Newsletter 4 . Quartal 2022
Beratung Unterstützung Projekte
Viel Spaß beim Lesen wünschen Sigi Scheidereiter und Anastasia Schmid
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Verlässliche Kinderbetreuung im Spieli Organisation der Community in und um Würzburg über Social Media Infoveranstaltungen für ukrainische Flüchtlinge Sprachangebote Dolmetscherbegleitung Integration durch Sport und Tanz Unterstützung bei der Jobsuche (Jobmesse, Begleitung bei Kursen...) Orientierungshilfe in medizinischen Belangen Hilfe bei Wohnungsvermittlung Psychologische Unterstützung für ukrainische Frauen Kreativwerkstatt Theater- und Musikgruppen Kinderkurse: Schach, Robotics, Web-Programmierung
Stadtfest: Die Lions unterstützen Mrija mit ganzer Kraft
Büro Mrija Grombühlstraße 18 97080 Würzburg (0931) 260 98 555
Seit Juli haben wir eine feste Anlaufstelle, einen Treffpunkt für die ukrainische Community im Grombühl. Wir informieren und beraten. Wir bieten Kurse an, z.B. Sprachkurse, Kreativkurse, einen Schachkurs... Wir haben eine kleine ukrainische Bibliothek aufgebaut. Wir betrachten uns als Ansprechpartner für ukrainische Belange in Würzburg. www.mrija-ua.de
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Danke an Würzburg
Oberbürgermeister Christian Schuchardt (m.) mit Siegfried Scheidereiter (daneben), dem stellvertretenden Leiter des Gartenamts Bernd Rausch (4.v.li.), Anastasia Schmid (Vorsitzende Mrija e.V. (vorne, schwarzes Oberteil) und ukrainischen Frauen.
Mit Würzburg verwurzelt Ukrainerinnen und Ukrainer spenden einen Stadtbaum. Einen Schnurbaum hat der Verein Mrija e.V. der Stadt Würzburg gespendet. „Um der Würzburger Bevölkerung ‚danke‘ zu sagen für die gute Aufnahme und große Unterstützung hier in Würzburg“, erklärte Anastasia Schmid, die Vorsitzende des Vereins, der zur Unterstützung ukrainischer Geflüchteter gegründet wurde.
Offiziell eingeweiht wurde der Baum, der vom Gartenamt am Ingolstadter Hof gepflanzt wurde, mit musikalischer Begleitung einer Gruppe von Frauen und Mädchen, die die ukrainische Hymne und ein weiteres Lied mit dem Titel „Ich bin Ukrainer, Du bist Ukrainer, wir sind Ukrainer“ sangen. Oberbürgermeister Christian Schuchardt dankte für das Engagement, sowohl der Würzburgerinnen und Würzburger bei der Aufnahme der Geflüchteten, als auch der Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich mit Musik, der Baumspende und weiteren Aktionen für die Würzburger Hilfe erkenntlich zeigen. Eine Gruppe von 20 Ukrainerinnen und Ukrainern hatte auch nach dem Vatertag drei Stunden lang Feiertagsmüll in den städtischen Grünanlagen zwischen dem Felix-Freudenberger-Platz
und dem Spielplatz am Sebastian-Kneipp-Steg eingesammelt. „Wo man sich umarmt, wird es warm“, begründete eine der ukrainischen Frauen ihren Einsatz. Der Japanische Schnurbaum wurde am Ingolstadter Hof auf der Dreiecksfläche zur angrenzenden Domerpfarrgasse gepflanzt und wird gesäumt von einem Meer aus Sommerflieder, Winter-Duft-Heckenkirschen, Oster-Schneeball, Strauchrosen, Wildastern, Purpur-Sonnenhut, Prachtkerze, Russel-Brandkraut, Woll-Ziest, Argentinischem Eisenkraut (die aktuell optisch dominierende Art) und den Gräsersorten Atlas Schwingel und Rutenhirse. Eine Tafel weist auf die Spende der Ukrainerinnen und Ukrainer hin. Text und Foto: Claudia Lother
