DOMSPATZ Magazin Q3 2016

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l EDITORIAL Kokuna, Bibor, Taubsi, Habitak, Pikachu, Raichu, Sandan, Nidorina, Golbat, Myrapla, Bluzuk, Omot, Digda. Sie kennen diese Wesen nicht? Dann sind Sie einer der vielen/wenigen, die nicht vom Pokémon Go-Fieber befallen sind. Auch in Fulda grassiert der Run rund ums Fangen dieser Wesen mit den skurrilen Namen. Der DOMSPATZ hat sich in dieser Ausgabe dem Phänomen, von dem niemand weiß wie lange es noch anhalten wird, angenommen. Neben dem sprudelnden Erfolg des Spieles haben wir uns dem sprudelnden Wasser zugewandt und einen Blick hinter die Kulissen von RhönSprudel geworfen. Wir hoffen, dass Ihnen neben den Stories auch wieder unsere Fotos gefallen. Wir freuen uns zudem, dass ab dieser Ausgabe Wolfgang Habermehl uns mit seinen tollen Luftbildern beglückt. Einen schönen Herbstbeginn vom DOMSPATZ-Team.

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FULDAER MOMENTE Seit mehr als 20 Jahren beglückt der Fuldaer Fotograf Wolfgang Habermehl uns mit seinen schönen Luftbildern. Ausgestellt in zahlreichen Ausstellungen, veröffentlicht u. a. in OsthessenNews und Fuldaer Zeitung und ab sofort auch im DOMSPATZ. Wir freuen uns. Wolfgang Habermehl | Im Wiesengrund 13 | 36039 Fulda | T 0661.55253 | www.foto-fulda.de

Blick auf Fulda-Horas und die St. Bonifatius-Kirche Foto: Wolfgang Habermehl 2016

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FULDAER MOMENTE St. Bonifatius ist eine im neugotischen Stil im Jahre 1885 erbaute Kirche in Fulda-Horas. 1958 und 1974 wurde die Kirche durch Charles-Crodel-Glasfenster ausgestattet und postum durch Carl Helmut Steckner in den Seitenkapellen ergänzt. Seit 2004 kann zudem auf einer Karl-Schuke-Orgel musiziert werden. um Quelle: wikipedia

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FULDAER MOMENTE Wiederaufstellung des restaurierten Bonifatiusdenkmals Stadtarchiv Fulda, Bildarchiv, Foto: Beate Kann, Fulda Niesig, 26.06.2003

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Kaisersaal: Antonio Bossi (Stuckateur) Schuhe: Lisa Tucci

Schuhhaus Ebert

Mittelstr. 8 in Fulda

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Profis oder Profilneurotiker? Das Rechts- und Ordnungsamt Fulda Der DOMSPATZ hat über Buntes unserer Stadt berichtet (das Grünflächenamt) und über buntes Treiben (das Schlosstheater), über die Bewahrer unserer fuldensischen Identität (das Stadtarchiv) und den Beschützer dessen, was diese Identität architektonisch zum Ausdruck bringt (die Denkmalpflege). Wir sind Streife gegangen, haben Bier gebraut und Schnaps gebrannt. Und beim Nachdenken darüber, wem wir denn noch so über die Schulter schauen könnten, kam mir auch immer mal kurz das Ordnungsamt in den Sinn. Noch schneller als es kam, verschwand es aber auch immer wieder. Also sorry! Wir wollen doch eigentlich Spaß am SPATZ und unserer Stadt haben. Wo nötig, können wir schon auch mal meckern. Aber freiwillig über profilneurotische Strafzettelverteiler schreiben? Ne! In dieses Bild passte es dann doch wunderbar, dass beim Bestreben, die DOMSPATZ-Drohne seriös und gewissenhaft zu betreiben ausgerechnet das Ordnungsamt als letztes Glied der Genehmigungskette die größten Probleme bereitete. Also suchte ich tapfer das persönliche Gespräch mit den notorischen Bedenkenträgern. Und siehe da: Das war tatsächlich möglich. Man konnte mit Frau Gärtner, die für mein Anliegen zuständig war, vernünftig reden und eine sinnvolle Lösung finden. Darüber hinaus ergab sich ein Dialog über Sinn und Unsinn, den Bürger, Beamte und politische Entscheidungsträger einander vorwerfen, selbst verzapfen, ertragen oder für andere ausbaden müssen. So bröckelte also meine Gewissheit, niemals objektiv über das Ordnungsamt zu schreiben, bis sie sich gänzlich auflöste. Geschichten davon, was übereifrige Ordnungshüter uns schon alles angetan haben, kennen wir alle. Obrigkeitshörig wirkt der Spruch „Ich erledige nur meine Aufgabe.“; schnell und kleingeistig ist das Parkticket, das man „wegen drei Minuten“ kassiert hat immer. Aber wen ruft man eigentlich an, wenn man „Im Sack“ wohnt und einem jedes Wochenende vor die Tür gekotzt oder ans Auto gepinkelt wird? Wenn ich fünf Minuten auf einem von drei freien Behindertenparkplätzen parke und dafür ein Ticket bekomme, finde ich das echt schlecht. Aber wie sieht das der Mitbürger, der auf diesen Parkplatz angewiesen ist? Das Rechts- und Ordnungsamt der Stadt Fulda teilt sich in drei Abteilungen: Die Straßenverkehrsbehörde, die Allgemeine Ordnungsabteilung und die Gewerbeabteilung. Die Straßenverkehrsbehörde ist unter anderem zuständig für den 2016

