Primeur • Spezielle Ausgabe 2018 • Gewächshausgemüse

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Gewächshaus Gemüse

Thema

Petra Veldman:

„Wir folgen den Gepflogenheiten der Branche nicht“ In den vergangenen Jahren beeinflusste Stoffels Tomaten den Tomatenmarkt mehrmals mit originellen Konzepten. In diesem Jahr präsentieren die Tomatenanbauer die Toma’Muse, ein neues Konzept mit einer eng begrenzten Anzahl von Produzenten weltweit. Mit dem Automato, einer „spielerischen und hygienischen Selbstbedienung bei Snacktomaten,“ will sich das Unternehmen Stoffels noch mehr dem gesunden Snack widmen. In der zweiten Märzwoche steht der Markt kurz vor dem Wendepunkt vom belichteten Anbau zum unbelichteten Anbau. „In dieser Woche wurden die ersten unbelichteten Tomaten in den Gewächshäusern in Rijkevorsel geerntet,“ sagt Paul Stoffels. „In den kommenden Wochen gehen die Lampen in den Gewächshäusern nach und nach aus, ab dem 1. April ist alles unbelichtet.“ Die Wintermonate waren gut. „Wir sind mit dem Absatz zufrieden. Da wir viele feste Linien haben, sind wir vom Tagesmarkt weniger abhängig.“ Hinzu kommt, dass sich die Kunden immer häufiger für den belichteten Anbau aus den Niederlanden oder Belgien entscheiden, anstatt auf spanischen Import überzugehen. „Mit dem ganzjährigen 24

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Anbau in Belgien können wir den Kunden mehr Sicherheit bieten. Die spanische Produktion ergänzt teilweise auch die Produktion in Nordeuropa.“ Die Fläche des Tomatenproduzenten beläuft sich auf etwas mehr als 30 Hektar. Von diesen ist mehr als die Hälfte mit Belichtung ausgerüstet. „Wir haben uns vorgenommen, noch mehr Fläche zu belichten, auf diese Weise können wir den Anbau ganzjährig besser organisieren.“ Indem ganzjährig geliefert wird, erweisen sich die mit den Kunden aufgebauten Beziehungen in Zeiten hoher Produktion als nützlich. Abgesehen vom eigenen Anbau in den Gewächshäusern bei Rijkevorsel arbeitet

Stoffels Tomaten mit einer Reihe von Produzenten zusammen. Die Ernte wird am Standort in Rijkevorsel verpackt.

EIGENSINNIGE ENTSCHEIDUNGEN „Wir versuchen immer, sehr marktorientiert und innovativ zu denken,“ sagt Petra Veldman. „Dabei folgen wir nicht immer den Gepflogenheiten der Branche. Das ist ein längerer und härterer Weg, aber langfristig hat sich das oft als vorteilhaft herausgestellt – obwohl der Erfolg nie garantiert ist.“ Entlang dieses Gedankens führt das Unternehmen neue Tomatenkonzepte ein. Dabei werden eigensinnige Entscheidungen getroffen, auch im Bereich der Sorteninnovation. Selbst wenn der gesamte Markt zu süßeren Snacktomaten tendiert, bei denen das Augenmerk auf dem Brix-Niveau zu liegen scheint, blicken Paul und Petra weiter. „Für uns ist Geschmack ein umfassenderer Begriff als die Süße alleine. Wir haben ein eigenes System, um Geschmack zu beurteilen,“ sagt Petra. Daher verweilen Paul und Petra in einem Demo-Gewächshaus oftmals etwas länger bei jenen Sorten, die bei Süße und Ertrag weniger im Vordergrund stehen.


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