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Einweihung MRIJA in Grombühl
Mit einem Satz gesagt: Unsere Einweihungsfeier am 22. September war mit über 200 Gästen ein schöner Erfolg. So konnten wir ein schönes Fest mit viel Musik, Tanz und Gesang erleben. Besonders gefreut haben wir uns über den Besuch der Sozialreferentin Dr. Hülya Düber und des Oberbürgermeisters Christian Schuchardt, der in seinem Grußwort die vielfältigen Aktivitäten unseres Vereins würdigte sowie die Solidarität und Unterstützung der Stadt Würzburg mit der Ukraine, den Partnerstädten Lwiw und Luzk und den nach Würzburg Geflüchteten betonte. Unter den Gästen konnten wir neben VertreterInnen der Stadtbau Würzburg und der Stadtverwaltung auch „Partner 4 M RIJA
der ersten Stunde“ begrüßen, vor allem Dr. Reichel, President des Lions Club Würzburg de Leone, der mit den Würzburger Lions MRIJA ideell und finanziell so wundervoll unterstützt. Den Festtag beschreibt die Sozialreferentin der Stadt Würzburg, Frau Dr. Düber vielleicht treffend mit den Worten: „Ich habe ein schönes bewegendes Fest erlebt. Manches
bei den Darbietungen und Auftritte berührte mich sehr schmerzlich, und so war es umso schöner, immer auch all die Freude und Mut der zu spüren.“
Ganz großer Dank geht an unser Organisationsteam! Alle haben toll gearbeitet: aufgebaut, abgebaut, gebacken, gekocht und die Gäste bewirtet.
Fotos: Olga Perechrest
Fotos: Ernest Tolstykh
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LIONS Benefizkonzert Arne Torger spielt für die Ukraine im Burkardushaus Mit donnerndem Applaus bedankten sich die Würzburger bei Professor Arne Torger für sein virtuoses Klavierkonzert am Samstagabend im Burkardushaus. Das große LIONS Benefizkonzert war der Ukraine sowie den leidenden Menschen im Kriegsgebiet gewidmet und sollte uns allen Mut und Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende geben. Dafür hatte der internationale Solopianist ein buntes Programm mit Perlen der Klaviermusik zusammengestellt unter dem Motto: „So klingt es vom Frühling bis in den Spätsommer“. Foto: Christian Weiß
Die Schirmherrin des Abends, Frau Dr. Hülya Düber, Sozialreferentin der Stadt, hob in einer sehr persönlichen Rede die breite Hilfsbereitschaft der Würzburger bei der Ankunft der ukrainischen Flüchtlinge hervor und ehrte, stellvertretend für viele jene Bürger, die den etwa 1350 ankommenden Müttern mit Kindern selbstlos Wohnraum zur Verfügung gestellt haben. Ihr besonderer Dank ging auch an Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, die in ihren Gemeinden ebenfalls vielfältige Unterstützung geleistet haben, sowie der Jüdischen Gemeinde, die ohne Ansehen der religiösen Zugehörigkeit Flüchtlingen, vor allem auch mit Dolmetscherdiensten, geholfen haben. Nicht zu vergessen auch die große Zahl von Würzburger Firmen und Organisationen, die bei der Erstaufnahme tatkräftig mitgeholfen haben und heute für die Flüchtlinge Arbeitsplätze anbieten. In einer emotional-bewegenden Rede bedankte sich Frau Anastasia Schmid, eine von 1200 ukrainisch-stämmigen Würzburgerinnen und Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Mrija e.V. zur Unterstützung der Ukraine für die vielseitigen Hilfen. Ihr „aus tiefstem Herzen 6 M RIJA