ruhenden Verkehr und macht sich beliebt durch Strafzettel, aber auch der Einsatz von drei Blitzerautos sorgt regelmäßig für begeisterten Beifall von uns Bürgern. Sie sorgt aber eben auch dafür, dass Feuerwehrzufahrten frei bleiben und Schulkinder nicht auf die Straße treten müssen, weil ein parkendes Auto den Gehweg versperrt. Und die Blitzerautos stehen immer wieder auch dort, wo es von Anwohnern gewünscht wird. Jeder wird Ecken kennen, wo man darauf warten kann, dass der DHL-Lieferwagen irgendwann ein Kind überfährt, weil 50 km/h auf nassem Kopfsteinpflaster in einer Spielstraße, die von einem Schulweg gekreuzt wird, nicht ewig gut gehen kann. Die Allgemeine Ordnungsabteilung ist grundsätzlich „Gefahrenabwehrbehörde“. Ihre Mitarbeiter bestreifen teils zusammen mit Kollegen der Wachpolizei die Innenstadt, aber auch Fuldas Parkanlagen. Sie überwachen den richtigen Umgang mit gefährlichen Hunden. Sie setzen sich zum Schutz der Bürger mit Alkoholisierten, gerne auch mal etwas aggressiveren Exemplaren, auseinander. Sie setzen sich zu deren eigenem Schutz für hilflose oder verwirrte Personen ein. Viel öfter als man meint, greift vor der Polizei erst einmal das Ordnungsamt ein. Ruhestörungen, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Diebstahlprävention, Zwangsräumungen, Unterbringung psychisch Kranker, bei Gefahr für eigenes oder fremdes Wohl auch gegen deren Willen. All das sind Blumen eines bunten Straußes, von dem man sich lebhaft vorstellen kann, dass er nicht immer Wattebäuschchen werfend und sanfte Melodien singend überreicht werden kann. Beleidigung und Bedrohung sind eher tägliche Hintergrundmusik. „Du blöde Fo...“ lässt sich verbürgt zitieren und die blitzende Klinge eines Messers sorgt auch schon mal für Puls. Dass die 18 Mitarbeiter der Allgemeinen Ordnungsabteilung, die, in drei Dienstgruppen eingeteilt 6 Tage die Woche 24 Stunden Präsenz zeigen, dafür nicht mit üppigem Salär entschädigt werden, wird jeder wissen, der sich mit Vergütung im öffentlichen Dienst auskennt (der Vokal lautet „E“, die Ziffer dahinter ist einstellig). Was also reizt jemanden daran, diese Aufgaben zu seinem Beruf zu machen? Zum einen ist es die garantierte Nicht-Langeweile. Zum anderen ist es das Gefühl, eine sinnvolle Aufgabe zu erfüllen. Denn das ist die Arbeit mit Menschen grundsätzlich immer und im Besonderen dann, wenn Ordnungsarbeit zu Sozialarbeit wird. Inobhutnahme

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HEIMAT SPATZ von gefährdeten Kindern wird manchmal ebenso begleitet, wie Bestattungen von vereinsamten Menschen ohne Angehörige organisiert werden. Das Ansehen des Rechts- und Ordnungsamtes wird durch seine Mitarbeiter geprägt. Mitarbeiter, deren Aufgabe es übrigens ist, die Vorgaben der Politik umzusetzen. Die Satzung der Stadt Fulda wird von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Und wenn darin festgelegt wird, dass Außengastronomie nur bis 23 Uhr erlaubt ist, dann müssen sich letztendlich Mitarbeiter des Ordnungsamtes mit den Uneinsichtigen behängen. Was ist nun die Moral aus der Geschicht? Sind unsere Ordnungshüter also alles feine Menschen, die immer alles richtig machen? Sollen wir sie in Zukunft immer mal im Vorbeigehen umarmen und uns für den Strafzettel bedanken? Die für den Bürger unangenehme Wahrheit ist, dass unsere Ordnungshüter fast immer im Recht sind. Die unangenehme Wahrheit für den Ordnungshüter ist, dass er es aber nicht immer mit allem Nachdruck durchsetzen sollte. Ausnahmen benötigen Fingerspitzengefühl und ein faires Gegenüber. Aber manchmal ist die mündliche Verwarnung nachhaltiger als der Strafzettel. Sie kann Einsicht bewirken. Aber das läuft nur, liebe Leute, wenn wir den Bogen nicht überspannen. Bürgerlicher Respekt immer gegen amtliches Augenmaß, wo möglich – so heißt der Deal. Aber umarmen dann bitte doch nicht, die Profis! kw

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SPATZIALITÄTEN

Liqueur nouveau im Interview mit Steffi Frühauf-Dehler

Domspatz (DS): Sehr geehrte Frau Frühauf-Dehler, der MandelRose Liqueur ist seit Mitte Juni auf dem Markt. Wie wird die Spezialität bei den Kunden aufgenommen? Frühauf-Dehler (MR): Durchweg positiv. Die Menschen sind überrascht von der Neuartigkeit des Geschmacks. Vielen fällt die vornehme Süße positiv auf, da sie das von anderen Likören nicht kennen, die ja eher „pappsüß“ sind. DS: Gibt es den typischen MandelRose Liqueur-Käufer? MR: Überraschenderweise nein. Natürlich finden Frauen das zarte Aroma und die Lieblichkeit sehr gut. Aber auch Männer, die sich selbst nicht als „Likörtyp“ bezeichnen oder eher Hochprozentigeres schätzen, sind positiv angetan. Zudem finden auch junge Leute den Liqueur gut. Oft wird die kleine Liqueur16

Flasche auch als Geschenk oder Mitbringsel gekauft. Sie liegt gut in der Hand und viele finden sie einfach knuffig. DS: Wie würden Sie den Geschmack beschreiben? MR: Es zeigt sich zuerst eine vollmundige Mandel-Note; im Abgang dann sommerliche Rosenblüten. Es ist ein vollkommen neues Geschmackserlebnis. Ausserdem ist der Liqueur vielseitig einsetzbar. Neben dem puren Genuss schmeckt er auch als MandelRose Spritz in einem guten Prosecco. Auch unsere neueste Kaffeekreation „Slitisia Coffea“ (Schlitzer Kaffee) wird durch einen Schuss Liqueur veredelt. Auch zum Backen ist der Liqueur hervorragend geeignet. DS: Stellen Sie den Liqueur selbst her? MR: Nein. Wir versuchen durchgängig Hersteller für unsere

