AKtion September 2012

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September 2012

Bildung

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Sprachförderung ist schon bei Kindern unter drei Jahren wichtig, im AK-Bildungscenter wird ein Seminar für ebendiese Altersgruppe angeboten

Sprachförderung in jungen Jahren Im Seminar „Sprachliche Entwicklung fördern von Anfang an“ erhalten Pädagogen von Spielgruppen und Kleinkinderbetreuungseinrichtungen das nötige Rüstzeug für ihre Aufgaben. Geleitet wird das Seminar des AK-Bildungscenters von Elke Schlösser, die auch schon mehrere Bücher und Fachartikel über diesen Themenkomplex veröffentlicht hat. Die AKtion hat ihr drei Fragen zum Inhalt ihres Seminares gestellt. AKtion: Warum ist es schon für Kinder unter drei Jahren wichtig, in Kinderbetreuungseinrichtungen sprachlich gefördert zu werden? Elke Schlösser: In den ersten drei Lebensjahren entwickelt sich ein Mensch von einem nicht-sprechenden zu einem sprechenden Wesen, was ein erstaunlicher, faszinierender und immer wieder wunderbarer Prozess ist. Dabei braucht das Kind eigentlich zunächst keine „Förderung“ im engen Sinne. Ob es Förderung braucht, stellt sich erst heraus, wenn es unerwartet Verzögerungen oder Schwierigkeiten in seiner normalen Sprachentwicklung hat. Vielmehr ist von Anfang an hilfreich, Kinder in ihrer fundamentalen sprachlichen Entwicklung zu unterstützen. Es ist sehr sinnvoll, ihnen die Hilfestellungen zu geben, die sie gut gebrauchen können, um ihren Wortschatz, ihre Artikulation, später ihre grammatischen Fähigkeiten und ihre Ausdruckskraft zu entwickeln. So entstehen Sprechfreude und ein solides Selbstbewusstsein, ein fähiger Sprecher, eine fähige Sprecherin zu sein. Die Identität, sich als ein Mensch zu empfinden, der über nonverbale Kommunikation (Mimik, Gestik beziehungsweise Körpersprache) und gesprochene Sprache wirksam ist, tut dem Kind schon früh sehr gut.

Kinder sollten Spracherfahrungen so früh wie möglich nicht nur zuhause sammeln.

Was erwartet die Teilnehmer des Seminars? Im Seminar werden wir uns genau mit den Vorbedingungen der frühkindlichen Sprachentwicklung beschäftigen. Dabei wird deutlich werden, wie sehr die geistige, körperliche und seelische Entwicklung des kleinen Kindes Basis dafür ist, dass sich im Verbund mit diesen Fähigkeiten die sprachlichen Kompetenzen des Kindes entfalten. Wir werden uns die einzelnen Entwicklungsschritte der Kinder in den ersten drei Lebensjahren ansehen, über Kin-

der sprechen, die gleich mit zwei oder mehr Sprachen groß werden und viele praktische Beispiele (Fingerspielen, Liedern, Bewegungsspielen, mundmotorischen Übungen etc.) der konkreten sprachlichen Entwicklungsunterstützung besprechen. Nicht zu kurz kommen wird der Themenaspekt der Kooperation mit Eltern, die gemeinsam mit Pädagogen noch effektiver für ihr Kind sein können als alleine. Wie kann die Kooperation zwischen den Pädagoginnen und den Eltern

verbessert beziehungsweise ausgebaut werden? Grundlage einer wirklich guten Kooperation ist ein einfühlsames pädagogisches Erstgespräch auf der Basis eines fundierten Anamnesebogens für das pädagogische Erstgespräch. Einen solchen Bogen habe ich entwickelt und werde ihn vorstellen. Wichtig ist die behutsam gelingende Eingewöhnung der jüngsten Kinder. Tragen Eltern und Pädagogen diese gemeinsam, so wird es für das Kind ein sanfter Übergang. In der Folgezeit des Kindergartenbesuches sollten gute schriftliche Mitteilungen ausgegeben werden, die die Eltern „auf dem Laufenden“ halten. Offenheit für kurze Nachrichten in Tür-und-Angel-Gespräche ist ebenso wichtig wie die Möglichkeit, dass Eltern immer einmal wieder in der Einrichtung hospitieren können. Besondere Bedeutung aber haben die nach Möglichkeit halbjährlich stattfindenden Entwicklungsgespräche, die Eltern und Pädagogen zu besonders abgesprochenen Terminen führen sollten. Eltern hilft es außerdem sehr, wenn sie zu pädagogisch-thematischer Gruppenarbeit – also zum Beispiel Elternabenden – eingeladen werden und mit anderen Eltern und Pädagogen der Einrichtung und gegebenenfalls Fachreferenten ins Gespräch über für sie wichtige Themen kommen können. Seminar Sprachförderung

Termin: Samstag, 29. September 2012, im AK-Bildungscenter in Feldkirch Seminarzeiten: 9 bis 17 Uhr Kosten: 25 Euro Zielgruppe: Pädagoginnen von Spielgruppen und Kleinkinderbetreuungseinrichtungen Anmeldungen (bis 7. September 2012): gabriela.pietsch-veit@akvorarlberg.at oder 050/258-4026