kommender Dank“ galt den Würzburgern und der Stadt, wie auch den regionalen LIONS Clubs, die von Anfang an Mittel für Mrija gespendet haben, um die Erstversorgung der Flüchtlinge mit zu unterstützen. Dr. Richard Reichel, Präsident des LIONS Clubs de Leone, der den Abend zusammen mit den anderen LIONS Clubs organisiert hatte, führte durch das Abendprogramm im vollbesetzten Konzertsaal. Dabei lobte er die hohe Spendenbereitschaft der Bevölkerung für ukrainische Flüchtlinge und drückte unser aller Hoffnung aus, dass nicht erst in der allzu fernen Zukunft wieder Frieden in Europa herrschen möge. Der Spendenerlös des Abends ging vollständig an den Verein Mrija. Dr. Richard Reichel, Präsident LIONS Club Würzburg de Leone
Interview mit der Sozialreferentin der Stadt Würzburg Frau Dr. Düber
„Wir brauchen Mut. Und den leben viele unserer ukrainischen Mitbürgerinnen und Mitbürger täglich, immer wieder mit Tränen in den Augen, aber oft auch mit einem Lächeln und mit viel Optimismus.“
Frau Dr. Düber, Sie haben die Schirmherrschaft des Lions Benefiz Konzert zugunsten der Ukraine übernommen und bei der Veranstaltung ein Grußwort gehalten, in dem Sie auf den Überall auf die Ukraine, auf die Situation der Geflüchteten in Würzburg und auch auf die vielfältigen Aktivitäten unseres Vereins MRIJA eingegangen sind. Wir waren sehr beeindruckt von ihrer Offenheit und ihren klaren Worten. Sie sagten: Putins Überfall beendet eine etwa 30 Jahre lange Phase, in der wir mit großer Hoffnung versucht haben, in Europa eine liberale, demokratische und friedliche Ordnung aufzubauen. Jetzt zerfällt Europa wieder in 2 Blöcke, ein freies westliches Europa mit Nato und EU und ein autoritäres Regime im Osten, das unter Putin alles daran setzt, unsere Demokratien zu unterminieren, Hass in die Welt zu bringen und skrupellos ganze Landstriche, Städte und Menschen zu vernichten, um das eigene Herrschaftsgebiet auszuweiten. Hier ist Widerstand gefragt sowie solidarische Hilfe und konkrete Unterstützung für die Menschen in der Ukraine und für die, die sich zu uns geflüchtet haben. Wie haben Sie als Sozialreferentin die ersten Wochen im März erlebt als täglich Menschen aus der Ukraine nach Würzburg kamen? Die gesamte Situation hat uns als Stadt Würzburg vor große Herausforderungen gestellt. In höchster Eile musste Platz für die täglich bisweilen zu Hunderten in die Stadt kommenden Menschen geschaffen werden. Wir richteten in drei Sporthallen Notunterkünfte ein und schufen so schnell wie 11 Gemeinschaftsunterkünfte im Stadtgebiet, um den Aufenthalt der Geflüchteten in den Hallen möglichst kurz zu gestalten. Wir mussten das Chaos ordnen, Ankunftsregistrierung umsetzen, für Ernährung, Kleidung, medizinische Betreuung und vieles mehr sorgen, vor allem Perspektiven für die nächsten Wochen und Monate aufzeigen. Frau Dr. Düber, wir die Ukrainer, die schon lange in Würzburg leben und die Geflüchteten haben die Würzburger unglaublich hilfsbereit erlebt. Ja, das war so und es ist auch noch so. Wie schon bei den früheren Flüchtlingswellen erleben wir eine unglaubliche Unterstützung und Solidarität aus der Würzburger Bürgerschaft. Wohnungen wurden angeboten, Geld- und Sachspenden gingen ein, Freiwillige meldeten sich für Dolmetschertätigkeiten, für die Begleitung zu Ärzten und zu vielem anderen mehr.