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SPATZIALITÄTEN

Entwicklungen zu finden und deren Know-how zu nutzen. Die Geschmacksrichtung erarbeiten wir im „Labor“ des MandelRose AltstadtCafés. Dabei beziehen wir unsere Gäste mit ein, um den perfekten und gefälligen Geschmack zu erreichen. Um diesen bei der Herstellung größerer Mengen zu gewährleisten, braucht es aber die Zusammenarbeit mit Profis. Die haben wir in diesem Fall in

der Schlitzer Destillerie mit ihren Destillateurmeisterinnen und –meistern gefunden, die aus unserer Geschmacksrichtung ein edles Produkt kreiert haben. Übrigens: Was viele nicht wissen, die Schlitzer Destillerie ist eine der ältesten Destillerie der Welt. Genug Erfahrung und Kreativität ist also hinreichend da. DS: Wo kann man, ausser bei Ihnen, den Liqueur kaufen? MR: Beispielsweise in vielen Rewe- und Edeka-Märkten, für die Gastronomie bei Groma und natürlich in der Schlitzer Destillerie, die ihn auch online verkauft. DS: Neben Mandeln, Brot, Senf, Käse, Kaffee und dem Liqueur gibt es ja schon eine stattliche Familie an Produkten der Marke “MandelRose”. Was planen Sie als nächstes? MR: Zu viel wollen noch nicht verraten, aber es stehen noch weitere Getränke auf dem Plan sowie etwas Schokoladiges. Seien Sie gespannt. Natürlich können Interessierte uns auch im Café besuchen. Vielleicht kommen sie dann schon in die Lage, Leckereien aus unserem „Labor“ vorab zu probieren. am Altstadt Café MandelRose | Kanalstr. 74 | Öffnungszeiten Mi - Fr 9.30 - 18 Uhr Sa 9.00 - 17.00 Uhr So 12 - 17 Uhr | mandelrose.de 2016

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Pokémon GO or No Go Augmented Reality, oder gemeinsam einsam Für all jene, die es noch nicht kennen: Pokémon GO ist ein Smartphone-Spiel. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines angehenden Pokémon-Trainers, muss neue Pokémon fangen, Eier ausbrüten und gegen andere Trainer bestehen. Pokémon GO verknüpft die echte mit der virtuellen Welt. Der Spieler bewegt sich im Freien und blickt durch das Kamerabild auf die Welt. Das Kamerabild reichert Pokémon GO dann um eigene Inhalte an, also zum Beispiel wilde Pokémon, die sich durch die Welt bewegen. Der Fachbegriff dafür heißt Augmented Reality, zu Deutsch also erweiterte Realität. Pokémon GO ist ein Free2PlaySpiel, in dem zusätzliche Inhalte optional zum Kauf angeboten werden, z. B. sogenannte Pokémünzen, mit denen u. a. Pokébälle zum Fangen neuer Pokémon gekauft werden können. Dickes Geschäft Etwas mehr als zwei Monate ist Pokémon Go auf dem Markt. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich ein regelrechter Hype um die App, Abermillionen Spieler auf der ganzen Welt jagten den possierlichen Pokémon hinterher. Und sie nahmen die Tagline “Schnapp sie dir alle!” ziemlich ernst, kaum eine Stadt, in der man nicht irgendwelchen Pokémon Go-Spielern oder -„Horden“ begegnete. So auch in Fulda. Von diversen Parks, barocken Sehenswürdigkeiten bis hin zu öffentlichen Plätzen und Straßen. Überall schleichen die modernen Schatzsucher mit ihren Smartphone umher. Ihre Körperhaltung lässt uns an den nächsten Evolutionsschritt des Menschen glauben – den Homo smartis.

Innerhalb des ersten Monats nach Launch hat die App mehr als 200 Millionen USDollar Umsatz gemacht. Damit stellt Pokémon GO alle anderen vergleichbaren Spiele mühelos in den Schatten. In Sachen Nutzungsdauer bleiben die Zahlen stabil und stehen mit durchschnittlichen 26 Minuten pro Tag immer noch an der Spitze – vor Facebook, Instagram, Snapchat und dem Messenger. Den Umsatz erwirtschaftet Pokémon allerdings nicht allein durch die sogenannten In-App-Käufe. Auch die Partnerschaften wie mit McDonald’s (in Japan gibt es jetzt schon gesponserte Locations in Pokémon GO) spülen viel Geld in die Kassen.

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SPIEL S(P)ATZ Kontrollverluste Immer mehr Spieler begeben sich mit ihren Smartphones und Pokémon GO auf die Suche nach den kultigen Taschenmonstern - ein regelrechter Hype ist um das mobile Game entstanden. Manchmal verschlägt es eifrige Poké-Trainer jedoch in Gebiete, in denen sie eigentlich nichts verloren haben. So führte die Suche neulich drei arglose Spieler auf ein militärisches Sperrgebiet und die Bundeswehr musste Maßnahmen ergreifen. Ein 26-jähriger Radfahrer hat vor kurzem in Ansbach durch den Zusammenstoß mit der Betonmauer eines Gartenzaunes schwerste Verletzungen erlitten. Polizisten stellten fest, dass der alkoholisierte Radfahrer offensichtlich Pokémon GO während de Fahrt gespielt hatte. Kritik Ein französischer Bürgermeister will die Monster aus dem Dorf verbannen, weil das Spiel angeblich Fußgänger und Autofahrer immens gefährde. Nun gibt es neue Berichte von einem Ehepaar aus den Vereinigten Staaten, welches Nintendo und Entwickler Niantic verklagt haben. Das Ehepaar lebt in der Nähe eines Parkes, der eine Pokémon GO-Arena und sieben Pokéstops aufweist. “Niemand kann mehr schlafen”, heißt es in der eingereichten Klageschrift. „Sie hängen draußen auf unseren Rasen herum, zertrampeln die Landschaft, schauen in Fahrzeuge. Wir fühlen uns nicht sicher.” Der sizilianische Bischof Stagliano verdammte die App als „teuflisch”, die ihre Nutzer in „wandelnde Tote” verwandele. Das Spiel mache stark abhängig und entfremdet so tausende und abertausende Jugendliche. Kritiker heben zudem hervor, dass die App Zugriffsrechte auf die Google-Nutzungsdaten und die E-Mails der Spieler verlangt. In Saudi-Arabien gilt eine Fatwa gegen das Spiel. Wie lange hält der Hype? Derzeit geht Pokémon wie verrückt durch die Decke, dabei ist das Spiel erst in wenigen Ländern offiziell erschienen. In Deutschland sollen bisher 7,7 Millionen Menschen die App heruntergeladen haben und mehr als 1,6 Millionen deutsche Pokémon-Go-Nutzer Geld für In-App-Käufe ausgegeben. In den nächsten Wochen und Monaten wird uns das Thema mit großer Sicherheit noch begleiten. Schwerer abzusehen ist, was passiert, wenn die erste Begeisterung einmal abgeklungen ist. Fraglich ist, wie lange der Menschen motiviert, das Haus zu verlassen und mit dem Smartphone durch die Welt zu laufen. Wenn man sich umsieht wird die Nutzung gefühlt aber weniger – viele Fragen gehen in die Richtung – spielst Du noch? Tatsächlich ist z. B. die Zahl der US-Spieler bereits nach einem Monat um 22 Prozent eingeknickt. Das klingt jetzt nicht nach viel, aber bei knapp 40 Millionen Spielern zur Hochzeit sind es nun etwas mehr als acht Millionen Spieler weniger. Also noch kein Grund zur Sorge. Und bei Pokémon Go kommen täglich noch immer 400.000 Downloads hinzu sowie zwei Millionen Dollar an Umsatz täglich (!). Ein Verlustgeschäft sieht anders aus. am [1 -3] Wer möchte, lernt auf der Pokémon-Jagd noch etwas dazu: Denkmäler u. ä. werden nämlich ausgewiesen [4-5] Pokémonjagd war erfolgreich. Mit dem nächsten Wisch war Habitak weg und gefangen

