung hartnäckig lässt Karl Pichler nicht gerne gelten, er bevorzugt zielstrebig. Auch wenn er sich selbst als ruhigen Pol im Hintergrund sieht, Kommunikation, Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft sind seine Stärke, er vermittelt Geschäftspartnern und Banken oder Financiers Sicherheit und Vertrauen. Überzeugt. Und er verfügt über Empathie. „Gerade als Wirtschaftsberater muss man gut zuhören können“, unterstreicht Karl Pichler. „Wenn der Kunde ein Problem vorbringt, ist es meist etwas ganz anderes, was es zu lösen gilt. Ich muss herausfinden, frei nach Goethe, wo des Pudels Kern begraben liegt.“

Wie er sich in seiner neuen Rolle als Medienunternehmer fühlt und wie er dazu gekommen ist? Er fühlt sich gut, sagt er, denn als aufgeschlossener Mensch sei es ihm wichtig gewesen, einen Beitrag zur Medienvielfalt in Südtirol zu leisten. Bei der Übernahme haben er und sein Geschäftspartner versprochen, keinen Einfluss auf die Redaktion zu nehmen. „Das ist nicht immer leicht“, betont er schmunzelnd, „unsere Ideen sind nicht immer die gleichen, aber wir sind standhaft in unserem Unsrauszuhalten, Hauptsache, was sie schreiben, stimmt.“

„Was habe ich heute Neues gelernt“ Erfolg verpflichtet, davon ist Karl Pichler überzeugt. Er spricht nicht gerne darüber, aber angesichts des Erfolgs der beiden Kraftwerke spendet er und sein Partner vor allem in Mühlbach jedes Jahr 200.000 Euro zugunsten der Allgemeinheit über die lokal verwaltete wohltätige Organisation „Hilfe in Not“. Mit den bis heute schon übergebenen Mitteln von 2.800.000 Euro konnten Hilfsmittel für die Schulen angekauft (Computer und Tablets während der Pandemie), in Not geratene Menschen unterstützt und die lokalen Vereine (Feuerwehr, Bergrettung, Weißes Kreuz usw.) gefördert werden.

Jeden Abend, wenn Karl Pichler nach Hause kommt, fragt er sich: „Was habe ich heute Neues gelernt?“ Egal auf welchem Gebiet. Ohne positive Antwort war es kein guter Tag! In seiner Freizeit fährt der Vater von zwei Kindern gerne Rad, geht wandern oder schwimmen, vor allem aber liest er sehr viel. Die Interessen sind dabei weit gestreut. Technische Fachliteratur, Klassik, vor allem Lebenserfahrungen herausragender Persönlichkeiten haben es ihm angetan. Stichwort Lernen! Das letzte Buch, das er gerade fertiggelesen hat: „Dieci cose che ho imparato“ von Piero Angela. Apropos zehn Dinge: Hat er noch Träume in der Schublade, die er gerne verwirklichen würde? Die Antwort kann man nicht anders als weise bezeichnen: „Wenn man einen Traum preisgibt, ist es kein Traum mehr und er verwirklicht sich auch nicht.“ Die Schublade ist mit Sicherheit vollgefüllt und an der Verwirklichung braucht man wohl kaum zu zweifeln …

Regenwasser – perfekt für Haus und Garten

Bachfassung mit „Schweißspalt-Bogensieb“ für Kraftwerke

Rohrsysteme
Quellstube mit Schieberkammer
Hawle Armaturen
ROHRSYSTEME

Gut dämmen, besser wohnen

Sollen Wohnungen und Häuser energieeffizient gemacht werden, spielt die Dämmung eine ganz wesentliche Rolle.