Welche Bedeutung hat für Sie als Sozialreferentin der Stadt Würzburg der Verein MRIJA? In diesen schwierigen Zeiten ist MRIJA einer unserer wichtigsten Partner. Es ist beeindruckend, wie schnell sich in Würzburg lebende Ukrainerinnen und Ukrainer in dem neu gegründeten Verein zusammengetan haben und den Kriegsirrsinn in die Öffentlichkeit trugen. Sie haben den ankommenden Geflüchteten, zumeist Mütter mit ihren Kindern, Wohnraum angeboten, mit Essen und Kleidung versorgt, Trost und Halt gegeben. Viele haben sich erst in diesen Tagen an einem Infostand von MRIJA oder über soziale Medien, in eigens geschaffenen Kommunikationsgruppen des Vereins, kennengelernt und vielleicht, ebenso wie ich, festgestellt, dass ca. 1.200 Ukrainerinnen und Ukrainer schon seit Jahren in Würzburg Heimat gefunden haben. Und nun sahen sie gemeinsam die Aufgabe, ihren Landsleuten auf allen nur möglichen Ebenen zu helfen. Ich spreche Ihnen hierfür meinen großen, großen Dank aus - nicht nur für mich, sondern für die gesamte Stadt Würzburg. Sie leisten Wunderbares! Frau Dr. Düber, wenn Sie einen Blick in die Zukunft werfen was die Situation in Würzburg betrifft ……dann ist für mich klar: Unterstützung und Hilfe wird langfristig notwendig sein. Nach Würzburg sind ca. 1300 Menschen gekommen. Sie benötigen Begleitung bei ihrem Integrationsprozess in unsere Stadtgesellschaft. Auch wenn dabei heute noch viele Fragen offen sind: Wie lange werden die Einzelnen bleiben? Wie viele kehren wann in ihre Heimat zurück? Wer wird auf Dauer bleiben? Der Krieg in der Ukraine ist brutal und begleitet uns alle - mit unterschiedlich belastenden Gefühlen und Sorgen. Aber das Engagement, die vielen Unterstützungsaktivitäten, gerade auch von Mrija, erfüllen mich auch mit Hoffnung und Freude. Sie zeigen, dass wir all dem Schmerzlichen, Traurigen und Tragischen unsere Solidarität entgegenstellen können und unsere Entschlossenheit, für Menschen, Freiheit und Demokratie einzutreten. Vielen und herzlichen Dank Frau Dr. Düber!
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Sprachangebote Sprachkurse bei Mrija “Mrija” bietet bereits seit Anfang April dieses Jahres eine Reihe Deutschkurse für die Geflüchteten aus der Ukraine an.
Wir konnten und wollten nicht warten, bis genügend Plätze in den lokalen Sprachschulen geschaffen wurden. Wir mussten schnell handeln und den Menschen aus der Ukraine sowohl eine Ablenkung von der grausamen Realität in der Heimat als auch Schritt für Schritt Integration in die deutsche Gesellschaft ermöglichen. Uns ist bewusst, dass mit und durch die Sprache Teilhabe in der deutschen Gesellschaft, die Alltagsgestaltung und die Arbeitssuche sehr erleichtert werden. Aktuell besuchen ca. 40 TeilnehmerInnen aus der Ukraine in 3 Gruppen unsere Sprachkurse.
Kooperation mit den Johannitern Im September startete in den Räumen vom Verein Mrija e.V. in der Grombühlstraße 18 erstmals ein Erstorientierungskurs für Geflüchtete aus der Ukraine. Dieser Kurs wird von der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.organisiert. Dank des neu renovierten Kursraumes des Vereins konnten die Teilnehmenden in einer anregenden Lernatmosphäre starten. Der Verein scheute keine Mühe und ließ aus den zwei kleinen Räumen des ehemaligen Wellnessstudios einen großen werden. Nachdem die Wände einen neuen Anstrich erhielten und der Boden und die Beleuchtung erneuert wurden, entstand ein schöner und gemütlicher Platz für alle Teilnehmenden, an dem sie nicht nur die deutsche Sprache lernen können, sondern auch Wichtiges zu Themen wie Gesundheit, Arbeit oder Bildung in Deutschland erfahren.
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Sprachtreff für Teenies
Junge Leute lernen und üben in geselliger Runde Deutsch. Flüchtlinge
aus der Ukraine stehen vor großen Herausforderungen in Deutschland. Damit sie Schulen mit Erfolg besuchen oder Ausbildung und Studium beginnen können, müssen sie möglichst schnell Deutsch lernen. Sie haben sich neben den Sprchkursen und der Schule in einer Gruppe zusammengeschlossen, die sich nun an jedem Sonntag trifft, um gemeinsam zu lernen, aber vor allem auch um in der Gruppe Spaß zu haben.
Sprachcafe Deutsch nach einem didaktischen Konzept im Sprachkurs zu erlernen ist selbstverständlich wichtig und die beste Voraussetzung für eine gelingende Integration. Aber in einem gemütlichen Kreis, bei einer Tasse Kaffee oder Tee, Gelerntes zu üben und zu vertiefen macht nicht nur Spaß, sondern ist eine wichtige Ergänzung der klassischen Kurse. Zwei engagierte Rentnerinnen bieten einmal in der Woche ihr so genanntes Sprachcafe bei MRIJA an. Das schöne hierbei ist vor allem der Austausch und das Kennenlernen der beiden deutschen Helferinnen und den ukrainischen Frauen, die mit Begeisterung bei der Sache sind.