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KULTUR Dom und Dommuseum, Domplatz Stadtschloss, Schlossstr. 1 Tourist-Information, Bonifatiusplatz 1

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Gerne besprechen wir mit Ihnen die Konditionen. Einfach E-Mail senden an domspatzmagazin@gmail.com. 24

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Bratwurstglöckle, Yo-Kurt Frozen Yoghurt und Karaoke Bar, Am Stockhaus 10-12 Augenoptik Etzel, Bahnhofstr. 7 Brillen, Kontaktlinsen und Sehtraining Blumen Link, Im Bahnhof Blumen, Pflanzen, Fleurop, Deko, kleine Geschenkideen Brillen Trabert, Am Buttermarkt 1 - 3 Tradition seit 190 Jahren, Brillen & Kontaktlinsen Ellen Wess - Schönes zum Leben, Gemüsemarkt 8 Mode, Accessoires, Home Accessoires, Geschenke Wellness Concept, Heinrichstr. 54 Ganzheitliche Kosmetikbehandlungen, Thalasso & Stilberatung Parkhotel Kolpinghaus, Goethestr. 13 zentral & beliebt bei Individualreisenden & für Tagungen Kunsthaus Nüdling, Heinrichstr. 37 Erlesene Kunst und Antiquitäten des 18. bis 20. Jahrhunderts Ristorante Bòn dì, Friedrichstr. 22 Ital. Ristorante: Frühstück, Lunch, Pasta, Pizza, Cocktails LadenCafé MandelRose, Kanalstr. 74 edle Kaffeespezialitäten, hausgemachte Kuchen, Pralinen & Eis pura vida, Luckenberg 7 Café & Bistro: Frühstück, selbstgemachte Kuchen & Pralinen Rathaus Buchhandlung, Unterm Heilig Kreuz 10 Seit über 70 Jahren im Herzen Fuldas beheimatet Restauration zum goldnen Rad - das „Rädchen”, Karlstr. 25 Chilliges Szenelokal: Restaurant, Café und Kneipe Hotel Mitte, Lindenstr. 45 Tagungen, Urlaub und Kultur Hotel am Dom, Wiesenmühlenstr. 6 Ruhiges & individuelles Hotel für Urlaub & Business Hotel Garni Peterchens Mondfahrt, Rabanusstr. 7 Zentral, familienfreundlich und mit schönem Blick auf Fulda Hotel Hessischer Hof, Nikolausstr. 22 kleines und feines familiengeführtes Hotel, zentral gelegen

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DOMSPATZ-Postkarten erhältlich bei: Tourist-Info, Circus Ikarus (24), Rathaus Buchhandlung, Blumen Link im Bahnhof, Hotel am Dom, Buchhandlung Ulenspiegel (19), Klosterladen Abtei Fulda (20)

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KERN´S JAKOB BRATWURSTGLÖCKLE

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seit 78 Jahren in Fulda

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Seit drei Generationen wird man in der Gaststätte “Bratwurstglöckle” von der Familie Kern mit Leib und Seele bewirtet. Angefangen hat alles mit den Gründern Jakob und Resi Kern, die 1938 das Wirtshaus eröffneten. Seit Mitte der 70er Jahre war das Bratwurstglöckle unter der Führung von Metzgermeister Kurt Kern. Sein Sohn Jens, gelernter Hotelfachmann, arbeitet nach einigen Jahren im Ausland seit 2010 im Betrieb mit und führt die Tradition nun fort. Ob Sie mal schnell in der Mittagspause oder gemütlich abends bei Kerzenschein essen möchten, das geschichtsreiche Ambiente der Gaststätte ist ein besonderer Ort dafür.

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Einmalig in Fulda sind auch die Pferdefleischspezialitäten auf der Speisekarte wie z.B. der “Original Fuldaer Pferdeklops” - das Stammessen im Glöckle. Aber keine Angst hier gibt es nicht nur Pferd: leckere Bratwurstkreationen, zartes Pulled Pork, saftige Schnitzel, riesige Burger und bunte Salatplatten runden das Angebot ab. Dazu gibt es Fassbiere aus Fulda und der Rhön, deutsche Weine und Schlitzer Brände. Nach 78 Jahren ist der Name “Kern´s Jakob”, wie das Lokal von den Einheimischen noch immer genannt wird, in Stadt und über die Grenzen des Landkreises hinaus für seine Gastlichkeit bekannt.

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Bratwurstglöckle. Am Stockhaus 10 - 12, Fulda Reservierungen bitte unter 0661 / 25131925 Di-SA 11 - 14.30 u. 17.30 -22.30 www.bratwurstgloeckle-fulda.de 2016

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BUCH-, FILM- UND SONST NOCH-SPATZ wider dem mon o P ké e y H p

DAVE EGGERS: DER CIRCLE 560 Seiten, € 22,99 erschienen: 20.10.2015 Der Nr.-1-SPIEGEL-Bestseller

ben, einen Thriller, der uns ganz neu über die Bedeutung von Privatsphäre, Demokratie und Öffentlichkeit nachdenken und den Wunsch aufkommen lässt, die Welt und das Netz mögen uns bitte manchmal vergessen.    

„Das ›1984‹ fürs Internetzeitalter” Zeit online

„Ein brandaktueller Roman über unsere Gegenwart – wunderbar” FAZ

Leben in der schönen neuen Welt des total transparenten Internets: Mit Der Circle hat Dave Eggers einen hellsichtigen, hochspannenden Roman über die Abgründe des gegenwärtigen Vernetzungswahns geschrieben. Ein beklemmender Pageturner, der weltweit Aufsehen erregt.

