VDJ Jerseyblatt August 2018

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Milchkühe, davon 100 Jerseys, sowie 1350 Jungrinder und Kälber. Täglich werden ca. 47.000 kg Milch erzeugt. Interessant ist der Vergleich der Jerseys zur Rasse Holstein. Geringeren Erlösen von 1.262,-€/Jahr stehen bei den Jerseys geringere Kosten für Futter (-575,-€), Reproduktion (-223,-€) und Gülle (-50,-€) gegenüber, was zu einer derzeitigen Differenz von nur 344,-€/Jahr zum Nachteil der Jerseys führt. Herr Schlunke betonte, dass er über diese geringe Differenz überrascht sei, da er seine neue, genetisch durchschnittliche Jerseyherde mit dem seit 25 Jahren züchterisch intensiv bearbeiteten und international bekannten Holsteinbestand verglichen habe. Es gibt noch einige andere Kostenvergleiche und Kalkulationsdaten vom Milchhof Diera KG. Bei einer solch großen Menge an Tieren in einem Betrieb sind Kostenanalysen natürlich für die Rentabilität/Rendite sehr wichtig. Herr Schlunke berichtete außerdem, dass sich Jerseys schneller melken lassen als Holsteins. Im Anschluss an diesen interessanten Vortrag erfolgte ein Referat von Nils Moritz, welcher Herrn Dr. Jens Füller vertrat: Herr Moritz kam von der Firma Vilomix und hielt einen Vortrag zum Thema „Mineralstoffversorgung der Milchkuh - Neue Konzepte in der Trockenstehphase mit X-Zelit“. Nur kurz: Die postnatale Phase ist bei der Milchkuh entscheidend für Gesundheit und Laktationsver-lauf. Dabei spielt die Gebärparese (Milchfieber) eine zentrale Rolle. Das Produkt X-Zelit basiert auf dem Wirkungsprinzip von Tonmineralen und kann als einfacher und nebenwirkungs-freier Futterzusatz in die Ration eingemischt werden. Das Produkt wurde mit großem Erfolg in Dänemark getestet. Als weiterer Referent konnte Herr Jan Andresen von Viking Genetics aus Dänemark engagiert werden. Er hielt einen kurzen Vortrag über den Stand der Jerseyzucht in Dänemark. Mittlerweile ist die Genomanalyse Stand der Technik. Man kann, hat man einen potentiellen Zuchtbullen, eine Blutprobe zu STg Germany schicken, welche die Probe nach Dänemark weiterleitet. Nach ca. 2 Monaten wird der Zuchtwert übermittelt. Die Kosten liegen lediglich bei 50,- bis 100,- €. Das Zuchtziel wurde in Dänemark bei 4,25 % Eiweiß und 6,25 Fett festgelegt. Anschließend erfolgte zu diesem Vortrag eine kurze Diskussion. Aus deutscher Sicht wurden folgende Wünsche und Anregungen geäußert: mehr hornlose Bullen, zu hohe Spermapreise, Preise für gesextes Sperma zu hoch (manche haben Bedenken bezüglich der Befruchtungsraten). Nach der Auszeichnung erfolgreicher Züchter wurde die Sitzung beendet.

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