ARTMAPP #17, Frühjahr 2018

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Winter thur

Sammlungen von Weltrang rechte Seite: Blick in die Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“, links: Vincent van Gogh, „Der Krankensaal des Hospitals von Arles“, 1889, rechts: Paul Cézanne, „Le Pilon du Roi“, 1887/88, Foto: © SOR

Kerstin Richter, Leiterin der Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“, Foto: © SOR

Allein das Museum Oskar Reinhart, untergebracht in einer ehemaligen Knabenschule in der Nähe des Win­t er­t hurer Hauptbahnhofs, beherbergt heute 600 Werke schweizerischer, österreichischer und deutscher Malerei vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Diese hat der M ­ äzen in den 1950er-Jahren der Stadt Winterthur überlassen und das Haus gehört heute zu den internationalen Referenzmuseen für die Kunst dieser Zeit im deutschsprachigen Raum. Caspar David Friedrichs „Kreidefelsen auf Rügen“ oder die „Dorfpolizisten“ von Wilhelm Leibl hängen hier ebenso wie sehenswerte Werkblöcke zur frühen (vortouristischen) ­A lpenmalerei seit dem 18. Jahrhundert, anhand derer sich die Entwicklung von der künstlerischen Aneignung der Natur zum Klischee ver­ folgen lässt.

Seit Mitte 2017 amtiert Konrad Bitterli als Direktor nicht nur des Museums Oskar Reinhart, sondern auch des jüngst neu gegründeten Museumsverbundes Kunst Mu­s eum Winterthur, in dem sich das Museum Oskar Reinhart, das Kunstmuseum Winterthur und die (derzeit noch ­w egen ­R enovierung geschlossene) Villa Flora mit der Sammlung des Ehepaars Hahnloser miteinander verbinden. Die Neu­ ordnung der drei wichtigsten Winterthurer Museen entsprach einem verbreiteten Wunsch der Stadt nach mehr Über­sichtlichkeit in der Außendarstellung. Dennoch ging der Vereinigung ein zäher Vorlauf mit zahlreichen Debatten voraus und überzeugt bis heute noch nicht jeden (siehe das Interview mit Konrad Bitterli im Anschluss). Zumal ein zweiter Teil der Sammlung Oskar Reinhart in seiner ehemaligen Villa am Römerholz nicht zu diesem Museumsverbund zählt, weil Reinhart ebendiesen Bereich der Sammlung seinerzeit nicht der Stadt, sondern der Schweizerischen Eidgenossenschaft überantwortet hatte. Ist die Ansammlung von Meisterwerken des 18. bis 20. Jahrhunderts im Museum Oskar Reinhart schon spektakulär, so trifft dies für die Sammlung am Römerholz umso mehr zu – dort angereichert durch den räumlichen Aspekt, denn dieser Ort wurde von Reinhart eigens für diese Sammlung konzipiert und ­eingerichtet. Er hat als solcher selbst die Qualität einer Großinstallation, die nur dem einzigen Zweck dient, einer geradezu hermetischen Kunstauffassung zu ihrem Recht zu verhelfen. Beeinflusst von der Perspektive des französischen Impressionismus, wie sie einst der höchst einf lussreiche deutsche Kunstkritiker Julius Meier-Graefe verfochten hatte, gestaltete


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