„Eggers futuristischer Silicon-Valley-Horror ist kein Orwell’sches 2084, sondern eine der Wirklichkeit nur wenig vorauseilende, im Grunde ziemlich realistisch anmutende Vision.” NZZ

Huxleys Schöne neue Welt reloaded: Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim »Circle«, einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz – so ein Ziel der »drei Weisen«, die den Konzern leiten – wird es keinen Schmutz mehr geben im Internet und auch keine Kriminalität. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterneköche kostenlose Mahlzeiten für die Mitarbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden. Sie wird zur Vorzeigemitarbeiterin und treibt den Wahn, alles müsse transparent sein, auf die Spitze. Doch eine Begegnung mit einem mysteriösen Kollegen ändert alles … Mit seinem neuen Roman Der Circle hat Dave Eggers ein packendes Buch über eine bestürzend nahe Zukunft geschrie-

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„Das Leben vor der Lektüre des Circle ist ein anderes als das danach. Überall meint man Spuren der Fiktion in der Wirklichkeit zu finden.” Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung „Ein aufregender und kluger Thriller, der selbst den arglosesten Webfanatiker das Fürchten lehren wird.” Der-Kultur-Blog.de

Werk 2000 veröffentlichte Eggers unter dem Titel Ein herzzerreißendes Werk von umwerfender Genialität sein Debüt, in dem er die Schwierigkeiten schildert, auf die er bei der Erziehung seines jüngeren Bruders trifft. Das Memoir mit fiktionalen Elementen wurde schnell ein Bestseller und stand auf der Short-List des Non-Fiction Pulitzer Prize. 2002 erschien Eggers‘ erster Roman Ihr werdet (noch) merken, wie schnell wir sind, 2005 folgte der Kurzgeschichtenband Wie hungrig wir doch sind. Storys. Neben seiner Tätigkeit als Romanautor, arbeitete Dave Eggers bei Salon.com und war Herausgeber des Magazins Might. Eggers gibt die jährliche Anthologie Best American Nonrequired Reading heraus, eine Sammlung von Kurzgeschichten, Essays, satirischen Texten und alternativen Comics. Er ist Gründer des Independent Verlags McSweeney´s. Der Verlag gibt mehrere Zeitschriften heraus, u. a. das vierteljährlich erscheinende Literaturjournal Timothy McSweeney´s Quarterly Concern (seit 1998), das Magazin The Believer (seit 2003), das von seiner Frau Vendela Vida betreut wird und das DVD-Magazin Wholphin (seit 2005). Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Christopher schreibt Dave Eggers Kinderbücher (Nonsens), die unter dem Pseudonym Dr. und Mr. Haggis-On-Whey erscheinen. um Verlag: Kiepenheuer & Witsch gesehen bei: Rathausbuchhandlung, Unterm Heilig Kreuz 10

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Für anze die g ie l Fami

BUCH-, FILM- UND SONST NOCH-SPATZ ELLIOT DER DRACHE Filmstart: 25.08.16 | ab 6 Jahren | Cinestar Fulda Manche jagen Pokémons, andere jagen Drachen: Seit Jahren erfreut Holzschnitzer Mr. Meacham (Robert Redford) die Kinder aus der Nachbarschaft mit Geschichten über einen wilden Drachen, der in den tiefen Wäldern des Pazifischen Nordwestens lebt. Für seine Tochter Grace, Försterin in der Umgebung, waren diese Geschichten nie mehr als Legenden, bis sie den Jungen Pete (Oakes Fegley) kennenlernt ...

© 2016 Disney Enterprises Inc. All Rights Reserved.

Der mysteriöse Zehnjährige hat weder Familie noch ein Zuhause und behauptet, zusammen mit einem gigantischen grünen Drachen namens Elliot in den Wäldern zu leben. Auf wundersame Weise hat das Wesen aus Petes Beschreibungen große Ähnlichkeit mit dem Drachen aus Mr. Meachams Geschichten. Zusammen mit der elfjährigen Natalie (Oona Laurence), der Tochter von Sägewerkbesitzer Jack (Wes Bentley), macht es sich Grace zur Aufgabe, Petes Herkunft und das Geheimnis seines Drachens zu lüften ...

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HEIMAT SPATZ

Die uns allen das Wasser reichen ... MineralBrunnen RhรถnSprudel

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HEIMAT SPATZ Wasser ist der Ursprung des Lebens. Und kann töten. Wasser ist alltäglich. Aber nur für uns. Wasser ist weich. Doch es sprengt Stein. Es kann heilen oder ertränken. Wasser bedeckt zwei Drittel der Erdoberfläche und fehlt beim anderen Drittel zunehmend. Es ist gasförmig, flüssig oder fest. Heiß oder kalt. Ja und Wasser ist still, sanft, medium oder spritzig. Was so vielfältig ist, kann nicht langweilig sein und deswegen wollte der neugierige SPATZ wissen, wie es eigentlich von irgendwoher auf unseren Tisch kommt. Und so lehrte uns der Besuch beim MineralBrunnen RhönSprudel einige Superlative, das Staunen über den Umgang mit Flaschen, die Erkenntnis, dass Wasser auf Tafeln noch lange kein Tafelwasser sein muss und einiges mehr. Zuerst ein kleiner Grundlehrgang „Mineralwasser“. Wussten Sie, dass Mineralwasser im Restaurant grundsätzlich in geschlossenen Flaschen serviert werden muss? Es ist noch akzeptabel, wenn vor den Augen des Gastes die Flasche geöffnet und dann eingeschenkt wird. Wenn es aber nicht genau so läuft, ist es kein Mineralwasser mehr, sondern nur noch Tafelwasser und man könnte es reklamieren. So sorgt die Tafel- und Mineralwasserverordnung im Sinne der Mineralbrunnen dafür, dass der Gast garantiert bekommt, wofür die Brunnen einstehen: Ihr Mineralwasser. Sie selbst unterliegen ähnlich strengen Regeln. Mineralwasser muss am Quellort abgefüllt werden. Der Transport in Tanklastern würde es wiederum zu Tafelwasser degradieren. Und bis auf wenige Ausnahmen muss genau das abgefüllt werden, was aus der Quelle sprudelt. Erste Ausnahme: Der Kohlensäuregehalt darf verändert werden. Und so wird’s gemacht: Das Wasser wird auf null Kohlensäuregehalt gebracht und später dann mit dem Gehalt versehen, der gewünscht wird. Still, sanft, medium oder spritzig (RhönSprudel „original“) eben. Zweite Ausnahme: Eisen darf dem Wasser entzogen werden. Das wäre zwar nicht unbedingt ungesund, würde aber, zu kleinen Flocken oxidiert, in der Flasche unschön aussehen. Jeder Mineralbrunnen muss also mit dem leben, was seine Quelle hat – oder nicht hat. Der geringe Natriumgehalt und die ausgewogene Mineralisierung der RhönSprudel Quellen zum Beispiel ist gerade in heutiger Zeit ein ziemlicher Glücksfall. Zum einen gibt dieses Wasser ein sehr gutes stilles Mineralwasser ab, dessen Marktanteil in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten in Deutschland generell stark gestiegen ist. Außerdem eignet sich dieses Wasser sehr gut zur Herstellung von Säuglingsnahrung und zum anderen veredelt es die Schorlen von RhönSprudel hochwertig und neutral. Die müssten zwar nicht mit Mineralwasser hergestellt werden, hier würde Tafelwasser durchaus genügen, 2016