Denn egal ob am Dach oder an der Fassade – über jede Außenmauer verlieren Gebäude Wärme im Winter und Kühle im Sommer. Eine höhere Energieeffizienz, ein angenehmeres Wohnklima und besserer Feuchteschutz: Die Gebäudedämmung bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Dabei unterscheidet man im Wesentlichen zwischen der Fassadendämmung, der Dachdämmung und der Dämmung an der Kellerdecke. Weit verbreitet ist die Fassadendämmung – schließlich geht über die Fassade der größte Teil der Energie verloren. Realisieren lassen sich Fassadendämmungen sowohl am Neubau als auch bei der Sanierung eines Altbaus. Einzige Ausnahme bilden hier denkmalgeschützte Häuser, deren Fassade in ihrem Ursprung erhalten bleiben muss. In diesen Fällen wird meist eine Innendämmung angebracht. Die Vorteile der Fassadendämmung sind vielseitig. Einerseits werden die Heizkosten im Winter aufgrund eines geringeren Wärmeverlustes wesentlich reduziert. Gleichzeitig sorgt die Dämmung in der Umkehr auch dafür, dass das Gebäude sich im Sommer nicht so stark aufheizt.

Beliebte Dämmmaterialien

Geht es um die Wahl des richtigen Dämmmaterials, gilt es, verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Zum einen spielen die baulichen Gegebenheiten eine große Rolle, aber auch die gewünschte Dämmleistung, die Ästhetik der Fassade und letztlich das verfügbare Budget der Bauherren hat Einfluss auf die Wahl des passenden Materials. Generell kann zwischen drei Typologien von Baustoffen unterschieden werden: synthetische Dämmstoffe, mineralische Dämmstoffe und natürliche Dämmstoffe. Synthetische Dämmstoffe bestehen in der Regel aus expandiertem Polystyrol, Phenolharzschaum und Polyurethan (PUR/PIR). Zu den großen Vorteilen des Dämmens mit Styropor gehören seine lange Haltbarkeit, seine gute Dämmleistung und der vergleichsweise niedrige Preis. Mineralische Dämmstoffe wie Steinwolle, Glaswolle, Mineralschaum werden aus Stein, Sand oder Kalk gefertigt. Sie liefern auch einen natürlichen Brandschutz und haben eine hohe Feuchtigkeitsregulierung. Naturdämmstoffe, auch organische Dämmstoffe genannt, werden aus nachwachsenden Quellen gewonnen. Holzfaser, Zellulose, Flachs, Jute, Kork –

die Liste ist lang. Diese Dämmstoffe sind eine nachhaltige Alternative zu den künstlich hergestellten. Sie verfügen über gute Wärmespeicherkapazitäten.

Dämmmethoden

In der Regel gibt es vier Möglichkeiten der Dämmung. Am verbreitetsten sind die Außen- bzw. Fassadendämmung. Dabei werden Einzelkomponenten auf die Fassaden geklebt oder gedübelt. Diese Methode eignet sich für Gebäude mit Putzfassaden, ist meist kostengünstig und relativ schnell umsetzbar. Sie birgt aber auch einige Risiken. So können bereits kleinste Wärmebrücken die Dämmleistung wesentlich beeinflussen. Bei zweischaligen Außenwänden, vor allem im Rahmen von Sanierungen und auch für die Dachdämmung wird gerne die sogenannte Einblasdämmung genutzt. Dabei wird lockerer Dämmstoff in einen Hohlraum geblasen. Bei Neubauten sind auch Wärmedämmziegel beliebt. Wenn keine dieser Methoden möglich sind, etwa bei denkmalgeschützten Bauten, kommt die Innendämmung zum Einsatz. Meist werden dabei Mineralwolle, Mineralschaumplatten oder Kalziumsilikatplatten verarbeitet.

Neubau & Sanierung

Energie neu gedacht

Alperia freut sich 2023 einen wichtigen Beitrag für den wirtschaftlichen Erfolg und die nachhaltige Entwicklung des Landes geleistet zu haben.

1.699.763 tCO2e

vermiedene Emissionen

entspricht der Menge an gereinigter Luft durch etwa 74.879.427 Bäume* in einem Jahr

*Umrechnungsfaktor FlexiDAO 2019

77 % unterirdisch verlegte Stromleitungen

389 Mio. €

generierter Mehrwert für Südtirol

4,6 TWh

Nettoenergiepoduktion aus erneuerbaren Energiequellen

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