Sie erinnern sich an die Studenten-Wohngemeinschaft in der VogewosiSiedlung? Seitdem sind ein paar Jahre vergangen, Virginie und Tarik haben geheiratet und sind sowohl Eltern einer Tochter als auch stolze Besitzer eines Fertigteilhauses mit eigenem Schnaps im Kär. Kein Wunder also, dass die beiden beim Vorarlberger Integrationswettbewerb gute Chancen auf den Hauptpreis haben. Tariks Vater aus Syrien wird extra zur Preisverleihung eingeladen. Nicht eingeladen sind hingegen die alten Freunde Enzo und Rudi. Aber die kommen trotzdem. Köriges Chaos ist vorprogrammiert. Darsteller: Stefan Pohl, Jessica Matzig, Yilmaz Bayraktar, Florian Prokopetz, Sonia Diaz, Alfons Noventa und Wolfgang Klimmer. Regie: Hajo Förster

Gleich zwei Vorträge gestaltet Ruediger Dahlke am 4. September im Kulturhaus Dornbirn. Unter dem Motto „Die Lebensprinzipien – Heilung, Vorbeugung und Vorsätze“ beginnt der erste Vortrag um 18.30 Uhr. Anschließend widmet sich Dahlke um 20.30 Uhr dem Thema „Von der großen Verwandlung – Wir sterben … und werden weiterleben“. Information und Anmeldung: Dornbirn Tourismus, 05572/22188

Das neue MEMO – einfach lesenswert Das aktuelle MEMO enthält das vollständige Kursprogramm des AK-Bildungscenters für die Zeit von Oktober bis Dezember Mit dem MEMO 2012. Darüber hinaus haben Sie Weiterbildung im Blick. enthält es informative Geschichten zu einzelnen Kursen und Seminaren aus allen Bereichen, von EDV über Wirtschaft bis hin zur Persönlichkeitsentwicklung.

Eine berührende Geschichte der Rückkehr aus dem KZ

24 Schüler absolvierten in der vorletzten Ferienwoche im „End of summer jam“ eine intensive Vorbereitung im AK-Bildungscenter in Feldkirch auf die nahende Schulzeit. Neben praxisnahen EDV-Einheiten standen auch POWERreading und Tai-Chi-Chuan auf dem Programm, damit wurde Körper und Geist der Jugendlichen angesprochen. POWERreading sollte die Lese- und Merkfähigkeit verbessern und stärken, damit Inhalte schnell und nachhaltig erfasst werden können. Die Entspannungstechnik Tai-Chi-Chuan hilft den 11- bis 14-Jährigen dabei, mit ihrem Körper in Einklang zu kommen und Schulstress, schon bevor er entsteht, entgegen zu wirken.

Die Fortsetzung der Multi-Kulti Komödie von Stefan Vögel

Ruediger Dahlke trägt in Dornbirn vor

Buchtipp

„End of summer jam“ wurde von den Jugendlichen gut angenommen

„Achtung Ländle 2“: 5 mal 2 Karten gewinnen!

Am 4. September besucht Ruediger Dahlke das Kulturhaus Dornbirn.

Termine Kulturbühne AMBACH Götzis (Beginn jeweils um 20 Uhr, sonntags um 18 Uhr): 6., 7., 8., 9., 10., 13., 14., 15., 16., 17., 20., 21., 22., 24., 28., 29. und 30. September 2012, 1., 4., 5. und 6. Oktober 2012. Weitere Termine (Gastspiele) finden Sie im Internet unter www. vovo.at. Tickets bekommen Sie in allen Raiffeisenbanken, Sparkassen oder direkt beim Vorarlberger Volkstheater, Kulturbühne AMBACH, 6840 Götzis, Theater-Info 05523/54949, info@vovo.at, www.vovo.at und www.facebook.com/vovo.goetzis Um zwei Karten für „Achtung Ländle 2“ am 29. September 2012 auf der Kulturbühne AMBACH in Götzis zu gewinnen, beantworten Sie bitte folgende Frage: Aus welchem Land stammt der Vater von Tarik? Senden Sie die richtige Antwort an folgende Adresse: AK Vorarl­berg, Kennwort „Achtung Ländle 2“, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch oder schicken Sie uns eine E-Mail an gewinnen@ak-vorarl­berg.at.

Das Jahr 1934. In Wien herrscht Bürgerkrieg: Straßensperren, Schüsse, Todesgefahr. Doch mittendrin geht die achtjährige Leni ruhig an den Panzern vorbei, in den Händen eine schwere Milchkanne mit Suppe und Knödeln für die Kämpfer. Ihre Mutter hat sie geschickt, im Auftrag der Roten Hilfe. Niemand hält sie auf. Mit 16 wird Leni verraten und verhaftet. Nur ihre Jugend rettet sie vor dem drohenden Schafott. Sie überlebt ihre Haft im Konzentrationslager Ravensbrück und kehrt in ihre Heimatstadt zurück. Wo es den Leuten nicht gut gegangen ist, wo keiner hören will, was in den Konzentrationslagern geschah, so wie sie vorher nicht sehen wollten, welche Untaten die Nazis vor aller Augen begingen. Wie für Susanne Ayoubs Werke charakteristisch, beruht auch ihr neuester Roman auf genauer Recherche der Zeitgeschichte. Ihre bildhafte und lebendige Sprache zieht den Leser in die Geschichte hinein und lässt die düsterste Zeit des zwanzigsten Jahrhunderts auf beklemmende Weise lebendig werden. Das Mädchen von Ravensbrück Braumüller Literaturverlag Wien, 257 Seiten, gebunden, ISBN 978-399200-007-4, 19,90 Euro


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