man gönnt es sich und seinen Kunden aber trotzdem. Die haarklein analysierte Zusammensetzung des Wassers ist übrigens seine Visitenkarte. Sollten Sie im Garten auf eine Quelle stoßen und schnell mal eben 105 Jahre Familienunternehmensgeschichte überspringen wollen, um gleich 300.000.000 Abfüllungen pro Jahr anzustreben, dann würde man kurz vorher schnell noch klären, ob die Quelle tatsächlich neu ist. Nur durch die Wasseranalyse kann verlässlich sichergestellt werden, dass benachbarte Brunnen sich nicht gegenseitig das Wasser ein und desselben Vorkommens abgraben, das durch weit verzweigte Höhlen und Kavernen miteinander verbunden sein könnte. Wie wertvoll Wasserquellen sind, verdeutlicht eine Zahl: 25. So viele Jahre braucht der Regentropfen in der Rhön auf seinem Weg von der Wolke zur Quelle. Unglaubliche 25 Jahre. Das verdeutlicht, wie sorgsam mit einer Quelle umgegangen werden muss, um sie nachhaltig nutzen zu können. So wird genau drauf geachtet, dass die entnommene Menge in einem vernünftigen Verhältnis zum natürlichen Zufluss steht. Und wenn man nun weiß, dass Mineralwasser nicht gepimpt werden kann, sondern man mit der gegebenen Zusammensetzung leben muss, wird deutlich, dass dem Eigentümer einer Quelle nicht egal sein kann, was in selbige nachfließen wird. Verantwortungsbewusste Mineralbrunnen sind schon aus Eigennutz dazu verdammt, sich um ihre Region zu sorgen, wenn man nicht auf’s schnelle Geld aus ist. Zahlen sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache: Familie Schindel betreibt den Mineralbrunnen mit seinen inzwischen 18 Mineralwasserquellen plus zwei Nutzwasserquellen seit 1911 in nunmehr vierter Generation. Obwohl man feste Größe unter den Top Ten deutscher Mineralbrunnen ist, ist dies also kein Großkonzern, der sich am Aktienmarkt den Angriffen von Hedgefonds aussetzt oder Boni-geile Manager beschäftigt, die sich nur dem Shareholder-Value verpflichtet fühlen. Bei RhönSprudel wirkt die Verpflichtung den 300 Mitarbeitern und der Region gegenüber authentisch. Ich habe bei meinem Besuch niemanden seinen Heiligenschein polieren sehen. Aber man trifft sympathische Menschen, die sympathische Projekte realisieren, in denen das Biosphärenreservat Rhön („Natur-Projekte 2016“), die regionale Gastronomie („Genussakademie“) oder Kinder und Jugendliche („Biosphären-Camp“) gefördert werden. Motivierte Charaktere sind meist nicht nur einseitig engagiert. So ist der stetige Antrieb zu Innovationen ein weiterer Charakterzug von RhönSprudel. Dabei kann ein kleines bisschen Rhöner Sturheit durchaus die wichtige Kleinigkeit sein, die letztendlich zum Erfolg führt. Denn hätte Egon Schindel Anfang der 90er auf seine Skeptiker gehört, wäre vielleicht ein großes Erfolgskapitel der gesamten Getränkebranche entfallen. Wozu, bitteschön, solle

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HEIMAT SPATZ denn eine fertig gemischte Apfelschorle gut sein, wo doch jeder zu Hause Mineralwasser und Apfelsaft selbst mischen könne? Es hat nicht selten geknallt neben dem Weikardshof, wenn mal wieder eine Prototypenmischung stärker war, als die Flasche drumherum. Ab 1994 knallten dann eher bei der Konkurrenz die Türen der Produktverantwortlichen, zugeworfen von saueren Chefs, die eingestehen mussten, einen Trend verpennt zu haben. Ob die ebenso innovative „Milde Schorle“ später den Säuregehalt der Konkurrenz auszugleichen verhalf, wissen wir nicht. Ebenso wenig, ob sanftes Mineralwasser dazu beitrug. Wiederum eine Idee von RhönSprudel und wiederum erst kopfschüttelnd wahrgenommen. Es gab ja schon naturell und medium. Und dazwischen sollte jetzt der Kohlensäuregehalt von sanft liegen? Der Rest ist Geschichte. Neben der Entwicklung des Flascheninhalts, legt man Wert auf die Flasche selbst. Immer wieder werden die Bedürfnisse von Endverbrauchern und Gastronomen erfragt und nach Möglichkeit befriedigt. Die etwas edlere 1l-Glasflasche für die private Hochzeitstafel wurde so realisiert, ebenso wie eine 0,5l-Flasche für die Gastronomie. Dort waren dem Gast 0,25 Liter oft zu wenig und 0,75 Liter oft zuviel. Und so entwickelte sich Stück für Stück eine Produktpalette von ca. 100 verschiedenen Kombinationen aus Flaschengröße und –art (Glas oder PET) sowie Inhalt, die am Weikardshof in Weyhers abgefüllt werden – bis zu 200.000 Flaschenfüllungen pro Stunde. Was Amtmann Georg Ignazius Weikard wohl denken würde, wenn er heute durch eine der sechs hochmodernen Abfüllanlagen seines Mineralbrunnens gehen würde? Der hatte 1781 mit Hilfe seines berühmteren Bruders Doktor Melchior Adam Weikard, dem späteren Leibarzt der russischen Zarin Katharina II., die Weyherser Quelle fassen lassen. Vielleicht bräuchte er erst einmal einen Schnaps. kw MineralBrunnen RhönSprudel Egon Schindel GmbH Weikardshof 2 36157 Ebersburg-Weyhers www.rhoensprudel.de Fotos S. 28 - 32 © RhönSprudel, S. 28, Blick von der Pferdskopfnase, Rhön