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Gabelstaplerführerschein
Mit Begeisterung besuchten am 12. und 13. August sechs TeilnehmerInnen aus der Ukraine die Ausbildung zum Gabelstaplerfahrer. Der Verein Mrija hatte die Gruppe zusammengestellt, sprachlich begleitet und finanziell unterstützt. An zwei intensiven Lehrgangstagen wurden die Absolventen von unseren erfahrenen Ausbildern umfassend auf den Einsatz als ausgebildeter Gabelstaplerfahrer vorbereitet. Dazu lernten sie am ersten Tag die rechtlichen, technischen und physikalischen Grundlagen des professionellen Flurförderzeugbetriebs kennen. Am zweiten Tag gab es eine gründliche technische 1 0 M R IJA
Einweisung auf dem Gabelstapler mit vielen nützlichen Arbeitstechniken für die Praxis. Damit können sie nun, erfolgreich ausgebildet, anspruchsvolle Aufgaben in der Umschlagslogistik qualifiziert übernehmen. Tobias Hirsch Viel Erfolg wünscht dabei die Handwerkskammer Service GmbH Würzburg. P.S. Die nächste Ausbildung ist für Anfang 2023 geplant
Integrationspreis
Sonderpreis der Regierung von Unterfranken für Mrija.
Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann verlieh unterfränkische Integrationspreise: „Alle Preisträger haben sich vorbildlich um die Integration in Unterfranken verdient gemacht.“ Die Regierung von Unterfranken hat im Jahr 2022 bereits zum fünfzehnten Mal den Integrationspreis für gelungene Integrationsarbeit ausgelobt. Vorgeschlagen werden konnten nachhaltige, erfolgreiche und insbesondere ehrenamtliche Aktivitäten, die in
vorbildlicher Weise die Integration unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund in Unterfranken unterstützen. In diesem Jahr wurden 13 Projekte eingereicht. Es hat uns sehr gefreut, dass MRIJA mit dem Sonderpreis für „Niederschwellige Unterstützung ukrainischer Geflüchteter in Würzburg & Umgebung ausgezeichnet wurde. Das Preisgeld in Höhe von 1000,00 Euro werden wir gut für unsere Integrationsprojekte verwenden können! V E R E I N ZUR UNT E RST ÜTZUNG D E R U KRAIN E / 1 1
Bücherspende von Mrija
Foto: Felix Floß Mrija spendete in der Ukraine gesammelte Bücher an die Stadtbücherei. “Wir freuen uns über eine großzügige Bücherspende von Mrija – Verein zur Unterstützung der Ukraine e.V. Frau Anastasia Schmid (Leiterin des Mrija Vereins), Anastasia Mutsenko und Inna Velyka übergaben uns zahlreiche Kinderbücher und Romane für Erwachsene in ukrainischer Sprache. Mit dieser Auswahl an ukrainischer Literatur können wir Ukrainerinnen und Ukrainern ein vielfältiges Angebot an Büchern in der
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eigenen Muttersprache anbieten. Die Auswahl umfasst ukrainische Klassiker als auch beliebte ukrainische Romane für Erwachsene und Kinderbücher verschiedener Genres: Kriminalromane, historische Romane, Enzyklopädien. In nächster Zeit werden die Bücher noch in unserem Bibliotheks-System erfasst. Die Bücher wurden aus verschiedenen Orten in der Ukraine gesammelt u.a. auch in Kiew. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Frau Schmid und dem Verein Mrija! “ Stabü Würzburg
Kinderbetreuung im Spieli Malen, tanzen, basteln, kochen...ein kleiner Einblick in das Tagesgeschehen.
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Danke den vielen HelferInnen!
Jakob-Stoll-Realschule Würzburg
Projekt “Singen verbindet” (links) Daniela Binder “Crystal Würzburg” (rechts)
Friedrich-Koenig-Gymnasium Würzburg 1 4 M R IJA
Wir helfen gemeinsam
Mrija ist dankbar für die Hilfe unserer Partner die Bahnhofsmission, die Würzburger Tafel, der Caritasladen, das Sozialkaufhaus Brauchbar. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine standen viele nach Würzburg Geflüchtete zum Teil hilflos auf der Straße, wenn sie nicht bei Freunden oder Bekannten untergekommen waren.
