Alpinmetro Aschau

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Alpinerlebniswelt Aschau < links Abb. 23 Tirol Werbung suggeriert das kleine, beschauliche Alpenidyll in dem scheinbar die Zeit stehen geblieben ist. < rechts Abb. 24 als Tirol Werbung getarntes Bild eines typischen tourismusorientierten Dorfes (Mayerhofen)

< links Abb. 25 Tirol Werbung suggeriert die exklusive Bergwelt, die nur für dich und deine Freunde da ist. Naturbelassen und fernab von allen Massen. < rechts Abb. 26 als Tirol Werbung getarntes Bild einer Massenwanderung mit Hansi Hinterseer

< links Abb. 27 Tirol Werbung suggeriert unberührte Tiefschneehänge, als perfektes Sportterrain, das exklusiv nur für dich alleine da ist. Abseits von Fahrverboten und Lawinengefahren. < rechts Abb. 28 als Tirol Werbung getarntes Bild des typischen Ski-Fahrer-Alltages

< links Abb. 29 als Tirol Werbung getarnte Zillertalwerbung vermittelt exklusivität und den Genuss eines atemberaubenden Panoramas auf einer Ski-Raststätte < rechts Abb. 30 als Tirol Werbung getarntes Bild einer typischen Ski-Raststätte

Warum kommen Touristen nach Tirol, was lockt sie? Wenn davon ausgegangen werden darf, dass die Bilder, die Touristen, in erster Instanz - jene die noch nie in Tirol waren - nach Tirol locken, jene der Werbung sind, dann muss die kritische Frage gestellt werden, wie viel dieser Bilder der Realität und wie viel einem fiktiven Klischee entspringt. Wenn dem so ist, dann stellen diese Klischees die verbildlichte Intention der Touristen dar. Sie buchen einen Tirol-Urlaub um jenes Gefühl zu erleben, das ihnen die Werbung vermittelt: Die Bilder suggerieren eine unmittelbare, allgegenwärtige und ursprünglich belassene Natur. Der Mensch und seine Bauwerke werden verniedlicht dargestellt oder rücken in den Hintergrund einer alles unterwerfenden Alpinlandschaft. Die Bilder zeigen jedoch Situationen abseits des Massentourismus und seiner Probleme: niemand zeigt die Autostaus, die Regelmäßig an den Anund Abreisetagen entstehen, die Warteschlangen an den Liftstationen, die Massen ungeübter Skifahrer, die sich die Piste hinuntermühen, die überfüllten Schutzhütten und vielen Wanderer auf den Höhenwanderwegen. Es gibt aber auch gegenläufige Trends, die näher an das herankommen, was die Werbung verspricht: Selbstversorgerhütten werden angemietet, um von dort aus gemeinsame Unternehmungen fern ab von den vorgegebenen Programmen des Massentourismuses zu starten. Die Unterkunft selbst wird zu einem Teil des Erlebnisses. Wie können nun die vermittelten Klischees genützt werden um der Region ein Alleinstellungsmerkmal zu verschaffen? Die Orte der Vermittlung, die sich derzeit noch über Straßen, Raststätten, Parkplätze und Gondelbahnen mit strikten Öffnungszeiten sowie Zwecksunterkünfte am Fuße des Alpinraumes definieren, müssen reduziert werden oder im Idealfall selbst zum Ort der Intention werden. Ein Extrembeispiel wie die Orte der Vermittlung mit dem Ort der Intention zusammengelegt werden können ist Avoriaz. Dabei handelt es sich um eine in den 1960er Jahren errichteter Ferienort auf 1.800 m.ü.A., der als konzipierter Touristenort keinen alten Dorfkern besitzt. Er gehört zum Skigebiet Portes du Soleil und liegt im Départment Haute-Savoie an der Grenze zur französischen Schweiz. Das besondere an Avoriaz ist das Konzept eines reinen Touristenortes, der direkt im Skigebiet liegt und nur diesem Zweck dient. Touristen können mit ihren Sportgeräten bis vor ihre Unterkunft fahren und das Angebot des Resorts ist auf den Tourismussektor zugeschnitten. Während den Zwischensaisonen wird das Gebiet stillgelegt. Da Touristen nicht von ihrer Unterkunft zur Einstiegsstelle des Ski- oder Wan-


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