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Von leerem Gut bis voll gut in 10 Minuten: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

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Entschrauber Entetikettierer Schnüffler (Flascheninneres o. k.?) Spülmaschine Inspektor (Flasche makellos?) Rinser (Nachspülen) Füller Verschließer Endkontrolle Etikettierer

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iPhoneographie Ja, auch wir haben das Smartphone bei unseren Reportagen und Streifzügen durch Fulda schätzen gelernt. Klein, handlich, unauffällig und immer dabei. Alle Fotos im DOMSPATZ sind - wenn nicht anders angegeben - damit aufgenommen worden.

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Blick von Schloss Fasanerie auf den Florenberg 2016

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Herbst-Zeitlosenblüte auf Schloss Fasanerie 38

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SPATZ FLÜGGE Der Klimawandel trägt mit Sicherheit eine Mitschuld an dem verrückten Sommerwetter, aber nicht an der derzeitigen Krokussblüte in Schloss Fasanerie. Es handelt sich nämlich gar nicht um dieselben. Wenn uns unsere bescheidenen Botanikkenntnisse nicht trügen, sind es Herbst-Zeitlose (Giftpflanze des Jahres 2010), die hier in voller Blüte und in Massen auf den Wiesen stehen. Ihren Namen verdanken sie ihrer Blüte bis in den Oktober hinein, die den Herbst vorhersagen: „lost“ (ahd. liozan ‚losen / wahrsagen/vorhersagen‘). Übrigens suggeriert der Bindestrich zu Unrecht, dass es sich um eine historische Gattung handelt. Dieser ist wohl nachträglich von Botanikern hinzugefügt worden. Einfach mal das zu erwartende Altweibersommer-Wetter in den nächsten Tagen nutzen und die Pracht selbst in Augenschein nehmen. Aber Obacht. Sie sind sowohl für Menschen als auch Tiere giftig. Aber gefährliche Unfälle passieren meistens im Frühjahr, wenn nur die Blätter austreiben und mit Barlauch verwechselt werden können. um

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Fabergé in Eichenzell Sonderausstellung auf Schloss Fasanerie

[1] [1] Paravent mit Miniatureiern von Fabergé

[2] Stockgriffe von Fabergé in der Ausstellung, © Hessische Hausstiftung

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Nicht nur die Außenanlagen von Schloss Fasanerie laden zu einem regelmäßigen Besuch ein. Auch das Schlossmuseum mit seiner ständigen oder Sonderausstellung lockt wie die aktuelle „Fabergé – Geschenke der Zarenfamilie“ noch bis zum 16. Oktober. Über 100 Exponate des berühmten russischen Goldschmieds Peter Carl Fabergé (1846-1920) - er gilt als einer der größten Kunsthandwerker aller Zeiten - können bewundert werden. Fabergés Arbeiten beeindrucken durch eine enorme handwerkliche Präzision, einen unerschöpflichen Erfindungsreichtum und die edlen, verarbeiteten Materialien. An der Schwelle zwischen Historismus und Jugendstil bilden die Kunstobjekte Fabergés ein eigenes Genre der Goldschmiedekunst, das jedem Betrachter garantiert lange in Erinnerung bleibt. Die Ausstellungsexponate stammen aus dem Besitz der Kinder des Darmstädter Großherzogs Ludwig IV., von denen zwei Heiratsverbindungen mit der Zarenfamilie eingingen. Die zweitälteste Tochter Elisabeth wurde 1884 in Sankt Petersburg als Jelisaweta Fjodorowna mit dem Bruder des Zaren, Großfürst Sergej Alexandrowitsch, vermählt. Die jüngste Tochter, Alix, heiratete zehn Jahre später Zar Nikolaus II. und ging als letzte russische Zarin Alexandra Fjodorowna in die Geschichte ein. Beide Schwestern schickten zahl-reiche Arbeiten von Fabergé als Geschenke an ihre Geschwister in London, Kiel und Darmstadt. Es sind diese Werke, die den Kern der Ausstellung auf Schloss Fasanerie bilden. Zu sehen sind elegant verzierte Schmuckgegenstände und Stockgriffe, noble Zigarettenetuis, formvollendete Bilderrahmen und 2Tischuhren sowie fantasievolle, aus Halbedelsteinen geschnittene Tierminiaturen. Zudem erfährt der Ausstellungsbesucher viel über die Schenkenden – präsentiert werden zahlreiche persönliche Briefe an die Geschwister sowie Fotos und kleine Aufmerksamkeiten, die aus Russland nach Deutschland und England geschickt wurden. Auch die Beschenkten werden vorgestellt: die Schwestern Victoria, verheiratete Prinzessin von Battenberg, und Irène, verheiratete Prinzessin von Preußen, sowie der Bruder Großherzog Ernst Ludwig von Hessen. Der Großteil der Exponate stammt aus Hessen-Darmstädtischem Besitz, der heute von der Hessischen Hausstiftung bewahrt wird. Außerdem wird die Ausstellung durch Objekte von drei privaten Leihgebern aus England und Deutschland bereichert, die Gegenstände aus dem Eigentum der Geschwister von Ernst Ludwig zur Verfügung gestellt haben. um Schloss Fasanerie, Badehaus | www.schloss-fasanerie.de Öffnungszeiten Di - So sowie an Feiertagen von 11 - 17 Uhr Führung für Gruppen nach Vereinbarung (max. 20 Personen) 2016

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Wo stehen wir?