Schnell stießen die Würzburger Tafeln mit ihren Möglichkeiten, Essen auszugeben an Grenzen. Täglich erschienen neue Bedürftige bei den Ausgabestellen, die auf Hilfe hofften.
Hier erklärten wir die Rahmenbedingungen der Tafelangebote und unterstützten die MitarbeiterInnen bei der Organisation des Machbaren. Heute stellen wir Berechtigungsscheine aus und erstellen notwendige Viele kamen am Bahnhof an. Sie wandten sich dort an Wartelisten für Bedürftige, um eine möglichst gerechte die Bahnhofsmission auf der Suche nach Informatio- Lebensmittelausgabe herstellen zu können. nen, Unterstützung und auch schlicht nach etwas zum Eine große Hilfe bietet auch der Caritasladen mit seiner Kleiderausgabe. Hier hilft Mrija mit der AussteEssen. llung der Caritasladencard, die zum Einkauf im Laden berechtigt. Mrija unterstützte die Helferinnen und Helfer der Bahnhofsmission so gut wie möglich. Wir übersetzten und informierten die verunsicherten Menschen über Ebenso verteilen wir gerne Gutscheine der BRAUCHUnterstützungsangebote der Stadt und insbesondere BAR gGmbH, die sie ukrainischen Flüchtlingen zum durch unseren Verein. So fanden viele den Weg zu Einkauf in ihren Sozialkaufhäusern zur Verfügung gesuns und sind heute in Kursen oder Projekten bei Mrija tellt hat, um ihnen so zum Beispiel die Erstausstattung aktiv. mit Möbeln oder die Anschaffung von Geschirr und Haushaltsgeräten zu erleichtern.
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IT Kurs & Robotic
Der IT-Kurs startete im Juni mit ursprünglich 10 Kindern und konnte rasch ein reges Interesse wecken. Der erste Kursabschnitt beschäftigte sich mit Web-Programmierung (HTML, Javascript und CSS). Hinzu kam “Scratch” - ein eher einfaches Programm für ersten Schritte kleiner Kinder am PC.
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Im Oktober hat auch ein Kurs zu Robotertechnik begonnen. Hierbei können Kinder und Jugendliche unterschiedlich anspruchsvolle Lego Roboter selbst programmieren und ihr technisches Können unter Beweis stellen.
“Teple Kolo” Psychologische Unterstützung
Teple Kolo - Das Programm zur psychischen Unterstützung für Geflüchtete Frauen und Mütter aus der Ukraine in Würzburg.
Deswegen haben wir ein psychologisches Unterstützungsangebot für geflüchtete ukrainische Frauen und Mütter ins Leben gerufen.
Flucht vor Krieg, erzwungene Migration in ein fremdes Land ist eine sehr ernste Herausforderung für eine Person. Ungewissheit, wann ich nach Hause zurückkehre, und habe ich noch ein Haus? Wie lernt man, unter neuen Bedingungen zu leben? Wie geht man mit der Trennung von geliebten Menschen um? Wie finde ich die Kraft zum Weiterleben?