Auch heute noch sind die kleinen Kioske mit ihrem riesigen Angebot und persönlichem Touch nicht aus Fulda wegzudenken, ob Königs-, Kürfürsten- oder Petersberger Str. ... Früher erörtete man am Kiosk Köck bei einem Will-Bierchen oder einer anderen Erfrischung die aktuelle Weltlage oder einfach die neuesten Bundesligaergebnisse in der ...(?) Str. um Auflösung Q2/2016 Gesucht wurde die Florengasse.

Stadtarchiv Fulda, Bildarchiv, Foto: Julius Cäsar, 14.02.1964 2016

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VERANSTALTUNGSSPATZ

FULDAMARATHON

Halb- und Minimarathon VERANSTALTUNG INNENSTADT FULDA Sonntag, 11. September

TAG DES OFFENEN DENKMALS

FÜHRUNGEN SCHLOSS FASANERIE HOTEL PLATZHIRSCH PROBSTEI JOHANNESBERG Sonntag, 11. September

JUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIE KONZERT SCHLOSSTHEATER FULDA Dienstag, 13. September

ORGEL MATINÉE KONZERT HOHER DOM Samstag, 10.09., 17.09. und 24.09.

FÜHRUNG DURCH DEN KLOSTER GARTEN ABTEI ST. MARIA Samstag, 17.09.

DIE LETZTE DER GEHEIME SCHLEPPJAGD KARAWANSEREI DER FULDAER CODEX THEATER SCHLOSSTHEATER FULDA Donnerstag, 22. September

NOSFERATU

STUMMFILM MIT LIVEMUSIK FORUM KANZLERPALAIS Samstag, 24. September

HERBSTMARKT MIT PRIVATER PFLANZENBÖRSE UMWELTZENTRUM Sonntag, 25. September

LESELAND HESSEN LESUNGEN KAPPELLE IM VONDERAU MUSEUM 26.09. - 09.10.

GERNSEHEN & ABENDESSEN

DAS FULDAER MÖNCHS-DINNER KELLERGEWÖLBE HOTEL MARITIM 30.09. und 07.10.

AXEL PÄTZ KABARETT KULTURKELLER Samstag, 01. Oktober

ORGEL MATINÉE KONZERT HOHER DOM Samstag, 01.10., 08.10., 15.10., 22.10. und 29.10.

VIEL SPASS MIT ONKEL TOBI AB 3 JAHRE STADTBIBLIOTHEK,

HEINRICH-VON-BIBRA-PLATZ

Mittwoch, 28. September

VERANSTALTUNG SCHLOSS FASANERIE Sonntag, 08. Oktober

STÄDTISCHER KONZERTCHOR WINFRIDIA HERBSTKONZERT SCHLOSSTHEATER Sonntag, 08. Oktober

MEDITATION IN WORT UND MUSIK ENTSPANNUNG STADTPFARRKIRCHE samstags

BIERPOP-ART MONSTER ERLEBNIS Patrick Presser TOUR AUSSTELLUNG KULINARISCHE FÜHRUNGEN HOCHSTIFTLICHES BRAUHAUS jeden Mittwoch ab 5 Personen mit Reservierung)

DINNERSHOW MUSEUMSKELLER 28.09. und 17.12.

VORLESEREIHE LEIH‘ MIR DEIN OHR

JAGDREITER

GALAXOS MUSIK AUS RAUM UND ZEIT KONZERT RADOM, WASSERKUPPE Sonntag, 02. Oktober

KINDERAKADEMIE FULDA 30.09. - 31.01.17

ROLF MILLER KABARETT Orangerie Samstag, 08. Oktober

Live aus New York – Mozart: „Don Giovanni” LIVE-ÜBERTRAGUNG CINESTAR Samstag, 22. Oktober

Die Auswahl stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Alle Angaben ohne Gewähr. Für Druckfehler keine Haftung. Ausführliche Infos u. a. unter www.tourismus-fulda.de

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DIE ORIGINAL DOMSPATZ FULDA-POSTKARTEN erhältlich bei:

Tourist-Info, Rathaus Buchhandlung, Blumen Link im Bahnhof, Circus Ikarus, Hotel am Dom, Buchhandlung Ulenspiegel, Klosterladen Abtei Fulda

Der DOMSPATZ (f)liegt aus in ausgewählte Geschäften, Cafés, Restaurants, Hotels und Orten des öffentlichen Lebens. Sie möchten ebenfalls „angeflogen” werden. Sprechen Sie uns an: domspatzmagazin@gmail.com Im DOMSPATZ werben Der DOMSPATZ singt auch Ihr Lied - mit Ihrer Anzeige. Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne. Einfach eine E-Mail senden an domspatzmagazin@gmail.com. IMPRESSUM Herausgeber: Domspatz Verlag, Vielfalt UG, vertretungsberechtigt: Karsten Weber, Andreas Manthey, Tränke 18, 36037 Fulda, E-mail: domspatzmagazin@gmail.com. V.i.S.d.P.: Andreas Manthey und Karsten Weber, Tränke 23, 36037 Fulda. Autoren dieser Ausgabe (mit Kürzel): Karsten Weber (kw), Andreas Manthey (am), Ute Manthey (um). Anzeigen: Ute Manthey, Tränke 18, 36037 Fulda, eMail: domspatzmagazin@gmail.com oder schriftlich an die Verlagsadresse. Es gilt die Anzeigenpreisliste 12/2014. Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Mühlbachstr. 7, 71522 Backnang. Layout & Satz: Domspatz Verlag. Alle Angaben, insbesondere Termindaten ohne Gewähr. Gerichtsstand Fulda. Für Druckfehler keine Haftung. Anzeigen, die für dieses Magazin gesetzt wurden, nur mit Erlaubnis des Verlages für weitere Zwecke verwenden. Urheberrechte für alle Texte und Anzeigen liegen beim Herausgeber. Bei Gewinnspielen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Bildnachweis: Wenn nicht anders angegeben Domspatz Verlag. S. 5 Wolfgang Habermehl., S. 8 Stadtarchiv Fulda, Bildarchiv, Foto: Beate Kann, Fulda Niesig, S. 26 Kiepenheuer & Witsch, S. 27 © 2016 Disney Enterprises Inc., S. 28 - 32 RhönSprudel, S. 40 © Hessische Hausstiftung, S. 43 Stadtarchiv Fulda, Bildarchiv, Foto: Julius Cäsar Nächste Ausgabe: IV, 2016 Redaktions- und Anzeigenschluß: 14.10.2016.

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© s-company.de

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