Das Ziel des Projektes „Teple Kolo” ist eine niedrigschwellige psychologische Hilfe für geflüchtete Frauen aus der Ukraine, bevor psychische Probleme sich verfestigen. Dabei werden die Schwierigkeiten von Menschen in ihrem kulturellen Kontext berücksichtigt und eine Aktivierung den inneren Ressourcen und Selbstwirksamkeit gefördert. L.Milyavska V E R E I N ZUR UNT E RST ÜTZUNG D E R U KRAIN E / 1 7
Yoga im KLEKS-Haus
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UKRAINE
Das Blindeninstitut Würzburg und Mrija helfen sehbehinderten Menschen in der Ukraine Alle haben die Bilder von verletzten Menschen in der Ukraine vor Augen, die dringend eine medizinische Versorgung brauchen. Dazu benötigen die ukrainischen Kliniken Verbandmaterial, Medikamente und OP-Ausstattung. Aber genauso wichtig ist die ganz normale medizinische und pharmazeutische Versorgung akut und chronisch Kranker in der Zivilbevölkerung. Blinde und sehbehinderte Menschen sind diesem entsetzlichen Krieg besonders schutzlos ausgeliefert und benötigen dringend unsere Unterstützung. So entstand unsere Initiative in Zusammenarbeit mit dem Blindeninstitut Würzburg. Frau Prof. Dr. Nataliia Malachkova , eine renommierte Augenärztin aus der Ukraine und aktiver Mitglied des Vereins zur Unterstützung der Ukraine „Mrija“ , hat Kontakte zur Ukrainischen Gesellschaft der Blinden (UTOS) in Winnyzja , die Ukraine aufgebaut. Der Vorstandvorsitzender von UTOS in Winnyzja , Herr Viktor Zelinskyi , hat uns sofort eine Liste der täglichen Bedarfsmedikation von mehr als 130 sehbehinderten Bedürftigen in der Regionen zur Verfügung gestellt. Die Gesamtsumme der Hilfe betrug mehr als 2800 Euro! „Besonders wichtig war, dass wir einen Großteil der Medikamente zur Augenbehandlung erhielten. Tatsächlich wurden sie innerhalb von zehn Tagen verteilt. Das zeigt, dass unsere deutschen Freunde unser Anliegen verstanden und die Medikamente kompetent ausgewählt haben. Die Medikamente wurden nur auf Empfehlung von unserer Ärztin Frau Dr. Nelya Kryvetska
verteilt.“, sagte Herr Zelinskyi. Die Ukrainische Gesellschaft der Blinden hat das Blindeninstitut Würzburg für einen großartige Unterstützung in einer schwierigen Zeit bedankt. Im Dankesbrief schrieb Herr Zelinskyi wörtlich: „… Unsere Menschen mit Sehbehinderungen, die solche Medi-
kamente benötigten, haben sie erhalten (138 Personen) und sind Ihnen für Ihre Sensibilität und Aufmerksamkeit sehr dankbar (meistens sind dies ältere und einsame Menschen) …” V.Isaienko
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UKRAINE
Lebensmittelspende in die Kriegsgebiete
Dank der Initiative des Vereins Mrija wurden ukrainischen Soldaten in einem der schwierigsten Kampfgebiete Bachmut, Ost-Ukraine mit Lebensmitteln versorgt. Andrej Schmatkov ist ein aktives Mitglied des Vereins und kommt aus Bachmut. Genau Andrej hat uns aufmerksam zur Situation in der Heimatstadt von ihm gemacht und die Organisation von der Hilfe vorgeschlagen. Wir waren uns einig, dass die Hilfe für die ukrainischen Soldaten sofort bereitgestellt muss. Gleichzeitig haben wir den Kontakt mit führendem Hersteller der Konserven in Deuts2 0 M R IJA
chland hergestellt. Die Fabrik war bereit Fleischkonserven zu besonders günstigen Preisen uns verkaufen. Damit uns gelungen mehr als 3456 Mahlzeiten den Beschützer der Stadt Bachmut bereitstellen (aus einer 400 gram Fleischkonserve kann man 2 köstliche Mahlzeiten zaubern). Mit Ihrer Unterstützung helfen wir sowohl der Zivilbevölkerung in der Ukraine als auch ukrainischen heldenhaften Soldaten, den Krieg schneller zum Ende zu bringen. Slava Ukraine! V.Isaienko
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Hilfe Mukoviszidose-Patienten
Im August 2022 bat unsere Organisation „All-Ukrainian Association of care of patients with cystic fibrosis “ den Mrija um Hilfe beim Kauf von Lebensmitteln für Familien mit Mukoviszidose-Patienten, die in der Ukraine in den Frontregionen blieben und sich in einer äußerst schwierigen finanziellen Situation befanden . Mrija sammelte und überwies Spenden in Höhe von 3.300 Euro auf das Konto polnischen Partners Fundacia Matio
(https://www.mukowiscydoza.pl/). Mitarbeiter der Stiftung kauften 89 Lebensmittelpakete. Alle Lebensmittelpakete wurden in die Ukraine transportiert und in den südöstlichen Regionen (nämlich Regionen Mykolajiw, Saporischschja, Dnipropetrowsk, Poltawa, Charkiw, Kirowohrad, Sumy und Odessa) an Familien verteilt.
J.Bobza / 21
Danke allen, die uns unterstützen! Wir freuen uns über Rückmeldungen! info@mrija-ua.de